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Expertenbefragung zu den Auswirkungen der Einordnung der ... - Aho

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Bedingt durch einen semi‐struktuierten Aufbau des Intervieweleitfa<strong>den</strong>s in verschie<strong>den</strong>e<br />

Fragestellungen respektive Themenkomplexe ist <strong>der</strong> Interviewer in <strong>der</strong> Lage, je nach<br />

Interviewsituation weitergehende Fragen <strong>zu</strong> formulieren. 11<br />

Durch eine Problemzentrierung in Form einer kurzen Einführung seitens des Interviewers in die<br />

Themenproblematik soll gewährleistet wer<strong>den</strong>, dass sich das Gespräch um das Themenfeld <strong>der</strong><br />

Problemstellung dreht, in dem <strong>der</strong> Experte seine subjektiven Eindrücke und Meinungen offen äußern<br />

kann. 12<br />

Als Experten wer<strong>den</strong> hierbei Personen bezeichnet, die auf einem begrenzten Gebiet über ein klares<br />

und abrufbares Wissen verfügen. Deren Ansichten grün<strong>den</strong> sich auf sicheren Behauptungen und ihre<br />

Urteile sind keine bloße Raterei o<strong>der</strong> keine unverbindlichen Annahmen (vgl. Meuser u. Nagel 1997.<br />

S.484). Die Experten für das vorliegende Gutachten wur<strong>den</strong> <strong>den</strong> Verfassern seitens des AHO e.V. <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung gestellt und verfügen aufgrund langjähriger Berufserfahrung über große Erfahrungen und<br />

Erkenntnisse <strong>zu</strong>m einen in <strong>den</strong> jeweiligen Bereichen <strong>der</strong> „Beratungsleistungen“ und <strong>zu</strong>m an<strong>der</strong>en in<br />

dem Themenkomplex <strong>der</strong> HOAI.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Datenerhebungen bei <strong>der</strong> qualitativen Forschung ist deutlich geringer<br />

als bei <strong>der</strong> quantitativen Forschung. Über eine genaue Anzahl gibt es in <strong>der</strong> Literatur keine<br />

einheitliche Meinung. So kann es bei vereinzelten Fragestellungen nur ein sehr kleiner Kreis von<br />

Befragten sein – manchmal nur eine Person. Die Anzahl <strong>der</strong> Befragungen respektive<br />

Expertengespräche steht in Abhängigkeit <strong>zu</strong> <strong>der</strong> <strong>zu</strong> untersuchen<strong>den</strong> Fragestellung, wobei in<br />

Abhängigkeit dieser ab einer gewissen Anzahl teilnehmen<strong>der</strong> Personen eine theoretische Sättigung<br />

eintritt, d.h., daß durch Hin<strong>zu</strong>nahme weiterer Personen kein bedeuten<strong>der</strong> <strong>zu</strong>sätzlicher<br />

Erkenntnisgewinn erreicht wird (vgl. Winter, 2000).<br />

Für das vorliegende Gutachten wur<strong>den</strong> 19 Expertengespräche im Bundesgebiet seit dem Frühjahr<br />

2011 durchgeführt, 15 Gespräche auf Auftragnehmer‐ und 4 Gespräche auf Auftraggeberseite.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Expertengespräche wer<strong>den</strong> die Namen <strong>der</strong> Experten nicht genannt<br />

und ihre Aussagen anonymisiert wie<strong>der</strong>gegeben, damit einzelne Aussagen nicht bestimmten<br />

Personen <strong>zu</strong>geordnet wer<strong>den</strong> können. Die <strong>Expertenbefragung</strong> wurde unter Einverständniserklärung<br />

in 90% <strong>der</strong> Fälle mit einem Tonband aufgenommen, um <strong>den</strong> Gesprächsfluss im Interview nicht <strong>zu</strong><br />

unterbrechen und die Konzentration <strong>zu</strong> stören.<br />

Das angestrebte Ziel in <strong>der</strong> Auswertung, so Mayer, ist es, im Vergleich <strong>der</strong> erhobenen Interviewtexte<br />

das Überindividuell‐Gemeinsame heraus<strong>zu</strong>arbeiten.<br />

Hierfür wurde die Methode nach Mühlfeld u.a. herangezogen, bei <strong>der</strong> es um <strong>den</strong> „offenkundigen<br />

und unverdeckten Kommunikationsinhalt“ geht. Es geht hierbei nicht darum<br />

„ein einzelnes Interview so exakt und ausführlich wie möglich <strong>zu</strong> interpretieren, son<strong>der</strong>n<br />

Problembereiche <strong>zu</strong> i<strong>den</strong>tifizieren, die <strong>den</strong> einzelnen Fragen des Leitfa<strong>den</strong>s des Interviews<br />

<strong>zu</strong>geordnet wer<strong>den</strong> können. Nicht je<strong>der</strong> Satz muss also bei <strong>der</strong> Auswertung herangezogen wer<strong>den</strong><br />

(wie es bei <strong>der</strong> objektiven Hermeneutik ja <strong>der</strong> Fall ist)“ 13 .<br />

11 Giesa, 2010 nach Meuser/Nager (1997 – Experteninterview) in Mayer (2008 – Interview), S. 47.<br />

12 Giesa, 2010 nach Mayering (2002 – Qualitative Sozialforschung), S. 67 ff.<br />

13 Lammnek, 1995a, S. 207.<br />

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