Familienchronik - Mohrungen
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34. Jahrgang 106. Ausgabe Sommer 2005
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung der Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1<br />
Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2<br />
Der Kreisvertreter berichtet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />
10. Landestreffen der Ostpreußen in Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen am 01. und 02. Oktober 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />
Der Vorstand gratuliert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
www.<strong>Mohrungen</strong>.de ist online . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005 in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Eiserne Hochzeit Willy und Eva Binding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Patenstadt Gießen und ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
Jugendbegegnung in Morag (<strong>Mohrungen</strong>) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in Allenstein und ihr <strong>Mohrungen</strong>-Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Gedicht „Trauerweide am See“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Neue Möglichkeiten in der Gruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Unter einem guten Stern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Gumbinner Heimatpreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
Herderschüler in Bad Pyrmont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />
Besuch in Waltersdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />
Kindheitserinnerungen, oder: wo liegt Afrika? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />
Neues aus Hagenau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28<br />
Nachkomme Willamovs auf Spurensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
Professor Dr. med. Leo Koslowski, ein herausragender Charakter aus Liebstadt . . . . . . . . . . . . .31<br />
(Un)Vergessenes Oberland! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs in Schwalgendorf erbeten . . . . . . . . . . . . .35<br />
Auer – hartes Leben inmitten eines Naturparadieses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
Nickelshagener Dorfgeschichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43<br />
Flüchtlingstragödie und Zugunglück am 22./23. Januar 1945 bei Grünhagen (Schluß) . . . . . . . . .48<br />
Stationen unserer Flucht aus <strong>Mohrungen</strong> in Ostpreußen im Jahr 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />
Flucht und Vertreibung nach 60 Jahren. Kindheitserinnerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57<br />
Der Tod der Schönrades. Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />
„Es ist kein Weg zu weit, mit Freunden an Deiner Seite“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64<br />
So war es damals daheim: Saalfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70<br />
Telefonanschlüsse in Saalfeld 1938/41 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71<br />
Fernsprech-Teilnehmer-Verzeichnis Saalfeld Januar 1940 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75<br />
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr zu Saalfeld 1896-1945 (Fortsetzung) . . . . . . . . . . . . . . . .77<br />
Auskunft erbeten / Gesucht werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .81<br />
Wir gratulieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83<br />
Heimgerufen wurden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93<br />
Anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .94<br />
Aus Platzgründen befindet sich das Impressum in dieser Ausgabe auf Seite 28
Einladung zur<br />
Mitgliederversammlung<br />
der Kreisgemeinschaft<br />
<strong>Mohrungen</strong> e. V.<br />
Alle Mitglieder der Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e. V. werden<br />
gemäß unserer Satzung zu der öffentlichen<br />
Mitgliederversammlung<br />
am Sonntag, dem 2. Oktober 2005, in die Kongreßhalle in Gießen –<br />
unserer Patenstadt –, Berliner Platz, eingeladen.<br />
Beginn im Anschluß an die Feierstunde gegen 12.00 Uhr.<br />
Tagesordnung:<br />
- Begrüßung und Eröffnung<br />
- Vorstellung der neu hinzugekommenen Kreistagsmitglieder<br />
- Jahresbericht 2004/2005<br />
- Verschiedenes<br />
Anträge zur Tagesordnung im Rahmen der Satzung bitte bis spätestens<br />
zwei Wochen vor der Versammlung an den stellvertretenden<br />
Kreisvertreter, Herrn Hartmut Krause, Elbinger Straße 40, 28876 Oyten.<br />
Der Vorstand bittet um zahlreiches Erscheinen.<br />
Günter Dombrowski<br />
Kreisvertreter<br />
Titelbild: Das neue Schloß in der Patenstadt Gießen.<br />
Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen.<br />
1
2<br />
Termine Termine Termine<br />
9 Tage Erholung<br />
in der Heimat!<br />
Urlaubsfahrt durch das Ermland und Masuren<br />
in unsere Heimat Kreis <strong>Mohrungen</strong> –<br />
Übernachtung im Gutshaus Zöpel – mit Ausflügen in die Kreisstädte<br />
Möglichkeiten für private Unternehmungen sind gegeben!<br />
19.06. - 27.06.2006<br />
Reisepreis pro Person im<br />
Doppelzimmer nur 519,- €<br />
Einzelzimmer nur 579,- €<br />
Eingeschlossene Leistungen:<br />
Fahrt im Fernreisebus mit Klimaanlage, Bordküche, WC und Video, 2 Übernachtungen<br />
mit Halbpension in Stettin, 6 Übernachtungen HP in Maldeuten/Zöpel, Ausflugsfahrten,<br />
Reiseleitung in Danzig,Reiseleitung bei der Masurenfahrt, sämtliche<br />
Gebühren in Polen, Personenbeförderungssteuer, Begrüßungsgetränk im Bus,<br />
Reisesicherungsschein, 1 Abschiedsfest mit Grillgerichten, in- und ausländische<br />
Steuern.<br />
Auf Wunsch Beinliegen gegen Aufpreis: 100,- € pro Person<br />
Sie haben 40 % mehr Beinfreiheit!<br />
WICHTIG:<br />
Versicherung NICHT im Reisepreis eingeschlossen.<br />
Anmeldungen bitte an W.-R. von Halfern, Luxemburger Allee 48,<br />
45481 Mülheim/Ruhr.<br />
Nach der langjährigen überaus zufrieden stellenden Zusammenarbeit mit Herrn<br />
Gerhard Janzen müssen wir ihn leider als Gruppenleiter verabschiedet und freuen<br />
uns, seinen Nachfolger – Herrn Wolf-Rüdiger von Halfern – als neuen Organisator<br />
und Reiseleiter begrüßen zu dürfen.<br />
Wir sind sicher, dass die Heimatfahrten nach Ostpreußen weiterhin so schön und<br />
erlebnisreich bleiben wie bisher.<br />
Veranstalter: Büssemeier Bus GmbH Gelsenkirchen
Der Kreisvertreter berichtet<br />
Liebe Heimatfreunde des Kreises <strong>Mohrungen</strong><br />
Das Kreistagsmitglied Herr Paul Baginski hat uns mitgeteilt, daß er aus gesundheitlichen<br />
Gründen sein Mandat abgibt. Der Vorstand und der Kreistag<br />
sprechen ihm hiermit für die langjährige Mitarbeit in unserem Gremium<br />
ein herzliches Dankeschön aus. In verschiedenen Funktionen war Herr Baginski<br />
tätig, die er mit vollem Engagement und erfahrenem Weitblick zum Wohle unserer<br />
Kreisgemeinschaft ausgeübt hat. Wir wünschen ihm einen geruhsamen Lebensabend<br />
bei bester Gesundheit.<br />
Im Laufe der Zeit sind nach der Wahl der Abgeordneten weitere Damen und Herren<br />
nachgerückt:<br />
- Herr Ulrich von Ankum-Hoch<br />
- Herr Werner Fleischer<br />
- Frau Ellinor Schaaf<br />
- Herr Fritz Schulz<br />
- Herr Günter Tilsner<br />
Ihnen sei zunächst für die Bereitschaft, in der Kreisgemeinschaft aktiv mitzuarbeiten,<br />
gedankt, und wir wünschen ihnen viel Erfolg.<br />
Nachdem bereits zur Einweihung der Gedenkeinrichtung für die verstorbenen<br />
Vertriebenen in Luckenwalde berichtet worden ist, können wir jetzt mitteilen, daß<br />
die Namensliste derselben vorliegt. Leider sind die Herkunftsorte nicht angegeben,<br />
da dies seinerzeit im November/Dezember 1945 infolge der Nachkriegswirren<br />
nicht möglich war. Fest steht, daß der Transport aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
gekommen ist. Dies konnte auf der Kreisausschußsitzung am 9./10. April 2005<br />
bekanntgegeben werden. In Fortsetzung der vorangegangenen Sitzung wurde<br />
zunächst auf die Bedeutung des Deutschlandtreffens der Ostpreußen am 21./22.<br />
Mai 2005 in Berlin hingewiesen. Unsere Kreisgemeinschaft hat zur Präsentation<br />
unseres Heimatkreises eine Stellfläche bestellt. Sie wurde von den Herren<br />
Feddrich und Warnat betreut. Als Teilnehmer der Herdergruppe aus Morag/<strong>Mohrungen</strong><br />
konnten wor begrüßen die Damen Manka, Winnicka und Wojcik sowie<br />
Herrn W. Manka.<br />
Die fällige Kassenprüfung wurde von den Herren von Halfern und Haese am 19.<br />
Februar 2005 durchgeführt. Sie bestätigten eine sach- und fachgerechte Führung<br />
des Kassenbuches. Der Antrag zur Entlastung wird auf der Kreistagssitzung<br />
in Gießen gestellt. Vom zuständigen Finanzamt wurde die Gemeinnützigkeit<br />
unserer Tätigkeit der Kreisgemeinschaft für die Jahre 2001 bis 2003 bestätigt.<br />
Dies erfolgt jeweils im Dreijahresrhythmus.<br />
Die Postkartenausstellung über den Kreis <strong>Mohrungen</strong> wird wie auch der dazugehörige<br />
Katalog von Frau Harder betreut. Sie wird als unsere Präsentation auf der<br />
700-Jahr-Feier in Saalfeld gezeigt. Eine Delegation unserer Kreisgemeinschaft<br />
nimmt an den Feierlichkeiten teil und wird in der folgenden MHN darüber berichten.<br />
Wir übersenden hiermit herzliche Glückwünsche an die Stadt Saalfeld/Zalewo<br />
und wünschen weiterhin viel Erfolg im Werden der Stadt, verbunden mit<br />
freundschaftlichem Zusammenwirken.<br />
An dieser Stelle sei erwähnt, daß der Ausschuß einstimmig dafür plädiert, Herrn<br />
3
Herbert Preuß / Henryk Pruszkowski in <strong>Mohrungen</strong>/Morag als Mittler unserer Aktivitäten<br />
dort zu haben.<br />
Die Jugendarbeit, insbesondere der Austausch mit Jugendlichen aus dem alten<br />
Kreis <strong>Mohrungen</strong>, wird von Herrn Wiedwald in Verbindung mit der Patenstadt<br />
Gießen vorzüglich durchgeführt.<br />
Intensive Arbeiten sind von Herrn Feddrich bei der Realisierung des „Lapidariums“<br />
in Liebstadt ausgeführt worden, so daß Überlegungen zur abschließenden<br />
Gestaltung angestellt werden. Als letzte Anregung kam, für die Verstorbenen des<br />
gesamten Kreises <strong>Mohrungen</strong> eine Gedenktafel zu errichten. Hier ist ein geeigneter<br />
Platz hergerichtet und entstanden. Zusätzlich hat Herr Feddrich im einschlägigen<br />
Archiv in Berlin eine namentliche Bestattungsliste der im Jahre 1945<br />
dort Beerdigten gefunden. Sie wurde seinerzeit noch von Pfarrer Donde aufgestellt.<br />
Nach langer und umfangreicher Arbeit können wir mitteilen, daß ab 18. Mai 2005<br />
der Kreis <strong>Mohrungen</strong> im Internet vertreten ist. Dies haben wir Herrn Feddrich zu<br />
verdanken. Es wird jeder gebeten, seine Zusätze und Wünsche an ihn heranzutragen,<br />
damit wir das Bild unseres Heimatkreises vervollständigen können. Dies<br />
soll und wird ein entscheidender Beitrag sein, unseren Heimatkreis, wie er war,<br />
der Nachwelt zu erhalten und in Erinnerung bleiben zu lassen.<br />
Zum Abschluß sei noch einmal auf unser nächstes Kreistreffen in unserer Patenstadt<br />
Gießen am 1./2. Oktober 2005 hingewiesen – gleichzeitig ein Jubiläumsfest<br />
hinsichtlich der Patenschaft von Gießen und Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong><br />
e. V. Die Einladung zur öffentlichen Mitgliederversammlung ist statutengemäß in<br />
dieser MHN erhalten.<br />
Mit freundlichen Grüßen verbleibt Ihr Kreisvertreter<br />
Günter Dombrowski<br />
4<br />
10. Landestreffen der Ostpreußen<br />
– Mecklenburg-Vorpommern –<br />
in<br />
SCHWERIN<br />
Sonnabend, 8. Oktober 2005<br />
10 bis 17 Uhr / Sport- u. Kongreßhalle<br />
19059 Schwerin, Wittenburger Str. 118<br />
Alle 40 ostpreußischen Heimatkreise sind an Extra-Tischen ausgeschildert.<br />
Für das leibliche Wohl, ein schönes Kulturprogramm und genügend Parkplätze ist gesorgt.<br />
Verwandte und Freunde bitte informieren und mitbringen.<br />
Schriftliche Auskunft gegen Rückporto bei:<br />
Landsmannschaft Ostpreußen, Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />
Vors.: Manfred F. Schukat, Hirtenstr. 7a, 17389 Anklam, Tel. 03971 - 245688
Hauptkreistreffen in der<br />
Patenstadt Gießen<br />
am 01. und 02. Oktober 2005<br />
In dieser MHN-Ausgabe 106 - Sommer 2005 - möchte ich noch einmal alle<br />
wichtigen Punkte oder Änderungen erwähnen. - In der Ausgabe-Nr.105, Seite<br />
12, sind die Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Gasthöfe zum Aussuchen<br />
angegeben.<br />
Wer sich persönlich Unterlagen schicken lassen möchte, der wende sich an die<br />
Stadt-und Touristikinformation, Zimmervermittlung in Gießen, Berliner Platz 2,<br />
35390 Gießen, Telefon: 0641/ 1 94 33 - Fax: 0641/ 7 69 57.<br />
In der Ausgabe Nr.105, Seite 10, ist der Stadtplan „Gießen-Innenstadt“ ersichtlich;<br />
auf der Seite 11 steht der „geplante Ablauf“ dieser o. e. Tage in Gießen.<br />
Aufmerksam möchte ich Sie auf die „historische Postkartenausstellung <strong>Mohrungen</strong><br />
- Stadt und Land, wie es einmal war ...“ machen. Eröffnung um 9.30 Uhr am<br />
Samstag, den 1. Okt. auf dem oberen FOYER der Kongreßhalle. Ebenso um<br />
10.00 Uhr ist der START zur Stadtbesichtigung - mit kundigem Stadtführer - ab<br />
„Bus-Haltestelle“, Berliner Platz 2.<br />
Auf Seite 9 - unterer Absatz - und Seite 10 wurde aufgerufen: Ein Reisebus der<br />
Firma Büssemeier - unter der Leitung von Wolf-Rüdiger von Halfern, Mühlheim/Ruhr<br />
- startet aus dem Ruhrgebiet zum Kreistreffen nach Gießen. - Nur der<br />
Hinweis siehe letzte Seite der MHN 105 ist falsch = ein anderer Aufruf = Heimatreise.<br />
Sollte dieser Reisebus der Fa. Büssemeier zur Stadtbesichtigung eingesetzt<br />
werden, wird von mir noch „ein Stadtführer für Busse“ eingesetzt. - Bitte anmelden!<br />
-<br />
Dieses Hauptkreistreffen in der Patenstadt Gießen steht unter dem Motto: JUBI-<br />
LÄUMSTREFFEN in Gießen und wird feierlich während der FEIERSTUNDE am<br />
Sonntag, dem 2. Oktober, in der Kongreßhalle durch die angekündigten FEST-<br />
REDEN deutlich erklärt.:<br />
1. Oberbürgermeister Haumann der Stadt Gießen über:<br />
51 Jahre (50.) Patenstadt Gießen – <strong>Mohrungen</strong><br />
56 Jahre (55.) Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e.V. in der BRD<br />
Gegründet in Duisburg<br />
2. Erinnerung an die Geschichte: 700 Jahre SAALFELD Ostpr.<br />
Sprecher: Hans Klein<br />
In der Ausgabe Nr.105, Seite 9, - unterer Teil - sind die „Artikel/Teile“ angegeben,<br />
die Sie an unserer Kasse käuflich erwerben können. Mitgebracht werden die JU-<br />
BILÄUMSBECHER - 675 Jahre <strong>Mohrungen</strong> - Ostpreußen - 1327 - 2002 - z. Preise<br />
von EUR 3,00.- Auf der Seite 10, der Ausgabe Nr.104, - Mitte - Hinweise für<br />
Anreisende mit der Deutschen Bundesbahn nach Gießen-Hbf.<br />
Im Eingangsbereich in die Kongreßhalle, in Richtung der Säle, werden von Frau<br />
Goldap, Köln und Helfern mehrere Tische - ca. 6 Meter lang - aufgestellt, für den<br />
Verkauf von Büchern, Landkarten, Marzipan u. a.Teile - wie auch in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Am Samstag, dem 1.Oktober = 19.00 Uhr BUNTER ABEND mit Musik und Tanz,<br />
5
Folklore-Aufführungen, ergänzt mit dem ostpreußischen Liedermacher und Sänger<br />
„BernStein“ aus Husum. BernStein beim Bundestreffen der Ostpreußen in<br />
Berlin, der den Kulturellen Nachmittag moderierte, wurde von der Kulturreferentin<br />
Frau Harder angesprochen, ob es möglich wäre, zu unserem Kreistreffen<br />
nach Gießen zu kommen. Vorgesehen ist, auf unseren BUNTEN ABEND mit<br />
dem ostpreußischen Liedgut des Herrn BernStein die Teilnehmer zu erfreuen.<br />
BernStein war auch beim Bundestreffen der Ostpreußen 2002 in Leipzig dabei<br />
und kam auch zu unserem Kreistreffen 2002 nach Bad Nenndorf als Sänger und<br />
bot seine Tonträger zum Kauf an.<br />
Am 30. Mai 2005 war ich zu den organisatorischen Gesprächen zum Kreistreffen<br />
in Gießen. Meine Helferin und Nachfolgerin Frau Monika Buddych, 45772 Marl,<br />
war zur Einarbeitung dabei und ebenfalls Herr Wolfgang Warnat, Pohlheim bei<br />
Gießen. - Es war ein gutes Einvernehmen mit den Gesprächsteilnehmern und<br />
unserer Gruppe.<br />
Weiterhin noch zuständig für die Organisation und Durchführung:<br />
Fritz Chr. Sankowski, Joachimstraße 12, 44789 Bochum<br />
Telefon: 0234/311616, Fax: 0234/3253118<br />
6<br />
Der Vorstand gratuliert<br />
Herrn Willy Binding zum 89. Geburtstag<br />
am 08. August 2005<br />
Frau Erika Jahr zum 85. Geburtstag<br />
am 21. August 2005<br />
Herrn Joachim Berg zum 75. Geburtstag<br />
am 19. Juli 2005<br />
Herrn Karl Selack zum 75. Geburtstag<br />
am 22. August 2005<br />
Herrn Erhard Wiedwald zum 70. Geburtstag<br />
am 22. Juli 2005<br />
Frau Gerda Berg zum 65. Geburtstag<br />
am 28. März 2005<br />
und dankt für die geleistete Arbeit!
Liebe MHN Leser<br />
www.mohrungen.de ist online<br />
Ja, es ist vollbracht, die Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> hat eine eigene<br />
Homepage im weltweiten Internet. Wenn Sie www.mohrungen.de als unserer<br />
Anschrift dafür eingeben, gelangen Sie, nachdem Sie einen kleinen Vorfilm<br />
(20 Sekunden lang) gesehen haben, zu folgendem Bild:<br />
Hier werden unserer Besucher dann begrüßt, und Sie stehen quasi vor dem Herderhaus<br />
im Jahre 1820. Das eine Haus heißt Classic und das andere Progressive.<br />
Nachdem Sie nun auf eines der beiden Häuser geklickt haben, gelangen Sie<br />
auf eine der beiden Versionen unserer Webseite. Sie erinnern sich bestimmt an<br />
die MHN zu Ostern 2004, als wir Sie per Fragebogen baten, uns unter anderem<br />
ein wenig über Ihre Zugangsmöglichkeit zum Internet Auskunft zu geben. Ihre<br />
Antworten ergaben, daß einige von Ihnen ältere Computer und Betriebssytemversionen<br />
nutzen. Das mittlerweile ca. zehn Jahre alte Internet entwickelt sich<br />
von der technischen Seite her derzeitig immer noch sehr schnell, und damit auch<br />
die Techniken der Webseitenerstellung, was zwar dazu führt, daß man heute<br />
zahlreiche interessante anspruchsvolle Webseiten nutzen kann, jedoch sind diese<br />
in der Regel nur mit den Computern und Betriebssystemen der neuesten Generation<br />
gut zu sehen. Von daher haben wir uns entschieden auch für die Internetbesucher<br />
mit älteren Geräten unsere Webseite zugänglich zu machen, und<br />
dafür gibt es die Classicversion, die Sie erreichen, wenn Sie auf das „rechte<br />
Haus“ klicken. Hier bekommen Sie alles, was Sie benötigen, in einem umfangreichen<br />
Angebot. Wenn Sie auf das Haus links daneben klicken, welches den Namen<br />
„Progressiv“ trägt, dann gelangen Sie zu der mit modernsten Mitteln hergestellten<br />
Internetseite, die allerdings z. B. für das Abspielen von Filmen einen aktuellen<br />
Computer mit DSL Internetzugang benötigt.<br />
Im Februar 2004 beauftragte der Kreistag mich mit der Erstellung und Erarbei-<br />
7
tung einer Webseite für die Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> auf der Basis eines<br />
entsprechenden vorgelegten Exposés. In den letzten Jahren hatten ja immer<br />
mehr Kreisgemeinschaften und Vereine eine Internetseite eröffnet, und so war<br />
auch in unserem Verein ein solcher Medienauftritt gewünscht. Wie und was sollte<br />
eine solche Seite zum Ausdruck bringen? Darüber war es nicht so einfach sich<br />
einig zu werden. Sie kennen ja sicherlich den Satz mit den vielen Köchen . . .<br />
Wenn man sich mit dem, was die meisten Kreisgemeinschaften als Internetseite<br />
veröffentlichen, beschäftigt, dann stößt man auf Grundinformationen, die der betreffende<br />
Verein seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt, und darüber hinaus werden<br />
Bilder und Geschichten aus der Vergangenheit angeboten. Alle Vereine bringen<br />
ja ihre Vereinszeitung wie wir hier unsere MHN für ihre Mitglieder heraus, also<br />
ist das Internet dann eine zusätzliches Informationsmedium, wobei leider die<br />
meisten Vereinsmitglieder, wie auch in unserem Verein, auf Grund ihres Alters<br />
keinen Computer und damit auch kein Internet mehr anschaffen, und von daher<br />
ist aus dieser Sicht ein Internetauftritt sicher immer noch sinnvoll, aber andererseits<br />
wird das wichtigste ja durch die Vereinszeitungen vermittelt.<br />
Der Mohrunger Kreistag wollte von daher ein Internet, was über die reine Information<br />
und das Angebot des Aktuellen hinaus geht. Es sollte versucht werden,<br />
über eine zeitgerechte Gestaltung und über ein umfangreiches inhaltlich vielschichtiges<br />
Angebot die Geschichte des Kreises <strong>Mohrungen</strong>, der Gemeinden,<br />
der Menschen, der Zusammenhang zu den anderen Kreisgemeinschaften und<br />
zur Provinz Ostpreußen auf spannende und ansprechende Art und Weise darzustellen.<br />
Wir wollten ein modernes mit besten Mitteln hochwertiges Medienangebot<br />
aufbauen, das auf die Dauer auch und vor allen Dingen Ihre Töchter, Söhne,<br />
Enkel und Enkelinnen und deren Kinder erreicht und erreichen wird, wenn die<br />
sich nach <strong>Mohrungen</strong>, nach Ostpreußen und nach dem, was es immer mehr nur<br />
noch wie eine Sage gibt, einmal fragen.<br />
Die Internetseite mohrungen.de soll dann da sein und jedem auf dieser Welt sein<br />
Interesse und seine Fragen beantworten. Ja, auch Begeisterung und Anteilnahme<br />
und Verständnis ermöglichen und fördern bei denen, die schlicht zu wenig<br />
wissen und durch unsere Internetseite Spaß und Wissen bekommen.<br />
Reisen darf man ja schon lange wieder nach Ostpreußen, und wenn demnächst<br />
die Europäisierung die Gegenwart ist, so kann man auch wieder in Ostpreußen<br />
als Deutscher wohnen und arbeiten, und dann ist das Wissen um das, was da<br />
einmal war, die Historie, gefragt, denn wie heißt es so schön: Wer seine Vergangenheit<br />
nicht kennt, hat auch keine Zukunft.<br />
Von daher sollte unsere Internetseite auch ein Gang in unser Geschichtsarchiv<br />
sein, ein Gang, den man an jedem Computer auf dieser Erde, unabhängig wo er<br />
steht, gehen kann. Man muß nicht nach Gießen fahren, nein, man kann es sich<br />
zu Hause anschauen, ein paar Knöpfe drücken, ein paar mal klicken und schon<br />
ist der Kreis <strong>Mohrungen</strong> bei Ihnen. Ihre gefühlten Verbindungen zur Herkunft und<br />
Heimat dürfen nicht verschwinden, dafür will unser Internetauftritt eine Basis anbieten,<br />
die man nicht einfach wegwischen kann. Die Lebenskultur des deutschen<br />
Ostens, in unserem Fall von Ostpreußen und dem Kreis <strong>Mohrungen</strong> weiterzugeben,<br />
ist die Aufgabe, die hier versucht wird zu unterstützen. Ein lebendiges Archiv,<br />
das Menschen erreicht und emotionale Bindungen über Informationen Bilder<br />
und Filme erzeugt, und dazu beiträgt, sich friedlich und sachlich mit allem<br />
vertraut zu machen. Wir können anders als bei einem Buch dies Angebot jederzeit<br />
erweitern und verändern, wenn es erforderlich sein sollte.<br />
8
Ich habe dieses Arbeitsauftrag zum Aufbau dieser Webseite angenommen, da<br />
ich auf Grund meiner beruflichen Prägung, ich bin freiberuflicher Designer und<br />
Innenarchitekt, über die nötigen fachlichen Voraussetzungen verfüge, und auf<br />
Grund meiner Wurzeln, meine Mutter und mein Vater stammen aus Liebstadt/<br />
Wuchsnig, ist zusätzlich über die reine berufliche Anforderung noch eine emotionale<br />
Verbundenheit da.<br />
Ob mir die Umsetzung gelungen ist, nun, das mögen andere beurteilen, und allen<br />
kann man es auch nicht recht machen, von daher machen Sie sich selbst ein<br />
Bild.<br />
Im Folgenden möchte ich Ihnen hier noch ein paar weitere Schritte auf unserer<br />
Homepage nahe bringen, die Sie vielleicht animieren, sich unsere Webseite intensiv<br />
anzusehen:<br />
Wenn Sie sich für das „Progressive Haus“ entschieden haben, gelangen Sie wie<br />
beschrieben zur Seite HOME/ÜBERSICHT:<br />
Oben in der dunkelgrauen Menüleiste haben Sie acht Hauptmenüs<br />
(HOME/ÜBERSICHT-GEO/LAGE-DIE GESCHICHTE-KREISGEMEINSCHAFT-<br />
GESCHICHTEN-BILDER/FILME-SHOP/TOURISMUS-GÄSTEBUCH/KON-<br />
TAKT), auf welche Sie wahlweise gehen können, und wenn der Menüpunkt rot<br />
wird, sind Sie dann wieder jeweils in einem solchen Untermenü wie hier in unserem<br />
Bild, wo Sie zwölf Pictogramme, mit den links beschriebenen Zugangsbereichen<br />
zur weiteren Auswahl zur Verfügung haben. Hier sind wir auf der<br />
Home/Übersicht-Seite, und Sie finden hier alles, was kurz informiert und aktuell<br />
geschieht.<br />
Hervorheben möchte ich dies Pictogram<br />
eine Getreidehandmühle, und wenn sie darauf klicken, gelangen<br />
Sie zu unserer Suchmaschine der 111 Ortschaften mit den über<br />
280 Wohnplätzen:<br />
Hier können Sie einen gewünschten Ort aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
aufrufen oder über den alphabetischen Index sich eine Ortschaft<br />
suchen und erhalten Informationen wie den Namen des<br />
betreffenden Kirchspieles und die dazu gehörenden Wohnplätze sowie die Ein-<br />
9
wohnerzahl und Zahl der Haushaltungen sowie zwei Karten zur geografischen<br />
Lage im Kreis <strong>Mohrungen</strong> und einen Ausschnitt des Ortes aus einem Meßtischblatt<br />
sowie Bilder von Gebäuden und Straßen.<br />
Wenn gewünscht, können Sie auch eine E-Mail an unseren Archivverwalter<br />
Herrn Warnat senden und diesen bitten, eventuelles weiteres noch im Archiv vorhandenes<br />
Material Ihnen zur Ansicht zu Ihrem Ort per Kopie zur Verfügung zu<br />
stellen. Wir haben jedem Ort eine laufende Nummer gegeben, die es sehr<br />
schnell zuläßt, das entsprechende Material des Ortes in unserem Archiv zu finden.<br />
Herr Warnat kann Ihnen dann auf Wunsch Kopien der Archivunterlagen zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Es ist schon sehr spannend und auch faszinierend, mit welcher Genauigkeit und<br />
mit welchem Ordnungssinn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Kreis<br />
<strong>Mohrungen</strong> verwaltet und strukturiert gewesen ist. Natürlich ist diese Datenbank<br />
auch für jeden aktuell nach Ostpreußen Reisenden eine gute Grundlage, sich historisch<br />
zu orientieren, wobei wir auch die deutschen Namen der 111 Ortschaften<br />
um die heute verwendeten polnischen Namen ergänzt haben, so daß man<br />
das jetzt und früher in Relation stellen kann.<br />
Außerdem erhalten Sie auf HOME/ÜBERSICHT alles Aktuelle, die Jubiläen und<br />
Jubilare, die Projekte und Projektarbeiten der Kreisgemeinschaft, die aktuellen<br />
Veranstaltungen mit Erläuterungen sowie für den Erstbenutzer unserer Webseite<br />
die Einleitung und das Impressum.<br />
Kommen wir zur zweiten Hauptkategorie: GEO/LAGE<br />
Hier können Sie sich ein sicheres Wissen über Ostpreußen und seine Kreisgebiete<br />
und auch über den Kreis <strong>Mohrungen</strong> auf zahlreichen Grafiken und Kartenansichten<br />
verschaffen. Sie bekommen auch die Stadtpläne von den Städten<br />
<strong>Mohrungen</strong>, Liebstadt und Saalfeld zur Ansicht, und wenn Sie dann auf diesen<br />
Stadtplänen auf die angebrachten roten Pfeile klicken, wird Ihnen in einem Extrafenster<br />
eine historische und eine aktuelle Ansicht der entsprechenden Stadt-<br />
10
ansicht gezeigt, so daß Sie über die Bildbetrachtung vom „früher“ zu „jetzt“ in der<br />
Verbindung zur geografischen Lage auch schnell eine gute und sichere Orientierung<br />
erlangen und auch beurteilen können, wie sich alles verändert hat.<br />
Weiterhin können Sie unter >pic Karte Kreis <strong>Mohrungen</strong>< das Kreisgebiet auf 21<br />
quadratischen Bildvergrößerungen (aus unseren hervorragenden Meßtischblättern)<br />
Quadratkilometer für Quadratkilometer nebeneinander betrachten.<br />
Ein weiteres Angebot zum Erwerben von Orts- und Geschichtskenntnis ist eine<br />
Serie von kommentierten chronologischen Ostpreußenkarten, die die Geschichte<br />
Ostpreußens vom 10. bis zum 20. Jahrhundert darbietet. Hier wird jedem historisch<br />
Interessierten die sachliche Grundlage für die Bedeutung und die Gewichtigkeit<br />
dieses Landstriches aufgezeigt und deutlich.<br />
Für diese Ausgabe möchte ich die Vorstellung unseres neuen Internetangebotes<br />
beenden, ich hoffe, Sie konnten mir folgen, und in der nächsten Ausgabe werde<br />
ich Ihnen weitere Themen und Themenangebote von www.mohrungen.de vorstellen,<br />
sollten Sie Fragen oder Vorschläge oder was auch immer haben, können<br />
sie mir jederzeit schreiben oder mich auch anrufen:<br />
Holger Feddrich, Jakobistraße 51, 30163 Hannover, Tel 0511/392807, Fax<br />
0511/392355.<br />
Bis zur nächsten Ausgabe der MHN wünsche ich Ihnen alles Gute und Liebe.<br />
Deutschlandtreffen der Ostpreußen 2005<br />
in Berlin<br />
Nachdem das Deutsche Turnfest für eine ganze Woche über 100.000 Sportler<br />
nach Berlin gebracht hatte, waren zum Ostpreußentag am 21. und 22.<br />
Mai für eine Wochenende etwa 20.000 ehemalige ostpreußische Bürger<br />
nach Berlin gereist. Sie kamen nicht nur aus Deutschland, sondern aus der ganzen<br />
Welt. In der Festveranstaltung am Sonntag wurden nicht nur Teilnehmer aus<br />
den jetzt polnischen und russischen Gebieten begrüßt, sondern auch zu diesen<br />
11
Ostpreußentagen angereiste Besucher aus den USA, Kanada und Australien.<br />
Im Angesicht des Berliner Funkturms hatte man die Deutschlandhalle und zwei<br />
Messehallen ausersehen, um vielleicht eines der letzten Heimattreffen durchzuführen.<br />
In der Messehalle 2.1 hatten die Veranstalter Bänke und Tische so gestellt, dass<br />
sich die Teilnehmer an den Schildern ihrer Kreisgemeinschaften orientieren konnten,<br />
um neue oder alte Bekannte zu treffen. Herr Sankowski hatte an den für die<br />
Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> vorgesehenen Tischen Listen ausgelegt, wo sich<br />
140 Besucher aus dem ehemaligen Kreis <strong>Mohrungen</strong> eingetragen hatten.<br />
Die Teilnehmer dieser Ostpreußentage, die sich überall in Berlin an der als Eintrittskarte<br />
verkauften Plakette erkennen konnten, hatten drei Anlaufpunkte:<br />
Einmal fanden in der Deutschlandhalle, die in etwa zehn Minuten von den Messehallen<br />
aus zu erreichen war, Samstag und Sonntag Veranstaltungen statt.<br />
Am Samstag wurde hier das Deutschlandtreffen mit der Verleihung des Kultur-preises<br />
für das „Das preußische Wörterbuch“ eröffnet. Unerwartet, weil im Veranstaltungsprogramm<br />
nicht vermerkt, wurde Wilhelm von Gottberg als besondere Würdigung<br />
für seine für die Ostpreußen erbrachten Leistungen das Preußenschild verliehen.<br />
An einen Vortrag von der BdV-Präsidentin Erika Steinbach über die Problematik<br />
zur Schaffung eines Zentrums gegen Vertreibungen schloss sich ein kultureller<br />
Nachmittag an, der von dem Sänger und Liedermacher BernStein moderiert<br />
wurde. Der Sonntag wurde in der Deutschlandhalle mit einer geistlichen Stunde eröffnet.<br />
Um 11 Uhr begann die Hauptveranstaltung. Als Festredner war der sächsische<br />
Ministerpräsident Georg Milbradt eingeladen worden. In seiner Rede wies er<br />
besonders darauf hin, dass wir das Erinnern an die ostpreußische Heimat den Opfern<br />
und Vorfahren schuldig seien. Anschließend sprach der Sprecher der ostpreußischen<br />
Landsmannschaft, Wilhelm von Gottberg. In seiner mehr als einer Stunde<br />
dauernden Rede wies er vor allem auf das unendliche Leid hin, das seinen Landsleuten<br />
bis heute zugefügt worden ist. Diese Reden und ein ausführlicher Bericht<br />
über den gesamten Ostpreußentag von Frau Bellano sind in der „Preußischen Allgemeinen<br />
Zeitung“ Nr. 22/2005 nachzulesen.<br />
In der Messehalle 2.1, dem Treffpunkt der Heimatkreise, fanden sich an den Tischen<br />
viele Bekannte an ihren Kreistreffpunkten zusammen, um über alte Zeiten<br />
zu plaudern, während sich in der Messehalle 4.1 die Besucher sich an 49 Werbeund<br />
Verkaufsständen informieren konnten. An den Wänden der Messehalle 2.1<br />
hatten fast alle Kreisgemeinschaften Tische belegt, wo man Heimatbriefe und Bücher<br />
erwerben konnte.<br />
Die Mohrunger Kreisgemeinschaft, die von Wolfgang Warnat und Holger Feddrich<br />
präsentiert wurde, hatte einen Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1. zusammen<br />
mit Frau Nowicki und Herrn Janzen, die Werbung für das Herrenhaus Zöpel<br />
(jetzt Dworek Sople) machten, das heute ein modernes Hotel mit 53 Betten ist.<br />
Beide versuchten interessierten Besuchern mit einer Wandtafel und Prospekten<br />
die Schönheiten dieses romantischen Schlupfwinkels bei Maldeuten im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
nahe zu bringen. Es war erstaunlich, wie viele Besucher berichteten, dass<br />
sie schon dort waren und es so herrlich fanden, dass sie wiederkommen wollen.<br />
Während Herr Warnat Bücher aus dem Archivsortiment zum Verkaufen mitgebracht<br />
hatte, zeigte Herr Feddrich den Besuchern die gerade freigeschaltete<br />
Homepage unserer Kreisgemeinschaft, die im Internet unter www.mohrungen.de<br />
zu finden ist.<br />
An dem Gemeinschaftsstand in der Messehalle 4.1 konnte man den 1. Vorsitzen-<br />
12
den Günter Dombrowski ebenso begrüßen wie die 2. Vorsitzende und Kulturreferentin<br />
Gisela Harder. Alle freuten sich schon auf das am 1. und 2. Oktober stattfindende<br />
Kreistreffen in Gießen.<br />
Wolfgang Warnat<br />
Die Halle 2.1 der Kreisgemeinschaften KV G. Dombrowski und G. Janzen<br />
Am Stand Herr Feddrich, Herr Warnat, Herr Janzen und Frau Nowicki<br />
Frau Nowicki und Frau Harder Frau Manka und Frau Winnicka<br />
13
14<br />
Eiserne Hochzeit<br />
Willy und Eva Binding<br />
Willy Binding und seine Frau Eva geb. Sander sind beide geborene Ostpreußen.<br />
Sie lernten sich 1936 in Königsberg Pr. auf einer gemeinsamen<br />
Dienststelle kennen. Nach erfolgreichen Lehrgängen in den Jahren<br />
1938/1939 erfolgte am 06. Juli 1940 die Heirat und im gleichen Jahr seine<br />
Beförderung zum Leutnant sowie Versetzung nach Posen. Die Verlegung seiner<br />
Dienststelle im Jahr 1941 veranlasste seine Frau nach Königsberg zurückzukehren.<br />
Während sie am 27. Januar 1945 zusammen mit ihren Eltern bei 20 Grad<br />
Kälte die Flucht nach Pillau antrat, war ihr Mann im ungarischen Raum eingesetzt<br />
und kam am 09. Mai 1945 in ein amerikanisches Lager in Salzburg. Nach<br />
einer beiderseitigen Odysee fanden sie sich am 10. Juli 1945 in Leezen/Schleswig-Holstein<br />
wieder und es standen ihnen wirtschaftliche Schwierigkeiten bevor.<br />
Über Verden/Aller (wo ihr Sohn geboren wurde), Andernach, Hamburg und Junkersdorf<br />
bei Köln fanden sie 1971 in Quadrath/Ichendorf (Stadtteil von Bergheim/Erft)<br />
ihre endgültige Bleibe.<br />
Nach seiner Pensionierung (Oberstleutnant d. Bw.) setzte er sich jahrzehntelang<br />
als Vorstandsmitglied mit großem Engagement für die Belange seines Heimatkreises<br />
<strong>Mohrungen</strong> und Interessen Ostpreußens ein. Darüber hinaus schrieb<br />
und veröffentlichte er ein<br />
dreibändiges Werk über<br />
seinen Geburtsort Himmelforth.<br />
Die Kreisgemeinschaft<br />
<strong>Mohrungen</strong> gratuliert zu<br />
diesem begnadeten Ehejubiläum,<br />
wünscht dem<br />
Ehepaar alles Gute und<br />
noch viele Jahre einen gemeinsamen<br />
Lebensweg.<br />
Eva und Willy Binding
Patenstadt Gießen und ihre Geschichte<br />
Zusammengestellt von Elisabeth Krahn<br />
Am 29. Juli 1954 beschloß der Magistrat und die Stadtverordneten-Versammlung<br />
der Stadt Gießen, die Patenschaft für <strong>Mohrungen</strong> zu übernehmen.<br />
Heute, im Jahre 2005, blicken wir auf 51 vergangene in Dankbarkeit<br />
zurück. Ohne Unterbrechung wurde uns Obhut, Verstehen und Hilfe zuteil. Die<br />
Beständigkeit in der Heimat unserer Ahnen zu leben, sterben und Nachkommen<br />
aufwachsen zu sehen, wurde 1945 jäh unterbrochen. Leid, Tod und Not wurden<br />
Begleiter.<br />
Gießen hat die entwurzelten Mohrunger mit der Patenschaft aufgefangen und ihnen<br />
neue Beständigkeit geschenkt. So konnten sie in ihr wohlgeborgen, ein anderes<br />
Leben gestalten lernen. Verstehen, geparrt mit Behutsamkeit, aber tatkräftiger<br />
Hilfe, ließ uns Gießen vertraut werden. Längst können wir wieder nach<br />
<strong>Mohrungen</strong> fahren. Heimat ist etwas Besonderes. Doch in unseren Herzen ist<br />
viel Platz, und einen besonderen nimmt unsere Patenstadt Gießen ein!<br />
Gießen, diese unglaubliche Stadt: 775 als Wieseck sowie als die Wüstungen<br />
Selters und Ursenheim erstmals urkundlich erwähnt, bekommt 1150 durch den<br />
Bau der Wasserburg im Mündungsgebiet der Wieseck in die Lahn ihren Ur-Namen.<br />
Graf Wilhelm v. Gleiberg entscheidet sich für „Zu den Giezzen“. In einer Urkunde<br />
erscheint 1197 „Salome comitissa giezzen“. Aber erst 1248 wird Gießen<br />
als Stadt bezeugt. Die 2. Burg entsteht 1300, heißt heute „Altes Schloß“ und<br />
steht am Brandplatz. Mit ihr erfolgt eine Erweiterung und Verbesserung der Straßenbefestigung.<br />
Landgraf Otto I. gibt Bürgern der „Neustadt“ und allen anderen,<br />
die vor der Stadtmauer wohnen, dieselben Rechte wie den Bürgern innerhalb<br />
der Mauern. Dieser Vorgang ist die erste bekannte Stadterweiterung. Landgraf<br />
Ludwig II. der „Friedfertige“ verleiht 1430 der Stadt eine erweiterte Rechtsordnung:<br />
Neben den „Schöffenrat“ tritt der „Gemeine Rat“.<br />
Ca. 1450 wird am heutigen „Marktplatz“ das „Alte Rathaus“ gebaut. Ihm folgt<br />
1484 die Stadtkirche St. Pankratius. Bei allem Fortschritt, die Stadt zukunftsfähig<br />
zu gestalten, gibt es 1525/26 soziale und religiöse Unruhen im Zusammenhang<br />
mit Bauernkrieg und Reformation. Ein großer Schicksalsschlag erfaßt Gießen:<br />
1529 bricht die Pest aus. Aber schon 1530 geht die Gestaltung der Stadt weiter:<br />
Landgraf Phillipp der Großmütige läßt Gießen zu einer wehrfähigen Festung<br />
ausbauen. Von 1533 bis 1537 entsteht das „Neue Schloß“. Am 27. Mai 1560<br />
kommt der nächste Schicksalsschlag: Ein Großbrand vernichtet 168 Gebäude,<br />
meist im Bereich des Walltores fallen sie dem Feuer zum Opfer und werden teilweise<br />
nicht wieder aufgebaut (Brandplatz).<br />
Doch die Entwicklung geht weiter: 1567 wird Gießen bei einer Teilung des Landes<br />
der Grafschaft Hessen-Marburg zugeschlagen. Der amtierende Landgraf<br />
Ludwig IV. läßt zwischen1586 und 1590 durch den Baumeister Eberdt Baidewein<br />
den Renaissancebau des Zeughauses errichten. Schon 1604 fällt die Stadt an<br />
die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, und diese eröffnet 1605 das Gymnasium<br />
als Vorläufer der Universität. Am 19. Mai 1607 wird durch ein Privileg von Kaiser<br />
15
Rudolf II. die Universität gegründet, um im luth. Hessen-Darmstadt ein Gegengewicht<br />
zur ref. Universität Marburg zu schaffen.<br />
Gießen erweist sich in bezug auf die Stadtentwicklung dynamisch. 1609 wird der<br />
Botanische Garten, heute der älteste seiner Art in Deutschland, eröffnet. Es gibt<br />
aber immer wieder Rückschläge: Zwischen 1624 und 1650 wird die Uni nach<br />
Marburg zurückverlegt. In dieser Zeit wütet wieder die Pest (1634/35). Mehr als<br />
1500 Menschen sterben. Als 1650 die Wiedereröffnung der Universität erfolgt, ist<br />
die Freude groß. Jahre später, 1722/23, wird das Finanzwesen der Stadt geregelt,<br />
und 1750 erscheint das „Gießener Wochenblatt“ zum ersten Mal. Fünf Jahre,<br />
von 1758 bis 1763, ist die Stadt während des Siebenjährigen Krieges durch<br />
die Franzosen besetzt.<br />
Als letzter Burgmann von Gießen stirbt 1773 Christian v. Schwalbach. Die österreichische<br />
Armee beschießt Gießen 1796 und beschädigt 81 Häuser. Auch während<br />
der Revolutionskriege ist die Stadt zwischen 1796 und 1799 zeitweise von<br />
Franzosen besetzt. Durch Öllaternen werden die Straßen 1806 erstmalig nachts<br />
erhellt. Schon damals wurde geraucht. Georg Phillipp Gail gründet 1812 die erste<br />
Tabakfabrik. Für Gesundheitsbewußte wurde 1816 bis 1819 „Turnen“ angeboten.<br />
Maßgeblichen Einfluß hatte Karl Follens (Führer der „Gießner Schwarzen“).<br />
Zuwachs und Abgang werden 1821 verdeutlicht. Gießen wird mit 5500 Einwohnernauf<br />
einer Seite Provinzialregierung für Oberhessen im Herzogtum Hessen-<br />
Darmstadt, auf der anderen wird wegen Auseinandersetzungen zwischen Studenten<br />
und Militär die Garnison nach Worms verlegt. Schon ein Jahr später gibt<br />
es eine Verwaltungsreform, und Gießen wird Sitz eines Landrats- und Justizamts,<br />
die alte Stadtverfassung wird aufgehoben und die neue Gemeindeordnung<br />
gültig. Der berühmte Chemiker Justus v. Liebig lehrt von 1824 bis 1852 an der<br />
Universität. Am 29. März 1826 wird der Mitbegründer der SPD, Wilhelm Liebknecht,<br />
in Gießen geboren. Die Stadt wird 1832 zur Kreisstadt erhoben und die<br />
Verwaltung hat hier ihren Sitz. Der Schriftsteller Georg Büchner verfaßte auf der<br />
Badenburg 1833/34 die Schrift: Der Hessische Landbote.<br />
Die erste kath. Kirche entsteht 1840 auf dem Seltersberg.<br />
Nach acht Jahren der Ruhe rumort es wieder<br />
1848: 3. März: Unblutige Tumulte<br />
4. März: Aufruf des Bürgermeisters Ferber, der als Vertreter der Stadt in das<br />
Frankfurter Parlament berufen wurde, zur Bildung einer Bürgergarde. 1200 Männer<br />
aus den Ständen und Parteien melden sich.<br />
18. Mai: Carl Vogt legt das Kommando der Bürgergarde nieder, weil er als Vertreter<br />
der Stadt in das Frankfurter Parlament berufen wurde.<br />
30. August: Die Studenten treten aus der Bürgergarde aus und geraten in Gegensatz<br />
zu ihr. Es gibt einen Sturm auf das Rathaus, der mit dem Bajonett abgewehrt<br />
wird. Der einzige Schuß tötet einen Studenten namens Pfannmüller. Der<br />
Fortschritt wird dadurch nicht behindert. Gießen wird 1849/50 ans Eisenbahnnetz<br />
angeschlossen. Nach den Öllaternen folgt zum 1. Januar 1857 nachts die<br />
Gasbeleuchtung. 1865 bis 1867 wird die Synagoge an der Stelle gebaut, wo<br />
16
heute die Kongreßhalle steht. Außerdem wird Gießen wieder Garnisonsstadt<br />
und bekommt noch ein Jägerbataillon dazu. Das Oberhessische Museum wird,<br />
wie auch das Gymnasium, 1879 eröffnet. Bis 1888 lehrt der Physiker Wilhelm<br />
Conrad Röntgen an der Universität. Auf dem Alten Friedhof ist er beigesetzt worden.<br />
Um den Bau der Johanneskirche zu vollenden, brauchte es zwei Jahre<br />
(1891-1893). Ein Ereignis am 1. August 1894 war die Eröffnung der ersten Pferdeomnibuslinie.<br />
Wieder besann sich die Verwaltung auf die Volksgesundheit und<br />
eröffnete 1898 eins der damals modernsten Hallenbäder Deutschlands. Ohne<br />
Elektrizität ging nichts mehr. Errichtung und Erweiterung des Werkes erfolgte in<br />
Abschnitten zwischen 1900 und 1930.<br />
Auch die kath. Kirche in der Liebigstr. brauchte zwei Jahre bis zur Fertigstellung<br />
(1904/05). Mit Spenden aus der Bürgerschaft wurde 1906 mit dem Bau des<br />
Stadttheaters begonnen und 1907 wurde es eingeweiht. 1911 löste die elekt.<br />
Straßenbahn die mit den Pferden ab. Vom eigenen Flugplatz ging es ab 1925 in<br />
die Lüfte. Für das mittelhessische Kreisfest wurde die „Volkshalle“ gebaut. Das<br />
Jahr 1933 brachte Hitlers Diktatur nach Gießen. Sogenannte „Staatsfeinde“<br />
(SPD- und KPD-Mitglieder) wurden inhaftiert. Vier Jahre später begann die Altstadtsanierung.<br />
1939 ist Gießen wieder kreisfrei. Durch Eingemeindung der Dörfer<br />
Wieseck, Kleinlind, Gemarkung Schiffenberg steigt die Einwohnerzahl auf<br />
42000. 1942 werden die letzten 150 der einst über 1000 zählenden jüdischen<br />
Bürgerinnen und Bürger in die Vernichtungslager transportiert.<br />
Schwere Luftangriffe zerstören 1942 zu ca. 75 Prozent die Stadt und damit fast<br />
vollständig die historische Bausubstanz. Am 27./28. Mai 1945 erfolgt die Besetzung<br />
durch amerikanische Truppen und ein Jahr später, am 25. Mai 1946, findet<br />
die erste Stadtverordnetenwahl nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Nun geht es<br />
an den Aufbau und die Erschließung neuer Wohngebiete, sowie Industrieanlagen.<br />
Junge Menschen können seit 1948 wieder studieren.<br />
Das Leben in Gießen wird gerichtet: 4. April 1961 = Eröffnung der Hochschule<br />
für Erziehung, das Hallenbad an der Ringallee ersetzt das Volksbad (1968), im<br />
Juni 1969 wird der Hessentag in der Stadt gefeiert, 1971 hat sie bereits 78000<br />
Einwohner, und am 1. Januar 1977 wird Gießen mit Wetzlar und 14 weiteren Gemeinden<br />
zu Deutschlands jüngster Großstadt, der „Stadt Lahn“, zusammengeschlossen;<br />
aber am 20. März sprechen sich die Bürger mit Mehrheit während der<br />
Kommunalwahlgegen die „Stadt Lahn“ aus. So wird dieses Gebilde 1979 wieder<br />
aufgelöst und Gießen wieder selbständig. Sie wird nur um den Stadtteil Lützellinden<br />
erweitert. Jetzt kann die Entwicklung weitergehen.<br />
Am 1. Mai 1986 wird das Bundesnotaufnahmelager zur „Zentralen Aufnahmestelle<br />
des Landes Hessen“: Am 15. Mai 1987 ist die Einweihung eines Gedenksteins<br />
für die Opfer des Faschismus vor dem Behördenzentrum. 1989 kommen<br />
nach Öffnung der Grenze zur DDR 22926 Übersiedler in die Aufnahmestelle<br />
nach Gießen. Ein Ansturm wie noch nie! Diese Aufnahmestelle dient ab April<br />
1993 den Asylbewerbern in Hessen als Erstaufnahmeort, und am 30. September<br />
wird die Steubenkaserne aufgelöst und später als Gewerbegebiet genutzt. Die<br />
jüdische Gemeinde kann am 28. August 1995 das neu errichtete Zentrum am<br />
Burggraben einweihen.<br />
17
1997/98 feiert Gießen sein Stadtjubiläum: 800 Jahre Ersterwähnung<br />
750 Jahre Stadt<br />
Ein Auf und Ab in acht Jahrhunderten! Doch das Leben pulsiert unbeeindruckt<br />
von Schicksalsschlägen und Veränderungen friedlicher oder brutaler Art. Von<br />
dieser Lebendigkeit profitieren wir Mohrunger: „Danke“ und Wohlergehen für unsere<br />
Patenstadt Gießen!<br />
Elisabeth Krahn<br />
Quelle: Chronik der Universitätsstadt Gießen<br />
zugesandt vom Kulturdezernenten der Universitätsstadt Gießen<br />
Herrn Dr. Reinhard Kaufmann<br />
Gießener Turm.<br />
Entnommen aus der Chronik der Universitätsstadt Gießen<br />
18
Jugendbegegnung in Morag (<strong>Mohrungen</strong>)<br />
15.3.2005, 17.30 Uhr: männl. Jugend C - Betreuer Ulrich Wendt, männl. Jugend B -<br />
Betreuer Arne Tonn, Vereinsheim TV Baden<br />
17.3.2005, 18.00 Uhr: weibl. Jugend C mit Eltern - Betreuer Gerd Schomaker<br />
19.00 Uhr: weibl. Jugend B - Betreuerinnen Karin Sell, Rainer Klöhn, Aaltin de Jong,<br />
Restaurant Hallenbad<br />
24.5.2005, 18.00 Uhr: Abfahrt nach Polen vom Lahof in Baden<br />
29.5.2005 gegen Mittag: Rückkehr nach Achim-Baden<br />
Mitzubringen sind: gültiger Personalausweis (oder Reisepass) Wasch; Zahnputzund<br />
Sportzeug, Persönliche Dinge, Gute Laune!<br />
SG Achim/Baden, Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 Achim-Baden<br />
Tel./Fax 04202/70698<br />
Ein großer Bericht mit Bildern folgt in der MHN Nr. 107.<br />
Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ in<br />
Allenstein und ihr <strong>Mohrungen</strong>-Projekt<br />
Die Kulturgemeinschaft „Borussia“ ist seit 1990 als Non-profit-Organisation in<br />
der Region Ermland und Masuren tätig. Jedes Jahr organisieren wir zahlreiche<br />
Bildungs- und Kulturprojekte für Erwachsene und Jugendliche aus der Region<br />
und arbeiten partnerschaftlich mit Organisationen und Institutionen aus Deutschland,<br />
Frankreich, Litauen, Rußland und Weißrußland und der Ukraine zusammen.<br />
In diesem Jahr haben wir vor, ein deutsch-polnisch-litauisches Jugendprojekt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Johann-Gottfried-Herder-Musum zu organisieren. Die „Architektonische<br />
Zeitreise - damals und heute. Eine Fotografisch-geschichtliche Werkstatt“<br />
wird vom 14. bis zum 26. August 2005 in Morag/<strong>Mohrungen</strong> stattfinden.<br />
Das Ziel dieser Werkstatt ist es, die Geschichte der Stadt und näheren Umgebung<br />
anhand von Architekturfotografien Jugendlichen aus den drei Ländern sichtbar und<br />
zugänglich zu machen. In dieser internationalen Gruppe werden auch Themen aus<br />
der gemeinsamen Geschichte diskutiert. Teilnehmen werden junge Erwachsene<br />
(Studenten) aus Polen, Deutschland und Litauen mit fotografischen Vorkenntnissen<br />
und Interesse an Geschichte. Wichtig für uns ist es, diesen jungen Menschen zu veranschaulichen,<br />
daß Geschichte nicht nur in Büchern entdeckt wird, sondern tagtäglich<br />
auch sinnlich erfahren wird. Anhand der gemeinsamen fotografischen Zeitreise<br />
sollen die Jugendlichen auf die Geschichte der Region Ermland und Masuren aufmerksam<br />
gemacht werden. Dabei dient die Fotografie dazu, die Veränderungen in<br />
der Architektur der Stadt Morag sichtbar zu machen.<br />
In diesem Jahr organisiert unser Kulturverein insgesamt drei Begegnungen dieser<br />
Art, außer in Morag auch in Pisz / Johannisburg und Wegorzewo / Angerburg. Im vergangenen<br />
Sommer haben wir bereits ein ähnliches Projekt in Ketrzyn / Rastenburg<br />
erfolgreich durchgeführt.<br />
Als dauerhafte Ergebnisse dieser drei Fotoprojekte sind eine große Ausstellung mit<br />
Bildern aus der Region Ermland und Masuren und ein Buch geplant. In der Ausstellung<br />
sollen neue Fotografien, die die Jugendlichen während der Begegnungen machen,<br />
alte Postkarten und Aufnahmen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg und<br />
kurz danach gegenüber gestellt werden.<br />
Wspólnota Kulturowa Borussia, 10-106 Olsztyn, ul. Wyzwolenia 2/7,<br />
Tel./Fax +48 (89) 534-00-26, Tel. +48 (89) 523-72-93<br />
e-mail: mlodziez@borussia.pl, Internet: www.borussia.pl<br />
19
Jugendliche Handballer besuchen polnische Stadt Morag<br />
Große Aufregung herrschte am Dienstagabend am Badener Lahof, als die jugendlichen<br />
Handballer der Spielgemeinschaft (SG) Achim/Baden und ihre Begleiter die geplante<br />
Fahrt nach Polen antraten. Die folgenden Tage verbringen die weiblichen und männlichen<br />
B- und C-Jugenden in der polnischen Stadt Morag und werden dort an einem vielseiten<br />
Programm teilnehmen. Neben sportlichen Aktivitäten sind gemeinsame Ausflüge<br />
in die Umgebung Morags, ein Besuch beim Bürgermeister und ein Grillabend mit Lagerfeuer<br />
geplant. Am Sonntag kehren alle wieder zurück.<br />
Leitung: Jugendobmann Erhard Wiedwald, 28832 Achim. Start war am 24. Mai<br />
20<br />
„Trauerweide am See“<br />
Heimaterinnerungen von Maria Oelschlegel<br />
„Trauerweide am See sollst nicht weinen.<br />
Trauerweide am See, denn Grund gibt es keinen.<br />
Hat man uns auch aus der Heimat vertrieben.<br />
Trauerweide am See, du bist geblieben.<br />
Deine Wurzeln halten fest Heimaterde.<br />
Die man uns genommen. Wie gern würd’ ich mal wiederkommen.<br />
Groß bist du geworden in all den Jahren.<br />
Hast allem getrotzt Sturm und Gefahren.<br />
Trauerweide am See halte aus.<br />
Denn ich darf niemals wieder nach Haus.<br />
Trauerweide, wenn ich denke an dich.<br />
Trauerweide, dann weine ich.<br />
eingesandt von Frieda Gutt<br />
Otto-Lilienthal-Str. 18, 08468 Reichenbach/Vogtland
Neue Möglichkeiten in der Gruppe<br />
Ein Gespräch mit Waldemar Manka, dem stellvertretenden Vorsitzenden der<br />
Gesellschaft Deutscher Minderheit in <strong>Mohrungen</strong>, Mitglied des Gründungskomitee<br />
der Gesellschaft „Narnia“.<br />
M: Was ist „Narnia“?<br />
WM: Das ist eine Organisation, welche die deutsche Jugend aus der ganzen Region<br />
vereint.<br />
M: Möchte die deutsche Jugend sichtbarer werden, und sich enger zusammenschließen?<br />
WM: Fangen wir damit an, dass es, im Gegensatz zu dem, was die Pessimisten<br />
und Widersacher sagen, die deutsche Jugend gibt und dass sie sich zusammenschließen<br />
möchte. Es gibt eine nicht kleine Gruppe von Mädchen und Jungen,<br />
die etwas zusammen tun möchten. Man braucht ihnen gar nicht zu helfen. Man<br />
muss ihnen nur das Handeln ermöglichen.<br />
M: Wie?<br />
WM: Dieser Frage wird eine Jugendkonferenz gewidmet, die wir vom 27.-29.<br />
Mai in dem Erholungszentrum in Klaukendorf bei Olsztyn planen. Erst stellen wir<br />
Referate zum Thema Geschichte unseres Landes vor. Danach wird es Werkstätten<br />
geben, in welchen wir nachdenken, was die Jugend machen sollte und wie<br />
das umzusetzen ist.<br />
M: Wozu braucht die Jugend Integration? In der letzten Zeit, insbesondere<br />
unter den Jungen, hat die Abstammungsfrage eine immer kleinere Bedeutung.<br />
Und das nicht zuletzt, weil man sich in Europa eher öffnet und nicht<br />
abgrenzt.<br />
WM: Es geht hier nicht um Zusammenschluss, um das Deutschtum zur Schau<br />
zu stellen. Es geht darum, dass die Jugend ihre Wurzeln kennt. Die Welt ist tatsächlich<br />
immer mehr zugänglich und offen, aber die Frage nach dem Bewusstein<br />
hat für jeden eine individuelle Bedeutung. Das Wirken in einer Gruppe ermöglicht<br />
wiederum neue Kontakte und neue Entwicklungsmöglichkeiten, ermöglicht<br />
den Jugendlichen, neue Fertigkeiten zu erwerben. Das kann im erwachsenen<br />
Leben nützlich sein.<br />
Lech Kryszalowicz<br />
Aus dem Mitteilungsblatt der deutschen Minderheit im Bezirk Ermland und Masuren<br />
April 2005<br />
Unter einem guten Stern<br />
Der Bau des Pflegeheimes Laurentius in Allensteiner Redigkainen nähert<br />
sich dem Ende. Bereits Ende Juni können die ersten Bewohner dort einziehen.<br />
Der Investor dieses Objektes, die Stiftung Laurentius, plant die feierliche Eröffnung<br />
dieser einzigartigen Einrichtung für Anfang Juli. Sie zeichnet sich durch einen<br />
hohen Standard und eine professionelle Pflege der Bewohner aus, weil die<br />
in der Postlyzealen Schule „Laurentius“ in Allenstein anhand eines deutschen<br />
Curriculum ausgebildeten Altenpfleger den Kern des Pflegepersonals bilden.<br />
Den Bau finanzierte die Diakonie Neuendettelsau aus Bayern, sie wird auch die<br />
Inbetriebnahme und das Funktionieren dieses Altenpflegeheimes betreuen, in-<br />
21
dem sie ihre riesige Erfahrung in diesem Bereich nutzt - sie führt zurzeit 20 Senioren-einrichtungen.<br />
In freundlichen, warmen Farben werden gerade die Zimmer für die 70 zukünftigen<br />
Bewohner gestrichen. Jedes der Einzel- und Doppelzimmer hat ein Bad. Außerdem<br />
gibt es Zweizimmerappartements mit Küche und Bad. Zur gemeinsamen<br />
Nutzung gibt es Tagesräume, Essräume, einen Balkon, und eine Kapelle.<br />
Das sternförmig entworfene Gebäude mit dem großen Park fügt sich gut in die<br />
Landschaft ein. Aus den Heimfenstern können die Bewohner den Wald, den<br />
Park, den Teich und kleine ermländische Bauernhäuser bewundem, mit etwas<br />
Glück kann man auch einen Storch erblicken.<br />
Ein Teil der Plätze wird den Personen angeboten, die eine Einweisung vom städtischen<br />
Sozialzentrum bekommen, der Rest wird privat vermietet. Das Pflegeheim<br />
entstand aus einer Initiative der Evangelischen Kirche, wird aber im ökumenischen<br />
Sinn geführt und die Gottesdienste entsprechend dem Glauben der<br />
Bewohner veranstaltet.<br />
Nähere Informationen: Tel. 0048 89 521 13 22.<br />
Ewa Kordaczuk<br />
22<br />
Gumbinner Heimatpreis<br />
Die „Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule<br />
Gumbinnen e.V.“ unterhält einen jährlich stattfindenden Schülerwettbewerb<br />
unter dem Namen „Gumbinner Heimatpreis“.<br />
Der Anstoß zur Ausschreibung dieses Schülerwettbewerbs ergab sich aus der<br />
Erkenntnis, daß das Wissen bei jungen Leuten heutzutage, was unsere Heimatprovinz<br />
betrifft, meist gegen Null tendiert. Dem wollen wir mit unserem Preisausschreiben<br />
entgegenwirken und möglichst viele Schüler dazu ermuntern, sich<br />
auch einmal mit Ostpreußen zu befassen.<br />
Dieses Ziel ist vor allem dann zu erreichen, wenn diese Arbeiten im Rahmen des<br />
Unterrichtes erstellt werden und die Schüler die Aussicht haben, mit einer solchen<br />
Arbeit, die sie ohnehin schreiben müssen, nicht nur gute Noten erwerben,<br />
sondern auch die Chance haben, einen namhaften Preis gewinnen zu können.<br />
Jeder Lehrer ist froh, wenn er von seinen Schülern gute Arbeiten zur Beurteilung<br />
erhält, weil sie ihm die Qualität seines Unterrichts bestätigen. Da er davon ausgehen<br />
kann, daß Schüler, die sich an einem Wettbewerb beteiligen wollen, ihre<br />
Arbeiten mit besonderem Einsatz und besonderer Sorgfalt anfertigen werden,<br />
kann er zu Recht auf besonders gute Ergebnisse hoffen. Also liegt es auch in<br />
seinem Interesse, den Schülern die Bearbeitung entsprechender Themen zu<br />
empfehlen.<br />
Bei der Findung und Formulierung von Themen können wir behilflich sein sowie<br />
mit Hinweisen auf geeignete Literatur.<br />
Wir bitten Sie, den „Gumbinner Heimatpreis“ zu unterstützen, indem Sie diese<br />
lnfomationen in Ihrem Heimatbrief abdrucken.<br />
Mit landsmannschaftlichem Gruß<br />
Dieter Dziobaka, 2. Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Angehörige der<br />
Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e. V.<br />
Eitnerweg 6, 22339 Hamburg, Tel. 040-5382661
Preisausschreiben<br />
Name: Gumbinner Heimatpreis<br />
Ausstatter: Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichssehule<br />
und Cecillenschule Gumbinnen e.V.<br />
Ausstattung pro Jahr: 1. Preis 750,- Euro<br />
ferner Anerkennungspreise nach Maßgabe<br />
der eingereichten Arbeiten<br />
Teilnahmeberechtigte:<br />
Schüler allgemeinbildender und weiterführender<br />
Schulen<br />
Anforderungen: Prämiiert werden besonders anerkennenswerte Arbeiten<br />
über Themen aus Geschichte, Geographie,<br />
Wirtschaft und Kultur Ostpreußens und der Stadt<br />
Gumbinnen aus Vergangenheit und Gegenwart sowie<br />
über das Thema Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen<br />
Abgabetermin: Bis zum Ende eines jeden Kalenderjahres<br />
Preisrichter: Der Vorstand der Vereinigung ehemaliger Angehöriger<br />
der Friedrichsschule und Cecillenschule Gumbinnen<br />
e.V.<br />
Teilnehmer schicken ihre Arbeit an:<br />
Dieter Dziobaka, Eitnerweg 6, 22339 Hamburg<br />
Tel: 040 - 538 26 61<br />
Der Ausstatter hat das Recht, die Namen der Preisträger<br />
bekanntzugeben und die preisgekrönten Arbeiten<br />
ganz oder in Auszügen zu veröffentlichen<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen<br />
23
24<br />
Beispiele für Themen von bisher<br />
vorgelegten Schülerarbeiten<br />
Die Kulturleistungen des Deutschen Ordens<br />
mit Ausblicken in die Gegenwart<br />
Die Entwicklung Preußens bis 1525<br />
Die Ansiedlung der Hugenotten in Brandenburg-Preußen<br />
Die preußischen Reformen 1807-1820<br />
Darstellung der Geschichte des Verhältnisses Preußen - Rußland<br />
mit Ausblicken auf die Gegenwart<br />
Versuch einer Darlegung der Geschichte des Verhältnisses Polen - Preußen<br />
unter dem Aspekt eines Schuldverhängnisses<br />
Ostpreußen und der Versailler Vertrag<br />
Die Abstimmung in Allenstein am 11. Juli 1920,<br />
eine Abstimmung für Deutschland<br />
Der Kampf um Ostpreußen Januar - Mai 1945<br />
Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen - demographische und<br />
soziologische Mikrostudie anhand des Landkreises Gumbinnen<br />
Heute noch zugängliche Spuren der deutschen Sprache und Kultur<br />
im ehemaligen Kreis <strong>Mohrungen</strong> aus der Zeit Ostpreußens<br />
(erhielt den Preis für das Jahr 2003)<br />
Das Trakehner Pferd<br />
Die Kantische Konzeption des transzendentalen Bewußtseins<br />
Die Rolle der Musik in E. T. A. Hoffmanns Werken<br />
Johannes Bobrowski: "Epitaph für Pinnau",<br />
Interpretation einer Kurzgeschichte<br />
Zwei Fluchtgedichte,<br />
Agnes Miegel: "Wagen an Wagen"<br />
Heinz Piontek: "Die Verstreuten"<br />
Vertonung des Gedichtes<br />
"Hirsche röhren" des Ostpreußen Fritz Kudnig
Herderschüler in Bad Pyrmont<br />
Siebzig Einladungen hatten wir verschickt – dazu Antwortkarten mit Absender<br />
und Anschrift zum Ankreuzen von Zeit und überhaupt, Zimmer usw. Es liefen<br />
rund 50 Zusagen ein – leider dann auch noch 9 Absagen wegen Krankheit.<br />
Wir werden halt immer älter.<br />
Sie kamen angereist von Kiel, aus München, aus Potsdam und aus dem Allgäu<br />
und wie fast immer der Rinder-Ranchero Winrich Dross (Kuhdiebs) aus Argentinien.<br />
Wunderschönes Wetter lud gleich am Montag (23. Mai) zum Stadtbummel<br />
mit Kaffee und Kuchen ein.<br />
Den Gesprächsabend im gemütlichen Ostpreußensaal des Neuostheims eröffnete<br />
Martin Haese mit einer Begrüßung. Georg v. Groeling-Müller rief zum Gedenken<br />
der verstorbenen Herderschüler auf. Das waren Otto Tetzlaff, Brigitte Benndorf<br />
geb. Tege, Renate Budnick geb. Kösling und Else Melcher geb. Maroß. Den eifrigen<br />
Austausch von Erinnerungen heiterte dann – wie immer – unsere Margot Zindler-Grommek<br />
mit köstlichen ostpreußischen Geschichten in schönstem ostpreußischen<br />
Platt auf.<br />
Der diensttägliche Busausflug führte uns zum Freilichtmuseum Oerlinghausen. Es<br />
war ein Spaziergang durch die Geschichte unseres Landes von der Frühsteinzeit<br />
bis fast in die Moderne. Der Ausflug endete mit einem Schrecken: unser Gerhard<br />
war weg. Wir schwärmten im Museumsgelände aus – vergebens. Der Fremdenführer<br />
fuhr mit Groeling-Müller die Straßen von Oerlinghausen ab: keiner zu finden.<br />
Dann alarmierten wir die Polizei. Der Streifenwagen fand Gerhard nach einem<br />
Hinweis von Bürgern – alle atmeten erleichtert auf. Im Neuostheim wartete<br />
auf die Verspäter ein reichliches Abendbrot – dank der sehr gefälligen Hausverwaltung<br />
Familie Winkler.<br />
Abends zeigte Eberhard Jamrowki Lichtbilder von <strong>Mohrungen</strong> 2005. Die vorzügliche<br />
Technik des Ostheims ermöglichte dann die Vorführung eines Werbefilms über<br />
das alte und das neue <strong>Mohrungen</strong>: Aufnahmen der Peter-Paul-Kirche, des alten<br />
und des neuen Wasserturms, des Schlosses des Grafen Dohna, von Landschaften<br />
vom Mohrungsee bis Nariensee und vom Aufbau der alten Mohrunger Ordensburg,<br />
dem Amtsgericht unserer Erinnerung, sollten Touristen werben. Ein wirklich<br />
lohnender Film auf Video.<br />
Das Treffen der Herderschüler klang am Mittwoch aus mit einem herzlichen Dank<br />
an die Familie Winkler, die Geschäftsführung der Bildungsstätte Ostheim der<br />
Landsmannschaft Ostpreußen. Festgelegt wurden die Termine für das Treffen<br />
2006: Montag 29. Mai bis Mittwoch 31. Mai, und für das Treffen 2007: Montag, 21.<br />
Mai, bis Mittwoch, 23. Mai.<br />
Georg v. Groeling-Müller<br />
Besuch in Waltersdorf<br />
Anläßlich der Jugendbewegung in <strong>Mohrungen</strong> besuchte ich auch meinen Heimatort<br />
Waltersdorf. Der Weg zum Abbau zu Gottlieb Schliffke war einigermaßen<br />
gut befahrbar. Auffallend war auch, daß große brachliegende Ländereien<br />
wieder in die Bewirtschaftung eingebunden wurden.<br />
Gottlieb wohnt allein mit seinen Hunden, Pferd und Ziegen auf seinem Grundstück.<br />
Der Storch brütet als treuer Gefährte auf seinem Nest. Gottlieb hat auch eine weibliche<br />
Hilfe, die in dem ehemaligen Haus Gabriel Richtung Dorf lebt. (Bild 1). Da die<br />
25
Saaltür zum ehemaligen Gasthaus Mix offen stand, gingen wir hinein. (Bild 2).<br />
Hier wurde für das bevorstehende Kinderfest geschmückt. Eine Kinderschar versammelte<br />
sich auf der Bühne, auf der früher Karl Werner mit seiner tollen Stimme<br />
bei Operettenaufführungen die Zuhörer begeisterte, zu einem freundlichen Foto<br />
(Bild 3).<br />
Erhard Wiedwald, früher Waltersdorf, jetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Baden,<br />
Tel./Fax 04202/70698<br />
26
Kindheitserinnerungen, oder:<br />
Wo liegt Afrika?<br />
In des Sommers Mitte, wenn ein langer, sonniger Tag Abschied nahm, die Sonne<br />
sich wie ein glühender Ball am Horizont zeigte, Wetterwechsel für den<br />
kommenden Tag ankündend, dann rannten wir Kinder raus aus unserem Dorf,<br />
entlang einer Landstraße in Richtung Westen zu einer hohen Eisenbahnbrücke,<br />
um diesem schönen Naturschauspiel etwas näher zu sein. Aufregend war es auf<br />
dieser hohen Warte! Unter ihr sahen wir die schnurgeraden, silberglänzenden<br />
Gleise. Der Blick durch die Eisengitter des Geländers schenkte uns eine weite<br />
Sicht auf die schöne Landschaft unserer Heimat und auf die in der Ferne in fünf<br />
verschiedene Richtungen entschwindenden Bahnschienen. Unsere Kinderaugen<br />
reisten mit. Ja, dort, irgendwo, war die große, geheimnisvolle Welt, die jeder<br />
von uns mal entdecken wollte, ganz bestimmt.<br />
Und so standen dann an schönen Sommerabenden die Trude, Grete, Frieda, der<br />
Heinz, Lene, Bruno, Ida, Heta, Helmut, Marta und das Fritzche und schauten in<br />
den rot-goldenen Abendhimmel. Manchmal war die Sonne aber nur noch zur<br />
Hälfte zu sehen, obwohl wir uns doch so beeilt hatten.<br />
Die andere Hälfte ging jetzt, ja, genau jetzt in Afrika auf. Natürlich wußten wir,<br />
daß es auf der anderen Seite der Erdkugel auch noch andere Erdteile gab, so z.<br />
B. Australien und Amerika. Mit Australien konnten wir nicht viel anfangen. Das<br />
war uns fremd, sicher zu weit weg. Aber von Amerika wußten wir schon mehr:<br />
das war das Land, wo die reichen Onkels wohnten, reich geworden allein durchs<br />
Tellerwaschen! Ausgerechnet durch das von uns allen so verhaßte Abwaschen<br />
und Abtrocknen! Nein, das würde niemand von uns schaffen, mochten wir auch<br />
noch so fleißig sein! In diesem Punkt waren wir einer selten einmütigen Meinung.<br />
Also wanderten wir mit unseren Gedanken lieber nach Afrika, wo die Neger lebten.<br />
Einen kannten wir sogar. Er stand auf einer kleinen Sammelbüchse am Seiteneingang<br />
der Kirche. Steckte man einen Pfennig oder Knopf in einem Schlitz<br />
zu seinen Füßen, nickte er dankbar mit seinem Kopf. Dann gab es noch einen<br />
viel beneideten Neger auf einer Pralinenschachtel von Sarotti, von einer Treppe<br />
schreitend und die so begehrte Schokolade anbietend. Der Kleidung nach war er<br />
wohl ein junger Prinz. Diese Negerkinder, ob nun arm oder reich, waren uns fast<br />
vertraut, denn wohl jeder von uns hatte mal ab und zu die Mahnung gehört: „Nu<br />
wasch dir man bloß das Gesicht, siehst ja schon aus wie’n Neger!“ Und wenn<br />
dann bei uns die Sonne im Westen am Horizont endgültig runterrutschte, ging<br />
sie in Afrika auf und die armen Negerkinder mußten aufstehen und in die Schule<br />
gehen. Ach, wie taten sie uns immer leid! Aber auch für uns wurde es Zeit,<br />
schnell nach Hause zu laufen, zu Bratkartoffel und Klunkersupp, denn: „Wer<br />
nicht kommt zur rechten Zeit, der ...“ Doch schnell wurde noch rechts und links<br />
des Weges an den Linden geschüttelt. Ja, so viel Zeit mußte schon noch sein.<br />
Hatten wir Glück, dann purzelten Maikäfer, die Müller und die Schornsteinfeger,<br />
die von uns eifrig gesammelt und getauscht wurden.<br />
Wo die Sonne im Sommer versank, dort auf der anderen Seite am westlichen<br />
Horizont, da war Afrika. Das wußten wir ganz genau, die Kinder aus einem kleinen<br />
Dorf im schönen Oberland.<br />
Hilla Schmidtke<br />
Seniorenhaus Waldpark, Waldstraße 1, 56865 Blankenrath<br />
27
28<br />
Neues aus Hagenau<br />
Wir waren wie jedes Jahr wieder in Ostpreußen, und wohnten bei unseren<br />
Freund Eugen Laska in Allenstein, wurden jeden Morgen durch den Ruf<br />
des Kuckucks und das Trompeten der Kraniche geweckt.<br />
Jetzt etwas, was die alten Hagenauer interessieren wird. Nach den Sommerferien<br />
wird die Schule geschlossen. Grund: Mangel an Kindern. Die Schüler ziehen<br />
um nach Wiese, dahin fährt ein Schulbus. Noch etwas zu den Straßen in Polen.<br />
Wenn Sie die Hauptstraßen verlassen, geht es auf die Schlaglochpisten. Ganz<br />
gefährlich ist die Straße von Samrodt nach Hagenau. Trotzdem machten wir<br />
schöne Fahrten durch die alte Heimat und wollen nächstes Jahr wieder hin.<br />
Horst Merklein, 22549 Hamburg (ehem. Hagenau), Tel. 040/8001208<br />
Schule Hagenau/Vorderansicht<br />
Impressum Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten<br />
Herausgeber: Kreisgemeinschaft <strong>Mohrungen</strong> e. V. (korpor. Mitglied<br />
der Landsmannschaft Ostpreußen e. V.) mit Unterstützung<br />
der Patenstadt Gießen.<br />
Internet: www.ostpreussenblatt.de<br />
Kreisvertreter: Günter Dombrowski, c/o Frau Krink, Postweg<br />
12, 31863 Coppenbrügge, Telefon 05156/1633<br />
Stellvertretende Kreisvertreterin: Gisela Harder, Moorfleeter<br />
Deich 395, 22113 Hamburg, Telefon und Fax 0 40/737 32 20<br />
Weiterer stellvertr. Kreisvertreter: Hartmut Krause, Elbinger<br />
Str. 40, 28876 Oyten. Telefon 0 42 07/10 45, Fax<br />
0 42 07/80 11 25<br />
Schatzmeister: Roland Kloss, Lindenweg 4, 21365 Adendorf.<br />
Telefon 04131/18187<br />
Geschäftsführerin: Ingrid Tkacz, Knicktwiete 2, 25436 Tornesch.<br />
Telefon und Fax 0 41 22/5 50 79<br />
Jugendobmann: Erhard Wiedwald, Waldweg 23, 28832 Achim-<br />
Baden. Telefon und Fax 0 42 02/7 06 98<br />
Organisationsleiter Heimattreffen: Fritz-Christian Sankowski,<br />
Joachimstraße 12, 44789 Bochum. Telefon 02 34 / 31 16 16, Fax<br />
02 34 / 3 25 31 18<br />
Redaktion: Carsten Fecker, Schenefelder Diek 3, 22589 Hamburg.<br />
Telefon 0 40 / 87 93 29 78, Fax 0 40 / 87 97 03 01.<br />
E-Mail: CarstenFecker@web.de<br />
Familiennachrichten (2. Redakteurin): Elisabeth Krahn, Marienwerder<br />
Allee 106, 29225 Celle, Tel. 0 51 41/9 09 07 83<br />
Heimatkreiskartei und MHN-Einzelversand: Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße<br />
7, 63477 Maintal. Telefon 0 61 81 / 4 66 69<br />
Archivverwalter: Wolfgang Warnat, Silcher Str. 5, 35415 Pohlheim,<br />
Tel. 0 64 03/60 99 00 79, E-Mail: wolfgangwarnat@aol.com<br />
Kulturreferent: Gisela Harder, stellvertretende Kreisvertreterin<br />
Verein der Deutschen Bevölkerung „Herder“ 1. Vorsitzende<br />
Ursula Manka, ul. Pomorska 23, PL 14-300 Morag, Tel.<br />
0048/897576374. Sprechzeiten: dienstags v. 10-16 Uhr, jeden 2.<br />
Donnerstag v. 10-16 Uhr<br />
Berliner Gruppe: Ursula Dronsek, Großgörschenstraße 38,<br />
10827 Berlin. Telefon 0 30 / 2 16 43 38<br />
Gesamtherstellung und Auslieferung: Druckerei H. Risius,<br />
Weener<br />
Auflage: 5400 Exemplare. Erscheinungsweise: 3-4 Ausgaben<br />
im Jahr<br />
Redaktionsschluß für die 107. Ausgabe: Sonnabend, 8. Oktober 2005
Nachkomme Willamovs<br />
auf Spurensuche<br />
Die aus Rußland stammende Inna Schink ist eine engagierte Familienforscherin.<br />
Sie möchte in Erfahrung bringen, wer ihre Vorfahren waren, unter<br />
welchen Umständen sie lebten, woher sie kamen, wo ihre Wurzeln lagen?<br />
So konnte sie ermitteln, dass einer ihrer Vorfahren aus Deutschland stammte. Es<br />
ist kein Geringerer als der im Jahre 1736 in <strong>Mohrungen</strong> geborene Dichter Johann<br />
Gottlieb Willamov, Sohn des Mohrunger Pfarrers Christian Reinhold Willamovius.<br />
J. G. Willamov war im Jahre 1767 nach St. Petersburg übergesiedelt,<br />
um die Leitung der deutschen Schule der St.-Petri-Gemeinde zu übernehmen.<br />
Im Jahre 1777 starb er in St. Petersburg und hinterließ drei Kinder. Inna Schink,<br />
seit nunmehr einigen Jahren in Deutschland lebend, forschte nun hier nach diesem<br />
Urahn der 7. Generation. Letztendlich stieß auf ein Buch ihres Vorfahren.<br />
Überglücklich war sie, als sie die im Jahre 2001 unter dem Titel „Johann Gottlieb<br />
Willamov - Leben und Werke“ im Laumann-Verlag, Dülmen erschienene Biografie<br />
(s. Anzeige) erhielt. Nun lernte sie das bewegte Leben des Mohrunger Gelehrten<br />
kennen, ebenso die bedeutendsten Werke. So auch eines der besten<br />
Gedichte, in dem sich der Dichter mit einem verdorrten Lindenbaum vergleicht:<br />
Auf eine verdorrte Linde<br />
Bild meiner Sterblichkeit,<br />
du vormals schöne Linde!<br />
Wie plötzlich, wie geschwinde<br />
beklaget dich mein Leid!<br />
Noch kürzlich warst du stolz,<br />
des Gartens beste Zierde,<br />
ein Baum der höchsten Würde,<br />
jetzt dürres, schlechtes Holz.<br />
Schön standest du belaubt<br />
und warfst auf diese Matten<br />
den angenehmsten Schatten<br />
hinab vom krausen Haupt.<br />
Der Vögel lauter Chor,<br />
gewiegt auf deinen Ästen<br />
vom buhlerischen Westen<br />
entzückte jedes Ohr.<br />
Dann tanzte um dich her,<br />
gekühlt von dichten Zweigen<br />
in wonnevollen Reigen<br />
der Amouretten Heer.<br />
29
Selbst ludest du sie ein,<br />
denn deine Blütendüfte<br />
durchbalsamten die Lüfte<br />
beim stillen Mondenschein.<br />
Ach schade, nun nicht mehr!<br />
Dein Schmuck ist dir entzogen,<br />
kein Amor dir gewogen,<br />
dich sucht kein Sängerheer.<br />
So werd' in kurzer Zeit<br />
auch ich, wie du, verblühen,<br />
der Jugend Kraft entfliehen,<br />
fliehn jede Munterkeit.<br />
Und Frost des Alters beugt<br />
den welken Rücken nieder,<br />
entmarkt die dürren Glieder,<br />
bis Geist und Leben weicht.<br />
Aber auch ihre noch in Weißrußland und Rußland lebenden Verwandten werden<br />
vieles von ihrem ostpreußischen Vorfahren erfahren, auch, daß ihr Urahn eine<br />
enge Verbindung zum Zarenhof der Katharina der Großen hatte, mit der er die<br />
Begeisterung für das klassische Altertum teilte.<br />
Karl Willamowius<br />
Lindenstr. 77<br />
10969 Berlin<br />
30<br />
Manuskripte<br />
mit Schreibmaschine oder Computer<br />
bitte stets nur einseitig und 1 1/2zeilig abfassen<br />
sowie links einen 4 cm breiten Rand zum Redigieren lassen.<br />
Handgeschriebene Manuskripte bitte ebenfalls nur einseitig<br />
abfassen und links einen Rand zum Redigieren freihalten.<br />
Dafür danken: Redakteure und Setzer<br />
Adressenänderungen<br />
bitte schnellstens an die Heimatkreiskartei:<br />
Erika Jahr, Hermann-Löns-Straße 7, 63477 Maintal
Professor Dr. med. Leo Koslowski<br />
ein herausragender Charakter aus Liebstadt, Kreis<br />
<strong>Mohrungen</strong>, ein Großer unserer ostpreußischen Heimat<br />
Ein mir vor Jahren überreichter Zeitungsausschnitt '1986 wurde Herrn Dr.<br />
Leo Koslowski in Bad Nauheim der Willi-Pitzer-Preis verliehen' veranlaßt<br />
mich zu dieser Hommage. Nachdem ich mit Herrn Professor Dr. Koslowski<br />
in Verbindung treten konnte, kann ich hier dank seines Schreibens vom<br />
19.2.2005 seinen beruflichen Werdegang und sein Wirken beschreiben, auch<br />
dank seiner Autobiographie<br />
„Chirurgie 1945-2000, ein Weg durch viele Schulen“<br />
bei Schattauer, ISBN 3-7945-2060-2.<br />
Leo Koslowski, am 29.11.1921 in Liebstadt geboren, besuchte die Herderschule<br />
in <strong>Mohrungen</strong> (Oberschule für Jungen). Vermerk auf seinem Zeugnis der Reife<br />
vom 6. März 1939: „Seine geistige Aufgeschlossenheit, sein für alle Fächer<br />
gleichmäßig bewiesenes Interesse und seine stetige Einsatzbereitschaft fanden<br />
stets besondere Anerkennung. Er war der beste Schüler seiner Klasse. Er hat<br />
die Reifeprüfung gut bestanden. L. K. will Arzt werden.“<br />
Sein Vater war praktischer Arzt und sein ältester Sohn Leo chauffierte ihn des öfteren<br />
um den Nariensee nach Gr. Hermenau, Ponarien und Reichau. In Ponarien<br />
besuchte er seinen Klassenkameraden Wilhelm Graf von der Groeben. Leo<br />
K.s Geschwister sind Eva und Hans - sein Bruder Dieter ist gefallen.Im August<br />
1939 wurde Leo K. Soldat der Luftwaffe. Frontkommandos unterbrachen seine<br />
Beurlaubung zum Studium der Medizin an der Albertina in Königsberg.<br />
1943 wurde er an der Ostfront bei Nowgorod verwundet. Danach konnte er sein<br />
Studium in Breslau und Würzburg fortsetzen und erhielt im April 1945 in München<br />
die zeitbedingte Notapprobation. Im Frühjahr 1946 dann in Bonn das reguläre<br />
Staatsexamen, dem 1950 in Hamburg die Promotion zum Doktor der Medizin<br />
folgte.<br />
Von 1945-1946 erhielt L. K. eine Assistentenstelle am Reservelazarett in Bad<br />
Tölz. Am 1. Mai 1945 marschierten dort die Amerikaner ein. Im Lazarett gründete<br />
K. mit anderen ein Kabarett, wo er als Pianist und Akkordeonspieler mit auftrat.<br />
Über seinen Bruder hört er dann, daß die Eltern nach Schiffsuntergang<br />
durch Torpedierung in der Ostsee aufgefischt wurden und nach Dänemark gelangten.<br />
Die Schwester schaffte es per Zug nach Bremerhaven.<br />
Die erste Schule war also der Weg von der Amputation zur Wiederherstellungschirurgie<br />
und Hilfe bei Schwerbrandverletzten. Ein Ausgleich für ihn ist das Skifahren.<br />
Es folgt seine Chirurgieassistenz 1946-48 im Luisen-Hospital in Aachen.<br />
Es war eine Mangelzeit in jedem Bereich des Lebens, wie auch in Krankenhäusern<br />
und seinen chirurgischen Ausstattungen. Ende Juli 1948 fand die Währungsreform<br />
statt. Im selben Jahr war er an der Universität in Göttingen zur<br />
Fachausbildung der Pathologie.<br />
31
32<br />
Hier lernte er Gisela N. kennen und schätzen, die auch<br />
Ärztin wurde. Dann war er als unbezahlter Volontär<br />
1949-1956 in der Chirurgischen Universitätsklinik in<br />
Göttingen. In dieser Zeit half ihm Klavierspiel und das<br />
Komponieren von Schlagern mit Texten kaum zum Lebensunterhalt.<br />
Ab 1951 war er Privatassistent mit 300<br />
Mark Gehalt - alles, um sich entsprechend weiterbilden<br />
zu können. Im August 1951 heiratet er seine Gisela,sie<br />
haben zusammen drei Kinder. 1952 beteiligte sich<br />
K. am Deutschen Chirurgenkongreß in München.<br />
Dr. Koslowski wechselte 1956 an die Chirurgische Uni-<br />
Dr. med. Leo Koslowski<br />
versitätsklinik Freiburg als Stations- und Oberarzt (bis<br />
1967). 1958 Habilitation an der Medizinischen Fakultät<br />
der Universität Freiburg und Ernennung zum Dozenten für Chirurgie.1959 reiste<br />
er zur Internationalen Konferenz nach Amerika, hielt dort Vorträge und unternahm<br />
Studienfahrten, da er für die Planung einer Berufsgenossenschaftsklinik<br />
ausersehen war. Dann auch Reisen mit Forschungsarbeiten zu Zentren für<br />
Schwerstverbrennungen in Frankreich und England. Für den Bau des großen<br />
neuen Zentrums in Ludwigshafen am Rhein 1963-67 zeichnete er verantwortlich.<br />
In dieser Klinik mit Spezialabteilung für Schwerbrandverletzte war er dann Chefarzt.<br />
1968 Berufung auf den Lehrstuhl für Chirurgie an der Eberhard-Karls-Universität<br />
in Tübingen, an der er eine eigene Schule begründet. 10 Jahre lang ist der Professor<br />
zudem Baustellendirektor während des Umbaus der Klinik. Unter seiner<br />
Anleitung werden Assistenten zu wissenschaftlichen Arbeiten geführt. Es wird eine<br />
Abteilung für experimentelle Chirurgie eingerichtet. Und es folgt die Einführung<br />
der Organtransplantation. Sein besonderer Schwerpunkt lag jedoch auf der<br />
Behandlung von Verbrennungsverletzten. Fast 20 Jahre, von 1968 bis 1987, leitete<br />
Professor Dr. Koslowski die Chirurgische Universitätsklinik in Tübingen. Sein<br />
Buch über die Chirurgie kam 1978 heraus - mit inzwischen vier Auflagen.<br />
Er war Mitglied der Kommission für den Schutz der Zivilbevölkerung beim Bundesminister<br />
des Inneren, Mitglied des Wehrmedizinischen Beirates der Bundeswehr<br />
und erhielt 1982 das Große Bundesverdienstkreuz für seine Bemühungen<br />
um Verbesserungen im Katastrophenschutz und in der Behandlung Schwerbrandverletzter.<br />
1984 leitete er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie den 101.<br />
Deutschen Chirurgenkongreß in München. In den 80er Jahren ist er auch Vizepräsident<br />
der Deutschen Rettungsflugwacht.<br />
Laut seiner weiteren Beschreibung: „Von 1990 bis 1996 leitete ich die ‘Ostpreußische<br />
Arztfamilie’, den Zusammenschluß der in Ostpreußen tätig gewesenen<br />
und von dort stammenden Ärzte, und gab als deren Erster Sprecher jährlich zwei<br />
Rundbriefe heraus. Die Ostpreußische Arztfamilie versammelte sich in jedem<br />
Sommer in Göttingen und löste sich 1996 nach 50jährigem Bestehen wegen<br />
Überalterung auf. 1987 wurde ich als Ordinarius emeritiert. Ich habe etwa 300
wissenschaftliche Arbeiten in Zeitschriften veröffentlicht, sechs Buchbeiträge geschrieben<br />
und mehrere eigene Bücher herausgebracht, darunter ein Lehrbuch<br />
der Chirurgie mit über 1000 Seiten. Zu Beginn und am Ende meiner Laufbahn<br />
als Hochschullehrer, 1958 und 1986, erhielt ich wissenschaftliche Preise. Ich bin<br />
Ehrenmitglied mehrerer medizinischer Fachgesellschaften.1989 gab ich einen<br />
‘Ratgeber’ für Patienten heraus, die operiert werden sollen; 2001 eine Autobiographie<br />
über meinen Weg als Chirurg von 1945 bis 2000.“<br />
Herr Professor Dr. med. Leo Koslowski, gebürtig aus Liebstadt, lebt in Tübingen.<br />
Er hat sein Leben voll ausgefüllt, ein Dienender der ärztlichen Kunst, so wie er<br />
als Präsident anläßlich seiner Eröffnungsrede 1984 am Schluß Johann Gottfried<br />
Herder zitierte: „Der wahre Mensch ist frei und gehorcht aus Güte und Liebe ...“<br />
Ellinor Schaaf geb. Preuß<br />
aus Kranthau, Krs. <strong>Mohrungen</strong><br />
Krähenberg 21<br />
31135 Hildesheim<br />
(Un)Vergessenes Oberland!<br />
Anmerkungen von Gerhard Hahn zum „Oberländischen<br />
Heimatbuch“ von Kersten Radzimanowski<br />
Längst ist unsere verlorene Heimat Ostpreußen wieder „offen“. Dem sogenannten<br />
„Heimwehtourismus“ der Anfangszeit mit seinen vielen Schwierigkeiten<br />
und Unwegsamkeiten folgte nach und nach weitgehende Normalität.<br />
Besuche von „hüben nach drüben“ festigten sich zu anhaltenden Freundschaften.<br />
Wenn auch heuer in Erinnerung an unser Leben und das Leben unserer dort<br />
in Jahrhunderten verwurzelten Vorfahren noch manche Träne fließt, wird dieses<br />
überwiegend von Verständnis begleitet.<br />
Die Erinnerung ist jedoch ein wertvolles gegenwärtiges Gut, daß mit dem Wechsel<br />
der Generationen langsam verblaßt, wenn die Sprache des Herzens leiser<br />
wird und wir diese Erinnerung nicht lebendig halten. Hierzu einige Bemerkungen:<br />
Reiseunternehmen bieten erfreulicherweise Angebote für Reisen, bzw. Urlaub in<br />
unserer Heimat Ostpreußen an. Zum Beispiel: Reise nach Masuren über Frankfurt/Oder,<br />
Allenstein, Osterode. Schiffsfahrt auf dem Oberländischen Kanal nach<br />
Elbing. Weiterfahrt über Pr. Holland in das Hotel in Masuren.<br />
Ein weiteres Beispiel, Reise an die Kurische Nehrung über Stettin, Danzig, Marienburg.<br />
Schiffsfahrt auf dem Oberland-Kanal, weiter durch das Ermland nach<br />
Frauenburg über Königsberg nach Nidden. Dem aufmerksamen Leser ostpreußischer<br />
Herkunft (vor allem aus dem Oberland stammend) muß zwangsläufig<br />
auffallen, daß die Region des Oberlandes, so gut wie gar nicht mehr namentlich<br />
genannt wird. Der Oberländische Kanal wegen seiner Einmaligkeit bekannt und<br />
berühmt, wird natürlich erwähnt und als Begriff eifrig „benutzt“. Wer weiß jedoch,<br />
daß er inmitten des Oberlandes liegt? Man muß durch selbiges fahren, um zu<br />
33
ihm zu gelangen, aber das scheint absolut unwichtig geworden zu sein! Hier wird<br />
eine ganze ostpreußische Region, existent seit der Ordenszeit, regelrecht „totgeschwiegen“.<br />
Kaum jemand außer der „Erlebnisgeneration“ kennt diese wunderbare<br />
Landschaft namentlich.<br />
Sie ist heute aufgeteilt zwischen Masuren und dem Ermland. Wohl aus verwaltungstechnischen<br />
Gründen hat sie ihre gleichrangige Bedeutung in der Gegenwart<br />
völlig unverdienter Weise eingebüßt. Im Vergleich mit Masuren findet man<br />
hier einen erheblich größeren Anteil von Laubwäldern, sowie ein ausgeprägteres<br />
und abwechslungsreicheres Hügelland mit darin eingebetteten Seen - zum Teil<br />
von imposanter Größe. Kenner der Natur Ostpreußens nannten diese Landschaft<br />
liebevoll „die blonde Schwester Masuren“ wohl auch wegen ihrer zahlreichen<br />
helleren Buchenwälder - im Gegensatz zu Masurens dunklen Nadelwäldern.<br />
Nun hat Dr. Kersten Radzimanowski ein Buch geschaffen, in dem das damalige<br />
Oberland noch einmal seine ihm gebührende lebendige Darstellung erfährt. Man<br />
erlebt beim Lesen die damalige Zeit fast hautnah, teilweise auch mit Schmunzeln!<br />
Die detaillierten Informationen bieten dem Leser wohl manches ihm bisher<br />
Unbekannte.<br />
Mit einer kurzen historischen Einführung und in nachfolgenden neun Kapiteln zu<br />
den Themen „Von der Vielfalt der Natur“, „Siedlungen und Städte“, „Kirche und<br />
Schule“, „Sitten und Gebräuche“, „Die Sprache der Heimat“, „Sagenhaftes“,<br />
„Nach Recht und Gesetz“, „Von Haus und Küche“ sowie „Rezepte der Oberländischen<br />
Küche“ erweist er sich nicht nur als professioneller Historiker, sondern<br />
zeigt mit seinem poetischen Talent die Eigenarten und Schönheiten des Oberlandes.<br />
Der Autor vermittelt dem Leser mit typischen „Schlaglichtern“ einen anschaulichen<br />
Querschnitt der Geschichte, des Lebens, der Kultur, der Sprache, des<br />
Brauchtums und der Traditionen dieses einmaligen ostpreußischen Landstriches,<br />
auch Hockerland genannt.<br />
Nicht nur ein Buch für Landsleute aus dem Oberland und deren Nachkommen,<br />
sondern für alle Ostpreußen, von denen wohl mancher nach der Lektüre Lust auf<br />
einen Besuch dieses schönen Teiles unserer ostpreußischen Heimat bekommen<br />
dürfte.<br />
Gerhard Hahn<br />
Lerchenstieg 13<br />
30657 Hannover<br />
Tel. 0511/6043268<br />
Kersten Radzimanowski<br />
„Oberländische Heimat – ein ostpreußisches Hausbuch für jung und alt“<br />
230 Seiten, mit zahlreichen Fotos und Abbildungen<br />
34
Lasset unsere Toten in Frieden ruhen<br />
Unterstützung bei der Pflege des deutschen Friedhofs<br />
in Schwalgendorf erbeten<br />
Mehr als dreihundert Jahre leben Deutsche in Schwalgendorf am Geserich.<br />
Hier wurden sie geboren, wuchsen heran, fanden ihren Lebensunterhalt,<br />
ihre letzte Ruhestätte. Wer hier beigesetzt wurde, sollte ewigen<br />
Frieden finden. Ein deutscher Friedhof, ein evangelischer Friedhof mit gepflegten<br />
Grabstätten, kunstvoll geschmiedeten Grabkreuzen, liebevollen Worten und<br />
Gedichten auf den Grabplatten. Dann kam 1945 die Invasion und zerstörte alles,<br />
was den Deutschen lieb und heilig war. Der Zerstörung anheim fielen auch die<br />
Friedhöfe, die Gräber. Der Friedhof der Familie Kempka in Schwalgendorf-<br />
Schöneck wurde plattgemacht, der Friedhof auf Schulzens Insel im Geserich<br />
ebenso, schwer verwüstet der Schwalgendorfer Ortsfriedhof. Nach der Zeit der<br />
Verwüstung kam die Zeit der „Verwertung“. Die schmiedeeisernen Grabumrahmungen,<br />
die alten Grabplatten aus Marmor brachten Geschäftstüchtigen unter<br />
den neuen Herren nicht nur so manche Flasche Wodka, sondern schon eine<br />
Handvoll Zloty ein.<br />
Doch anders als in vielen anderen Orten des Kreises <strong>Mohrungen</strong> lebten und leben<br />
noch immer Deutsche in diesem herrlich gelegenen Ort und sahen dem<br />
schandbaren Treiben nicht tatenlos zu. Immer wieder wurden Arbeitseinsätze<br />
durchgeführt, nachbarschaftliche Appelle konnten den einen oder anderen dazu<br />
bewegen, sein zerstörerisches Handeln auf dem deutschen Friedhof einzustellen,<br />
obwohl es auch das bis heute noch gibt. Veronica Novak, Ursula Cyganowska,<br />
geb. Radzimanowski, und so manch anderen Schwalgendorfer kann<br />
man nicht genug dafür danken, dass unsere Toten ihren Frieden auf dem deutschen<br />
Friedhof finden.<br />
Leider werden es immer weniger Deutsche, die sich an der Pflege beteiligen<br />
können, und außerdem werden sie – wie wir alle – nicht jünger. Deshalb unsere<br />
Bitte an die Leser der MHN, das Bemühen unserer Landsleute in Schwalgendorf<br />
mit einer kleinen Spende zu unterstützen. Einige Euros können schon viel bewirken.<br />
Jeder Spender erhält von dem gebürtigen Allensteiner Stephan Urra, einem<br />
begnadeten Kunstphotographen, ein herrliches Foto vom Friedhof als Dankeschön<br />
sowie von mir einen Bericht über den Stand der Arbeit auf dem Friedhof.<br />
Als ich einige Schwalgendorfer von den Plänen eines kleinen Initiativkreises um<br />
Christa Urra, geb. Sakschewski informierte, trafen spontan die ersten Spenden<br />
ein – von Familie Werner Zerulla und Familie Pappei, von Doris Mletzko. Und<br />
während Redaktionsschluß für dieses Heft war, ging das Geld schon auf Reisen<br />
nach Ostpreußen und kann für einen großen Frühjahrsputz auf dem Friedhof mit<br />
genutzt werden. Ist das keine gute Nachricht?<br />
Wenn auch Sie helfen wollen, damit unsere Toten in Frieden ruhen, ist dies mit<br />
einer kleinen Spende möglich. Sie können Ihren Beitrag auf das Konto von Stephan<br />
Urra, Kto-Nr. 102 767 464, BLZ 440 100 46, Postbank Dortmund unter dem<br />
Stichwort „Friedhof“ überweisen.<br />
35
Manch einem wird es in dieser schwierigen Zeit aber nicht möglich sein, dieses<br />
Anliegen finanziell zu unterstützen. Doch ein aufmunternder, anregender oder<br />
kritischer Brief kann ebenso eine Unterstützung sein. Auch wenn Sie Hinweise<br />
zu anderen Themen im Kreis <strong>Mohrungen</strong> oder zu Aufgaben haben, deren man<br />
sich annehmen sollte, so schreiben Sie an:<br />
Kersten Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf.<br />
Schmiedeeiserne Grabeinfriedungen stapeln sich auf dem Schwalgendorfer Friedhof<br />
36<br />
Foto: Antje Radzimanowski
Auer – hartes Leben inmitten<br />
eines Naturparadieses<br />
Zu Kaisers Zeiten, vor dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1913, hatte Auer<br />
mehr als 300 Einwohner. Da war der oberländische Ort hart an der Grenze<br />
zu den Kreisen Rosenberg (Westpreußen) und Osterode (Ostpreußen)<br />
bald 600 Jahre alt. Das Gut, das Eigentum des Freiherrn von der Horst und von<br />
Neumann war, umfasste eine Fläche von mehr als 1250 Hektar und enthielt u. a.<br />
eine (verpachtete) Gärtnerei, das Schloss sowie eine zehn Morgen große Parkanlage,<br />
in der sich auch die Erbbegräbnisstätte des Rittergutsbesitzers befand.<br />
Die Gärtnerei besaß natürlich auch ein Gewächshaus, in dem sich ein großer<br />
Rosenstock befand, dessen gelbe Blüten einen betörenden Duft verströmten.<br />
Elfriede Borutta, geb. Wilschewski, hat als Kind öfter staunend vor dieser blühenden<br />
Pracht gestanden und an das Weihnachtslied „Es ist ein Ros’ entsprungen“<br />
denken müssen. Bis in die 30er Jahre war das Gut, ohne die Waldflächen,<br />
an einen Herrn Bories aus Liegen verpachtet. Gutsvorsteher war der Oberinspektor<br />
Hendrian, Gemeindevorsteher Friedrich Rautenberg, dem später Richard<br />
Schilke im Amt folgte. Richard Schilke starb 1946 in russischer Kriegsgefangenschaft<br />
an Hungertyphus.<br />
Die Landwirtschaft bildete den Haupterwerbszweig in dem oberländischen Auer,<br />
das an der Chaussee zwischen Saalfeld und Deutsch Eylau (an der Ostseite des<br />
Geserich) liegt. Der Ort grenzt im Nordosten an das Gut Klein Karnitten und den<br />
Frauen aus Auer in ihrer Tracht (v. l. n. r.): Trotz (Gärtnerin), Raffel, Wilschewski, Müller,<br />
Ehrlichmann, Gerlach (stehend), Goldammer<br />
37
Fasching in Nickelhagen (etwa 1938) v. l. n. r.: Frau Ehrlichmann, ?, Herta Müller, Frau<br />
Krüger, das Faschingspaar Anneliese Trotz und Dina Stelzner, das nächste Paar Frau<br />
Piotrowski und Frau Jäkel, hinten Margarete Kosciesza, Frau Raffel, die große Frau dahinter<br />
Frau Stelzner, Frau Gerlach (mit Schnurrbart), Frau Rutkowski, Frau Trotz (Matrosenbluse),<br />
Paul Stelzner (mit Ziehharmonika), Hedwig Baran. Unten kniend: Frieder<br />
Krüger (mit Hut), Lieselotte Strunk (mit Schürze), Frau Pospieschel und Frau Kaspritzki,<br />
Frau Schielke<br />
Kesselsee. Im Osten lag der Gehlsee. Im Süden schloß sich der Kreis Rosenberg<br />
an und im Westen befand sich der Geserich, an dem Chmielowken lag. Die<br />
Ackerflächen bestanden aus einem guten Mittelboden, so dass die Getreideerträge<br />
bei 12 Zentner pro Morgen im Durchschnitt lagen. Auch Rüben, Wruken<br />
(Kohlrüben) und Kartoffeln wurden angebaut, darüber hinaus Klee. Die großen<br />
Wiesen begünstigten einen großen Viehbestand an Milchkühen, Schweinen und<br />
Pferden. Zur Ackerbestellung des Gutes gab es 12 Gespanne zu je vier Pferden.<br />
In den 30er Jahren wurde aber auch schon ein Motorpflug eingesetzt. Ältere<br />
Männer im Ort pflügten ihre Felder auch noch mit dem Ochsen.<br />
Die Ostpreußische Landgesellschaft hatte zum Zwecke der Schaffung von<br />
Wohnraum und Bauernstellen in den 30er Jahren das Gut (ohne Wald) erworben,<br />
denn es galt in Ostpreußen vielen Menschen, die durch die willkürliche Abtrennung<br />
ost- und westpreußischer Landesteile und deren Übergabe an Polen<br />
durch die Entente-Mächte heimatlos wurden, ein Dach über den Kopf und Brot<br />
zu geben. In Auer wurden zu der Zeit durch die Baugesellschaft Gustav Leipski<br />
über 60 Siedlungshäuser errichtet. Die Siedler kamen aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong>,<br />
aus Osterode, Rosenberg, Familie Quednau aus Polennen im Kreis Fischhausen,<br />
Familie Jux kam aus Köln, Familie Gottschling aus Bremen. Auch einige<br />
Instleute vom Gut Auer wurden Neubauern. Im Jahre 1939 waren es schon<br />
419 Personen, die hier lebten und arbeiteten. Viele der Neubauern fingen fast<br />
bei Null an. Da erfolgte die Aussaat noch mit einer Säschüssel. Ein Schritt – eine<br />
Hand voll Getreide. Bei den Kartoffeln wurde in die Furche je Schritt eine Kartoffel<br />
ausgelegt. Zuerst wurde das Getreide noch mit einem Rosswerk gedroschen<br />
(das Pferd lief im Kreis und trieb das Dreschwerk an). Später kam der motorge-<br />
38
triebene Dreschkasten. Da das Korn zum Teil mit dem Spreu zusammen rauskam,<br />
wurde es in eine Schüttel gegeben, die die Kinder mit Hilfe eines Handrades<br />
bewegten und so „Spreu vom Weizen“ trennten. Das Getreide wurde dann<br />
bei der Mühle in Schnellwalde gemahlen. Der Mühlenbesitzer hieß Christen.<br />
Klee und Saradella boten den Bienen eine reiche Weide, so dass nicht wenige<br />
Siedler zugleich Bienenzucht betrieben. Bei Familie Gutt, die im Juli 1932 den<br />
Neubauernhof mit 14,19 Hektar übernahm, waren es immerhin sieben Völker,<br />
die ihren köstlichen Honig lieferten. Im Spätherbst wurden sie noch einmal richtig<br />
versorgt, um den langen und harten Winter gut zu überstehen. Dazu wurde Zukkerwasser<br />
in eine Emailleschüssel gegossen. Darauf kam dann frisches Stroh,<br />
auf Fingerlänge geschnitten. Nach zwei Tagen war die Schüssel leer, kein Bienchen<br />
ertrunken und alle Immen besaßen nun die nötige Kraft, um den Winter zu<br />
überleben.<br />
Bemerkenswert auch, wie sehr die Siedler um höchste Ernteergebnisse rangen,<br />
um wirtschaftlich voran zu kommen. Die Sämereien für das Gemüse wurden<br />
zum Beispiel ebenso wie die Erdbeerpflanzen aus Erfurt bestellt. Die Sämereien<br />
für die Futterrüben kamen vom Versuchsgut in Klein Wanzleben. All das trug dazu<br />
bei, dass es für viele langsam finanziell bergauf ging. Die Siedler verkauften<br />
viele ihrer landwirtschaftlichen Produkte auf dem Markt in Liebemühl – Ferkel,<br />
Kartoffeln, geschlachtete Gänse, Eier und vieles mehr. Brot und Kuchen wurde<br />
von den Frauen selbst gebacken, sechs Brote gingen gleichzeitig in den Ofen.<br />
Damit war der Wochenvorrat gedeckt. Auch Butter wurde zunächst von den meisten<br />
Siedler selbst in der Zentrifuge gedreht, später bekam man für die Milchabgabe<br />
eine bestimmte Menge Butter. Die Sahnekannen wurde mit dem Postbus<br />
nach Deutsch Eylau in die Molkerei gebracht, bevor dann eine Rampe im Dorf<br />
gebaut wurde und jeden Morgen ein Lastwagen aus Osterode kam und die Milch<br />
zur Molkerei transportierte.<br />
Bei dem Seereichtum kann es nicht wundern, dass gern und häufig Fisch gegessen<br />
wurde. Fischer Wirth aus Gehlfeld versorgte den Ort regelmäßig. Eine besondere<br />
Spezialität war gebackener Fisch, gefüllt mit Gewiegtem vom Fleischer<br />
Otto Mangrapp aus Dittersdorf. Hier vom Ufer des Großen Gehlsees konnte man<br />
hinüber zum Kreis Osterode schauen und sogar in weiter Ferne die Kernsdorfer<br />
Höhen entdecken, in der im Frühjahr noch der Schnee lag, wenn in Auer schon<br />
das Grün der Natur hervorbrach. Da die Neusiedler noch keine eigenes Obst<br />
ernten konnten, kam mit dem Kahn von Gehlfeld die Frieda Bieber und verkaufte<br />
Äpfel und Birnen. Die Kinder machten sich einen Jux und riefen über den Gehlsee:<br />
„Frieda Bieber kimm rieber!“ Ende der 30er Jahre wurde auch ein Spritzenhaus<br />
in Auer gebaut und natürlich die dafür erforderliche Wasserspritze angeschafft.<br />
Als jedoch beim Bauer Lewald der Blitz in die Scheune einschlug, vermochte<br />
auch die Feuerwehr mit der Spritze nicht mehr zu helfen. Sie konnte nur<br />
noch verhindern, dass sich das Feuer auf die benachbarten Gebäude ausbreitete.<br />
Die vielen neue Bewohner in Auer brachten viele Kinder mit. Ein geflügeltes Wort<br />
sagte, „eher bekommt in Auer eine Frau ein neues Kind als einen neuen Mantel“.<br />
Das war auch kein Wunder. Gab es doch etwa sechs Storchenfamilien, die jedes<br />
Jahr auf den Dächern der alten Häuser und Ställe nisteten. Da waren Familien<br />
mit acht oder zehn Kindern keine Seltenheit. So wurden zeitweilig fast 100 Kinder<br />
in dem einzigen Klassenraum mit Wissen „versorgt“. Als es an die 90 Schüler<br />
waren, wurde der Unterricht in Altersgruppen unterteilt. Das 1. bis 4. Schuljahr<br />
39
hatte im Sommer von 7 bis 12 Uhr Unterricht, das 5. bis 8. Schuljahr von 12 bis<br />
17 Uhr. Jede Woche wechselten die beiden Altergruppen mit der Schicht. Im<br />
Winter fing der Unterricht eine Stunde später an und damit hatte die Frühschicht<br />
jeweils eine Stunde verkürzten Unterricht. Nach Lehrer Wasgien unterrichteten<br />
an der Schule, die 1939 durch einen zweiklassigen Neubau ersetzt wurde, die<br />
Lehrer Kapris, Mollmann, Lüders, Brandt und Block, Kapuste, Ziervogel sowie<br />
die Lehrerinnen Tolkemit und Hanisch. Der erste Neulehrer war Herr Block aus<br />
Königsberg, der den monatlichen Wandertag einführte. Der weiteste Ausflug<br />
führte bis zum Königsberger Tiergarten (Zoo). Mit der Bahn ging es früh nach<br />
Königsberg und nachmittags wieder zurück, wo die Eltern die Kinder nach einem<br />
erlebnisreichen Tag wieder vom Bahnhof abholten. Sieben bis acht Mark kostete<br />
diese Reise einschließlich Eintritt. Lehrer Bock unternahm auch Radwanderungen,<br />
u. a. zum Tannenberg-Denkmal. In der Jugendherberge Hohenstein übernachteten<br />
die Schüler und am nächsten Tag ging es dann weiter zum Heldenfriedhof<br />
in Waplitz. Von dort über die Kernsdorfer Höhen wieder zurück nach Auer.<br />
Es wurde insgesamt viel gewandert, bis zu den Kernsdorfer Höhen. Und dabei<br />
fröhliche Lieder gesungen – „Wild flutet der See“, „Das Lieben bringt groß<br />
Freud“ und natürlich “Das Wandern ist des Müllers Lust“. Herr Block wie auch<br />
die Junglehrer Kapuste und Ziervogel fielen später in Russland. Lehrer Lüders,<br />
der den Kindern hingebungsvoll Volkslieder und Musik nahe brachte, wurde sogar<br />
vom Kreisschulrat belobigt, weil an seiner Schule als erste im Kreis das Ostpreußenlied<br />
„Land der dunklen Wälder“ gesungen und öffentlich dargeboten<br />
wurde. Selbstverständlich wurde zu den verschiedensten Anlässen der „Schulchor“<br />
angefordert, so auch 1936, als Frau von der Horst zum Adventsingen bat,<br />
um Tochter Hildegunde eine Freude zu bereiten. Fünf Mädchen und – als zweite<br />
Stimme – noch zwei Jungen, begleitet von Ludwig Gutt mit der Violine, gestalteten<br />
ein himmlisches Adventssingen. Den Schülern gefiel natürlich besonders,<br />
dass sie im Anschluß an das Singen an einer festlich gedeckten Tafel bewirtet<br />
wurden und zum Abschied eine Tüte mit Schokoladencremehütchen erhielten.<br />
In der alten Schule, in der Wohnung des Lehrers Rudolf Wasgien, befand sich<br />
um 1913 die Postagentur, die von der Tochter des Lehrers, Grete Wasgien, geführt<br />
wurde. Zu jener Zeit war Liebemühl noch das für Auer zuständige Postamt.<br />
Nach Fertigstellung der Chaussee erhielt Auer 1895 eine eigene Posthilfsstelle<br />
und ab dem 22. Mai 1902 sogar einen öffentlichen Telegraphenanschluß. Die<br />
Post transportierte der Postbote Schwarz auf seinem Fahrrad von und nach Liebemühl.<br />
In den 20er Jahren wurde sie dann vom Schnellwalder Gastwirt<br />
Schlivski von Saalfeld geholt und nach Schnellwalde transportiert. Von Schnellwalde<br />
aus erfolgte die Postzustellung durch die Postboten Bleich und Stuz. Ab<br />
1932 gab es den Postomnibus von Saalfeld nach Deutsch Eylau, der neben der<br />
Post auch Personen beförderte. Damals befand sich die Posthilfsstelle im Haus<br />
der Witwe Ehrlichmann. Briefträger war Paul Kaspritzki. Von 1934 bis 1937 hatte<br />
Walter Philipsen die Leitung der Poststelle inne, die in die alte Schule umzog,<br />
zwischen Schloss und Gastwirtschaft gelegen. Hier befand sich dann auch der<br />
öffentliche Fernsprecher nebst Unfallmeldestelle. In die alte Schule zog auch der<br />
Kindergarten. Fünf oder sechs Fernsprechteilnehmer hatte Auer zu dieser Zeit<br />
im Ortsnetz von Schnellwalde. Von der Poststelle telefonierte der Lehrer Waldemar<br />
Kupuste jeden Tag mit seiner Verlobten in Kiel, wie sich Irmgard Gosch,<br />
geb. Philipsen, noch gut erinnern kann. Des weiteren verfügten der Gastwirt, der<br />
Gutsbesitzer von der Horst, Förster Sgodda und dann das RAD-Lager über ei-<br />
40
nen eigenen Fernsprechanschluß. Später müssen es acht Anschlüsse gewesen<br />
sein, wie Ernst Vogelsang in seinem Buch „Die Post im Kreis <strong>Mohrungen</strong>“ berichtet.<br />
Nachdem der Poststellenleiter wohl nach Groß Hanswalde verzog, übernahm<br />
wieder Hedwig Kaspritzki die Leitung der Poststelle. Ihr Mann war Briefträger<br />
und stellte die Postsachen nicht nur in Auer und Chmielowken, sondern auch<br />
in Groß und Klein Karnitten sowie für das Gut Nosewitz zu. Als Paul Kaspiritzki<br />
im Krieg fiel, wurde die Postzustellung von Hertha Pospeschiel, geb. Benzulla,<br />
übernommen, die bis zur Flucht im Januar 1945 diese Aufgabe wahrnahm. In<br />
den 30er Jahren wurden in Auer in etwa 60 Haushalten die „Elbinger Zeitung“<br />
gelesen. Zunächst hatte Otto Jux die Zeitungen ausgetragen, bis er in die Bäkkerlehre<br />
ging. Anschließend haben Irmgard Gerlach und ihr Bruder zwei Jahre<br />
lang tagein, tagaus die Zeitungen zu den einzelnen Abonnenten gebracht. Als<br />
Irmgards Bruder zum Schmied in die Lehre ging, hat Georg Weh das Austragen<br />
übernommen.<br />
Auer war Teil des Kirchspiels Schnellwalde, zu dem auch die Orte Albrechtswalde,<br />
Dittersdorf, Gablauken, Groß und Klein Karnitten, Kerpen, Kraggenkrug,<br />
Leisnersberg, Schliewe und Weepers gehörten. Pfarrer an der Schnellwalder<br />
Kirche war seit 1909 Bruno Rößler. Er konfirmierte zum letzten Mal am 14. April<br />
1935 an der Schnellwalder Kirche, u. a. auch Bruno Gutt aus Auer. Die Gutts waren<br />
einst aus dem fernen Elsaß-Lothringen nach Ostpreußen gekommen. Glaubensflüchtlinge,<br />
die in Preußen wie in keinem anderen europäischen Staat Toleranz<br />
und Akzeptanz fanden. Die Pfarrstelle in Schnellwalde hat nach Pfarrer<br />
Rößler der evangelische Geistliche Arno Philipp übernommen. Als Pfarrer Philipp<br />
um 1940 die Schwester seiner Frau traute, gab es einen großen Gottesdienst<br />
in der Schnellwalder Kirche. Die Konfirmanden sangen und bildeten für das<br />
Brautpaar Spalier. Zur Weihnachtszeit wurde alljährlich ein Krippenspiel aufgeführt<br />
und die Schüler der siebenten und achten Klasse hatten in Schnellwalde ihren<br />
Konfirmandenunterricht. 1945 ist Pfarrer Philipp von Russen bei der Besetzung<br />
erschossen worden. Seine Frau wurde von Russen bestialisch mißhandelt<br />
und dann mit ihrer Tochter und ihren beiden Söhnen, von denen der eine später<br />
in Norddeutschland ebenfalls ein geistliches Amt übernahm, mit dem ersten polnischen<br />
Transport aus Ostpreußen vertrieben.<br />
Unvergessen bleiben für viele die Erntedankgottesdienste in der Schnellwalder<br />
Kirche, wenn zur Predigt von Pfarrer Philipp die Kapelle musizierte oder Ludwig<br />
Gutt ein Trompetensolo „Nun danket alle Gott“ gab. Die Trompete war Markneukirchner<br />
Markenware. Organist war der Schnellwalder Lehrer Rudolf Damerau<br />
(seit 1908), Amtsvorsteher und Schiedsmann Herr Pörschke aus Kerpen und der<br />
Gendarmerie-Posten in Schnellwalde war mit Herrn Kurrek besetzt.<br />
Wie es sich für ein ordentliches Dorf gehört, besaß Auer auch eine Gastwirtschaft<br />
mit angeschlossenem Kolonialwarengeschäft. 1913 erwarb Familie Kosciesza<br />
(gesprochen: Koschescha) den Krug, den sie vom Freiherrn von der<br />
Horst kaufte. Die Familie kam aus Tillwalde, wo sie zuvor ebenfalls eine Gaststätte<br />
mit Verkaufsstelle betrieben hatte. Da gibt es eine hübsche Geschichte,<br />
von einem kleinen Mädchen, die von ihrer Mutter geschickt wird, Proppen zu<br />
kaufen. Doch Frau Kosciesza wusste nicht, was das Mädchen damit meinte und<br />
zeigte ihr alle möglichen Dinge. Dann kam ihr der rettende Gedanke. Sie fragte,<br />
was die Mutter damit machen wolle. Sie hat Himbeersaft gekocht und will damit<br />
41
die Flaschen verschließen. Nun war klar, dass es sich um Korken handeln mußte.<br />
Was wäre wohl gewesen, wenn der Vater das Mädchen geschickt und die<br />
Proppen für seine Trompete gebraucht hätte? Dem kleinen Mädchen war es jedenfalls<br />
sehr peinlich. Ein anderes Mädchen wurde von der Mutter zur Koschescha<br />
geschickt, um ein Pfund Bratenfett zu holen. Vor Aufregung verlangten sie<br />
Beatenfett. Seitdem hieß sie bei allem im Dorf nur noch „Beatenfett“.<br />
1934 übernahm der in Tillwalde geborene Artur Kosciesza die Gastwirtschaft in<br />
Auer von seinen Eltern und schon ein Jahr später baute er einen großen Tanzsaal<br />
an – etwa 12 mal 18 Meter. Da konnte ausgiebig geschwooft werden! Die<br />
musikalische Umrahmung der Tanzveranstaltungen nicht nur in der Gastwirtschaft<br />
Kosciesza lag in den Händen der Kapelle Ludwig Gutt. Die vier, fünf Musiker,<br />
von denen jeder pro Abend bzw. durchmusizierter Nacht 20 Mark Honorar<br />
erhielt, spielten auch zum besonderen Anlässen in der Schnellwalder Kirche<br />
oder zum Umzug am 1. Mai, zum Erntefest in Jäskendorf, aber auch zu vielen<br />
Familienfeiern. In der Gastwirtschaft Kosciesza trafen sich auch der ortsansässige<br />
Kyffhäuserbund (Kriegerverein) und die Freiwillige Feuerwehr von Auer regelmäßig<br />
zu ihren Veranstaltungen und den berühmten Bällen, die Höhepunkte im<br />
Ortsleben bildeten. Bis Kriegsende gab es aber keinen elektrischen Strom in Auer.<br />
Die Petroleum-Lampen verbreiteten ihren warmen Schein in Gaststube wie<br />
Wohnzimmer. Der Saal der Gastwirtschaft besaß natürlich auch eine Bühne, auf<br />
der die Schüler so manches Theaterstück aufführten. Die Kostüme für die Aufführungen<br />
wurden von den jungen Darstellern bzw. ihren Müttern selbst genäht<br />
und die Utensilien dazu gebastelt. Das machte immer viel Spaß.<br />
Zu erwähnen ist auch der Frauenverein. Als Lehrer Lüders in den Stand der Ehe<br />
trat und seine Frau nach Auer zog, gründete Frau Brandt-Lüders die Frauenschaft.<br />
Hier trafen sich einmal im Quartal interessierte Frauen zum geselligen<br />
Beisammensein, sangen Volkslieder, tauschten Rezepte aus, sprachen über<br />
Kindererziehung und Einkochen von Obst, fertigten Handarbeiten. Zu besonderen<br />
Anlässen trugen sie ihre Tracht, die sie selbst genäht hatten und zu dem<br />
auch das bestickte Schultertuch gehörte. Das Trachtenkleid hatten einen gelben<br />
Grundton. Darauf waren schwarze Streifen genäht. Dazu wurde ein schwarzes<br />
Oberteil mit weiß besticktem Schultertuch zu weißen Ärmelhemden getragen.<br />
Dann kam der Schicksalswinter 1944/45, der über die kleine Gemeinde Auer das<br />
Inferno brachte. Von den mehr als 400 Einwohnern sind etwa 30 Menschen direkt<br />
durch das Kriegsgeschehen verstorben, die Familie Jalowski verschollen<br />
und vier Frauen wurden von den Russen für mehrere Jahre in die Hölle Sibiriens<br />
verschleppt. Insgesamt das bittere Resümee: 42 Tote in Folge des Krieges, ungefähr<br />
10 Prozent der Einwohner von Auer!<br />
Zum Abschluß möchte ich insbesondere die Bewohner von Auer: Frieda Gutt,<br />
Irmgard Eberlee, Charlotte Heidebrecht, Elfriede Borutta sowie Siegfried Kupisch<br />
für ihre hilfreichen Informationen und die zur Verfügung gestellten Materialien<br />
danken.<br />
Dieser Beitrag ist die Kurzfassung eines Kapitels aus dem Buches von Kersten<br />
Radzimanowski, „Geserich – Porträt einer oberländischen Region zwischen<br />
Deutsch-Eylau und Saalfeld in Ostpreußen“, ISBN 3-00-015175-3.<br />
42
Nickelshagener Dorfgeschichten<br />
Für die junge Generation ist heute ein Leben ohne Computer, ohne elektronische<br />
Spiele, ohne Handy und Internet kaum noch vorstellbar. Ebenso unvorstellbar<br />
fast wie das Helfen im Stall und auf dem Feld, in der Küche oder<br />
das Mittun bei gemeinnütziger Arbeit. Wie war das früher so? Frau Gutt aus<br />
Nickelshagen hat mir von ihren Erinnerungen aus den 20er/30er Jahren, von ihrer<br />
Kindheit berichtet. Geschichten von der schweren Zeit der Weltwirtschaftskrise<br />
und den kleinen Freuden eines für sie unbeschwerten Lebensabschnittes.<br />
Und ich denke, es gab in diesem Sinne viele Nickelshagen im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
und unserer ostpreußischen Heimat. Und so werden diese Dorfgeschichten für<br />
manchen Leser vielleicht eine Wiederbegegnung mit seiner eigenen Kindheit<br />
und Jugend sein.<br />
Als Frieda 1929 eingeschult wurde, nahm sie ihre Tafel, ein Holzfederkästchen,<br />
zwei Griffel an der Schnur sowie zwei Schwämmchen mit zum Unterricht. Als sie<br />
vom ersten Schultag zurückkehrte, wartete zu Hause bereits der große Abwasch.<br />
Umziehen und dann abwaschen. Doch da war noch etwas. Die Tür ging<br />
plötzlich auf und ihr Patenonkel Paul Klein stand in der Tür. Kind, du hast doch<br />
heute Schulanfang. Sprachs und gab ihr eine große Tafel Schokolade.<br />
Es muß im gleichen Jahr 1929 gewesen sein, da besuchte ein Bärenführer den<br />
Nickelshagener Hof von Ludwig Gutt. Zunächst bekam der große Braunbär eine<br />
Riesenportion Blattsalat, danach einen Eimer voll von gesüßter Dickmilch. Nachdem<br />
er sich so gestärkt hatte, begann der Begleiter das Tamburin zu schlagen.<br />
Nach dem Takt der Schellentrommel, wie das Instrument auch genannt wird, be-<br />
Die Kapelle Gutt aus Nickelshagen v. l. n. r. obere Reihe: Franz (?) Lankowski, Ferdinand<br />
Gutt (Kuppen), Gebrüder Korsch (Altenhagen), Fritz Dietrich; untere Reihe: Ludwig<br />
Gutt, Ludwig Gutt (Vater), ? Richter, ? Wannewitz<br />
43
gann nun der Bär zu tanzen und erfreute die Kinderherzen, denn inzwischen hatten<br />
sich viele Schaulustige aus der Nachbarschaft eingestellt, die dem Spektakel<br />
mit großer Aufmerksamkeit folgten. Nach seinen Darbietungen wurde der Bär an<br />
die Kette gelegt, streckte sich lang aus und war bald eingeschlafen. Inzwischen<br />
bekam der Betreuer ein ordentliches Mittagessen und, bevor er weiterzog, noch<br />
eine Mark mit auf den Weg.<br />
Ein anderes Mal kam der Scherenschleifer. Er zog von Haus zu Haus und rief:<br />
"Drei Stück eine Mark!" Dieses Angebot wurde gern angenommen, denn das war<br />
allemal billiger, als ein neues Messer oder eine Schere zu kaufen. Auch der<br />
Sprottenmann war im Dorf beliebt. Eines Tages kommt die kleine Frieda von der<br />
Schule, da fällt ihr Blick auf die abgebissenen Sprottenköpfe, die noch auf dem<br />
Küchentisch liegen. Ihre Brüder hatten alle Sprotten bis auf den Kopf verputzt.<br />
Da war natürlich das Geschrei groß. So bekam Frieda noch zwei Dittchen und<br />
rannte dem Sprottenmann hinterher. So viel wie ihre beiden Kinderhände fassen<br />
konnten, bekam sie dafür. Und da sie nun gewitzt war von den Erfahrungen mit<br />
ihren Geschwistern, setzte sie sich gleich an den Wegesrand und ließ sich die<br />
kleinen geräucherten Fische munden.<br />
Auch der Lumpenmann mit seinem von zwei Pferden gezogenen Leiterwagen<br />
gehörte zu der damaligen Zeit dazu. Auf dem Pferdewagen befand sich ein Gestell,<br />
an dem Kaffeetöpfe (große Tassen) hingen. Für einen alten Mantel bekam<br />
man vom Lupenmann einen Kaffeetopf mit Teller.<br />
Da viele Menschen arbeitslos waren, mußten sich viele mit Prachern (Betteln)<br />
über Wasser halten. So kam einer, der rief vor dem Haus "Deutschland hoch in<br />
Ehren, kann den armen Prinzen Karl nicht ernähren". So bekam "der arme Prinz"<br />
wenigstens einen Schlag Mittagessen und ein paar Dittchen.<br />
Manch einer wird sich noch an den Duft frisch gebackenen Brotes erinnern. Zumeist<br />
blieb Teig übrig. Aus dem wurde ein "Kuckelchen" gebacken. Die Kinder<br />
waren regelrecht besessen, einen Kanten von dem kleinen Halbpfünder zu erhalten.<br />
Aber wie es so ist, wo mehrere Kinder sind, gibt es auch Konkurrenz. Und<br />
so war bei Familie Gutt zumeist der älteste Sohn Bruno der Nutznießer. Er nahm<br />
das noch warme Brot und versteckte sich. Nun ließ er es sich in Ruhe schmekken,<br />
während ihn die anderen Geschwister aufgeregt suchten und auch etwas<br />
abhaben wollten.<br />
Zu den Dingen, die wir heute kaum noch kennen, gehört auch das Weben. In<br />
Nickelshagen war Anna Richter, geborene Goralski für ihre Webereien bekannt.<br />
Den Webstuhl hatte ihr Mann Friedrich Richter, ein Nachfahre Salzburger Glaubensflüchtlinge,<br />
selbst aus Eichenholz gebaut. Das Garn dazu wurde aus dem<br />
Flachs gewonnen. Zunächst wurde der Flachs getrocknet, später mit dem Flegel<br />
auf der Tenne (Boden der Scheune) geklopft, bis man dann in weiteren Arbeitsgängen<br />
das zum Weben erforderliche Garn erhielt. So wurden beispielsweise<br />
Leichentücher gewebt, die nicht gestückelt werden sollten. Die aus groben Leinengarn<br />
gewebten Tücher waren sechs Meter lang und 30 Zentimeter breit.<br />
Nach dem Weben wurden die Stoffe gewaschen, gebleicht und gemangelt. Dann<br />
kamen die guten Stücke in die Truhe.<br />
An dem Handwebstuhl wurden auch Stubenläufer gefertigt, in dem aus alten<br />
Stoffen 1,5 bis 2 cm breite Streifen geschnitten wurden, die aneinander genäht,<br />
zu Knäuel aufgewickelt und dann – farblich abgestimmt – zusammengewebt<br />
wurden. So ein Stubenläufer konnte eine Länge von drei bis vier Metern haben<br />
und eine Breite von 90 Zentimetern. Sehr schöne Bettvorleger und Stuben-<br />
44
Nickelshagener Schüler im Jahre 1933 mit ihren Lehrern Schröder und Nauert<br />
decken, fest gewebt, die Enden verziert mit Fransen.<br />
Nickelshagen kann man wohl gut und gern als Bauerndorf bezeichnen. Zu den<br />
Höfen gehörten etwa 40 bis 270 Morgen Land. Da auch ausreichende Weideflächen<br />
vorhanden waren, wurde vergleichsweise viel Vieh gehalten. Gewissermaßen<br />
in Ergänzung zu dem Bedarf der Bauern hatten sich zahlreiche Handwerker<br />
niedergelassen. Zum einen gab es die technischen Gewerke: Schlosser,<br />
Schmiede, Stellmacher, zum anderen Dienstleister wie Molkerei, Bäcker, Schuhmacher,<br />
Schneider, Fleischer, Müller, eine Kolonialwarenhandlung und zwei<br />
Wirtshäuser (Witteck an der Chaussee und Plotschinski im Dorf).<br />
Gegenüber der Gastwirtschaft Plotschinski mit dem großen Saal für Bälle, Tanzveranstaltungen<br />
und Theateraufführungen war ein kleiner Dorfanger, von dem<br />
aus ein Weg zum Fest- und Schießplatz bis weiter durch den Wald nach Dosnitten<br />
führte. Des weiteren gab es eine Schule, ein Gemeindebüro, eine von Minna<br />
Meiritz geführte Poststelle, die Hebamme Hedwig Krüger sowie einen Wachtmeister.<br />
Dazu kamen zahlreiche Vereine, die das Leben erst richtig bunt und abwechslungsreich<br />
machten: Es gab einen Schützenverein, mit Winkenhagen gemeinsam<br />
einen Kriegerverein unter dem Vorsitz von Fr. Krause, einen gemischten<br />
Chor sowie eine Kapelle unter Leitung von Ludwig Gutt (bis zu dessen Wegzug<br />
nach Auer im Sommer 1932).<br />
War Schützenfest, wurde der alte Schützenkönig mit Musik von zu Hause abgeholt.<br />
Während des ganzen Nachmittags wurde dann um die Trophäe geschossen,<br />
während das ganze Dorf auf den Beinen war und insbesondere die Jugend<br />
sich auf der Tanzfläche am Wald vergnügte. Es gab aber auch Schießwettkämpfe<br />
für Sportschützen. Hier beteiligten sich auch weibliche Schützen. So gewann<br />
Lotte Steiner einmal den ersten Preis – das war eine Glasschüssel. Ihre Cousine<br />
aus Saalfeld belegte den zweiten Platz – der bestand in einer bunten Porzellanschüssel.<br />
Aber wichtiger als der Preis war die Freude über den Sieg, über das<br />
schöne Dorffest. Auch für die Kinder war gesorgt. Es gab Kinderbelustigungen<br />
45
und Groß und Klein war fröhlich und ausgelassenen. Am Abend wurde der neue<br />
Schützenkönig ebenfalls mit Musik nach Hause geleitet und im Saal von Plotschinski<br />
ging es weiter mit dem Scherbeln. Starb ein Mitglied des Schützenvereins,<br />
wurde er von den Kameraden im Trauerschritt unter den Klängen des Liedes<br />
"Ich hatte einen Kameraden ..." zu Grabe getragen.<br />
Nickelshagen scheint sehr königstreu gewesen sein, denn es hatte auch einen<br />
Königin-Luisen-Bund, zu dessen Vorstand Gräfin Paula Finck von Finckenstein,<br />
Margarete Schwesig und die Pfarrersfrau Loerzer gehörten. Zu besonderen Anlässen<br />
trugen sie ihre Tracht. Diese bestand aus hellblauen Leinenkleidern mit<br />
weißer Garnitur und die Gräfin, die Vereinsvorsitzende, trug an der linken Brustseite<br />
den Luisenorden, der 1814 in Gedenken an die preußische Königin Luise<br />
gestiftet worden war und mit dem Frauen ohne Unterschied des Standes geehrt<br />
wurden, die ihre Vaterlandsliebe und Menschenfreundlichkeit unter Beweis gestellt<br />
hatten (wurde nach 1918 nicht mehr verliehen).<br />
Nicht zu vergessen auch die Volkstanzgruppe mit ihren selbst geschneiderten<br />
Trachten – Rock und Bluse. Die jungen Mädchen, unter ihnen Irene Tobies, Frieda<br />
Dietrich, Ida Lonkowski, Lotte Steiner, führten zu Dorffesten ihre Tanzdarbietungen<br />
auf. Ihr Leiter war Herr Hinzmann.<br />
Das Gemeindebüro befand sich im Haus von Ida Schroeter, die die Gemeindekasse<br />
verwaltete und als Gemeindeschreiberin tätig war. Bürgermeister war über<br />
viele Jahre Bauer Boerger, dessen Nachfolger wurde Rudolf Romanski.<br />
Wichtig war natürlich auch die Freiwillige Feuerwehr, die mit zwei Spritzen ausgestattet<br />
war – eine Motor- und eine Handspritze. Spritzenwart war Franz Rogge<br />
und Brandmeister Eugen Böhnke, dem Erich Kunkowski folgte.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr von Nickelshagen war 1901 gegründet worden. Aus<br />
Anlaß des zehnjährigen Bestehens wurde die Saug- und Druckspritze in Betrieb<br />
genommen und durch den Feuerlöschdirektor der Provinz Ostpreußen höchstpersönlich<br />
abgenommen und für gut befunden. Die Spritze kam aus Luckenwal-<br />
Der Kriegerverein von Nickelshagen und Winkenhagen etwa 1924. Der 1. Vorsitzende<br />
war Fr. Krause aus Winkenhagen. Alljährlich zog der Kriegerverein zu dem Kriegerdenkmal<br />
und gedachte der gefallenen Kameraden. Das Denkmal war von einer Hecke<br />
umgeben und von gepflegten Blumenrabatten umgeben<br />
46
de von der Firma Koebe und kostete damals 1380 Mark (Friedensgeld). Die Hälfte<br />
der Summe steuerte die Ostpreußische Feuersozietät bei, während der übrige<br />
Teil von der Nickelshagener Wehr selbst aufgebracht wurde.<br />
Bei Bauer Otto Bolz stand ein großer Ahornbaum, an dem die Feuerglocke hing<br />
und die geläutet wurde, wenn im Ort Feuer ausgebrochen war. Max Bolz – ein älterer<br />
Herr – war Gemeindediener und gleichzeitig Nachtwächter, der jeden<br />
Abend seine Runde zog und in regelmäßigen Abständen ausrief: Liebe Leute<br />
laßt Euch sagen, unsere Glock' hat Zwölf geschlagen.<br />
Die eigentliche Siedlung, vor 680 Jahren als Nicklaushayn gegründet, ist ein Reihendorf.<br />
Es befand sich östlich der Chaussee Osterode–Elbing. Die Dorfstraße<br />
war mit Kopfsteinen gepflastert, links und rechts befanden sich die Häuser. Der<br />
nächste Bahnhof war in Groß Altenhagen im Kreis Osterode. Er lag an der Strekke<br />
Elbing–Osterode. Die Kirche befand sich in Jäskendorf. Die Entfernung betrug<br />
sowohl zum Altenhagener Bahnhof wie zur Jäskendorfer Kirche jeweils drei<br />
Kilometer, die man zu Fuß oder später mit dem Fahrrad zurücklegte. Die Bauern<br />
spannten die Pferde vor den Wagen, um zum Gottesdienst zu kommen. Nickelshagen<br />
gehörte zum Kirchspiel Jäskendorf. Der letzte evangelische Pfarrer war<br />
Fritz Loerzer, die Orgel spielte Margarete Finck von Finckenstein, die spätere<br />
Frau des Grafen von Lehndorff. Glöcknerin, die auch die Kollekte einsammelte<br />
und die Kirche sauber hielt, war Minna Brosowski. Zum Gottesdienst riefen alle<br />
drei Glocken der Jäskendorfer Kirchen. Morgens, mittags und abends erklang jeweils<br />
nur eine Glocke, die man außerdem direkt von unten aus läuten konnte.<br />
Für die kirchlichen Amtshandlungen wurden die drei Glocken im Turm jede einzeln<br />
von Hand geläutet.<br />
Land im Osten!<br />
Land, das unsere Wiege<br />
und der Vater Grab,<br />
Land, das uns genügte<br />
und uns Heimat gab.<br />
Land, das lind uns hegte<br />
in der Jugendzeit,<br />
Land, das hart uns prägte -<br />
oh, wie liegst Du weit!<br />
Land voll süßer Freude<br />
und manch bitterer Not,<br />
Land um das wir leiden,<br />
treu bis in den Tod!<br />
Land, das uns durch Schmerzen<br />
und in Lust einst schuf,<br />
tief in unsere Herzen<br />
dringt Dein heiliger Ruf.<br />
Land Du dort im Osten,<br />
mit Boden karg und reich,<br />
Land auf hartem Posten,<br />
kam Dir keines gleich.<br />
Pfarrer Fritz Loerzer, Jäskendorf<br />
(Aus dem Nachlaß des Pfarrers von seiner Tochter Ilse Loerzer zur Verfügung<br />
gestellt.)<br />
Dieser Beitrag beruht auf Informationen von Einwohnern aus Nickelshagen, für<br />
die ich mich - insbesondere bei Frieda Gutt - sehr herzlich bedanke. Die Rechte<br />
am vorstehenden Beitrag sind beim Autor Kersten Radzimanowski.<br />
47
Fortsetzung und Schluß aus MHN-Ausgabe 105, S. 34-38<br />
Die Flüchtlingstragödie und das<br />
Zugunglück am 22./23. Januar 1945<br />
bei Grünhagen<br />
48<br />
im Kreis Preußisch Holland in Ostpreußen<br />
Die Menschen stürzten panikartig in einen neben dem Bahnsteig gelegenen<br />
Graben und sangen: „So nimm denn meine Hände“. Dann fielen die nächsten<br />
Schüsse.<br />
Frau Inge Koeppen, geb. Schönsee aus Osterwein war damals 11 1/2 Jahre alt,<br />
sie stand morgens in der Molkerei und konnte von dort auf die Kreuzung und das<br />
Gehöft sehen:<br />
„Es war vielleicht so 8 oder 9 Uhr, da kamen die ersten Russen mit Gewehren<br />
im Anschlag über das Gehöft an der Straße, dahinter hörte man Panzer. Es wurde<br />
aus dem Bahnhofsgebäude oben aus dem Fenster geschossen, daraufhin<br />
senkten die Panzer ihre Rohre. Wir flüchteten in den Molkereikeller, die Menschenmenge<br />
auf dem Bahnhof bekam einiges ab. Die Russen staunten über die<br />
vielen Menschen auf dem Bahnhof, sie wußten wohl nichts von dem Zugunglück.<br />
Wir wurden aus dem Keller geholt, es hieß dann: „Damoi, damoi und Uri,<br />
Uri.“ Ich sah noch, daß die Russen als erstes die Schienen auseinanderschraubten<br />
und den Signalmast umlegten.“<br />
Edith Mischock, geb. Labenski aus Osterode, die damals 13 Jahre alt war, ist mit<br />
ihrer Familie am 21. Januar 1945 in Osterode Bahnhof in einen Güterzug gestiegen.<br />
Sie schreibt hierzu u. a.:<br />
Als das Schießen näher kam, fuhr endlich der Zug ab, blieb aber bald wieder stehen.<br />
So ging das zwei Tage, und wir waren nur 45 km weit gekommen. Aber in<br />
Grünhagen fuhr unser Zug auf einen Lazarettzug. Bald hieß es, die Waggons<br />
sind zu räumen. Die ersten, die aus dem Waggon sprangen, standen im tiefen<br />
Schnee. Wer nicht aufpaßte, wurde von nachrückenden Menschen erdrückt. Ich<br />
hatte auch plötzlich die Mutti verloren, weil ich ein Kind von Frau Pachmann trug.<br />
Der Junge hatte einen Schuh verloren, und das im Winter. Das Bahnhofsgebäude<br />
war klein, da hielt bestimmt nicht jeder Zug. Alle Menschen standen nun da,<br />
man sprach von 4000, und fror. So warteten wir, bis es hell wurde. Dann kamen<br />
die Panzer die Straße entlang, aufgesessene Soldaten sprangen herab und legten<br />
sich hin. Da hieß es, die Panzer kommen zur Sicherung des Zuges. Die Panzer<br />
fuhren bis zum Bahnhof und fingen dann an in die Menschenmenge zu<br />
schießen. Wir legten uns sofort in den Graben, und Mutti deckte uns mit einer<br />
Decke zu. Als das Schießen aufhörte, kamen die Soldaten. Das waren natürlich<br />
Russen, die nahmen alle Uhren, die sie fanden und sagten, daß wir nach Hause<br />
gehen sollten.<br />
Es gab viele Verletzte, Verwundete, Tote und keine fremde Hilfe. Menschen waren<br />
nur auf sich selbst angewiesen. In einem der Bahnhofsgebäude wurde ein<br />
Kind geboren. Nur die damals 42 Jahre alte Krankenschwester, Emilie 1 Kamin-<br />
1 In der Chronik von Grünhagen steht Margarete, richtig ist aber lt. Manfred A. H. Hahn „Emilie“
ski, hat unter den primitiven Verhältnissen in einem aufopferungsvollen Dienst<br />
die Verwundeten und Verletzten notdürftig versorgen können. Mangels fehlenden<br />
Verbandmaterials wurden Bettlaken zerrissen und als Verbände verwendet.<br />
Hierzu berichtet Anna Badziong, daß sie beim Beschuß durch die Russen<br />
schwer verwundet wurde und im Bahnhofsgebäude mit vielen anderen Verwundeten<br />
von der Krankenschwester Kaminski gepflegt wurde. Ihre zwei Brüder und<br />
eine Schwester waren bei dem Beschuß sofort tot. Ihre Mutter erhielt einen<br />
Bauchschuß und verstarb zwei Tage später. Besonders tragisch, daß ihr Vater<br />
drei Monate vorher verstarb und ihre zwei ältesten Brüder als Soldaten gefallen<br />
waren. Nur sie und ihre jüngste Schwester haben die Beschießung überlebt. Das<br />
Bahnhofsgebäude wurde eine Woche lang von den russischen Soldaten streng<br />
bewacht. Niemand durfte hinaus. Bei Kontrollen mußten die Verbände abgemacht<br />
werden, weil man die Verwundungen anzweifelte. Trotz ihrer Verwundungen<br />
mußten die dort liegenden Menschen vieles erleiden. Mangelnde Ernährung,<br />
keine ausreichende medizinische Versorgung und betrunkene Russen, die<br />
auf die Verwundeten mit ihren Gewehrkolben einschlugen und sogar schossen.<br />
Russische Offiziere haben die Betrunkenen dann festgenommen. Als es wärmer<br />
wurde, mußten ältere deutsche Männer ein langes Grab einige Meter vom Stellwerk<br />
entfernt am Rande des Ackerlandes ausschaufeln und die Toten vergraben.<br />
Das Grab war nicht sehr tief. Die genaue Zahl der dort begrabenen Toten ist<br />
nicht bekannt, aber es könnten aufgrund meiner telefonischen Rückfrage mit<br />
Frau Badziong mehr als 150 gewesen sein. Auf der gegenüberliegenden Seite<br />
der Gleise und des Stellwerkes ist ebenfalls ein Massengrab ausgehoben worden.<br />
Aber diese Aktion hat Frau Badziong von ihrem Krankenlager aus nicht sehen<br />
können. Auf den benachbarten Höfen haben sich viele Verletzte und Verwundete<br />
mit ihren Angehörigen aufgehalten. Auch hierunter gab es viele Tote,<br />
die in den Gärten bestattet wurden.<br />
In einem Bericht von Liselotte Schulz aus <strong>Mohrungen</strong> wird die Anzahl der Toten<br />
mit 140 und beim Bahnhofsvorsteher Friedrich Hopp mit 150 angegeben. Diese<br />
Angaben beziehen sich aber auf Angaben Dritter. Auch sollen sich einige deutsche<br />
Soldaten nach Angaben von Frau Messerschmidt aus Osterode erschossen<br />
haben, um nicht in die Hände der russischen Soldaten zu fallen.<br />
Frau Gertruda Otulak, geb. Scheffler aus Pulfnick, Frau Anna Badziong aus<br />
Osterode und Rosemarie Trazka, geb. Saborrosch aus Hohenstein berichten sogar<br />
von Russen in deutschen Uniformen. Georg Loyal aus Schlappacken und<br />
Edith Mischok, geb. Labenski aus Osterode, beschreiben fast übereinstimmend<br />
eine der vielen Tragödien. Ein Junge in HJ-Uniform war beim Zusammenstoß mit<br />
beiden Beinen eingeklemmt und konnte sich aus seiner verzweifelten Lage nicht<br />
befreien. Der Versuch eines Mannes, den Jungen mit Werkzeug zu helfen, wurde<br />
durch einen russischen Soldaten mit entsicherter Maschinenpistole und entsprechenden<br />
Drohgebärden verhindert. Niemand traute sich, dem Jungen erneut<br />
zu helfen, so daß dieser schließlich verblutete.<br />
Aus diesem Inferno ist es nur ganz wenigen gelungen, sich zu den deutschen Linien<br />
durchzuschlagen. Hierzu gehörte Ruth Kretschmer, geb. Watschke, aus<br />
<strong>Mohrungen</strong>, die mit ihrer Mutter eine Richtung einschlugen, die vom Gefechtslärm<br />
wegführte und sie so zu versprengten deutschen Soldaten gelangten. Von<br />
Schlobitten ging es dann mit dem Zug über Königsberg nach Pillau und von dort<br />
mit dem Dampfer „UBENA“ über die Ostsee nach Kiel. Andere wieder sind wegen<br />
mangelnder Ortskenntnisse im Kreis gelaufen, so Luise Scheffler, geb. Hipp-<br />
49
ler, aus Pulfnick mit ihren fünf Kindern, die auf dem Hof des Bauern Zimbehl in<br />
der Nähe des Bahnhofs Unterkunft für einige Jahre fanden. Die Tochter Gertrud,<br />
verheiratete Otulak, berichtet, daß auf Anordnung der russischen Militärs Brigaden<br />
mit Schaufeln die Toten in zwei bis drei Massengräbern links und rechts des<br />
Bahndamm verscharrt haben. Es durften keine Grabhügel aufgeworfen werden.<br />
Im Frühjahr 1946 waren die Massengräber an dem besonderen Grün deutlich zu<br />
erkennen.<br />
Das Schießen der Russen hörte erst auf, nach dem weiße Taschentücher geschwenkt<br />
wurden. Die darauf erschienen Russen riefen „Chadi damoi“ und verlangten<br />
Uhren und Schmuck. Die auf dem Bahnhof verbliebenen Menschen<br />
setzten sich langsam mit erhobenen Händen in Bewegung. Klaus Silz aus Buchwalde<br />
berichtet, daß die Russen den deutschen Soldaten, zu denen auch sein<br />
Vater gehörte, die Schulterstücke abgerissen und gefangengenommen haben.<br />
Es ist bisher nicht bekannt, was aus diesen Gefangenen geworden ist.<br />
Betroffen vom Zugunglück in Grünhagen waren vorwiegend Flüchtlinge aus den<br />
Kreisen Neidenburg, Osterode und <strong>Mohrungen</strong>. Verstopfte Straßen, das schnelle<br />
Vorrücken der russischen Truppen sowie das Beschießen der Fluchtwege veranlaßten<br />
viele Flüchtlinge, ihre Trecks stehenzulassen, sie versuchten mit den<br />
Flüchtlingszügen in den Westen oder zu einem der Ostseehäfen zu gelangen.<br />
So auch die Familie Loyal aus dem Kreis Gumbinnen in <strong>Mohrungen</strong> 2 , die Familien<br />
Schönsee aus Osterwein, Saborrosch aus Hohenstein und Wienczkowski<br />
aus Locken. Aber nicht alle hatten das große Glück, in einem der letzten Züge<br />
mitgenommen zu werden. Eine nicht zu schätzende Zahl verzweifelter Menschen<br />
blieb auf den Bahnhöfen zurück.<br />
Zusammenfassend ergibt sich, daß durch den Auffahrunfall die erhoffte Rettung<br />
für die in den folgenden Zügen befindlichen Menschen vorzeitig endete: 1.) Lazarettzug<br />
aus Allenstein; 2.) Unglückszug aus Osterode; 3.) Zug aus Osterode,<br />
der noch rechtzeitig vor dem Unglückszug zum Halten gebracht werden konnte;<br />
4.) Zug aus Miswalde, der wegen Blockierung der Eisenbahnstrecke durch den<br />
Unfall bei Maldeuten stehenbleiben mußte.<br />
Ergänzend wird noch von einem Eisenbahnunfall vor Elbing berichtet, und zwar<br />
von Edelgard Bruns, geb. Balla, Hannelore Meier, geb. Pajonzek und Oswald<br />
Liedke, alle sind aus Osterode und über Elbing in den Westen gelangt.<br />
Ausblick<br />
Aber es bleiben noch einige Fragen offen, denn kein Journalist und kein Fotoreporter<br />
war dabei. Keine Zeitung und kein Rundfunk berichtete über diese Flüchtlingstragödie.<br />
Kein örtlicher Hinweis, kein Kreuz und kein Denkmal erinnern an<br />
die vielen toten Zivilisten und Soldaten, die im Frühjahr 1945 beiderseits des<br />
Bahndamms bei Grünhagen in Massengräbern verscharrt wurden.<br />
Grünhagen erhielt im Rahmen der Westverschiebung Polens im Sommer 1945<br />
völlig neue polnische Bewohner aus Wolhynien, die auch vertrieben wurden und<br />
denen und deren Nachkommen Grünhagen (jetzt: Zielonka Paslecka) zur neuen<br />
2 Drama von Grünhagen, der lange Weg von Schlappacken in eine neue Heimat. Georg Loyal, Mai<br />
1997<br />
50
Heimat geworden ist. Inzwischen kommen sich Deutsche und Polen immer mehr<br />
persönlich näher. Grundlage für Versöhnung und für ein künftiges Miteinander.<br />
So wurde in Grünhagen am 24. Juni 2001 im Rahmen einer Heiligen Messe eine<br />
in der Dorfkirche angebrachte Gedenktafel aus schwarzem Granit enthüllt. Die<br />
Gravur ist weißgrau, der Text lautet in deutscher und polnischer Sprache:<br />
Im Gedenken an die Menschen des Kirchspiels<br />
Grünhagen 1300 - 1945<br />
Dorfgemeinschaft Grünhagen im Jahre 2001<br />
Zu diesem feierlichen Gottesdienst waren auf Einladung des dortigen Pfarrers<br />
Drezek 29 ehemalige Bewohner Grünhagens angereist. 3<br />
Abschließend möchte ich mich der Aussage von Manfred A. H. Hahn, der 1932<br />
in Grünhagen geboren wurde und nach vergeblicher Flucht noch bis 1947 in Talpitten<br />
bei Grünhagen gelebt hat, anschließen:<br />
Lassen wir die Toten ruhen und halten wir die Erinnerung wach an sie und diese<br />
Zeit. Sorgen wir, daß unseren Kindern und Enkeln solches erspart bleibt.<br />
Nachwort<br />
Ich würde mich freuen, zum Geschehen in Grünhagen weitere Hinweise und Berichte<br />
zu bekommen, um die Tragödie weiter aufklären zu können. Hierzu gehören<br />
auch Erlebnisse, die ähnlich wie denen im Bericht geschilderten verlaufen<br />
sind, denn nur eine Vielzahl von Berichten kann die Authentizität untermauern.<br />
Heinz Timmreck (Buchwalde), Schwalbenweg 7, 32107 Bad Salzuflen<br />
Telefon: 05222-7403 - Email: mail@heinz-timmreck.de – FAX: 0721-151-389985<br />
Der Bahnhof im September 2002. Ganz links war vor Kriegsende ein zweites Gleis. Heute<br />
wird dort Gemüse angebaut. Wie man deutlich sieht, ist die Strecke inzwischen elektrifiziert.<br />
3 Nachrichten der Dorf- und Kirchspielgemeinschaft Grünhagen, Nr. 45/2001<br />
51
Der Russeneinbruch war nicht am 22., sondern am 23. Januar 1945 4<br />
4 Foto aus der „Osteroder Zeitung“ Nr. 85, Seite 429, Mai 1996<br />
52
Stationen unserer Flucht aus <strong>Mohrungen</strong><br />
in Ostpreußen im Januar 1945<br />
Diesen Bericht schreibe ich nieder, in dem ich all die Erlebnisse zusammenfasse,<br />
die mir meine Mutter geschildert hat, einige wenige Dinge, an die<br />
ich mich selbst erinnern kann, und einige Ereignisse, die ich aus verschiedenen<br />
Quellen recherchiert habe. Einige Zeitangaben sind nicht mehr exakt<br />
möglich, sondern sind nur ungefähre Angaben. Der Bericht soll für meine Brüder<br />
noch einmal diese Stationen in ihrem Ablauf zusammenfassen, da sie dies, bedingt<br />
durch ihr Alter, nicht bewußt mitbekommen haben.<br />
1. Flucht aus <strong>Mohrungen</strong><br />
Der Fluchtbefehl für <strong>Mohrungen</strong> wurde am 21.1.1945, 14.00 Uhr aus Königsberg<br />
an die Behörden erteilt. Die Nachricht wurde an die Bevölkerung nur zögerlich<br />
weitergegeben. Zeit war nicht mehr zu verlieren. Es wurden daher die notwendig<br />
erscheinenden Dinge in aller Eile zusammengerafft und gepackt. Wir hatten in<br />
unserer Wohnung in <strong>Mohrungen</strong>, in der Gartenstraße Nr. 11, zu der Zeit Einquartierung<br />
aus Insterburg. Dies war eine Familie, die bereits im Herbst 1944 vor den<br />
Russen aus Insterburg fliehen mußte. Es handelte sich um eine ältere Frau (ca.<br />
55-60 Jahre), ihre Tochter (Anfang 30) und deren Sohn (6-8 Jahre). Die ältere<br />
Frau hieß Vogel, der Name der Tochter ist nicht mehr bekannt. Diese Familie hat<br />
sich mit uns am 22.1.1945 zum Bahnhof <strong>Mohrungen</strong> begeben, wo wir auf den<br />
Flüchtlingszug warteten. Es war tiefster ostpreußischer Winter mit viel Schnee<br />
und eisigen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad unter Null.<br />
Nach stundenlangem Warten lief ein Flüchtlingszug ein, wahrscheinlich von<br />
Osterode kommend, in dem wir nach großen Mühen Platz fanden. Der Zug ist<br />
erst abends von <strong>Mohrungen</strong> abgefahren. Unterwegs wurde der Zug bereits von<br />
russischen Flugzeugen beschossen. Irgendwann in der Nacht kam es zu einem<br />
großen Stoß im Zug, und der Zug stand abrupt. Wir haben dann den Zug verlassen,<br />
überall schreiende Menschen, die in der Dunkelheit orientierungslos herumirrten<br />
und im ersten Moment nicht ahnten, daß ihr Zug auf einen im Bahnhof haltenden<br />
Lazarettzug aufgefahren war. Das Gepäck wurde in dem entstandenen<br />
Durcheinander sofort aufgegeben, da es unmöglich war, sich damit zu belasten.<br />
Da die meisten Menschen weit außerhalb des Bahnsteiges den Zugverlassen<br />
mußten, hat meine Mutter sich mit uns bei Dunkelheit und tiefem Schnee Richtung<br />
Bahnhofsgebäude Grünhagen durchgeschlagen. Ein weiterer Flüchtlingszug<br />
kam nur wenige Meter hinter unserem Zug zum Halten, wie aus anderen Berichten<br />
entnommen werden konnte. Alle Flüchtlinge drängten Richtung Bahnhofsgebäude,<br />
um vor der eisigen Kälte Schutz zu suchen. Von der Familie aus<br />
Insterburg wurden wir in dem Durcheinander getrennt. Meine Mutter hat sich<br />
dann mit uns auf der Rückseite des Bahnhofsgebäudes zusammengekauert, um<br />
vor der großen Kälte etwas geschützt zu sein. Tausende Flüchtlinge warteten auf<br />
den neuen Tag, der für uns Hilfe in irgendeiner Form bringen sollte (Entlastungszug<br />
aus Elbing). In den Morgenstunden tauchten dann russische Panzer auf der<br />
Chaussee Maldeuten/Pr. Holland auf, die dann das Feuer auf die riesige Men-<br />
53
schenmenge eröffneten. Es kam zu panikartigen Fluchtversuchen über freies<br />
Feld zu einem nahen Wäldchen. Meine Mutter hat mit mir und meinem Bruder in<br />
einem kleinen Gänseställchen auf der Rückseite des Bahnhofes Schutz vor den<br />
Panzergranaten und MG-Feuer gesucht. Wir haben uns flach auf den Boden gelegt,<br />
über uns prasselten einige Salven in die Holzverkleidung, ohne daß wir getroffen<br />
wurden. Nach einiger Zeit ließ der fürchterliche Beschuss nach, man hörte<br />
das Schreien und Wimmern der verwundeten und sterbenden Flüchtlinge.<br />
Meine Mutter trat mit uns aus dem Stall heraus. Sie rechnete damit, daß ein<br />
Massaker an den Flüchtlingen verübt würde, und wollte dann bei den ersten<br />
sein, die erschossen wurden. Die Russen hatten aber nach dem Beschuss als<br />
erstes Ziel, die Flüchtlinge auszurauben. Im Laufe des Tages fanden sich viele<br />
Flüchtlinge zusammen, die versuchten, den Ort des Schreckens zu verlassen,<br />
und bestrebt waren, sich wieder Richtung Heimatorte zu bewegen. Die Hoffnung<br />
auf Fortsetzung der Flucht war aussichtslos geworden.<br />
2. Rückweg bis Groß Wilmsdorf<br />
Meine Mutter fand einen Kinderschlitten und setzte meinen Bruder (3 1/2 Jahre)<br />
darauf und machte sich zu Fuß mit anderen Flüchtlingen auf den Weg nach Hause<br />
zurück. Die bei uns aus Insterburg einquartierte Familie fanden wir auch in<br />
diesem Durcheinander wieder. Die junge Frau hatte durch einen Granatsplitter<br />
den Arm verloren und war verblutet. Ihre Mutter wollte sie nicht einfach in<br />
Schnee und Eis liegen lassen und hatte sie auf einen Schlitten gelegt. Sie und<br />
ihr Enkelsohn schlossen sich uns an, und wir reihten uns in den zurückfliehenden<br />
Menschenstrom ein. Auf den Straßen lagen viele steifgefrorene Tote, um die<br />
wir mit unserem Schlitten herumfahren mußten. Dies ist mir noch bis heute in<br />
bildhafter Erinnerung.<br />
Wir schafften an dem Tag den Rückweg bis Maldeuten (ca. 10 Kilometer), wo wir<br />
mit vielen anderen Flüchtlingen im so genannten „Schloß“ Maldeuten (Gutshaus<br />
Hicketier) Unterschlupf fanden. In der Nacht brachte unsere Mutter unseren<br />
jüngsten Bruder zur Welt. Die Ereignisse hatten unsere Mutter so geschwächt,<br />
daß sie am nächsten Morgen nicht in der Lage war, die Flucht fortzusetzen. Erst<br />
durch die energische Anfeuerung einer Polin, die meiner Mutter klar machte, daß<br />
das Gebäude angesteckt wird, brachte sie auf die Beine.<br />
Die anderen Flüchtlinge hatten das Gebäude bereits verlassen. Wir waren die<br />
Letzten. Meine Mutter fand eine Mitfahrgelegenheit auf einem Bauernwagen für<br />
sich und den Neugeborenen. Mein Bruder (3 1/2 Jahre) konnte bei einem anderen<br />
Wagen mitfahren. Ich lief zu Fuß hinterher. Die Mitfahrgelegenheit bestand<br />
aber für uns nur bis Groß Wilmsdorf (ca. 4 Kilometer). Dort blieben wir mit vielen<br />
anderen Flüchtlingen. Die Russen hatten schon in Groß Wilmsdorf gehaust. Viele<br />
Häuser, die von den Bewohnern verlassen waren, fanden die Flüchtlinge geplündert<br />
vor, die Inneneinrichtungen waren größtenteils zerstört. Notdürftig richteten<br />
sich die Flüchtlinge für eine mehr oder weniger lange Zeit dort ein. Wir sind<br />
letztlich in Groß Wilmsdorf geblieben und haben unseren Rückweg bis <strong>Mohrungen</strong><br />
erst gar nicht mehr angetreten. Die ältere Frau aus Insterburg, die bei uns in<br />
<strong>Mohrungen</strong> einquartiert war, ist mit ihrem Enkel und ihrer toten Tochter am näch-<br />
54
sten Tag von Groß Wilmsdorf weitergezogen. Wir haben nie mehr etwas von ihr<br />
gehört. Wir sind später in Groß Wilmsdorf zu einer Frau Wölk gezogen, die ihr<br />
Haus ziemlich abseits der Straße Maldeuten/<strong>Mohrungen</strong> hatte. Das Haus lag nur<br />
wenige Hundert Meter vom Ufer des Röthloffsees entfernt. Zeitangaben, wann<br />
wir genau zu der Frau Wölk ins Haus zogen, können von meiner Mutter nicht<br />
mehr gemacht werden.<br />
In Groß Wilmsdorf wurde bald eine russische Kommandantur eingerichtet. Die<br />
Russen suchten Arbeitskräfte für die Küche, wo unsere Mutter Arbeit fand. Dieser<br />
Umstand und daß Frau Wölk eine Ziege hatte, hat wohl möglich gemacht,<br />
daß unser auf der Flucht geborene Bruder lebend aus Ostpreußen herausgekommen<br />
ist. Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine Mutter mich häufig an<br />
die Rückseite des Gebäudes der Kommandantur, wo die Küche war, bestellt hatte<br />
und mir einen Klumpen Butter, den sie in Zucker gewälzt hatte, überreicht hat<br />
und ich damit zu unserer Unterkunft bei Frau Wölk gelaufen bin. Die Zeiten waren<br />
sehr unsicher. Zweimal entging unsere Mutter nur knapp einer Verschleppung<br />
nach Sibirien. Das erste Mal wurde sie von Russen der Kommandantur in<br />
der Futterkrippe versteckt und mit Heu zugedeckt als ein russisches Kommando<br />
die Dörfer nach geeigneten Arbeitskräften für Sibirien absuchte und dafür sogar<br />
auf der Kommandantur auftauchte. Das zweite Mal versuchte ein Russe sie vor<br />
dem Haus von Frau Wölk auf einen Lastwagen zu schaffen, was ihm nicht gelang,<br />
obwohl er sie an den Haaren schleifte. Dann hat er meine Mutter mit uns<br />
drei Brüdern an die Wand gestellt, um uns zu erschießen. Ob er uns nur ängstigen<br />
wollte oder ob er Skrupel hatte, dies vor seinen Begleitern durchzuführen,<br />
wissen wir nicht. Als der russische Lastwagen verschwand, ist meine Mutter vor-<br />
Angst zusammengebrochen, und mein nur einige Wochen alter Bruder fiel ihr<br />
auf die Erde. Er hat auch dies schadlos überstanden. Eine Verschleppung meiner<br />
Mutter hätte für uns auch sicher den Tod bedeutet, da in den ganzen Wirren<br />
jeder mit sich selbst und seinen nächsten Angehörigen genug zu tun hatte.<br />
Nach etlichen Wochen bekamen wir vor unser Haus einen Wachposten durch<br />
die Kommandantur gestellt, weil auch immer wieder nachts plündernde Trupps<br />
unterwegs waren. Dadurch fühlte sich meine Mutter etwas sicherer. Mit meinem<br />
zweiten Bruder und mir hat sich unsere Mutter zu Fuß noch auf die Suche nach<br />
Verwandtschaft in Sumpf/Kreis Preußisch Holland aufgemacht (einfache<br />
Strecke ca. 35 Kilometer). Der Onkel meiner Mutter hatte dort einen Bauernhof,<br />
wo wir oft in den Sommermonaten zu Besuch waren. Dort hat sie aber auch niemand<br />
mehr angetroffen. Später erfuhren wir, daß die Verwandtschaft über das<br />
Haff geflohen war. Im nachhinein kann man es nur als großes Glück betrachten,<br />
daß wir dieses beschwerliche Unternehmen (zweimal 35 Kilometer Fußmarsch)<br />
schadlos überstanden haben, denn die Straßen waren mehr als unsicher zu der<br />
Zeit.<br />
Meine Mutter ist noch einmal ohne uns zu Fuß in <strong>Mohrungen</strong> gewesen (ca.12 Kilometer<br />
eine Stecke), um sich in unserer Wohnung umzusehen. Es war alles geplündert<br />
oder zerschlagen. Dies muß im Juni/Juli 1945 gewesen sein, da meine<br />
Mutter noch ihre Bekannte, Frau Schwichtenberg, in <strong>Mohrungen</strong> besucht hat.<br />
Frau Schwichtenberg ist aber erst Ende Mai 1945 von den russischen Stellen<br />
von Grünhagen nach <strong>Mohrungen</strong> überwiesen worden. Sie hatte mit ihren Kindern<br />
auf diesem Weg bei uns in Groß Wilmsdorf noch eine Nacht übernachtet.<br />
55
Etwa im Frühsommer (Juni 1945) fiel das Gebiet an die Polen und es wurde eine<br />
polnische Kommandantur eingerichtet. Diese Kommandantur war in Zöpel und<br />
lag auf der anderen Seite des Röthloffsees, Groß Wilmsdorf gegenüber. Meine<br />
Mutter hatte Glück und konnte auch dort wieder in der Küche arbeiten. Dies bedeutete<br />
für uns natürlich, daß immer etwas zum Essen abfiel und wenn es aus<br />
der polnischen Küche auch gestohlen war. Meine Mutter mußte zur Arbeit immer<br />
über den Röthloffsee rudern und am anderen Ufer noch etwa 1,5 Kilometer zu<br />
Fuß laufen. In dieser ehemaligen Kommandantur ist heute ein nettes Hotel, in<br />
dem ich bereits zweimal und mein jüngster Bruder einmal während unser Ostpreußenreisen<br />
gewohnt hat. Auf den von uns gemachten Fotos hat meine Mutter<br />
die ehemalige Kommandantur wiedererkannt, auch wenn sich in der Zwischenzeit<br />
natürlich viel verändert hat.<br />
Etwa Mitte August 1945 bekam meine Mutter vom polnischen Kommandanten<br />
den Rat, daß sie zusehen solle, nach „Deutschland“ auszureisen, dann bald würde<br />
man alle Deutsche ausweisen. Diese Information hatte der Kommandant<br />
wahrscheinlich schon kurz nach Ende der Potsdamer Konferenz (2.8.1945) von<br />
seinen Vorgesetzten erhalten, denn auf dieser Konferenz wurden die verabredeten<br />
Gebietsabtretungen Deutschlands zur Umsetzung festgeschrieben.<br />
3. Ausreise in den Westen<br />
Meine Mutter hat diesen Rat auch ernstgenommen und ist vor der offiziellen Ausweisung<br />
mit uns Ende August/Anfang September 1945 von Maldeuten Richtung<br />
Westen gefahren. Nach langen Irrfahrten mit der Bahn sind wir letztlich in Berlin<br />
im englischen Sektor gelandet. Wir wurden in ein Lager eingewiesen. Ein deutscher<br />
Militärarzt, von den Engländern verpflichtet, wollte meiner Mutter zuerst<br />
nicht glauben, daß wir geradewegs aus Ostpreußen kamen, da nach seinem<br />
Wissensstand fast alle Säuglinge die Strapazen an Kälte und Hunger nicht überlebt<br />
hatten. Der jüngste Bruder, auf der Flucht geboren, war da gerade mal ein<br />
gutes halbes Jahr alt. Wir schliefen zeitweise in dem überfüllten Lager auf dem<br />
Betonfußboden. Zu essen gab es meist nur eine dünne Suppe und einen großen<br />
Kanten Weißbrot. Insgesamt sechs Wochen verbrachten wir in dem Lager von<br />
Berlin und wurden dann in die englische Zone nach Brilon-Wald/Sauerland in ein<br />
weiteres Lager gebracht. Es war vorgesehen, daß wir in der Gegend um Brilon<br />
bleiben sollten. Da die Großeltern in Leverkusen wohnten, konnte meine Mutter<br />
erreichen, daß wir das Lager in Richtung Leverkusen verlassen konnten. Ende<br />
Oktober 1945 wurde die Erlaubnis erteilt. Unsere Verwandten (Geschwister meiner<br />
Mutter), Onkel Gerhard, der gerade aus der Gefangenschaft entlassen war,<br />
Tante Erna und Tante Lotte, haben uns in Brilon-Wald abgeholt. Wir hatten kaum<br />
Gepäck, und Mutter hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Paar Schuhe<br />
an den Füßen. Sie trug einen alten Militärmantel und darunter kein Kleid. Mein<br />
jüngster Bruder wog gerade einmal 4,5 Kilogramm mit neun Monaten Lebensalter.<br />
Doch wir hatten es geschafft und waren lebend nach neunmonatiger Irrfahrt<br />
dem Chaos entronnen und erst einmal in Sicherheit.<br />
Herbert Teubner<br />
Hagen 14, 51491 Overath, Tel. 02206/4118<br />
56
Flucht und Vertreibung<br />
nach 60 Jahren – Kindheitserinnerungen<br />
Mein Elternhaus steht in Wiese, Kreis <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen, dort bin ich<br />
am 2.2.1935 geboren. Ich habe noch zwei Geschwister. Meine Eltern<br />
hatten einen Bauernhof. Sie haben während des Krieges noch ein neues<br />
Wohnhaus gebaut, Arbeit, Mühe, Sorgen auf sich genommen und konnten nur<br />
noch ein Jahr darin wohnen, dann kam die Flucht.<br />
Der Ortsvorsteher des Dorfes hat es bis Januar 1945 nicht erlaubt zu flüchten.<br />
Erst am 21. Januar 1945. Der Wagen stand schon bereit. Es wurde das Nötigste<br />
aufgeladen. Auch andere Bewohner des Dorfes zogen nach Westen, so kamen<br />
wir in das nächste Dorf Kahlau. Dort waren die Straße verstopft mit Fuhrwerken,<br />
Militärautos, Menschen usw. So entschlossen sich meine Eltern, im Nachbardorf<br />
zu übernachten. Man hörte aus Richtung <strong>Mohrungen</strong> das Grollen der Panzer<br />
und Kriegshandlungen. Da auch am nächsten Tag kein Vorwärtskommen möglich<br />
war, beschlossen meine Eltern, auch andere Bauern, lieber den Russen im<br />
Heimatort zu erleben, und wir fuhren mit Pferd und Wagen zurück nach Wiese.<br />
Wir waren noch nicht ganz im Dorf angekommen, als uns die russischen Panzer<br />
entgegenkamen. Die Pferde scheuten, und der Wagen geriet mit den Rädern<br />
halb in den Graben. Wir hatten eine Fremdarbeiterin, ein Polenmädchen, die<br />
sich etwas mit den Russen verständigen konnte. Neben der Straße war ein<br />
Wäldchen. Ich habe die Schüsse noch in Erinnerung, die dort fielen. Später hieß<br />
es, dort wurden die ersten Männer erschossen.<br />
Meine Mutter mit uns drei Kindern und dem Polenmädchen sind dann von der<br />
Straße übers Feld zum nächsten Gehöft gegangen. Es war 1945 ein kalter Winter<br />
mit viel Schnee. Das Gehöft war verlassen, die Kühe und Tiere brüllten im<br />
Stall. Die Erwachsenen haben die Tiere noch versorgt. Heute wundere ich mich<br />
noch, daß nicht auf die Gestalten im Schnee, die ja von der Straße weggingen,<br />
geschossen wurde (Glück gehabt). Meine Mutter ist dann mit uns Kindern weiter<br />
übers Feld durch den tiefen Schnee zu meiner Tante Lydia Walters Gehöft gegangen,<br />
das auch auf dem Abbau war. Dort hatten sich schon mehrere Frauen<br />
mit Kindern, die auch umhergeirrt waren, eingefunden.<br />
Mein Vater war mit dem Wagen weiter auf der Straße zum Dorf Wiese gefahren.<br />
Er ist nicht ganz an unser Haus gekommen, nur zum Anfang des Dorfes, als die<br />
nachrückenden russischen Soldaten mit Autos usw. ihm entgegenkamen und die<br />
Pferde anhielten. Der Wagen kippte um, es wurde sofort geplündert und geraubt.<br />
In diesem Durcheinander ist es meinem Vater gelungen, wegzulaufen, und er<br />
kam dann zum Gehöft meiner Tante zu uns. Er ist dann in den nächsten Tagen<br />
noch einmal zu der Stelle gegangen, wo unser Hab und Gut liegengeblieben ist,<br />
aber dort war nichts mehr zu finden, außerdem mußte er vorsichtig sein, um von<br />
den Russen nicht gesehen zu werden. So bangten wir, was nun wohl geschehen<br />
würde, und es wurde grausam. Im Moment hatten wir zu essen. Es waren noch<br />
Vorräte da, die Kühe waren da, es gab Milch, die Hühner, Schweine. Aber meistens<br />
gegen Abend, wenn der Hund bellte, kamen die Russen und sagten „Frau<br />
komm“ und haben sie vergewaltigt. Oft kamen die Russen ins Haus und verlangten<br />
„Uhr ist“. Ich hatte solche Angst, meine Tante hatte ihre Armbanduhr versteckt,<br />
daß ich gebettelt habe, Tante, gib ihnen die Uhr, da die Russen ja immer<br />
57
mit dem Gewehr gedroht haben. Die Russen haben dann auch mal eine Kuh,<br />
dann ein Schwein oder Hühner weggeholt, so daß es immer weniger Tiere wurden.<br />
Aber eines Tages haben sie die arbeitsfähigen Menschen abgeholt, gesagt<br />
wurde zum Arbeiten, aber das waren die Menschen, die sie in Viehwaggons<br />
nach Sibirien gebracht haben. Darunter war mein Vater, mein Onkel Ernst, meine<br />
Cousine von 26 Jahren. Bis auf meinen Vater, der noch nach Wiese wiederkam,<br />
haben wir von meiner Cousine Hildegard, die unterwegs schon verstorben sein<br />
soll, und Onkel Ernst, der in Rußland verstorben sein soll, nichts Offizielles mehr<br />
gehört.<br />
Wir hatten keine Ahnung, keine Information, wie weit der Russe in Deutschland<br />
schon vorangekommen war oder wann er in Berlin war. Eines Tages, es war<br />
wohl schon März, April, es wurde schon Frühling, kamen russische Frauen in<br />
Uniform, wir sagten die Flintenweiber, die die letzten Kühe, Pferde aus dem Stall<br />
holten und Richtung <strong>Mohrungen</strong> trieben. Mein Opa von 80 Jahren hat noch gebeten,<br />
uns eine Kuh zu lassen, da haben sie ihn an die Wand gestellt und wollten<br />
ihn erschießen, er kam zitternd ins Haus. Die Weiber waren so brutal, mit<br />
dem Forkenstil haben sie noch die Fensterscheibe im Küchenraum zerschlagen.<br />
Alle beweglichen Gegenstände, lebendes und nicht lebendes Inventar, wurde in<br />
dieser Zeit von den Russen nach Rußland gebracht. Ein andermal holten sie<br />
meine Tante ab, und wir glaubten, sie kommt nicht mehr, aber sie kam jeden<br />
Abend zurück. Sie mußte die Straßengräben nach <strong>Mohrungen</strong> räumen helfen.<br />
Was da alles liegengeblieben war, war das Hab und Gut der Menschen, auch tote<br />
Tiere und Menschen.<br />
Dann kam eine Zeit, da wurde es etwas ruhiger, es kamen keine Russen mehr<br />
zum Plündern. So wagten wir uns wieder ins Dorf Wiese und wohnten in unserem<br />
Haus. Es dauerte aber nicht lange, dann kamen die ersten polnischen Familien,<br />
die in die deutschen Häuser einzogen. Was haben wir nur gegessen, von<br />
was haben wir uns ernährt? Auch als wir in unser Haus kamen, war nichts von<br />
Möbeln oder Gegenständen vorhanden. Wir haben von anderen Häusern etwas<br />
zusammengesucht.<br />
Wir waren in dieser Zeit, bis wir im November vertrieben wurden, rechtlos und<br />
Freiwild für jeden. Im November hieß es dann: nun raus ihr Deutschen. Meine<br />
Mutter hatte uns Kindern einen Beutel aus Handtüchern genäht, den bekamen<br />
wir mit etwas Brot umgehängt. Nur das, was wir anhatten, marschierten wir in einer<br />
Menschenkolonne zum nächsten Dorf, nach Georgenthal. Es wurde nicht<br />
gefragt, wie kleine Kinder oder alte Menschen vorwärtskamen. Mit Peitschenschlägen<br />
und Stockhieben ging es vorwärts. Mein Cousin Manfred hatte unsere<br />
Großeltern von 80 Jahren auf den Handwagen geladen. In Georgenthal mußten<br />
wir durch einen Raum, dort wurden wir gezählt und registriert. Wer hier noch einen<br />
Pelz, warme Wollsachen anhatte oder was den Polen gerade gefiel, wurden<br />
den Menschen vom Leibe gerissen. Ich sehe noch den hohen Berg von Kleidung,<br />
der an der Seite lag.<br />
Von Georgenthal ging es dann wieder im Fußmarsch nach <strong>Mohrungen</strong> zum<br />
Bahnhof. Dort stand schon ein Güterzug bereit. In Viehwaggons auf Stroh wurden<br />
wir verfrachtet. Wir lagen dichtgedrängt. Wir waren Wochen unterwegs, bis<br />
wir in Luckenwalde ankamen. Unterwegs ohne Trinken, ohne Essen. Wenn der<br />
Zug hielt, ging meine Mutter zur Lokomotive, um Wasser zu holen. Wir haben eine<br />
Angst ausgestanden, daß der Zug abfährt und sie nicht mehr mitkommt. Mein<br />
Vater war sehr krank, Herzschwäche, und er hatte geschwollene Beine. Neben<br />
58
meiner Schwester ist unsere Nachbarsfrau, Frau Strauß, gestorben. Sie lag lange<br />
neben uns, bis der Zug hielt und alle Toten in den Straßengraben gelegt wurden.<br />
Endlich kamen wir in Luckenwalde an. Im Auffanglager wurden wir entlaust. Dort<br />
wurden wir aber schon verpflegt. Dann ging es im Viehwaggon weiter in das Auffanglager<br />
Brahlsdorf, Kr. Hagenow (Mecklenburg).<br />
Meine Großeltern sind in Luckenwalde geblieben und dort verstorben und auf<br />
dem Waldfriedhof beerdigt. Sie hatten mit ihren 80 Jahren die Strapazen nicht<br />
mehr überlebt.<br />
Ich war am 21.08.2001 in Luckenwalde, um Spuren meiner Großeltern zu finden.<br />
Im Stadtarchiv waren nur Angaben von meinem Opa, von der Oma nichts. Die<br />
nächste Enttäuschung kam auf dem Friedhof. Eine Grasfläche mit großen Kiefern<br />
und einer kleinen von Vögeln beschmutzten Tafel deutete auf das Gräb erfeld<br />
hin. Auf der Tafel war zu lesen „Hier ruhen 356 Flüchtlings- und Bombenopfer<br />
aus <strong>Mohrungen</strong> (Ostpreußen) und Luckenwalde 1945“.<br />
Aus unseren Mohrunger Heimatkreis-Nachrichten habe ich erfahren, daß eine<br />
feierliche Wiedereinweihung der Kriegsgräberanlage „Ehrenfeld <strong>Mohrungen</strong>“ auf<br />
dem Waldfriedhof Luckenwalde am 30. Septemberr 2004 stattgefunden hat, was<br />
auch wohl endlich nötig war. Ich werde mir in diesem Jahr das Ehrenmal ansehen.<br />
Aus dem Auffanglager Brahstorf kam mein Vater ins Hagenower Krankenhaus,<br />
wo er am 10. Dezember 1945 verstorben ist. Meine Mutter ist zur Erledigung der<br />
Beerdigung nach Hagenow gefahren. Die Toten wurden in Holzkisten, Kiste an<br />
Kiste auf dem Friedhof beerdigt. Aber wir wußten wenigstens, wo das Grab ist.<br />
Meine Mutter mußte mit Gelbsucht im Krankenhaus bleiben. Ohne Eltern war<br />
Weihnachten 1945 für uns Kinder sehr traurig. Aber wir wurden wenigstens verpflegt.<br />
Nach und nach wurden die Flüchtlingsfamilien aus dem Lager in die Orte verteilt,<br />
wo sie ein neues Zuhause gefunden haben. Meine Mutter kam erst später aus<br />
dem Krankenhaus. Um satt zu werden, sind wir betteln und stehlen gegangen.<br />
Am 6. März 1946 sind wir dann in Kuhstorf gelandet. Keine Gemeinde wollte<br />
mehr Flüchtlinge aufnehmen. Auch in Kuhstorf sollten wir in einer Baracke untergebracht<br />
werden, da hat meine Mutter zum Bürgermeister gesagt, dann bringt<br />
sie sich um. Die Mecklenburger hatten nicht viel verloren, sie saßen in ihren<br />
Häusern mit allem, was sie besaßen, und waren trotzdem so häßlich, daß sie ein<br />
Zimmer für Flüchtlinge abgeben mußten. So wurde dann ein Zimmer bei einer<br />
Familie Wiencke gefunden: zwei Betten, ein Ofen, ein Tisch, ein Schrank, keine<br />
Kochgelegenheit, wir mußten im Ofen kochen. Wenn wir nach draußen wollten,<br />
mußten wir durch die Küche der Eigentümerin, außerdem ging noch eine Familie<br />
durch unseren Raum. Das sich Einleben war für eine Frau mit drei Kindern, die<br />
im Wachstumsalter waren, sehr schwer. Wir sind wieder betteln und stehlen gegangen,<br />
um satt zu werden. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.<br />
Waltraud Szameitat<br />
geb. Mattern<br />
früher Wiese, Krs. <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />
heute Rudolf-Tarnow-Straße 1, 19230 Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern),<br />
Tel. 03883/721794<br />
59
60<br />
Der Tod der Schönrades<br />
Ein Racheakt für millionenfachen Judenmord?<br />
Gubitten ist mein Geburtsort. Hier haben alle meine Vorfahren über Generationen<br />
gelebt. Es ist deshalb nur zu verständlich, daß mich alles, insbesondere<br />
das im 20. Jahrhundert Geschehene, interessiert. Das betrifft vor<br />
allem auch das Leben, Wohlergehen und Leiden meiner damaligen dortigen Verwandten.<br />
Im Folgenden soll ausgeführt werden, wie die Familie Schönrade in<br />
Gubitten auf grausamste Weise umkam.<br />
Leichen auf dem Hof der Schönrades<br />
Es war um die Mittagszeit an einem Tag Ende Februar oder Anfang März 1945,<br />
so berichtete mir der Cousin Siegfried Otto. Zusammen mit anderen Kindern von<br />
Familien, die nicht geflüchtet waren, kam er ahnungslos auf den etwa 500 Meter<br />
nördlich des Dorfkerns gelegenen Hof der Schönrades. Voller Entsetzen standen<br />
sie dort plötzlich zwischen Wohnhaus und Stall vor zwei dort liegenden Frauenleichen<br />
und denen von zwei oder drei Kindern. Es gab für sie keinen Zweifel:<br />
Hier war erbarmungslos gemordet worden. Wegen des grauenhaften Anblicks<br />
verließen sie schnell wieder das Gehöft. In der nächsten Nacht brannte das<br />
Wohnhaus der Schönrades nieder.<br />
Mutmaßungen zu den Tätern<br />
Wohl alle noch im Dorf verbliebenen Gubittener waren danach einmal auf dem<br />
Hof der Schönrades gewesen. Ein Racheakt wurde vermutet. Es wurde auch davon<br />
gesprochen, daß sie deutschen versprengten Soldaten trotz Verbot geholfen<br />
hätten. In Asche- und Kohlerückständen entdeckten einige von ihnen dort, wo<br />
sich im Haus das Schlafzimmer befunden hatte, Knochenreste von menschlichen<br />
Skeletten. Sie sahen darin den Beweis, daß die Schönrades dort verbrannt<br />
waren. Und sie stellten die bis heute nicht definitiv zu beantwortende Frage: Wie<br />
konnte das noch Wochen nach dem Einzug der sowjetischen Truppen geschehen?<br />
Wer waren die Täter? Hatten sie ein Motiv für diese Mordaktion?<br />
Wegen der Kleinkinder geblieben<br />
Zur Familie des Maurers und Bahnarbeiters Ferdinand Schönrade und seiner<br />
Frau Anna, geborene Grollmuß, einer Schwester meines Großvaters mütterlicherseits,<br />
gehörten deren Töchter Emmi Klautke, Else Schönrade und Ella Walter,<br />
die jeweils ein Kind im Alter von drei, zwei und einem Jahr hatten. 1) Ella<br />
wohnte eigentlich in Königsberg, wo ihrem Ehemann als Berufssoldat der Wehrmacht<br />
eine Wohnung zugewiesen worden war. Sie war mit ihrem Kleinkind nach<br />
Gubitten in ihr Elternhaus gekommen, um in Königsberg möglichen Bombenangriffen<br />
zu entgehen.<br />
Die Schönrades waren nicht geflohen, obwohl eine sich durch das Dorf zurückziehenden<br />
Gruppe deutscher Soldaten am frühen Nachmittag des 22. Januar<br />
1 Nach Angaben in einem Brief von Familie Hermann Schulz an den Autor vom 23.02.1994
dies dringend angeraten hatte. 2) Sie wollten bei dem kalten Winterwetter die Gesundheit<br />
und das Leben ihrer Kleinkinder nicht aufs Spiel setzen. Vater Ferdinand<br />
Schönrade, der noch vor dem Einzug der Sowjets vom Dienst beim Volkssturm<br />
zurückgekehrt war, ist dann schon Anfang Februar zusammen mit der<br />
Tochter Else für die Wiedergutmachung verschleppt worden. 3) Sie war noch unverheiratet,<br />
weil der Vater ihres Kindes in Rußland irgendwo in einem Kessel<br />
festgesessen haben soll. 4) Während Ferdinand Schönrade nach einigen Jahren<br />
Zwangsarbeit aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückkehrte, verstarb die<br />
Tochter Else in Sibirien.<br />
Sie ahnten, daß Schlimmes passiert<br />
Meine Tante Gertrud Otto pflegte die verwandtschaftlichen Beziehungen zu den<br />
Schönrades auch nach dem Einzug der Sowjets in Gubitten. Wir wissen deshalb,<br />
daß es zunächst ganz normale Beziehungen zwischen Sowjetsoldaten und<br />
ihnen gegeben hat. Anhand von Fotos gab es Gespräche über das Leben der<br />
Familien in Deutschland und der Sowjetunion. Doch die Beziehungen zwischen<br />
den Schönrades und »ihren Besuchern« müssen sich aus uns nicht bekannten<br />
Gründen Ende Februar schlagartig verschlechtert haben. Vor dem Mordgeschehen,<br />
so berichtet Rehbergs Enkeltochter Elfriede, war Ella Walter bei ihnen im<br />
Dorf (im Dorfkern, K.R.). Sie trug einen Kopfverband und sagte, schlimmes ahnend:<br />
»Wenn wir nicht mehr da sind, kümmert euch um unsere Kinder« denn<br />
auch zu den Rehbergs gab es eine entfernte Verwandtschaft der Schönrades. 5)<br />
Auch bei der auf dem Abbau benachbarten Familie Hermann Schulz war Ella<br />
Walter um die Mittagszeit am Tag des Mordgeschehens noch gewesen. Dort hatte<br />
sie erzählt, daß sie am Tag zuvor von russischen Soldaten an den Haaren aus<br />
dem Haus gezerrt worden war. Draußen habe sie sich aber an einem Baum festhalten<br />
können. Eine danach dort auftauchende Gruppe von ihnen hat sie dann<br />
verbunden. 6)<br />
Kamen die Täter zu Rehbergs?<br />
Eines Tages, es ist wahrscheinlich noch Ende Februar gewesen, so erfuhr ich<br />
von Elfriede, kamen zwei Männer in Uniformen der Sowjetarmee durch die Gärten<br />
vom Hof der Schönrades den Hügel hinab zu ihnen in die Küche. Sie waren<br />
erregt. Der ältere, ein Offizier, schimpfte: »Er Jude, Familie alle kaputt.« Es war<br />
eine furchtbare Situation, so erinnert sie sich. Der ihn begleitende Soldat sprach<br />
perfekt Deutsch und erzählte, daß er Student sei. Seine Eltern wären als Kommunisten<br />
in die Sowjetunion geflohen.<br />
Die Männer verließen das Haus in östliche Richtung über das Gehöft des Bauern<br />
Podoll. Am nächsten Tag stellten Rehbergs dann fest, daß in der Nacht, von ihnen<br />
völlig unbemerkt, das Wohnhaus der Schönrades abgebrannt war. Es ist mit<br />
2 Siehe dazu: Ursula Baahse/Gertrud Otto/Kurt Redmer: Gubitten. Erinnerungen an ein kleines<br />
ostpreußisches Dorf, S. 38 f.<br />
3 Der 4. Februar 1945 wird von mir angenommen, da an diesem Tag eine Gruppe Sowjetsoldaten<br />
mit einer Kutsche vom Gut Schönhausen nach Gubitten kam und den Maurer Emil Elsner für die<br />
Wiedergutmachung mitnahmen. Nach Angaben seines Sohnes Erwin Elsner.<br />
4 Angaben von Ursula Baahse, geborene Bartsch, früher Gubitten.<br />
5 Großmutter Rehberg war eine geborene Schönrade.<br />
6 Brief von Familie Schulz, a.a.O.<br />
61
einiger Sicherheit anzunehmen, daß die Mordaktion an den Schönrades um die<br />
Mittagszeit stattfand. Sie begann eben zu der Zeit, da Ella Walter bei der Familie<br />
Schulz war. Sie wurde vom Schreien der Kinder begleitet. Als Ella die Schreie<br />
hörte, so berichteten die Eheleute Schulz, sagte sie: »Ich muss nun gehen, die<br />
Russen sind schon wieder bei uns.« Bei ihrer Rückkehr im Elternhaus wurde sie<br />
dann auch unbarmherzig gemeuchelt oder hat vielleicht als Gespielin einer<br />
Gruppe von sowjetischen Deserteuren, die in einem Dorf bei <strong>Mohrungen</strong> Quartier<br />
bezogen hatten, noch einige Zeit überlebt. Die Schönrades sind einfach erschlagen<br />
worden, denn ein Einsatz von Schußwaffen oder Sprengmitteln wäre<br />
von den Dorfbewohnem wahrgenommen worden. Auch Schulzens stellten dann<br />
erst am nächsten Tag fest, daß das Wohnhaus der Schönrades in der Nacht niedergebrannt.<br />
Wer waren die Täter und ihre Tatmotive?<br />
Die Tatsache, daß Jungen nach dem Brandgeschehen auf dem Hof der Schönrades<br />
ein Eisernes Kreuz fanden 7) ist ein Beleg dafür, daß dem Mordgeschehen<br />
eine Haussuchung vorausging. Die Sowjets oder die, die sich deren Uniformen<br />
verschafft hatten, stellten sehr wahrscheinlich anhand von vorgefundenen Fotos<br />
und anderem fest, daß die Männer der jungen Frauen aktiv am Krieg gegen die<br />
Sowjetunion teilnahmen und dort vielleicht auch in Verbrechen an der Zivilbevölkerung<br />
einbezogen waren. Zumindest von Emil Klautke war im Dorf bekannt,<br />
daß er ein begeisterter Hitler-Anhänger war. Wenn die beiden Besucher bei Rehbergs<br />
dort die Wahrheit zu ihrer Identität gesagt haben, so gab es für sie am<br />
ehesten ein Tatmotiv. Die Männer der Schönrades hatten mit ihrem Kampf in der<br />
Wehrmacht die Voraussetzungen für den millionenfachen Mord geschaffen. Nur<br />
wo sie hingelangt waren, war der Einsatz von SS-Einsatzgruppen möglich, die<br />
gnadenlos Hunderttausende sowjetische Juden vom Kleinkind bis zum Greis mit<br />
Hilfe einheimischer Kollaborateure nur deshalb ermordeten, weil sie Juden waren<br />
und angeblich als Träger der bolschewistischen Ideologie eine Gefahr für die<br />
Menschheit darstellen würden. Erst wenige Wochen zuvor, am 27. Januar, war<br />
das KZ-Vernichtungslager Auschwitz von Sowjettruppen befreit worden, wodurch<br />
erst der Massenmord gestoppt und sein gewaltiges Ausmaß bewiesen<br />
wurde. Ins Bild paßt eigentlich nicht, daß die beiden Männer zu Rehbergs kamen<br />
und hier ihre Vita als Jude bzw. als Student preisgaben. Und dann gab es noch<br />
den zeitlichen Abstand zwischen der Mordaktion um die Mittagszeit und dem<br />
nächtlichen Feuer, dem das Wohnhaus der Schönrades zum Opfer fiel. Die Täter<br />
müssen nachts noch einmal am Tatort gewesen sein.<br />
Einige Zeit nach diesem Geschehen, so berichtet die Enkeltochter der Rehbergs,<br />
kamen drei sowjetische Soldaten mit zwei Spürhunden in ihre Küche. Sie<br />
zeigten ihnen Bilder der von ihnen gesuchten Männer. Es waren diejenigen, die<br />
am Tag des Mordgeschehens bei ihnen gewesen waren. Rehbergs erklärten den<br />
Soldaten, daß sie bei ihnen waren und in Richtung Mohrung-See weitergezogen<br />
wären. Sie nahmen damals an, daß die Männer beim Überqueren des Sees, der<br />
zu dieser Zeit schon etwas brüchig war, ertranken. Jedenfalls haben sie bis zu<br />
ihrer Vertreibung im November 1945 nichts mehr von ihnen gehört. Wenn die<br />
Männer sich die Legende mit ehemaligem jüdischem sowjetischen Offizier und<br />
7 Erwin Elsner, Jahrgang 1932 und Horst Grollmuß, etwa gleichaltrig, fanden das Eiserne Kreuz<br />
auf dem Hof.<br />
62
Von links: Getrud Otto (verh. Otto), Luzi Christoff (verh. Ciulkowski), Ella Schönrade<br />
(verh. Walter) Mitte der 1930er Jahre im Garten des Dorfschullehrers, bei dessen Familie<br />
Gertrud Schrödter Dienstmädchen war<br />
deutschem Student nur ausgedacht hatten, um den Krieg unbeschadet zu überleben,<br />
und nicht nur dann, können die Täter auch viele andere gewesen sein. In<br />
erster Linie Kollaborateure, Männer, die bisher als Osteuropäer als Angehörige<br />
der Waffen-SS, Polizisten usw. für Hitler-Deutschland arbeiteten und kämpften,<br />
nun aber mit dem unaufhaltsamen Vormarsch der Sowjetarmeen in große Bedrängnis<br />
gerieten. Die Angehörigen der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA)<br />
kämpften auch nach der Befreiung der Ukraine von den deutschen Okkupanten<br />
weiter für ein von der Sowjetunion unabhängiges kapitalistisches Land. 8) Gleiches<br />
galt für die Männer der polnischen Untergrundarmee, die nach der Befreiung<br />
Polens noch über Jahre hinweg ihre Waffen nicht aus den Händen gaben. In<br />
den ersten Monaten nach der Eroberung der deutschen Ostgebiete gab eine<br />
Uniform der Sowjetarmee, ob zu Recht oder Unrecht getragen, völlige Handlungsfreiheit<br />
gegenüber dort verbliebenen Deutschen, denen sowjetische Orts-<br />
Kommandanturen zunächt wenig entgegenzusetzen vermochten. Die Mörder<br />
der Schönrades können durchaus auch die Verfolger marodierender Männer gewesen<br />
sein, die Rache an den Schönrades nahmen, weil sie ihnen mit einem<br />
vorübergehenden Quartier, Lebensmitteln und anderem halfen. Die Sippe der<br />
Schönrades geriet so zwischen deren Fronten. Wie sich im Einzelnen alles zugetragen<br />
hat, werden wir niemals mehr erfahren können. Bei allem hier geschilderten<br />
Grauenhaften sollten wir nicht vergessen, daß letztlich der von deutschem<br />
Boden ausgehende Krieg der entscheidende Ausgangspunkt dafür war.<br />
Genau in diesem Sinne wollen uns immer daran erinnern, denn wer das nicht tut,<br />
ist letztlich dazu verurteilt, wenn auch in einer Variante, ähnliches wieder erleben<br />
zu müssen.<br />
Dr. Kurt Redmer<br />
Pecser Str. 29, 19063 Schwerin<br />
Tel.: 0385/3978378<br />
8 Siehe dazu: Ralph Giordano: Ostpreußen ade. Reise durch ein melancholisches Land. Kiepenheuer<br />
& Witsch, S. 157 ff. und 165 ff.<br />
63
64<br />
„Es ist kein Weg zu weit,<br />
mit Freunden an Deiner Seite“<br />
Ich bin Christel Leenen, geboren 1925 in Groß Bestendorf; meine Eltern sind<br />
der Oberinspektor und Güterdirektor (bei Freiherr von der Goltz) Friedrich Paul<br />
und Erna, geborene Hillenberg. Ich berichte hier von meinen Erlebnissen bis<br />
Kriegsende.<br />
Nach einem arbeits- und lehrreichen Jahr als Hauswirtschafts-Lehrling –<br />
1943/44 – bei Frau Eckloff (sie berichtete in der Ausgabe 100 von ihrer Flucht<br />
aus Kerpen) besuchte ich die Landfrauenschule Maidhof in Gnadenfrei/Schlesien.<br />
Meine Mutter hatte als junges Mädchen ein Jahr in Metgethen eine Landfrauenschule<br />
in Ostpreußen verbracht und fand diese vielseitige Ausbildung<br />
auch für mich geeignet. Diese Schulen – gab sie noch in anderen Provinzen –<br />
waren in den Kriegsjahren sehr begehrt, auch bei Töchtern, die nicht aus der<br />
Landwirtschaft kamen und sie nicht für eine weitere Berufsausbildung nutzen<br />
wollten. Es bestand somit die Möglichkeit den Arbeitsdienst zu umgehen, zu dem<br />
man damals eingezogen wurde.<br />
Jedoch war ein Lehrjahr in einem anerkannten landwirtschaftlichen Betrieb Voraussetzung<br />
für eine Anmeldung. Ich hatte mich für Gnadenfrei, in der Nähe von<br />
Breslau gelegen, entschieden und wurde also MAID - übersetzt mit ‘Mut, Ausdauer,<br />
Idealismus, Demut’. Unsere Schulzeit dort konnten wir zunächst sehr genießen.<br />
Der Tag begann mit einer Morgenandacht. Wir lernten „was man so zum<br />
Leben braucht“. Der Lehrplan umfaßte Haus- und Gartenarbeit, Kochen, Geflügelaufzucht,<br />
Spinnen, Weben am Vormittag und theoretische Fächer wie<br />
Deutsch, Geschichte, Familienpflege, Musik, Handarbeiten am Nachmittag. Es<br />
entstand eine großartige und hilfsbereite Gemeinschaft mit allen Schülerinnen<br />
der Unter- und Oberklasse (sie waren schon das 2. Jahr da), die aus ganz verschiedenen<br />
Gegenden Deutschlands kamen. Das Haus, ein großes, schloßähnliches<br />
Gebäude, bewohnten wir etwa zur Hälfte. Die andere Seite – eine riesige,<br />
dicke Holzwand trennte uns – mußte an einen Rüstungsbetrieb für Feinmechanik<br />
abgegeben werden. Daran gewöhnt, gab es für uns eine Besonderheit. Es<br />
war ja Krieg und die militärische Seite wurde streng bewacht. So mußten wir täglich<br />
nach einer „Parole“ fragen, um dann in Begleitung eines Wachsoldaten rübergehen<br />
zu können. Sie machten sich gerne lustig über unsere langen Röcke.<br />
Die Kleidung war einheitlich und die Rocklänge reichte bis über die Wade. So<br />
gingen wir morgens und abends zu den Geflügelställen, um die Tiere zu versorgen.<br />
Sie lagen nicht, wie Obst- und Gemüsegärten, auf „unserer Seite“. Schlesien<br />
wurde als Luftschutzkeller bezeichnet. Es gab keine feindlichen Flieger- und<br />
Bombenangriffe.<br />
Elisabeth, Jutta und ich bewohnten ein sehr schönes, großes Zimmer. Wir lebten<br />
hier alle ruhig und friedlich in der herrlichen landschaftlichen Umgebung. Wir<br />
machten Ausflüge, Radtouren bis ins Riesengebirge. Eine wunderschöne Zeit für<br />
uns. Es wurde viel erzählt, gelacht, gehandarbeitet, geschrieben – Post zu be-
kommen war immer ein Ereignis. Wir betreuten mit Briefen und Päckchen Soldaten<br />
an der Front. Gingen auch mal ins Kino. Es gab eine Woche Volkstänze statt<br />
Unterricht. Es wurden Pläne für das nächste Jahr gemacht, für ein zweites Lehrjahr,<br />
zu dem ich schon angemeldet war. Abends vor dem Einschlafen hörten wir<br />
viel voneinander und lernten uns immer besser kennen. Von unseren Familien,<br />
der Schulzeit, den Lehrjahren. Ich freute mich – nach der Schulzeit hier – auf<br />
mein zweites Jahr bei Frau Prinz in Prökelwitz, das zu dem Besitz des Fürsten<br />
Dohna-Schlobitten gehörte. Frau Prinz und meine Mutter waren bekannt und befreundet<br />
durch den ostpr. Landfrauenverein. Meine Erzählungen über Ostpreußen,<br />
das Leben in Groß Bestendorf, mein Zuhause begeisterten Elisabeth. Sie<br />
kam aus Schwelm bei Wuppertal und hatte ihre Lehrzeit in Hessen bei Frau Emde<br />
verbracht. Sie bat mich, an Frau Prinz zu schreiben mit der Bitte, sie möge<br />
doch auch Elisabeth für das zweite Jahr aufnehmen. Wir fanden unsere Idee so<br />
gut und hatten Glück. Ein Brief von Frau Prinz kam bald und sie war einverstanden,<br />
freute sich auf uns, jedoch mit dem Zusatz: „Wenn wir dann noch hier sind.“<br />
Es war Sommer 1944, und ein leicht beklemmendes Gefühl beschlich uns, zumal<br />
meine Mutter auch nicht so optimistisch war, als ich ihr in den Sommerferien,<br />
die wir alle zu Hause verleben durften, von unserem gemeinsamen Vorhaben erzählte.<br />
Sie hatte schon einen Treffpunkt für die Familie, auch meinem Bruder an<br />
der Ostfront, vorgesehen und ihn uns allen mitgeteilt: bei Tante Lenchen in<br />
Eberswalde, sollte der schlimmste Fall eintreten. Jutta, unsere dritte Zimmergenossin,<br />
kam vergnügt aus Neuruppin zurück. Als sie zu Hause von einer Ostpreußin<br />
erzählte, interessierte sich ihr Onkel sehr dafür, und bald stellte man<br />
fest: Er war in Miswalde, so wie meine Mutter, aufgewachsen, dort mit ihr zur<br />
Schule gegangen. Bedingt durch den Beruf seines Vaters zogen sie nach Neuruppin.<br />
Elisabeth machte in den Sommerferien einen Besuch bei Frau Emde. So<br />
erfuhr Frau Emde, daß sie mit einer Christel nach Ostpreußen fahren wird - sollte<br />
es dann dort noch friedlich sein, denn auch Ostpreußen war bisher von Bombenangriffen<br />
verschont geblieben.<br />
Nach Elisabeth hatte eine Schulfreundin Ruth aus Wuppertal eine hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeit bei Frau Emde begonnen. Wuppertal wurde sehr stark bombardiert,<br />
und Ruths Eltern waren froh, sie in Sicherheit zu wissen, sowie ihre jüngere<br />
Schwester Gretel, die im Pfarrhaus im Nachbarort Berndorf aufgenommen<br />
wurde. Aus den Sommerferien zurückgekehrt, arbeiteten und lernten wir wie bisher,<br />
doch allmählich spürten auch wir den Krieg immer mehr. Wir pflückten und<br />
ernteten nicht nur Beeren, Obst und Gemüse in unseren Gärten, wir wurden<br />
auch auf Felder der Bauern in der Umgebung geschickt und halfen mit bei der<br />
Einbringung von Weiß- und Rotkohl, Karotten, Zwiebel und Kartoffeln. Danach<br />
halfen wir auch in einer Konservenfabrik bei der Weiterverarbeitung. Konserven<br />
waren wichtig für die Soldaten an den Fronten und die Bevölkerung in den Städten,<br />
die schon lange nur auf Lebensmittelmarken etwas Essbares bekamen. Besonders<br />
unangenehm waren in der Fabrik die Zwiebeln, Tränen gab es reichlich,<br />
und wir rochen furchtbar, wenn sie dann in Öfen getrocknet wurden.<br />
Eine noch größere Arbeit gab es bald zu bewältigen. Der Rüstungsbetrieb beanspruchte<br />
unsere ganze Schule – inzwischen war es Herbst 1944. Wir mußten mit<br />
sämtlichem Inventar, allen Vorräten, den Tieren und vielen Pflanzen nach Petersdorf,<br />
nicht weit von Gnadenfrei gelegen, umziehen. Unser neues Zuhause<br />
65
war ein großes Gutshaus. Das Einleben fiel uns schwer: das Haus einrichten, die<br />
Gartenarbeit, die Pflanzen mußten in die Erde und was alles so dazu gehörte.<br />
Wir genossen um so mehr die Advents- und Vorweihnachtszeit, doch bald schon<br />
getrübt durch das Verlassen der Maiden aus Schlesien – ihre Eltern holten sie<br />
nach Hause. Nach einer langen Bahnfahrt verlebte ich Weihnachten in Groß Bestendorf<br />
bei meiner Familie. Auch hier sah es nicht mehr aus wie bisher. Viele<br />
Flüchtlinge im Haus und auf dem Hof aus den noch östlicheren gelegenen Gebieten<br />
hatten hier Zuflucht gesucht, um den Pferden und auch sich eine Ruhepause<br />
zu gönnen. So ganz bewußt war es mir nicht – oder man wollte es nicht<br />
wahrhaben – ‘ich bin das letzte Mal hier’. Schweren Herzens ließen meine Eltern<br />
mich wieder abfahren. In der Schule angekommen, veränderte sich unser bisheriges<br />
Leben völlig. Es war Januar 1945, die Flüchtlingsströme, auch hier aus den<br />
östlicheren Bereichen, trafen bei uns Tag und Nacht ein und wurden von uns betreut<br />
und versorgt. Wir hatten alle unsere Matratzen hergegeben und damit eingroßes<br />
Lager in der Halle des Hauses geschaffen für die Flüchtlinge, die nachts<br />
ankamen, besonders alte Menschen und Kinder.<br />
In den großen Kesseln in der Waschküche wurden ununterbrochen warme Suppen<br />
und Eintöpfe gekocht. Mit heißen Getränken begleiteten wir die Trecks oft<br />
ein Stück auf ihren Wegen. Erschütternd war dann ein unerwartetes Wiedersehen<br />
mit einer Klassenkameradin, die mit ihrer Familie auf der Flucht war. Weinend<br />
fielen wir uns in die Arme. Doch bald wurde es auch für uns höchste Zeit,<br />
an ein „Fluchtgepäck“ zu denken und unsere restlichen Sachen, Wäsche, Betten,<br />
Kleider – wir waren mit großen Koffern angereist – gut verpackt und mit Namen<br />
versehen auf dem Dachboden zu verstauen. Irgendwer war der festen Meinung<br />
wir kommen wieder. Wir, so etwa 50 Maiden, waren durch unsere Direkto-<br />
Gnadenfrei in Schlesien<br />
66
in gut überlegt vorbereitet. Die selbstgewebten großen Vorhänge an den Fenstern<br />
wurden abgenommen und nach einem Muster unserer Handarbeitslehrerin<br />
zu Rucksäcken zugeschnitten. Und dann setzten wir uns nacheinander an die<br />
Nähmaschinen und bald war ein stabiler Rucksack fertig. Es mußte gut bedacht<br />
werden: was ziehen wir alles übereinander an, was wird mitgenommen, wieviel<br />
können wir tragen. Am 25. Januar 1945 war es dann soweit. In der Küche auf einem<br />
langen Tisch stand die „Reiseverpflegung“: für jede Schülerin eine Portion<br />
Brot, Schinken oder Speck, Wurst und Äpfel. Zu unserem Betrieb gehörte auch<br />
eine Kuh und Schweine. Ein Metzger kam zum Schlachten, so konnten die Vorräte<br />
jetzt aufgeteilt werden. Noch mal ein Blick in unsere Räume, Umarmungen,<br />
Tränen, – werden wir uns wiedersehen – das waren so unsere Gedanken und<br />
Gefühle. Wir wurden in Gruppen, nicht alle zu gleicher Zeit (ungefähr vier Kilometer)<br />
zum Bahnhof nach Jordansmühl geschickt.<br />
Es war ein besonders kalter Winter mit viel Schnee und Glätte, ein beschwerlicher<br />
Weg. Flüchtlingstrecks kamen uns entgegen, die hofften, noch irgendwo eine<br />
passierbare Straße zu finden. Auf dem Bahnhof angekommen, stellten wir<br />
bald fest: Züge gab es kaum noch, und wir trafen die früheren und späteren Maidengruppen<br />
wieder. Alle mußten warten. Erst am späten Nachmittag nahm uns<br />
ein offener Güterzug mit. Auch schon voll mit leichtverwundeten Soldaten und<br />
Flüchtlingen, darunter viele Frauen mit Kindern. Wir waren froh noch einen Platz<br />
zu finden. Es schneite leicht und gegen Abend wurde es immer kälter. Die Füße<br />
in den Schuhen mußte man ständig bewegen, unsere warmen Handschuhe<br />
tauschten wir mit den Soldaten, deren Finger durch ihre Verwundung sich kaum<br />
erwärmten. Auch um die Kinder kümmerten wir uns, packten sie in mitgenommene<br />
Betten, die Mütter waren oft überfordert. So überstanden wir die Fahrt und erreichten<br />
am nächsten Morgen Liegnitz. Dort war der Bahnhof überfüllt mit Flüchtlingen<br />
und ankommenden Soldatenzügen. In den Unterführungen lagen Berge<br />
von Koffern und Säcken, das Hab und Gut vieler Familien. Bis hierher hatten sie<br />
es mitnehmen können, weiter ging’s nicht.<br />
Hier trennten wir uns, um je nach Fahrtrichtung eine Möglichkeit zum Weiterkommen<br />
zu finden. Ich hatte mich für die Weiterfahrt mit Inge aus Berlin zusammen<br />
getan, um von da aus Eberswalde zu erreichen. Elisabeth und die Gartenbaulehrerin<br />
konnten in einen mit Stroh beladenen Güterzug einsteigen. Ihre Fahrtrichtung<br />
war Wuppertal. Jutta hatte schon vorher mit ihrer Gruppe Glück, sie wurden<br />
von einem Militärfahrzeug mitgenommen. Als um die Mittagszeit ein Zug einfuhr,<br />
hieß es: „Letzter Zug aus Breslau, nur für Frauen mit Kindern und alte Leute.“ Da<br />
hatten wir keine Chance; gut erzogen, Landfrauenschule – eben Maiden, standen<br />
Inge und ich etwas abseits, als aus einem Fenster Soldaten heraussahen<br />
und riefen: „Und Ihr beiden – wollt Ihr nicht mitkommen?“ Vor uns eine Mauer<br />
aus sich drängelnden und quetschenden Menschen, keiner wollte zurückbleiben.<br />
Wir würden gerne, aber wie – gaben wir ihnen zu verstehen. Die Antwort war:<br />
„Seid nicht dumm, her mit euch und euern Sachen.“ Über die „Menschenmauer“<br />
hinweg zogen sie uns an den Händen in ein Zugabteil samt unserem Gepäck. In<br />
dem Abteil war kein Platz mehr, wir setzten uns auf den Boden und waren froh<br />
und glücklich, gerettet worden zu sein. Um uns herum verwundete Soldaten,<br />
nicht schwer verletzt, die zu einer Fahrt in ihre Heimatorte, soweit erreichbar, beurlaubt<br />
worden waren. Auch hier gab es wieder für uns viel zu tun: Die Soldaten<br />
67
waren schon lange unterwegs und hatten kaum etwas zu essen. So konnten wir<br />
mit unserer guten „Marschverpflegung“ helfen. Bis auf die letzte Scheibe Brot mit<br />
Wurst oder Schinken, Äpfel – alles gaben wir her. Wir selbst hatten bisher keinen<br />
Hunger verspürt. Die Fahrt bis Berlin dauerte Tag und Nacht. Oft mußte der Zug<br />
wegen Tieffliegerbeschuß stehenbleiben. Endlich erreichten wir Berlin, teilweise<br />
bestaunt über unser Aussehen; Jacke überm Mantel, Skihose darunter, Rucksack;<br />
ich hatte meine Stiefel vollgestopft und zusammengebunden über die-<br />
Schulter gehängt. Flüchtlinge waren damals in Berlin noch nicht so oft gesehen<br />
worden. Nun hieß es für uns sehr traurig Abschied nehmen, wir hatten uns gegenseitig<br />
Halt gegeben und alles tapfer überstanden – auch manchmal mit etwas<br />
Glück. In Eberswalde fand ich das Haus meiner Verwandten, als eine Nachbarin<br />
mich rief, zu ihr zu kommen. Meine Tante würde gerade einen Soldaten im<br />
Lazarett besuchen. Ja und große Überraschung: der Soldat war mein Bruder. Mit<br />
schweren Verwundungen hatte er aus dem Osten kommend im Lazarettzug Berlin<br />
erreicht und konnte weiter in ein Lazarett nach Eberswalde verlegt werden,<br />
wie meine Mutter es uns als Familientreffpunkt geschrieben hatte. In Eberswalde<br />
warteten alle auf den Treck mit meinen Eltern.Täglich hielten wir Ausschau.<br />
Doch auf den Treck (32 Wagen) warteten wir vergebens. Er wurde völlig auseinandergerissen,<br />
konnte durch Schnee und Glatteis behindert und die völlig verstopften<br />
Straßen, nicht weiterfahren. Das ist eine andere sehr traurige Geschichte.<br />
Ich verbrachte einige Tage bei meinen Verwandten, als mein Bruder – bei einem<br />
Besuch im Lazarett – mir mitteilte, die Rote Armee kommt immer näher und<br />
das Lazarett wird mit einem Zug in Richtung Westen verlegt. Wir hatten uns gefunden<br />
und ich wollte nicht alleine dort zurückbleiben und fragte die Zugleitung,<br />
ob auch ich mitfahren könnte und ich konnte mitfahren. Es gab einen Wagen für<br />
Angehörige der Zugbegleitung und einen Platz für mich. Wieder nach langen<br />
Fahrten erreichten wir Fritzlar. Eine Burg, als Lazarett eingerichtet, war für die<br />
Aufnahme der Verwundeten vorgesehen. Bei meinem Eintreffen dort kümmerte<br />
sich eine Oberschwester um mich, steckte mich in eine Badewanne und dann in<br />
ein Bett mit riesigen, dicken Federbetten – herrlich!<br />
Als ich nach langem Schlaf aufwachte, stand vor mir ein Teller mit belegten Broten<br />
und ein großer Topf Milchkaffee. Ich habe alles genossen. Doch was mache<br />
ich jetzt – war mein nächster Gedanke. Im Lazarett konnte ich nicht bleiben. Ja,<br />
da fielen mir Elisabeths Erzählungen ein. Es kann doch gar nicht so weit sein bis<br />
zu ihrem Lehrhof bei Frau Emde. Im Büro mit Hilfe eines Soldaten fanden wir<br />
Ort, Name und Telefonnummer. Ich rief an und sagte: „Ich bin Christel aus Ostpreußen,<br />
mit der Elisabeth ein 2. Lehrjahr bei Frau Prinz in Prökelwitz machen<br />
wollte – sie hatte Ihnen im Sommer davon erzählt.“ Sie erinnerte sich und ihr war<br />
klar, daß wir uns alle auf der Flucht befanden. „Kommen Sie erst mal zu uns,“<br />
war ihre freundliche Antwort. Auch für diese Fahrt brauchte man länger als in<br />
normalen Zeiten.<br />
Es war inzwischen der 5. Februar 1945. Ich wurde herzlich aufgenommen und<br />
lernte auch Elisabeths Schulfreundin kennen, die gleich ihren Kleiderschrank<br />
aufmachte und fragte: „Was brauchst du?“ Ich half überall mit in Haus, Garten<br />
und den Ställen. Als Ruths Ausbildungszeit im April zu Ende war, begann ich dort<br />
mein 2. Lehrjahr. Bei meiner Ankunft hatte ich mich gleich bei Tante Lenchen ge-<br />
68
meldet und ihr meine Adresse mitgeteilt. Meine Verwandten waren in Eberswalde<br />
geblieben. Im Juni erhielt ich einen Brief von meinen Eltern, die nach langen<br />
Fußmärschen und dann mit dem Schiff in Mecklenburg angekommen waren. Als<br />
der Krieg beendet und die Kriegsgefangenen, die bisherigen Arbeitskräfte, den<br />
Hof verließen, gab es für uns viel zu tun. Mit einem älteren Verwalter und nur wenigen<br />
Hilfskräften arbeiteten wir – noch ein 2. Lehrling und ich – auf dem Feld<br />
und in den Ställen. Die Kühe mußten gemolken werden.<br />
Im Sommer, so etwa Juli, besuchte uns Ruth aus Wuppertal. Sie wollte nach ihrer<br />
Schwester sehen, die im Pfarrhaus in Berndorf geblieben war, um ihre Schulzeit<br />
dort zu beenden. Wuppertal war sehr bombardiert und zerstört worden. Es<br />
gab viel zu erzählen und Ruth meinte dann so nebenbei nach dem Abendessen,<br />
ich könnte sie doch zurück in das Pfarrhaus begleiten. Sie tat sehr geheimnisvoll,<br />
ließ mich draußen warten, um mich dann ins Wohnzimmer zu bringen – im<br />
Sessel saß eine Dame und hinter ihr stand ein Herr. Die Dame lächelte mich an<br />
mit den Worten: „Ja, Christel, hier sehen wir uns.“ Es war Frau Prinz mit ihrem<br />
Mann! Sie waren hierher gekommen, die Pfarrersfrau war wohl eine Schwester<br />
von Frau Prinz. Genau weiß ich es nicht mehr. Als Ruth beabsichtigte, einen Besuch<br />
bei Frau Emde zu machen, und von mir aus Ostpreußen erzählte, konnte<br />
es auch Frau Prinz kaum glauben, mich da anzutreffen, und bat sie, mich mitzubringen.<br />
Nun nahm das Erzählen kein Ende und immer wieder staunten wir über<br />
diese Begegnung. Wir waren auch froh und dankbar, die Flucht überstanden zu<br />
haben. Elisabeth und ich hatten es nicht nach Prökelwitz geschafft, ich aber auf<br />
Elisabeths Lehrhof und zu diesem unvorhergesehenen Treffen.<br />
Solche Zufälle gibt es also wirklich. Mein Bruder wurde gesund, besuchte mich<br />
und machte sich dann auf den Weg zu unseren Eltern nach Mecklenburg, behindert<br />
durch die einzelnen Zonen, englisch und russisch, – damals nicht ganz einfach.<br />
Es gelang ihm und auch mit den Eltern zurück durch die strengen Kontrollen.<br />
So sah ich sie kurz vor Weihnachten 1945 wieder. Und als Frau Emde eines<br />
Tages hörte, daß Gut Dingeringhausen durch Krieg und das Verlassen der Arbeitskräfte<br />
sehr gelitten hatte, dachte sie sofort an meinen Vater. So übernahm<br />
Vater die Verwaltung, und Hilfe gab es bald reichlich: Heimkehrer und Männer,<br />
die kein Zuhause mehr hatten oder noch ihre Familien suchten.<br />
So fanden zunächst die Eltern und dann wir alle, auch meine Schwester, die<br />
schon einige Zeit bei Verwandten in Bottrop lebte, ein neues Zuhause.<br />
In diesem Sommer war ich mit meinen Söhnen und Enkeln in Groß Bestendorf –<br />
Dobrocin – im Kreis <strong>Mohrungen</strong> in Ostpreußen. Meine Söhne, die meine Eltern<br />
gut kannten, wollten einmal sehen: wo kamen sie her? Und was erinnert heute<br />
noch an früher.<br />
„Die alten Straßen noch<br />
die Ställe leer<br />
und die Gebäude – verfallen immer mehr“<br />
Christel Leenen, geb. Paul, früher Groß Bestendorf,<br />
jetzt Linckestr. 13<br />
73614 Schorndorf<br />
69
70<br />
So war es damals daheim<br />
Saalfeld<br />
Schulklasse 1911, Lehrerin Fräulein Steinke, oben der erste Konrad Meißner<br />
Auch in Saalfeld wurde Fußball gespielt. In der Mitte rechts Konrad Meißner<br />
Fotos eingesandt von Margarete Harden, Kiefernweg 56, 21039 Escheburg
Telefonanschlüsse in<br />
Saalfeld 1941<br />
71
72<br />
Telefonanschlüsse in<br />
Saalfeld 1941
Telefonanschlüsse in<br />
Saalfeld 1941<br />
73
74<br />
Telefonanschlüsse in<br />
Saalfeld 1941<br />
Aus dem Telefonbuch für Ostpreußen von 1941, mitgeteilt von Erika Jahr
Fernsprech-Teilnehmer-<br />
Verzeichnis Saalfeld<br />
75
76<br />
Fernsprech-Teilnehmer-<br />
Verzeichnis Saalfeld
Fortsetzung aus MHN 105. Ausgabe, S. 20-22<br />
Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr<br />
zu Saalfeld/Ostpreußen 1896-1945<br />
Zusammengestellt von Hans Klein (Saalfeld/Ostpr.)<br />
1904 verließ Walter Kummer, Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, die<br />
Stadt Saalfeld, er schenkte der Feuerwehr bei seinem Weggang zur Anschaffung<br />
von Gerätschaften noch 300,- KM.<br />
Die Wehr bestand im Jahre 1905 aus 32 aktiven und 35 passiven Mitgliedern.<br />
Nach dem im Januar 1905 aufgenommenen Personenstands-Verzeichnis hatte<br />
Saalfeld 2.546 Einwohner, davon männliche Personen 1.224.<br />
In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden noch 2 Feuerwehrwagen angeschafft.<br />
Dies war notwendig, da die Saalfelder Feuerwehr immer häufiger auch<br />
die Brandbekämpfung in den umliegenden Ortschaften übernehmen mußte. Es<br />
gab Löscheinsätze in Kuppen, Ebenau, Bündtken, Barten, Boyden, Weinsdorf<br />
und in weiteren Landgemeinden. Die Abb. zeigen eine Stadtspritze und einen<br />
Mannschafts- und Gerätewagen, wie sie von der Firma Metz um die Jahrhundertwende<br />
gebaut wurden.<br />
Metz-Stadtspritze<br />
um 1900<br />
Bedienung 18 Mann<br />
Leistung 400 l/min.<br />
Metz-Mannschaftsund<br />
Gerätewagen<br />
um 1906<br />
für Pferdezug<br />
Besatzung 12 Mann<br />
77
Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums<br />
1921 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen. Zahlreiche Feuerwehren<br />
der umliegenden Ortschaften waren zu diesem Jubiläum nach Saalfeld<br />
gekommen. Mit einer groß angelegten Feuerwehrübung, an der auch das<br />
Deutsche Rote Kreuz und andere Wehren teilnahmen, demonstrierten die Wehren<br />
ihre Einsatzbereitschaft bei einer angenommenen Katastrophe nach dem<br />
Wahlspruch von Carl Metz, dem Gründer der Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands.<br />
„Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“<br />
Regierungsrat Ernst Rißmann aus <strong>Mohrungen</strong> war extra zu diesem Jubiläum<br />
nach Saalfeld gekommen und hat die Festrede gehalten.<br />
Regierungsrat Ernst Rißmann wurde am 1. September 1921 zum Landrat ernannt.<br />
Bis zum Jahre 1926 blieb die Feuerwehr der Handdruckspritze treu. 1927 wurde<br />
die Wehr mit einer Motor-Kreisel-Pumpe, die rund 600 Liter in der Minute abgab,<br />
ausgerüstet. Ein Problem war, diese Motor-Kreisel-Pumpe mußte vorher mit<br />
Wasser gefüllt werden, damit sie das Löschwasser ansaugen konnte. Ertönte<br />
Feueralarm, so wurde die Kreisel-Pumpe auf einen Rollwagen und später auf einen<br />
Lastwagen geladen und zum Einsatzort gefahren.<br />
Diese Motor-Kreisel-Pumpe wurde dem 1. Löschzug unter der Leitung von Zugführer<br />
Albert Kriesell zugeteilt. Der zweite sowie der dritte Löschzug waren weiterhin<br />
mit Handdruckspritzen ausgerüstet. Da die Motorspritze sehr viel Wasser<br />
fördern konnte, mußten die von Pferden gezogenen Wasserwagen, das waren<br />
große, liegende Kessel auf Wagengestelle montiert, viel schneller gefüllt werden<br />
als von Hand möglich war. Auch der Einsatz von einfachen Handpumpen reichte<br />
nicht aus. Dies führte oft zu einem Löschwassermangel am Brandort. Um diesen<br />
Mißstand abzuhelfen, wurde 1927 am Hafen eine elektrische Pumpstation gebaut,<br />
die es ermöglichte in sehr kurzer Zeit die Wasserwagen zu füllen.<br />
1928 wurde ein neues Feuerwehrdepot mit Steige und Schlauchturm neben der<br />
neuen Stadtschule errichtet. In diesem Turm war auch das Feuerwehrmuseum<br />
und ein Trainingsraum mit Irrgarten eingerichtet.<br />
78
Im Dezember 1930 hatte Saalfeld ein Großfeuer am Hafen zu verzeichnen. Die-<br />
Malzfabrik Otto Munter brannte in einer Nacht vollkommen ab. Die Feuerwehrhatte<br />
Großeinsatz. Starker Frost, minus 25 Grad, behinderte die Löscharbeiten<br />
beträchtlich. Die Motorspritze fiel aus, es mußten Handdruckspritzen eingesetzt<br />
werden. Die Feuerwehrleute und ihre Helfer waren in Eispanzer gehüllt. Es<br />
konnte nicht genügend Löschwasser herangeführt werden da die Ansaugeschläuche<br />
und die Wasserschläuche ständig einfroren und immer wieder aufgetaut<br />
werden mußten. Das Feuer konnte nicht eingedämmt werden und die Malzfabrik<br />
brannte bis auf die Grundmauern nieder. Schwierig waren auch immer die<br />
Wintereinsätze in den umliegenden Landgemeinden. Überhitzte Öfen oder brennende<br />
Weihnachtsbäume waren oft die Ursachen, daß ein Haus abbrannte. Große<br />
Schneeverwehungen versperrten oft den Weg, sodaß die Löschwagen zu<br />
spät oder gar nicht zur Brandstelle gelangten. Waren sie doch zur Brandstelle<br />
durchgekommen, so hatte der starke Frost das Wasser in den Wasserbehältem<br />
zu Eis frieren lassen. In den 30er Jahren wurden immer wieder, zur Demonstration<br />
der Leistungsfähigkeit, Feuerlöschübungen abgehalten die den Bürgern zeigen<br />
sollten, daß z.B. bei einem Kirchturmbrand bzw. einem Brand im Stadtkern,<br />
die Feuerwehr schnell zur Stelle ist und ausreichend Löschwasser zur Verfügung<br />
steht. Es wurden Schlauchleitungen vom Hafenplatz bis zur Kirche (ca. 500 mtr.)<br />
verlegt und gezeigt, daß genügend Druck vorhanden war um das Feuer im<br />
Dachstuhl der Kirche, 30 Meter hoch, zu löschen.<br />
Einmal jährlich wurden groß angelegte Katastrophenschutzübungen, hier am<br />
Bahnhof, Elbingerstraße, zusammen mit dem Deutschen Rotkreuz, unter der<br />
Leitung des Bürgermeisters Eduard Peitsch, durchgeführt.<br />
Feuerwehrvorführung aus Anlaß des 25-jährigen Jubiläums<br />
79
1932 wurde die Feuerwehr mit einer weiteren fahrbaren Motorspritze ausgerüstet.<br />
Diese Motorspritze hatte zur der Zeit noch Vollgummiteifen, die sich oft<br />
nachteilig auswirkten. Im gleichen Jahr wurde ein LKW mit Anhängerkupplung<br />
angeschafft. In den Sommennonaten konnten die Feuerwehr mit dem LKW und<br />
der Motorspritze schneller am Brandherd eintreffen als die von Pferden gezogenen<br />
Handdruckspritzen. In schneereichen und kalten Wintern jedoch zeigten<br />
sich erhebliche Nachteile, so blieb der LKW mit der mit Vollgummirädern bereiften<br />
Motorspritze oft im Schnee stecken. Die Stadt Saalfeld war auf einer Anhöhe<br />
erbaut, und so mußte man immer, wollte man in Richtung Bündtken, Barten,<br />
Kuppen oder Weinsdorf, diese Anhöhe überwinden. Bei Schnee und Eis war es<br />
fast nicht möglich den Postberg, so wurde er genannt,zu befahren. Ein ausweichen<br />
bzw. umfahren des Stadtkerns durch die Klinger-oder Mönchentrifft war<br />
nicht möglich. Oft mußten die Feuerwehrmänner absteigen und den LKW und<br />
die Motorspritze den Berg hochschieben. In schneereichen Wintern, bei Eis und<br />
Schnee, war es oft nicht möglich die Landstraßen und Landwege mit dem LKW<br />
zu befahren und so mußten wieder Pferde eingesetzt werden. 1936 wurden die<br />
Vollgummireifen der Motorspritze gegen Luftbereifung ausgewechselt. Feuerwehrübungen<br />
fanden alle 14 Tage, am Sonntag vormittag, oder am Abend eines<br />
Wochentages auf dem Schulhof und dem Hafenplatz statt.<br />
Feuerwehrmänner<br />
bei einer Übung mit<br />
Steigleitern am<br />
Steigeturm.<br />
80
Auskunft erbeten/Gesucht werden<br />
Erinnerungen an die<br />
Schulzeit in Liebstadt<br />
Lehrer Kongehl mit<br />
unser<br />
Schulentlassungsfeier<br />
27.03.1943<br />
Wer erkennt sich<br />
darauf und kann sich<br />
noch an den Tag<br />
erinnern?<br />
Bitte meldet Euch bei:<br />
Hannetti Kluthe<br />
geb. Geng<br />
Wupperstr. 130<br />
42651 Solingen<br />
Tel. 0212/10916<br />
81
82<br />
Auskunft erbeten/Gesucht werden<br />
Saalfeld/Ostpreußen:<br />
Ruderjugend im<br />
Bootshaus. Wer<br />
erkennt jemanden?<br />
Mitteilungen bitte an:<br />
Erika Jahr<br />
Hermann-Löns-Str. 7<br />
63477 Maintal<br />
Tel.. 06181/46669<br />
Der Ehrenhain in Altstadt<br />
Noch immer fließt die Liebe zu Füßen<br />
des Ehrenhains in Altstadt, wenngleich<br />
ruchlose Hände die Tafeln mit<br />
den Namen der Gefallenen zerstört<br />
haben. In Sichtweite der evangelischen<br />
Kirche waren hier einst die Namen<br />
derjenigen in dem Mauerwerk<br />
aus Feldsteinen verewigt worden, die<br />
im Ersten Weltkrieg aus diesem<br />
Kirchspiel ihr Leben opferten. Deshalb<br />
die rührende Anteilnahme der<br />
Bevölkerung, die den Altstädter Ehrenhain<br />
zu einem Schmuckstück des<br />
Ortes gestalteten. Das Land dafür an<br />
der Chaussee von Alt Christburg nach<br />
Blick vom Ehrenhain auf die Altstädter Kirche<br />
Foto: Radzimanowski<br />
Riesenburg war ein Geschenk des Fürsten zu Dohna an die Gemeinde. Der<br />
Hain bekam die Form des Ordenskreuzes und wurde durch eine lebende Heck<br />
aus Hainbuche abgeschlossen. Für jeden Gefallenen des Kirchspiels pflanzte<br />
man zudem eine Eiche, die mit einem Namenskreuz versehen wurden.<br />
Wer kann sich noch an die Namen der Gefallenen erinnern, die auf den Tafeln<br />
standen, oder hat noch Informationen zur Einweihung des Denkmals?<br />
Zuschriften bitte an K. Radzimanowski, F.-Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf<br />
Angehörige/Nachkommen von<br />
Bohlmann, Auguste-Maria geb. Fuchs.<br />
Letzter Wohnort 1941: Insterburg.<br />
Schernau, Anneliese geb. Gniffke (Fuchs) aus Hagenau<br />
Nachricht bitte an: Helga Kömpel, geb. Fuchs (Pflegekind der Familie Willi und<br />
Lina Helbing/Hagenau)<br />
Lutherstraße 5, 36251 Bad Hersfeld, Tel. 06621/796886
Wir gratulieren<br />
98 Jahre<br />
Kattoll, Clara geb. Seher aus Slollwitten,<br />
jetzt An der Burg 28, 51580<br />
Reichshof am 23. Februar 2005.<br />
Herzliche Glückwünsche von Deinen<br />
Töchtern mit Familien<br />
95 Jahre<br />
Schramke, Herbert aus Gerswalde,<br />
jetzt Hauptstr. 15, 31707 Heeßen am<br />
12. Juni 2005. Es gratulieren recht<br />
herzlich und wünschen noch viele<br />
Jahre im Kreis der Familie, alle Angehörigen<br />
und alle Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
92 Jahre<br />
Steiner, Lotte geb. Kiwitt aus Nikkelshagen<br />
am 10. Mai 2005. Nachträglich<br />
alles Gute, Gesundheit und<br />
Zufriedenheit wünscht Dir Frieda Gutt<br />
90 Jahre<br />
Hermann, Gertrud geb. Meier aus<br />
Gerswalde, jetzt Meisenweg 27,<br />
23843 Bad Oldesloe am 3. August<br />
2005. Es gratulieren recht herzlich die<br />
Kinder und Enkel aus der Heimat Ostpreußen<br />
und alle anderen Verwandten<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Die Redaktion informiert<br />
Alle Familienanzeigen nur an Elisabeth Krahn, Marienwerder Allee 106,<br />
29225 Celle, senden. Für Anzeigen, die an andere<br />
Adressen geschickt werden, kann für eine Veröffentlichung<br />
keine Garantie übernommen werden.<br />
Sollten in Familienanzeigen Anrufe gewünscht werden, diese bitte<br />
durch Tel.-Nr. innerhalb der Glückwünsche angeben. Im anderen Falle<br />
gilt der Datenschutz.<br />
Einsendeschluß für die nächste MHN-Ausgabe ist der 08. Oktober 2005.<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
89 Jahre<br />
Binding, Willy aus Himmelforth,<br />
jetzt Am Rötschberg 17, 50127 Bergheim/Erft<br />
am 8. August 2005. Der<br />
Vorstand gratuliert mit guten Wünschen<br />
und Wohlergehen. Danke für<br />
die geleistete Arbeit. Mit vielen guten<br />
Wünschen für das neue Lebensjahr,<br />
vor allem Gesundheit, schließen sich<br />
viele Landsleute an<br />
Malkowska, Erna geb. Weiss, Roje,<br />
PL 14-305 Boguchwaly/Royen-Reichau<br />
am 1. Juli 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />
88 Jahre<br />
Ruschkowski, Gustav, Hadebornerstr.<br />
22, 35460 Staufenberg/Hessen<br />
- Unserem Vater, Schwiegervater<br />
und Opa gratulieren wir recht herzlich<br />
und wünschen viel Glück und alles<br />
Gute im neuen Lebensjahr. Bleib wie<br />
Du bist, gesund und munter. Die Kinder<br />
Ulla Weil und Familie, Gerd<br />
Ruschkowski und Familie<br />
86 Jahre<br />
Braun, Frieda geb. Weidner aus<br />
Gerswalde am 16. Juni 2005. Es gratulieren<br />
recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
83
84<br />
Marklein, Margarete geb. Nettelroth<br />
aus Gr. Hanswalde, jetzt Pastor<br />
Schröder Str. 33, 24768 Rendsburg<br />
am 14. Mai 2005<br />
Ritter, Kurt, aus Reichertswalde,<br />
jetzt am Kantorberge 23, 37581 Bad<br />
Gandersheim am 12. Juni. Es gratuliert<br />
recht herzlich und wünscht beste<br />
Gesundheit Fritz<br />
Schwan, Gertrud geb. Schidlowski<br />
aus Paradies, Ostpreußenstr. 36,<br />
41515 Grevenbroich am 14. April<br />
2005. Herzliche Glückwünsche und<br />
noch viele Jahre Gesundheit wünschen<br />
Tochter Monika, Schwiegersohn<br />
Willi sowie die Enkel Tanja und<br />
Torsten<br />
85 Jahre<br />
Auiving, Lisbeth geb. Schuppien aus<br />
Katzendorf, jetzt Kamen/Westf. am<br />
10. Mai 2005. Für das neue Lebensjahr<br />
alles Gute, Gesundheit und Gottessegen<br />
wünschen Deine Cousinen<br />
und Cousins<br />
Jahr, Erika am 21. August 2005. Der<br />
Vorstand gratuliert und dankt für die<br />
geleisterte Arbeit<br />
Morgenroth, Horst aus Loepen, jetzt<br />
Gobertring 20, 37276 Meinhard, Tel.:<br />
05651/ 70385 am 15. April 2005. Es<br />
gratulieren recht herzlich Deine Ehefrau<br />
Charlotte, Tochter Birgit und Enkelchen<br />
Saskia<br />
Wölk, Paul, aus Reichertswalde-<br />
Weeskenitt, jetzt Stolper Str. 29,<br />
23689 Pansdorf, am 11. Mai<br />
84 Jahre<br />
Gehrmann, Ella, jetzt Cäcilienstr. 29,<br />
55249 Eschweiler am 20. September<br />
2005. Es gratulieren herzlich Inge,<br />
Anneliese und Brigitte<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Läding, Waltraud geb. Marx aus<br />
Gerswalde, jetzt Lärchenweg 6,<br />
21407 Deutsch-Evern am 12. Juni<br />
2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />
Angehörigen und Bekannten aus<br />
Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />
Radeck, Hildegard geb. Werfel aus<br />
Kl. Kanten, jetzt Broekmanstr. 7,<br />
40885 Ratingen, am 29. Mai 2005<br />
Ripka, Ida geb. Scheffler aus Gr.<br />
Arnsdorf, jetzt Str. d. Einheit 37,<br />
39387 Hornhausen, Tel.: 03949/<br />
98463 am 23. September 2005. Es<br />
gratulieren Deine Freunde aus Berlin<br />
Schaar, Dorothea geb. Kaminski aus<br />
Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 16,<br />
74189 Weinsberg am 6. Juli 2005. Es<br />
gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Wölk, Erna geb. Müller, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />
jetzt Stolper<br />
Str. 29, 23689 Pansdorf, am 11.<br />
Juni<br />
83 Jahre<br />
Kuschmierz, Hilde geb. Lipkowski<br />
aus Saalfeld, jetzt Förderstr. 23,<br />
45356 Essen wurde am 15. Mai 2005<br />
83 Jahre jung. Herzliche Glückwünsche,<br />
viel Gesundheit und weiterhin<br />
viel Freude im und am Leben wünschen<br />
Dir Deine Tochter Sigrid,<br />
Schwiegersohn Franz sowie die Enkel<br />
Markus und Volker<br />
Lotte, Hedwig, geb. Liedtke, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Kolberger Str. 8,<br />
23689 Pansdorf, am 17. Mai<br />
Nettelroth, Gisela aus Gr. Hanswalde,<br />
jetzt Pastor Schröder Str. 7,<br />
24768 Rendsburg am 12. Mai 2005
82 Jahre<br />
Erlich, Helene geb. Jablinski aus<br />
Sorbehnen, jetzt Lindener Str.<br />
19,27726 Worbswede am 9. Juni<br />
2005<br />
Jung, Irmgard geb. Fürst aus Gr.<br />
Hanswalde und Gerswalde, jetzt<br />
Waidhofener Str. 29, 78532 Tuttlingen<br />
14, am 13. Mai 2005<br />
Kögler, Helene geb. Rekittke aus<br />
Terpen, jetzt Lindenstr. 6, 19069 Barner-<br />
Stück am 7. Oktober 2005. Herzliche<br />
Glückwünsche von Helmuth und<br />
Käte Fritzke<br />
Poddig, Karl aus Himmelforth, jetzt<br />
Christian-Grabbe-Str. 1, 37186 Moringen<br />
feierte am 1. April 2005 seinen<br />
Geburtstag. Alles Gute für das neue<br />
Lebensjahr und noch viele schöne<br />
Jahre wünschen Ehefrau Anneliese<br />
sowie die beiden Söhne Peter und<br />
Marko, und alle Familienangehörigen<br />
Urner, Rosemarie geb. Kallien aus<br />
Kl. Kanten, jetzt Holzbachstr. 18,<br />
App. 73, 82110 Unterpfaffenhofen am<br />
28. Mai 2005<br />
81 Jahre<br />
Engelhardt, Ursula, geb. Wittcke,<br />
aus Reichertswalde, jetzt Rohrhaldenstr.<br />
9, 72108 Kiebingen, am 16.<br />
April. Herzlichen Glückwunsch von<br />
Fritz<br />
Feigel, Gertrud geb. Diesing aus Gr.<br />
Hanswalde, jetzt Jägerwinkel 15,<br />
24214 Gettorf am 14. Mai 2005<br />
Juhre, Helene, geb. Müller, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />
jetzt<br />
Rohlsdorfer Weg 18, 23689 Techau,<br />
am 4. Juni<br />
Kutarba, Frieda geb. Sankowski, ul.<br />
Mazowiecka 14, PL 14-300 Morag/<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
<strong>Mohrungen</strong> am 30. September 2005.<br />
Herzliche Geburtstagsgrüße<br />
Roggenkamp, Frieda, geb. Steckel,<br />
aus Reichertswalde, jetzt Eutiner<br />
Str. 45a, 23689 Pansdorf, am 8. Juni<br />
80 Jahre<br />
Deack, Elfriede geb. Meißner aus<br />
Gerswalde, jetzt Holtenerstr. 69,<br />
46539 Dinslaken am 9. August 2005.<br />
Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Entz, Christel hat am 13. Juli 2005<br />
Geburtstag. Bewohner und Freunde<br />
Schwalgendorfs gratulieren sehr<br />
herzlich ihrer Mitbürgerin und bleiben<br />
mit ihr verbunden im gemeinsamen<br />
Tun für unsere deutsche Heimat am<br />
Geserich. Diesen Grüßen schließen<br />
sich an u.a. an: Werner Zerulla, der<br />
am selben Tag seinen 82. Geburtstag<br />
begeht, Fam. Pappei, Fam Zeratzki,<br />
Gertrud Henkelüdicke geb. Zeratzki,<br />
Stephan und Christa Urra geb. Sakschewski,<br />
Frida Hasse geb. Balk,<br />
Ewald Reisberg und Kersten Radzimanowski<br />
Klosinka, Hildegard geb. Entz, ul.<br />
Kwiatowa 24, PL 14-320 Zalewo/<br />
Saalfeld am 3. Juni 2005. Herzliche<br />
Geburtstagsgrüße<br />
Meißner, Ruth geb. Klautke aus Liebstadt,<br />
jetzt Otto Str. 4, 64347 Griesheim<br />
am 5. Juli 2005<br />
Preuß, Editha aus Gr. Hanswalde,<br />
jetzt Triftstr. 62, 14913 Jüterbog, am<br />
16. August 2005<br />
Trosien, Werner aus Gr. Hanswalde,<br />
jetzt Hauptstr. 24, 38855 Silstedt, am<br />
23. Mai 2005<br />
Werner, Frieda, Buschhüttener Str.<br />
85
86<br />
29, 57223 Koentztal am 7. Oktober<br />
2005. Es gratulieren herzlich Inge und<br />
Brigitte<br />
Wilkening, Elisabeth geb. Griepentrog<br />
aus <strong>Mohrungen</strong>, jetzt Tietzstr.<br />
17, 31135 Hildesheim am 28. Juni<br />
2005. Herzliche Glückwünsche, Gesundheit<br />
und alles Gute für das neue<br />
Lebensjahr wünschen dir von ganzem<br />
Herzen deine Kinder sowie deine<br />
Enkel Christian, Ann-Kathrin und Yannic<br />
Witt, Frieda geb. Kleber aus Mitteldorf,<br />
jetzt Hermann-Weyl-Str. 42,<br />
25336 Elmshorn am 22. September<br />
2005. Es gratulieren und wünschen<br />
alles Gute Dein Gerhard, Geschwister,<br />
Schwäger, Schwägerin sowie<br />
Kinder, Schwiegerkinder und Enkel<br />
79 Jahre<br />
Aust, Gerhard, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Breslauer Str. 28, 58540 Meinerzerhagen,<br />
am 12. Juni<br />
Bauermeister, Gertrud geb. Brandt<br />
aus Heinrichsdorf, jetzt Petersburger<br />
Str. 54, 29223 Celle am 31. Oktober<br />
2005. Herzlichen Glückwunsch<br />
von Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />
Geßner, Gerda geb. Kindler aus<br />
Gerswalde, jetzt Beethoven Ring 25,<br />
30989 Gehrden am 21. Juni 2005. Es<br />
gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Grygorowicz, Genowefa geb. Krull,<br />
Kadzie/Eichhorst, PL 14-332 Polowite/Pollwitten<br />
am 13. August 2005. Alles<br />
Gute zum Geburtstag!<br />
Metz, Helena geb. Jendernalik, ul.<br />
Traugutta 5/4, PL 14-320 Zalewo/<br />
Saalfeld am 15. Juni 2005. Herzliche<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Geburtstagsgrüße!<br />
Siemaszko, Elli geb. Böhnke aus<br />
Eichwerder, jetzt ul. Ostrodzka 3, PL<br />
14-330 Maldyty/Maldeuten am 30. Juli<br />
2005. Herzliche Glückwünsche von<br />
Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />
Wellhausen, Anneliese geb. Bolz aus<br />
Linkenau, jetzt Albert-Schweitzer-Str.<br />
3, 29549 Bad Bevensen, Seniorenresidenz<br />
am 11. April 2005. Es grüßen<br />
herzlich Bruder Heinz mit Ruth,<br />
Schwester Erna und Nichte Hildegard<br />
78 Jahre<br />
Jürgen, Hildegard, geb. Tobinski, aus<br />
Reichertswalde, jetzt Katzbachstr. 3,<br />
23683 Scharbeutz, am 23. Mai<br />
Kaminski, Margarete geb. Wirth aus<br />
Gr. Hanswalde, jetzt Am Schmandsack<br />
32, 44225 Dortmund am 25. Mai<br />
2005<br />
Krebs, Christel geb. Plomann aus Kl.<br />
Hanswalde, jetzt Kreftenscheer Str.<br />
5, 44793 Bochum am 19. Juni 2005<br />
Kwiatkowska, Klara geb. Doppelstein,<br />
ul. Pulaskiego 39/10, PL 14-300<br />
Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 1. Oktober<br />
2005. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Magdalinski, Ingo aus Heinrichsdorf,<br />
jetzt Karl Liebknecht Str. 10 A,<br />
06642 Nebra/Unstrut am 21. August<br />
2005<br />
Meier, Gertrud geb. Nadolny aus<br />
Gerswalde, jetzt Quedlinburger Str.<br />
32, 12627 Berlin am 18. September<br />
2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />
Angehörigen und Bekannten aus<br />
Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />
Migdal, Irmgard geb. Werfel aus Kl.<br />
Kanten, jetzt Broekmanstr. 7, 40885<br />
Ratingen am 23. Mai 2005
Silberbach, Siegfried aus Liebemühl,<br />
Schüler der Mittelschule Saalfeld,<br />
jetzt Wolfgang Borchert Str. 2,<br />
52146 Würdelen am 21. Juli 2005<br />
Wölk, Gerhard, aus Reichertswalde-<br />
Weeskenitt, jetzt Kolbenzeil 8, 69126<br />
Heidelberg, am 23. Juni<br />
77 Jahre<br />
Gleibs, Gerhard aus Gr. Hanswalde,<br />
jetzt Am Römerbrunnen 21, 79189<br />
Bad Krozingen am 23. Juni 2005<br />
Gosch, Irmgard geb. Philipsen aus<br />
Saalfeld, jetzt Falkenburger Str. 54,<br />
23795 Bad Segeberg am 28. Juli 05<br />
Heling, Walther aus Lindenhof, jetzt<br />
Karl Platz Str. 56, 41812 Erkelenz am<br />
14. Mai 2005<br />
Mertins, Kurt aus Auer, jetzt 318 Ch.<br />
Poissant Lac St. Paul, Que. JOW IKO<br />
Canada am 6. Juni 2005. Herzliche<br />
Grüße in die Ferne!<br />
Szkudelska, Elfriede geb. Entz, ul.<br />
Zeromskiego 10/8, PL 14-320 Zalewo/Saalfeld<br />
am 25. September 2005.<br />
Herzliche Glückwünsche von Inge<br />
und Brigitte<br />
Winnicke, Ellen geb. Kiesow aus<br />
Liebwalde, jetzt Heilbronner Str. 21,<br />
10711 Berlin. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />
von der lieben Verwandtschaft<br />
76 Jahre<br />
Bochno, Margarete geb. v. Cyrson,<br />
Dobrzyki/Weinsdorf, PL 14-320 Zalewo/Saalfeld<br />
am 26. Oktober 2005.<br />
Herzliche Grüße!<br />
Böhnke, Heinz aus Eichwerder, jetzt<br />
Szymonowo/Simnau, PL 14-330 Maldyty/Maldeuten<br />
am 12. Juli 2005. Alles<br />
Gute von Cousine Käte und HeImuth<br />
Fritzke<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Förster, Kurt aus Herzogswalde,<br />
jetzt Röntgenstr. 23, 38518 Gifhorn<br />
am 15.Juni 2005<br />
Grobe, Güldane geb. Goldwner aus<br />
Auer, jetzt Plochinger Str. 22, 40253<br />
Düsseldorf am 11. Juni 2005<br />
Gudella, Erika geb. Fischer aus Gr.<br />
Hanswalde, jetzt Lönsweg 64, 32791<br />
Lage-Hagen am 4. Juli 2005<br />
Klann, Ruth aus Gerswalde, jetzt<br />
Quellenhofstr. 70, 34127 Kassel am<br />
15. Juni 2005. Es gratulieren recht<br />
herzlich alle Angehörigen und Bekannten<br />
aus Gerswalde, Lixainen und<br />
Rotzung<br />
Kornitzki, Fritz aus Kl. Hanswalde,<br />
jetzt Am Frerkshof 27, 33647 Bielefeld<br />
am 19. Juni 2005<br />
Kötzing, Rudolf aus Gr. Hanswalde,<br />
jetzt Zum Uhlenberg 13, 21400 Reinstorf<br />
OT. Horndorf am 30. Juli 2005<br />
Schmidt, Ida, geb. Tobinski, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Griedeler Str. 11,<br />
35519 Rockenberg, am 27. April<br />
Watkowska, Christel geb. Studzinski,<br />
Badki, PL 14-320 Zalewo/Bündtken -<br />
Saalfeld am 29. September 2005.<br />
Herzliche Grüße!<br />
75 Jahre<br />
Backhaus, Helga geb. Petrowski aus<br />
Gerswalde, jetzt Viktoria Str. 52 b<br />
32423 Minden am 27. August 2005.<br />
Es gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Berg, Joachim aus Banners, am 19.<br />
Juli 2005. Es gratuliert der Vorstand<br />
und dankt für die geleistete Arbeit<br />
Böhnke, Hans aus Zöpel, jetzt Bahn-<br />
87
88<br />
hofstr. 3, 07973 Greiz/Thür. am 23.<br />
September 2005. Herzlichen Glückwunsch<br />
von Cousine Käte und Helmuth<br />
Fritzke<br />
Buczynska, Elfriede geb. Wollmann,<br />
Plac Wolnosci 3/10, PL 14-300 Morag/<strong>Mohrungen</strong><br />
am 31. August 2005.<br />
Alles Gute!<br />
Plesse, Elli geb. Preuß aus Kl. Hanswalde,<br />
jetzt Pommrnring 19, 38553<br />
Wasbüttel am 11. Juni 2005<br />
Radtke, Erwin aus Motitten, jetzt<br />
46325 Borken am 18. März 2005.<br />
Herzliche Geburtstagsgrüße nachträglich<br />
von den Radtkes nebst Partner<br />
aus Ebenau. BB.<br />
Rohder, Ernst aus Gerswalde, jetzt<br />
Friedrich-Eck-Str. 13, 98704 Langewiesen<br />
am 9. August 2005. Es gratulieren<br />
recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Lixainen und Rotzung<br />
Selack, Karl aus Liebstadt, jetzt Salamanderweg<br />
8, 45475 Mülheim/Ruhr<br />
am 22. August 2005. Der Vorstand<br />
gratuliert und wünscht weiterhin<br />
Wohlergehen verbunden mit einem<br />
Dankeschön für die geleistete Arbeit<br />
Siebeneicher, Hilda geb. Heinowski<br />
aus Himmelforth, jetzt Paul-Engelhard-Weg<br />
61, 48167 Münster am 23.<br />
Juni 2005. Zum Geburtstag gratuliert<br />
und wünscht alles Gute Dein Sohn<br />
Udo<br />
Thiede, Fritz aus Koschainen, zuletzt<br />
wohnhaft in Löpen, jetzt Nürnberger<br />
Str. 10, 91710 Gunzenhausen,<br />
Tel.: 09831/3049 am 16. November<br />
2005. Es gratulieren und wünschen<br />
alles Liebe und Gute, vor allem Gesundheit,<br />
Ehefrau Mariechen, Sohn<br />
Fritz mit Wilma, Enkelin Stefanie mit<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Stefan und Urenkelin Larissa. Das<br />
Geburtstagskind ist 2. Vorsitzender<br />
der Landsmannschaft Ost- u. Westpreußen<br />
in Gunzenhausen<br />
74 Jahre<br />
Habicht, Helmut aus Reichertswalde,<br />
jetzt Montanusstr. 18, 51373 Leverkusen,<br />
am 16. April<br />
Kalkau, Waltraud geb. Dzimbritzki<br />
aus Gerswalde, jetzt Schießgartenstr.<br />
24, 63303 Dreieich am 31. August<br />
2005. Es gratulieren recht herzlich<br />
alle Angehörigen und Bekannten<br />
aus Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />
Mischke, Helga geb. Josewski aus<br />
Siemiany/Schwalgendorf am 10. Mai<br />
2005. Herzliche Glückwünsch<br />
Niemczyk, Edith geb. Rossmann aus<br />
Herzogswalde, jetzt Schützenstr. 11,<br />
45699 Herten am 16. Mai 2005. Es<br />
gratulieren ganz herzlich Ingrid, Reinhard,<br />
Janine und Georg und selbstverständlich<br />
auch Dein Detlev<br />
Pregel, Else geb. Roller aus Gr.<br />
Hanswalde, jetzt Danziger Weg 7,<br />
88427 Bad Schussenried am 25. Mai<br />
2005<br />
Przywara, Gerda aus Liebstadt, jetzt<br />
Rosenstr. 12, 23714 Malente am 20.<br />
Mai 2005<br />
Schmöde, Hildegard, geb. Heller<br />
(Klein) aus Reichertswalde, jetzt<br />
Stolper Str. 10, 23689 Pansdorf, am<br />
12. Mai<br />
Spycher, Waltraud geb. Glaeske aus<br />
Kl. Hanswalde, jetzt Heidligstr. 609,<br />
CH 8173 Neerach am 13. August<br />
2005<br />
Westphal, Helga aus Gr. Hanswal-
de, jetzt Ahornstr. 24, 45134 Essenam<br />
9. August 2005<br />
73 Jahre<br />
Backhaus, Gieselheid geb. Dahm<br />
aus Gr. Hanswalde, jetzt Humboldtstr.<br />
34, 06618 Naumburg am 8.<br />
Mai 2005<br />
Baek, Erwin, Pudlowiec/Paudelwitz,<br />
PL 82-451 Myslice/Miswalde am 23.<br />
Juni 2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />
Baum, Hildegard geb. Greger aus<br />
Zöpel, jetzt Zum Hammelsberg 12,<br />
66706 Perl am 16. August 2005.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<br />
und alles Liebe wünscht Dir<br />
Deine Familie aus Perl, Nürnberg und<br />
Dublin. Herzliche Grüße auch von<br />
Deinen Heimatfreunden<br />
Eckruth, Horst aus Gerswalde, jetzt<br />
Hornstieg 9, 21683 Stade-Bützfleeth<br />
am 14. September 2005. Es gratulieren<br />
recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen<br />
und Rotzung<br />
Lange, Herta geb. Appel aus Gr.<br />
Hanswalde, jetzt Kupferlohr 10,<br />
99762 Neustadt b. Nordhausen am 6.<br />
Mai 2005<br />
Prochnicka, Irmgard geb. Czechleba,<br />
Bartezek/Bärting, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn<br />
am 6. September<br />
2005. Herzliche Grüße!<br />
Sebode, Irmgard geb. Przetak aus<br />
<strong>Mohrungen</strong>, jetzt Ostdeutsche Str.<br />
14 A, 27619 Schiffdorf am 9. September<br />
2005. Herzliche Glückwünsche<br />
von Deinen Geschwistern und der übrigen<br />
Familie<br />
Wallstab, Waltraud geb. Krajewski<br />
aus Kl. Kanten, jetzt Straße der<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Deutschen Einheit 18, 39326 Wolmirstedt<br />
am 8. Mai 2005<br />
72 Jahre<br />
Bendiks, Felizitas geb. Kaminski aus<br />
Gerswalde, jetzt Hirschbergstr. 9,<br />
74189 Weinsberg am 4. September<br />
2005. Es gratulieren recht herzlich alle<br />
Angehörigen und Bekannten aus<br />
Gerswalde, Lixainen und Rotzung<br />
Kaminski, Franciszek, Zawroty/<br />
Schwenkendorf, PL 14-307 Slonecznik/Sonnenborn<br />
am 13. Juni<br />
2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />
Klimowicz, Irena geb. Krolzig, Bartezek/Bärting,<br />
PL 14-307 Slonecznik/<br />
Sonnenborg am 13. Juni 2005. Herzliche<br />
Geburtstagsgrüße!<br />
Lewandowski, Horst, Zawroty/<br />
Schwenkendorf, PL 14-331 Zabi<br />
Rog /Horn, am 3. Juni 2005. Herzliche<br />
Geburtstagsgrüße!<br />
Müller, Anneliese geb. Barwig aus<br />
Saalfeld, jetzt Scharmbeckstotelerstr.<br />
144, 27711 Osterholz-Scharmbeck<br />
am 12. September 2005. Herzliche<br />
Glückwünsche von Inge und Gitte<br />
Pruszkowski, Henryk (Herbert<br />
Preuß), ul. Herdera 3/9, PL 14-300<br />
Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 30. Juli 2005.<br />
Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />
71 Jahre<br />
Baumann, Gerda, geb. Liedtke, aus<br />
Reichertswalde, jetzt Holsteiner<br />
Chaussee 327, 22457 Hamburg, am<br />
30. April<br />
Eisermann, Fritz, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Hansvägen 12, 79232 Mora<br />
(Schweden) am 28. Juni<br />
Evers, Grete, geb. Albrecht, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Haus Nr. 3, 23623<br />
Schwochel, am 10. Juni<br />
89
90<br />
Fieker, Hertha geb. Brandt aus Heinrichsdorf,<br />
jetzt 29223 Celle am 26.<br />
Juni 2005. Es gratulieren herzlich<br />
Cousine Käte und Helmuth Fritzke<br />
Graw, Ulrich, ul. Przemyslowa 13, PL<br />
14-330 Maldyty/Maldeuten am 2. Juli<br />
2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />
Hellmann, Waltraud geb. Schwarz<br />
aus Gr. Hanswalde, jetzt Florianstr.<br />
1, 70188 Stuttgart am 24. Mai 2005<br />
Kulik, Ewald, ul. Lesna 16/8, PL 14-<br />
300 Morag/<strong>Mohrungen</strong> am 1. Juli<br />
2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />
Nadolny, Karl aus Gerswalde, jetzt<br />
Kopenhagener Str. 71, 10437 Berlin<br />
am 27. Juli 2005. Es gratulieren recht<br />
herzlich alle Angehörigen und Bekannten<br />
aus Gerswalde, Lixainen und<br />
Rotzung<br />
Neumann, Margot geb. Josewski aus<br />
Schwalgendorf, jetzt Steinbergstr.<br />
26, 28790 Schwanewede am 10. Mai<br />
2005<br />
Schikowsky, Fritz aus Reichertswalde,<br />
jetzt Mühlenstr. 43, 23689 Techau<br />
am 30. August 2005<br />
Schrempp, Ruth geb. Przetak aus<br />
<strong>Mohrungen</strong>, jetzt Hauptstr. 11A,<br />
78244 Gottmadingen am 9. Juni<br />
2005. Herzliche Geburtstagsgrüße<br />
nachträglich von Deinen Geschwistern<br />
und der übrigen Familie<br />
Schröter, Klaus aus Liebstadt, jetzt<br />
Unterer Markt 7, 94149 Kößlarn am<br />
26. August 2005<br />
Wölk, Ruth geb. Gmerek, Pronie, PL<br />
82-451 Mysloce/Miswalde am 21. Juni<br />
2005. Herzliche Geburtstagsgrüße!<br />
70 Jahre<br />
Beckner, Oswin aus Gerswalde,<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
jetzt Kösliner Str. 35, 38124 Braunschweig<br />
am 14. Juli 2005. Es gratulieren<br />
recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde, Lixainen<br />
und Rotzung<br />
Böhnke, Willi aus Hülsenhof, jetzt<br />
Am Wilhelmschacht 3, 66773 Schwalbach<br />
am 30. Oktober 2005. Herzlichen<br />
Glückwunsch von Cousine Käte<br />
und Helmuth Fritzke<br />
Braczek, Gerda geb. Schliffke aus<br />
Gerswalde, jetzt Am Delften 3, 25704<br />
Meldorf am 19. August 2005. Es gratulieren<br />
recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Düttchen, Gisela geb. Janz aus Mothalen<br />
b. Alt-Christburg, jetzt Am Ehrenmal<br />
17, 46282 Dorsten am 29. Juli<br />
2005. Es gratulieren ganz herzlich<br />
Ehemann Werner, Sohn Jörg, Tochter<br />
Birgit, Schwiegertochter Annette und<br />
Enkelin Julia. Ebenfalls wünschen alles<br />
Gute und viel Gesundheit dein<br />
Bruder, deine Schwägerin sowie alle<br />
Anverwandten<br />
Greger, Traute aus Zöpel, jetzt 1a,<br />
rue C.E. Amiot, F-68130 Altkirch,<br />
Frankreich, am 25. August 2005.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag<br />
von Deinen Kindern mit Familien<br />
sowie Deinen Schwestern mit<br />
Familien und Verwandten<br />
Jeschawitz, Gerhard aus <strong>Mohrungen</strong>,<br />
A.H. Str., jetzt 76448 Durmersheim<br />
b. Karlsruhe. Es gratulieren<br />
recht herzlich Deine Ehefrau, Kinder<br />
und Enkel. Wir wünschen Dir alles<br />
Gute und beste Gesundheit<br />
Klann, Günther aus Gerswalde, jetzt<br />
Steinheim am 29. Juni 2005. Es gratulieren<br />
ganz herzlich Deine Frau Hilde<br />
mit Kindern und Enkeln, sowie
Deine Geschwister Ruth und Ernst<br />
mit Familie<br />
Mahlau, Helmuth aus Weinsdorf,<br />
jetzt Senator-Meier-Str. 19, 31515<br />
Wunstorf am 25. Mai 2005. Es gratulieren<br />
nachträglich Ehefrau Ingrid,<br />
Kinder mit Partner und Enkel<br />
Sendzik, Waltraud geb. Josewski aus<br />
Schwalgendorf, jetzt Zum Roggenhof<br />
12, 22885 Barsbüttel am 2. Mai<br />
2005. Besonders herzlich gratulieren<br />
die Familien Gerhard Mischke und<br />
Helmut Neumann<br />
Wiedwald, Erhard aus Waltersdorf,<br />
jetzt Waldweg 23, 28832 Achim-Baden<br />
am 22. Juli 2005. Der Vorstand<br />
gratuliert und wünscht Wohlergehen<br />
weiterhin. Ein Dankeschön für die geleistete<br />
Arbeit<br />
Winter, Ursel geb. Malke aus Görken,<br />
jetzt Sydlitzstr. 16 a, 10557 Berlin<br />
am 17. August 2005. Herzlichen<br />
Glückwunsch und alles Gute von Gisela<br />
Schulz<br />
Wolter, Lotte geb. Wohlgemuth aus<br />
Gubitten, jetzt Westpreußenstr. 3,<br />
37574 Einbeck am 13. Juli 2005. Zum<br />
besonderen Geburtstag gratuliert<br />
herzlich Deine Mutter<br />
69 Jahre<br />
Dzimbritzki, Walter aus Gerswalde,<br />
jetzt Rostocker Str. 5, 18209 Bad Doberan<br />
am 29. September 2005. Es<br />
gratulieren recht herzlich alle Angehörigen<br />
und Bekannten aus Gerswalde,<br />
Lixainen und Rotzung<br />
Gallei, Rudi aus Gr. Hanswalde, jetzt<br />
Hauptstr. 3, Vietze, 29478 Höhbeck<br />
am 28. Juli 2005<br />
Korn, Werner, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Sturmholzsiedlung 14, 39576<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Stendal, am 20. April<br />
Schönsee, Eckard, aus Reichertswalde-Weeskenitt,<br />
jetzt Waidmannsruhberg<br />
2, 25548 Rosdorf, am 24.<br />
April<br />
68 Jahre<br />
Beilecke, Ingelore geb. Dahm aus<br />
Gr. Hanswalde, jetzt Heinrich Heine<br />
Str. 25, 06618 Naumburg/Saale am<br />
28. Mai 2005<br />
67 Jahre<br />
Korn, Alfred, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Staffelfelder Str. 20, 39596 Arneburg,<br />
am 7. Mai<br />
Plomann, Hans aus Kl. Hanswalde,<br />
jetzt Bielefelder Str. 2, 44652 Herne<br />
am 25. Juli 2005<br />
Scharein, Ruth geb. Jedamski aus<br />
Bagnitten, jetzt Lindenstr. 25. 19069<br />
Barner-Stück am 23. September<br />
2005. Herzlichen Glückwunsch unserer<br />
Schwägerin von Helmuth und Käte<br />
Fritzke<br />
66 Jahre<br />
Petraschewsky, Harry, aus Wiese,<br />
jetzt 23623 Grebenhagen, am 6. Juni<br />
Pollmann, Hannelore geb. Roller aus<br />
Gr. Hanswalde, jetzt Grinnenstein<br />
56, 37603 Holzminden am 15. Juli<br />
2005<br />
Rogucki, Gerd, aus Reichertswalde,<br />
jetzt Schafgegend 29, 28757 Bremen,<br />
am 25. April<br />
65 Jahre<br />
Berg, Gerda, am 28. März 2005. Der<br />
Vorstand gratuliert und dankt für die<br />
geleistete Arbeit<br />
91
92<br />
Diamantene<br />
Hochzeit<br />
Schröter, Helmuth aus Koschainen<br />
und seine Ehefrau Martha geb. Hupe,<br />
jetzt Wolfgang-Borchert- Str. 8, 38239<br />
Salzgitter, feiern am 23. Juni 2005 ihre<br />
Diamantene Hochzeit. Viel Gesundheit<br />
und noch viele gemeinsame<br />
Jahre wünschen Eure Kinder, Enkel<br />
und Urenkel<br />
Goldene<br />
Hochzeit<br />
Klein, Kurt aus Georgenthal und seine<br />
Frau Dora geb. Kuhn aus Sommerfeld,<br />
Krs. Pr. Holland, feiern am<br />
27. Mai 2005 ihre Goldene Hochzeit.<br />
Es gratulieren von ganzem Herzen<br />
die Kinder und Geschwister mit Familie.<br />
Jetzt wohnen sie in Warksow auf<br />
Rügen, Haus Nr. 6<br />
Marquardt, Gustav aus Reichau und<br />
seine Ehefrau Trude geb. Kessel feiern<br />
am 28. Mai 2005 ihre Goldene<br />
Hochzeit. Jetzt wohnhaft in Kleisiedlerweg<br />
8, 22880 Wedel. Es gratulieren<br />
alle Teilnehmer des Reichauer<br />
Treffens und wünschen noch viele gesunde<br />
Jahre<br />
<strong>Familienchronik</strong><br />
Müller, Hans-Hermann und Anneliese<br />
geb. Barwig aus Saalfeld feiern ihre<br />
Goldene Hochzeit am 20. Mai 2005 in<br />
Scharmbeckstoteler Str. 144, 27711<br />
Osterholz-Scharmbeck. Es gratulieren<br />
die Schwestern Inge und Gittemit<br />
Familien<br />
Szebronski, Helmut aus Königsdorf<br />
und Ehefrau Alice geb. Krone feiern<br />
am 19. August 2005 ihre Goldene<br />
Hochzeit in Masch 8, 39340 Haldensleben.<br />
Es gratuliert herzlich Schwester<br />
Grete mit Familie. Wir wünschen<br />
dem Jubelpaar noch recht viele Jahre<br />
erfüllt mit Gesundheit und Zufriedenheit<br />
Thiede, Fritz aus Koschainen, zuletzt<br />
wohnhaft in Löpen, und Ehefrau<br />
Mariechen feiern am 1. Oktober 2005<br />
ihre Goldene Hochzeit. Es gratulieren<br />
ihnen und wünschen alles Gute und<br />
noch viele gemeinsame gesunde<br />
Jahre Sohn Fritz mit Wilma, Enkelin<br />
Stefanie mit Stefan und Urenkelin Larissa<br />
Wagner Theo aus Royen und seine<br />
Ehefrau Inge geb. Widdorf feiern am<br />
13. August 2005 ihre Goldene Hochzeit.<br />
Jetzt wohnhaft in Zwickmöhlen<br />
21, 22844 Norderstedt. Es gratulieren<br />
alle Teilnehmer des Reichauer Treffens<br />
und wünschen noch viele gesunde<br />
Jahre<br />
Achtung! Neue Adresse der 2. Redakteurin!<br />
Elisabeth Krahn<br />
Marienwerder Allee 106, 29225 Celle<br />
Telefon 0 51 41/9 09 07 83
DENKE,<br />
DASS ES EIN LEBEN GIBT<br />
UND DASS ES EINEN TOD<br />
GIBT,<br />
DENKE,<br />
DASS ES SELIGKEIT GIBT<br />
UND DASS ES GRÄBER GIBT.<br />
SEI NICHT VERGESSLICH,<br />
SONDERN DENKE DARAN<br />
Robert Walser, Dichter<br />
Heimgerufen wurden<br />
Böhnke, Alfred aus Zöpel verstarb am<br />
17. 02.2005 im 85. Lebensjahr. Im Gedenken:<br />
sein Patenkind Hildegard Lüders<br />
aus Gr. Wilmsdorf<br />
Bolz, Heinz aus Linkenau, geb. am<br />
15.03.1925, verstarb ganz plötzlich am<br />
9. Mai 2005. In Liebe und Dankbarkeit<br />
trauern um ihn seine Frau Ruth Bolz<br />
geb. März, Bergisch-Gladbacher-Str.<br />
460, 51067 Köln, Harald und Angelika<br />
mit Annika und Kerstin, seine Schwestern<br />
Anneliese und Erna und Nichte<br />
Hildegard<br />
Budnick, Renate geb. Kösling, geb.<br />
am 20.05.1927 verstorben am 16. Februar<br />
2005. Im Namen von allen Angehörigen,<br />
Fritz Budnick, Korumhöhe 3,<br />
45307 Essen, Achim Budnick und Sabine<br />
Teuner, Hella und Hans Kruschinski<br />
Fleischfresser, Elisabeth, geb. Reiss<br />
aus Saalfeld ist am 25. 11. 2004 im Alter<br />
von 78 Jahren verstorben. Es trauern<br />
Karl Fleischfresser und die Söhne<br />
Jens und Andreas, Overatherstr. 4,<br />
51109 Köln<br />
Hering, Helga geb. Werner aus Taabern,<br />
geb. am 17.03.1927 verstarb unerwartet<br />
am 1. April 2005. In Liebe und<br />
Dankbarkeit nimmt Abschied von ihr<br />
Ehemann Gerhard Hering, Im Dorf 11,<br />
31319 Gretenberg<br />
Jehle, Gertrud geb. Jackstell aus Sassen,<br />
geb. am 28.02.1923 verstarb am<br />
11. Februar 2005, kurz vor Vollendung<br />
ihres 82. Lebensjahres. Sie wird betrauert<br />
von ihrer Tochter mit Familie<br />
und ihrer jüngeren Schwester Lotte<br />
Heller aus Bad Iburg. Ihrer gedenken<br />
auch die Jugendfreundinnen aus Sassen<br />
und Löpen<br />
Jokait, Erika geb. Wiechert aus Neu-<br />
Bestendorf, geb. am 7.10.1922, verstorben<br />
am 19. März 2005. In Liebe<br />
und Dankbarkeit haben wir Abschied<br />
genommen. Tochter Ingrid Buß, Am kl.<br />
See 44, 23701 Eutin mit Familie,<br />
Schwester Hella mit Familie, sowie allen<br />
Angehörigen<br />
Mathiak, Anneliese geb. Dziembowski<br />
aus Gr. Hanswalde, verstarb schon im<br />
Dezember 2002<br />
Melcher, Else geb. Maroß aus <strong>Mohrungen</strong>,<br />
geb. am 22.10.1924 verstarb<br />
am 20. Februar 2005 im Alter von 80<br />
Jahren. Sie lebte, seit einiger Zeit erblindet<br />
und schwer erkrankt im eigenen<br />
Haus an der Nordsee mit ihrem<br />
Ehemann, in dessen Armen sie dann<br />
auch ruhig entschlief. Neben ihrem<br />
Mann trauern auch Tochter Corinna,<br />
Schwiegersohn, Enkel und ihre<br />
Schwester Ingrid sowie Anverwandte<br />
Merke, Else geb. Janke aus Gr. Hanswalde<br />
verstarb am 6.03.2005 im Alter<br />
von 84 Jahren. Es trauern ihre vier<br />
Söhne mit ihren Familien sowie alle<br />
Angehörigen. Traueranschrift: Herrn<br />
Merke, Rödgener Str. 25, 04509<br />
Schenkenberg<br />
Schielke, Werner Max, geb. am<br />
16.06.1927 in Saalfeld, verstarb plötzlich<br />
und unerwartet am 14. Februar<br />
2005 im Alter von 77 Jahren. Es trauern<br />
um ihn seine Ehefrau Margot, seine<br />
drei Kinder nebst Partnern, seine sieben<br />
Enkel sowie seine Geschwister,<br />
Verwandte und Freunde<br />
Schmidt, Heinz aus Lixainen, geb.<br />
21.12.1923 in Motitten. Seit Januar<br />
1945 ist unser Bruder als Uffz., Angehöriger<br />
der 1./Div.Füs.Btl. (AA) 10 in<br />
(Ostpr.) vermißt. Er stand im Raum<br />
Schloßberg/Ostpr. im Kampf für unsere<br />
liebte Heimat. Wir werden ihn nicht<br />
vergessen und sein Andenken in Ehren<br />
halten. Unser Bruder wohnte mit uns in<br />
Lixainen. Ursula Krüger, geb. Schmidt,<br />
Walter Schmidt, Bruno Schmidt, jetzt<br />
Kastorfer Weg 24, 17091 Rosenow<br />
93
94<br />
Tobinski, Adolf aus Reichertswalde<br />
verstarb am 9. Juli 2004 im Alter von<br />
69 Jahren<br />
Tobinski, Fritz aus Reichertswalde,<br />
verstarb im Alter von 79 Jahren. Es<br />
trauern nach 48 Ehejahren in Liebe seine<br />
Frau Anneliese, seine drei Kinder,<br />
acht Enkelkinder sowie seine Schwestern<br />
um ihren Bruder und seine Nichten<br />
und Neffen um ihren Onkel<br />
Trampnau, Ima geb. Karth aus<br />
Georgenthal, geb. 1913, verstarb<br />
nach langer schwerer Krankheit im Johanniter<br />
Seniorenheim in Elmshorn,<br />
umsorgt von ihrer Nichte Frau Stieboldt<br />
geb. Karth bis zum letzten Atemzug,<br />
und folgte ihrem Bruder Fritz<br />
Karth, geb. 1914 ebenfalls in<br />
Georgenthal, der nach schwerer<br />
Traumhaft<br />
an der Nordspitze ...<br />
des Geserich-Sees gelegen, der Seehof in<br />
Motitten. Die Pension bietet Erholungssuchenden<br />
neben 2 Ferienhäusern (je bis 6 Personen)<br />
mehrere Zimmer sowie Reitmöglichkeiten,<br />
Kutsche, Boote, Fahrräder, Angeln,<br />
Kanufahrten, Massagen und Skitouren im<br />
Winter, ganzjährig geöffnet. Wir organisieren<br />
auch Gruppentreffen, außerdem touristische<br />
Dienste in ganz Polen, Informationen, Vermittlungen,<br />
Betreuung, Reiseleitung, Übersetzung,<br />
juristische Hilfe, Preise nach Vereinbarung.<br />
Anfragen an Dorota Pasko, Telefon:<br />
00 48/89/7 58 83 90, 00 48/89/7 58 99 08, E-<br />
Mail: matyty@post.pl<br />
Kommen Sie in den Prinzenwald! - Im Raum<br />
Allenstein-Osterode-<strong>Mohrungen</strong> finden Sie Ruhe<br />
und Erholung vom Streß des Alltags im idyllischen<br />
Ort Pörschken (Prosno). Vier neu eingerichtete<br />
Doppelzimmer, Etagendusche sind vorhanden.<br />
Mahlzeiten können je nach Wunsch mit der Familie<br />
oder separat eingenommen werden. Gemüse der<br />
Jahreszeit aus biologischem Anbau wird vom Besitzer<br />
angeboten. Grundstück mit Zugang zum See<br />
Anzeigen<br />
Krankheit in Sparrieshoop am 12.Juni<br />
2004 verstarb. Traueranschrift: Helmut<br />
Karth, Haus Trakehnen, Albertstr. 18,<br />
42477 Radevormwald<br />
Walter, Irmgard geb. Bandlow, geb.<br />
am 22.03.1925 in Carneyen, verstarb<br />
am 3. Februar 2005 nach langem Alzheimer-Leiden<br />
im Alter von beinahe 80<br />
Jahren in einem Heim in Schweden,<br />
am Wohnort ihrer Tochter Susanne.<br />
Um sie trauern ihre Kinder Ullrich und<br />
Susanne, ihre Schwestern Rothraut,<br />
Carola und Siegrid mit ihren Familien<br />
Zokoll, Käthe geb. Lipkowski geb. am<br />
9.05.1925, verstarb plötzlich und unerwartet<br />
am 18. März 2005. In Liebe und<br />
Dankbarkeit Martina und Sascha Wrage,<br />
Mittelweg 12, 25524 Breitenburg/<br />
Nordoe<br />
Tourismus in <strong>Mohrungen</strong><br />
und Umgebung<br />
Unser in <strong>Mohrungen</strong> geborene und dort wohnende<br />
Landsmann Henryk Pruschkowski (Herbert<br />
Preuß) hat unter »Mohrunger Touristik«<br />
ein Büro für Fremdenverkehr eröffnet und bietet<br />
seine Dienste - auch im gesamten Polen - an:<br />
- Informationen (Stadtführungen, Verkauf von<br />
Karten, Briefmarken, etc.)<br />
- Vermittlungen (Hotelbuchungen,<br />
Essenreservierung, etc.)<br />
- Betreuung und<br />
- Reiseleitungen (Begleitung von Gruppen, Einzelpersonen,<br />
etc.)<br />
- Übersetzungen (Hilfe bei Übersetzungen von<br />
Formularen, amtlichen Bescheinigungen,<br />
Briefen, etc.)<br />
Alle Mohrunger und Reiselustigen können diese<br />
Dienste in Anspruch nehmen, Preise nach Vereinbarung!<br />
Die Anschrift lautet: Henryk Pruschkowski,<br />
ul. Herdera 3/9, PL 14-300 Morag, Tel./Fax:<br />
0048 89 757 2892 (tägl. nach 20 Uhr),<br />
Handy: 0048 606 7366 38 (zu jeder Zeit).<br />
(ca. 100 m), Bootsteg und Boot sind vorhanden,<br />
Fahrräder stehen zur Verfügung, in 5 km Entfernung<br />
Reiterhof, auch Kutschfahrten sind möglich.<br />
Abholung von Bahn oder Bus auf Wunsch, ebenso<br />
Fahrten in die Umgebung mit Fahrer. Die Bewohner<br />
des Hauses sprechen alle deutsch. Tomasz Winnicki,<br />
Prosno 8, PL 14-307 Slonecznik, Tel.: 0048-<br />
89 7570194, e-mail: t-winnicki@wp.pl 89 757-01-<br />
94.
Ehrenbuch<br />
des Kreises <strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />
für die Gefallenen, Vermißten und Umgekommenen<br />
des Zweiten Weltkrieges.<br />
Zusammengestellt von Siegfried Kloß<br />
aus Vorwerk.<br />
Bestellungen des vollständigen Ehrenbuches<br />
sowie Auszüge für die jeweilige<br />
Gemeinde im Format DIN A4 können<br />
aufgegeben werden bei<br />
Roland Kloß, Lindenweg 4,<br />
21365 Adendorf<br />
Der Preis für das vollständige Ehrenbuch<br />
beträgt 38,85 Euro und für die<br />
Auszüge zwischen 4,60 Euro und 7,15<br />
Euro (je nach Umfang).<br />
Bezahlung erfolgt an die Kreisgemeinschaft<br />
nach Auslieferung.<br />
Ferien in Liebemühl: 3 Doppelzimmer, 1<br />
Dusche/WC im Korridor, alles renoviert. Pro<br />
Person mit Halbpension pro Tag 16,- Euro.<br />
Wohnen bei Hans-Hermann Preuß (Dolmetscher<br />
und Reiseleiter) Twarda 28, PL14-140<br />
Milomlyn (Liebemühl); Telefon<br />
0048/89/6473039<br />
Urlaub in Allenstein: Familienpension in<br />
ruhiger Lage am Wald. Übernachtung mit<br />
Frühstück oder Halbpension, Doppel- oder<br />
Einzelzimmer. Abschließbare Garagen, Taxi.<br />
Gastgeber spricht deutsch. Eugen Laska, ul.<br />
Owocowa 19, PL10-803 Olsztyn (Allenstein)<br />
9, Tel. 0048/89/5271144<br />
Kersten Radzimanowski, Schwalgendorfer<br />
Chronik Ein Streifzug durch 300 Jahre<br />
Geschichte des ostpreußischen Oberlandes,<br />
ca. 200 S. im Selbstverlag des Autors (Ferd.-<br />
Dam-Str. 19, 15345 Eggersdorf/Strausberg),<br />
gebunden, Preis: 43 Euro.<br />
„Begrienenswertes und Besinnliches vom<br />
Kreis <strong>Mohrungen</strong> und nebenan“ von Brigitte<br />
Demuth-Ignée. Husum Taschenbuch,<br />
124 Seiten, 6,95 Euro zu beziehen über den<br />
Buchhandel.<br />
Über den Mohrunger Dichter Willamov ist<br />
ein Buch erschienen: Johann Gottlieb Willamov<br />
- Leben und Werke; Laumann-Verlag,<br />
Dülmen (ISBN 3-87466-315-9), Autor: Karl<br />
Willamowius. Das Buch ist im Buchhandel<br />
Anzeigen<br />
oder beim Verlag für 10,20 Euro erhältlich.<br />
Mohrunger Krawatte: Lieferbar in den Farben<br />
blau und burgunderrot. Ein ideales<br />
Geschenk für den Ehemann, den Sohn, Bruder,<br />
Schwager, Freund usw. Preis 12.- Euro<br />
einschließlich Porto und Verpackung. Bestellungen<br />
an Hans Klein, Viktor-von-Scheffel-<br />
Straße 17, 90537 Feucht<br />
Vier Reisen nach Ostpreußen in den Jahren<br />
1999 bis 2002. Der Film vermittelt einen<br />
Blick in die Vergangenheit und Gegenwart. In<br />
ca. 1,5 Stunden werden folgende Stationen<br />
dargestellt.: Danzig - Mehlsack - Heilsberg<br />
Schlitt - Blankenberg - Allenstein - Steinort -<br />
Dönhoffstädt - Gallingen - Prassen - Juditten-<br />
Tannenberg - Wolfsschanze - Oberländischer<br />
Kanal. Im Rahmen der Reiseberichterstattung<br />
werden die Spuren von drei ostpreußischen<br />
Familien bis in die Gegenwart verfolgt. Den<br />
Film gibt es als VHS-Videokassette für 33,00<br />
Euro einschließlich Versandkosten, oder als<br />
DVD für 43,00 Euro einschließlich Versandkosten.<br />
Friedhelm A. Dölling, Fliederweg 19,<br />
49525 Lengerich.<br />
Ernst Vogelsang: Das Schützenbuch der<br />
Schützengilde <strong>Mohrungen</strong> 1826-1897.<br />
Hamburg 2004. (Sonderschriften des Vereins<br />
für Familienforschung in Ost- und Westpreußen<br />
e. V., Nr. 104), 178 Seiten, kann für 10,-<br />
Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden<br />
bei: Elisabeth Meier, Postfach 110539, 46125<br />
Oberhausen.<br />
E-Mail: vffow.buchverkauf@t-online.de<br />
»So lachen wir in Ostpreußen« Heitere und<br />
besinnliche Vertellchens auf einer CD (60<br />
Min.) Bestellungen an: Friedel Ehlert, Im<br />
Brandenbaumer Feld 15, 23564 Lübeck, Tel.:<br />
0451/794028; Preis 10,50 Euro einschl. Porto<br />
u. Verpackung<br />
Prökelwitz und Schlobitten. Dieser Film<br />
befaßt sich mit den Besitzungen des Fürsten<br />
Alexander zu Dohna-Schlobitten in den Kreisen<br />
Preußisch Holland und <strong>Mohrungen</strong>. Dargestellt<br />
werden die Schlösser Prökelwitz und<br />
Schlobitten in Vergangenheit und Gegenwart<br />
zusammen mit den Vorwerken Königssee,<br />
Pachollen, Storchnest, Vaterssegen, Adamshof,<br />
Neumühl, Köllmen und Glanden sowie<br />
die Güter Schlobitten, Muttersegen und Guhren.<br />
Länge des Filmes ca. 1,5 Stunden. Die<br />
VHS-Kassette kostet 33,00 Euro einschließlich<br />
Versandkosten und die DVD kostet 43,00<br />
Euro einschließlich Versandkosten. Friedhelm<br />
A. Dölling, Fliederweg 19, 49525 Lengerich.<br />
95
Früheres Herrenhaus in Zöpel/Sople bei<br />
Maldeuten, in 5 ha großem Park, verkehrsgünstig<br />
gelegen, bietet Gruppenoder<br />
Einzelreisenden angenehmen Aufenthalt<br />
in stilvoll eingerichteten Räumen mit<br />
Bibliothek, Billard- und Musikzimmer.<br />
Unterbringung in schönen Gästezimmern<br />
(m. Dusche/WC) bei guter preiswerter Verpflegung.<br />
Badestelle und Reitmöglichkeit<br />
in der Nähe. Auskunft telefonisch oder<br />
schriftlich: Christina Nowicki, Sople 17, PL<br />
14-330 Maldyty, Tel.: 0048/89/7586092,<br />
Fax: 0048/89/7856836. Oder auch: Ostpreußenstr.<br />
21, 64297 Darmstadt, Tel.<br />
06151/53684.<br />
Willkommen in Liebstadt! Einfamilienhaus<br />
»Chriestelchen« bietet: sechs Betten,<br />
zwei Badezimmer, Kamin, Garage,<br />
Umgebung mit der Natur z. B. Enten, Hühner,<br />
Pferde - nicht vergessen die Seen. Die<br />
gesunde - ostpreußische Luft - gratis.<br />
Haben Sie Fragen, rufen Sie einfach an,<br />
Tel. 02339/2364, oder schreiben Sie:<br />
Renate Gazalka, Venusstr. 1, 58285<br />
Gevelsberg.<br />
Unsere Heimat – Schöne Landschaft.<br />
Ein Satz von acht farbigen Bildkarten, in<br />
der Mitte auf DIN A 6 gefalzt, Postkartenformat.<br />
Zu beziehen von Elisabeth Krahn,<br />
Königsberger Straße 2 a, 31319 Sehnde.<br />
Preis: 8,70 Euro inklusive Versandkosten.<br />
Gedichte von Zeitzeugen aus dem Kreis<br />
<strong>Mohrungen</strong> (Ostpr.) sind zum Preis von<br />
Euro 11,50 einschl. Versandkosten erhältlich.<br />
Bestellungen an Wolfgang Warnat,<br />
Silcher Straße 5, 35415 Pohlheim, Tel.<br />
06403/6099009<br />
Oberländische Heimat. Ein ostpreußisches<br />
Hausbuch für jung und alt. Von Kersten<br />
Radzimanowski, mit zahlreichen<br />
Fotos und Illustrationen, 230 S., ISBN 3-<br />
00-014609-1, gebunden, Format: 24,5 x<br />
17 cm, Preis: 37 Euro.<br />
Neues Buch: „Reichau und Umgebung.<br />
Geschichte eines Dorfes im Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
(Ostpreußen)“. Es beginnt in der<br />
Frühzeit, Gründung usw. und endet mit<br />
dem 23. Januar 1945. Es gibt einige Statistiken<br />
(die älteste von 1785), Fotos,<br />
Berichte über Dorfleben und Personen. Es<br />
umfaßt 110 Seiten DIN A4 und kann für<br />
13,00 Euro einschließlich Versandkosten<br />
96<br />
Anzeigen<br />
bezogen werden bei Egon Grönke,<br />
Buchenweg 9, 58119 Hagen, Telefon<br />
02334/55224<br />
Ferienhaus in Liebstadt (ehemalige<br />
Schwerbeschädigtensiedlung), zwei Schlafzimmer<br />
mit Bad im 1. Stock, im Erdgeschoss,<br />
1 Wohn- und Esszimmer, 1 Küche<br />
und Bad mit Badewanne. Mit Wasch- und<br />
Spülmaschine, Terrasse und Tennisplatznutzung<br />
unmittelbar in Hausnähe. Für bis<br />
zu 4 Personen, komplett für 50 Euro pro<br />
Tag. Näheres Wioleta Kur 0048897587266<br />
Oberländischer Kanal. Elbing - Pr. Holland<br />
- <strong>Mohrungen</strong> - Osterode mit alten<br />
Ansichtskarten, Stichen, Fahrplänen und<br />
neuen Fotos; Grußkarten Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
und Kreis Pr. Holland; Chronik Dorf Kahlau,<br />
usw. abzugeben. Gratisliste anfordern bei<br />
Heinz J. Will (früher Grünhagen, Elbing),<br />
Flaumbachstr. 32, 56858 Haserich. Tel. o.<br />
Fax 06545/6152<br />
Für unverlangte Einsendungen wird nicht<br />
gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn<br />
ausreichend Porto beiliegt. Die Redaktion<br />
Urlaub in <strong>Mohrungen</strong>. Geboten wird moderne<br />
Ferienwohnung. Es wird deutsch gesprochen.<br />
Garage und Taxi stehen auf<br />
Wunsch zur Verfügung. Auskunft: Marek Nalikowski<br />
(Telefon: 004889757/2623) ul. Wrzosowa<br />
18, PL 14-300 Morag (früher <strong>Mohrungen</strong>).<br />
Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt ein<br />
Überweisungsträger der Kreisgemeinschaft<br />
<strong>Mohrungen</strong> e. V. für Einzahlungen auf deren<br />
Konto bei der Kreissparkasse Köln bei.<br />
Die Redaktion
Unser Bücher- und Landkartenangebot<br />
Flucht, Vertreibung und<br />
Deportation<br />
am Beispiel des Kreises<br />
<strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />
von Ilmar Degen<br />
Examensarbeit an der Universität Bonn<br />
Nach einer eingehenden Darstellung unseres<br />
Heimatkreises und seiner Bevölkerung<br />
gibt der Autor einen Überblick über den Verlauf<br />
des letzten Krieges und dessen tragischen<br />
Auswirkungen auf den Kreis <strong>Mohrungen</strong>.<br />
Anhand von Erlebnisberichten unserer<br />
Kreisbewohner werden die unvorstellbaren<br />
körperlichen und psychischen Leiden in den<br />
Jahren 1945/46 aufgezeigt.<br />
Diese Dokumentation gehört in jede von der<br />
damaligen Tragödie betroffenen Familie, damit<br />
das leidvolle Geschehen im Gedächtnis<br />
unserer Nachfahren erhalten bleibt und nicht<br />
der Vergessenheit anheim fällt - es ist aber<br />
auch ein bedeutsamer Abschnitt unserer eigenen<br />
Familiengeschichte.<br />
11,75 Euro einschl. Porto und Verpackung<br />
Landkarte des Kreises <strong>Mohrungen</strong>, Maßstab<br />
1:100000, 2farbig, 6,65 Euro einschl.<br />
Porto u. Verpackung<br />
Meßtischblätter des Kreises <strong>Mohrungen</strong>,<br />
Maßstab 1:25000, 1farbig, 7,- Euro einschl.<br />
Porto u. Verpackung. Bei der Bestellung bitte<br />
den gewünschten Ort nennen<br />
Bestellungen sind zu richten an<br />
Wolfgang Warnat<br />
Silcher Straße 5<br />
35415 Pohlheim<br />
Tel. 06403/6099009<br />
Der Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
Ein ostpreußisches Heimatbuch<br />
Zusammengestellt von<br />
Dr. Wolf Frhr. von Wrangel<br />
Unveränderter Nachdruck der<br />
Erstausgabe von 1967<br />
464 Seiten mit vielen alten Fotos,<br />
1 Karte des Kreises, Ganzleinen<br />
28,10 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />
Zwischen<br />
Narien und Geserich<br />
Bilder aus dem Kreis <strong>Mohrungen</strong><br />
Von Dr. Ernst Vogelsang und der Mitarbeit<br />
von Erich Przetak (†) sowie Willy Binding.<br />
Auf 320 Seiten enthält dieser Bildband 646<br />
ältere Fotos aus 142 Orten unseres ostpreußischen<br />
Heimatkreises<br />
25,55 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />
Herderschule<br />
<strong>Mohrungen</strong>/Ostpreußen<br />
Von Dr. Ernst Vogelsang<br />
Dieser Bericht enthält auf fast 100 Seiten u. a.<br />
die Vorgeschichte und Entwicklung dieser<br />
Schule, Namen von Lehrern, Abiturienten und<br />
Untersekunda-Abgängern, Lehrpläne, Jahresberichte,<br />
etwa 50 Ablichtungen von Bildern,<br />
Skizzen, Zeichnungen sowie ein Namen-<br />
und Ortsverzeichnis<br />
12,30 Euro einschl. Porto u. Verpackung<br />
Alle Bände sind durch Nachdruck wieder lieferbar<br />
Himmelforther Trilogie<br />
(einschließlich der Ortsteile Pfeilings und Sillehnen)<br />
Band 1: Chronik Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen<br />
Geschichte der Dorfgemeinde und seiner Bewohner von der Gründung bis zur<br />
Flucht und Vertreibung 1945, Berufsstruktur, Vereins- und Schulwesen, Sitten und<br />
Gebräuche, mit Bildern, Landkarten und Statistiken - 273 Seiten, 24,- Euro<br />
Band 2: Bildband Bilder von gestern und heute, Personen, Vereine, Höfe<br />
365 Fotos, 19,- Euro<br />
Band 3: Ortsfamilienbuch . . . und sie lebten in Himmelforth, Pfeilings und Sillehnen<br />
Eine Personen- und Familienzusammenstellung, vielfach weit in die früheren Jahrhunderte<br />
zurückgehend. Familäre Vorfahren-Zusammenhänge, überwiegend mit<br />
Geburts-, Tauf-, Heirats- und Sterbedaten. Auch die Fragen: Woher gekommen,<br />
wohin verzogen oder nach Flucht und Vertreibung verblieben, finden vielfach eine<br />
Antwort - Etwa 6000 Namen – Vergriffen, Nachauflage nicht vorgesehen<br />
Alle Bände in Halbleinen. Jeder Band kann einzeln bezogen werden bei Willy Binding, Am<br />
Rötschberg 17, 50127 Bergheim, Tel./Fax 02271/798195, zusätzlich Porto und Verpackung
Mohrunger<br />
Kreistreffen<br />
Gießen<br />
01.10. + 02.10.2005<br />
Leistungen:<br />
Hinfahrt im Standardbus der Fa. Büssemeier<br />
Rückfahrt abends am gleichen Tag<br />
Preis 10,- €<br />
Der Preis wird sofort im Bus von Herrn von Halfern kassiert.<br />
Diese Fahrt wird vom Mohrunger Heimatverein gefördert.<br />
Abfahrtsorte: Gelsenkirchen, Betriebshof Fa. Büssemeier ca. 05.20 Uhr<br />
Duisburg, Hauptbahnhof ca. 06.00 Uhr<br />
Mülheim Hauptbahnhof ca. 06.20 Uhr<br />
Essen Hauptbahnhof Südausgang ca. 06.40 Uhr<br />
Bochum Hauptbahnhof ca. 07.20 Uhr<br />
Dortmund Hauptbahnhof ca. 07.40 Uhr<br />
Außerdem alle Raststätten an der A 45 in Richtung Gießen z. B.<br />
Lüdenscheid ca. 08.30 Uhr<br />
Siegen ca. 09.20 Uhr<br />
Herborn Süd ca. 09.50 Uhr<br />
Information und Anmeldung:<br />
Wolf-Rüdiger von Halfern, Luxemburger Allee 48, 45481 Mülheim<br />
Telefon 0208-470353