Oktober 2007 - Arbeit und Gesundheit
Oktober 2007 - Arbeit und Gesundheit
Oktober 2007 - Arbeit und Gesundheit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Anzeige<br />
Was sind die<br />
typischen Symptome<br />
für eine<br />
beruflich bedingteHauterkrankung?<br />
Typisch sind<br />
Jucken, Rötung,<br />
Schuppung dort,<br />
wo die Haut<br />
Dr. med. Axel Harwerth<br />
unbedeckt <strong>und</strong><br />
ist Facharzt für <strong>Arbeit</strong>s -<br />
dem <strong>Arbeit</strong>sstoff<br />
medizin, war bis 2006 leitender<br />
Werksarzt bei ausgesetzt ist,<br />
DaimlerChrysler <strong>und</strong> ist also bevorzugt<br />
Mitglied des Verbandes an Händen <strong>und</strong><br />
der Deutschen Betriebs- Unter armen,<br />
<strong>und</strong> Werksärzte.<br />
even tuell im Gesicht.<br />
Aufmerksam sollte man immer<br />
werden, wenn unklare Hautverände -<br />
r ungen auftreten <strong>und</strong> sich bei beruflicher<br />
Tätigkeit verschlechtern.<br />
Ab wann lassen sich Hautprobleme<br />
nicht mehr problemlos behandeln?<br />
Wenn mit der Diagnostik zu lange<br />
gewartet wurde. Deshalb empfehle ich,<br />
schon bei ersten Hauterscheinungen<br />
den Betriebs- oder Hautarzt aufzusuchen,<br />
wobei dies noch nichts darüber aussagt,<br />
ob der Auslöser im beruf lichen Umfeld<br />
liegt. Es gibt ja auch Menschen mit<br />
einer Veranlagung zu Hautproblemen.<br />
Was kann man selber tun?<br />
Kurz <strong>und</strong> knapp: Raubbau mit der Haut<br />
vermeiden. Das bedeutet, Hautschutzbeziehungsweise<br />
Hautpflegemittel zu<br />
verwenden <strong>und</strong> eine der Verschmutzung<br />
angepasste Hautreinigung durchzu -<br />
führen. Wo nötig, muss man Handschuhe<br />
tragen – aber möglichst nicht<br />
über St<strong>und</strong>en hinweg.<br />
Können Hautschutzmittel tatsächlich<br />
eine Hauterkrankung verhindern?<br />
Wenn am <strong>Arbeit</strong>splatz alle technischen<br />
<strong>und</strong> organisatorischen Möglichkeiten<br />
Foto: privat<br />
Früherkennung von Hautkrankheiten<br />
Raubbau vermeiden<br />
Die Haut schützt – <strong>und</strong> braucht Schutz. Gerade beim<br />
<strong>Arbeit</strong>en. Wird sie vernachlässigt, kann sie krank werden.<br />
Früh genug bemerkt, kann gegengesteuert werden. ARBEIT<br />
UND GESUNDHEIT sprach darüber mit Dr. Axel Harwerth.<br />
10<br />
|<br />
ARBEIT UND GESUNDHEIT<br />
|<br />
zum Schutz der Haut erfüllt sind, können<br />
spezielle Hautschutzmittel durchaus<br />
sinnvoll sein <strong>und</strong> eine Haut erkrank ung<br />
nicht nur verhindern, sondern sogar<br />
helfen, eine Aufgabe des Berufes zu<br />
ver meiden.<br />
Wie wählt man aus der Vielfalt der<br />
Hautschutzmittel das richtige aus?<br />
Für jeden Bereich in einem Betrieb gibt<br />
es die passenden Hautschutz mittel. Der<br />
Betriebsarzt, der den Betrieb gut kennt,<br />
kann <strong>und</strong> soll bei der Auswahl beraten<br />
– weniger ist dabei mehr. Übrigens<br />
sollte es in jedem noch so kleinen Betrieb<br />
ein Hautschutzplan geben.<br />
Werden Beschäftigte, die viel draußen<br />
arbeiten, regelmäßig auf auffällige<br />
Muttermale untersucht?<br />
Das sollte dringend so gemacht werden,<br />
<strong>und</strong> zwar etwa alle drei Jahre. Diese<br />
Screening-Untersuchungen kann ein<br />
fortgebildeter Betriebsarzt durchführen,<br />
sinnvollerweise in Zusammenarbeit<br />
mit einem Dermatologen. Natürlich ist<br />
trotzdem unbedingt Hautschutz im<br />
Sinne von angemessener Kleidung <strong>und</strong><br />
dem Auftragen von Sonnenschutzcreme<br />
mit hohem Schutzfaktor notwendig.<br />
Was ist zu tun, wenn der Hautarzt<br />
eine beruflich bedingte Hauterkrankung<br />
vermutet?<br />
Es besteht die Pflicht, Verdachtsfälle<br />
bei der Berufsgenossenschaft zu melden.<br />
Bestätigt sich der Verdacht, sollte der<br />
Betrieb gegebenenfalls über den Betriebsarzt<br />
informiert werden. Dann muss man<br />
über Veränderungen der <strong>Arbeit</strong>sabläufe<br />
diskutieren <strong>und</strong> wenn notwendig auch<br />
durchführen. Im schlimmsten Fall bedeutet<br />
es, dass der Betroffene seine Tätig -<br />
keit aufgeben muss.<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />
Die Fragen stellte Stefanie Richter,<br />
redaktion@arbeit-<strong>und</strong>-ges<strong>und</strong>heit.de