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Familienchronik - Mohrungen

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34. Jahrgang 106. Ausgabe Sommer 2005


Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />

Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />

Der Kreisvertreter berichtet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

10. Landestreffen der Ostpreußen in Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen am 01. und 02. Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />

Der Vorstand gratuliert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

www.<strong>Mohrungen</strong>.de ist online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005 in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Eiserne Hochzeit Willy und Eva Binding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Patenstadt Gießen und ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

Jugendbegegnung in Morag (<strong>Mohrungen</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in Allenstein und ihr <strong>Mohrungen</strong>-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Gedicht „Trauerweide am See“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Neue Möglichkeiten in der Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Unter einem guten Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Gumbinner Heimatpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Herderschüler in Bad Pyrmont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Besuch in Waltersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

Kindheitserinnerungen, oder: wo liegt Afrika? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Neues aus Hagenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />

Nachkomme Willamovs auf Spurensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Professor Dr. med. Leo Koslowski, ein herausragender Charakter aus Liebstadt . . . . . . . . . . . . .31<br />

(Un)Vergessenes Oberland! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />

Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs in Schwalgendorf erbeten . . . . . . . . . . . . .35<br />

Auer – hartes Leben inmitten eines Naturparadieses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

Nickelshagener Dorfgeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />

Flüchtlingstragödie und Zugunglück am 22./23. Januar 1945 bei Grünhagen (Schluß) . . . . . . . . .48<br />

Stationen unserer Flucht aus <strong>Mohrungen</strong> in Ostpreußen im Jahr 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

Flucht und Vertreibung nach 60 Jahren. Kindheitserinnerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57<br />

Der Tod der Schönrades. Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />

„Es ist kein Weg zu weit, mit Freunden an Deiner Seite“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64<br />

So war es damals daheim: Saalfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70<br />

Telefonanschlüsse in Saalfeld 1938/41 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71<br />

Fernsprech-Teilnehmer-Verzeichnis Saalfeld Januar 1940 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75<br />

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr zu Saalfeld 1896-1945 (Fortsetzung) . . . . . . . . . . . . . . . .77<br />

Auskunft erbeten / Gesucht werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81<br />

Wir gratulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83<br />

Heimgerufen wurden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93<br />

Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94<br />

Aus Platzgründen befindet sich das Impressum in dieser Ausgabe auf Seite 28


Einladung zur<br />

Mitgliederversammlung<br />

der Kreisgemeinschaft<br />

<strong>Mohrungen</strong> e. V.<br />

Alle Mitglieder der Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e. V. werden<br />

gemäß unserer Satzung zu der öffentlichen<br />

Mitgliederversammlung<br />

am Sonntag, dem 2. Oktober 2005, in die Kongreßhalle in Gießen –<br />

unserer Patenstadt –, Berliner Platz, eingeladen.<br />

Beginn im Anschluß an die Feierstunde gegen 12.00 Uhr.<br />

Tagesordnung:<br />

- Begrüßung und Eröffnung<br />

- Vorstellung der neu hinzugekommenen Kreistagsmitglieder<br />

- Jahresbericht 2004/2005<br />

- Verschiedenes<br />

Anträge zur Tagesordnung im Rahmen der Satzung bitte bis spätestens<br />

zwei Wochen vor der Versammlung an den stellvertretenden<br />

Kreisvertreter, Herrn Hartmut Krause, Elbinger Straße 40, 28876 Oyten.<br />

Der Vorstand bittet um zahlreiches Erscheinen.<br />

Günter Dombrowski<br />

Kreisvertreter<br />

Titelbild: Das neue Schloß in der Patenstadt Gießen.<br />

Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen.<br />

1


2<br />

Termine Termine Termine<br />

9 Tage Erholung<br />

in der Heimat!<br />

Urlaubsfahrt durch das Ermland und Masuren<br />

in unsere Heimat Kreis <strong>Mohrungen</strong> –<br />

Übernachtung im Gutshaus Zöpel – mit Ausflügen in die Kreisstädte<br />

Möglichkeiten für private Unternehmungen sind gegeben!<br />

19.06. - 27.06.2006<br />

Reisepreis pro Person im<br />

Doppelzimmer nur 519,- €<br />

Einzelzimmer nur 579,- €<br />

Eingeschlossene Leistungen:<br />

Fahrt im Fernreisebus mit Klimaanlage, Bordküche, WC und Video, 2 Übernachtungen<br />

mit Halbpension in Stettin, 6 Übernachtungen HP in Maldeuten/Zöpel, Ausflugsfahrten,<br />

Reiseleitung in Danzig,Reiseleitung bei der Masurenfahrt, sämtliche<br />

Gebühren in Polen, Personenbeförderungssteuer, Begrüßungsgetränk im Bus,<br />

Reisesicherungsschein, 1 Abschiedsfest mit Grillgerichten, in- und ausländische<br />

Steuern.<br />

Auf Wunsch Beinliegen gegen Aufpreis: 100,- € pro Person<br />

Sie haben 40 % mehr Beinfreiheit!<br />

WICHTIG:<br />

Versicherung NICHT im Reisepreis eingeschlossen.<br />

Anmeldungen bitte an W.-R. von Halfern, Luxemburger Allee 48,<br />

45481 Mülheim/Ruhr.<br />

Nach der langjährigen überaus zufrieden stellenden Zusammenarbeit mit Herrn<br />

Gerhard Janzen müssen wir ihn leider als Gruppenleiter verabschiedet und freuen<br />

uns, seinen Nachfolger – Herrn Wolf-Rüdiger von Halfern – als neuen Organisator<br />

und Reiseleiter begrüßen zu dürfen.<br />

Wir sind sicher, dass die Heimatfahrten nach Ostpreußen weiterhin so schön und<br />

erlebnisreich bleiben wie bisher.<br />

Veranstalter: Büssemeier Bus GmbH Gelsenkirchen


Der Kreisvertreter berichtet<br />

Liebe Heimatfreunde des Kreises <strong>Mohrungen</strong><br />

Das Kreistagsmitglied Herr Paul Baginski hat uns mitgeteilt, daß er aus gesundheitlichen<br />

Gründen sein Mandat abgibt. Der Vorstand und der Kreistag<br />

sprechen ihm hiermit für die langjährige Mitarbeit in unserem Gremium<br />

ein herzliches Dankeschön aus. In verschiedenen Funktionen war Herr Baginski<br />

tätig, die er mit vollem Engagement und erfahrenem Weitblick zum Wohle unserer<br />

Kreisgemeinschaft ausgeübt hat. Wir wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend<br />

bei bester Gesundheit.<br />

Im Laufe der Zeit sind nach der Wahl der Abgeordneten weitere Damen und Herren<br />

nachgerückt:<br />

- Herr Ulrich von Ankum-Hoch<br />

- Herr Werner Fleischer<br />

- Frau Ellinor Schaaf<br />

- Herr Fritz Schulz<br />

- Herr Günter Tilsner<br />

Ihnen sei zunächst für die Bereitschaft, in der Kreisgemeinschaft aktiv mitzuarbeiten,<br />

gedankt, und wir wünschen ihnen viel Erfolg.<br />

Nachdem bereits zur Einweihung der Gedenkeinrichtung für die verstorbenen<br />

Vertriebenen in Luckenwalde berichtet worden ist, können wir jetzt mitteilen, daß<br />

die Namensliste derselben vorliegt. Leider sind die Herkunftsorte nicht angegeben,<br />

da dies seinerzeit im November/Dezember 1945 infolge der Nachkriegswirren<br />

nicht möglich war. Fest steht, daß der Transport aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

gekommen ist. Dies konnte auf der Kreisausschußsitzung am 9./10. April 2005<br />

bekanntgegeben werden. In Fortsetzung der vorangegangenen Sitzung wurde<br />

zunächst auf die Bedeutung des Deutschlandtreffens der Ostpreußen am 21./22.<br />

Mai 2005 in Berlin hingewiesen. Unsere Kreisgemeinschaft hat zur Präsentation<br />

unseres Heimatkreises eine Stellfläche bestellt. Sie wurde von den Herren<br />

Feddrich und Warnat betreut. Als Teilnehmer der Herdergruppe aus Morag/<strong>Mohrungen</strong><br />

konnten wor begrüßen die Damen Manka, Winnicka und Wojcik sowie<br />

Herrn W. Manka.<br />

Die fällige Kassenprüfung wurde von den Herren von Halfern und Haese am 19.<br />

Februar 2005 durchgeführt. Sie bestätigten eine sach- und fachgerechte Führung<br />

des Kassenbuches. Der Antrag zur Entlastung wird auf der Kreistagssitzung<br />

in Gießen gestellt. Vom zuständigen Finanzamt wurde die Gemeinnützigkeit<br />

unserer Tätigkeit der Kreisgemeinschaft für die Jahre 2001 bis 2003 bestätigt.<br />

Dies erfolgt jeweils im Dreijahresrhythmus.<br />

Die Postkartenausstellung über den Kreis <strong>Mohrungen</strong> wird wie auch der dazugehörige<br />

Katalog von Frau Harder betreut. Sie wird als unsere Präsentation auf der<br />

700-Jahr-Feier in Saalfeld gezeigt. Eine Delegation unserer Kreisgemeinschaft<br />

nimmt an den Feierlichkeiten teil und wird in der folgenden MHN darüber berichten.<br />

Wir übersenden hiermit herzliche Glückwünsche an die Stadt Saalfeld/Zalewo<br />

und wünschen weiterhin viel Erfolg im Werden der Stadt, verbunden mit<br />

freundschaftlichem Zusammenwirken.<br />

An dieser Stelle sei erwähnt, daß der Ausschuß einstimmig dafür plädiert, Herrn<br />

3


Herbert Preuß / Henryk Pruszkowski in <strong>Mohrungen</strong>/Morag als Mittler unserer Aktivitäten<br />

dort zu haben.<br />

Die Jugendarbeit, insbesondere der Austausch mit Jugendlichen aus dem alten<br />

Kreis <strong>Mohrungen</strong>, wird von Herrn Wiedwald in Verbindung mit der Patenstadt<br />

Gießen vorzüglich durchgeführt.<br />

Intensive Arbeiten sind von Herrn Feddrich bei der Realisierung des „Lapidariums“<br />

in Liebstadt ausgeführt worden, so daß Überlegungen zur abschließenden<br />

Gestaltung angestellt werden. Als letzte Anregung kam, für die Verstorbenen des<br />

gesamten Kreises <strong>Mohrungen</strong> eine Gedenktafel zu errichten. Hier ist ein geeigneter<br />

Platz hergerichtet und entstanden. Zusätzlich hat Herr Feddrich im einschlägigen<br />

Archiv in Berlin eine namentliche Bestattungsliste der im Jahre 1945<br />

dort Beerdigten gefunden. Sie wurde seinerzeit noch von Pfarrer Donde aufgestellt.<br />

Nach langer und umfangreicher Arbeit können wir mitteilen, daß ab 18. Mai 2005<br />

der Kreis <strong>Mohrungen</strong> im Internet vertreten ist. Dies haben wir Herrn Feddrich zu<br />

verdanken. Es wird jeder gebeten, seine Zusätze und Wünsche an ihn heranzutragen,<br />

damit wir das Bild unseres Heimatkreises vervollständigen können. Dies<br />

soll und wird ein entscheidender Beitrag sein, unseren Heimatkreis, wie er war,<br />

der Nachwelt zu erhalten und in Erinnerung bleiben zu lassen.<br />

Zum Abschluß sei noch einmal auf unser nächstes Kreistreffen in unserer Patenstadt<br />

Gießen am 1./2. Oktober 2005 hingewiesen – gleichzeitig ein Jubiläumsfest<br />

hinsichtlich der Patenschaft von Gießen und Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong><br />

e. V. Die Einladung zur öffentlichen Mitgliederversammlung ist statutengemäß in<br />

dieser MHN erhalten.<br />

Mit freundlichen Grüßen verbleibt Ihr Kreisvertreter<br />

Günter Dombrowski<br />

4<br />

10. Landestreffen der Ostpreußen<br />

– Mecklenburg-Vorpommern –<br />

in<br />

SCHWERIN<br />

Sonnabend, 8. Oktober 2005<br />

10 bis 17 Uhr / Sport- u. Kongreßhalle<br />

19059 Schwerin, Wittenburger Str. 118<br />

Alle 40 ostpreußischen Heimatkreise sind an Extra-Tischen ausgeschildert.<br />

Für das leibliche Wohl, ein schönes Kulturprogramm und genügend Parkplätze ist gesorgt.<br />

Verwandte und Freunde bitte informieren und mitbringen.<br />

Schriftliche Auskunft gegen Rückporto bei:<br />

Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

Vors.: Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel. 03971 - 245688


Hauptkreistreffen in der<br />

Patenstadt Gießen<br />

am 01. und 02. Oktober 2005<br />

In dieser MHN-Ausgabe 106 - Sommer 2005 - möchte ich noch einmal alle<br />

wichtigen Punkte oder Änderungen erwähnen. - In der Ausgabe-Nr.105, Seite<br />

12, sind die Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Gasthöfe zum Aussuchen<br />

angegeben.<br />

Wer sich persönlich Unterlagen schicken lassen möchte, der wende sich an die<br />

Stadt-und Touristikinformation, Zimmervermittlung in Gießen, Berliner Platz 2,<br />

35390 Gießen, Telefon: 0641/ 1 94 33 - Fax: 0641/ 7 69 57.<br />

In der Ausgabe Nr.105, Seite 10, ist der Stadtplan „Gießen-Innenstadt“ ersichtlich;<br />

auf der Seite 11 steht der „geplante Ablauf“ dieser o. e. Tage in Gießen.<br />

Aufmerksam möchte ich Sie auf die „historische Postkartenausstellung <strong>Mohrungen</strong><br />

- Stadt und Land, wie es einmal war ...“ machen. Eröffnung um 9.30 Uhr am<br />

Samstag, den 1. Okt. auf dem oberen FOYER der Kongreßhalle. Ebenso um<br />

10.00 Uhr ist der START zur Stadtbesichtigung - mit kundigem Stadtführer - ab<br />

„Bus-Haltestelle“, Berliner Platz 2.<br />

Auf Seite 9 - unterer Absatz - und Seite 10 wurde aufgerufen: Ein Reisebus der<br />

Firma Büssemeier - unter der Leitung von Wolf-Rüdiger von Halfern, Mühlheim/Ruhr<br />

- startet aus dem Ruhrgebiet zum Kreistreffen nach Gießen. - Nur der<br />

Hinweis siehe letzte Seite der MHN 105 ist falsch = ein anderer Aufruf = Heimatreise.<br />

Sollte dieser Reisebus der Fa. Büssemeier zur Stadtbesichtigung eingesetzt<br />

werden, wird von mir noch „ein Stadtführer für Busse“ eingesetzt. - Bitte anmelden!<br />

-<br />

Dieses Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen steht unter dem Motto: JUBI-<br />

LÄUMSTREFFEN in Gießen und wird feierlich während der FEIERSTUNDE am<br />

Sonntag, dem 2. Oktober, in der Kongreßhalle durch die angekündigten FEST-<br />

REDEN deutlich erklärt.:<br />

1. Oberbürgermeister Haumann der Stadt Gießen über:<br />

51 Jahre (50.) Patenstadt Gießen – <strong>Mohrungen</strong><br />

56 Jahre (55.) Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e.V. in der BRD<br />

Gegründet in Duisburg<br />

2. Erinnerung an die Geschichte: 700 Jahre SAALFELD Ostpr.<br />

Sprecher: Hans Klein<br />

In der Ausgabe Nr.105, Seite 9, - unterer Teil - sind die „Artikel/Teile“ angegeben,<br />

die Sie an unserer Kasse käuflich erwerben können. Mitgebracht werden die JU-<br />

BILÄUMSBECHER - 675 Jahre <strong>Mohrungen</strong> - Ostpreußen - 1327 - 2002 - z. Preise<br />

von EUR 3,00.- Auf der Seite 10, der Ausgabe Nr.104, - Mitte - Hinweise für<br />

Anreisende mit der Deutschen Bundesbahn nach Gießen-Hbf.<br />

Im Eingangsbereich in die Kongreßhalle, in Richtung der Säle, werden von Frau<br />

Goldap, Köln und Helfern mehrere Tische - ca. 6 Meter lang - aufgestellt, für den<br />

Verkauf von Büchern, Landkarten, Marzipan u. a.Teile - wie auch in den vergangenen<br />

Jahren.<br />

Am Samstag, dem 1.Oktober = 19.00 Uhr BUNTER ABEND mit Musik und Tanz,<br />

5


Folklore-Aufführungen, ergänzt mit dem ostpreußischen Liedermacher und Sänger<br />

„BernStein“ aus Husum. BernStein beim Bundestreffen der Ostpreußen in<br />

Berlin, der den Kulturellen Nachmittag moderierte, wurde von der Kulturreferentin<br />

Frau Harder angesprochen, ob es möglich wäre, zu unserem Kreistreffen<br />

nach Gießen zu kommen. Vorgesehen ist, auf unseren BUNTEN ABEND mit<br />

dem ostpreußischen Liedgut des Herrn BernStein die Teilnehmer zu erfreuen.<br />

BernStein war auch beim Bundestreffen der Ostpreußen 2002 in Leipzig dabei<br />

und kam auch zu unserem Kreistreffen 2002 nach Bad Nenndorf als Sänger und<br />

bot seine Tonträger zum Kauf an.<br />

Am 30. Mai 2005 war ich zu den organisatorischen Gesprächen zum Kreistreffen<br />

in Gießen. Meine Helferin und Nachfolgerin Frau Monika Buddych, 45772 Marl,<br />

war zur Einarbeitung dabei und ebenfalls Herr Wolfgang Warnat, Pohlheim bei<br />

Gießen. - Es war ein gutes Einvernehmen mit den Gesprächsteilnehmern und<br />

unserer Gruppe.<br />

Weiterhin noch zuständig für die Organisation und Durchführung:<br />

Fritz Chr. Sankowski, Joachimstraße 12, 44789 Bochum<br />

Telefon: 0234/311616, Fax: 0234/3253118<br />

6<br />

Der Vorstand gratuliert<br />

Herrn Willy Binding zum 89. Geburtstag<br />

am 08. August 2005<br />

Frau Erika Jahr zum 85. Geburtstag<br />

am 21. August 2005<br />

Herrn Joachim Berg zum 75. Geburtstag<br />

am 19. Juli 2005<br />

Herrn Karl Selack zum 75. Geburtstag<br />

am 22. August 2005<br />

Herrn Erhard Wiedwald zum 70. Geburtstag<br />

am 22. Juli 2005<br />

Frau Gerda Berg zum 65. Geburtstag<br />

am 28. März 2005<br />

und dankt für die geleistete Arbeit!


Liebe MHN Leser<br />

www.mohrungen.de ist online<br />

Ja, es ist vollbracht, die Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> hat eine eigene<br />

Homepage im weltweiten Internet. Wenn Sie www.mohrungen.de als unserer<br />

Anschrift dafür eingeben, gelangen Sie, nachdem Sie einen kleinen Vorfilm<br />

(20 Sekunden lang) gesehen haben, zu folgendem Bild:<br />

Hier werden unserer Besucher dann begrüßt, und Sie stehen quasi vor dem Herderhaus<br />

im Jahre 1820. Das eine Haus heißt Classic und das andere Progressive.<br />

Nachdem Sie nun auf eines der beiden Häuser geklickt haben, gelangen Sie<br />

auf eine der beiden Versionen unserer Webseite. Sie erinnern sich bestimmt an<br />

die MHN zu Ostern 2004, als wir Sie per Fragebogen baten, uns unter anderem<br />

ein wenig über Ihre Zugangsmöglichkeit zum Internet Auskunft zu geben. Ihre<br />

Antworten ergaben, daß einige von Ihnen ältere Computer und Betriebssytemversionen<br />

nutzen. Das mittlerweile ca. zehn Jahre alte Internet entwickelt sich<br />

von der technischen Seite her derzeitig immer noch sehr schnell, und damit auch<br />

die Techniken der Webseitenerstellung, was zwar dazu führt, daß man heute<br />

zahlreiche interessante anspruchsvolle Webseiten nutzen kann, jedoch sind diese<br />

in der Regel nur mit den Computern und Betriebssystemen der neuesten Generation<br />

gut zu sehen. Von daher haben wir uns entschieden auch für die Internetbesucher<br />

mit älteren Geräten unsere Webseite zugänglich zu machen, und<br />

dafür gibt es die Classicversion, die Sie erreichen, wenn Sie auf das „rechte<br />

Haus“ klicken. Hier bekommen Sie alles, was Sie benötigen, in einem umfangreichen<br />

Angebot. Wenn Sie auf das Haus links daneben klicken, welches den Namen<br />

„Progressiv“ trägt, dann gelangen Sie zu der mit modernsten Mitteln hergestellten<br />

Internetseite, die allerdings z. B. für das Abspielen von Filmen einen aktuellen<br />

Computer mit DSL Internetzugang benötigt.<br />

Im Februar 2004 beauftragte der Kreistag mich mit der Erstellung und Erarbei-<br />

7


tung einer Webseite für die Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> auf der Basis eines<br />

entsprechenden vorgelegten Exposés. In den letzten Jahren hatten ja immer<br />

mehr Kreisgemeinschaften und Vereine eine Internetseite eröffnet, und so war<br />

auch in unserem Verein ein solcher Medienauftritt gewünscht. Wie und was sollte<br />

eine solche Seite zum Ausdruck bringen? Darüber war es nicht so einfach sich<br />

einig zu werden. Sie kennen ja sicherlich den Satz mit den vielen Köchen . . .<br />

Wenn man sich mit dem, was die meisten Kreisgemeinschaften als Internetseite<br />

veröffentlichen, beschäftigt, dann stößt man auf Grundinformationen, die der betreffende<br />

Verein seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt, und darüber hinaus werden<br />

Bilder und Geschichten aus der Vergangenheit angeboten. Alle Vereine bringen<br />

ja ihre Vereinszeitung wie wir hier unsere MHN für ihre Mitglieder heraus, also<br />

ist das Internet dann eine zusätzliches Informationsmedium, wobei leider die<br />

meisten Vereinsmitglieder, wie auch in unserem Verein, auf Grund ihres Alters<br />

keinen Computer und damit auch kein Internet mehr anschaffen, und von daher<br />

ist aus dieser Sicht ein Internetauftritt sicher immer noch sinnvoll, aber andererseits<br />

wird das wichtigste ja durch die Vereinszeitungen vermittelt.<br />

Der Mohrunger Kreistag wollte von daher ein Internet, was über die reine Information<br />

und das Angebot des Aktuellen hinaus geht. Es sollte versucht werden,<br />

über eine zeitgerechte Gestaltung und über ein umfangreiches inhaltlich vielschichtiges<br />

Angebot die Geschichte des Kreises <strong>Mohrungen</strong>, der Gemeinden,<br />

der Menschen, der Zusammenhang zu den anderen Kreisgemeinschaften und<br />

zur Provinz Ostpreußen auf spannende und ansprechende Art und Weise darzustellen.<br />

Wir wollten ein modernes mit besten Mitteln hochwertiges Medienangebot<br />

aufbauen, das auf die Dauer auch und vor allen Dingen Ihre Töchter, Söhne,<br />

Enkel und Enkelinnen und deren Kinder erreicht und erreichen wird, wenn die<br />

sich nach <strong>Mohrungen</strong>, nach Ostpreußen und nach dem, was es immer mehr nur<br />

noch wie eine Sage gibt, einmal fragen.<br />

Die Internetseite mohrungen.de soll dann da sein und jedem auf dieser Welt sein<br />

Interesse und seine Fragen beantworten. Ja, auch Begeisterung und Anteilnahme<br />

und Verständnis ermöglichen und fördern bei denen, die schlicht zu wenig<br />

wissen und durch unsere Internetseite Spaß und Wissen bekommen.<br />

Reisen darf man ja schon lange wieder nach Ostpreußen, und wenn demnächst<br />

die Europäisierung die Gegenwart ist, so kann man auch wieder in Ostpreußen<br />

als Deutscher wohnen und arbeiten, und dann ist das Wissen um das, was da<br />

einmal war, die Historie, gefragt, denn wie heißt es so schön: Wer seine Vergangenheit<br />

nicht kennt, hat auch keine Zukunft.<br />

Von daher sollte unsere Internetseite auch ein Gang in unser Geschichtsarchiv<br />

sein, ein Gang, den man an jedem Computer auf dieser Erde, unabhängig wo er<br />

steht, gehen kann. Man muß nicht nach Gießen fahren, nein, man kann es sich<br />

zu Hause anschauen, ein paar Knöpfe drücken, ein paar mal klicken und schon<br />

ist der Kreis <strong>Mohrungen</strong> bei Ihnen. Ihre gefühlten Verbindungen zur Herkunft und<br />

Heimat dürfen nicht verschwinden, dafür will unser Internetauftritt eine Basis anbieten,<br />

die man nicht einfach wegwischen kann. Die Lebenskultur des deutschen<br />

Ostens, in unserem Fall von Ostpreußen und dem Kreis <strong>Mohrungen</strong> weiterzugeben,<br />

ist die Aufgabe, die hier versucht wird zu unterstützen. Ein lebendiges Archiv,<br />

das Menschen erreicht und emotionale Bindungen über Informationen Bilder<br />

und Filme erzeugt, und dazu beiträgt, sich friedlich und sachlich mit allem<br />

vertraut zu machen. Wir können anders als bei einem Buch dies Angebot jederzeit<br />

erweitern und verändern, wenn es erforderlich sein sollte.<br />

8


Ich habe dieses Arbeitsauftrag zum Aufbau dieser Webseite angenommen, da<br />

ich auf Grund meiner beruflichen Prägung, ich bin freiberuflicher Designer und<br />

Innenarchitekt, über die nötigen fachlichen Voraussetzungen verfüge, und auf<br />

Grund meiner Wurzeln, meine Mutter und mein Vater stammen aus Liebstadt/<br />

Wuchsnig, ist zusätzlich über die reine berufliche Anforderung noch eine emotionale<br />

Verbundenheit da.<br />

Ob mir die Umsetzung gelungen ist, nun, das mögen andere beurteilen, und allen<br />

kann man es auch nicht recht machen, von daher machen Sie sich selbst ein<br />

Bild.<br />

Im Folgenden möchte ich Ihnen hier noch ein paar weitere Schritte auf unserer<br />

Homepage nahe bringen, die Sie vielleicht animieren, sich unsere Webseite intensiv<br />

anzusehen:<br />

Wenn Sie sich für das „Progressive Haus“ entschieden haben, gelangen Sie wie<br />

beschrieben zur Seite HOME/ÜBERSICHT:<br />

Oben in der dunkelgrauen Menüleiste haben Sie acht Hauptmenüs<br />

(HOME/ÜBERSICHT-GEO/LAGE-DIE GESCHICHTE-KREISGEMEINSCHAFT-<br />

GESCHICHTEN-BILDER/FILME-SHOP/TOURISMUS-GÄSTEBUCH/KON-<br />

TAKT), auf welche Sie wahlweise gehen können, und wenn der Menüpunkt rot<br />

wird, sind Sie dann wieder jeweils in einem solchen Untermenü wie hier in unserem<br />

Bild, wo Sie zwölf Pictogramme, mit den links beschriebenen Zugangsbereichen<br />

zur weiteren Auswahl zur Verfügung haben. Hier sind wir auf der<br />

Home/Übersicht-Seite, und Sie finden hier alles, was kurz informiert und aktuell<br />

geschieht.<br />

Hervorheben möchte ich dies Pictogram<br />

eine Getreidehandmühle, und wenn sie darauf klicken, gelangen<br />

Sie zu unserer Suchmaschine der 111 Ortschaften mit den über<br />

280 Wohnplätzen:<br />

Hier können Sie einen gewünschten Ort aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

aufrufen oder über den alphabetischen Index sich eine Ortschaft<br />

suchen und erhalten Informationen wie den Namen des<br />

betreffenden Kirchspieles und die dazu gehörenden Wohnplätze sowie die Ein-<br />

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wohnerzahl und Zahl der Haushaltungen sowie zwei Karten zur geografischen<br />

Lage im Kreis <strong>Mohrungen</strong> und einen Ausschnitt des Ortes aus einem Meßtischblatt<br />

sowie Bilder von Gebäuden und Straßen.<br />

Wenn gewünscht, können Sie auch eine E-Mail an unseren Archivverwalter<br />

Herrn Warnat senden und diesen bitten, eventuelles weiteres noch im Archiv vorhandenes<br />

Material Ihnen zur Ansicht zu Ihrem Ort per Kopie zur Verfügung zu<br />

stellen. Wir haben jedem Ort eine laufende Nummer gegeben, die es sehr<br />

schnell zuläßt, das entsprechende Material des Ortes in unserem Archiv zu finden.<br />

Herr Warnat kann Ihnen dann auf Wunsch Kopien der Archivunterlagen zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Es ist schon sehr spannend und auch faszinierend, mit welcher Genauigkeit und<br />

mit welchem Ordnungssinn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kreis<br />

<strong>Mohrungen</strong> verwaltet und strukturiert gewesen ist. Natürlich ist diese Datenbank<br />

auch für jeden aktuell nach Ostpreußen Reisenden eine gute Grundlage, sich historisch<br />

zu orientieren, wobei wir auch die deutschen Namen der 111 Ortschaften<br />

um die heute verwendeten polnischen Namen ergänzt haben, so daß man<br />

das jetzt und früher in Relation stellen kann.<br />

Außerdem erhalten Sie auf HOME/ÜBERSICHT alles Aktuelle, die Jubiläen und<br />

Jubilare, die Projekte und Projektarbeiten der Kreisgemeinschaft, die aktuellen<br />

Veranstaltungen mit Erläuterungen sowie für den Erstbenutzer unserer Webseite<br />

die Einleitung und das Impressum.<br />

Kommen wir zur zweiten Hauptkategorie: GEO/LAGE<br />

Hier können Sie sich ein sicheres Wissen über Ostpreußen und seine Kreisgebiete<br />

und auch über den Kreis <strong>Mohrungen</strong> auf zahlreichen Grafiken und Kartenansichten<br />

verschaffen. Sie bekommen auch die Stadtpläne von den Städten<br />

<strong>Mohrungen</strong>, Liebstadt und Saalfeld zur Ansicht, und wenn Sie dann auf diesen<br />

Stadtplänen auf die angebrachten roten Pfeile klicken, wird Ihnen in einem Extrafenster<br />

eine historische und eine aktuelle Ansicht der entsprechenden Stadt-<br />

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ansicht gezeigt, so daß Sie über die Bildbetrachtung vom „früher“ zu „jetzt“ in der<br />

Verbindung zur geografischen Lage auch schnell eine gute und sichere Orientierung<br />

erlangen und auch beurteilen können, wie sich alles verändert hat.<br />

Weiterhin können Sie unter >pic Karte Kreis <strong>Mohrungen</strong>< das Kreisgebiet auf 21<br />

quadratischen Bildvergrößerungen (aus unseren hervorragenden Meßtischblättern)<br />

Quadratkilometer für Quadratkilometer nebeneinander betrachten.<br />

Ein weiteres Angebot zum Erwerben von Orts- und Geschichtskenntnis ist eine<br />

Serie von kommentierten chronologischen Ostpreußenkarten, die die Geschichte<br />

Ostpreußens vom 10. bis zum 20. Jahrhundert darbietet. Hier wird jedem historisch<br />

Interessierten die sachliche Grundlage für die Bedeutung und die Gewichtigkeit<br />

dieses Landstriches aufgezeigt und deutlich.<br />

Für diese Ausgabe möchte ich die Vorstellung unseres neuen Internetangebotes<br />

beenden, ich hoffe, Sie konnten mir folgen, und in der nächsten Ausgabe werde<br />

ich Ihnen weitere Themen und Themenangebote von www.mohrungen.de vorstellen,<br />

sollten Sie Fragen oder Vorschläge oder was auch immer haben, können<br />

sie mir jederzeit schreiben oder mich auch anrufen:<br />

Holger Feddrich, Jakobistraße 51, 30163 Hannover, Tel 0511/392807, Fax<br />

0511/392355.<br />

Bis zur nächsten Ausgabe der MHN wünsche ich Ihnen alles Gute und Liebe.<br />

Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005<br />

in Berlin<br />

Nachdem das Deutsche Turnfest für eine ganze Woche über 100.000 Sportler<br />

nach Berlin gebracht hatte, waren zum Ostpreußentag am 21. und 22.<br />

Mai für eine Wochenende etwa 20.000 ehemalige ostpreußische Bürger<br />

nach Berlin gereist. Sie kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen<br />

Welt. In der Festveranstaltung am Sonntag wurden nicht nur Teilnehmer aus<br />

den jetzt polnischen und russischen Gebieten begrüßt, sondern auch zu diesen<br />

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Ostpreußentagen angereiste Besucher aus den USA, Kanada und Australien.<br />

Im Angesicht des Berliner Funkturms hatte man die Deutschlandhalle und zwei<br />

Messehallen ausersehen, um vielleicht eines der letzten Heimattreffen durchzuführen.<br />

In der Messehalle 2.1 hatten die Veranstalter Bänke und Tische so gestellt, dass<br />

sich die Teilnehmer an den Schildern ihrer Kreisgemeinschaften orientieren konnten,<br />

um neue oder alte Bekannte zu treffen. Herr Sankowski hatte an den für die<br />

Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> vorgesehenen Tischen Listen ausgelegt, wo sich<br />

140 Besucher aus dem ehemaligen Kreis <strong>Mohrungen</strong> eingetragen hatten.<br />

Die Teilnehmer dieser Ostpreußentage, die sich überall in Berlin an der als Eintrittskarte<br />

verkauften Plakette erkennen konnten, hatten drei Anlaufpunkte:<br />

Einmal fanden in der Deutschlandhalle, die in etwa zehn Minuten von den Messehallen<br />

aus zu erreichen war, Samstag und Sonntag Veranstaltungen statt.<br />

Am Samstag wurde hier das Deutschlandtreffen mit der Verleihung des Kultur-preises<br />

für das „Das preußische Wörterbuch“ eröffnet. Unerwartet, weil im Veranstaltungsprogramm<br />

nicht vermerkt, wurde Wilhelm von Gottberg als besondere Würdigung<br />

für seine für die Ostpreußen erbrachten Leistungen das Preußenschild verliehen.<br />

An einen Vortrag von der BdV-Präsidentin Erika Steinbach über die Problematik<br />

zur Schaffung eines Zentrums gegen Vertreibungen schloss sich ein kultureller<br />

Nachmittag an, der von dem Sänger und Liedermacher BernStein moderiert<br />

wurde. Der Sonntag wurde in der Deutschlandhalle mit einer geistlichen Stunde eröffnet.<br />

Um 11 Uhr begann die Hauptveranstaltung. Als Festredner war der sächsische<br />

Ministerpräsident Georg Milbradt eingeladen worden. In seiner Rede wies er<br />

besonders darauf hin, dass wir das Erinnern an die ostpreußische Heimat den Opfern<br />

und Vorfahren schuldig seien. Anschließend sprach der Sprecher der ostpreußischen<br />

Landsmannschaft, Wilhelm von Gottberg. In seiner mehr als einer Stunde<br />

dauernden Rede wies er vor allem auf das unendliche Leid hin, das seinen Landsleuten<br />

bis heute zugefügt worden ist. Diese Reden und ein ausführlicher Bericht<br />

über den gesamten Ostpreußentag von Frau Bellano sind in der „Preußischen Allgemeinen<br />

Zeitung“ Nr. 22/2005 nachzulesen.<br />

In der Messehalle 2.1, dem Treffpunkt der Heimatkreise, fanden sich an den Tischen<br />

viele Bekannte an ihren Kreistreffpunkten zusammen, um über alte Zeiten<br />

zu plaudern, während sich in der Messehalle 4.1 die Besucher sich an 49 Werbeund<br />

Verkaufsständen informieren konnten. An den Wänden der Messehalle 2.1<br />

hatten fast alle Kreisgemeinschaften Tische belegt, wo man Heimatbriefe und Bücher<br />

erwerben konnte.<br />

Die Mohrunger Kreisgemeinschaft, die von Wolfgang Warnat und Holger Feddrich<br />

präsentiert wurde, hatte einen Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1. zusammen<br />

mit Frau Nowicki und Herrn Janzen, die Werbung für das Herrenhaus Zöpel<br />

(jetzt Dworek Sople) machten, das heute ein modernes Hotel mit 53 Betten ist.<br />

Beide versuchten interessierten Besuchern mit einer Wandtafel und Prospekten<br />

die Schönheiten dieses romantischen Schlupfwinkels bei Maldeuten im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

nahe zu bringen. Es war erstaunlich, wie viele Besucher berichteten, dass<br />

sie schon dort waren und es so herrlich fanden, dass sie wiederkommen wollen.<br />

Während Herr Warnat Bücher aus dem Archivsortiment zum Verkaufen mitgebracht<br />

hatte, zeigte Herr Feddrich den Besuchern die gerade freigeschaltete<br />

Homepage unserer Kreisgemeinschaft, die im Internet unter www.mohrungen.de<br />

zu finden ist.<br />

An dem Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1 konnte man den 1. Vorsitzen-<br />

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den Günter Dombrowski ebenso begrüßen wie die 2. Vorsitzende und Kulturreferentin<br />

Gisela Harder. Alle freuten sich schon auf das am 1. und 2. Oktober stattfindende<br />

Kreistreffen in Gießen.<br />

Wolfgang Warnat<br />

Die Halle 2.1 der Kreisgemeinschaften KV G. Dombrowski und G. Janzen<br />

Am Stand Herr Feddrich, Herr Warnat, Herr Janzen und Frau Nowicki<br />

Frau Nowicki und Frau Harder Frau Manka und Frau Winnicka<br />

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Eiserne Hochzeit<br />

Willy und Eva Binding<br />

Willy Binding und seine Frau Eva geb. Sander sind beide geborene Ostpreußen.<br />

Sie lernten sich 1936 in Königsberg Pr. auf einer gemeinsamen<br />

Dienststelle kennen. Nach erfolgreichen Lehrgängen in den Jahren<br />

1938/1939 erfolgte am 06. Juli 1940 die Heirat und im gleichen Jahr seine<br />

Beförderung zum Leutnant sowie Versetzung nach Posen. Die Verlegung seiner<br />

Dienststelle im Jahr 1941 veranlasste seine Frau nach Königsberg zurückzukehren.<br />

Während sie am 27. Januar 1945 zusammen mit ihren Eltern bei 20 Grad<br />

Kälte die Flucht nach Pillau antrat, war ihr Mann im ungarischen Raum eingesetzt<br />

und kam am 09. Mai 1945 in ein amerikanisches Lager in Salzburg. Nach<br />

einer beiderseitigen Odysee fanden sie sich am 10. Juli 1945 in Leezen/Schleswig-Holstein<br />

wieder und es standen ihnen wirtschaftliche Schwierigkeiten bevor.<br />

Über Verden/Aller (wo ihr Sohn geboren wurde), Andernach, Hamburg und Junkersdorf<br />

bei Köln fanden sie 1971 in Quadrath/Ichendorf (Stadtteil von Bergheim/Erft)<br />

ihre endgültige Bleibe.<br />

Nach seiner Pensionierung (Oberstleutnant d. Bw.) setzte er sich jahrzehntelang<br />

als Vorstandsmitglied mit großem Engagement für die Belange seines Heimatkreises<br />

<strong>Mohrungen</strong> und Interessen Ostpreußens ein. Darüber hinaus schrieb<br />

und veröffentlichte er ein<br />

dreibändiges Werk über<br />

seinen Geburtsort Himmelforth.<br />

Die Kreisgemeinschaft<br />

<strong>Mohrungen</strong> gratuliert zu<br />

diesem begnadeten Ehejubiläum,<br />

wünscht dem<br />

Ehepaar alles Gute und<br />

noch viele Jahre einen gemeinsamen<br />

Lebensweg.<br />

Eva und Willy Binding


Patenstadt Gießen und ihre Geschichte<br />

Zusammengestellt von Elisabeth Krahn<br />

Am 29. Juli 1954 beschloß der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlung<br />

der Stadt Gießen, die Patenschaft für <strong>Mohrungen</strong> zu übernehmen.<br />

Heute, im Jahre 2005, blicken wir auf 51 vergangene in Dankbarkeit<br />

zurück. Ohne Unterbrechung wurde uns Obhut, Verstehen und Hilfe zuteil. Die<br />

Beständigkeit in der Heimat unserer Ahnen zu leben, sterben und Nachkommen<br />

aufwachsen zu sehen, wurde 1945 jäh unterbrochen. Leid, Tod und Not wurden<br />

Begleiter.<br />

Gießen hat die entwurzelten Mohrunger mit der Patenschaft aufgefangen und ihnen<br />

neue Beständigkeit geschenkt. So konnten sie in ihr wohlgeborgen, ein anderes<br />

Leben gestalten lernen. Verstehen, geparrt mit Behutsamkeit, aber tatkräftiger<br />

Hilfe, ließ uns Gießen vertraut werden. Längst können wir wieder nach<br />

<strong>Mohrungen</strong> fahren. Heimat ist etwas Besonderes. Doch in unseren Herzen ist<br />

viel Platz, und einen besonderen nimmt unsere Patenstadt Gießen ein!<br />

Gießen, diese unglaubliche Stadt: 775 als Wieseck sowie als die Wüstungen<br />

Selters und Ursenheim erstmals urkundlich erwähnt, bekommt 1150 durch den<br />

Bau der Wasserburg im Mündungsgebiet der Wieseck in die Lahn ihren Ur-Namen.<br />

Graf Wilhelm v. Gleiberg entscheidet sich für „Zu den Giezzen“. In einer Urkunde<br />

erscheint 1197 „Salome comitissa giezzen“. Aber erst 1248 wird Gießen<br />

als Stadt bezeugt. Die 2. Burg entsteht 1300, heißt heute „Altes Schloß“ und<br />

steht am Brandplatz. Mit ihr erfolgt eine Erweiterung und Verbesserung der Straßenbefestigung.<br />

Landgraf Otto I. gibt Bürgern der „Neustadt“ und allen anderen,<br />

die vor der Stadtmauer wohnen, dieselben Rechte wie den Bürgern innerhalb<br />

der Mauern. Dieser Vorgang ist die erste bekannte Stadterweiterung. Landgraf<br />

Ludwig II. der „Friedfertige“ verleiht 1430 der Stadt eine erweiterte Rechtsordnung:<br />

Neben den „Schöffenrat“ tritt der „Gemeine Rat“.<br />

Ca. 1450 wird am heutigen „Marktplatz“ das „Alte Rathaus“ gebaut. Ihm folgt<br />

1484 die Stadtkirche St. Pankratius. Bei allem Fortschritt, die Stadt zukunftsfähig<br />

zu gestalten, gibt es 1525/26 soziale und religiöse Unruhen im Zusammenhang<br />

mit Bauernkrieg und Reformation. Ein großer Schicksalsschlag erfaßt Gießen:<br />

1529 bricht die Pest aus. Aber schon 1530 geht die Gestaltung der Stadt weiter:<br />

Landgraf Phillipp der Großmütige läßt Gießen zu einer wehrfähigen Festung<br />

ausbauen. Von 1533 bis 1537 entsteht das „Neue Schloß“. Am 27. Mai 1560<br />

kommt der nächste Schicksalsschlag: Ein Großbrand vernichtet 168 Gebäude,<br />

meist im Bereich des Walltores fallen sie dem Feuer zum Opfer und werden teilweise<br />

nicht wieder aufgebaut (Brandplatz).<br />

Doch die Entwicklung geht weiter: 1567 wird Gießen bei einer Teilung des Landes<br />

der Grafschaft Hessen-Marburg zugeschlagen. Der amtierende Landgraf<br />

Ludwig IV. läßt zwischen1586 und 1590 durch den Baumeister Eberdt Baidewein<br />

den Renaissancebau des Zeughauses errichten. Schon 1604 fällt die Stadt an<br />

die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, und diese eröffnet 1605 das Gymnasium<br />

als Vorläufer der Universität. Am 19. Mai 1607 wird durch ein Privileg von Kaiser<br />

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Rudolf II. die Universität gegründet, um im luth. Hessen-Darmstadt ein Gegengewicht<br />

zur ref. Universität Marburg zu schaffen.<br />

Gießen erweist sich in bezug auf die Stadtentwicklung dynamisch. 1609 wird der<br />

Botanische Garten, heute der älteste seiner Art in Deutschland, eröffnet. Es gibt<br />

aber immer wieder Rückschläge: Zwischen 1624 und 1650 wird die Uni nach<br />

Marburg zurückverlegt. In dieser Zeit wütet wieder die Pest (1634/35). Mehr als<br />

1500 Menschen sterben. Als 1650 die Wiedereröffnung der Universität erfolgt, ist<br />

die Freude groß. Jahre später, 1722/23, wird das Finanzwesen der Stadt geregelt,<br />

und 1750 erscheint das „Gießener Wochenblatt“ zum ersten Mal. Fünf Jahre,<br />

von 1758 bis 1763, ist die Stadt während des Siebenjährigen Krieges durch<br />

die Franzosen besetzt.<br />

Als letzter Burgmann von Gießen stirbt 1773 Christian v. Schwalbach. Die österreichische<br />

Armee beschießt Gießen 1796 und beschädigt 81 Häuser. Auch während<br />

der Revolutionskriege ist die Stadt zwischen 1796 und 1799 zeitweise von<br />

Franzosen besetzt. Durch Öllaternen werden die Straßen 1806 erstmalig nachts<br />

erhellt. Schon damals wurde geraucht. Georg Phillipp Gail gründet 1812 die erste<br />

Tabakfabrik. Für Gesundheitsbewußte wurde 1816 bis 1819 „Turnen“ angeboten.<br />

Maßgeblichen Einfluß hatte Karl Follens (Führer der „Gießner Schwarzen“).<br />

Zuwachs und Abgang werden 1821 verdeutlicht. Gießen wird mit 5500 Einwohnernauf<br />

einer Seite Provinzialregierung für Oberhessen im Herzogtum Hessen-<br />

Darmstadt, auf der anderen wird wegen Auseinandersetzungen zwischen Studenten<br />

und Militär die Garnison nach Worms verlegt. Schon ein Jahr später gibt<br />

es eine Verwaltungsreform, und Gießen wird Sitz eines Landrats- und Justizamts,<br />

die alte Stadtverfassung wird aufgehoben und die neue Gemeindeordnung<br />

gültig. Der berühmte Chemiker Justus v. Liebig lehrt von 1824 bis 1852 an der<br />

Universität. Am 29. März 1826 wird der Mitbegründer der SPD, Wilhelm Liebknecht,<br />

in Gießen geboren. Die Stadt wird 1832 zur Kreisstadt erhoben und die<br />

Verwaltung hat hier ihren Sitz. Der Schriftsteller Georg Büchner verfaßte auf der<br />

Badenburg 1833/34 die Schrift: Der Hessische Landbote.<br />

Die erste kath. Kirche entsteht 1840 auf dem Seltersberg.<br />

Nach acht Jahren der Ruhe rumort es wieder<br />

1848: 3. März: Unblutige Tumulte<br />

4. März: Aufruf des Bürgermeisters Ferber, der als Vertreter der Stadt in das<br />

Frankfurter Parlament berufen wurde, zur Bildung einer Bürgergarde. 1200 Männer<br />

aus den Ständen und Parteien melden sich.<br />

18. Mai: Carl Vogt legt das Kommando der Bürgergarde nieder, weil er als Vertreter<br />

der Stadt in das Frankfurter Parlament berufen wurde.<br />

30. August: Die Studenten treten aus der Bürgergarde aus und geraten in Gegensatz<br />

zu ihr. Es gibt einen Sturm auf das Rathaus, der mit dem Bajonett abgewehrt<br />

wird. Der einzige Schuß tötet einen Studenten namens Pfannmüller. Der<br />

Fortschritt wird dadurch nicht behindert. Gießen wird 1849/50 ans Eisenbahnnetz<br />

angeschlossen. Nach den Öllaternen folgt zum 1. Januar 1857 nachts die<br />

Gasbeleuchtung. 1865 bis 1867 wird die Synagoge an der Stelle gebaut, wo<br />

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heute die Kongreßhalle steht. Außerdem wird Gießen wieder Garnisonsstadt<br />

und bekommt noch ein Jägerbataillon dazu. Das Oberhessische Museum wird,<br />

wie auch das Gymnasium, 1879 eröffnet. Bis 1888 lehrt der Physiker Wilhelm<br />

Conrad Röntgen an der Universität. Auf dem Alten Friedhof ist er beigesetzt worden.<br />

Um den Bau der Johanneskirche zu vollenden, brauchte es zwei Jahre<br />

(1891-1893). Ein Ereignis am 1. August 1894 war die Eröffnung der ersten Pferdeomnibuslinie.<br />

Wieder besann sich die Verwaltung auf die Volksgesundheit und<br />

eröffnete 1898 eins der damals modernsten Hallenbäder Deutschlands. Ohne<br />

Elektrizität ging nichts mehr. Errichtung und Erweiterung des Werkes erfolgte in<br />

Abschnitten zwischen 1900 und 1930.<br />

Auch die kath. Kirche in der Liebigstr. brauchte zwei Jahre bis zur Fertigstellung<br />

(1904/05). Mit Spenden aus der Bürgerschaft wurde 1906 mit dem Bau des<br />

Stadttheaters begonnen und 1907 wurde es eingeweiht. 1911 löste die elekt.<br />

Straßenbahn die mit den Pferden ab. Vom eigenen Flugplatz ging es ab 1925 in<br />

die Lüfte. Für das mittelhessische Kreisfest wurde die „Volkshalle“ gebaut. Das<br />

Jahr 1933 brachte Hitlers Diktatur nach Gießen. Sogenannte „Staatsfeinde“<br />

(SPD- und KPD-Mitglieder) wurden inhaftiert. Vier Jahre später begann die Altstadtsanierung.<br />

1939 ist Gießen wieder kreisfrei. Durch Eingemeindung der Dörfer<br />

Wieseck, Kleinlind, Gemarkung Schiffenberg steigt die Einwohnerzahl auf<br />

42000. 1942 werden die letzten 150 der einst über 1000 zählenden jüdischen<br />

Bürgerinnen und Bürger in die Vernichtungslager transportiert.<br />

Schwere Luftangriffe zerstören 1942 zu ca. 75 Prozent die Stadt und damit fast<br />

vollständig die historische Bausubstanz. Am 27./28. Mai 1945 erfolgt die Besetzung<br />

durch amerikanische Truppen und ein Jahr später, am 25. Mai 1946, findet<br />

die erste Stadtverordnetenwahl nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Nun geht es<br />

an den Aufbau und die Erschließung neuer Wohngebiete, sowie Industrieanlagen.<br />

Junge Menschen können seit 1948 wieder studieren.<br />

Das Leben in Gießen wird gerichtet: 4. April 1961 = Eröffnung der Hochschule<br />

für Erziehung, das Hallenbad an der Ringallee ersetzt das Volksbad (1968), im<br />

Juni 1969 wird der Hessentag in der Stadt gefeiert, 1971 hat sie bereits 78000<br />

Einwohner, und am 1. Januar 1977 wird Gießen mit Wetzlar und 14 weiteren Gemeinden<br />

zu Deutschlands jüngster Großstadt, der „Stadt Lahn“, zusammengeschlossen;<br />

aber am 20. März sprechen sich die Bürger mit Mehrheit während der<br />

Kommunalwahlgegen die „Stadt Lahn“ aus. So wird dieses Gebilde 1979 wieder<br />

aufgelöst und Gießen wieder selbständig. Sie wird nur um den Stadtteil Lützellinden<br />

erweitert. Jetzt kann die Entwicklung weitergehen.<br />

Am 1. Mai 1986 wird das Bundesnotaufnahmelager zur „Zentralen Aufnahmestelle<br />

des Landes Hessen“: Am 15. Mai 1987 ist die Einweihung eines Gedenksteins<br />

für die Opfer des Faschismus vor dem Behördenzentrum. 1989 kommen<br />

nach Öffnung der Grenze zur DDR 22926 Übersiedler in die Aufnahmestelle<br />

nach Gießen. Ein Ansturm wie noch nie! Diese Aufnahmestelle dient ab April<br />

1993 den Asylbewerbern in Hessen als Erstaufnahmeort, und am 30. September<br />

wird die Steubenkaserne aufgelöst und später als Gewerbegebiet genutzt. Die<br />

jüdische Gemeinde kann am 28. August 1995 das neu errichtete Zentrum am<br />

Burggraben einweihen.<br />

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1997/98 feiert Gießen sein Stadtjubiläum: 800 Jahre Ersterwähnung<br />

750 Jahre Stadt<br />

Ein Auf und Ab in acht Jahrhunderten! Doch das Leben pulsiert unbeeindruckt<br />

von Schicksalsschlägen und Veränderungen friedlicher oder brutaler Art. Von<br />

dieser Lebendigkeit profitieren wir Mohrunger: „Danke“ und Wohlergehen für unsere<br />

Patenstadt Gießen!<br />

Elisabeth Krahn<br />

Quelle: Chronik der Universitätsstadt Gießen<br />

zugesandt vom Kulturdezernenten der Universitätsstadt Gießen<br />

Herrn Dr. Reinhard Kaufmann<br />

Gießener Turm.<br />

Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen<br />

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Jugendbegegnung in Morag (<strong>Mohrungen</strong>)<br />

15.3.2005, 17.30 Uhr: männl. Jugend C - Betreuer Ulrich Wendt, männl. Jugend B -<br />

Betreuer Arne Tonn, Vereinsheim TV Baden<br />

17.3.2005, 18.00 Uhr: weibl. Jugend C mit Eltern - Betreuer Gerd Schomaker<br />

19.00 Uhr: weibl. Jugend B - Betreuerinnen Karin Sell, Rainer Klöhn, Aaltin de Jong,<br />

Restaurant Hallenbad<br />

24.5.2005, 18.00 Uhr: Abfahrt nach Polen vom Lahof in Baden<br />

29.5.2005 gegen Mittag: Rückkehr nach Achim-Baden<br />

Mitzubringen sind: gültiger Personalausweis (oder Reisepass) Wasch; Zahnputzund<br />

Sportzeug, Persönliche Dinge, Gute Laune!<br />

SG Achim/Baden, Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 Achim-Baden<br />

Tel./Fax 04202/70698<br />

Ein großer Bericht mit Bildern folgt in der MHN Nr. 107.<br />

Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in<br />

Allenstein und ihr <strong>Mohrungen</strong>-Projekt<br />

Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ ist seit 1990 als Non-profit-Organisation in<br />

der Region Ermland und Masuren tätig. Jedes Jahr organisieren wir zahlreiche<br />

Bildungs- und Kulturprojekte für Erwachsene und Jugendliche aus der Region<br />

und arbeiten partnerschaftlich mit Organisationen und Institutionen aus Deutschland,<br />

Frankreich, Litauen, Rußland und Weißrußland und der Ukraine zusammen.<br />

In diesem Jahr haben wir vor, ein deutsch-polnisch-litauisches Jugendprojekt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Johann-Gottfried-Herder-Musum zu organisieren. Die „Architektonische<br />

Zeitreise - damals und heute. Eine Fotografisch-geschichtliche Werkstatt“<br />

wird vom 14. bis zum 26. August 2005 in Morag/<strong>Mohrungen</strong> stattfinden.<br />

Das Ziel dieser Werkstatt ist es, die Geschichte der Stadt und näheren Umgebung<br />

anhand von Architekturfotografien Jugendlichen aus den drei Ländern sichtbar und<br />

zugänglich zu machen. In dieser internationalen Gruppe werden auch Themen aus<br />

der gemeinsamen Geschichte diskutiert. Teilnehmen werden junge Erwachsene<br />

(Studenten) aus Polen, Deutschland und Litauen mit fotografischen Vorkenntnissen<br />

und Interesse an Geschichte. Wichtig für uns ist es, diesen jungen Menschen zu veranschaulichen,<br />

daß Geschichte nicht nur in Büchern entdeckt wird, sondern tagtäglich<br />

auch sinnlich erfahren wird. Anhand der gemeinsamen fotografischen Zeitreise<br />

sollen die Jugendlichen auf die Geschichte der Region Ermland und Masuren aufmerksam<br />

gemacht werden. Dabei dient die Fotografie dazu, die Veränderungen in<br />

der Architektur der Stadt Morag sichtbar zu machen.<br />

In diesem Jahr organisiert unser Kulturverein insgesamt drei Begegnungen dieser<br />

Art, außer in Morag auch in Pisz / Johannisburg und Wegorzewo / Angerburg. Im vergangenen<br />

Sommer haben wir bereits ein ähnliches Projekt in Ketrzyn / Rastenburg<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

Als dauerhafte Ergebnisse dieser drei Fotoprojekte sind eine große Ausstellung mit<br />

Bildern aus der Region Ermland und Masuren und ein Buch geplant. In der Ausstellung<br />

sollen neue Fotografien, die die Jugendlichen während der Begegnungen machen,<br />

alte Postkarten und Aufnahmen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und<br />

kurz danach gegenüber gestellt werden.<br />

Wspólnota Kulturowa Borussia, 10-106 Olsztyn, ul. Wyzwolenia 2/7,<br />

Tel./Fax +48 (89) 534-00-26, Tel. +48 (89) 523-72-93<br />

e-mail: mlodziez@borussia.pl, Internet: www.borussia.pl<br />

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Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag<br />

Große Aufregung herrschte am Dienstagabend am Badener Lahof, als die jugendlichen<br />

Handballer der Spielgemeinschaft (SG) Achim/Baden und ihre Begleiter die geplante<br />

Fahrt nach Polen antraten. Die folgenden Tage verbringen die weiblichen und männlichen<br />

B- und C-Jugenden in der polnischen Stadt Morag und werden dort an einem vielseiten<br />

Programm teilnehmen. Neben sportlichen Aktivitäten sind gemeinsame Ausflüge<br />

in die Umgebung Morags, ein Besuch beim Bürgermeister und ein Grillabend mit Lagerfeuer<br />

geplant. Am Sonntag kehren alle wieder zurück.<br />

Leitung: Jugendobmann Erhard Wiedwald, 28832 Achim. Start war am 24. Mai<br />

20<br />

„Trauerweide am See“<br />

Heimaterinnerungen von Maria Oelschlegel<br />

„Trauerweide am See sollst nicht weinen.<br />

Trauerweide am See, denn Grund gibt es keinen.<br />

Hat man uns auch aus der Heimat vertrieben.<br />

Trauerweide am See, du bist geblieben.<br />

Deine Wurzeln halten fest Heimaterde.<br />

Die man uns genommen. Wie gern würd’ ich mal wiederkommen.<br />

Groß bist du geworden in all den Jahren.<br />

Hast allem getrotzt Sturm und Gefahren.<br />

Trauerweide am See halte aus.<br />

Denn ich darf niemals wieder nach Haus.<br />

Trauerweide, wenn ich denke an dich.<br />

Trauerweide, dann weine ich.<br />

eingesandt von Frieda Gutt<br />

Otto-Lilienthal-Str. 18, 08468 Reichenbach/Vogtland


Neue Möglichkeiten in der Gruppe<br />

Ein Gespräch mit Waldemar Manka, dem stellvertretenden Vorsitzenden der<br />

Gesellschaft Deutscher Minderheit in <strong>Mohrungen</strong>, Mitglied des Gründungskomitee<br />

der Gesellschaft „Narnia“.<br />

M: Was ist „Narnia“?<br />

WM: Das ist eine Organisation, welche die deutsche Jugend aus der ganzen Region<br />

vereint.<br />

M: Möchte die deutsche Jugend sichtbarer werden, und sich enger zusammenschließen?<br />

WM: Fangen wir damit an, dass es, im Gegensatz zu dem, was die Pessimisten<br />

und Widersacher sagen, die deutsche Jugend gibt und dass sie sich zusammenschließen<br />

möchte. Es gibt eine nicht kleine Gruppe von Mädchen und Jungen,<br />

die etwas zusammen tun möchten. Man braucht ihnen gar nicht zu helfen. Man<br />

muss ihnen nur das Handeln ermöglichen.<br />

M: Wie?<br />

WM: Dieser Frage wird eine Jugendkonferenz gewidmet, die wir vom 27.-29.<br />

Mai in dem Erholungszentrum in Klaukendorf bei Olsztyn planen. Erst stellen wir<br />

Referate zum Thema Geschichte unseres Landes vor. Danach wird es Werkstätten<br />

geben, in welchen wir nachdenken, was die Jugend machen sollte und wie<br />

das umzusetzen ist.<br />

M: Wozu braucht die Jugend Integration? In der letzten Zeit, insbesondere<br />

unter den Jungen, hat die Abstammungsfrage eine immer kleinere Bedeutung.<br />

Und das nicht zuletzt, weil man sich in Europa eher öffnet und nicht<br />

abgrenzt.<br />

WM: Es geht hier nicht um Zusammenschluss, um das Deutschtum zur Schau<br />

zu stellen. Es geht darum, dass die Jugend ihre Wurzeln kennt. Die Welt ist tatsächlich<br />

immer mehr zugänglich und offen, aber die Frage nach dem Bewusstein<br />

hat für jeden eine individuelle Bedeutung. Das Wirken in einer Gruppe ermöglicht<br />

wiederum neue Kontakte und neue Entwicklungsmöglichkeiten, ermöglicht<br />

den Jugendlichen, neue Fertigkeiten zu erwerben. Das kann im erwachsenen<br />

Leben nützlich sein.<br />

Lech Kryszalowicz<br />

Aus dem Mitteilungsblatt der deutschen Minderheit im Bezirk Ermland und Masuren<br />

April 2005<br />

Unter einem guten Stern<br />

Der Bau des Pflegeheimes Laurentius in Allensteiner Redigkainen nähert<br />

sich dem Ende. Bereits Ende Juni können die ersten Bewohner dort einziehen.<br />

Der Investor dieses Objektes, die Stiftung Laurentius, plant die feierliche Eröffnung<br />

dieser einzigartigen Einrichtung für Anfang Juli. Sie zeichnet sich durch einen<br />

hohen Standard und eine professionelle Pflege der Bewohner aus, weil die<br />

in der Postlyzealen Schule „Laurentius“ in Allenstein anhand eines deutschen<br />

Curriculum ausgebildeten Altenpfleger den Kern des Pflegepersonals bilden.<br />

Den Bau finanzierte die Diakonie Neuendettelsau aus Bayern, sie wird auch die<br />

Inbetriebnahme und das Funktionieren dieses Altenpflegeheimes betreuen, in-<br />

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dem sie ihre riesige Erfahrung in diesem Bereich nutzt - sie führt zurzeit 20 Senioren-einrichtungen.<br />

In freundlichen, warmen Farben werden gerade die Zimmer für die 70 zukünftigen<br />

Bewohner gestrichen. Jedes der Einzel- und Doppelzimmer hat ein Bad. Außerdem<br />

gibt es Zweizimmerappartements mit Küche und Bad. Zur gemeinsamen<br />

Nutzung gibt es Tagesräume, Essräume, einen Balkon, und eine Kapelle.<br />

Das sternförmig entworfene Gebäude mit dem großen Park fügt sich gut in die<br />

Landschaft ein. Aus den Heimfenstern können die Bewohner den Wald, den<br />

Park, den Teich und kleine ermländische Bauernhäuser bewundem, mit etwas<br />

Glück kann man auch einen Storch erblicken.<br />

Ein Teil der Plätze wird den Personen angeboten, die eine Einweisung vom städtischen<br />

Sozialzentrum bekommen, der Rest wird privat vermietet. Das Pflegeheim<br />

entstand aus einer Initiative der Evangelischen Kirche, wird aber im ökumenischen<br />

Sinn geführt und die Gottesdienste entsprechend dem Glauben der<br />

Bewohner veranstaltet.<br />

Nähere Informationen: Tel. 0048 89 521 13 22.<br />

Ewa Kordaczuk<br />

22<br />

Gumbinner Heimatpreis<br />

Die „Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule<br />

Gumbinnen e.V.“ unterhält einen jährlich stattfindenden Schülerwettbewerb<br />

unter dem Namen „Gumbinner Heimatpreis“.<br />

Der Anstoß zur Ausschreibung dieses Schülerwettbewerbs ergab sich aus der<br />

Erkenntnis, daß das Wissen bei jungen Leuten heutzutage, was unsere Heimatprovinz<br />

betrifft, meist gegen Null tendiert. Dem wollen wir mit unserem Preisausschreiben<br />

entgegenwirken und möglichst viele Schüler dazu ermuntern, sich<br />

auch einmal mit Ostpreußen zu befassen.<br />

Dieses Ziel ist vor allem dann zu erreichen, wenn diese Arbeiten im Rahmen des<br />

Unterrichtes erstellt werden und die Schüler die Aussicht haben, mit einer solchen<br />

Arbeit, die sie ohnehin schreiben müssen, nicht nur gute Noten erwerben,<br />

sondern auch die Chance haben, einen namhaften Preis gewinnen zu können.<br />

Jeder Lehrer ist froh, wenn er von seinen Schülern gute Arbeiten zur Beurteilung<br />

erhält, weil sie ihm die Qualität seines Unterrichts bestätigen. Da er davon ausgehen<br />

kann, daß Schüler, die sich an einem Wettbewerb beteiligen wollen, ihre<br />

Arbeiten mit besonderem Einsatz und besonderer Sorgfalt anfertigen werden,<br />

kann er zu Recht auf besonders gute Ergebnisse hoffen. Also liegt es auch in<br />

seinem Interesse, den Schülern die Bearbeitung entsprechender Themen zu<br />

empfehlen.<br />

Bei der Findung und Formulierung von Themen können wir behilflich sein sowie<br />

mit Hinweisen auf geeignete Literatur.<br />

Wir bitten Sie, den „Gumbinner Heimatpreis“ zu unterstützen, indem Sie diese<br />

lnfomationen in Ihrem Heimatbrief abdrucken.<br />

Mit landsmannschaftlichem Gruß<br />

Dieter Dziobaka, 2. Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Angehörige der<br />

Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e. V.<br />

Eitnerweg 6, 22339 Hamburg, Tel. 040-5382661


Preisausschreiben<br />

Name: Gumbinner Heimatpreis<br />

Ausstatter: Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichssehule<br />

und Cecillenschule Gumbinnen e.V.<br />

Ausstattung pro Jahr: 1. Preis 750,- Euro<br />

ferner Anerkennungspreise nach Maßgabe<br />

der eingereichten Arbeiten<br />

Teilnahmeberechtigte:<br />

Schüler allgemeinbildender und weiterführender<br />

Schulen<br />

Anforderungen: Prämiiert werden besonders anerkennenswerte Arbeiten<br />

über Themen aus Geschichte, Geographie,<br />

Wirtschaft und Kultur Ostpreußens und der Stadt<br />

Gumbinnen aus Vergangenheit und Gegenwart sowie<br />

über das Thema Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen<br />

Abgabetermin: Bis zum Ende eines jeden Kalenderjahres<br />

Preisrichter: Der Vorstand der Vereinigung ehemaliger Angehöriger<br />

der Friedrichsschule und Cecillenschule Gumbinnen<br />

e.V.<br />

Teilnehmer schicken ihre Arbeit an:<br />

Dieter Dziobaka, Eitnerweg 6, 22339 Hamburg<br />

Tel: 040 - 538 26 61<br />

Der Ausstatter hat das Recht, die Namen der Preisträger<br />

bekanntzugeben und die preisgekrönten Arbeiten<br />

ganz oder in Auszügen zu veröffentlichen<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen<br />

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24<br />

Beispiele für Themen von bisher<br />

vorgelegten Schülerarbeiten<br />

Die Kulturleistungen des Deutschen Ordens<br />

mit Ausblicken in die Gegenwart<br />

Die Entwicklung Preußens bis 1525<br />

Die Ansiedlung der Hugenotten in Brandenburg-Preußen<br />

Die preußischen Reformen 1807-1820<br />

Darstellung der Geschichte des Verhältnisses Preußen - Rußland<br />

mit Ausblicken auf die Gegenwart<br />

Versuch einer Darlegung der Geschichte des Verhältnisses Polen - Preußen<br />

unter dem Aspekt eines Schuldverhängnisses<br />

Ostpreußen und der Versailler Vertrag<br />

Die Abstimmung in Allenstein am 11. Juli 1920,<br />

eine Abstimmung für Deutschland<br />

Der Kampf um Ostpreußen Januar - Mai 1945<br />

Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen - demographische und<br />

soziologische Mikrostudie anhand des Landkreises Gumbinnen<br />

Heute noch zugängliche Spuren der deutschen Sprache und Kultur<br />

im ehemaligen Kreis <strong>Mohrungen</strong> aus der Zeit Ostpreußens<br />

(erhielt den Preis für das Jahr 2003)<br />

Das Trakehner Pferd<br />

Die Kantische Konzeption des transzendentalen Bewußtseins<br />

Die Rolle der Musik in E. T. A. Hoffmanns Werken<br />

Johannes Bobrowski: "Epitaph für Pinnau",<br />

Interpretation einer Kurzgeschichte<br />

Zwei Fluchtgedichte,<br />

Agnes Miegel: "Wagen an Wagen"<br />

Heinz Piontek: "Die Verstreuten"<br />

Vertonung des Gedichtes<br />

"Hirsche röhren" des Ostpreußen Fritz Kudnig


Herderschüler in Bad Pyrmont<br />

Siebzig Einladungen hatten wir verschickt – dazu Antwortkarten mit Absender<br />

und Anschrift zum Ankreuzen von Zeit und überhaupt, Zimmer usw. Es liefen<br />

rund 50 Zusagen ein – leider dann auch noch 9 Absagen wegen Krankheit.<br />

Wir werden halt immer älter.<br />

Sie kamen angereist von Kiel, aus München, aus Potsdam und aus dem Allgäu<br />

und wie fast immer der Rinder-Ranchero Winrich Dross (Kuhdiebs) aus Argentinien.<br />

Wunderschönes Wetter lud gleich am Montag (23. Mai) zum Stadtbummel<br />

mit Kaffee und Kuchen ein.<br />

Den Gesprächsabend im gemütlichen Ostpreußensaal des Neuostheims eröffnete<br />

Martin Haese mit einer Begrüßung. Georg v. Groeling-Müller rief zum Gedenken<br />

der verstorbenen Herderschüler auf. Das waren Otto Tetzlaff, Brigitte Benndorf<br />

geb. Tege, Renate Budnick geb. Kösling und Else Melcher geb. Maroß. Den eifrigen<br />

Austausch von Erinnerungen heiterte dann – wie immer – unsere Margot Zindler-Grommek<br />

mit köstlichen ostpreußischen Geschichten in schönstem ostpreußischen<br />

Platt auf.<br />

Der diensttägliche Busausflug führte uns zum Freilichtmuseum Oerlinghausen. Es<br />

war ein Spaziergang durch die Geschichte unseres Landes von der Frühsteinzeit<br />

bis fast in die Moderne. Der Ausflug endete mit einem Schrecken: unser Gerhard<br />

war weg. Wir schwärmten im Museumsgelände aus – vergebens. Der Fremdenführer<br />

fuhr mit Groeling-Müller die Straßen von Oerlinghausen ab: keiner zu finden.<br />

Dann alarmierten wir die Polizei. Der Streifenwagen fand Gerhard nach einem<br />

Hinweis von Bürgern – alle atmeten erleichtert auf. Im Neuostheim wartete<br />

auf die Verspäter ein reichliches Abendbrot – dank der sehr gefälligen Hausverwaltung<br />

Familie Winkler.<br />

Abends zeigte Eberhard Jamrowki Lichtbilder von <strong>Mohrungen</strong> 2005. Die vorzügliche<br />

Technik des Ostheims ermöglichte dann die Vorführung eines Werbefilms über<br />

das alte und das neue <strong>Mohrungen</strong>: Aufnahmen der Peter-Paul-Kirche, des alten<br />

und des neuen Wasserturms, des Schlosses des Grafen Dohna, von Landschaften<br />

vom Mohrungsee bis Nariensee und vom Aufbau der alten Mohrunger Ordensburg,<br />

dem Amtsgericht unserer Erinnerung, sollten Touristen werben. Ein wirklich<br />

lohnender Film auf Video.<br />

Das Treffen der Herderschüler klang am Mittwoch aus mit einem herzlichen Dank<br />

an die Familie Winkler, die Geschäftsführung der Bildungsstätte Ostheim der<br />

Landsmannschaft Ostpreußen. Festgelegt wurden die Termine für das Treffen<br />

2006: Montag 29. Mai bis Mittwoch 31. Mai, und für das Treffen 2007: Montag, 21.<br />

Mai, bis Mittwoch, 23. Mai.<br />

Georg v. Groeling-Müller<br />

Besuch in Waltersdorf<br />

Anläßlich der Jugendbewegung in <strong>Mohrungen</strong> besuchte ich auch meinen Heimatort<br />

Waltersdorf. Der Weg zum Abbau zu Gottlieb Schliffke war einigermaßen<br />

gut befahrbar. Auffallend war auch, daß große brachliegende Ländereien<br />

wieder in die Bewirtschaftung eingebunden wurden.<br />

Gottlieb wohnt allein mit seinen Hunden, Pferd und Ziegen auf seinem Grundstück.<br />

Der Storch brütet als treuer Gefährte auf seinem Nest. Gottlieb hat auch eine weibliche<br />

Hilfe, die in dem ehemaligen Haus Gabriel Richtung Dorf lebt. (Bild 1). Da die<br />

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Saaltür zum ehemaligen Gasthaus Mix offen stand, gingen wir hinein. (Bild 2).<br />

Hier wurde für das bevorstehende Kinderfest geschmückt. Eine Kinderschar versammelte<br />

sich auf der Bühne, auf der früher Karl Werner mit seiner tollen Stimme<br />

bei Operettenaufführungen die Zuhörer begeisterte, zu einem freundlichen Foto<br />

(Bild 3).<br />

Erhard Wiedwald, früher Waltersdorf, jetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Baden,<br />

Tel./Fax 04202/70698<br />

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Kindheitserinnerungen, oder:<br />

Wo liegt Afrika?<br />

In des Sommers Mitte, wenn ein langer, sonniger Tag Abschied nahm, die Sonne<br />

sich wie ein glühender Ball am Horizont zeigte, Wetterwechsel für den<br />

kommenden Tag ankündend, dann rannten wir Kinder raus aus unserem Dorf,<br />

entlang einer Landstraße in Richtung Westen zu einer hohen Eisenbahnbrücke,<br />

um diesem schönen Naturschauspiel etwas näher zu sein. Aufregend war es auf<br />

dieser hohen Warte! Unter ihr sahen wir die schnurgeraden, silberglänzenden<br />

Gleise. Der Blick durch die Eisengitter des Geländers schenkte uns eine weite<br />

Sicht auf die schöne Landschaft unserer Heimat und auf die in der Ferne in fünf<br />

verschiedene Richtungen entschwindenden Bahnschienen. Unsere Kinderaugen<br />

reisten mit. Ja, dort, irgendwo, war die große, geheimnisvolle Welt, die jeder<br />

von uns mal entdecken wollte, ganz bestimmt.<br />

Und so standen dann an schönen Sommerabenden die Trude, Grete, Frieda, der<br />

Heinz, Lene, Bruno, Ida, Heta, Helmut, Marta und das Fritzche und schauten in<br />

den rot-goldenen Abendhimmel. Manchmal war die Sonne aber nur noch zur<br />

Hälfte zu sehen, obwohl wir uns doch so beeilt hatten.<br />

Die andere Hälfte ging jetzt, ja, genau jetzt in Afrika auf. Natürlich wußten wir,<br />

daß es auf der anderen Seite der Erdkugel auch noch andere Erdteile gab, so z.<br />

B. Australien und Amerika. Mit Australien konnten wir nicht viel anfangen. Das<br />

war uns fremd, sicher zu weit weg. Aber von Amerika wußten wir schon mehr:<br />

das war das Land, wo die reichen Onkels wohnten, reich geworden allein durchs<br />

Tellerwaschen! Ausgerechnet durch das von uns allen so verhaßte Abwaschen<br />

und Abtrocknen! Nein, das würde niemand von uns schaffen, mochten wir auch<br />

noch so fleißig sein! In diesem Punkt waren wir einer selten einmütigen Meinung.<br />

Also wanderten wir mit unseren Gedanken lieber nach Afrika, wo die Neger lebten.<br />

Einen kannten wir sogar. Er stand auf einer kleinen Sammelbüchse am Seiteneingang<br />

der Kirche. Steckte man einen Pfennig oder Knopf in einem Schlitz<br />

zu seinen Füßen, nickte er dankbar mit seinem Kopf. Dann gab es noch einen<br />

viel beneideten Neger auf einer Pralinenschachtel von Sarotti, von einer Treppe<br />

schreitend und die so begehrte Schokolade anbietend. Der Kleidung nach war er<br />

wohl ein junger Prinz. Diese Negerkinder, ob nun arm oder reich, waren uns fast<br />

vertraut, denn wohl jeder von uns hatte mal ab und zu die Mahnung gehört: „Nu<br />

wasch dir man bloß das Gesicht, siehst ja schon aus wie’n Neger!“ Und wenn<br />

dann bei uns die Sonne im Westen am Horizont endgültig runterrutschte, ging<br />

sie in Afrika auf und die armen Negerkinder mußten aufstehen und in die Schule<br />

gehen. Ach, wie taten sie uns immer leid! Aber auch für uns wurde es Zeit,<br />

schnell nach Hause zu laufen, zu Bratkartoffel und Klunkersupp, denn: „Wer<br />

nicht kommt zur rechten Zeit, der ...“ Doch schnell wurde noch rechts und links<br />

des Weges an den Linden geschüttelt. Ja, so viel Zeit mußte schon noch sein.<br />

Hatten wir Glück, dann purzelten Maikäfer, die Müller und die Schornsteinfeger,<br />

die von uns eifrig gesammelt und getauscht wurden.<br />

Wo die Sonne im Sommer versank, dort auf der anderen Seite am westlichen<br />

Horizont, da war Afrika. Das wußten wir ganz genau, die Kinder aus einem kleinen<br />

Dorf im schönen Oberland.<br />

Hilla Schmidtke<br />

Seniorenhaus Waldpark, Waldstraße 1, 56865 Blankenrath<br />

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28<br />

Neues aus Hagenau<br />

Wir waren wie jedes Jahr wieder in Ostpreußen, und wohnten bei unseren<br />

Freund Eugen Laska in Allenstein, wurden jeden Morgen durch den Ruf<br />

des Kuckucks und das Trompeten der Kraniche geweckt.<br />

Jetzt etwas, was die alten Hagenauer interessieren wird. Nach den Sommerferien<br />

wird die Schule geschlossen. Grund: Mangel an Kindern. Die Schüler ziehen<br />

um nach Wiese, dahin fährt ein Schulbus. Noch etwas zu den Straßen in Polen.<br />

Wenn Sie die Hauptstraßen verlassen, geht es auf die Schlaglochpisten. Ganz<br />

gefährlich ist die Straße von Samrodt nach Hagenau. Trotzdem machten wir<br />

schöne Fahrten durch die alte Heimat und wollen nächstes Jahr wieder hin.<br />

Horst Merklein, 22549 Hamburg (ehem. Hagenau), Tel. 040/8001208<br />

Schule Hagenau/Vorderansicht<br />

Impressum Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten<br />

Herausgeber: Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e. V. (korpor. Mitglied<br />

der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.) mit Unterstützung<br />

der Patenstadt Gießen.<br />

Internet: www.ostpreussenblatt.de<br />

Kreisvertreter: Günter Dombrowski, c/o Frau Krink, Postweg<br />

12, 31863 Coppenbrügge, Telefon 05156/1633<br />

Stellvertretende Kreisvertreterin: Gisela Harder, Moorfleeter<br />

Deich 395, 22113 Hamburg, Telefon und Fax 0 40/737 32 20<br />

Weiterer stellvertr. Kreisvertreter: Hartmut Krause, Elbinger<br />

Str. 40, 28876 Oyten. Telefon 0 42 07/10 45, Fax<br />

0 42 07/80 11 25<br />

Schatzmeister: Roland Kloss, Lindenweg 4, 21365 Adendorf.<br />

Telefon 04131/18187<br />

Geschäftsführerin: Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch.<br />

Telefon und Fax 0 41 22/5 50 79<br />

Jugendobmann: Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 Achim-<br />

Baden. Telefon und Fax 0 42 02/7 06 98<br />

Organisationsleiter Heimattreffen: Fritz-Christian Sankowski,<br />

Joachimstraße 12, 44789 Bochum. Telefon 02 34 / 31 16 16, Fax<br />

02 34 / 3 25 31 18<br />

Redaktion: Carsten Fecker, Schenefelder Diek 3, 22589 Hamburg.<br />

Telefon 0 40 / 87 93 29 78, Fax 0 40 / 87 97 03 01.<br />

E-Mail: CarstenFecker@web.de<br />

Familiennachrichten (2. Redakteurin): Elisabeth Krahn, Marienwerder<br />

Allee 106, 29225 Celle, Tel. 0 51 41/9 09 07 83<br />

Heimatkreiskartei und MHN-Einzelversand: Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße<br />

7, 63477 Maintal. Telefon 0 61 81 / 4 66 69<br />

Archivverwalter: Wolfgang Warnat, Silcher Str. 5, 35415 Pohlheim,<br />

Tel. 0 64 03/60 99 00 79, E-Mail: wolfgangwarnat@aol.com<br />

Kulturreferent: Gisela Harder, stellvertretende Kreisvertreterin<br />

Verein der Deutschen Bevölkerung „Herder“ 1. Vorsitzende<br />

Ursula Manka, ul. Pomorska 23, PL 14-300 Morag, Tel.<br />

0048/897576374. Sprechzeiten: dienstags v. 10-16 Uhr, jeden 2.<br />

Donnerstag v. 10-16 Uhr<br />

Berliner Gruppe: Ursula Dronsek, Großgörschenstraße 38,<br />

10827 Berlin. Telefon 0 30 / 2 16 43 38<br />

Gesamtherstellung und Auslieferung: Druckerei H. Risius,<br />

Weener<br />

Auflage: 5400 Exemplare. Erscheinungsweise: 3-4 Ausgaben<br />

im Jahr<br />

Redaktionsschluß für die 107. Ausgabe: Sonnabend, 8. Oktober 2005


Nachkomme Willamovs<br />

auf Spurensuche<br />

Die aus Rußland stammende Inna Schink ist eine engagierte Familienforscherin.<br />

Sie möchte in Erfahrung bringen, wer ihre Vorfahren waren, unter<br />

welchen Umständen sie lebten, woher sie kamen, wo ihre Wurzeln lagen?<br />

So konnte sie ermitteln, dass einer ihrer Vorfahren aus Deutschland stammte. Es<br />

ist kein Geringerer als der im Jahre 1736 in <strong>Mohrungen</strong> geborene Dichter Johann<br />

Gottlieb Willamov, Sohn des Mohrunger Pfarrers Christian Reinhold Willamovius.<br />

J. G. Willamov war im Jahre 1767 nach St. Petersburg übergesiedelt,<br />

um die Leitung der deutschen Schule der St.-Petri-Gemeinde zu übernehmen.<br />

Im Jahre 1777 starb er in St. Petersburg und hinterließ drei Kinder. Inna Schink,<br />

seit nunmehr einigen Jahren in Deutschland lebend, forschte nun hier nach diesem<br />

Urahn der 7. Generation. Letztendlich stieß auf ein Buch ihres Vorfahren.<br />

Überglücklich war sie, als sie die im Jahre 2001 unter dem Titel „Johann Gottlieb<br />

Willamov - Leben und Werke“ im Laumann-Verlag, Dülmen erschienene Biografie<br />

(s. Anzeige) erhielt. Nun lernte sie das bewegte Leben des Mohrunger Gelehrten<br />

kennen, ebenso die bedeutendsten Werke. So auch eines der besten<br />

Gedichte, in dem sich der Dichter mit einem verdorrten Lindenbaum vergleicht:<br />

Auf eine verdorrte Linde<br />

Bild meiner Sterblichkeit,<br />

du vormals schöne Linde!<br />

Wie plötzlich, wie geschwinde<br />

beklaget dich mein Leid!<br />

Noch kürzlich warst du stolz,<br />

des Gartens beste Zierde,<br />

ein Baum der höchsten Würde,<br />

jetzt dürres, schlechtes Holz.<br />

Schön standest du belaubt<br />

und warfst auf diese Matten<br />

den angenehmsten Schatten<br />

hinab vom krausen Haupt.<br />

Der Vögel lauter Chor,<br />

gewiegt auf deinen Ästen<br />

vom buhlerischen Westen<br />

entzückte jedes Ohr.<br />

Dann tanzte um dich her,<br />

gekühlt von dichten Zweigen<br />

in wonnevollen Reigen<br />

der Amouretten Heer.<br />

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Selbst ludest du sie ein,<br />

denn deine Blütendüfte<br />

durchbalsamten die Lüfte<br />

beim stillen Mondenschein.<br />

Ach schade, nun nicht mehr!<br />

Dein Schmuck ist dir entzogen,<br />

kein Amor dir gewogen,<br />

dich sucht kein Sängerheer.<br />

So werd' in kurzer Zeit<br />

auch ich, wie du, verblühen,<br />

der Jugend Kraft entfliehen,<br />

fliehn jede Munterkeit.<br />

Und Frost des Alters beugt<br />

den welken Rücken nieder,<br />

entmarkt die dürren Glieder,<br />

bis Geist und Leben weicht.<br />

Aber auch ihre noch in Weißrußland und Rußland lebenden Verwandten werden<br />

vieles von ihrem ostpreußischen Vorfahren erfahren, auch, daß ihr Urahn eine<br />

enge Verbindung zum Zarenhof der Katharina der Großen hatte, mit der er die<br />

Begeisterung für das klassische Altertum teilte.<br />

Karl Willamowius<br />

Lindenstr. 77<br />

10969 Berlin<br />

30<br />

Manuskripte<br />

mit Schreibmaschine oder Computer<br />

bitte stets nur einseitig und 1 1/2zeilig abfassen<br />

sowie links einen 4 cm breiten Rand zum Redigieren lassen.<br />

Handgeschriebene Manuskripte bitte ebenfalls nur einseitig<br />

abfassen und links einen Rand zum Redigieren freihalten.<br />

Dafür danken: Redakteure und Setzer<br />

Adressenänderungen<br />

bitte schnellstens an die Heimatkreiskartei:<br />

Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße 7, 63477 Maintal


Professor Dr. med. Leo Koslowski<br />

ein herausragender Charakter aus Liebstadt, Kreis<br />

<strong>Mohrungen</strong>, ein Großer unserer ostpreußischen Heimat<br />

Ein mir vor Jahren überreichter Zeitungsausschnitt '1986 wurde Herrn Dr.<br />

Leo Koslowski in Bad Nauheim der Willi-Pitzer-Preis verliehen' veranlaßt<br />

mich zu dieser Hommage. Nachdem ich mit Herrn Professor Dr. Koslowski<br />

in Verbindung treten konnte, kann ich hier dank seines Schreibens vom<br />

19.2.2005 seinen beruflichen Werdegang und sein Wirken beschreiben, auch<br />

dank seiner Autobiographie<br />

„Chirurgie 1945-2000, ein Weg durch viele Schulen“<br />

bei Schattauer, ISBN 3-7945-2060-2.<br />

Leo Koslowski, am 29.11.1921 in Liebstadt geboren, besuchte die Herderschule<br />

in <strong>Mohrungen</strong> (Oberschule für Jungen). Vermerk auf seinem Zeugnis der Reife<br />

vom 6. März 1939: „Seine geistige Aufgeschlossenheit, sein für alle Fächer<br />

gleichmäßig bewiesenes Interesse und seine stetige Einsatzbereitschaft fanden<br />

stets besondere Anerkennung. Er war der beste Schüler seiner Klasse. Er hat<br />

die Reifeprüfung gut bestanden. L. K. will Arzt werden.“<br />

Sein Vater war praktischer Arzt und sein ältester Sohn Leo chauffierte ihn des öfteren<br />

um den Nariensee nach Gr. Hermenau, Ponarien und Reichau. In Ponarien<br />

besuchte er seinen Klassenkameraden Wilhelm Graf von der Groeben. Leo<br />

K.s Geschwister sind Eva und Hans - sein Bruder Dieter ist gefallen.Im August<br />

1939 wurde Leo K. Soldat der Luftwaffe. Frontkommandos unterbrachen seine<br />

Beurlaubung zum Studium der Medizin an der Albertina in Königsberg.<br />

1943 wurde er an der Ostfront bei Nowgorod verwundet. Danach konnte er sein<br />

Studium in Breslau und Würzburg fortsetzen und erhielt im April 1945 in München<br />

die zeitbedingte Notapprobation. Im Frühjahr 1946 dann in Bonn das reguläre<br />

Staatsexamen, dem 1950 in Hamburg die Promotion zum Doktor der Medizin<br />

folgte.<br />

Von 1945-1946 erhielt L. K. eine Assistentenstelle am Reservelazarett in Bad<br />

Tölz. Am 1. Mai 1945 marschierten dort die Amerikaner ein. Im Lazarett gründete<br />

K. mit anderen ein Kabarett, wo er als Pianist und Akkordeonspieler mit auftrat.<br />

Über seinen Bruder hört er dann, daß die Eltern nach Schiffsuntergang<br />

durch Torpedierung in der Ostsee aufgefischt wurden und nach Dänemark gelangten.<br />

Die Schwester schaffte es per Zug nach Bremerhaven.<br />

Die erste Schule war also der Weg von der Amputation zur Wiederherstellungschirurgie<br />

und Hilfe bei Schwerbrandverletzten. Ein Ausgleich für ihn ist das Skifahren.<br />

Es folgt seine Chirurgieassistenz 1946-48 im Luisen-Hospital in Aachen.<br />

Es war eine Mangelzeit in jedem Bereich des Lebens, wie auch in Krankenhäusern<br />

und seinen chirurgischen Ausstattungen. Ende Juli 1948 fand die Währungsreform<br />

statt. Im selben Jahr war er an der Universität in Göttingen zur<br />

Fachausbildung der Pathologie.<br />

31


32<br />

Hier lernte er Gisela N. kennen und schätzen, die auch<br />

Ärztin wurde. Dann war er als unbezahlter Volontär<br />

1949-1956 in der Chirurgischen Universitätsklinik in<br />

Göttingen. In dieser Zeit half ihm Klavierspiel und das<br />

Komponieren von Schlagern mit Texten kaum zum Lebensunterhalt.<br />

Ab 1951 war er Privatassistent mit 300<br />

Mark Gehalt - alles, um sich entsprechend weiterbilden<br />

zu können. Im August 1951 heiratet er seine Gisela,sie<br />

haben zusammen drei Kinder. 1952 beteiligte sich<br />

K. am Deutschen Chirurgenkongreß in München.<br />

Dr. Koslowski wechselte 1956 an die Chirurgische Uni-<br />

Dr. med. Leo Koslowski<br />

versitätsklinik Freiburg als Stations- und Oberarzt (bis<br />

1967). 1958 Habilitation an der Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Freiburg und Ernennung zum Dozenten für Chirurgie.1959 reiste<br />

er zur Internationalen Konferenz nach Amerika, hielt dort Vorträge und unternahm<br />

Studienfahrten, da er für die Planung einer Berufsgenossenschaftsklinik<br />

ausersehen war. Dann auch Reisen mit Forschungsarbeiten zu Zentren für<br />

Schwerstverbrennungen in Frankreich und England. Für den Bau des großen<br />

neuen Zentrums in Ludwigshafen am Rhein 1963-67 zeichnete er verantwortlich.<br />

In dieser Klinik mit Spezialabteilung für Schwerbrandverletzte war er dann Chefarzt.<br />

1968 Berufung auf den Lehrstuhl für Chirurgie an der Eberhard-Karls-Universität<br />

in Tübingen, an der er eine eigene Schule begründet. 10 Jahre lang ist der Professor<br />

zudem Baustellendirektor während des Umbaus der Klinik. Unter seiner<br />

Anleitung werden Assistenten zu wissenschaftlichen Arbeiten geführt. Es wird eine<br />

Abteilung für experimentelle Chirurgie eingerichtet. Und es folgt die Einführung<br />

der Organtransplantation. Sein besonderer Schwerpunkt lag jedoch auf der<br />

Behandlung von Verbrennungsverletzten. Fast 20 Jahre, von 1968 bis 1987, leitete<br />

Professor Dr. Koslowski die Chirurgische Universitätsklinik in Tübingen. Sein<br />

Buch über die Chirurgie kam 1978 heraus - mit inzwischen vier Auflagen.<br />

Er war Mitglied der Kommission für den Schutz der Zivilbevölkerung beim Bundesminister<br />

des Inneren, Mitglied des Wehrmedizinischen Beirates der Bundeswehr<br />

und erhielt 1982 das Große Bundesverdienstkreuz für seine Bemühungen<br />

um Verbesserungen im Katastrophenschutz und in der Behandlung Schwerbrandverletzter.<br />

1984 leitete er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie den 101.<br />

Deutschen Chirurgenkongreß in München. In den 80er Jahren ist er auch Vizepräsident<br />

der Deutschen Rettungsflugwacht.<br />

Laut seiner weiteren Beschreibung: „Von 1990 bis 1996 leitete ich die ‘Ostpreußische<br />

Arztfamilie’, den Zusammenschluß der in Ostpreußen tätig gewesenen<br />

und von dort stammenden Ärzte, und gab als deren Erster Sprecher jährlich zwei<br />

Rundbriefe heraus. Die Ostpreußische Arztfamilie versammelte sich in jedem<br />

Sommer in Göttingen und löste sich 1996 nach 50jährigem Bestehen wegen<br />

Überalterung auf. 1987 wurde ich als Ordinarius emeritiert. Ich habe etwa 300


wissenschaftliche Arbeiten in Zeitschriften veröffentlicht, sechs Buchbeiträge geschrieben<br />

und mehrere eigene Bücher herausgebracht, darunter ein Lehrbuch<br />

der Chirurgie mit über 1000 Seiten. Zu Beginn und am Ende meiner Laufbahn<br />

als Hochschullehrer, 1958 und 1986, erhielt ich wissenschaftliche Preise. Ich bin<br />

Ehrenmitglied mehrerer medizinischer Fachgesellschaften.1989 gab ich einen<br />

‘Ratgeber’ für Patienten heraus, die operiert werden sollen; 2001 eine Autobiographie<br />

über meinen Weg als Chirurg von 1945 bis 2000.“<br />

Herr Professor Dr. med. Leo Koslowski, gebürtig aus Liebstadt, lebt in Tübingen.<br />

Er hat sein Leben voll ausgefüllt, ein Dienender der ärztlichen Kunst, so wie er<br />

als Präsident anläßlich seiner Eröffnungsrede 1984 am Schluß Johann Gottfried<br />

Herder zitierte: „Der wahre Mensch ist frei und gehorcht aus Güte und Liebe ...“<br />

Ellinor Schaaf geb. Preuß<br />

aus Kranthau, Krs. <strong>Mohrungen</strong><br />

Krähenberg 21<br />

31135 Hildesheim<br />

(Un)Vergessenes Oberland!<br />

Anmerkungen von Gerhard Hahn zum „Oberländischen<br />

Heimatbuch“ von Kersten Radzimanowski<br />

Längst ist unsere verlorene Heimat Ostpreußen wieder „offen“. Dem sogenannten<br />

„Heimwehtourismus“ der Anfangszeit mit seinen vielen Schwierigkeiten<br />

und Unwegsamkeiten folgte nach und nach weitgehende Normalität.<br />

Besuche von „hüben nach drüben“ festigten sich zu anhaltenden Freundschaften.<br />

Wenn auch heuer in Erinnerung an unser Leben und das Leben unserer dort<br />

in Jahrhunderten verwurzelten Vorfahren noch manche Träne fließt, wird dieses<br />

überwiegend von Verständnis begleitet.<br />

Die Erinnerung ist jedoch ein wertvolles gegenwärtiges Gut, daß mit dem Wechsel<br />

der Generationen langsam verblaßt, wenn die Sprache des Herzens leiser<br />

wird und wir diese Erinnerung nicht lebendig halten. Hierzu einige Bemerkungen:<br />

Reiseunternehmen bieten erfreulicherweise Angebote für Reisen, bzw. Urlaub in<br />

unserer Heimat Ostpreußen an. Zum Beispiel: Reise nach Masuren über Frankfurt/Oder,<br />

Allenstein, Osterode. Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Kanal nach<br />

Elbing. Weiterfahrt über Pr. Holland in das Hotel in Masuren.<br />

Ein weiteres Beispiel, Reise an die Kurische Nehrung über Stettin, Danzig, Marienburg.<br />

Schiffsfahrt auf dem Oberland-Kanal, weiter durch das Ermland nach<br />

Frauenburg über Königsberg nach Nidden. Dem aufmerksamen Leser ostpreußischer<br />

Herkunft (vor allem aus dem Oberland stammend) muß zwangsläufig<br />

auffallen, daß die Region des Oberlandes, so gut wie gar nicht mehr namentlich<br />

genannt wird. Der Oberländische Kanal wegen seiner Einmaligkeit bekannt und<br />

berühmt, wird natürlich erwähnt und als Begriff eifrig „benutzt“. Wer weiß jedoch,<br />

daß er inmitten des Oberlandes liegt? Man muß durch selbiges fahren, um zu<br />

33


ihm zu gelangen, aber das scheint absolut unwichtig geworden zu sein! Hier wird<br />

eine ganze ostpreußische Region, existent seit der Ordenszeit, regelrecht „totgeschwiegen“.<br />

Kaum jemand außer der „Erlebnisgeneration“ kennt diese wunderbare<br />

Landschaft namentlich.<br />

Sie ist heute aufgeteilt zwischen Masuren und dem Ermland. Wohl aus verwaltungstechnischen<br />

Gründen hat sie ihre gleichrangige Bedeutung in der Gegenwart<br />

völlig unverdienter Weise eingebüßt. Im Vergleich mit Masuren findet man<br />

hier einen erheblich größeren Anteil von Laubwäldern, sowie ein ausgeprägteres<br />

und abwechslungsreicheres Hügelland mit darin eingebetteten Seen - zum Teil<br />

von imposanter Größe. Kenner der Natur Ostpreußens nannten diese Landschaft<br />

liebevoll „die blonde Schwester Masuren“ wohl auch wegen ihrer zahlreichen<br />

helleren Buchenwälder - im Gegensatz zu Masurens dunklen Nadelwäldern.<br />

Nun hat Dr. Kersten Radzimanowski ein Buch geschaffen, in dem das damalige<br />

Oberland noch einmal seine ihm gebührende lebendige Darstellung erfährt. Man<br />

erlebt beim Lesen die damalige Zeit fast hautnah, teilweise auch mit Schmunzeln!<br />

Die detaillierten Informationen bieten dem Leser wohl manches ihm bisher<br />

Unbekannte.<br />

Mit einer kurzen historischen Einführung und in nachfolgenden neun Kapiteln zu<br />

den Themen „Von der Vielfalt der Natur“, „Siedlungen und Städte“, „Kirche und<br />

Schule“, „Sitten und Gebräuche“, „Die Sprache der Heimat“, „Sagenhaftes“,<br />

„Nach Recht und Gesetz“, „Von Haus und Küche“ sowie „Rezepte der Oberländischen<br />

Küche“ erweist er sich nicht nur als professioneller Historiker, sondern<br />

zeigt mit seinem poetischen Talent die Eigenarten und Schönheiten des Oberlandes.<br />

Der Autor vermittelt dem Leser mit typischen „Schlaglichtern“ einen anschaulichen<br />

Querschnitt der Geschichte, des Lebens, der Kultur, der Sprache, des<br />

Brauchtums und der Traditionen dieses einmaligen ostpreußischen Landstriches,<br />

auch Hockerland genannt.<br />

Nicht nur ein Buch für Landsleute aus dem Oberland und deren Nachkommen,<br />

sondern für alle Ostpreußen, von denen wohl mancher nach der Lektüre Lust auf<br />

einen Besuch dieses schönen Teiles unserer ostpreußischen Heimat bekommen<br />

dürfte.<br />

Gerhard Hahn<br />

Lerchenstieg 13<br />

30657 Hannover<br />

Tel. 0511/6043268<br />

Kersten Radzimanowski<br />

„Oberländische Heimat – ein ostpreußisches Hausbuch für jung und alt“<br />

230 Seiten, mit zahlreichen Fotos und Abbildungen<br />

34


Lasset unsere Toten in Frieden ruhen<br />

Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs<br />

in Schwalgendorf erbeten<br />

Mehr als dreihundert Jahre leben Deutsche in Schwalgendorf am Geserich.<br />

Hier wurden sie geboren, wuchsen heran, fanden ihren Lebensunterhalt,<br />

ihre letzte Ruhestätte. Wer hier beigesetzt wurde, sollte ewigen<br />

Frieden finden. Ein deutscher Friedhof, ein evangelischer Friedhof mit gepflegten<br />

Grabstätten, kunstvoll geschmiedeten Grabkreuzen, liebevollen Worten und<br />

Gedichten auf den Grabplatten. Dann kam 1945 die Invasion und zerstörte alles,<br />

was den Deutschen lieb und heilig war. Der Zerstörung anheim fielen auch die<br />

Friedhöfe, die Gräber. Der Friedhof der Familie Kempka in Schwalgendorf-<br />

Schöneck wurde plattgemacht, der Friedhof auf Schulzens Insel im Geserich<br />

ebenso, schwer verwüstet der Schwalgendorfer Ortsfriedhof. Nach der Zeit der<br />

Verwüstung kam die Zeit der „Verwertung“. Die schmiedeeisernen Grabumrahmungen,<br />

die alten Grabplatten aus Marmor brachten Geschäftstüchtigen unter<br />

den neuen Herren nicht nur so manche Flasche Wodka, sondern schon eine<br />

Handvoll Zloty ein.<br />

Doch anders als in vielen anderen Orten des Kreises <strong>Mohrungen</strong> lebten und leben<br />

noch immer Deutsche in diesem herrlich gelegenen Ort und sahen dem<br />

schandbaren Treiben nicht tatenlos zu. Immer wieder wurden Arbeitseinsätze<br />

durchgeführt, nachbarschaftliche Appelle konnten den einen oder anderen dazu<br />

bewegen, sein zerstörerisches Handeln auf dem deutschen Friedhof einzustellen,<br />

obwohl es auch das bis heute noch gibt. Veronica Novak, Ursula Cyganowska,<br />

geb. Radzimanowski, und so manch anderen Schwalgendorfer kann<br />

man nicht genug dafür danken, dass unsere Toten ihren Frieden auf dem deutschen<br />

Friedhof finden.<br />

Leider werden es immer weniger Deutsche, die sich an der Pflege beteiligen<br />

können, und außerdem werden sie – wie wir alle – nicht jünger. Deshalb unsere<br />

Bitte an die Leser der MHN, das Bemühen unserer Landsleute in Schwalgendorf<br />

mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Einige Euros können schon viel bewirken.<br />

Jeder Spender erhält von dem gebürtigen Allensteiner Stephan Urra, einem<br />

begnadeten Kunstphotographen, ein herrliches Foto vom Friedhof als Dankeschön<br />

sowie von mir einen Bericht über den Stand der Arbeit auf dem Friedhof.<br />

Als ich einige Schwalgendorfer von den Plänen eines kleinen Initiativkreises um<br />

Christa Urra, geb. Sakschewski informierte, trafen spontan die ersten Spenden<br />

ein – von Familie Werner Zerulla und Familie Pappei, von Doris Mletzko. Und<br />

während Redaktionsschluß für dieses Heft war, ging das Geld schon auf Reisen<br />

nach Ostpreußen und kann für einen großen Frühjahrsputz auf dem Friedhof mit<br />

genutzt werden. Ist das keine gute Nachricht?<br />

Wenn auch Sie helfen wollen, damit unsere Toten in Frieden ruhen, ist dies mit<br />

einer kleinen Spende möglich. Sie können Ihren Beitrag auf das Konto von Stephan<br />

Urra, Kto-Nr. 102 767 464, BLZ 440 100 46, Postbank Dortmund unter dem<br />

Stichwort „Friedhof“ überweisen.<br />

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Manch einem wird es in dieser schwierigen Zeit aber nicht möglich sein, dieses<br />

Anliegen finanziell zu unterstützen. Doch ein aufmunternder, anregender oder<br />

kritischer Brief kann ebenso eine Unterstützung sein. Auch wenn Sie Hinweise<br />

zu anderen Themen im Kreis <strong>Mohrungen</strong> oder zu Aufgaben haben, deren man<br />

sich annehmen sollte, so schreiben Sie an:<br />

Kersten Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf.<br />

Schmiedeeiserne Grabeinfriedungen stapeln sich auf dem Schwalgendorfer Friedhof<br />

36<br />

Foto: Antje Radzimanowski


Auer – hartes Leben inmitten<br />

eines Naturparadieses<br />

Zu Kaisers Zeiten, vor dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1913, hatte Auer<br />

mehr als 300 Einwohner. Da war der oberländische Ort hart an der Grenze<br />

zu den Kreisen Rosenberg (Westpreußen) und Osterode (Ostpreußen)<br />

bald 600 Jahre alt. Das Gut, das Eigentum des Freiherrn von der Horst und von<br />

Neumann war, umfasste eine Fläche von mehr als 1250 Hektar und enthielt u. a.<br />

eine (verpachtete) Gärtnerei, das Schloss sowie eine zehn Morgen große Parkanlage,<br />

in der sich auch die Erbbegräbnisstätte des Rittergutsbesitzers befand.<br />

Die Gärtnerei besaß natürlich auch ein Gewächshaus, in dem sich ein großer<br />

Rosenstock befand, dessen gelbe Blüten einen betörenden Duft verströmten.<br />

Elfriede Borutta, geb. Wilschewski, hat als Kind öfter staunend vor dieser blühenden<br />

Pracht gestanden und an das Weihnachtslied „Es ist ein Ros’ entsprungen“<br />

denken müssen. Bis in die 30er Jahre war das Gut, ohne die Waldflächen,<br />

an einen Herrn Bories aus Liegen verpachtet. Gutsvorsteher war der Oberinspektor<br />

Hendrian, Gemeindevorsteher Friedrich Rautenberg, dem später Richard<br />

Schilke im Amt folgte. Richard Schilke starb 1946 in russischer Kriegsgefangenschaft<br />

an Hungertyphus.<br />

Die Landwirtschaft bildete den Haupterwerbszweig in dem oberländischen Auer,<br />

das an der Chaussee zwischen Saalfeld und Deutsch Eylau (an der Ostseite des<br />

Geserich) liegt. Der Ort grenzt im Nordosten an das Gut Klein Karnitten und den<br />

Frauen aus Auer in ihrer Tracht (v. l. n. r.): Trotz (Gärtnerin), Raffel, Wilschewski, Müller,<br />

Ehrlichmann, Gerlach (stehend), Goldammer<br />

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Fasching in Nickelhagen (etwa 1938) v. l. n. r.: Frau Ehrlichmann, ?, Herta Müller, Frau<br />

Krüger, das Faschingspaar Anneliese Trotz und Dina Stelzner, das nächste Paar Frau<br />

Piotrowski und Frau Jäkel, hinten Margarete Kosciesza, Frau Raffel, die große Frau dahinter<br />

Frau Stelzner, Frau Gerlach (mit Schnurrbart), Frau Rutkowski, Frau Trotz (Matrosenbluse),<br />

Paul Stelzner (mit Ziehharmonika), Hedwig Baran. Unten kniend: Frieder<br />

Krüger (mit Hut), Lieselotte Strunk (mit Schürze), Frau Pospieschel und Frau Kaspritzki,<br />

Frau Schielke<br />

Kesselsee. Im Osten lag der Gehlsee. Im Süden schloß sich der Kreis Rosenberg<br />

an und im Westen befand sich der Geserich, an dem Chmielowken lag. Die<br />

Ackerflächen bestanden aus einem guten Mittelboden, so dass die Getreideerträge<br />

bei 12 Zentner pro Morgen im Durchschnitt lagen. Auch Rüben, Wruken<br />

(Kohlrüben) und Kartoffeln wurden angebaut, darüber hinaus Klee. Die großen<br />

Wiesen begünstigten einen großen Viehbestand an Milchkühen, Schweinen und<br />

Pferden. Zur Ackerbestellung des Gutes gab es 12 Gespanne zu je vier Pferden.<br />

In den 30er Jahren wurde aber auch schon ein Motorpflug eingesetzt. Ältere<br />

Männer im Ort pflügten ihre Felder auch noch mit dem Ochsen.<br />

Die Ostpreußische Landgesellschaft hatte zum Zwecke der Schaffung von<br />

Wohnraum und Bauernstellen in den 30er Jahren das Gut (ohne Wald) erworben,<br />

denn es galt in Ostpreußen vielen Menschen, die durch die willkürliche Abtrennung<br />

ost- und westpreußischer Landesteile und deren Übergabe an Polen<br />

durch die Entente-Mächte heimatlos wurden, ein Dach über den Kopf und Brot<br />

zu geben. In Auer wurden zu der Zeit durch die Baugesellschaft Gustav Leipski<br />

über 60 Siedlungshäuser errichtet. Die Siedler kamen aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong>,<br />

aus Osterode, Rosenberg, Familie Quednau aus Polennen im Kreis Fischhausen,<br />

Familie Jux kam aus Köln, Familie Gottschling aus Bremen. Auch einige<br />

Instleute vom Gut Auer wurden Neubauern. Im Jahre 1939 waren es schon<br />

419 Personen, die hier lebten und arbeiteten. Viele der Neubauern fingen fast<br />

bei Null an. Da erfolgte die Aussaat noch mit einer Säschüssel. Ein Schritt – eine<br />

Hand voll Getreide. Bei den Kartoffeln wurde in die Furche je Schritt eine Kartoffel<br />

ausgelegt. Zuerst wurde das Getreide noch mit einem Rosswerk gedroschen<br />

(das Pferd lief im Kreis und trieb das Dreschwerk an). Später kam der motorge-<br />

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triebene Dreschkasten. Da das Korn zum Teil mit dem Spreu zusammen rauskam,<br />

wurde es in eine Schüttel gegeben, die die Kinder mit Hilfe eines Handrades<br />

bewegten und so „Spreu vom Weizen“ trennten. Das Getreide wurde dann<br />

bei der Mühle in Schnellwalde gemahlen. Der Mühlenbesitzer hieß Christen.<br />

Klee und Saradella boten den Bienen eine reiche Weide, so dass nicht wenige<br />

Siedler zugleich Bienenzucht betrieben. Bei Familie Gutt, die im Juli 1932 den<br />

Neubauernhof mit 14,19 Hektar übernahm, waren es immerhin sieben Völker,<br />

die ihren köstlichen Honig lieferten. Im Spätherbst wurden sie noch einmal richtig<br />

versorgt, um den langen und harten Winter gut zu überstehen. Dazu wurde Zukkerwasser<br />

in eine Emailleschüssel gegossen. Darauf kam dann frisches Stroh,<br />

auf Fingerlänge geschnitten. Nach zwei Tagen war die Schüssel leer, kein Bienchen<br />

ertrunken und alle Immen besaßen nun die nötige Kraft, um den Winter zu<br />

überleben.<br />

Bemerkenswert auch, wie sehr die Siedler um höchste Ernteergebnisse rangen,<br />

um wirtschaftlich voran zu kommen. Die Sämereien für das Gemüse wurden<br />

zum Beispiel ebenso wie die Erdbeerpflanzen aus Erfurt bestellt. Die Sämereien<br />

für die Futterrüben kamen vom Versuchsgut in Klein Wanzleben. All das trug dazu<br />

bei, dass es für viele langsam finanziell bergauf ging. Die Siedler verkauften<br />

viele ihrer landwirtschaftlichen Produkte auf dem Markt in Liebemühl – Ferkel,<br />

Kartoffeln, geschlachtete Gänse, Eier und vieles mehr. Brot und Kuchen wurde<br />

von den Frauen selbst gebacken, sechs Brote gingen gleichzeitig in den Ofen.<br />

Damit war der Wochenvorrat gedeckt. Auch Butter wurde zunächst von den meisten<br />

Siedler selbst in der Zentrifuge gedreht, später bekam man für die Milchabgabe<br />

eine bestimmte Menge Butter. Die Sahnekannen wurde mit dem Postbus<br />

nach Deutsch Eylau in die Molkerei gebracht, bevor dann eine Rampe im Dorf<br />

gebaut wurde und jeden Morgen ein Lastwagen aus Osterode kam und die Milch<br />

zur Molkerei transportierte.<br />

Bei dem Seereichtum kann es nicht wundern, dass gern und häufig Fisch gegessen<br />

wurde. Fischer Wirth aus Gehlfeld versorgte den Ort regelmäßig. Eine besondere<br />

Spezialität war gebackener Fisch, gefüllt mit Gewiegtem vom Fleischer<br />

Otto Mangrapp aus Dittersdorf. Hier vom Ufer des Großen Gehlsees konnte man<br />

hinüber zum Kreis Osterode schauen und sogar in weiter Ferne die Kernsdorfer<br />

Höhen entdecken, in der im Frühjahr noch der Schnee lag, wenn in Auer schon<br />

das Grün der Natur hervorbrach. Da die Neusiedler noch keine eigenes Obst<br />

ernten konnten, kam mit dem Kahn von Gehlfeld die Frieda Bieber und verkaufte<br />

Äpfel und Birnen. Die Kinder machten sich einen Jux und riefen über den Gehlsee:<br />

„Frieda Bieber kimm rieber!“ Ende der 30er Jahre wurde auch ein Spritzenhaus<br />

in Auer gebaut und natürlich die dafür erforderliche Wasserspritze angeschafft.<br />

Als jedoch beim Bauer Lewald der Blitz in die Scheune einschlug, vermochte<br />

auch die Feuerwehr mit der Spritze nicht mehr zu helfen. Sie konnte nur<br />

noch verhindern, dass sich das Feuer auf die benachbarten Gebäude ausbreitete.<br />

Die vielen neue Bewohner in Auer brachten viele Kinder mit. Ein geflügeltes Wort<br />

sagte, „eher bekommt in Auer eine Frau ein neues Kind als einen neuen Mantel“.<br />

Das war auch kein Wunder. Gab es doch etwa sechs Storchenfamilien, die jedes<br />

Jahr auf den Dächern der alten Häuser und Ställe nisteten. Da waren Familien<br />

mit acht oder zehn Kindern keine Seltenheit. So wurden zeitweilig fast 100 Kinder<br />

in dem einzigen Klassenraum mit Wissen „versorgt“. Als es an die 90 Schüler<br />

waren, wurde der Unterricht in Altersgruppen unterteilt. Das 1. bis 4. Schuljahr<br />

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hatte im Sommer von 7 bis 12 Uhr Unterricht, das 5. bis 8. Schuljahr von 12 bis<br />

17 Uhr. Jede Woche wechselten die beiden Altergruppen mit der Schicht. Im<br />

Winter fing der Unterricht eine Stunde später an und damit hatte die Frühschicht<br />

jeweils eine Stunde verkürzten Unterricht. Nach Lehrer Wasgien unterrichteten<br />

an der Schule, die 1939 durch einen zweiklassigen Neubau ersetzt wurde, die<br />

Lehrer Kapris, Mollmann, Lüders, Brandt und Block, Kapuste, Ziervogel sowie<br />

die Lehrerinnen Tolkemit und Hanisch. Der erste Neulehrer war Herr Block aus<br />

Königsberg, der den monatlichen Wandertag einführte. Der weiteste Ausflug<br />

führte bis zum Königsberger Tiergarten (Zoo). Mit der Bahn ging es früh nach<br />

Königsberg und nachmittags wieder zurück, wo die Eltern die Kinder nach einem<br />

erlebnisreichen Tag wieder vom Bahnhof abholten. Sieben bis acht Mark kostete<br />

diese Reise einschließlich Eintritt. Lehrer Bock unternahm auch Radwanderungen,<br />

u. a. zum Tannenberg-Denkmal. In der Jugendherberge Hohenstein übernachteten<br />

die Schüler und am nächsten Tag ging es dann weiter zum Heldenfriedhof<br />

in Waplitz. Von dort über die Kernsdorfer Höhen wieder zurück nach Auer.<br />

Es wurde insgesamt viel gewandert, bis zu den Kernsdorfer Höhen. Und dabei<br />

fröhliche Lieder gesungen – „Wild flutet der See“, „Das Lieben bringt groß<br />

Freud“ und natürlich “Das Wandern ist des Müllers Lust“. Herr Block wie auch<br />

die Junglehrer Kapuste und Ziervogel fielen später in Russland. Lehrer Lüders,<br />

der den Kindern hingebungsvoll Volkslieder und Musik nahe brachte, wurde sogar<br />

vom Kreisschulrat belobigt, weil an seiner Schule als erste im Kreis das Ostpreußenlied<br />

„Land der dunklen Wälder“ gesungen und öffentlich dargeboten<br />

wurde. Selbstverständlich wurde zu den verschiedensten Anlässen der „Schulchor“<br />

angefordert, so auch 1936, als Frau von der Horst zum Adventsingen bat,<br />

um Tochter Hildegunde eine Freude zu bereiten. Fünf Mädchen und – als zweite<br />

Stimme – noch zwei Jungen, begleitet von Ludwig Gutt mit der Violine, gestalteten<br />

ein himmlisches Adventssingen. Den Schülern gefiel natürlich besonders,<br />

dass sie im Anschluß an das Singen an einer festlich gedeckten Tafel bewirtet<br />

wurden und zum Abschied eine Tüte mit Schokoladencremehütchen erhielten.<br />

In der alten Schule, in der Wohnung des Lehrers Rudolf Wasgien, befand sich<br />

um 1913 die Postagentur, die von der Tochter des Lehrers, Grete Wasgien, geführt<br />

wurde. Zu jener Zeit war Liebemühl noch das für Auer zuständige Postamt.<br />

Nach Fertigstellung der Chaussee erhielt Auer 1895 eine eigene Posthilfsstelle<br />

und ab dem 22. Mai 1902 sogar einen öffentlichen Telegraphenanschluß. Die<br />

Post transportierte der Postbote Schwarz auf seinem Fahrrad von und nach Liebemühl.<br />

In den 20er Jahren wurde sie dann vom Schnellwalder Gastwirt<br />

Schlivski von Saalfeld geholt und nach Schnellwalde transportiert. Von Schnellwalde<br />

aus erfolgte die Postzustellung durch die Postboten Bleich und Stuz. Ab<br />

1932 gab es den Postomnibus von Saalfeld nach Deutsch Eylau, der neben der<br />

Post auch Personen beförderte. Damals befand sich die Posthilfsstelle im Haus<br />

der Witwe Ehrlichmann. Briefträger war Paul Kaspritzki. Von 1934 bis 1937 hatte<br />

Walter Philipsen die Leitung der Poststelle inne, die in die alte Schule umzog,<br />

zwischen Schloss und Gastwirtschaft gelegen. Hier befand sich dann auch der<br />

öffentliche Fernsprecher nebst Unfallmeldestelle. In die alte Schule zog auch der<br />

Kindergarten. Fünf oder sechs Fernsprechteilnehmer hatte Auer zu dieser Zeit<br />

im Ortsnetz von Schnellwalde. Von der Poststelle telefonierte der Lehrer Waldemar<br />

Kupuste jeden Tag mit seiner Verlobten in Kiel, wie sich Irmgard Gosch,<br />

geb. Philipsen, noch gut erinnern kann. Des weiteren verfügten der Gastwirt, der<br />

Gutsbesitzer von der Horst, Förster Sgodda und dann das RAD-Lager über ei-<br />

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nen eigenen Fernsprechanschluß. Später müssen es acht Anschlüsse gewesen<br />

sein, wie Ernst Vogelsang in seinem Buch „Die Post im Kreis <strong>Mohrungen</strong>“ berichtet.<br />

Nachdem der Poststellenleiter wohl nach Groß Hanswalde verzog, übernahm<br />

wieder Hedwig Kaspritzki die Leitung der Poststelle. Ihr Mann war Briefträger<br />

und stellte die Postsachen nicht nur in Auer und Chmielowken, sondern auch<br />

in Groß und Klein Karnitten sowie für das Gut Nosewitz zu. Als Paul Kaspiritzki<br />

im Krieg fiel, wurde die Postzustellung von Hertha Pospeschiel, geb. Benzulla,<br />

übernommen, die bis zur Flucht im Januar 1945 diese Aufgabe wahrnahm. In<br />

den 30er Jahren wurden in Auer in etwa 60 Haushalten die „Elbinger Zeitung“<br />

gelesen. Zunächst hatte Otto Jux die Zeitungen ausgetragen, bis er in die Bäkkerlehre<br />

ging. Anschließend haben Irmgard Gerlach und ihr Bruder zwei Jahre<br />

lang tagein, tagaus die Zeitungen zu den einzelnen Abonnenten gebracht. Als<br />

Irmgards Bruder zum Schmied in die Lehre ging, hat Georg Weh das Austragen<br />

übernommen.<br />

Auer war Teil des Kirchspiels Schnellwalde, zu dem auch die Orte Albrechtswalde,<br />

Dittersdorf, Gablauken, Groß und Klein Karnitten, Kerpen, Kraggenkrug,<br />

Leisnersberg, Schliewe und Weepers gehörten. Pfarrer an der Schnellwalder<br />

Kirche war seit 1909 Bruno Rößler. Er konfirmierte zum letzten Mal am 14. April<br />

1935 an der Schnellwalder Kirche, u. a. auch Bruno Gutt aus Auer. Die Gutts waren<br />

einst aus dem fernen Elsaß-Lothringen nach Ostpreußen gekommen. Glaubensflüchtlinge,<br />

die in Preußen wie in keinem anderen europäischen Staat Toleranz<br />

und Akzeptanz fanden. Die Pfarrstelle in Schnellwalde hat nach Pfarrer<br />

Rößler der evangelische Geistliche Arno Philipp übernommen. Als Pfarrer Philipp<br />

um 1940 die Schwester seiner Frau traute, gab es einen großen Gottesdienst<br />

in der Schnellwalder Kirche. Die Konfirmanden sangen und bildeten für das<br />

Brautpaar Spalier. Zur Weihnachtszeit wurde alljährlich ein Krippenspiel aufgeführt<br />

und die Schüler der siebenten und achten Klasse hatten in Schnellwalde ihren<br />

Konfirmandenunterricht. 1945 ist Pfarrer Philipp von Russen bei der Besetzung<br />

erschossen worden. Seine Frau wurde von Russen bestialisch mißhandelt<br />

und dann mit ihrer Tochter und ihren beiden Söhnen, von denen der eine später<br />

in Norddeutschland ebenfalls ein geistliches Amt übernahm, mit dem ersten polnischen<br />

Transport aus Ostpreußen vertrieben.<br />

Unvergessen bleiben für viele die Erntedankgottesdienste in der Schnellwalder<br />

Kirche, wenn zur Predigt von Pfarrer Philipp die Kapelle musizierte oder Ludwig<br />

Gutt ein Trompetensolo „Nun danket alle Gott“ gab. Die Trompete war Markneukirchner<br />

Markenware. Organist war der Schnellwalder Lehrer Rudolf Damerau<br />

(seit 1908), Amtsvorsteher und Schiedsmann Herr Pörschke aus Kerpen und der<br />

Gendarmerie-Posten in Schnellwalde war mit Herrn Kurrek besetzt.<br />

Wie es sich für ein ordentliches Dorf gehört, besaß Auer auch eine Gastwirtschaft<br />

mit angeschlossenem Kolonialwarengeschäft. 1913 erwarb Familie Kosciesza<br />

(gesprochen: Koschescha) den Krug, den sie vom Freiherrn von der<br />

Horst kaufte. Die Familie kam aus Tillwalde, wo sie zuvor ebenfalls eine Gaststätte<br />

mit Verkaufsstelle betrieben hatte. Da gibt es eine hübsche Geschichte,<br />

von einem kleinen Mädchen, die von ihrer Mutter geschickt wird, Proppen zu<br />

kaufen. Doch Frau Kosciesza wusste nicht, was das Mädchen damit meinte und<br />

zeigte ihr alle möglichen Dinge. Dann kam ihr der rettende Gedanke. Sie fragte,<br />

was die Mutter damit machen wolle. Sie hat Himbeersaft gekocht und will damit<br />

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die Flaschen verschließen. Nun war klar, dass es sich um Korken handeln mußte.<br />

Was wäre wohl gewesen, wenn der Vater das Mädchen geschickt und die<br />

Proppen für seine Trompete gebraucht hätte? Dem kleinen Mädchen war es jedenfalls<br />

sehr peinlich. Ein anderes Mädchen wurde von der Mutter zur Koschescha<br />

geschickt, um ein Pfund Bratenfett zu holen. Vor Aufregung verlangten sie<br />

Beatenfett. Seitdem hieß sie bei allem im Dorf nur noch „Beatenfett“.<br />

1934 übernahm der in Tillwalde geborene Artur Kosciesza die Gastwirtschaft in<br />

Auer von seinen Eltern und schon ein Jahr später baute er einen großen Tanzsaal<br />

an – etwa 12 mal 18 Meter. Da konnte ausgiebig geschwooft werden! Die<br />

musikalische Umrahmung der Tanzveranstaltungen nicht nur in der Gastwirtschaft<br />

Kosciesza lag in den Händen der Kapelle Ludwig Gutt. Die vier, fünf Musiker,<br />

von denen jeder pro Abend bzw. durchmusizierter Nacht 20 Mark Honorar<br />

erhielt, spielten auch zum besonderen Anlässen in der Schnellwalder Kirche<br />

oder zum Umzug am 1. Mai, zum Erntefest in Jäskendorf, aber auch zu vielen<br />

Familienfeiern. In der Gastwirtschaft Kosciesza trafen sich auch der ortsansässige<br />

Kyffhäuserbund (Kriegerverein) und die Freiwillige Feuerwehr von Auer regelmäßig<br />

zu ihren Veranstaltungen und den berühmten Bällen, die Höhepunkte im<br />

Ortsleben bildeten. Bis Kriegsende gab es aber keinen elektrischen Strom in Auer.<br />

Die Petroleum-Lampen verbreiteten ihren warmen Schein in Gaststube wie<br />

Wohnzimmer. Der Saal der Gastwirtschaft besaß natürlich auch eine Bühne, auf<br />

der die Schüler so manches Theaterstück aufführten. Die Kostüme für die Aufführungen<br />

wurden von den jungen Darstellern bzw. ihren Müttern selbst genäht<br />

und die Utensilien dazu gebastelt. Das machte immer viel Spaß.<br />

Zu erwähnen ist auch der Frauenverein. Als Lehrer Lüders in den Stand der Ehe<br />

trat und seine Frau nach Auer zog, gründete Frau Brandt-Lüders die Frauenschaft.<br />

Hier trafen sich einmal im Quartal interessierte Frauen zum geselligen<br />

Beisammensein, sangen Volkslieder, tauschten Rezepte aus, sprachen über<br />

Kindererziehung und Einkochen von Obst, fertigten Handarbeiten. Zu besonderen<br />

Anlässen trugen sie ihre Tracht, die sie selbst genäht hatten und zu dem<br />

auch das bestickte Schultertuch gehörte. Das Trachtenkleid hatten einen gelben<br />

Grundton. Darauf waren schwarze Streifen genäht. Dazu wurde ein schwarzes<br />

Oberteil mit weiß besticktem Schultertuch zu weißen Ärmelhemden getragen.<br />

Dann kam der Schicksalswinter 1944/45, der über die kleine Gemeinde Auer das<br />

Inferno brachte. Von den mehr als 400 Einwohnern sind etwa 30 Menschen direkt<br />

durch das Kriegsgeschehen verstorben, die Familie Jalowski verschollen<br />

und vier Frauen wurden von den Russen für mehrere Jahre in die Hölle Sibiriens<br />

verschleppt. Insgesamt das bittere Resümee: 42 Tote in Folge des Krieges, ungefähr<br />

10 Prozent der Einwohner von Auer!<br />

Zum Abschluß möchte ich insbesondere die Bewohner von Auer: Frieda Gutt,<br />

Irmgard Eberlee, Charlotte Heidebrecht, Elfriede Borutta sowie Siegfried Kupisch<br />

für ihre hilfreichen Informationen und die zur Verfügung gestellten Materialien<br />

danken.<br />

Dieser Beitrag ist die Kurzfassung eines Kapitels aus dem Buches von Kersten<br />

Radzimanowski, „Geserich – Porträt einer oberländischen Region zwischen<br />

Deutsch-Eylau und Saalfeld in Ostpreußen“, ISBN 3-00-015175-3.<br />

42


Nickelshagener Dorfgeschichten<br />

Für die junge Generation ist heute ein Leben ohne Computer, ohne elektronische<br />

Spiele, ohne Handy und Internet kaum noch vorstellbar. Ebenso unvorstellbar<br />

fast wie das Helfen im Stall und auf dem Feld, in der Küche oder<br />

das Mittun bei gemeinnütziger Arbeit. Wie war das früher so? Frau Gutt aus<br />

Nickelshagen hat mir von ihren Erinnerungen aus den 20er/30er Jahren, von ihrer<br />

Kindheit berichtet. Geschichten von der schweren Zeit der Weltwirtschaftskrise<br />

und den kleinen Freuden eines für sie unbeschwerten Lebensabschnittes.<br />

Und ich denke, es gab in diesem Sinne viele Nickelshagen im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

und unserer ostpreußischen Heimat. Und so werden diese Dorfgeschichten für<br />

manchen Leser vielleicht eine Wiederbegegnung mit seiner eigenen Kindheit<br />

und Jugend sein.<br />

Als Frieda 1929 eingeschult wurde, nahm sie ihre Tafel, ein Holzfederkästchen,<br />

zwei Griffel an der Schnur sowie zwei Schwämmchen mit zum Unterricht. Als sie<br />

vom ersten Schultag zurückkehrte, wartete zu Hause bereits der große Abwasch.<br />

Umziehen und dann abwaschen. Doch da war noch etwas. Die Tür ging<br />

plötzlich auf und ihr Patenonkel Paul Klein stand in der Tür. Kind, du hast doch<br />

heute Schulanfang. Sprachs und gab ihr eine große Tafel Schokolade.<br />

Es muß im gleichen Jahr 1929 gewesen sein, da besuchte ein Bärenführer den<br />

Nickelshagener Hof von Ludwig Gutt. Zunächst bekam der große Braunbär eine<br />

Riesenportion Blattsalat, danach einen Eimer voll von gesüßter Dickmilch. Nachdem<br />

er sich so gestärkt hatte, begann der Begleiter das Tamburin zu schlagen.<br />

Nach dem Takt der Schellentrommel, wie das Instrument auch genannt wird, be-<br />

Die Kapelle Gutt aus Nickelshagen v. l. n. r. obere Reihe: Franz (?) Lankowski, Ferdinand<br />

Gutt (Kuppen), Gebrüder Korsch (Altenhagen), Fritz Dietrich; untere Reihe: Ludwig<br />

Gutt, Ludwig Gutt (Vater), ? Richter, ? Wannewitz<br />

43


gann nun der Bär zu tanzen und erfreute die Kinderherzen, denn inzwischen hatten<br />

sich viele Schaulustige aus der Nachbarschaft eingestellt, die dem Spektakel<br />

mit großer Aufmerksamkeit folgten. Nach seinen Darbietungen wurde der Bär an<br />

die Kette gelegt, streckte sich lang aus und war bald eingeschlafen. Inzwischen<br />

bekam der Betreuer ein ordentliches Mittagessen und, bevor er weiterzog, noch<br />

eine Mark mit auf den Weg.<br />

Ein anderes Mal kam der Scherenschleifer. Er zog von Haus zu Haus und rief:<br />

"Drei Stück eine Mark!" Dieses Angebot wurde gern angenommen, denn das war<br />

allemal billiger, als ein neues Messer oder eine Schere zu kaufen. Auch der<br />

Sprottenmann war im Dorf beliebt. Eines Tages kommt die kleine Frieda von der<br />

Schule, da fällt ihr Blick auf die abgebissenen Sprottenköpfe, die noch auf dem<br />

Küchentisch liegen. Ihre Brüder hatten alle Sprotten bis auf den Kopf verputzt.<br />

Da war natürlich das Geschrei groß. So bekam Frieda noch zwei Dittchen und<br />

rannte dem Sprottenmann hinterher. So viel wie ihre beiden Kinderhände fassen<br />

konnten, bekam sie dafür. Und da sie nun gewitzt war von den Erfahrungen mit<br />

ihren Geschwistern, setzte sie sich gleich an den Wegesrand und ließ sich die<br />

kleinen geräucherten Fische munden.<br />

Auch der Lumpenmann mit seinem von zwei Pferden gezogenen Leiterwagen<br />

gehörte zu der damaligen Zeit dazu. Auf dem Pferdewagen befand sich ein Gestell,<br />

an dem Kaffeetöpfe (große Tassen) hingen. Für einen alten Mantel bekam<br />

man vom Lupenmann einen Kaffeetopf mit Teller.<br />

Da viele Menschen arbeitslos waren, mußten sich viele mit Prachern (Betteln)<br />

über Wasser halten. So kam einer, der rief vor dem Haus "Deutschland hoch in<br />

Ehren, kann den armen Prinzen Karl nicht ernähren". So bekam "der arme Prinz"<br />

wenigstens einen Schlag Mittagessen und ein paar Dittchen.<br />

Manch einer wird sich noch an den Duft frisch gebackenen Brotes erinnern. Zumeist<br />

blieb Teig übrig. Aus dem wurde ein "Kuckelchen" gebacken. Die Kinder<br />

waren regelrecht besessen, einen Kanten von dem kleinen Halbpfünder zu erhalten.<br />

Aber wie es so ist, wo mehrere Kinder sind, gibt es auch Konkurrenz. Und<br />

so war bei Familie Gutt zumeist der älteste Sohn Bruno der Nutznießer. Er nahm<br />

das noch warme Brot und versteckte sich. Nun ließ er es sich in Ruhe schmekken,<br />

während ihn die anderen Geschwister aufgeregt suchten und auch etwas<br />

abhaben wollten.<br />

Zu den Dingen, die wir heute kaum noch kennen, gehört auch das Weben. In<br />

Nickelshagen war Anna Richter, geborene Goralski für ihre Webereien bekannt.<br />

Den Webstuhl hatte ihr Mann Friedrich Richter, ein Nachfahre Salzburger Glaubensflüchtlinge,<br />

selbst aus Eichenholz gebaut. Das Garn dazu wurde aus dem<br />

Flachs gewonnen. Zunächst wurde der Flachs getrocknet, später mit dem Flegel<br />

auf der Tenne (Boden der Scheune) geklopft, bis man dann in weiteren Arbeitsgängen<br />

das zum Weben erforderliche Garn erhielt. So wurden beispielsweise<br />

Leichentücher gewebt, die nicht gestückelt werden sollten. Die aus groben Leinengarn<br />

gewebten Tücher waren sechs Meter lang und 30 Zentimeter breit.<br />

Nach dem Weben wurden die Stoffe gewaschen, gebleicht und gemangelt. Dann<br />

kamen die guten Stücke in die Truhe.<br />

An dem Handwebstuhl wurden auch Stubenläufer gefertigt, in dem aus alten<br />

Stoffen 1,5 bis 2 cm breite Streifen geschnitten wurden, die aneinander genäht,<br />

zu Knäuel aufgewickelt und dann – farblich abgestimmt – zusammengewebt<br />

wurden. So ein Stubenläufer konnte eine Länge von drei bis vier Metern haben<br />

und eine Breite von 90 Zentimetern. Sehr schöne Bettvorleger und Stuben-<br />

44


Nickelshagener Schüler im Jahre 1933 mit ihren Lehrern Schröder und Nauert<br />

decken, fest gewebt, die Enden verziert mit Fransen.<br />

Nickelshagen kann man wohl gut und gern als Bauerndorf bezeichnen. Zu den<br />

Höfen gehörten etwa 40 bis 270 Morgen Land. Da auch ausreichende Weideflächen<br />

vorhanden waren, wurde vergleichsweise viel Vieh gehalten. Gewissermaßen<br />

in Ergänzung zu dem Bedarf der Bauern hatten sich zahlreiche Handwerker<br />

niedergelassen. Zum einen gab es die technischen Gewerke: Schlosser,<br />

Schmiede, Stellmacher, zum anderen Dienstleister wie Molkerei, Bäcker, Schuhmacher,<br />

Schneider, Fleischer, Müller, eine Kolonialwarenhandlung und zwei<br />

Wirtshäuser (Witteck an der Chaussee und Plotschinski im Dorf).<br />

Gegenüber der Gastwirtschaft Plotschinski mit dem großen Saal für Bälle, Tanzveranstaltungen<br />

und Theateraufführungen war ein kleiner Dorfanger, von dem<br />

aus ein Weg zum Fest- und Schießplatz bis weiter durch den Wald nach Dosnitten<br />

führte. Des weiteren gab es eine Schule, ein Gemeindebüro, eine von Minna<br />

Meiritz geführte Poststelle, die Hebamme Hedwig Krüger sowie einen Wachtmeister.<br />

Dazu kamen zahlreiche Vereine, die das Leben erst richtig bunt und abwechslungsreich<br />

machten: Es gab einen Schützenverein, mit Winkenhagen gemeinsam<br />

einen Kriegerverein unter dem Vorsitz von Fr. Krause, einen gemischten<br />

Chor sowie eine Kapelle unter Leitung von Ludwig Gutt (bis zu dessen Wegzug<br />

nach Auer im Sommer 1932).<br />

War Schützenfest, wurde der alte Schützenkönig mit Musik von zu Hause abgeholt.<br />

Während des ganzen Nachmittags wurde dann um die Trophäe geschossen,<br />

während das ganze Dorf auf den Beinen war und insbesondere die Jugend<br />

sich auf der Tanzfläche am Wald vergnügte. Es gab aber auch Schießwettkämpfe<br />

für Sportschützen. Hier beteiligten sich auch weibliche Schützen. So gewann<br />

Lotte Steiner einmal den ersten Preis – das war eine Glasschüssel. Ihre Cousine<br />

aus Saalfeld belegte den zweiten Platz – der bestand in einer bunten Porzellanschüssel.<br />

Aber wichtiger als der Preis war die Freude über den Sieg, über das<br />

schöne Dorffest. Auch für die Kinder war gesorgt. Es gab Kinderbelustigungen<br />

45


und Groß und Klein war fröhlich und ausgelassenen. Am Abend wurde der neue<br />

Schützenkönig ebenfalls mit Musik nach Hause geleitet und im Saal von Plotschinski<br />

ging es weiter mit dem Scherbeln. Starb ein Mitglied des Schützenvereins,<br />

wurde er von den Kameraden im Trauerschritt unter den Klängen des Liedes<br />

"Ich hatte einen Kameraden ..." zu Grabe getragen.<br />

Nickelshagen scheint sehr königstreu gewesen sein, denn es hatte auch einen<br />

Königin-Luisen-Bund, zu dessen Vorstand Gräfin Paula Finck von Finckenstein,<br />

Margarete Schwesig und die Pfarrersfrau Loerzer gehörten. Zu besonderen Anlässen<br />

trugen sie ihre Tracht. Diese bestand aus hellblauen Leinenkleidern mit<br />

weißer Garnitur und die Gräfin, die Vereinsvorsitzende, trug an der linken Brustseite<br />

den Luisenorden, der 1814 in Gedenken an die preußische Königin Luise<br />

gestiftet worden war und mit dem Frauen ohne Unterschied des Standes geehrt<br />

wurden, die ihre Vaterlandsliebe und Menschenfreundlichkeit unter Beweis gestellt<br />

hatten (wurde nach 1918 nicht mehr verliehen).<br />

Nicht zu vergessen auch die Volkstanzgruppe mit ihren selbst geschneiderten<br />

Trachten – Rock und Bluse. Die jungen Mädchen, unter ihnen Irene Tobies, Frieda<br />

Dietrich, Ida Lonkowski, Lotte Steiner, führten zu Dorffesten ihre Tanzdarbietungen<br />

auf. Ihr Leiter war Herr Hinzmann.<br />

Das Gemeindebüro befand sich im Haus von Ida Schroeter, die die Gemeindekasse<br />

verwaltete und als Gemeindeschreiberin tätig war. Bürgermeister war über<br />

viele Jahre Bauer Boerger, dessen Nachfolger wurde Rudolf Romanski.<br />

Wichtig war natürlich auch die Freiwillige Feuerwehr, die mit zwei Spritzen ausgestattet<br />

war – eine Motor- und eine Handspritze. Spritzenwart war Franz Rogge<br />

und Brandmeister Eugen Böhnke, dem Erich Kunkowski folgte.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr von Nickelshagen war 1901 gegründet worden. Aus<br />

Anlaß des zehnjährigen Bestehens wurde die Saug- und Druckspritze in Betrieb<br />

genommen und durch den Feuerlöschdirektor der Provinz Ostpreußen höchstpersönlich<br />

abgenommen und für gut befunden. Die Spritze kam aus Luckenwal-<br />

Der Kriegerverein von Nickelshagen und Winkenhagen etwa 1924. Der 1. Vorsitzende<br />

war Fr. Krause aus Winkenhagen. Alljährlich zog der Kriegerverein zu dem Kriegerdenkmal<br />

und gedachte der gefallenen Kameraden. Das Denkmal war von einer Hecke<br />

umgeben und von gepflegten Blumenrabatten umgeben<br />

46


de von der Firma Koebe und kostete damals 1380 Mark (Friedensgeld). Die Hälfte<br />

der Summe steuerte die Ostpreußische Feuersozietät bei, während der übrige<br />

Teil von der Nickelshagener Wehr selbst aufgebracht wurde.<br />

Bei Bauer Otto Bolz stand ein großer Ahornbaum, an dem die Feuerglocke hing<br />

und die geläutet wurde, wenn im Ort Feuer ausgebrochen war. Max Bolz – ein älterer<br />

Herr – war Gemeindediener und gleichzeitig Nachtwächter, der jeden<br />

Abend seine Runde zog und in regelmäßigen Abständen ausrief: Liebe Leute<br />

laßt Euch sagen, unsere Glock' hat Zwölf geschlagen.<br />

Die eigentliche Siedlung, vor 680 Jahren als Nicklaushayn gegründet, ist ein Reihendorf.<br />

Es befand sich östlich der Chaussee Osterode–Elbing. Die Dorfstraße<br />

war mit Kopfsteinen gepflastert, links und rechts befanden sich die Häuser. Der<br />

nächste Bahnhof war in Groß Altenhagen im Kreis Osterode. Er lag an der Strekke<br />

Elbing–Osterode. Die Kirche befand sich in Jäskendorf. Die Entfernung betrug<br />

sowohl zum Altenhagener Bahnhof wie zur Jäskendorfer Kirche jeweils drei<br />

Kilometer, die man zu Fuß oder später mit dem Fahrrad zurücklegte. Die Bauern<br />

spannten die Pferde vor den Wagen, um zum Gottesdienst zu kommen. Nickelshagen<br />

gehörte zum Kirchspiel Jäskendorf. Der letzte evangelische Pfarrer war<br />

Fritz Loerzer, die Orgel spielte Margarete Finck von Finckenstein, die spätere<br />

Frau des Grafen von Lehndorff. Glöcknerin, die auch die Kollekte einsammelte<br />

und die Kirche sauber hielt, war Minna Brosowski. Zum Gottesdienst riefen alle<br />

drei Glocken der Jäskendorfer Kirchen. Morgens, mittags und abends erklang jeweils<br />

nur eine Glocke, die man außerdem direkt von unten aus läuten konnte.<br />

Für die kirchlichen Amtshandlungen wurden die drei Glocken im Turm jede einzeln<br />

von Hand geläutet.<br />

Land im Osten!<br />

Land, das unsere Wiege<br />

und der Vater Grab,<br />

Land, das uns genügte<br />

und uns Heimat gab.<br />

Land, das lind uns hegte<br />

in der Jugendzeit,<br />

Land, das hart uns prägte -<br />

oh, wie liegst Du weit!<br />

Land voll süßer Freude<br />

und manch bitterer Not,<br />

Land um das wir leiden,<br />

treu bis in den Tod!<br />

Land, das uns durch Schmerzen<br />

und in Lust einst schuf,<br />

tief in unsere Herzen<br />

dringt Dein heiliger Ruf.<br />

Land Du dort im Osten,<br />

mit Boden karg und reich,<br />

Land auf hartem Posten,<br />

kam Dir keines gleich.<br />

Pfarrer Fritz Loerzer, Jäskendorf<br />

(Aus dem Nachlaß des Pfarrers von seiner Tochter Ilse Loerzer zur Verfügung<br />

gestellt.)<br />

Dieser Beitrag beruht auf Informationen von Einwohnern aus Nickelshagen, für<br />

die ich mich - insbesondere bei Frieda Gutt - sehr herzlich bedanke. Die Rechte<br />

am vorstehenden Beitrag sind beim Autor Kersten Radzimanowski.<br />

47


Fortsetzung und Schluß aus MHN-Ausgabe 105, S. 34-38<br />

Die Flüchtlingstragödie und das<br />

Zugunglück am 22./23. Januar 1945<br />

bei Grünhagen<br />

48<br />

im Kreis Preußisch Holland in Ostpreußen<br />

Die Menschen stürzten panikartig in einen neben dem Bahnsteig gelegenen<br />

Graben und sangen: „So nimm denn meine Hände“. Dann fielen die nächsten<br />

Schüsse.<br />

Frau Inge Koeppen, geb. Schönsee aus Osterwein war damals 11 1/2 Jahre alt,<br />

sie stand morgens in der Molkerei und konnte von dort auf die Kreuzung und das<br />

Gehöft sehen:<br />

„Es war vielleicht so 8 oder 9 Uhr, da kamen die ersten Russen mit Gewehren<br />

im Anschlag über das Gehöft an der Straße, dahinter hörte man Panzer. Es wurde<br />

aus dem Bahnhofsgebäude oben aus dem Fenster geschossen, daraufhin<br />

senkten die Panzer ihre Rohre. Wir flüchteten in den Molkereikeller, die Menschenmenge<br />

auf dem Bahnhof bekam einiges ab. Die Russen staunten über die<br />

vielen Menschen auf dem Bahnhof, sie wußten wohl nichts von dem Zugunglück.<br />

Wir wurden aus dem Keller geholt, es hieß dann: „Damoi, damoi und Uri,<br />

Uri.“ Ich sah noch, daß die Russen als erstes die Schienen auseinanderschraubten<br />

und den Signalmast umlegten.“<br />

Edith Mischock, geb. Labenski aus Osterode, die damals 13 Jahre alt war, ist mit<br />

ihrer Familie am 21. Januar 1945 in Osterode Bahnhof in einen Güterzug gestiegen.<br />

Sie schreibt hierzu u. a.:<br />

Als das Schießen näher kam, fuhr endlich der Zug ab, blieb aber bald wieder stehen.<br />

So ging das zwei Tage, und wir waren nur 45 km weit gekommen. Aber in<br />

Grünhagen fuhr unser Zug auf einen Lazarettzug. Bald hieß es, die Waggons<br />

sind zu räumen. Die ersten, die aus dem Waggon sprangen, standen im tiefen<br />

Schnee. Wer nicht aufpaßte, wurde von nachrückenden Menschen erdrückt. Ich<br />

hatte auch plötzlich die Mutti verloren, weil ich ein Kind von Frau Pachmann trug.<br />

Der Junge hatte einen Schuh verloren, und das im Winter. Das Bahnhofsgebäude<br />

war klein, da hielt bestimmt nicht jeder Zug. Alle Menschen standen nun da,<br />

man sprach von 4000, und fror. So warteten wir, bis es hell wurde. Dann kamen<br />

die Panzer die Straße entlang, aufgesessene Soldaten sprangen herab und legten<br />

sich hin. Da hieß es, die Panzer kommen zur Sicherung des Zuges. Die Panzer<br />

fuhren bis zum Bahnhof und fingen dann an in die Menschenmenge zu<br />

schießen. Wir legten uns sofort in den Graben, und Mutti deckte uns mit einer<br />

Decke zu. Als das Schießen aufhörte, kamen die Soldaten. Das waren natürlich<br />

Russen, die nahmen alle Uhren, die sie fanden und sagten, daß wir nach Hause<br />

gehen sollten.<br />

Es gab viele Verletzte, Verwundete, Tote und keine fremde Hilfe. Menschen waren<br />

nur auf sich selbst angewiesen. In einem der Bahnhofsgebäude wurde ein<br />

Kind geboren. Nur die damals 42 Jahre alte Krankenschwester, Emilie 1 Kamin-<br />

1 In der Chronik von Grünhagen steht Margarete, richtig ist aber lt. Manfred A. H. Hahn „Emilie“


ski, hat unter den primitiven Verhältnissen in einem aufopferungsvollen Dienst<br />

die Verwundeten und Verletzten notdürftig versorgen können. Mangels fehlenden<br />

Verbandmaterials wurden Bettlaken zerrissen und als Verbände verwendet.<br />

Hierzu berichtet Anna Badziong, daß sie beim Beschuß durch die Russen<br />

schwer verwundet wurde und im Bahnhofsgebäude mit vielen anderen Verwundeten<br />

von der Krankenschwester Kaminski gepflegt wurde. Ihre zwei Brüder und<br />

eine Schwester waren bei dem Beschuß sofort tot. Ihre Mutter erhielt einen<br />

Bauchschuß und verstarb zwei Tage später. Besonders tragisch, daß ihr Vater<br />

drei Monate vorher verstarb und ihre zwei ältesten Brüder als Soldaten gefallen<br />

waren. Nur sie und ihre jüngste Schwester haben die Beschießung überlebt. Das<br />

Bahnhofsgebäude wurde eine Woche lang von den russischen Soldaten streng<br />

bewacht. Niemand durfte hinaus. Bei Kontrollen mußten die Verbände abgemacht<br />

werden, weil man die Verwundungen anzweifelte. Trotz ihrer Verwundungen<br />

mußten die dort liegenden Menschen vieles erleiden. Mangelnde Ernährung,<br />

keine ausreichende medizinische Versorgung und betrunkene Russen, die<br />

auf die Verwundeten mit ihren Gewehrkolben einschlugen und sogar schossen.<br />

Russische Offiziere haben die Betrunkenen dann festgenommen. Als es wärmer<br />

wurde, mußten ältere deutsche Männer ein langes Grab einige Meter vom Stellwerk<br />

entfernt am Rande des Ackerlandes ausschaufeln und die Toten vergraben.<br />

Das Grab war nicht sehr tief. Die genaue Zahl der dort begrabenen Toten ist<br />

nicht bekannt, aber es könnten aufgrund meiner telefonischen Rückfrage mit<br />

Frau Badziong mehr als 150 gewesen sein. Auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der Gleise und des Stellwerkes ist ebenfalls ein Massengrab ausgehoben worden.<br />

Aber diese Aktion hat Frau Badziong von ihrem Krankenlager aus nicht sehen<br />

können. Auf den benachbarten Höfen haben sich viele Verletzte und Verwundete<br />

mit ihren Angehörigen aufgehalten. Auch hierunter gab es viele Tote,<br />

die in den Gärten bestattet wurden.<br />

In einem Bericht von Liselotte Schulz aus <strong>Mohrungen</strong> wird die Anzahl der Toten<br />

mit 140 und beim Bahnhofsvorsteher Friedrich Hopp mit 150 angegeben. Diese<br />

Angaben beziehen sich aber auf Angaben Dritter. Auch sollen sich einige deutsche<br />

Soldaten nach Angaben von Frau Messerschmidt aus Osterode erschossen<br />

haben, um nicht in die Hände der russischen Soldaten zu fallen.<br />

Frau Gertruda Otulak, geb. Scheffler aus Pulfnick, Frau Anna Badziong aus<br />

Osterode und Rosemarie Trazka, geb. Saborrosch aus Hohenstein berichten sogar<br />

von Russen in deutschen Uniformen. Georg Loyal aus Schlappacken und<br />

Edith Mischok, geb. Labenski aus Osterode, beschreiben fast übereinstimmend<br />

eine der vielen Tragödien. Ein Junge in HJ-Uniform war beim Zusammenstoß mit<br />

beiden Beinen eingeklemmt und konnte sich aus seiner verzweifelten Lage nicht<br />

befreien. Der Versuch eines Mannes, den Jungen mit Werkzeug zu helfen, wurde<br />

durch einen russischen Soldaten mit entsicherter Maschinenpistole und entsprechenden<br />

Drohgebärden verhindert. Niemand traute sich, dem Jungen erneut<br />

zu helfen, so daß dieser schließlich verblutete.<br />

Aus diesem Inferno ist es nur ganz wenigen gelungen, sich zu den deutschen Linien<br />

durchzuschlagen. Hierzu gehörte Ruth Kretschmer, geb. Watschke, aus<br />

<strong>Mohrungen</strong>, die mit ihrer Mutter eine Richtung einschlugen, die vom Gefechtslärm<br />

wegführte und sie so zu versprengten deutschen Soldaten gelangten. Von<br />

Schlobitten ging es dann mit dem Zug über Königsberg nach Pillau und von dort<br />

mit dem Dampfer „UBENA“ über die Ostsee nach Kiel. Andere wieder sind wegen<br />

mangelnder Ortskenntnisse im Kreis gelaufen, so Luise Scheffler, geb. Hipp-<br />

49


ler, aus Pulfnick mit ihren fünf Kindern, die auf dem Hof des Bauern Zimbehl in<br />

der Nähe des Bahnhofs Unterkunft für einige Jahre fanden. Die Tochter Gertrud,<br />

verheiratete Otulak, berichtet, daß auf Anordnung der russischen Militärs Brigaden<br />

mit Schaufeln die Toten in zwei bis drei Massengräbern links und rechts des<br />

Bahndamm verscharrt haben. Es durften keine Grabhügel aufgeworfen werden.<br />

Im Frühjahr 1946 waren die Massengräber an dem besonderen Grün deutlich zu<br />

erkennen.<br />

Das Schießen der Russen hörte erst auf, nach dem weiße Taschentücher geschwenkt<br />

wurden. Die darauf erschienen Russen riefen „Chadi damoi“ und verlangten<br />

Uhren und Schmuck. Die auf dem Bahnhof verbliebenen Menschen<br />

setzten sich langsam mit erhobenen Händen in Bewegung. Klaus Silz aus Buchwalde<br />

berichtet, daß die Russen den deutschen Soldaten, zu denen auch sein<br />

Vater gehörte, die Schulterstücke abgerissen und gefangengenommen haben.<br />

Es ist bisher nicht bekannt, was aus diesen Gefangenen geworden ist.<br />

Betroffen vom Zugunglück in Grünhagen waren vorwiegend Flüchtlinge aus den<br />

Kreisen Neidenburg, Osterode und <strong>Mohrungen</strong>. Verstopfte Straßen, das schnelle<br />

Vorrücken der russischen Truppen sowie das Beschießen der Fluchtwege veranlaßten<br />

viele Flüchtlinge, ihre Trecks stehenzulassen, sie versuchten mit den<br />

Flüchtlingszügen in den Westen oder zu einem der Ostseehäfen zu gelangen.<br />

So auch die Familie Loyal aus dem Kreis Gumbinnen in <strong>Mohrungen</strong> 2 , die Familien<br />

Schönsee aus Osterwein, Saborrosch aus Hohenstein und Wienczkowski<br />

aus Locken. Aber nicht alle hatten das große Glück, in einem der letzten Züge<br />

mitgenommen zu werden. Eine nicht zu schätzende Zahl verzweifelter Menschen<br />

blieb auf den Bahnhöfen zurück.<br />

Zusammenfassend ergibt sich, daß durch den Auffahrunfall die erhoffte Rettung<br />

für die in den folgenden Zügen befindlichen Menschen vorzeitig endete: 1.) Lazarettzug<br />

aus Allenstein; 2.) Unglückszug aus Osterode; 3.) Zug aus Osterode,<br />

der noch rechtzeitig vor dem Unglückszug zum Halten gebracht werden konnte;<br />

4.) Zug aus Miswalde, der wegen Blockierung der Eisenbahnstrecke durch den<br />

Unfall bei Maldeuten stehenbleiben mußte.<br />

Ergänzend wird noch von einem Eisenbahnunfall vor Elbing berichtet, und zwar<br />

von Edelgard Bruns, geb. Balla, Hannelore Meier, geb. Pajonzek und Oswald<br />

Liedke, alle sind aus Osterode und über Elbing in den Westen gelangt.<br />

Ausblick<br />

Aber es bleiben noch einige Fragen offen, denn kein Journalist und kein Fotoreporter<br />

war dabei. Keine Zeitung und kein Rundfunk berichtete über diese Flüchtlingstragödie.<br />

Kein örtlicher Hinweis, kein Kreuz und kein Denkmal erinnern an<br />

die vielen toten Zivilisten und Soldaten, die im Frühjahr 1945 beiderseits des<br />

Bahndamms bei Grünhagen in Massengräbern verscharrt wurden.<br />

Grünhagen erhielt im Rahmen der Westverschiebung Polens im Sommer 1945<br />

völlig neue polnische Bewohner aus Wolhynien, die auch vertrieben wurden und<br />

denen und deren Nachkommen Grünhagen (jetzt: Zielonka Paslecka) zur neuen<br />

2 Drama von Grünhagen, der lange Weg von Schlappacken in eine neue Heimat. Georg Loyal, Mai<br />

1997<br />

50


Heimat geworden ist. Inzwischen kommen sich Deutsche und Polen immer mehr<br />

persönlich näher. Grundlage für Versöhnung und für ein künftiges Miteinander.<br />

So wurde in Grünhagen am 24. Juni 2001 im Rahmen einer Heiligen Messe eine<br />

in der Dorfkirche angebrachte Gedenktafel aus schwarzem Granit enthüllt. Die<br />

Gravur ist weißgrau, der Text lautet in deutscher und polnischer Sprache:<br />

Im Gedenken an die Menschen des Kirchspiels<br />

Grünhagen 1300 - 1945<br />

Dorfgemeinschaft Grünhagen im Jahre 2001<br />

Zu diesem feierlichen Gottesdienst waren auf Einladung des dortigen Pfarrers<br />

Drezek 29 ehemalige Bewohner Grünhagens angereist. 3<br />

Abschließend möchte ich mich der Aussage von Manfred A. H. Hahn, der 1932<br />

in Grünhagen geboren wurde und nach vergeblicher Flucht noch bis 1947 in Talpitten<br />

bei Grünhagen gelebt hat, anschließen:<br />

Lassen wir die Toten ruhen und halten wir die Erinnerung wach an sie und diese<br />

Zeit. Sorgen wir, daß unseren Kindern und Enkeln solches erspart bleibt.<br />

Nachwort<br />

Ich würde mich freuen, zum Geschehen in Grünhagen weitere Hinweise und Berichte<br />

zu bekommen, um die Tragödie weiter aufklären zu können. Hierzu gehören<br />

auch Erlebnisse, die ähnlich wie denen im Bericht geschilderten verlaufen<br />

sind, denn nur eine Vielzahl von Berichten kann die Authentizität untermauern.<br />

Heinz Timmreck (Buchwalde), Schwalbenweg 7, 32107 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05222-7403 - Email: mail@heinz-timmreck.de – FAX: 0721-151-389985<br />

Der Bahnhof im September 2002. Ganz links war vor Kriegsende ein zweites Gleis. Heute<br />

wird dort Gemüse angebaut. Wie man deutlich sieht, ist die Strecke inzwischen elektrifiziert.<br />

3 Nachrichten der Dorf- und Kirchspielgemeinschaft Grünhagen, Nr. 45/2001<br />

51


Der Russeneinbruch war nicht am 22., sondern am 23. Januar 1945 4<br />

4 Foto aus der „Osteroder Zeitung“ Nr. 85, Seite 429, Mai 1996<br />

52


Stationen unserer Flucht aus <strong>Mohrungen</strong><br />

in Ostpreußen im Januar 1945<br />

Diesen Bericht schreibe ich nieder, in dem ich all die Erlebnisse zusammenfasse,<br />

die mir meine Mutter geschildert hat, einige wenige Dinge, an die<br />

ich mich selbst erinnern kann, und einige Ereignisse, die ich aus verschiedenen<br />

Quellen recherchiert habe. Einige Zeitangaben sind nicht mehr exakt<br />

möglich, sondern sind nur ungefähre Angaben. Der Bericht soll für meine Brüder<br />

noch einmal diese Stationen in ihrem Ablauf zusammenfassen, da sie dies, bedingt<br />

durch ihr Alter, nicht bewußt mitbekommen haben.<br />

1. Flucht aus <strong>Mohrungen</strong><br />

Der Fluchtbefehl für <strong>Mohrungen</strong> wurde am 21.1.1945, 14.00 Uhr aus Königsberg<br />

an die Behörden erteilt. Die Nachricht wurde an die Bevölkerung nur zögerlich<br />

weitergegeben. Zeit war nicht mehr zu verlieren. Es wurden daher die notwendig<br />

erscheinenden Dinge in aller Eile zusammengerafft und gepackt. Wir hatten in<br />

unserer Wohnung in <strong>Mohrungen</strong>, in der Gartenstraße Nr. 11, zu der Zeit Einquartierung<br />

aus Insterburg. Dies war eine Familie, die bereits im Herbst 1944 vor den<br />

Russen aus Insterburg fliehen mußte. Es handelte sich um eine ältere Frau (ca.<br />

55-60 Jahre), ihre Tochter (Anfang 30) und deren Sohn (6-8 Jahre). Die ältere<br />

Frau hieß Vogel, der Name der Tochter ist nicht mehr bekannt. Diese Familie hat<br />

sich mit uns am 22.1.1945 zum Bahnhof <strong>Mohrungen</strong> begeben, wo wir auf den<br />

Flüchtlingszug warteten. Es war tiefster ostpreußischer Winter mit viel Schnee<br />

und eisigen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad unter Null.<br />

Nach stundenlangem Warten lief ein Flüchtlingszug ein, wahrscheinlich von<br />

Osterode kommend, in dem wir nach großen Mühen Platz fanden. Der Zug ist<br />

erst abends von <strong>Mohrungen</strong> abgefahren. Unterwegs wurde der Zug bereits von<br />

russischen Flugzeugen beschossen. Irgendwann in der Nacht kam es zu einem<br />

großen Stoß im Zug, und der Zug stand abrupt. Wir haben dann den Zug verlassen,<br />

überall schreiende Menschen, die in der Dunkelheit orientierungslos herumirrten<br />

und im ersten Moment nicht ahnten, daß ihr Zug auf einen im Bahnhof haltenden<br />

Lazarettzug aufgefahren war. Das Gepäck wurde in dem entstandenen<br />

Durcheinander sofort aufgegeben, da es unmöglich war, sich damit zu belasten.<br />

Da die meisten Menschen weit außerhalb des Bahnsteiges den Zugverlassen<br />

mußten, hat meine Mutter sich mit uns bei Dunkelheit und tiefem Schnee Richtung<br />

Bahnhofsgebäude Grünhagen durchgeschlagen. Ein weiterer Flüchtlingszug<br />

kam nur wenige Meter hinter unserem Zug zum Halten, wie aus anderen Berichten<br />

entnommen werden konnte. Alle Flüchtlinge drängten Richtung Bahnhofsgebäude,<br />

um vor der eisigen Kälte Schutz zu suchen. Von der Familie aus<br />

Insterburg wurden wir in dem Durcheinander getrennt. Meine Mutter hat sich<br />

dann mit uns auf der Rückseite des Bahnhofsgebäudes zusammengekauert, um<br />

vor der großen Kälte etwas geschützt zu sein. Tausende Flüchtlinge warteten auf<br />

den neuen Tag, der für uns Hilfe in irgendeiner Form bringen sollte (Entlastungszug<br />

aus Elbing). In den Morgenstunden tauchten dann russische Panzer auf der<br />

Chaussee Maldeuten/Pr. Holland auf, die dann das Feuer auf die riesige Men-<br />

53


schenmenge eröffneten. Es kam zu panikartigen Fluchtversuchen über freies<br />

Feld zu einem nahen Wäldchen. Meine Mutter hat mit mir und meinem Bruder in<br />

einem kleinen Gänseställchen auf der Rückseite des Bahnhofes Schutz vor den<br />

Panzergranaten und MG-Feuer gesucht. Wir haben uns flach auf den Boden gelegt,<br />

über uns prasselten einige Salven in die Holzverkleidung, ohne daß wir getroffen<br />

wurden. Nach einiger Zeit ließ der fürchterliche Beschuss nach, man hörte<br />

das Schreien und Wimmern der verwundeten und sterbenden Flüchtlinge.<br />

Meine Mutter trat mit uns aus dem Stall heraus. Sie rechnete damit, daß ein<br />

Massaker an den Flüchtlingen verübt würde, und wollte dann bei den ersten<br />

sein, die erschossen wurden. Die Russen hatten aber nach dem Beschuss als<br />

erstes Ziel, die Flüchtlinge auszurauben. Im Laufe des Tages fanden sich viele<br />

Flüchtlinge zusammen, die versuchten, den Ort des Schreckens zu verlassen,<br />

und bestrebt waren, sich wieder Richtung Heimatorte zu bewegen. Die Hoffnung<br />

auf Fortsetzung der Flucht war aussichtslos geworden.<br />

2. Rückweg bis Groß Wilmsdorf<br />

Meine Mutter fand einen Kinderschlitten und setzte meinen Bruder (3 1/2 Jahre)<br />

darauf und machte sich zu Fuß mit anderen Flüchtlingen auf den Weg nach Hause<br />

zurück. Die bei uns aus Insterburg einquartierte Familie fanden wir auch in<br />

diesem Durcheinander wieder. Die junge Frau hatte durch einen Granatsplitter<br />

den Arm verloren und war verblutet. Ihre Mutter wollte sie nicht einfach in<br />

Schnee und Eis liegen lassen und hatte sie auf einen Schlitten gelegt. Sie und<br />

ihr Enkelsohn schlossen sich uns an, und wir reihten uns in den zurückfliehenden<br />

Menschenstrom ein. Auf den Straßen lagen viele steifgefrorene Tote, um die<br />

wir mit unserem Schlitten herumfahren mußten. Dies ist mir noch bis heute in<br />

bildhafter Erinnerung.<br />

Wir schafften an dem Tag den Rückweg bis Maldeuten (ca. 10 Kilometer), wo wir<br />

mit vielen anderen Flüchtlingen im so genannten „Schloß“ Maldeuten (Gutshaus<br />

Hicketier) Unterschlupf fanden. In der Nacht brachte unsere Mutter unseren<br />

jüngsten Bruder zur Welt. Die Ereignisse hatten unsere Mutter so geschwächt,<br />

daß sie am nächsten Morgen nicht in der Lage war, die Flucht fortzusetzen. Erst<br />

durch die energische Anfeuerung einer Polin, die meiner Mutter klar machte, daß<br />

das Gebäude angesteckt wird, brachte sie auf die Beine.<br />

Die anderen Flüchtlinge hatten das Gebäude bereits verlassen. Wir waren die<br />

Letzten. Meine Mutter fand eine Mitfahrgelegenheit auf einem Bauernwagen für<br />

sich und den Neugeborenen. Mein Bruder (3 1/2 Jahre) konnte bei einem anderen<br />

Wagen mitfahren. Ich lief zu Fuß hinterher. Die Mitfahrgelegenheit bestand<br />

aber für uns nur bis Groß Wilmsdorf (ca. 4 Kilometer). Dort blieben wir mit vielen<br />

anderen Flüchtlingen. Die Russen hatten schon in Groß Wilmsdorf gehaust. Viele<br />

Häuser, die von den Bewohnern verlassen waren, fanden die Flüchtlinge geplündert<br />

vor, die Inneneinrichtungen waren größtenteils zerstört. Notdürftig richteten<br />

sich die Flüchtlinge für eine mehr oder weniger lange Zeit dort ein. Wir sind<br />

letztlich in Groß Wilmsdorf geblieben und haben unseren Rückweg bis <strong>Mohrungen</strong><br />

erst gar nicht mehr angetreten. Die ältere Frau aus Insterburg, die bei uns in<br />

<strong>Mohrungen</strong> einquartiert war, ist mit ihrem Enkel und ihrer toten Tochter am näch-<br />

54


sten Tag von Groß Wilmsdorf weitergezogen. Wir haben nie mehr etwas von ihr<br />

gehört. Wir sind später in Groß Wilmsdorf zu einer Frau Wölk gezogen, die ihr<br />

Haus ziemlich abseits der Straße Maldeuten/<strong>Mohrungen</strong> hatte. Das Haus lag nur<br />

wenige Hundert Meter vom Ufer des Röthloffsees entfernt. Zeitangaben, wann<br />

wir genau zu der Frau Wölk ins Haus zogen, können von meiner Mutter nicht<br />

mehr gemacht werden.<br />

In Groß Wilmsdorf wurde bald eine russische Kommandantur eingerichtet. Die<br />

Russen suchten Arbeitskräfte für die Küche, wo unsere Mutter Arbeit fand. Dieser<br />

Umstand und daß Frau Wölk eine Ziege hatte, hat wohl möglich gemacht,<br />

daß unser auf der Flucht geborene Bruder lebend aus Ostpreußen herausgekommen<br />

ist. Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine Mutter mich häufig an<br />

die Rückseite des Gebäudes der Kommandantur, wo die Küche war, bestellt hatte<br />

und mir einen Klumpen Butter, den sie in Zucker gewälzt hatte, überreicht hat<br />

und ich damit zu unserer Unterkunft bei Frau Wölk gelaufen bin. Die Zeiten waren<br />

sehr unsicher. Zweimal entging unsere Mutter nur knapp einer Verschleppung<br />

nach Sibirien. Das erste Mal wurde sie von Russen der Kommandantur in<br />

der Futterkrippe versteckt und mit Heu zugedeckt als ein russisches Kommando<br />

die Dörfer nach geeigneten Arbeitskräften für Sibirien absuchte und dafür sogar<br />

auf der Kommandantur auftauchte. Das zweite Mal versuchte ein Russe sie vor<br />

dem Haus von Frau Wölk auf einen Lastwagen zu schaffen, was ihm nicht gelang,<br />

obwohl er sie an den Haaren schleifte. Dann hat er meine Mutter mit uns<br />

drei Brüdern an die Wand gestellt, um uns zu erschießen. Ob er uns nur ängstigen<br />

wollte oder ob er Skrupel hatte, dies vor seinen Begleitern durchzuführen,<br />

wissen wir nicht. Als der russische Lastwagen verschwand, ist meine Mutter vor-<br />

Angst zusammengebrochen, und mein nur einige Wochen alter Bruder fiel ihr<br />

auf die Erde. Er hat auch dies schadlos überstanden. Eine Verschleppung meiner<br />

Mutter hätte für uns auch sicher den Tod bedeutet, da in den ganzen Wirren<br />

jeder mit sich selbst und seinen nächsten Angehörigen genug zu tun hatte.<br />

Nach etlichen Wochen bekamen wir vor unser Haus einen Wachposten durch<br />

die Kommandantur gestellt, weil auch immer wieder nachts plündernde Trupps<br />

unterwegs waren. Dadurch fühlte sich meine Mutter etwas sicherer. Mit meinem<br />

zweiten Bruder und mir hat sich unsere Mutter zu Fuß noch auf die Suche nach<br />

Verwandtschaft in Sumpf/Kreis Preußisch Holland aufgemacht (einfache<br />

Strecke ca. 35 Kilometer). Der Onkel meiner Mutter hatte dort einen Bauernhof,<br />

wo wir oft in den Sommermonaten zu Besuch waren. Dort hat sie aber auch niemand<br />

mehr angetroffen. Später erfuhren wir, daß die Verwandtschaft über das<br />

Haff geflohen war. Im nachhinein kann man es nur als großes Glück betrachten,<br />

daß wir dieses beschwerliche Unternehmen (zweimal 35 Kilometer Fußmarsch)<br />

schadlos überstanden haben, denn die Straßen waren mehr als unsicher zu der<br />

Zeit.<br />

Meine Mutter ist noch einmal ohne uns zu Fuß in <strong>Mohrungen</strong> gewesen (ca.12 Kilometer<br />

eine Stecke), um sich in unserer Wohnung umzusehen. Es war alles geplündert<br />

oder zerschlagen. Dies muß im Juni/Juli 1945 gewesen sein, da meine<br />

Mutter noch ihre Bekannte, Frau Schwichtenberg, in <strong>Mohrungen</strong> besucht hat.<br />

Frau Schwichtenberg ist aber erst Ende Mai 1945 von den russischen Stellen<br />

von Grünhagen nach <strong>Mohrungen</strong> überwiesen worden. Sie hatte mit ihren Kindern<br />

auf diesem Weg bei uns in Groß Wilmsdorf noch eine Nacht übernachtet.<br />

55


Etwa im Frühsommer (Juni 1945) fiel das Gebiet an die Polen und es wurde eine<br />

polnische Kommandantur eingerichtet. Diese Kommandantur war in Zöpel und<br />

lag auf der anderen Seite des Röthloffsees, Groß Wilmsdorf gegenüber. Meine<br />

Mutter hatte Glück und konnte auch dort wieder in der Küche arbeiten. Dies bedeutete<br />

für uns natürlich, daß immer etwas zum Essen abfiel und wenn es aus<br />

der polnischen Küche auch gestohlen war. Meine Mutter mußte zur Arbeit immer<br />

über den Röthloffsee rudern und am anderen Ufer noch etwa 1,5 Kilometer zu<br />

Fuß laufen. In dieser ehemaligen Kommandantur ist heute ein nettes Hotel, in<br />

dem ich bereits zweimal und mein jüngster Bruder einmal während unser Ostpreußenreisen<br />

gewohnt hat. Auf den von uns gemachten Fotos hat meine Mutter<br />

die ehemalige Kommandantur wiedererkannt, auch wenn sich in der Zwischenzeit<br />

natürlich viel verändert hat.<br />

Etwa Mitte August 1945 bekam meine Mutter vom polnischen Kommandanten<br />

den Rat, daß sie zusehen solle, nach „Deutschland“ auszureisen, dann bald würde<br />

man alle Deutsche ausweisen. Diese Information hatte der Kommandant<br />

wahrscheinlich schon kurz nach Ende der Potsdamer Konferenz (2.8.1945) von<br />

seinen Vorgesetzten erhalten, denn auf dieser Konferenz wurden die verabredeten<br />

Gebietsabtretungen Deutschlands zur Umsetzung festgeschrieben.<br />

3. Ausreise in den Westen<br />

Meine Mutter hat diesen Rat auch ernstgenommen und ist vor der offiziellen Ausweisung<br />

mit uns Ende August/Anfang September 1945 von Maldeuten Richtung<br />

Westen gefahren. Nach langen Irrfahrten mit der Bahn sind wir letztlich in Berlin<br />

im englischen Sektor gelandet. Wir wurden in ein Lager eingewiesen. Ein deutscher<br />

Militärarzt, von den Engländern verpflichtet, wollte meiner Mutter zuerst<br />

nicht glauben, daß wir geradewegs aus Ostpreußen kamen, da nach seinem<br />

Wissensstand fast alle Säuglinge die Strapazen an Kälte und Hunger nicht überlebt<br />

hatten. Der jüngste Bruder, auf der Flucht geboren, war da gerade mal ein<br />

gutes halbes Jahr alt. Wir schliefen zeitweise in dem überfüllten Lager auf dem<br />

Betonfußboden. Zu essen gab es meist nur eine dünne Suppe und einen großen<br />

Kanten Weißbrot. Insgesamt sechs Wochen verbrachten wir in dem Lager von<br />

Berlin und wurden dann in die englische Zone nach Brilon-Wald/Sauerland in ein<br />

weiteres Lager gebracht. Es war vorgesehen, daß wir in der Gegend um Brilon<br />

bleiben sollten. Da die Großeltern in Leverkusen wohnten, konnte meine Mutter<br />

erreichen, daß wir das Lager in Richtung Leverkusen verlassen konnten. Ende<br />

Oktober 1945 wurde die Erlaubnis erteilt. Unsere Verwandten (Geschwister meiner<br />

Mutter), Onkel Gerhard, der gerade aus der Gefangenschaft entlassen war,<br />

Tante Erna und Tante Lotte, haben uns in Brilon-Wald abgeholt. Wir hatten kaum<br />

Gepäck, und Mutter hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Paar Schuhe<br />

an den Füßen. Sie trug einen alten Militärmantel und darunter kein Kleid. Mein<br />

jüngster Bruder wog gerade einmal 4,5 Kilogramm mit neun Monaten Lebensalter.<br />

Doch wir hatten es geschafft und waren lebend nach neunmonatiger Irrfahrt<br />

dem Chaos entronnen und erst einmal in Sicherheit.<br />

Herbert Teubner<br />

Hagen 14, 51491 Overath, Tel. 02206/4118<br />

56


Flucht und Vertreibung<br />

nach 60 Jahren – Kindheitserinnerungen<br />

Mein Elternhaus steht in Wiese, Kreis <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen, dort bin ich<br />

am 2.2.1935 geboren. Ich habe noch zwei Geschwister. Meine Eltern<br />

hatten einen Bauernhof. Sie haben während des Krieges noch ein neues<br />

Wohnhaus gebaut, Arbeit, Mühe, Sorgen auf sich genommen und konnten nur<br />

noch ein Jahr darin wohnen, dann kam die Flucht.<br />

Der Ortsvorsteher des Dorfes hat es bis Januar 1945 nicht erlaubt zu flüchten.<br />

Erst am 21. Januar 1945. Der Wagen stand schon bereit. Es wurde das Nötigste<br />

aufgeladen. Auch andere Bewohner des Dorfes zogen nach Westen, so kamen<br />

wir in das nächste Dorf Kahlau. Dort waren die Straße verstopft mit Fuhrwerken,<br />

Militärautos, Menschen usw. So entschlossen sich meine Eltern, im Nachbardorf<br />

zu übernachten. Man hörte aus Richtung <strong>Mohrungen</strong> das Grollen der Panzer<br />

und Kriegshandlungen. Da auch am nächsten Tag kein Vorwärtskommen möglich<br />

war, beschlossen meine Eltern, auch andere Bauern, lieber den Russen im<br />

Heimatort zu erleben, und wir fuhren mit Pferd und Wagen zurück nach Wiese.<br />

Wir waren noch nicht ganz im Dorf angekommen, als uns die russischen Panzer<br />

entgegenkamen. Die Pferde scheuten, und der Wagen geriet mit den Rädern<br />

halb in den Graben. Wir hatten eine Fremdarbeiterin, ein Polenmädchen, die<br />

sich etwas mit den Russen verständigen konnte. Neben der Straße war ein<br />

Wäldchen. Ich habe die Schüsse noch in Erinnerung, die dort fielen. Später hieß<br />

es, dort wurden die ersten Männer erschossen.<br />

Meine Mutter mit uns drei Kindern und dem Polenmädchen sind dann von der<br />

Straße übers Feld zum nächsten Gehöft gegangen. Es war 1945 ein kalter Winter<br />

mit viel Schnee. Das Gehöft war verlassen, die Kühe und Tiere brüllten im<br />

Stall. Die Erwachsenen haben die Tiere noch versorgt. Heute wundere ich mich<br />

noch, daß nicht auf die Gestalten im Schnee, die ja von der Straße weggingen,<br />

geschossen wurde (Glück gehabt). Meine Mutter ist dann mit uns Kindern weiter<br />

übers Feld durch den tiefen Schnee zu meiner Tante Lydia Walters Gehöft gegangen,<br />

das auch auf dem Abbau war. Dort hatten sich schon mehrere Frauen<br />

mit Kindern, die auch umhergeirrt waren, eingefunden.<br />

Mein Vater war mit dem Wagen weiter auf der Straße zum Dorf Wiese gefahren.<br />

Er ist nicht ganz an unser Haus gekommen, nur zum Anfang des Dorfes, als die<br />

nachrückenden russischen Soldaten mit Autos usw. ihm entgegenkamen und die<br />

Pferde anhielten. Der Wagen kippte um, es wurde sofort geplündert und geraubt.<br />

In diesem Durcheinander ist es meinem Vater gelungen, wegzulaufen, und er<br />

kam dann zum Gehöft meiner Tante zu uns. Er ist dann in den nächsten Tagen<br />

noch einmal zu der Stelle gegangen, wo unser Hab und Gut liegengeblieben ist,<br />

aber dort war nichts mehr zu finden, außerdem mußte er vorsichtig sein, um von<br />

den Russen nicht gesehen zu werden. So bangten wir, was nun wohl geschehen<br />

würde, und es wurde grausam. Im Moment hatten wir zu essen. Es waren noch<br />

Vorräte da, die Kühe waren da, es gab Milch, die Hühner, Schweine. Aber meistens<br />

gegen Abend, wenn der Hund bellte, kamen die Russen und sagten „Frau<br />

komm“ und haben sie vergewaltigt. Oft kamen die Russen ins Haus und verlangten<br />

„Uhr ist“. Ich hatte solche Angst, meine Tante hatte ihre Armbanduhr versteckt,<br />

daß ich gebettelt habe, Tante, gib ihnen die Uhr, da die Russen ja immer<br />

57


mit dem Gewehr gedroht haben. Die Russen haben dann auch mal eine Kuh,<br />

dann ein Schwein oder Hühner weggeholt, so daß es immer weniger Tiere wurden.<br />

Aber eines Tages haben sie die arbeitsfähigen Menschen abgeholt, gesagt<br />

wurde zum Arbeiten, aber das waren die Menschen, die sie in Viehwaggons<br />

nach Sibirien gebracht haben. Darunter war mein Vater, mein Onkel Ernst, meine<br />

Cousine von 26 Jahren. Bis auf meinen Vater, der noch nach Wiese wiederkam,<br />

haben wir von meiner Cousine Hildegard, die unterwegs schon verstorben sein<br />

soll, und Onkel Ernst, der in Rußland verstorben sein soll, nichts Offizielles mehr<br />

gehört.<br />

Wir hatten keine Ahnung, keine Information, wie weit der Russe in Deutschland<br />

schon vorangekommen war oder wann er in Berlin war. Eines Tages, es war<br />

wohl schon März, April, es wurde schon Frühling, kamen russische Frauen in<br />

Uniform, wir sagten die Flintenweiber, die die letzten Kühe, Pferde aus dem Stall<br />

holten und Richtung <strong>Mohrungen</strong> trieben. Mein Opa von 80 Jahren hat noch gebeten,<br />

uns eine Kuh zu lassen, da haben sie ihn an die Wand gestellt und wollten<br />

ihn erschießen, er kam zitternd ins Haus. Die Weiber waren so brutal, mit<br />

dem Forkenstil haben sie noch die Fensterscheibe im Küchenraum zerschlagen.<br />

Alle beweglichen Gegenstände, lebendes und nicht lebendes Inventar, wurde in<br />

dieser Zeit von den Russen nach Rußland gebracht. Ein andermal holten sie<br />

meine Tante ab, und wir glaubten, sie kommt nicht mehr, aber sie kam jeden<br />

Abend zurück. Sie mußte die Straßengräben nach <strong>Mohrungen</strong> räumen helfen.<br />

Was da alles liegengeblieben war, war das Hab und Gut der Menschen, auch tote<br />

Tiere und Menschen.<br />

Dann kam eine Zeit, da wurde es etwas ruhiger, es kamen keine Russen mehr<br />

zum Plündern. So wagten wir uns wieder ins Dorf Wiese und wohnten in unserem<br />

Haus. Es dauerte aber nicht lange, dann kamen die ersten polnischen Familien,<br />

die in die deutschen Häuser einzogen. Was haben wir nur gegessen, von<br />

was haben wir uns ernährt? Auch als wir in unser Haus kamen, war nichts von<br />

Möbeln oder Gegenständen vorhanden. Wir haben von anderen Häusern etwas<br />

zusammengesucht.<br />

Wir waren in dieser Zeit, bis wir im November vertrieben wurden, rechtlos und<br />

Freiwild für jeden. Im November hieß es dann: nun raus ihr Deutschen. Meine<br />

Mutter hatte uns Kindern einen Beutel aus Handtüchern genäht, den bekamen<br />

wir mit etwas Brot umgehängt. Nur das, was wir anhatten, marschierten wir in einer<br />

Menschenkolonne zum nächsten Dorf, nach Georgenthal. Es wurde nicht<br />

gefragt, wie kleine Kinder oder alte Menschen vorwärtskamen. Mit Peitschenschlägen<br />

und Stockhieben ging es vorwärts. Mein Cousin Manfred hatte unsere<br />

Großeltern von 80 Jahren auf den Handwagen geladen. In Georgenthal mußten<br />

wir durch einen Raum, dort wurden wir gezählt und registriert. Wer hier noch einen<br />

Pelz, warme Wollsachen anhatte oder was den Polen gerade gefiel, wurden<br />

den Menschen vom Leibe gerissen. Ich sehe noch den hohen Berg von Kleidung,<br />

der an der Seite lag.<br />

Von Georgenthal ging es dann wieder im Fußmarsch nach <strong>Mohrungen</strong> zum<br />

Bahnhof. Dort stand schon ein Güterzug bereit. In Viehwaggons auf Stroh wurden<br />

wir verfrachtet. Wir lagen dichtgedrängt. Wir waren Wochen unterwegs, bis<br />

wir in Luckenwalde ankamen. Unterwegs ohne Trinken, ohne Essen. Wenn der<br />

Zug hielt, ging meine Mutter zur Lokomotive, um Wasser zu holen. Wir haben eine<br />

Angst ausgestanden, daß der Zug abfährt und sie nicht mehr mitkommt. Mein<br />

Vater war sehr krank, Herzschwäche, und er hatte geschwollene Beine. Neben<br />

58


meiner Schwester ist unsere Nachbarsfrau, Frau Strauß, gestorben. Sie lag lange<br />

neben uns, bis der Zug hielt und alle Toten in den Straßengraben gelegt wurden.<br />

Endlich kamen wir in Luckenwalde an. Im Auffanglager wurden wir entlaust. Dort<br />

wurden wir aber schon verpflegt. Dann ging es im Viehwaggon weiter in das Auffanglager<br />

Brahlsdorf, Kr. Hagenow (Mecklenburg).<br />

Meine Großeltern sind in Luckenwalde geblieben und dort verstorben und auf<br />

dem Waldfriedhof beerdigt. Sie hatten mit ihren 80 Jahren die Strapazen nicht<br />

mehr überlebt.<br />

Ich war am 21.08.2001 in Luckenwalde, um Spuren meiner Großeltern zu finden.<br />

Im Stadtarchiv waren nur Angaben von meinem Opa, von der Oma nichts. Die<br />

nächste Enttäuschung kam auf dem Friedhof. Eine Grasfläche mit großen Kiefern<br />

und einer kleinen von Vögeln beschmutzten Tafel deutete auf das Gräb erfeld<br />

hin. Auf der Tafel war zu lesen „Hier ruhen 356 Flüchtlings- und Bombenopfer<br />

aus <strong>Mohrungen</strong> (Ostpreußen) und Luckenwalde 1945“.<br />

Aus unseren Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten habe ich erfahren, daß eine<br />

feierliche Wiedereinweihung der Kriegsgräberanlage „Ehrenfeld <strong>Mohrungen</strong>“ auf<br />

dem Waldfriedhof Luckenwalde am 30. Septemberr 2004 stattgefunden hat, was<br />

auch wohl endlich nötig war. Ich werde mir in diesem Jahr das Ehrenmal ansehen.<br />

Aus dem Auffanglager Brahstorf kam mein Vater ins Hagenower Krankenhaus,<br />

wo er am 10. Dezember 1945 verstorben ist. Meine Mutter ist zur Erledigung der<br />

Beerdigung nach Hagenow gefahren. Die Toten wurden in Holzkisten, Kiste an<br />

Kiste auf dem Friedhof beerdigt. Aber wir wußten wenigstens, wo das Grab ist.<br />

Meine Mutter mußte mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben. Ohne Eltern war<br />

Weihnachten 1945 für uns Kinder sehr traurig. Aber wir wurden wenigstens verpflegt.<br />

Nach und nach wurden die Flüchtlingsfamilien aus dem Lager in die Orte verteilt,<br />

wo sie ein neues Zuhause gefunden haben. Meine Mutter kam erst später aus<br />

dem Krankenhaus. Um satt zu werden, sind wir betteln und stehlen gegangen.<br />

Am 6. März 1946 sind wir dann in Kuhstorf gelandet. Keine Gemeinde wollte<br />

mehr Flüchtlinge aufnehmen. Auch in Kuhstorf sollten wir in einer Baracke untergebracht<br />

werden, da hat meine Mutter zum Bürgermeister gesagt, dann bringt<br />

sie sich um. Die Mecklenburger hatten nicht viel verloren, sie saßen in ihren<br />

Häusern mit allem, was sie besaßen, und waren trotzdem so häßlich, daß sie ein<br />

Zimmer für Flüchtlinge abgeben mußten. So wurde dann ein Zimmer bei einer<br />

Familie Wiencke gefunden: zwei Betten, ein Ofen, ein Tisch, ein Schrank, keine<br />

Kochgelegenheit, wir mußten im Ofen kochen. Wenn wir nach draußen wollten,<br />

mußten wir durch die Küche der Eigentümerin, außerdem ging noch eine Familie<br />

durch unseren Raum. Das sich Einleben war für eine Frau mit drei Kindern, die<br />

im Wachstumsalter waren, sehr schwer. Wir sind wieder betteln und stehlen gegangen,<br />

um satt zu werden. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.<br />

Waltraud Szameitat<br />

geb. Mattern<br />

früher Wiese, Krs. <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />

heute Rudolf-Tarnow-Straße 1, 19230 Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Tel. 03883/721794<br />

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60<br />

Der Tod der Schönrades<br />

Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord?<br />

Gubitten ist mein Geburtsort. Hier haben alle meine Vorfahren über Generationen<br />

gelebt. Es ist deshalb nur zu verständlich, daß mich alles, insbesondere<br />

das im 20. Jahrhundert Geschehene, interessiert. Das betrifft vor<br />

allem auch das Leben, Wohlergehen und Leiden meiner damaligen dortigen Verwandten.<br />

Im Folgenden soll ausgeführt werden, wie die Familie Schönrade in<br />

Gubitten auf grausamste Weise umkam.<br />

Leichen auf dem Hof der Schönrades<br />

Es war um die Mittagszeit an einem Tag Ende Februar oder Anfang März 1945,<br />

so berichtete mir der Cousin Siegfried Otto. Zusammen mit anderen Kindern von<br />

Familien, die nicht geflüchtet waren, kam er ahnungslos auf den etwa 500 Meter<br />

nördlich des Dorfkerns gelegenen Hof der Schönrades. Voller Entsetzen standen<br />

sie dort plötzlich zwischen Wohnhaus und Stall vor zwei dort liegenden Frauenleichen<br />

und denen von zwei oder drei Kindern. Es gab für sie keinen Zweifel:<br />

Hier war erbarmungslos gemordet worden. Wegen des grauenhaften Anblicks<br />

verließen sie schnell wieder das Gehöft. In der nächsten Nacht brannte das<br />

Wohnhaus der Schönrades nieder.<br />

Mutmaßungen zu den Tätern<br />

Wohl alle noch im Dorf verbliebenen Gubittener waren danach einmal auf dem<br />

Hof der Schönrades gewesen. Ein Racheakt wurde vermutet. Es wurde auch davon<br />

gesprochen, daß sie deutschen versprengten Soldaten trotz Verbot geholfen<br />

hätten. In Asche- und Kohlerückständen entdeckten einige von ihnen dort, wo<br />

sich im Haus das Schlafzimmer befunden hatte, Knochenreste von menschlichen<br />

Skeletten. Sie sahen darin den Beweis, daß die Schönrades dort verbrannt<br />

waren. Und sie stellten die bis heute nicht definitiv zu beantwortende Frage: Wie<br />

konnte das noch Wochen nach dem Einzug der sowjetischen Truppen geschehen?<br />

Wer waren die Täter? Hatten sie ein Motiv für diese Mordaktion?<br />

Wegen der Kleinkinder geblieben<br />

Zur Familie des Maurers und Bahnarbeiters Ferdinand Schönrade und seiner<br />

Frau Anna, geborene Grollmuß, einer Schwester meines Großvaters mütterlicherseits,<br />

gehörten deren Töchter Emmi Klautke, Else Schönrade und Ella Walter,<br />

die jeweils ein Kind im Alter von drei, zwei und einem Jahr hatten. 1) Ella<br />

wohnte eigentlich in Königsberg, wo ihrem Ehemann als Berufssoldat der Wehrmacht<br />

eine Wohnung zugewiesen worden war. Sie war mit ihrem Kleinkind nach<br />

Gubitten in ihr Elternhaus gekommen, um in Königsberg möglichen Bombenangriffen<br />

zu entgehen.<br />

Die Schönrades waren nicht geflohen, obwohl eine sich durch das Dorf zurückziehenden<br />

Gruppe deutscher Soldaten am frühen Nachmittag des 22. Januar<br />

1 Nach Angaben in einem Brief von Familie Hermann Schulz an den Autor vom 23.02.1994


dies dringend angeraten hatte. 2) Sie wollten bei dem kalten Winterwetter die Gesundheit<br />

und das Leben ihrer Kleinkinder nicht aufs Spiel setzen. Vater Ferdinand<br />

Schönrade, der noch vor dem Einzug der Sowjets vom Dienst beim Volkssturm<br />

zurückgekehrt war, ist dann schon Anfang Februar zusammen mit der<br />

Tochter Else für die Wiedergutmachung verschleppt worden. 3) Sie war noch unverheiratet,<br />

weil der Vater ihres Kindes in Rußland irgendwo in einem Kessel<br />

festgesessen haben soll. 4) Während Ferdinand Schönrade nach einigen Jahren<br />

Zwangsarbeit aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückkehrte, verstarb die<br />

Tochter Else in Sibirien.<br />

Sie ahnten, daß Schlimmes passiert<br />

Meine Tante Gertrud Otto pflegte die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den<br />

Schönrades auch nach dem Einzug der Sowjets in Gubitten. Wir wissen deshalb,<br />

daß es zunächst ganz normale Beziehungen zwischen Sowjetsoldaten und<br />

ihnen gegeben hat. Anhand von Fotos gab es Gespräche über das Leben der<br />

Familien in Deutschland und der Sowjetunion. Doch die Beziehungen zwischen<br />

den Schönrades und »ihren Besuchern« müssen sich aus uns nicht bekannten<br />

Gründen Ende Februar schlagartig verschlechtert haben. Vor dem Mordgeschehen,<br />

so berichtet Rehbergs Enkeltochter Elfriede, war Ella Walter bei ihnen im<br />

Dorf (im Dorfkern, K.R.). Sie trug einen Kopfverband und sagte, schlimmes ahnend:<br />

»Wenn wir nicht mehr da sind, kümmert euch um unsere Kinder« denn<br />

auch zu den Rehbergs gab es eine entfernte Verwandtschaft der Schönrades. 5)<br />

Auch bei der auf dem Abbau benachbarten Familie Hermann Schulz war Ella<br />

Walter um die Mittagszeit am Tag des Mordgeschehens noch gewesen. Dort hatte<br />

sie erzählt, daß sie am Tag zuvor von russischen Soldaten an den Haaren aus<br />

dem Haus gezerrt worden war. Draußen habe sie sich aber an einem Baum festhalten<br />

können. Eine danach dort auftauchende Gruppe von ihnen hat sie dann<br />

verbunden. 6)<br />

Kamen die Täter zu Rehbergs?<br />

Eines Tages, es ist wahrscheinlich noch Ende Februar gewesen, so erfuhr ich<br />

von Elfriede, kamen zwei Männer in Uniformen der Sowjetarmee durch die Gärten<br />

vom Hof der Schönrades den Hügel hinab zu ihnen in die Küche. Sie waren<br />

erregt. Der ältere, ein Offizier, schimpfte: »Er Jude, Familie alle kaputt.« Es war<br />

eine furchtbare Situation, so erinnert sie sich. Der ihn begleitende Soldat sprach<br />

perfekt Deutsch und erzählte, daß er Student sei. Seine Eltern wären als Kommunisten<br />

in die Sowjetunion geflohen.<br />

Die Männer verließen das Haus in östliche Richtung über das Gehöft des Bauern<br />

Podoll. Am nächsten Tag stellten Rehbergs dann fest, daß in der Nacht, von ihnen<br />

völlig unbemerkt, das Wohnhaus der Schönrades abgebrannt war. Es ist mit<br />

2 Siehe dazu: Ursula Baahse/Gertrud Otto/Kurt Redmer: Gubitten. Erinnerungen an ein kleines<br />

ostpreußisches Dorf, S. 38 f.<br />

3 Der 4. Februar 1945 wird von mir angenommen, da an diesem Tag eine Gruppe Sowjetsoldaten<br />

mit einer Kutsche vom Gut Schönhausen nach Gubitten kam und den Maurer Emil Elsner für die<br />

Wiedergutmachung mitnahmen. Nach Angaben seines Sohnes Erwin Elsner.<br />

4 Angaben von Ursula Baahse, geborene Bartsch, früher Gubitten.<br />

5 Großmutter Rehberg war eine geborene Schönrade.<br />

6 Brief von Familie Schulz, a.a.O.<br />

61


einiger Sicherheit anzunehmen, daß die Mordaktion an den Schönrades um die<br />

Mittagszeit stattfand. Sie begann eben zu der Zeit, da Ella Walter bei der Familie<br />

Schulz war. Sie wurde vom Schreien der Kinder begleitet. Als Ella die Schreie<br />

hörte, so berichteten die Eheleute Schulz, sagte sie: »Ich muss nun gehen, die<br />

Russen sind schon wieder bei uns.« Bei ihrer Rückkehr im Elternhaus wurde sie<br />

dann auch unbarmherzig gemeuchelt oder hat vielleicht als Gespielin einer<br />

Gruppe von sowjetischen Deserteuren, die in einem Dorf bei <strong>Mohrungen</strong> Quartier<br />

bezogen hatten, noch einige Zeit überlebt. Die Schönrades sind einfach erschlagen<br />

worden, denn ein Einsatz von Schußwaffen oder Sprengmitteln wäre<br />

von den Dorfbewohnem wahrgenommen worden. Auch Schulzens stellten dann<br />

erst am nächsten Tag fest, daß das Wohnhaus der Schönrades in der Nacht niedergebrannt.<br />

Wer waren die Täter und ihre Tatmotive?<br />

Die Tatsache, daß Jungen nach dem Brandgeschehen auf dem Hof der Schönrades<br />

ein Eisernes Kreuz fanden 7) ist ein Beleg dafür, daß dem Mordgeschehen<br />

eine Haussuchung vorausging. Die Sowjets oder die, die sich deren Uniformen<br />

verschafft hatten, stellten sehr wahrscheinlich anhand von vorgefundenen Fotos<br />

und anderem fest, daß die Männer der jungen Frauen aktiv am Krieg gegen die<br />

Sowjetunion teilnahmen und dort vielleicht auch in Verbrechen an der Zivilbevölkerung<br />

einbezogen waren. Zumindest von Emil Klautke war im Dorf bekannt,<br />

daß er ein begeisterter Hitler-Anhänger war. Wenn die beiden Besucher bei Rehbergs<br />

dort die Wahrheit zu ihrer Identität gesagt haben, so gab es für sie am<br />

ehesten ein Tatmotiv. Die Männer der Schönrades hatten mit ihrem Kampf in der<br />

Wehrmacht die Voraussetzungen für den millionenfachen Mord geschaffen. Nur<br />

wo sie hingelangt waren, war der Einsatz von SS-Einsatzgruppen möglich, die<br />

gnadenlos Hunderttausende sowjetische Juden vom Kleinkind bis zum Greis mit<br />

Hilfe einheimischer Kollaborateure nur deshalb ermordeten, weil sie Juden waren<br />

und angeblich als Träger der bolschewistischen Ideologie eine Gefahr für die<br />

Menschheit darstellen würden. Erst wenige Wochen zuvor, am 27. Januar, war<br />

das KZ-Vernichtungslager Auschwitz von Sowjettruppen befreit worden, wodurch<br />

erst der Massenmord gestoppt und sein gewaltiges Ausmaß bewiesen<br />

wurde. Ins Bild paßt eigentlich nicht, daß die beiden Männer zu Rehbergs kamen<br />

und hier ihre Vita als Jude bzw. als Student preisgaben. Und dann gab es noch<br />

den zeitlichen Abstand zwischen der Mordaktion um die Mittagszeit und dem<br />

nächtlichen Feuer, dem das Wohnhaus der Schönrades zum Opfer fiel. Die Täter<br />

müssen nachts noch einmal am Tatort gewesen sein.<br />

Einige Zeit nach diesem Geschehen, so berichtet die Enkeltochter der Rehbergs,<br />

kamen drei sowjetische Soldaten mit zwei Spürhunden in ihre Küche. Sie<br />

zeigten ihnen Bilder der von ihnen gesuchten Männer. Es waren diejenigen, die<br />

am Tag des Mordgeschehens bei ihnen gewesen waren. Rehbergs erklärten den<br />

Soldaten, daß sie bei ihnen waren und in Richtung Mohrung-See weitergezogen<br />

wären. Sie nahmen damals an, daß die Männer beim Überqueren des Sees, der<br />

zu dieser Zeit schon etwas brüchig war, ertranken. Jedenfalls haben sie bis zu<br />

ihrer Vertreibung im November 1945 nichts mehr von ihnen gehört. Wenn die<br />

Männer sich die Legende mit ehemaligem jüdischem sowjetischen Offizier und<br />

7 Erwin Elsner, Jahrgang 1932 und Horst Grollmuß, etwa gleichaltrig, fanden das Eiserne Kreuz<br />

auf dem Hof.<br />

62


Von links: Getrud Otto (verh. Otto), Luzi Christoff (verh. Ciulkowski), Ella Schönrade<br />

(verh. Walter) Mitte der 1930er Jahre im Garten des Dorfschullehrers, bei dessen Familie<br />

Gertrud Schrödter Dienstmädchen war<br />

deutschem Student nur ausgedacht hatten, um den Krieg unbeschadet zu überleben,<br />

und nicht nur dann, können die Täter auch viele andere gewesen sein. In<br />

erster Linie Kollaborateure, Männer, die bisher als Osteuropäer als Angehörige<br />

der Waffen-SS, Polizisten usw. für Hitler-Deutschland arbeiteten und kämpften,<br />

nun aber mit dem unaufhaltsamen Vormarsch der Sowjetarmeen in große Bedrängnis<br />

gerieten. Die Angehörigen der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA)<br />

kämpften auch nach der Befreiung der Ukraine von den deutschen Okkupanten<br />

weiter für ein von der Sowjetunion unabhängiges kapitalistisches Land. 8) Gleiches<br />

galt für die Männer der polnischen Untergrundarmee, die nach der Befreiung<br />

Polens noch über Jahre hinweg ihre Waffen nicht aus den Händen gaben. In<br />

den ersten Monaten nach der Eroberung der deutschen Ostgebiete gab eine<br />

Uniform der Sowjetarmee, ob zu Recht oder Unrecht getragen, völlige Handlungsfreiheit<br />

gegenüber dort verbliebenen Deutschen, denen sowjetische Orts-<br />

Kommandanturen zunächt wenig entgegenzusetzen vermochten. Die Mörder<br />

der Schönrades können durchaus auch die Verfolger marodierender Männer gewesen<br />

sein, die Rache an den Schönrades nahmen, weil sie ihnen mit einem<br />

vorübergehenden Quartier, Lebensmitteln und anderem halfen. Die Sippe der<br />

Schönrades geriet so zwischen deren Fronten. Wie sich im Einzelnen alles zugetragen<br />

hat, werden wir niemals mehr erfahren können. Bei allem hier geschilderten<br />

Grauenhaften sollten wir nicht vergessen, daß letztlich der von deutschem<br />

Boden ausgehende Krieg der entscheidende Ausgangspunkt dafür war.<br />

Genau in diesem Sinne wollen uns immer daran erinnern, denn wer das nicht tut,<br />

ist letztlich dazu verurteilt, wenn auch in einer Variante, ähnliches wieder erleben<br />

zu müssen.<br />

Dr. Kurt Redmer<br />

Pecser Str. 29, 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385/3978378<br />

8 Siehe dazu: Ralph Giordano: Ostpreußen ade. Reise durch ein melancholisches Land. Kiepenheuer<br />

& Witsch, S. 157 ff. und 165 ff.<br />

63


64<br />

„Es ist kein Weg zu weit,<br />

mit Freunden an Deiner Seite“<br />

Ich bin Christel Leenen, geboren 1925 in Groß Bestendorf; meine Eltern sind<br />

der Oberinspektor und Güterdirektor (bei Freiherr von der Goltz) Friedrich Paul<br />

und Erna, geborene Hillenberg. Ich berichte hier von meinen Erlebnissen bis<br />

Kriegsende.<br />

Nach einem arbeits- und lehrreichen Jahr als Hauswirtschafts-Lehrling –<br />

1943/44 – bei Frau Eckloff (sie berichtete in der Ausgabe 100 von ihrer Flucht<br />

aus Kerpen) besuchte ich die Landfrauenschule Maidhof in Gnadenfrei/Schlesien.<br />

Meine Mutter hatte als junges Mädchen ein Jahr in Metgethen eine Landfrauenschule<br />

in Ostpreußen verbracht und fand diese vielseitige Ausbildung<br />

auch für mich geeignet. Diese Schulen – gab sie noch in anderen Provinzen –<br />

waren in den Kriegsjahren sehr begehrt, auch bei Töchtern, die nicht aus der<br />

Landwirtschaft kamen und sie nicht für eine weitere Berufsausbildung nutzen<br />

wollten. Es bestand somit die Möglichkeit den Arbeitsdienst zu umgehen, zu dem<br />

man damals eingezogen wurde.<br />

Jedoch war ein Lehrjahr in einem anerkannten landwirtschaftlichen Betrieb Voraussetzung<br />

für eine Anmeldung. Ich hatte mich für Gnadenfrei, in der Nähe von<br />

Breslau gelegen, entschieden und wurde also MAID - übersetzt mit ‘Mut, Ausdauer,<br />

Idealismus, Demut’. Unsere Schulzeit dort konnten wir zunächst sehr genießen.<br />

Der Tag begann mit einer Morgenandacht. Wir lernten „was man so zum<br />

Leben braucht“. Der Lehrplan umfaßte Haus- und Gartenarbeit, Kochen, Geflügelaufzucht,<br />

Spinnen, Weben am Vormittag und theoretische Fächer wie<br />

Deutsch, Geschichte, Familienpflege, Musik, Handarbeiten am Nachmittag. Es<br />

entstand eine großartige und hilfsbereite Gemeinschaft mit allen Schülerinnen<br />

der Unter- und Oberklasse (sie waren schon das 2. Jahr da), die aus ganz verschiedenen<br />

Gegenden Deutschlands kamen. Das Haus, ein großes, schloßähnliches<br />

Gebäude, bewohnten wir etwa zur Hälfte. Die andere Seite – eine riesige,<br />

dicke Holzwand trennte uns – mußte an einen Rüstungsbetrieb für Feinmechanik<br />

abgegeben werden. Daran gewöhnt, gab es für uns eine Besonderheit. Es<br />

war ja Krieg und die militärische Seite wurde streng bewacht. So mußten wir täglich<br />

nach einer „Parole“ fragen, um dann in Begleitung eines Wachsoldaten rübergehen<br />

zu können. Sie machten sich gerne lustig über unsere langen Röcke.<br />

Die Kleidung war einheitlich und die Rocklänge reichte bis über die Wade. So<br />

gingen wir morgens und abends zu den Geflügelställen, um die Tiere zu versorgen.<br />

Sie lagen nicht, wie Obst- und Gemüsegärten, auf „unserer Seite“. Schlesien<br />

wurde als Luftschutzkeller bezeichnet. Es gab keine feindlichen Flieger- und<br />

Bombenangriffe.<br />

Elisabeth, Jutta und ich bewohnten ein sehr schönes, großes Zimmer. Wir lebten<br />

hier alle ruhig und friedlich in der herrlichen landschaftlichen Umgebung. Wir<br />

machten Ausflüge, Radtouren bis ins Riesengebirge. Eine wunderschöne Zeit für<br />

uns. Es wurde viel erzählt, gelacht, gehandarbeitet, geschrieben – Post zu be-


kommen war immer ein Ereignis. Wir betreuten mit Briefen und Päckchen Soldaten<br />

an der Front. Gingen auch mal ins Kino. Es gab eine Woche Volkstänze statt<br />

Unterricht. Es wurden Pläne für das nächste Jahr gemacht, für ein zweites Lehrjahr,<br />

zu dem ich schon angemeldet war. Abends vor dem Einschlafen hörten wir<br />

viel voneinander und lernten uns immer besser kennen. Von unseren Familien,<br />

der Schulzeit, den Lehrjahren. Ich freute mich – nach der Schulzeit hier – auf<br />

mein zweites Jahr bei Frau Prinz in Prökelwitz, das zu dem Besitz des Fürsten<br />

Dohna-Schlobitten gehörte. Frau Prinz und meine Mutter waren bekannt und befreundet<br />

durch den ostpr. Landfrauenverein. Meine Erzählungen über Ostpreußen,<br />

das Leben in Groß Bestendorf, mein Zuhause begeisterten Elisabeth. Sie<br />

kam aus Schwelm bei Wuppertal und hatte ihre Lehrzeit in Hessen bei Frau Emde<br />

verbracht. Sie bat mich, an Frau Prinz zu schreiben mit der Bitte, sie möge<br />

doch auch Elisabeth für das zweite Jahr aufnehmen. Wir fanden unsere Idee so<br />

gut und hatten Glück. Ein Brief von Frau Prinz kam bald und sie war einverstanden,<br />

freute sich auf uns, jedoch mit dem Zusatz: „Wenn wir dann noch hier sind.“<br />

Es war Sommer 1944, und ein leicht beklemmendes Gefühl beschlich uns, zumal<br />

meine Mutter auch nicht so optimistisch war, als ich ihr in den Sommerferien,<br />

die wir alle zu Hause verleben durften, von unserem gemeinsamen Vorhaben erzählte.<br />

Sie hatte schon einen Treffpunkt für die Familie, auch meinem Bruder an<br />

der Ostfront, vorgesehen und ihn uns allen mitgeteilt: bei Tante Lenchen in<br />

Eberswalde, sollte der schlimmste Fall eintreten. Jutta, unsere dritte Zimmergenossin,<br />

kam vergnügt aus Neuruppin zurück. Als sie zu Hause von einer Ostpreußin<br />

erzählte, interessierte sich ihr Onkel sehr dafür, und bald stellte man<br />

fest: Er war in Miswalde, so wie meine Mutter, aufgewachsen, dort mit ihr zur<br />

Schule gegangen. Bedingt durch den Beruf seines Vaters zogen sie nach Neuruppin.<br />

Elisabeth machte in den Sommerferien einen Besuch bei Frau Emde. So<br />

erfuhr Frau Emde, daß sie mit einer Christel nach Ostpreußen fahren wird - sollte<br />

es dann dort noch friedlich sein, denn auch Ostpreußen war bisher von Bombenangriffen<br />

verschont geblieben.<br />

Nach Elisabeth hatte eine Schulfreundin Ruth aus Wuppertal eine hauswirtschaftliche<br />

Tätigkeit bei Frau Emde begonnen. Wuppertal wurde sehr stark bombardiert,<br />

und Ruths Eltern waren froh, sie in Sicherheit zu wissen, sowie ihre jüngere<br />

Schwester Gretel, die im Pfarrhaus im Nachbarort Berndorf aufgenommen<br />

wurde. Aus den Sommerferien zurückgekehrt, arbeiteten und lernten wir wie bisher,<br />

doch allmählich spürten auch wir den Krieg immer mehr. Wir pflückten und<br />

ernteten nicht nur Beeren, Obst und Gemüse in unseren Gärten, wir wurden<br />

auch auf Felder der Bauern in der Umgebung geschickt und halfen mit bei der<br />

Einbringung von Weiß- und Rotkohl, Karotten, Zwiebel und Kartoffeln. Danach<br />

halfen wir auch in einer Konservenfabrik bei der Weiterverarbeitung. Konserven<br />

waren wichtig für die Soldaten an den Fronten und die Bevölkerung in den Städten,<br />

die schon lange nur auf Lebensmittelmarken etwas Essbares bekamen. Besonders<br />

unangenehm waren in der Fabrik die Zwiebeln, Tränen gab es reichlich,<br />

und wir rochen furchtbar, wenn sie dann in Öfen getrocknet wurden.<br />

Eine noch größere Arbeit gab es bald zu bewältigen. Der Rüstungsbetrieb beanspruchte<br />

unsere ganze Schule – inzwischen war es Herbst 1944. Wir mußten mit<br />

sämtlichem Inventar, allen Vorräten, den Tieren und vielen Pflanzen nach Petersdorf,<br />

nicht weit von Gnadenfrei gelegen, umziehen. Unser neues Zuhause<br />

65


war ein großes Gutshaus. Das Einleben fiel uns schwer: das Haus einrichten, die<br />

Gartenarbeit, die Pflanzen mußten in die Erde und was alles so dazu gehörte.<br />

Wir genossen um so mehr die Advents- und Vorweihnachtszeit, doch bald schon<br />

getrübt durch das Verlassen der Maiden aus Schlesien – ihre Eltern holten sie<br />

nach Hause. Nach einer langen Bahnfahrt verlebte ich Weihnachten in Groß Bestendorf<br />

bei meiner Familie. Auch hier sah es nicht mehr aus wie bisher. Viele<br />

Flüchtlinge im Haus und auf dem Hof aus den noch östlicheren gelegenen Gebieten<br />

hatten hier Zuflucht gesucht, um den Pferden und auch sich eine Ruhepause<br />

zu gönnen. So ganz bewußt war es mir nicht – oder man wollte es nicht<br />

wahrhaben – ‘ich bin das letzte Mal hier’. Schweren Herzens ließen meine Eltern<br />

mich wieder abfahren. In der Schule angekommen, veränderte sich unser bisheriges<br />

Leben völlig. Es war Januar 1945, die Flüchtlingsströme, auch hier aus den<br />

östlicheren Bereichen, trafen bei uns Tag und Nacht ein und wurden von uns betreut<br />

und versorgt. Wir hatten alle unsere Matratzen hergegeben und damit eingroßes<br />

Lager in der Halle des Hauses geschaffen für die Flüchtlinge, die nachts<br />

ankamen, besonders alte Menschen und Kinder.<br />

In den großen Kesseln in der Waschküche wurden ununterbrochen warme Suppen<br />

und Eintöpfe gekocht. Mit heißen Getränken begleiteten wir die Trecks oft<br />

ein Stück auf ihren Wegen. Erschütternd war dann ein unerwartetes Wiedersehen<br />

mit einer Klassenkameradin, die mit ihrer Familie auf der Flucht war. Weinend<br />

fielen wir uns in die Arme. Doch bald wurde es auch für uns höchste Zeit,<br />

an ein „Fluchtgepäck“ zu denken und unsere restlichen Sachen, Wäsche, Betten,<br />

Kleider – wir waren mit großen Koffern angereist – gut verpackt und mit Namen<br />

versehen auf dem Dachboden zu verstauen. Irgendwer war der festen Meinung<br />

wir kommen wieder. Wir, so etwa 50 Maiden, waren durch unsere Direkto-<br />

Gnadenfrei in Schlesien<br />

66


in gut überlegt vorbereitet. Die selbstgewebten großen Vorhänge an den Fenstern<br />

wurden abgenommen und nach einem Muster unserer Handarbeitslehrerin<br />

zu Rucksäcken zugeschnitten. Und dann setzten wir uns nacheinander an die<br />

Nähmaschinen und bald war ein stabiler Rucksack fertig. Es mußte gut bedacht<br />

werden: was ziehen wir alles übereinander an, was wird mitgenommen, wieviel<br />

können wir tragen. Am 25. Januar 1945 war es dann soweit. In der Küche auf einem<br />

langen Tisch stand die „Reiseverpflegung“: für jede Schülerin eine Portion<br />

Brot, Schinken oder Speck, Wurst und Äpfel. Zu unserem Betrieb gehörte auch<br />

eine Kuh und Schweine. Ein Metzger kam zum Schlachten, so konnten die Vorräte<br />

jetzt aufgeteilt werden. Noch mal ein Blick in unsere Räume, Umarmungen,<br />

Tränen, – werden wir uns wiedersehen – das waren so unsere Gedanken und<br />

Gefühle. Wir wurden in Gruppen, nicht alle zu gleicher Zeit (ungefähr vier Kilometer)<br />

zum Bahnhof nach Jordansmühl geschickt.<br />

Es war ein besonders kalter Winter mit viel Schnee und Glätte, ein beschwerlicher<br />

Weg. Flüchtlingstrecks kamen uns entgegen, die hofften, noch irgendwo eine<br />

passierbare Straße zu finden. Auf dem Bahnhof angekommen, stellten wir<br />

bald fest: Züge gab es kaum noch, und wir trafen die früheren und späteren Maidengruppen<br />

wieder. Alle mußten warten. Erst am späten Nachmittag nahm uns<br />

ein offener Güterzug mit. Auch schon voll mit leichtverwundeten Soldaten und<br />

Flüchtlingen, darunter viele Frauen mit Kindern. Wir waren froh noch einen Platz<br />

zu finden. Es schneite leicht und gegen Abend wurde es immer kälter. Die Füße<br />

in den Schuhen mußte man ständig bewegen, unsere warmen Handschuhe<br />

tauschten wir mit den Soldaten, deren Finger durch ihre Verwundung sich kaum<br />

erwärmten. Auch um die Kinder kümmerten wir uns, packten sie in mitgenommene<br />

Betten, die Mütter waren oft überfordert. So überstanden wir die Fahrt und erreichten<br />

am nächsten Morgen Liegnitz. Dort war der Bahnhof überfüllt mit Flüchtlingen<br />

und ankommenden Soldatenzügen. In den Unterführungen lagen Berge<br />

von Koffern und Säcken, das Hab und Gut vieler Familien. Bis hierher hatten sie<br />

es mitnehmen können, weiter ging’s nicht.<br />

Hier trennten wir uns, um je nach Fahrtrichtung eine Möglichkeit zum Weiterkommen<br />

zu finden. Ich hatte mich für die Weiterfahrt mit Inge aus Berlin zusammen<br />

getan, um von da aus Eberswalde zu erreichen. Elisabeth und die Gartenbaulehrerin<br />

konnten in einen mit Stroh beladenen Güterzug einsteigen. Ihre Fahrtrichtung<br />

war Wuppertal. Jutta hatte schon vorher mit ihrer Gruppe Glück, sie wurden<br />

von einem Militärfahrzeug mitgenommen. Als um die Mittagszeit ein Zug einfuhr,<br />

hieß es: „Letzter Zug aus Breslau, nur für Frauen mit Kindern und alte Leute.“ Da<br />

hatten wir keine Chance; gut erzogen, Landfrauenschule – eben Maiden, standen<br />

Inge und ich etwas abseits, als aus einem Fenster Soldaten heraussahen<br />

und riefen: „Und Ihr beiden – wollt Ihr nicht mitkommen?“ Vor uns eine Mauer<br />

aus sich drängelnden und quetschenden Menschen, keiner wollte zurückbleiben.<br />

Wir würden gerne, aber wie – gaben wir ihnen zu verstehen. Die Antwort war:<br />

„Seid nicht dumm, her mit euch und euern Sachen.“ Über die „Menschenmauer“<br />

hinweg zogen sie uns an den Händen in ein Zugabteil samt unserem Gepäck. In<br />

dem Abteil war kein Platz mehr, wir setzten uns auf den Boden und waren froh<br />

und glücklich, gerettet worden zu sein. Um uns herum verwundete Soldaten,<br />

nicht schwer verletzt, die zu einer Fahrt in ihre Heimatorte, soweit erreichbar, beurlaubt<br />

worden waren. Auch hier gab es wieder für uns viel zu tun: Die Soldaten<br />

67


waren schon lange unterwegs und hatten kaum etwas zu essen. So konnten wir<br />

mit unserer guten „Marschverpflegung“ helfen. Bis auf die letzte Scheibe Brot mit<br />

Wurst oder Schinken, Äpfel – alles gaben wir her. Wir selbst hatten bisher keinen<br />

Hunger verspürt. Die Fahrt bis Berlin dauerte Tag und Nacht. Oft mußte der Zug<br />

wegen Tieffliegerbeschuß stehenbleiben. Endlich erreichten wir Berlin, teilweise<br />

bestaunt über unser Aussehen; Jacke überm Mantel, Skihose darunter, Rucksack;<br />

ich hatte meine Stiefel vollgestopft und zusammengebunden über die-<br />

Schulter gehängt. Flüchtlinge waren damals in Berlin noch nicht so oft gesehen<br />

worden. Nun hieß es für uns sehr traurig Abschied nehmen, wir hatten uns gegenseitig<br />

Halt gegeben und alles tapfer überstanden – auch manchmal mit etwas<br />

Glück. In Eberswalde fand ich das Haus meiner Verwandten, als eine Nachbarin<br />

mich rief, zu ihr zu kommen. Meine Tante würde gerade einen Soldaten im<br />

Lazarett besuchen. Ja und große Überraschung: der Soldat war mein Bruder. Mit<br />

schweren Verwundungen hatte er aus dem Osten kommend im Lazarettzug Berlin<br />

erreicht und konnte weiter in ein Lazarett nach Eberswalde verlegt werden,<br />

wie meine Mutter es uns als Familientreffpunkt geschrieben hatte. In Eberswalde<br />

warteten alle auf den Treck mit meinen Eltern.Täglich hielten wir Ausschau.<br />

Doch auf den Treck (32 Wagen) warteten wir vergebens. Er wurde völlig auseinandergerissen,<br />

konnte durch Schnee und Glatteis behindert und die völlig verstopften<br />

Straßen, nicht weiterfahren. Das ist eine andere sehr traurige Geschichte.<br />

Ich verbrachte einige Tage bei meinen Verwandten, als mein Bruder – bei einem<br />

Besuch im Lazarett – mir mitteilte, die Rote Armee kommt immer näher und<br />

das Lazarett wird mit einem Zug in Richtung Westen verlegt. Wir hatten uns gefunden<br />

und ich wollte nicht alleine dort zurückbleiben und fragte die Zugleitung,<br />

ob auch ich mitfahren könnte und ich konnte mitfahren. Es gab einen Wagen für<br />

Angehörige der Zugbegleitung und einen Platz für mich. Wieder nach langen<br />

Fahrten erreichten wir Fritzlar. Eine Burg, als Lazarett eingerichtet, war für die<br />

Aufnahme der Verwundeten vorgesehen. Bei meinem Eintreffen dort kümmerte<br />

sich eine Oberschwester um mich, steckte mich in eine Badewanne und dann in<br />

ein Bett mit riesigen, dicken Federbetten – herrlich!<br />

Als ich nach langem Schlaf aufwachte, stand vor mir ein Teller mit belegten Broten<br />

und ein großer Topf Milchkaffee. Ich habe alles genossen. Doch was mache<br />

ich jetzt – war mein nächster Gedanke. Im Lazarett konnte ich nicht bleiben. Ja,<br />

da fielen mir Elisabeths Erzählungen ein. Es kann doch gar nicht so weit sein bis<br />

zu ihrem Lehrhof bei Frau Emde. Im Büro mit Hilfe eines Soldaten fanden wir<br />

Ort, Name und Telefonnummer. Ich rief an und sagte: „Ich bin Christel aus Ostpreußen,<br />

mit der Elisabeth ein 2. Lehrjahr bei Frau Prinz in Prökelwitz machen<br />

wollte – sie hatte Ihnen im Sommer davon erzählt.“ Sie erinnerte sich und ihr war<br />

klar, daß wir uns alle auf der Flucht befanden. „Kommen Sie erst mal zu uns,“<br />

war ihre freundliche Antwort. Auch für diese Fahrt brauchte man länger als in<br />

normalen Zeiten.<br />

Es war inzwischen der 5. Februar 1945. Ich wurde herzlich aufgenommen und<br />

lernte auch Elisabeths Schulfreundin kennen, die gleich ihren Kleiderschrank<br />

aufmachte und fragte: „Was brauchst du?“ Ich half überall mit in Haus, Garten<br />

und den Ställen. Als Ruths Ausbildungszeit im April zu Ende war, begann ich dort<br />

mein 2. Lehrjahr. Bei meiner Ankunft hatte ich mich gleich bei Tante Lenchen ge-<br />

68


meldet und ihr meine Adresse mitgeteilt. Meine Verwandten waren in Eberswalde<br />

geblieben. Im Juni erhielt ich einen Brief von meinen Eltern, die nach langen<br />

Fußmärschen und dann mit dem Schiff in Mecklenburg angekommen waren. Als<br />

der Krieg beendet und die Kriegsgefangenen, die bisherigen Arbeitskräfte, den<br />

Hof verließen, gab es für uns viel zu tun. Mit einem älteren Verwalter und nur wenigen<br />

Hilfskräften arbeiteten wir – noch ein 2. Lehrling und ich – auf dem Feld<br />

und in den Ställen. Die Kühe mußten gemolken werden.<br />

Im Sommer, so etwa Juli, besuchte uns Ruth aus Wuppertal. Sie wollte nach ihrer<br />

Schwester sehen, die im Pfarrhaus in Berndorf geblieben war, um ihre Schulzeit<br />

dort zu beenden. Wuppertal war sehr bombardiert und zerstört worden. Es<br />

gab viel zu erzählen und Ruth meinte dann so nebenbei nach dem Abendessen,<br />

ich könnte sie doch zurück in das Pfarrhaus begleiten. Sie tat sehr geheimnisvoll,<br />

ließ mich draußen warten, um mich dann ins Wohnzimmer zu bringen – im<br />

Sessel saß eine Dame und hinter ihr stand ein Herr. Die Dame lächelte mich an<br />

mit den Worten: „Ja, Christel, hier sehen wir uns.“ Es war Frau Prinz mit ihrem<br />

Mann! Sie waren hierher gekommen, die Pfarrersfrau war wohl eine Schwester<br />

von Frau Prinz. Genau weiß ich es nicht mehr. Als Ruth beabsichtigte, einen Besuch<br />

bei Frau Emde zu machen, und von mir aus Ostpreußen erzählte, konnte<br />

es auch Frau Prinz kaum glauben, mich da anzutreffen, und bat sie, mich mitzubringen.<br />

Nun nahm das Erzählen kein Ende und immer wieder staunten wir über<br />

diese Begegnung. Wir waren auch froh und dankbar, die Flucht überstanden zu<br />

haben. Elisabeth und ich hatten es nicht nach Prökelwitz geschafft, ich aber auf<br />

Elisabeths Lehrhof und zu diesem unvorhergesehenen Treffen.<br />

Solche Zufälle gibt es also wirklich. Mein Bruder wurde gesund, besuchte mich<br />

und machte sich dann auf den Weg zu unseren Eltern nach Mecklenburg, behindert<br />

durch die einzelnen Zonen, englisch und russisch, – damals nicht ganz einfach.<br />

Es gelang ihm und auch mit den Eltern zurück durch die strengen Kontrollen.<br />

So sah ich sie kurz vor Weihnachten 1945 wieder. Und als Frau Emde eines<br />

Tages hörte, daß Gut Dingeringhausen durch Krieg und das Verlassen der Arbeitskräfte<br />

sehr gelitten hatte, dachte sie sofort an meinen Vater. So übernahm<br />

Vater die Verwaltung, und Hilfe gab es bald reichlich: Heimkehrer und Männer,<br />

die kein Zuhause mehr hatten oder noch ihre Familien suchten.<br />

So fanden zunächst die Eltern und dann wir alle, auch meine Schwester, die<br />

schon einige Zeit bei Verwandten in Bottrop lebte, ein neues Zuhause.<br />

In diesem Sommer war ich mit meinen Söhnen und Enkeln in Groß Bestendorf –<br />

Dobrocin – im Kreis <strong>Mohrungen</strong> in Ostpreußen. Meine Söhne, die meine Eltern<br />

gut kannten, wollten einmal sehen: wo kamen sie her? Und was erinnert heute<br />

noch an früher.<br />

„Die alten Straßen noch<br />

die Ställe leer<br />

und die Gebäude – verfallen immer mehr“<br />

Christel Leenen, geb. Paul, früher Groß Bestendorf,<br />

jetzt Linckestr. 13<br />

73614 Schorndorf<br />

69


70<br />

So war es damals daheim<br />

Saalfeld<br />

Schulklasse 1911, Lehrerin Fräulein Steinke, oben der erste Konrad Meißner<br />

Auch in Saalfeld wurde Fußball gespielt. In der Mitte rechts Konrad Meißner<br />

Fotos eingesandt von Margarete Harden, Kiefernweg 56, 21039 Escheburg


Telefonanschlüsse in<br />

Saalfeld 1941<br />

71


72<br />

Telefonanschlüsse in<br />

Saalfeld 1941


Telefonanschlüsse in<br />

Saalfeld 1941<br />

73


74<br />

Telefonanschlüsse in<br />

Saalfeld 1941<br />

Aus dem Telefonbuch für Ostpreußen von 1941, mitgeteilt von Erika Jahr


Fernsprech-Teilnehmer-<br />

Verzeichnis Saalfeld<br />

75


76<br />

Fernsprech-Teilnehmer-<br />

Verzeichnis Saalfeld


Fortsetzung aus MHN 105. Ausgabe, S. 20-22<br />

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr<br />

zu Saalfeld/Ostpreußen 1896-1945<br />

Zusammengestellt von Hans Klein (Saalfeld/Ostpr.)<br />

1904 verließ Walter Kummer, Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, die<br />

Stadt Saalfeld, er schenkte der Feuerwehr bei seinem Weggang zur Anschaffung<br />

von Gerätschaften noch 300,- KM.<br />

Die Wehr bestand im Jahre 1905 aus 32 aktiven und 35 passiven Mitgliedern.<br />

Nach dem im Januar 1905 aufgenommenen Personenstands-Verzeichnis hatte<br />

Saalfeld 2.546 Einwohner, davon männliche Personen 1.224.<br />

In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden noch 2 Feuerwehrwagen angeschafft.<br />

Dies war notwendig, da die Saalfelder Feuerwehr immer häufiger auch<br />

die Brandbekämpfung in den umliegenden Ortschaften übernehmen mußte. Es<br />

gab Löscheinsätze in Kuppen, Ebenau, Bündtken, Barten, Boyden, Weinsdorf<br />

und in weiteren Landgemeinden. Die Abb. zeigen eine Stadtspritze und einen<br />

Mannschafts- und Gerätewagen, wie sie von der Firma Metz um die Jahrhundertwende<br />

gebaut wurden.<br />

Metz-Stadtspritze<br />

um 1900<br />

Bedienung 18 Mann<br />

Leistung 400 l/min.<br />

Metz-Mannschaftsund<br />

Gerätewagen<br />

um 1906<br />

für Pferdezug<br />

Besatzung 12 Mann<br />

77


Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums<br />

1921 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen. Zahlreiche Feuerwehren<br />

der umliegenden Ortschaften waren zu diesem Jubiläum nach Saalfeld<br />

gekommen. Mit einer groß angelegten Feuerwehrübung, an der auch das<br />

Deutsche Rote Kreuz und andere Wehren teilnahmen, demonstrierten die Wehren<br />

ihre Einsatzbereitschaft bei einer angenommenen Katastrophe nach dem<br />

Wahlspruch von Carl Metz, dem Gründer der Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands.<br />

„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“<br />

Regierungsrat Ernst Rißmann aus <strong>Mohrungen</strong> war extra zu diesem Jubiläum<br />

nach Saalfeld gekommen und hat die Festrede gehalten.<br />

Regierungsrat Ernst Rißmann wurde am 1. September 1921 zum Landrat ernannt.<br />

Bis zum Jahre 1926 blieb die Feuerwehr der Handdruckspritze treu. 1927 wurde<br />

die Wehr mit einer Motor-Kreisel-Pumpe, die rund 600 Liter in der Minute abgab,<br />

ausgerüstet. Ein Problem war, diese Motor-Kreisel-Pumpe mußte vorher mit<br />

Wasser gefüllt werden, damit sie das Löschwasser ansaugen konnte. Ertönte<br />

Feueralarm, so wurde die Kreisel-Pumpe auf einen Rollwagen und später auf einen<br />

Lastwagen geladen und zum Einsatzort gefahren.<br />

Diese Motor-Kreisel-Pumpe wurde dem 1. Löschzug unter der Leitung von Zugführer<br />

Albert Kriesell zugeteilt. Der zweite sowie der dritte Löschzug waren weiterhin<br />

mit Handdruckspritzen ausgerüstet. Da die Motorspritze sehr viel Wasser<br />

fördern konnte, mußten die von Pferden gezogenen Wasserwagen, das waren<br />

große, liegende Kessel auf Wagengestelle montiert, viel schneller gefüllt werden<br />

als von Hand möglich war. Auch der Einsatz von einfachen Handpumpen reichte<br />

nicht aus. Dies führte oft zu einem Löschwassermangel am Brandort. Um diesen<br />

Mißstand abzuhelfen, wurde 1927 am Hafen eine elektrische Pumpstation gebaut,<br />

die es ermöglichte in sehr kurzer Zeit die Wasserwagen zu füllen.<br />

1928 wurde ein neues Feuerwehrdepot mit Steige und Schlauchturm neben der<br />

neuen Stadtschule errichtet. In diesem Turm war auch das Feuerwehrmuseum<br />

und ein Trainingsraum mit Irrgarten eingerichtet.<br />

78


Im Dezember 1930 hatte Saalfeld ein Großfeuer am Hafen zu verzeichnen. Die-<br />

Malzfabrik Otto Munter brannte in einer Nacht vollkommen ab. Die Feuerwehrhatte<br />

Großeinsatz. Starker Frost, minus 25 Grad, behinderte die Löscharbeiten<br />

beträchtlich. Die Motorspritze fiel aus, es mußten Handdruckspritzen eingesetzt<br />

werden. Die Feuerwehrleute und ihre Helfer waren in Eispanzer gehüllt. Es<br />

konnte nicht genügend Löschwasser herangeführt werden da die Ansaugeschläuche<br />

und die Wasserschläuche ständig einfroren und immer wieder aufgetaut<br />

werden mußten. Das Feuer konnte nicht eingedämmt werden und die Malzfabrik<br />

brannte bis auf die Grundmauern nieder. Schwierig waren auch immer die<br />

Wintereinsätze in den umliegenden Landgemeinden. Überhitzte Öfen oder brennende<br />

Weihnachtsbäume waren oft die Ursachen, daß ein Haus abbrannte. Große<br />

Schneeverwehungen versperrten oft den Weg, sodaß die Löschwagen zu<br />

spät oder gar nicht zur Brandstelle gelangten. Waren sie doch zur Brandstelle<br />

durchgekommen, so hatte der starke Frost das Wasser in den Wasserbehältem<br />

zu Eis frieren lassen. In den 30er Jahren wurden immer wieder, zur Demonstration<br />

der Leistungsfähigkeit, Feuerlöschübungen abgehalten die den Bürgern zeigen<br />

sollten, daß z.B. bei einem Kirchturmbrand bzw. einem Brand im Stadtkern,<br />

die Feuerwehr schnell zur Stelle ist und ausreichend Löschwasser zur Verfügung<br />

steht. Es wurden Schlauchleitungen vom Hafenplatz bis zur Kirche (ca. 500 mtr.)<br />

verlegt und gezeigt, daß genügend Druck vorhanden war um das Feuer im<br />

Dachstuhl der Kirche, 30 Meter hoch, zu löschen.<br />

Einmal jährlich wurden groß angelegte Katastrophenschutzübungen, hier am<br />

Bahnhof, Elbingerstraße, zusammen mit dem Deutschen Rotkreuz, unter der<br />

Leitung des Bürgermeisters Eduard Peitsch, durchgeführt.<br />

Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums<br />

79


1932 wurde die Feuerwehr mit einer weiteren fahrbaren Motorspritze ausgerüstet.<br />

Diese Motorspritze hatte zur der Zeit noch Vollgummiteifen, die sich oft<br />

nachteilig auswirkten. Im gleichen Jahr wurde ein LKW mit Anhängerkupplung<br />

angeschafft. In den Sommennonaten konnten die Feuerwehr mit dem LKW und<br />

der Motorspritze schneller am Brandherd eintreffen als die von Pferden gezogenen<br />

Handdruckspritzen. In schneereichen und kalten Wintern jedoch zeigten<br />

sich erhebliche Nachteile, so blieb der LKW mit der mit Vollgummirädern bereiften<br />

Motorspritze oft im Schnee stecken. Die Stadt Saalfeld war auf einer Anhöhe<br />

erbaut, und so mußte man immer, wollte man in Richtung Bündtken, Barten,<br />

Kuppen oder Weinsdorf, diese Anhöhe überwinden. Bei Schnee und Eis war es<br />

fast nicht möglich den Postberg, so wurde er genannt,zu befahren. Ein ausweichen<br />

bzw. umfahren des Stadtkerns durch die Klinger-oder Mönchentrifft war<br />

nicht möglich. Oft mußten die Feuerwehrmänner absteigen und den LKW und<br />

die Motorspritze den Berg hochschieben. In schneereichen Wintern, bei Eis und<br />

Schnee, war es oft nicht möglich die Landstraßen und Landwege mit dem LKW<br />

zu befahren und so mußten wieder Pferde eingesetzt werden. 1936 wurden die<br />

Vollgummireifen der Motorspritze gegen Luftbereifung ausgewechselt. Feuerwehrübungen<br />

fanden alle 14 Tage, am Sonntag vormittag, oder am Abend eines<br />

Wochentages auf dem Schulhof und dem Hafenplatz statt.<br />

Feuerwehrmänner<br />

bei einer Übung mit<br />

Steigleitern am<br />

Steigeturm.<br />

80


Auskunft erbeten/Gesucht werden<br />

Erinnerungen an die<br />

Schulzeit in Liebstadt<br />

Lehrer Kongehl mit<br />

unser<br />

Schulentlassungsfeier<br />

27.03.1943<br />

Wer erkennt sich<br />

darauf und kann sich<br />

noch an den Tag<br />

erinnern?<br />

Bitte meldet Euch bei:<br />

Hannetti Kluthe<br />

geb. Geng<br />

Wupperstr. 130<br />

42651 Solingen<br />

Tel. 0212/10916<br />

81


82<br />

Auskunft erbeten/Gesucht werden<br />

Saalfeld/Ostpreußen:<br />

Ruderjugend im<br />

Bootshaus. Wer<br />

erkennt jemanden?<br />

Mitteilungen bitte an:<br />

Erika Jahr<br />

Hermann-Löns-Str. 7<br />

63477 Maintal<br />

Tel.. 06181/46669<br />

Der Ehrenhain in Altstadt<br />

Noch immer fließt die Liebe zu Füßen<br />

des Ehrenhains in Altstadt, wenngleich<br />

ruchlose Hände die Tafeln mit<br />

den Namen der Gefallenen zerstört<br />

haben. In Sichtweite der evangelischen<br />

Kirche waren hier einst die Namen<br />

derjenigen in dem Mauerwerk<br />

aus Feldsteinen verewigt worden, die<br />

im Ersten Weltkrieg aus diesem<br />

Kirchspiel ihr Leben opferten. Deshalb<br />

die rührende Anteilnahme der<br />

Bevölkerung, die den Altstädter Ehrenhain<br />

zu einem Schmuckstück des<br />

Ortes gestalteten. Das Land dafür an<br />

der Chaussee von Alt Christburg nach<br />

Blick vom Ehrenhain auf die Altstädter Kirche<br />

Foto: Radzimanowski<br />

Riesenburg war ein Geschenk des Fürsten zu Dohna an die Gemeinde. Der<br />

Hain bekam die Form des Ordenskreuzes und wurde durch eine lebende Heck<br />

aus Hainbuche abgeschlossen. Für jeden Gefallenen des Kirchspiels pflanzte<br />

man zudem eine Eiche, die mit einem Namenskreuz versehen wurden.<br />

Wer kann sich noch an die Namen der Gefallenen erinnern, die auf den Tafeln<br />

standen, oder hat noch Informationen zur Einweihung des Denkmals?<br />

Zuschriften bitte an K. Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf<br />

Angehörige/Nachkommen von<br />

Bohlmann, Auguste-Maria geb. Fuchs.<br />

Letzter Wohnort 1941: Insterburg.<br />

Schernau, Anneliese geb. Gniffke (Fuchs) aus Hagenau<br />

Nachricht bitte an: Helga Kömpel, geb. Fuchs (Pflegekind der Familie Willi und<br />

Lina Helbing/Hagenau)<br />

Lutherstraße 5, 36251 Bad Hersfeld, Tel. 06621/796886


Wir gratulieren<br />

98 Jahre<br />

Kattoll, Clara geb. Seher aus Slollwitten,<br />

jetzt An der Burg 28, 51580<br />

Reichshof am 23. Februar 2005.<br />

Herzliche Glückwünsche von Deinen<br />

Töchtern mit Familien<br />

95 Jahre<br />

Schramke, Herbert aus Gerswalde,<br />

jetzt Hauptstr. 15, 31707 Heeßen am<br />

12. Juni 2005. Es gratulieren recht<br />

herzlich und wünschen noch viele<br />

Jahre im Kreis der Familie, alle Angehörigen<br />

und alle Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

92 Jahre<br />

Steiner, Lotte geb. Kiwitt aus Nikkelshagen<br />

am 10. Mai 2005. Nachträglich<br />

alles Gute, Gesundheit und<br />

Zufriedenheit wünscht Dir Frieda Gutt<br />

90 Jahre<br />

Hermann, Gertrud geb. Meier aus<br />

Gerswalde, jetzt Meisenweg 27,<br />

23843 Bad Oldesloe am 3. August<br />

2005. Es gratulieren recht herzlich die<br />

Kinder und Enkel aus der Heimat Ostpreußen<br />

und alle anderen Verwandten<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Die Redaktion informiert<br />

Alle Familienanzeigen nur an Elisabeth Krahn, Marienwerder Allee 106,<br />

29225 Celle, senden. Für Anzeigen, die an andere<br />

Adressen geschickt werden, kann für eine Veröffentlichung<br />

keine Garantie übernommen werden.<br />

Sollten in Familienanzeigen Anrufe gewünscht werden, diese bitte<br />

durch Tel.-Nr. innerhalb der Glückwünsche angeben. Im anderen Falle<br />

gilt der Datenschutz.<br />

Einsendeschluß für die nächste MHN-Ausgabe ist der 08. Oktober 2005.<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

89 Jahre<br />

Binding, Willy aus Himmelforth,<br />

jetzt Am Rötschberg 17, 50127 Bergheim/Erft<br />

am 8. August 2005. Der<br />

Vorstand gratuliert mit guten Wünschen<br />

und Wohlergehen. Danke für<br />

die geleistete Arbeit. Mit vielen guten<br />

Wünschen für das neue Lebensjahr,<br />

vor allem Gesundheit, schließen sich<br />

viele Landsleute an<br />

Malkowska, Erna geb. Weiss, Roje,<br />

PL 14-305 Boguchwaly/Royen-Reichau<br />

am 1. Juli 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />

88 Jahre<br />

Ruschkowski, Gustav, Hadebornerstr.<br />

22, 35460 Staufenberg/Hessen<br />

- Unserem Vater, Schwiegervater<br />

und Opa gratulieren wir recht herzlich<br />

und wünschen viel Glück und alles<br />

Gute im neuen Lebensjahr. Bleib wie<br />

Du bist, gesund und munter. Die Kinder<br />

Ulla Weil und Familie, Gerd<br />

Ruschkowski und Familie<br />

86 Jahre<br />

Braun, Frieda geb. Weidner aus<br />

Gerswalde am 16. Juni 2005. Es gratulieren<br />

recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

83


84<br />

Marklein, Margarete geb. Nettelroth<br />

aus Gr. Hanswalde, jetzt Pastor<br />

Schröder Str. 33, 24768 Rendsburg<br />

am 14. Mai 2005<br />

Ritter, Kurt, aus Reichertswalde,<br />

jetzt am Kantorberge 23, 37581 Bad<br />

Gandersheim am 12. Juni. Es gratuliert<br />

recht herzlich und wünscht beste<br />

Gesundheit Fritz<br />

Schwan, Gertrud geb. Schidlowski<br />

aus Paradies, Ostpreußenstr. 36,<br />

41515 Grevenbroich am 14. April<br />

2005. Herzliche Glückwünsche und<br />

noch viele Jahre Gesundheit wünschen<br />

Tochter Monika, Schwiegersohn<br />

Willi sowie die Enkel Tanja und<br />

Torsten<br />

85 Jahre<br />

Auiving, Lisbeth geb. Schuppien aus<br />

Katzendorf, jetzt Kamen/Westf. am<br />

10. Mai 2005. Für das neue Lebensjahr<br />

alles Gute, Gesundheit und Gottessegen<br />

wünschen Deine Cousinen<br />

und Cousins<br />

Jahr, Erika am 21. August 2005. Der<br />

Vorstand gratuliert und dankt für die<br />

geleisterte Arbeit<br />

Morgenroth, Horst aus Loepen, jetzt<br />

Gobertring 20, 37276 Meinhard, Tel.:<br />

05651/ 70385 am 15. April 2005. Es<br />

gratulieren recht herzlich Deine Ehefrau<br />

Charlotte, Tochter Birgit und Enkelchen<br />

Saskia<br />

Wölk, Paul, aus Reichertswalde-<br />

Weeskenitt, jetzt Stolper Str. 29,<br />

23689 Pansdorf, am 11. Mai<br />

84 Jahre<br />

Gehrmann, Ella, jetzt Cäcilienstr. 29,<br />

55249 Eschweiler am 20. September<br />

2005. Es gratulieren herzlich Inge,<br />

Anneliese und Brigitte<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Läding, Waltraud geb. Marx aus<br />

Gerswalde, jetzt Lärchenweg 6,<br />

21407 Deutsch-Evern am 12. Juni<br />

2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />

Angehörigen und Bekannten aus<br />

Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />

Radeck, Hildegard geb. Werfel aus<br />

Kl. Kanten, jetzt Broekmanstr. 7,<br />

40885 Ratingen, am 29. Mai 2005<br />

Ripka, Ida geb. Scheffler aus Gr.<br />

Arnsdorf, jetzt Str. d. Einheit 37,<br />

39387 Hornhausen, Tel.: 03949/<br />

98463 am 23. September 2005. Es<br />

gratulieren Deine Freunde aus Berlin<br />

Schaar, Dorothea geb. Kaminski aus<br />

Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 16,<br />

74189 Weinsberg am 6. Juli 2005. Es<br />

gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Wölk, Erna geb. Müller, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />

jetzt Stolper<br />

Str. 29, 23689 Pansdorf, am 11.<br />

Juni<br />

83 Jahre<br />

Kuschmierz, Hilde geb. Lipkowski<br />

aus Saalfeld, jetzt Förderstr. 23,<br />

45356 Essen wurde am 15. Mai 2005<br />

83 Jahre jung. Herzliche Glückwünsche,<br />

viel Gesundheit und weiterhin<br />

viel Freude im und am Leben wünschen<br />

Dir Deine Tochter Sigrid,<br />

Schwiegersohn Franz sowie die Enkel<br />

Markus und Volker<br />

Lotte, Hedwig, geb. Liedtke, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Kolberger Str. 8,<br />

23689 Pansdorf, am 17. Mai<br />

Nettelroth, Gisela aus Gr. Hanswalde,<br />

jetzt Pastor Schröder Str. 7,<br />

24768 Rendsburg am 12. Mai 2005


82 Jahre<br />

Erlich, Helene geb. Jablinski aus<br />

Sorbehnen, jetzt Lindener Str.<br />

19,27726 Worbswede am 9. Juni<br />

2005<br />

Jung, Irmgard geb. Fürst aus Gr.<br />

Hanswalde und Gerswalde, jetzt<br />

Waidhofener Str. 29, 78532 Tuttlingen<br />

14, am 13. Mai 2005<br />

Kögler, Helene geb. Rekittke aus<br />

Terpen, jetzt Lindenstr. 6, 19069 Barner-<br />

Stück am 7. Oktober 2005. Herzliche<br />

Glückwünsche von Helmuth und<br />

Käte Fritzke<br />

Poddig, Karl aus Himmelforth, jetzt<br />

Christian-Grabbe-Str. 1, 37186 Moringen<br />

feierte am 1. April 2005 seinen<br />

Geburtstag. Alles Gute für das neue<br />

Lebensjahr und noch viele schöne<br />

Jahre wünschen Ehefrau Anneliese<br />

sowie die beiden Söhne Peter und<br />

Marko, und alle Familienangehörigen<br />

Urner, Rosemarie geb. Kallien aus<br />

Kl. Kanten, jetzt Holzbachstr. 18,<br />

App. 73, 82110 Unterpfaffenhofen am<br />

28. Mai 2005<br />

81 Jahre<br />

Engelhardt, Ursula, geb. Wittcke,<br />

aus Reichertswalde, jetzt Rohrhaldenstr.<br />

9, 72108 Kiebingen, am 16.<br />

April. Herzlichen Glückwunsch von<br />

Fritz<br />

Feigel, Gertrud geb. Diesing aus Gr.<br />

Hanswalde, jetzt Jägerwinkel 15,<br />

24214 Gettorf am 14. Mai 2005<br />

Juhre, Helene, geb. Müller, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />

jetzt<br />

Rohlsdorfer Weg 18, 23689 Techau,<br />

am 4. Juni<br />

Kutarba, Frieda geb. Sankowski, ul.<br />

Mazowiecka 14, PL 14-300 Morag/<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

<strong>Mohrungen</strong> am 30. September 2005.<br />

Herzliche Geburtstagsgrüße<br />

Roggenkamp, Frieda, geb. Steckel,<br />

aus Reichertswalde, jetzt Eutiner<br />

Str. 45a, 23689 Pansdorf, am 8. Juni<br />

80 Jahre<br />

Deack, Elfriede geb. Meißner aus<br />

Gerswalde, jetzt Holtenerstr. 69,<br />

46539 Dinslaken am 9. August 2005.<br />

Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Entz, Christel hat am 13. Juli 2005<br />

Geburtstag. Bewohner und Freunde<br />

Schwalgendorfs gratulieren sehr<br />

herzlich ihrer Mitbürgerin und bleiben<br />

mit ihr verbunden im gemeinsamen<br />

Tun für unsere deutsche Heimat am<br />

Geserich. Diesen Grüßen schließen<br />

sich an u.a. an: Werner Zerulla, der<br />

am selben Tag seinen 82. Geburtstag<br />

begeht, Fam. Pappei, Fam Zeratzki,<br />

Gertrud Henkelüdicke geb. Zeratzki,<br />

Stephan und Christa Urra geb. Sakschewski,<br />

Frida Hasse geb. Balk,<br />

Ewald Reisberg und Kersten Radzimanowski<br />

Klosinka, Hildegard geb. Entz, ul.<br />

Kwiatowa 24, PL 14-320 Zalewo/<br />

Saalfeld am 3. Juni 2005. Herzliche<br />

Geburtstagsgrüße<br />

Meißner, Ruth geb. Klautke aus Liebstadt,<br />

jetzt Otto Str. 4, 64347 Griesheim<br />

am 5. Juli 2005<br />

Preuß, Editha aus Gr. Hanswalde,<br />

jetzt Triftstr. 62, 14913 Jüterbog, am<br />

16. August 2005<br />

Trosien, Werner aus Gr. Hanswalde,<br />

jetzt Hauptstr. 24, 38855 Silstedt, am<br />

23. Mai 2005<br />

Werner, Frieda, Buschhüttener Str.<br />

85


86<br />

29, 57223 Koentztal am 7. Oktober<br />

2005. Es gratulieren herzlich Inge und<br />

Brigitte<br />

Wilkening, Elisabeth geb. Griepentrog<br />

aus <strong>Mohrungen</strong>, jetzt Tietzstr.<br />

17, 31135 Hildesheim am 28. Juni<br />

2005. Herzliche Glückwünsche, Gesundheit<br />

und alles Gute für das neue<br />

Lebensjahr wünschen dir von ganzem<br />

Herzen deine Kinder sowie deine<br />

Enkel Christian, Ann-Kathrin und Yannic<br />

Witt, Frieda geb. Kleber aus Mitteldorf,<br />

jetzt Hermann-Weyl-Str. 42,<br />

25336 Elmshorn am 22. September<br />

2005. Es gratulieren und wünschen<br />

alles Gute Dein Gerhard, Geschwister,<br />

Schwäger, Schwägerin sowie<br />

Kinder, Schwiegerkinder und Enkel<br />

79 Jahre<br />

Aust, Gerhard, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Breslauer Str. 28, 58540 Meinerzerhagen,<br />

am 12. Juni<br />

Bauermeister, Gertrud geb. Brandt<br />

aus Heinrichsdorf, jetzt Petersburger<br />

Str. 54, 29223 Celle am 31. Oktober<br />

2005. Herzlichen Glückwunsch<br />

von Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />

Geßner, Gerda geb. Kindler aus<br />

Gerswalde, jetzt Beethoven Ring 25,<br />

30989 Gehrden am 21. Juni 2005. Es<br />

gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Grygorowicz, Genowefa geb. Krull,<br />

Kadzie/Eichhorst, PL 14-332 Polowite/Pollwitten<br />

am 13. August 2005. Alles<br />

Gute zum Geburtstag!<br />

Metz, Helena geb. Jendernalik, ul.<br />

Traugutta 5/4, PL 14-320 Zalewo/<br />

Saalfeld am 15. Juni 2005. Herzliche<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Geburtstagsgrüße!<br />

Siemaszko, Elli geb. Böhnke aus<br />

Eichwerder, jetzt ul. Ostrodzka 3, PL<br />

14-330 Maldyty/Maldeuten am 30. Juli<br />

2005. Herzliche Glückwünsche von<br />

Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />

Wellhausen, Anneliese geb. Bolz aus<br />

Linkenau, jetzt Albert-Schweitzer-Str.<br />

3, 29549 Bad Bevensen, Seniorenresidenz<br />

am 11. April 2005. Es grüßen<br />

herzlich Bruder Heinz mit Ruth,<br />

Schwester Erna und Nichte Hildegard<br />

78 Jahre<br />

Jürgen, Hildegard, geb. Tobinski, aus<br />

Reichertswalde, jetzt Katzbachstr. 3,<br />

23683 Scharbeutz, am 23. Mai<br />

Kaminski, Margarete geb. Wirth aus<br />

Gr. Hanswalde, jetzt Am Schmandsack<br />

32, 44225 Dortmund am 25. Mai<br />

2005<br />

Krebs, Christel geb. Plomann aus Kl.<br />

Hanswalde, jetzt Kreftenscheer Str.<br />

5, 44793 Bochum am 19. Juni 2005<br />

Kwiatkowska, Klara geb. Doppelstein,<br />

ul. Pulaskiego 39/10, PL 14-300<br />

Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 1. Oktober<br />

2005. Herzlichen Glückwunsch!<br />

Magdalinski, Ingo aus Heinrichsdorf,<br />

jetzt Karl Liebknecht Str. 10 A,<br />

06642 Nebra/Unstrut am 21. August<br />

2005<br />

Meier, Gertrud geb. Nadolny aus<br />

Gerswalde, jetzt Quedlinburger Str.<br />

32, 12627 Berlin am 18. September<br />

2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />

Angehörigen und Bekannten aus<br />

Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />

Migdal, Irmgard geb. Werfel aus Kl.<br />

Kanten, jetzt Broekmanstr. 7, 40885<br />

Ratingen am 23. Mai 2005


Silberbach, Siegfried aus Liebemühl,<br />

Schüler der Mittelschule Saalfeld,<br />

jetzt Wolfgang Borchert Str. 2,<br />

52146 Würdelen am 21. Juli 2005<br />

Wölk, Gerhard, aus Reichertswalde-<br />

Weeskenitt, jetzt Kolbenzeil 8, 69126<br />

Heidelberg, am 23. Juni<br />

77 Jahre<br />

Gleibs, Gerhard aus Gr. Hanswalde,<br />

jetzt Am Römerbrunnen 21, 79189<br />

Bad Krozingen am 23. Juni 2005<br />

Gosch, Irmgard geb. Philipsen aus<br />

Saalfeld, jetzt Falkenburger Str. 54,<br />

23795 Bad Segeberg am 28. Juli 05<br />

Heling, Walther aus Lindenhof, jetzt<br />

Karl Platz Str. 56, 41812 Erkelenz am<br />

14. Mai 2005<br />

Mertins, Kurt aus Auer, jetzt 318 Ch.<br />

Poissant Lac St. Paul, Que. JOW IKO<br />

Canada am 6. Juni 2005. Herzliche<br />

Grüße in die Ferne!<br />

Szkudelska, Elfriede geb. Entz, ul.<br />

Zeromskiego 10/8, PL 14-320 Zalewo/Saalfeld<br />

am 25. September 2005.<br />

Herzliche Glückwünsche von Inge<br />

und Brigitte<br />

Winnicke, Ellen geb. Kiesow aus<br />

Liebwalde, jetzt Heilbronner Str. 21,<br />

10711 Berlin. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />

von der lieben Verwandtschaft<br />

76 Jahre<br />

Bochno, Margarete geb. v. Cyrson,<br />

Dobrzyki/Weinsdorf, PL 14-320 Zalewo/Saalfeld<br />

am 26. Oktober 2005.<br />

Herzliche Grüße!<br />

Böhnke, Heinz aus Eichwerder, jetzt<br />

Szymonowo/Simnau, PL 14-330 Maldyty/Maldeuten<br />

am 12. Juli 2005. Alles<br />

Gute von Cousine Käte und HeImuth<br />

Fritzke<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Förster, Kurt aus Herzogswalde,<br />

jetzt Röntgenstr. 23, 38518 Gifhorn<br />

am 15.Juni 2005<br />

Grobe, Güldane geb. Goldwner aus<br />

Auer, jetzt Plochinger Str. 22, 40253<br />

Düsseldorf am 11. Juni 2005<br />

Gudella, Erika geb. Fischer aus Gr.<br />

Hanswalde, jetzt Lönsweg 64, 32791<br />

Lage-Hagen am 4. Juli 2005<br />

Klann, Ruth aus Gerswalde, jetzt<br />

Quellenhofstr. 70, 34127 Kassel am<br />

15. Juni 2005. Es gratulieren recht<br />

herzlich alle Angehörigen und Bekannten<br />

aus Gerswalde, Lixainen und<br />

Rotzung<br />

Kornitzki, Fritz aus Kl. Hanswalde,<br />

jetzt Am Frerkshof 27, 33647 Bielefeld<br />

am 19. Juni 2005<br />

Kötzing, Rudolf aus Gr. Hanswalde,<br />

jetzt Zum Uhlenberg 13, 21400 Reinstorf<br />

OT. Horndorf am 30. Juli 2005<br />

Schmidt, Ida, geb. Tobinski, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Griedeler Str. 11,<br />

35519 Rockenberg, am 27. April<br />

Watkowska, Christel geb. Studzinski,<br />

Badki, PL 14-320 Zalewo/Bündtken -<br />

Saalfeld am 29. September 2005.<br />

Herzliche Grüße!<br />

75 Jahre<br />

Backhaus, Helga geb. Petrowski aus<br />

Gerswalde, jetzt Viktoria Str. 52 b<br />

32423 Minden am 27. August 2005.<br />

Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Berg, Joachim aus Banners, am 19.<br />

Juli 2005. Es gratuliert der Vorstand<br />

und dankt für die geleistete Arbeit<br />

Böhnke, Hans aus Zöpel, jetzt Bahn-<br />

87


88<br />

hofstr. 3, 07973 Greiz/Thür. am 23.<br />

September 2005. Herzlichen Glückwunsch<br />

von Cousine Käte und Helmuth<br />

Fritzke<br />

Buczynska, Elfriede geb. Wollmann,<br />

Plac Wolnosci 3/10, PL 14-300 Morag/<strong>Mohrungen</strong><br />

am 31. August 2005.<br />

Alles Gute!<br />

Plesse, Elli geb. Preuß aus Kl. Hanswalde,<br />

jetzt Pommrnring 19, 38553<br />

Wasbüttel am 11. Juni 2005<br />

Radtke, Erwin aus Motitten, jetzt<br />

46325 Borken am 18. März 2005.<br />

Herzliche Geburtstagsgrüße nachträglich<br />

von den Radtkes nebst Partner<br />

aus Ebenau. BB.<br />

Rohder, Ernst aus Gerswalde, jetzt<br />

Friedrich-Eck-Str. 13, 98704 Langewiesen<br />

am 9. August 2005. Es gratulieren<br />

recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Lixainen und Rotzung<br />

Selack, Karl aus Liebstadt, jetzt Salamanderweg<br />

8, 45475 Mülheim/Ruhr<br />

am 22. August 2005. Der Vorstand<br />

gratuliert und wünscht weiterhin<br />

Wohlergehen verbunden mit einem<br />

Dankeschön für die geleistete Arbeit<br />

Siebeneicher, Hilda geb. Heinowski<br />

aus Himmelforth, jetzt Paul-Engelhard-Weg<br />

61, 48167 Münster am 23.<br />

Juni 2005. Zum Geburtstag gratuliert<br />

und wünscht alles Gute Dein Sohn<br />

Udo<br />

Thiede, Fritz aus Koschainen, zuletzt<br />

wohnhaft in Löpen, jetzt Nürnberger<br />

Str. 10, 91710 Gunzenhausen,<br />

Tel.: 09831/3049 am 16. November<br />

2005. Es gratulieren und wünschen<br />

alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit,<br />

Ehefrau Mariechen, Sohn<br />

Fritz mit Wilma, Enkelin Stefanie mit<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Stefan und Urenkelin Larissa. Das<br />

Geburtstagskind ist 2. Vorsitzender<br />

der Landsmannschaft Ost- u. Westpreußen<br />

in Gunzenhausen<br />

74 Jahre<br />

Habicht, Helmut aus Reichertswalde,<br />

jetzt Montanusstr. 18, 51373 Leverkusen,<br />

am 16. April<br />

Kalkau, Waltraud geb. Dzimbritzki<br />

aus Gerswalde, jetzt Schießgartenstr.<br />

24, 63303 Dreieich am 31. August<br />

2005. Es gratulieren recht herzlich<br />

alle Angehörigen und Bekannten<br />

aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />

Mischke, Helga geb. Josewski aus<br />

Siemiany/Schwalgendorf am 10. Mai<br />

2005. Herzliche Glückwünsch<br />

Niemczyk, Edith geb. Rossmann aus<br />

Herzogswalde, jetzt Schützenstr. 11,<br />

45699 Herten am 16. Mai 2005. Es<br />

gratulieren ganz herzlich Ingrid, Reinhard,<br />

Janine und Georg und selbstverständlich<br />

auch Dein Detlev<br />

Pregel, Else geb. Roller aus Gr.<br />

Hanswalde, jetzt Danziger Weg 7,<br />

88427 Bad Schussenried am 25. Mai<br />

2005<br />

Przywara, Gerda aus Liebstadt, jetzt<br />

Rosenstr. 12, 23714 Malente am 20.<br />

Mai 2005<br />

Schmöde, Hildegard, geb. Heller<br />

(Klein) aus Reichertswalde, jetzt<br />

Stolper Str. 10, 23689 Pansdorf, am<br />

12. Mai<br />

Spycher, Waltraud geb. Glaeske aus<br />

Kl. Hanswalde, jetzt Heidligstr. 609,<br />

CH 8173 Neerach am 13. August<br />

2005<br />

Westphal, Helga aus Gr. Hanswal-


de, jetzt Ahornstr. 24, 45134 Essenam<br />

9. August 2005<br />

73 Jahre<br />

Backhaus, Gieselheid geb. Dahm<br />

aus Gr. Hanswalde, jetzt Humboldtstr.<br />

34, 06618 Naumburg am 8.<br />

Mai 2005<br />

Baek, Erwin, Pudlowiec/Paudelwitz,<br />

PL 82-451 Myslice/Miswalde am 23.<br />

Juni 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />

Baum, Hildegard geb. Greger aus<br />

Zöpel, jetzt Zum Hammelsberg 12,<br />

66706 Perl am 16. August 2005.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<br />

und alles Liebe wünscht Dir<br />

Deine Familie aus Perl, Nürnberg und<br />

Dublin. Herzliche Grüße auch von<br />

Deinen Heimatfreunden<br />

Eckruth, Horst aus Gerswalde, jetzt<br />

Hornstieg 9, 21683 Stade-Bützfleeth<br />

am 14. September 2005. Es gratulieren<br />

recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen<br />

und Rotzung<br />

Lange, Herta geb. Appel aus Gr.<br />

Hanswalde, jetzt Kupferlohr 10,<br />

99762 Neustadt b. Nordhausen am 6.<br />

Mai 2005<br />

Prochnicka, Irmgard geb. Czechleba,<br />

Bartezek/Bärting, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn<br />

am 6. September<br />

2005. Herzliche Grüße!<br />

Sebode, Irmgard geb. Przetak aus<br />

<strong>Mohrungen</strong>, jetzt Ostdeutsche Str.<br />

14 A, 27619 Schiffdorf am 9. September<br />

2005. Herzliche Glückwünsche<br />

von Deinen Geschwistern und der übrigen<br />

Familie<br />

Wallstab, Waltraud geb. Krajewski<br />

aus Kl. Kanten, jetzt Straße der<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Deutschen Einheit 18, 39326 Wolmirstedt<br />

am 8. Mai 2005<br />

72 Jahre<br />

Bendiks, Felizitas geb. Kaminski aus<br />

Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 9,<br />

74189 Weinsberg am 4. September<br />

2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />

Angehörigen und Bekannten aus<br />

Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />

Kaminski, Franciszek, Zawroty/<br />

Schwenkendorf, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn<br />

am 13. Juni<br />

2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />

Klimowicz, Irena geb. Krolzig, Bartezek/Bärting,<br />

PL 14-307 Slonecznik/<br />

Sonnenborg am 13. Juni 2005. Herzliche<br />

Geburtstagsgrüße!<br />

Lewandowski, Horst, Zawroty/<br />

Schwenkendorf, PL 14-331 Zabi<br />

Rog /Horn, am 3. Juni 2005. Herzliche<br />

Geburtstagsgrüße!<br />

Müller, Anneliese geb. Barwig aus<br />

Saalfeld, jetzt Scharmbeckstotelerstr.<br />

144, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />

am 12. September 2005. Herzliche<br />

Glückwünsche von Inge und Gitte<br />

Pruszkowski, Henryk (Herbert<br />

Preuß), ul. Herdera 3/9, PL 14-300<br />

Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 30. Juli 2005.<br />

Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />

71 Jahre<br />

Baumann, Gerda, geb. Liedtke, aus<br />

Reichertswalde, jetzt Holsteiner<br />

Chaussee 327, 22457 Hamburg, am<br />

30. April<br />

Eisermann, Fritz, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Hansvägen 12, 79232 Mora<br />

(Schweden) am 28. Juni<br />

Evers, Grete, geb. Albrecht, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Haus Nr. 3, 23623<br />

Schwochel, am 10. Juni<br />

89


90<br />

Fieker, Hertha geb. Brandt aus Heinrichsdorf,<br />

jetzt 29223 Celle am 26.<br />

Juni 2005. Es gratulieren herzlich<br />

Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />

Graw, Ulrich, ul. Przemyslowa 13, PL<br />

14-330 Maldyty/Maldeuten am 2. Juli<br />

2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />

Hellmann, Waltraud geb. Schwarz<br />

aus Gr. Hanswalde, jetzt Florianstr.<br />

1, 70188 Stuttgart am 24. Mai 2005<br />

Kulik, Ewald, ul. Lesna 16/8, PL 14-<br />

300 Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 1. Juli<br />

2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />

Nadolny, Karl aus Gerswalde, jetzt<br />

Kopenhagener Str. 71, 10437 Berlin<br />

am 27. Juli 2005. Es gratulieren recht<br />

herzlich alle Angehörigen und Bekannten<br />

aus Gerswalde, Lixainen und<br />

Rotzung<br />

Neumann, Margot geb. Josewski aus<br />

Schwalgendorf, jetzt Steinbergstr.<br />

26, 28790 Schwanewede am 10. Mai<br />

2005<br />

Schikowsky, Fritz aus Reichertswalde,<br />

jetzt Mühlenstr. 43, 23689 Techau<br />

am 30. August 2005<br />

Schrempp, Ruth geb. Przetak aus<br />

<strong>Mohrungen</strong>, jetzt Hauptstr. 11A,<br />

78244 Gottmadingen am 9. Juni<br />

2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />

nachträglich von Deinen Geschwistern<br />

und der übrigen Familie<br />

Schröter, Klaus aus Liebstadt, jetzt<br />

Unterer Markt 7, 94149 Kößlarn am<br />

26. August 2005<br />

Wölk, Ruth geb. Gmerek, Pronie, PL<br />

82-451 Mysloce/Miswalde am 21. Juni<br />

2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />

70 Jahre<br />

Beckner, Oswin aus Gerswalde,<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

jetzt Kösliner Str. 35, 38124 Braunschweig<br />

am 14. Juli 2005. Es gratulieren<br />

recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen<br />

und Rotzung<br />

Böhnke, Willi aus Hülsenhof, jetzt<br />

Am Wilhelmschacht 3, 66773 Schwalbach<br />

am 30. Oktober 2005. Herzlichen<br />

Glückwunsch von Cousine Käte<br />

und Helmuth Fritzke<br />

Braczek, Gerda geb. Schliffke aus<br />

Gerswalde, jetzt Am Delften 3, 25704<br />

Meldorf am 19. August 2005. Es gratulieren<br />

recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Düttchen, Gisela geb. Janz aus Mothalen<br />

b. Alt-Christburg, jetzt Am Ehrenmal<br />

17, 46282 Dorsten am 29. Juli<br />

2005. Es gratulieren ganz herzlich<br />

Ehemann Werner, Sohn Jörg, Tochter<br />

Birgit, Schwiegertochter Annette und<br />

Enkelin Julia. Ebenfalls wünschen alles<br />

Gute und viel Gesundheit dein<br />

Bruder, deine Schwägerin sowie alle<br />

Anverwandten<br />

Greger, Traute aus Zöpel, jetzt 1a,<br />

rue C.E. Amiot, F-68130 Altkirch,<br />

Frankreich, am 25. August 2005.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag<br />

von Deinen Kindern mit Familien<br />

sowie Deinen Schwestern mit<br />

Familien und Verwandten<br />

Jeschawitz, Gerhard aus <strong>Mohrungen</strong>,<br />

A.H. Str., jetzt 76448 Durmersheim<br />

b. Karlsruhe. Es gratulieren<br />

recht herzlich Deine Ehefrau, Kinder<br />

und Enkel. Wir wünschen Dir alles<br />

Gute und beste Gesundheit<br />

Klann, Günther aus Gerswalde, jetzt<br />

Steinheim am 29. Juni 2005. Es gratulieren<br />

ganz herzlich Deine Frau Hilde<br />

mit Kindern und Enkeln, sowie


Deine Geschwister Ruth und Ernst<br />

mit Familie<br />

Mahlau, Helmuth aus Weinsdorf,<br />

jetzt Senator-Meier-Str. 19, 31515<br />

Wunstorf am 25. Mai 2005. Es gratulieren<br />

nachträglich Ehefrau Ingrid,<br />

Kinder mit Partner und Enkel<br />

Sendzik, Waltraud geb. Josewski aus<br />

Schwalgendorf, jetzt Zum Roggenhof<br />

12, 22885 Barsbüttel am 2. Mai<br />

2005. Besonders herzlich gratulieren<br />

die Familien Gerhard Mischke und<br />

Helmut Neumann<br />

Wiedwald, Erhard aus Waltersdorf,<br />

jetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Baden<br />

am 22. Juli 2005. Der Vorstand<br />

gratuliert und wünscht Wohlergehen<br />

weiterhin. Ein Dankeschön für die geleistete<br />

Arbeit<br />

Winter, Ursel geb. Malke aus Görken,<br />

jetzt Sydlitzstr. 16 a, 10557 Berlin<br />

am 17. August 2005. Herzlichen<br />

Glückwunsch und alles Gute von Gisela<br />

Schulz<br />

Wolter, Lotte geb. Wohlgemuth aus<br />

Gubitten, jetzt Westpreußenstr. 3,<br />

37574 Einbeck am 13. Juli 2005. Zum<br />

besonderen Geburtstag gratuliert<br />

herzlich Deine Mutter<br />

69 Jahre<br />

Dzimbritzki, Walter aus Gerswalde,<br />

jetzt Rostocker Str. 5, 18209 Bad Doberan<br />

am 29. September 2005. Es<br />

gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />

und Bekannten aus Gerswalde,<br />

Lixainen und Rotzung<br />

Gallei, Rudi aus Gr. Hanswalde, jetzt<br />

Hauptstr. 3, Vietze, 29478 Höhbeck<br />

am 28. Juli 2005<br />

Korn, Werner, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Sturmholzsiedlung 14, 39576<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Stendal, am 20. April<br />

Schönsee, Eckard, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />

jetzt Waidmannsruhberg<br />

2, 25548 Rosdorf, am 24.<br />

April<br />

68 Jahre<br />

Beilecke, Ingelore geb. Dahm aus<br />

Gr. Hanswalde, jetzt Heinrich Heine<br />

Str. 25, 06618 Naumburg/Saale am<br />

28. Mai 2005<br />

67 Jahre<br />

Korn, Alfred, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Staffelfelder Str. 20, 39596 Arneburg,<br />

am 7. Mai<br />

Plomann, Hans aus Kl. Hanswalde,<br />

jetzt Bielefelder Str. 2, 44652 Herne<br />

am 25. Juli 2005<br />

Scharein, Ruth geb. Jedamski aus<br />

Bagnitten, jetzt Lindenstr. 25. 19069<br />

Barner-Stück am 23. September<br />

2005. Herzlichen Glückwunsch unserer<br />

Schwägerin von Helmuth und Käte<br />

Fritzke<br />

66 Jahre<br />

Petraschewsky, Harry, aus Wiese,<br />

jetzt 23623 Grebenhagen, am 6. Juni<br />

Pollmann, Hannelore geb. Roller aus<br />

Gr. Hanswalde, jetzt Grinnenstein<br />

56, 37603 Holzminden am 15. Juli<br />

2005<br />

Rogucki, Gerd, aus Reichertswalde,<br />

jetzt Schafgegend 29, 28757 Bremen,<br />

am 25. April<br />

65 Jahre<br />

Berg, Gerda, am 28. März 2005. Der<br />

Vorstand gratuliert und dankt für die<br />

geleistete Arbeit<br />

91


92<br />

Diamantene<br />

Hochzeit<br />

Schröter, Helmuth aus Koschainen<br />

und seine Ehefrau Martha geb. Hupe,<br />

jetzt Wolfgang-Borchert- Str. 8, 38239<br />

Salzgitter, feiern am 23. Juni 2005 ihre<br />

Diamantene Hochzeit. Viel Gesundheit<br />

und noch viele gemeinsame<br />

Jahre wünschen Eure Kinder, Enkel<br />

und Urenkel<br />

Goldene<br />

Hochzeit<br />

Klein, Kurt aus Georgenthal und seine<br />

Frau Dora geb. Kuhn aus Sommerfeld,<br />

Krs. Pr. Holland, feiern am<br />

27. Mai 2005 ihre Goldene Hochzeit.<br />

Es gratulieren von ganzem Herzen<br />

die Kinder und Geschwister mit Familie.<br />

Jetzt wohnen sie in Warksow auf<br />

Rügen, Haus Nr. 6<br />

Marquardt, Gustav aus Reichau und<br />

seine Ehefrau Trude geb. Kessel feiern<br />

am 28. Mai 2005 ihre Goldene<br />

Hochzeit. Jetzt wohnhaft in Kleisiedlerweg<br />

8, 22880 Wedel. Es gratulieren<br />

alle Teilnehmer des Reichauer<br />

Treffens und wünschen noch viele gesunde<br />

Jahre<br />

<strong>Familienchronik</strong><br />

Müller, Hans-Hermann und Anneliese<br />

geb. Barwig aus Saalfeld feiern ihre<br />

Goldene Hochzeit am 20. Mai 2005 in<br />

Scharmbeckstoteler Str. 144, 27711<br />

Osterholz-Scharmbeck. Es gratulieren<br />

die Schwestern Inge und Gittemit<br />

Familien<br />

Szebronski, Helmut aus Königsdorf<br />

und Ehefrau Alice geb. Krone feiern<br />

am 19. August 2005 ihre Goldene<br />

Hochzeit in Masch 8, 39340 Haldensleben.<br />

Es gratuliert herzlich Schwester<br />

Grete mit Familie. Wir wünschen<br />

dem Jubelpaar noch recht viele Jahre<br />

erfüllt mit Gesundheit und Zufriedenheit<br />

Thiede, Fritz aus Koschainen, zuletzt<br />

wohnhaft in Löpen, und Ehefrau<br />

Mariechen feiern am 1. Oktober 2005<br />

ihre Goldene Hochzeit. Es gratulieren<br />

ihnen und wünschen alles Gute und<br />

noch viele gemeinsame gesunde<br />

Jahre Sohn Fritz mit Wilma, Enkelin<br />

Stefanie mit Stefan und Urenkelin Larissa<br />

Wagner Theo aus Royen und seine<br />

Ehefrau Inge geb. Widdorf feiern am<br />

13. August 2005 ihre Goldene Hochzeit.<br />

Jetzt wohnhaft in Zwickmöhlen<br />

21, 22844 Norderstedt. Es gratulieren<br />

alle Teilnehmer des Reichauer Treffens<br />

und wünschen noch viele gesunde<br />

Jahre<br />

Achtung! Neue Adresse der 2. Redakteurin!<br />

Elisabeth Krahn<br />

Marienwerder Allee 106, 29225 Celle<br />

Telefon 0 51 41/9 09 07 83


DENKE,<br />

DASS ES EIN LEBEN GIBT<br />

UND DASS ES EINEN TOD<br />

GIBT,<br />

DENKE,<br />

DASS ES SELIGKEIT GIBT<br />

UND DASS ES GRÄBER GIBT.<br />

SEI NICHT VERGESSLICH,<br />

SONDERN DENKE DARAN<br />

Robert Walser, Dichter<br />

Heimgerufen wurden<br />

Böhnke, Alfred aus Zöpel verstarb am<br />

17. 02.2005 im 85. Lebensjahr. Im Gedenken:<br />

sein Patenkind Hildegard Lüders<br />

aus Gr. Wilmsdorf<br />

Bolz, Heinz aus Linkenau, geb. am<br />

15.03.1925, verstarb ganz plötzlich am<br />

9. Mai 2005. In Liebe und Dankbarkeit<br />

trauern um ihn seine Frau Ruth Bolz<br />

geb. März, Bergisch-Gladbacher-Str.<br />

460, 51067 Köln, Harald und Angelika<br />

mit Annika und Kerstin, seine Schwestern<br />

Anneliese und Erna und Nichte<br />

Hildegard<br />

Budnick, Renate geb. Kösling, geb.<br />

am 20.05.1927 verstorben am 16. Februar<br />

2005. Im Namen von allen Angehörigen,<br />

Fritz Budnick, Korumhöhe 3,<br />

45307 Essen, Achim Budnick und Sabine<br />

Teuner, Hella und Hans Kruschinski<br />

Fleischfresser, Elisabeth, geb. Reiss<br />

aus Saalfeld ist am 25. 11. 2004 im Alter<br />

von 78 Jahren verstorben. Es trauern<br />

Karl Fleischfresser und die Söhne<br />

Jens und Andreas, Overatherstr. 4,<br />

51109 Köln<br />

Hering, Helga geb. Werner aus Taabern,<br />

geb. am 17.03.1927 verstarb unerwartet<br />

am 1. April 2005. In Liebe und<br />

Dankbarkeit nimmt Abschied von ihr<br />

Ehemann Gerhard Hering, Im Dorf 11,<br />

31319 Gretenberg<br />

Jehle, Gertrud geb. Jackstell aus Sassen,<br />

geb. am 28.02.1923 verstarb am<br />

11. Februar 2005, kurz vor Vollendung<br />

ihres 82. Lebensjahres. Sie wird betrauert<br />

von ihrer Tochter mit Familie<br />

und ihrer jüngeren Schwester Lotte<br />

Heller aus Bad Iburg. Ihrer gedenken<br />

auch die Jugendfreundinnen aus Sassen<br />

und Löpen<br />

Jokait, Erika geb. Wiechert aus Neu-<br />

Bestendorf, geb. am 7.10.1922, verstorben<br />

am 19. März 2005. In Liebe<br />

und Dankbarkeit haben wir Abschied<br />

genommen. Tochter Ingrid Buß, Am kl.<br />

See 44, 23701 Eutin mit Familie,<br />

Schwester Hella mit Familie, sowie allen<br />

Angehörigen<br />

Mathiak, Anneliese geb. Dziembowski<br />

aus Gr. Hanswalde, verstarb schon im<br />

Dezember 2002<br />

Melcher, Else geb. Maroß aus <strong>Mohrungen</strong>,<br />

geb. am 22.10.1924 verstarb<br />

am 20. Februar 2005 im Alter von 80<br />

Jahren. Sie lebte, seit einiger Zeit erblindet<br />

und schwer erkrankt im eigenen<br />

Haus an der Nordsee mit ihrem<br />

Ehemann, in dessen Armen sie dann<br />

auch ruhig entschlief. Neben ihrem<br />

Mann trauern auch Tochter Corinna,<br />

Schwiegersohn, Enkel und ihre<br />

Schwester Ingrid sowie Anverwandte<br />

Merke, Else geb. Janke aus Gr. Hanswalde<br />

verstarb am 6.03.2005 im Alter<br />

von 84 Jahren. Es trauern ihre vier<br />

Söhne mit ihren Familien sowie alle<br />

Angehörigen. Traueranschrift: Herrn<br />

Merke, Rödgener Str. 25, 04509<br />

Schenkenberg<br />

Schielke, Werner Max, geb. am<br />

16.06.1927 in Saalfeld, verstarb plötzlich<br />

und unerwartet am 14. Februar<br />

2005 im Alter von 77 Jahren. Es trauern<br />

um ihn seine Ehefrau Margot, seine<br />

drei Kinder nebst Partnern, seine sieben<br />

Enkel sowie seine Geschwister,<br />

Verwandte und Freunde<br />

Schmidt, Heinz aus Lixainen, geb.<br />

21.12.1923 in Motitten. Seit Januar<br />

1945 ist unser Bruder als Uffz., Angehöriger<br />

der 1./Div.Füs.Btl. (AA) 10 in<br />

(Ostpr.) vermißt. Er stand im Raum<br />

Schloßberg/Ostpr. im Kampf für unsere<br />

liebte Heimat. Wir werden ihn nicht<br />

vergessen und sein Andenken in Ehren<br />

halten. Unser Bruder wohnte mit uns in<br />

Lixainen. Ursula Krüger, geb. Schmidt,<br />

Walter Schmidt, Bruno Schmidt, jetzt<br />

Kastorfer Weg 24, 17091 Rosenow<br />

93


94<br />

Tobinski, Adolf aus Reichertswalde<br />

verstarb am 9. Juli 2004 im Alter von<br />

69 Jahren<br />

Tobinski, Fritz aus Reichertswalde,<br />

verstarb im Alter von 79 Jahren. Es<br />

trauern nach 48 Ehejahren in Liebe seine<br />

Frau Anneliese, seine drei Kinder,<br />

acht Enkelkinder sowie seine Schwestern<br />

um ihren Bruder und seine Nichten<br />

und Neffen um ihren Onkel<br />

Trampnau, Ima geb. Karth aus<br />

Georgenthal, geb. 1913, verstarb<br />

nach langer schwerer Krankheit im Johanniter<br />

Seniorenheim in Elmshorn,<br />

umsorgt von ihrer Nichte Frau Stieboldt<br />

geb. Karth bis zum letzten Atemzug,<br />

und folgte ihrem Bruder Fritz<br />

Karth, geb. 1914 ebenfalls in<br />

Georgenthal, der nach schwerer<br />

Traumhaft<br />

an der Nordspitze ...<br />

des Geserich-Sees gelegen, der Seehof in<br />

Motitten. Die Pension bietet Erholungssuchenden<br />

neben 2 Ferienhäusern (je bis 6 Personen)<br />

mehrere Zimmer sowie Reitmöglichkeiten,<br />

Kutsche, Boote, Fahrräder, Angeln,<br />

Kanufahrten, Massagen und Skitouren im<br />

Winter, ganzjährig geöffnet. Wir organisieren<br />

auch Gruppentreffen, außerdem touristische<br />

Dienste in ganz Polen, Informationen, Vermittlungen,<br />

Betreuung, Reiseleitung, Übersetzung,<br />

juristische Hilfe, Preise nach Vereinbarung.<br />

Anfragen an Dorota Pasko, Telefon:<br />

00 48/89/7 58 83 90, 00 48/89/7 58 99 08, E-<br />

Mail: matyty@post.pl<br />

Kommen Sie in den Prinzenwald! - Im Raum<br />

Allenstein-Osterode-<strong>Mohrungen</strong> finden Sie Ruhe<br />

und Erholung vom Streß des Alltags im idyllischen<br />

Ort Pörschken (Prosno). Vier neu eingerichtete<br />

Doppelzimmer, Etagendusche sind vorhanden.<br />

Mahlzeiten können je nach Wunsch mit der Familie<br />

oder separat eingenommen werden. Gemüse der<br />

Jahreszeit aus biologischem Anbau wird vom Besitzer<br />

angeboten. Grundstück mit Zugang zum See<br />

Anzeigen<br />

Krankheit in Sparrieshoop am 12.Juni<br />

2004 verstarb. Traueranschrift: Helmut<br />

Karth, Haus Trakehnen, Albertstr. 18,<br />

42477 Radevormwald<br />

Walter, Irmgard geb. Bandlow, geb.<br />

am 22.03.1925 in Carneyen, verstarb<br />

am 3. Februar 2005 nach langem Alzheimer-Leiden<br />

im Alter von beinahe 80<br />

Jahren in einem Heim in Schweden,<br />

am Wohnort ihrer Tochter Susanne.<br />

Um sie trauern ihre Kinder Ullrich und<br />

Susanne, ihre Schwestern Rothraut,<br />

Carola und Siegrid mit ihren Familien<br />

Zokoll, Käthe geb. Lipkowski geb. am<br />

9.05.1925, verstarb plötzlich und unerwartet<br />

am 18. März 2005. In Liebe und<br />

Dankbarkeit Martina und Sascha Wrage,<br />

Mittelweg 12, 25524 Breitenburg/<br />

Nordoe<br />

Tourismus in <strong>Mohrungen</strong><br />

und Umgebung<br />

Unser in <strong>Mohrungen</strong> geborene und dort wohnende<br />

Landsmann Henryk Pruschkowski (Herbert<br />

Preuß) hat unter »Mohrunger Touristik«<br />

ein Büro für Fremdenverkehr eröffnet und bietet<br />

seine Dienste - auch im gesamten Polen - an:<br />

- Informationen (Stadtführungen, Verkauf von<br />

Karten, Briefmarken, etc.)<br />

- Vermittlungen (Hotelbuchungen,<br />

Essenreservierung, etc.)<br />

- Betreuung und<br />

- Reiseleitungen (Begleitung von Gruppen, Einzelpersonen,<br />

etc.)<br />

- Übersetzungen (Hilfe bei Übersetzungen von<br />

Formularen, amtlichen Bescheinigungen,<br />

Briefen, etc.)<br />

Alle Mohrunger und Reiselustigen können diese<br />

Dienste in Anspruch nehmen, Preise nach Vereinbarung!<br />

Die Anschrift lautet: Henryk Pruschkowski,<br />

ul. Herdera 3/9, PL 14-300 Morag, Tel./Fax:<br />

0048 89 757 2892 (tägl. nach 20 Uhr),<br />

Handy: 0048 606 7366 38 (zu jeder Zeit).<br />

(ca. 100 m), Bootsteg und Boot sind vorhanden,<br />

Fahrräder stehen zur Verfügung, in 5 km Entfernung<br />

Reiterhof, auch Kutschfahrten sind möglich.<br />

Abholung von Bahn oder Bus auf Wunsch, ebenso<br />

Fahrten in die Umgebung mit Fahrer. Die Bewohner<br />

des Hauses sprechen alle deutsch. Tomasz Winnicki,<br />

Prosno 8, PL 14-307 Slonecznik, Tel.: 0048-<br />

89 7570194, e-mail: t-winnicki@wp.pl 89 757-01-<br />

94.


Ehrenbuch<br />

des Kreises <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />

für die Gefallenen, Vermißten und Umgekommenen<br />

des Zweiten Weltkrieges.<br />

Zusammengestellt von Siegfried Kloß<br />

aus Vorwerk.<br />

Bestellungen des vollständigen Ehrenbuches<br />

sowie Auszüge für die jeweilige<br />

Gemeinde im Format DIN A4 können<br />

aufgegeben werden bei<br />

Roland Kloß, Lindenweg 4,<br />

21365 Adendorf<br />

Der Preis für das vollständige Ehrenbuch<br />

beträgt 38,85 Euro und für die<br />

Auszüge zwischen 4,60 Euro und 7,15<br />

Euro (je nach Umfang).<br />

Bezahlung erfolgt an die Kreisgemeinschaft<br />

nach Auslieferung.<br />

Ferien in Liebemühl: 3 Doppelzimmer, 1<br />

Dusche/WC im Korridor, alles renoviert. Pro<br />

Person mit Halbpension pro Tag 16,- Euro.<br />

Wohnen bei Hans-Hermann Preuß (Dolmetscher<br />

und Reiseleiter) Twarda 28, PL14-140<br />

Milomlyn (Liebemühl); Telefon<br />

0048/89/6473039<br />

Urlaub in Allenstein: Familienpension in<br />

ruhiger Lage am Wald. Übernachtung mit<br />

Frühstück oder Halbpension, Doppel- oder<br />

Einzelzimmer. Abschließbare Garagen, Taxi.<br />

Gastgeber spricht deutsch. Eugen Laska, ul.<br />

Owocowa 19, PL10-803 Olsztyn (Allenstein)<br />

9, Tel. 0048/89/5271144<br />

Kersten Radzimanowski, Schwalgendorfer<br />

Chronik Ein Streifzug durch 300 Jahre<br />

Geschichte des ostpreußischen Oberlandes,<br />

ca. 200 S. im Selbstverlag des Autors (Ferd.-<br />

Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf/Strausberg),<br />

gebunden, Preis: 43 Euro.<br />

„Begrienenswertes und Besinnliches vom<br />

Kreis <strong>Mohrungen</strong> und nebenan“ von Brigitte<br />

Demuth-Ignée. Husum Taschenbuch,<br />

124 Seiten, 6,95 Euro zu beziehen über den<br />

Buchhandel.<br />

Über den Mohrunger Dichter Willamov ist<br />

ein Buch erschienen: Johann Gottlieb Willamov<br />

- Leben und Werke; Laumann-Verlag,<br />

Dülmen (ISBN 3-87466-315-9), Autor: Karl<br />

Willamowius. Das Buch ist im Buchhandel<br />

Anzeigen<br />

oder beim Verlag für 10,20 Euro erhältlich.<br />

Mohrunger Krawatte: Lieferbar in den Farben<br />

blau und burgunderrot. Ein ideales<br />

Geschenk für den Ehemann, den Sohn, Bruder,<br />

Schwager, Freund usw. Preis 12.- Euro<br />

einschließlich Porto und Verpackung. Bestellungen<br />

an Hans Klein, Viktor-von-Scheffel-<br />

Straße 17, 90537 Feucht<br />

Vier Reisen nach Ostpreußen in den Jahren<br />

1999 bis 2002. Der Film vermittelt einen<br />

Blick in die Vergangenheit und Gegenwart. In<br />

ca. 1,5 Stunden werden folgende Stationen<br />

dargestellt.: Danzig - Mehlsack - Heilsberg<br />

Schlitt - Blankenberg - Allenstein - Steinort -<br />

Dönhoffstädt - Gallingen - Prassen - Juditten-<br />

Tannenberg - Wolfsschanze - Oberländischer<br />

Kanal. Im Rahmen der Reiseberichterstattung<br />

werden die Spuren von drei ostpreußischen<br />

Familien bis in die Gegenwart verfolgt. Den<br />

Film gibt es als VHS-Videokassette für 33,00<br />

Euro einschließlich Versandkosten, oder als<br />

DVD für 43,00 Euro einschließlich Versandkosten.<br />

Friedhelm A. Dölling, Fliederweg 19,<br />

49525 Lengerich.<br />

Ernst Vogelsang: Das Schützenbuch der<br />

Schützengilde <strong>Mohrungen</strong> 1826-1897.<br />

Hamburg 2004. (Sonderschriften des Vereins<br />

für Familienforschung in Ost- und Westpreußen<br />

e. V., Nr. 104), 178 Seiten, kann für 10,-<br />

Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden<br />

bei: Elisabeth Meier, Postfach 110539, 46125<br />

Oberhausen.<br />

E-Mail: vffow.buchverkauf@t-online.de<br />

»So lachen wir in Ostpreußen« Heitere und<br />

besinnliche Vertellchens auf einer CD (60<br />

Min.) Bestellungen an: Friedel Ehlert, Im<br />

Brandenbaumer Feld 15, 23564 Lübeck, Tel.:<br />

0451/794028; Preis 10,50 Euro einschl. Porto<br />

u. Verpackung<br />

Prökelwitz und Schlobitten. Dieser Film<br />

befaßt sich mit den Besitzungen des Fürsten<br />

Alexander zu Dohna-Schlobitten in den Kreisen<br />

Preußisch Holland und <strong>Mohrungen</strong>. Dargestellt<br />

werden die Schlösser Prökelwitz und<br />

Schlobitten in Vergangenheit und Gegenwart<br />

zusammen mit den Vorwerken Königssee,<br />

Pachollen, Storchnest, Vaterssegen, Adamshof,<br />

Neumühl, Köllmen und Glanden sowie<br />

die Güter Schlobitten, Muttersegen und Guhren.<br />

Länge des Filmes ca. 1,5 Stunden. Die<br />

VHS-Kassette kostet 33,00 Euro einschließlich<br />

Versandkosten und die DVD kostet 43,00<br />

Euro einschließlich Versandkosten. Friedhelm<br />

A. Dölling, Fliederweg 19, 49525 Lengerich.<br />

95


Früheres Herrenhaus in Zöpel/Sople bei<br />

Maldeuten, in 5 ha großem Park, verkehrsgünstig<br />

gelegen, bietet Gruppenoder<br />

Einzelreisenden angenehmen Aufenthalt<br />

in stilvoll eingerichteten Räumen mit<br />

Bibliothek, Billard- und Musikzimmer.<br />

Unterbringung in schönen Gästezimmern<br />

(m. Dusche/WC) bei guter preiswerter Verpflegung.<br />

Badestelle und Reitmöglichkeit<br />

in der Nähe. Auskunft telefonisch oder<br />

schriftlich: Christina Nowicki, Sople 17, PL<br />

14-330 Maldyty, Tel.: 0048/89/7586092,<br />

Fax: 0048/89/7856836. Oder auch: Ostpreußenstr.<br />

21, 64297 Darmstadt, Tel.<br />

06151/53684.<br />

Willkommen in Liebstadt! Einfamilienhaus<br />

»Chriestelchen« bietet: sechs Betten,<br />

zwei Badezimmer, Kamin, Garage,<br />

Umgebung mit der Natur z. B. Enten, Hühner,<br />

Pferde - nicht vergessen die Seen. Die<br />

gesunde - ostpreußische Luft - gratis.<br />

Haben Sie Fragen, rufen Sie einfach an,<br />

Tel. 02339/2364, oder schreiben Sie:<br />

Renate Gazalka, Venusstr. 1, 58285<br />

Gevelsberg.<br />

Unsere Heimat – Schöne Landschaft.<br />

Ein Satz von acht farbigen Bildkarten, in<br />

der Mitte auf DIN A 6 gefalzt, Postkartenformat.<br />

Zu beziehen von Elisabeth Krahn,<br />

Königsberger Straße 2 a, 31319 Sehnde.<br />

Preis: 8,70 Euro inklusive Versandkosten.<br />

Gedichte von Zeitzeugen aus dem Kreis<br />

<strong>Mohrungen</strong> (Ostpr.) sind zum Preis von<br />

Euro 11,50 einschl. Versandkosten erhältlich.<br />

Bestellungen an Wolfgang Warnat,<br />

Silcher Straße 5, 35415 Pohlheim, Tel.<br />

06403/6099009<br />

Oberländische Heimat. Ein ostpreußisches<br />

Hausbuch für jung und alt. Von Kersten<br />

Radzimanowski, mit zahlreichen<br />

Fotos und Illustrationen, 230 S., ISBN 3-<br />

00-014609-1, gebunden, Format: 24,5 x<br />

17 cm, Preis: 37 Euro.<br />

Neues Buch: „Reichau und Umgebung.<br />

Geschichte eines Dorfes im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

(Ostpreußen)“. Es beginnt in der<br />

Frühzeit, Gründung usw. und endet mit<br />

dem 23. Januar 1945. Es gibt einige Statistiken<br />

(die älteste von 1785), Fotos,<br />

Berichte über Dorfleben und Personen. Es<br />

umfaßt 110 Seiten DIN A4 und kann für<br />

13,00 Euro einschließlich Versandkosten<br />

96<br />

Anzeigen<br />

bezogen werden bei Egon Grönke,<br />

Buchenweg 9, 58119 Hagen, Telefon<br />

02334/55224<br />

Ferienhaus in Liebstadt (ehemalige<br />

Schwerbeschädigtensiedlung), zwei Schlafzimmer<br />

mit Bad im 1. Stock, im Erdgeschoss,<br />

1 Wohn- und Esszimmer, 1 Küche<br />

und Bad mit Badewanne. Mit Wasch- und<br />

Spülmaschine, Terrasse und Tennisplatznutzung<br />

unmittelbar in Hausnähe. Für bis<br />

zu 4 Personen, komplett für 50 Euro pro<br />

Tag. Näheres Wioleta Kur 0048897587266<br />

Oberländischer Kanal. Elbing - Pr. Holland<br />

- <strong>Mohrungen</strong> - Osterode mit alten<br />

Ansichtskarten, Stichen, Fahrplänen und<br />

neuen Fotos; Grußkarten Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

und Kreis Pr. Holland; Chronik Dorf Kahlau,<br />

usw. abzugeben. Gratisliste anfordern bei<br />

Heinz J. Will (früher Grünhagen, Elbing),<br />

Flaumbachstr. 32, 56858 Haserich. Tel. o.<br />

Fax 06545/6152<br />

Für unverlangte Einsendungen wird nicht<br />

gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn<br />

ausreichend Porto beiliegt. Die Redaktion<br />

Urlaub in <strong>Mohrungen</strong>. Geboten wird moderne<br />

Ferienwohnung. Es wird deutsch gesprochen.<br />

Garage und Taxi stehen auf<br />

Wunsch zur Verfügung. Auskunft: Marek Nalikowski<br />

(Telefon: 004889757/2623) ul. Wrzosowa<br />

18, PL 14-300 Morag (früher <strong>Mohrungen</strong>).<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt ein<br />

Überweisungsträger der Kreisgemeinschaft<br />

<strong>Mohrungen</strong> e. V. für Einzahlungen auf deren<br />

Konto bei der Kreissparkasse Köln bei.<br />

Die Redaktion


Unser Bücher- und Landkartenangebot<br />

Flucht, Vertreibung und<br />

Deportation<br />

am Beispiel des Kreises<br />

<strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />

von Ilmar Degen<br />

Examensarbeit an der Universität Bonn<br />

Nach einer eingehenden Darstellung unseres<br />

Heimatkreises und seiner Bevölkerung<br />

gibt der Autor einen Überblick über den Verlauf<br />

des letzten Krieges und dessen tragischen<br />

Auswirkungen auf den Kreis <strong>Mohrungen</strong>.<br />

Anhand von Erlebnisberichten unserer<br />

Kreisbewohner werden die unvorstellbaren<br />

körperlichen und psychischen Leiden in den<br />

Jahren 1945/46 aufgezeigt.<br />

Diese Dokumentation gehört in jede von der<br />

damaligen Tragödie betroffenen Familie, damit<br />

das leidvolle Geschehen im Gedächtnis<br />

unserer Nachfahren erhalten bleibt und nicht<br />

der Vergessenheit anheim fällt - es ist aber<br />

auch ein bedeutsamer Abschnitt unserer eigenen<br />

Familiengeschichte.<br />

11,75 Euro einschl. Porto und Verpackung<br />

Landkarte des Kreises <strong>Mohrungen</strong>, Maßstab<br />

1:100000, 2farbig, 6,65 Euro einschl.<br />

Porto u. Verpackung<br />

Meßtischblätter des Kreises <strong>Mohrungen</strong>,<br />

Maßstab 1:25000, 1farbig, 7,- Euro einschl.<br />

Porto u. Verpackung. Bei der Bestellung bitte<br />

den gewünschten Ort nennen<br />

Bestellungen sind zu richten an<br />

Wolfgang Warnat<br />

Silcher Straße 5<br />

35415 Pohlheim<br />

Tel. 06403/6099009<br />

Der Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

Ein ostpreußisches Heimatbuch<br />

Zusammengestellt von<br />

Dr. Wolf Frhr. von Wrangel<br />

Unveränderter Nachdruck der<br />

Erstausgabe von 1967<br />

464 Seiten mit vielen alten Fotos,<br />

1 Karte des Kreises, Ganzleinen<br />

28,10 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />

Zwischen<br />

Narien und Geserich<br />

Bilder aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />

Von Dr. Ernst Vogelsang und der Mitarbeit<br />

von Erich Przetak (†) sowie Willy Binding.<br />

Auf 320 Seiten enthält dieser Bildband 646<br />

ältere Fotos aus 142 Orten unseres ostpreußischen<br />

Heimatkreises<br />

25,55 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />

Herderschule<br />

<strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />

Von Dr. Ernst Vogelsang<br />

Dieser Bericht enthält auf fast 100 Seiten u. a.<br />

die Vorgeschichte und Entwicklung dieser<br />

Schule, Namen von Lehrern, Abiturienten und<br />

Untersekunda-Abgängern, Lehrpläne, Jahresberichte,<br />

etwa 50 Ablichtungen von Bildern,<br />

Skizzen, Zeichnungen sowie ein Namen-<br />

und Ortsverzeichnis<br />

12,30 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />

Alle Bände sind durch Nachdruck wieder lieferbar<br />

Himmelforther Trilogie<br />

(einschließlich der Ortsteile Pfeilings und Sillehnen)<br />

Band 1: Chronik Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen<br />

Geschichte der Dorfgemeinde und seiner Bewohner von der Gründung bis zur<br />

Flucht und Vertreibung 1945, Berufsstruktur, Vereins- und Schulwesen, Sitten und<br />

Gebräuche, mit Bildern, Landkarten und Statistiken - 273 Seiten, 24,- Euro<br />

Band 2: Bildband Bilder von gestern und heute, Personen, Vereine, Höfe<br />

365 Fotos, 19,- Euro<br />

Band 3: Ortsfamilienbuch . . . und sie lebten in Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen<br />

Eine Personen- und Familienzusammenstellung, vielfach weit in die früheren Jahrhunderte<br />

zurückgehend. Familäre Vorfahren-Zusammenhänge, überwiegend mit<br />

Geburts-, Tauf-, Heirats- und Sterbedaten. Auch die Fragen: Woher gekommen,<br />

wohin verzogen oder nach Flucht und Vertreibung verblieben, finden vielfach eine<br />

Antwort - Etwa 6000 Namen – Vergriffen, Nachauflage nicht vorgesehen<br />

Alle Bände in Halbleinen. Jeder Band kann einzeln bezogen werden bei Willy Binding, Am<br />

Rötschberg 17, 50127 Bergheim, Tel./Fax 02271/798195, zusätzlich Porto und Verpackung


Mohrunger<br />

Kreistreffen<br />

Gießen<br />

01.10. + 02.10.2005<br />

Leistungen:<br />

Hinfahrt im Standardbus der Fa. Büssemeier<br />

Rückfahrt abends am gleichen Tag<br />

Preis 10,- €<br />

Der Preis wird sofort im Bus von Herrn von Halfern kassiert.<br />

Diese Fahrt wird vom Mohrunger Heimatverein gefördert.<br />

Abfahrtsorte: Gelsenkirchen, Betriebshof Fa. Büssemeier ca. 05.20 Uhr<br />

Duisburg, Hauptbahnhof ca. 06.00 Uhr<br />

Mülheim Hauptbahnhof ca. 06.20 Uhr<br />

Essen Hauptbahnhof Südausgang ca. 06.40 Uhr<br />

Bochum Hauptbahnhof ca. 07.20 Uhr<br />

Dortmund Hauptbahnhof ca. 07.40 Uhr<br />

Außerdem alle Raststätten an der A 45 in Richtung Gießen z. B.<br />

Lüdenscheid ca. 08.30 Uhr<br />

Siegen ca. 09.20 Uhr<br />

Herborn Süd ca. 09.50 Uhr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Wolf-Rüdiger von Halfern, Luxemburger Allee 48, 45481 Mülheim<br />

Telefon 0208-470353

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