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29. Internationales Wiener Motoren - Österreichischer Verein für ...

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ÖSTERREICHISCHER VEREIN FÜR KRAFTFAHRZEUGTECHNIK (ÖVK)<br />

AUSTRIAN SOCIETY OF AUTOMOTIVE ENGINEERS<br />

Mitglied in der FISITA (Fédération Internationale des Sociétés d’Ingénieurs des Techniques de I’Automobile) und in der EAEC (European Automobile Engineers Cooperation)<br />

MTZextra<br />

<strong>29.</strong> <strong>Internationales</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

am 24. und 25. April 2008<br />

29 th International<br />

Vienna Motor<br />

Symposium<br />

April 24 and 25, 2008<br />

Von/By Hans Peter Lenz<br />

MTZ Motortechnische Zeitschrift 69 (2008) | Vieweg+Teubner | GWV Fachverlage GmbH | Wiesbaden | Germany


TAgungSbErIChT<br />

2<br />

<strong>29.</strong> <strong>Internationales</strong><br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

Beim <strong>29.</strong> Internationalen <strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium am 24. und 25. April 2008 trafen sich wie<br />

jedes Jahr führende Ingenieure der <strong>Motoren</strong>entwicklung und Wissenschaftler aus aller Welt.<br />

Sie präsentierten ihre neuesten Entwicklungen und gaben Ausblicke auf zukünftige Trends. Der<br />

vorliegende Bericht stellt Zusammenfassungen der Vorträge der einzelnen Sektionen vor.<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium


1 Einleitung<br />

Nach einer Begrüßungsfanfare, Bild 1,<br />

ausgeführt durch Mitglieder des Orchesters<br />

der Technischen Universität Wien,<br />

begrüßte Prof. Lenz, Bild 2, die Teilnehmer<br />

des <strong>29.</strong> Internationalen <strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposiums.<br />

Prof. Lenz führte aus, dass wie alljährlich<br />

längst nicht alle Teilnehmerwünsche<br />

akzeptiert werden konnten, da der<br />

Kongress mit 1000 Teilnehmern limitiert<br />

ist, aber durch Kontingente <strong>für</strong> Firmen<br />

und Organisationen eine umfassende<br />

Vertretung aller wichtiger Repräsentanten<br />

des Fachgebietes gesichert ist.<br />

Prof. Lenz wies auf die bedauerliche<br />

Tatsache hin, dass die gewaltigen Fortschritte<br />

der letzten Jahrzehnte im Hinblick<br />

auf Schadstoffverminderung und<br />

Verbrauchssenkung unserer <strong>Motoren</strong><br />

von der Politik und zum Teil auch von<br />

der Öffentlichkeit nicht genügend zur<br />

Kenntnis genommen werden.<br />

Eine große Gefahr bezüglich der CO 2 -<br />

Klimadiskussionen sieht Prof. Lenz darin,<br />

dass sich das Thema „Klimawandel,<br />

Treibhausgase“ mittlerweile verselbständigt<br />

hat. Außer besorgten Wissenschaftlern<br />

haben sich „Klimaprofiteure“ dieses<br />

Gebietes bemächtigt:<br />

Nach Schätzungen sollen allein in der<br />

EU bereits 140 Milliarden Euro in so genannte<br />

Klimaschutzfonds investiert sein,<br />

um – wie behauptet wird – „auf nachhal-<br />

Bild 1: Begrüßungsfanfare durch Mitglieder des TU-Orchesters<br />

tige Weise im Kampf gegen den Klimawandel<br />

aktiv zu sein“. Diesen Fonds geht<br />

es nicht nur um das Klima, sondern auch<br />

um Kursgewinne – und sie müssen daran<br />

interessiert sein, das Thema am Kochen<br />

zu halten.<br />

In verschiedenen Ländern wird versucht,<br />

der eigenen Automobilindustrie<br />

Vorteile zu verschaffen, indem über den<br />

Umweg der Politik den Herstellern höherwertiger<br />

Automobile Strafzölle aufgelastet<br />

werden.<br />

In der Politik wird nicht selten das<br />

Thema Klimawandel zur Selbstdarstellung<br />

verwendet, indem sich manche Politiker<br />

als Retter vor den von den Medien<br />

gerne verbreiteten Schreckensszenarien<br />

darstellen und indem sie zum anderen<br />

das Thema zur Steuer- und Abgabenerhöhung<br />

verwenden.<br />

Jede konventionelle Begründung zur<br />

Steuererhöhung weckt erhebliche Widerstände,<br />

macht unbeliebt. Aber wenn<br />

es um die Rettung des Klimas geht, da<br />

glaubt man kräftig zulangen zu können;<br />

da wird doch keiner dagegen sein! Grüne<br />

Organisationen versuchen moralisierend<br />

auf die Bevölkerung einzuwirken. Welche<br />

Autogröße ist noch moralisch, welche<br />

nicht; darf ich noch in den Urlaub<br />

fliegen und wie weit darf ich reisen.<br />

Der tschechische Präsident Vaclav<br />

Klaus hat kürzlich den denkwürdigen Satz<br />

geprägt: „Was heute auf dem Spiel steht,<br />

ist nicht das Klima, es ist die Freiheit von<br />

Der Autor<br />

Univ.-Prof. Dr. techn.<br />

Hans Peter Lenz<br />

ist Vorsitzender des<br />

Österreichischen <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>für</strong> Kraftfahrzeugtechnik<br />

(ÖVK) in Wien,<br />

Österreich.<br />

Bild 2: Begrüßung Prof. Lenz<br />

MTZextra


TAgungSbErIChT<br />

Bild : Sektion im Festsaal<br />

uns allen“. Längst ist bekannt: Beim Kraftfahrzeug<br />

kostet die Verminderung von<br />

1 t CO 2 20 Mal mehr als in der übrigen Industrie.<br />

Die Autos werden immer sparsamer,<br />

aber stehen immer länger im Stau,<br />

weil die Infrastruktur unzulänglich ist.<br />

Es muss auch in Zukunft die Entscheidung<br />

des Konsumenten sein, welches Auto<br />

er kauft, ob ein großes oder kleines,<br />

ob und wohin er im Urlaub fliegt.<br />

Prof. Lenz gab der Hoffnung Ausdruck,<br />

dass dieser Kongress – neben seiner<br />

Hauptaufgabe der Diskussion über<br />

Fortschritte im <strong>Motoren</strong>bau – auch hier<br />

im positiven Sinne aufklärend wirkt.<br />

Nach der gemeinsamen Plenar-Eröffnungssektion<br />

folgten in zwei Parallelsektionen,<br />

Bild und Bild 4, die Fachvorträge<br />

unter Leitung der Professoren H. Eichlseder,<br />

B. Geringer und G. Jürgens.<br />

Eine umfassende und eindrucksvolle<br />

Ausstellung neuer <strong>Motoren</strong>, Komponenten,<br />

Fahrzeuge ergänzte die Vorträge,<br />

Bild 5. Bild 6 zeigt lebhafte Diskussionen<br />

im Plenum, Bild 7 Teilnehmer in der Mittagspause<br />

vor der Hofburg.<br />

Den Begleitpersonen wurde ein kulturell<br />

anspruchsvolles Rahmenprogramm<br />

mit Führungen im Schloss Schönbrunn,<br />

„Außergewöhnliches am Heldenberg und<br />

weltoffene Klöster“, „Prachtbauten der<br />

Ringstraße“ sowie „Alte Häuser – kleine<br />

Gassen in der Altstadt von Wien“ geboten.<br />

Den Abend verbrachten die Teilnehmer<br />

auf Einladung des <strong>Wiener</strong> Bürgermeisters<br />

in den prachtvollen Räumen<br />

des Rathauses.<br />

4<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

2 Eröffnungsplenarsitzung<br />

Den ersten Plenarvortrag der Eröffnungssitzung<br />

hielt Senator Ing. S. Wolf, Bild 8,<br />

CEO, Magna International, Oberwaltersdorf,<br />

zum Thema „Russland – Ein neuer<br />

Markt mit neuen Möglichkeiten und<br />

Herausforderungen“:<br />

Senator Wolf führte aus: Russland<br />

zählt – neben China, Indien oder Brasilien<br />

– zu den Märkten mit den größten<br />

Wachstumspotenzialen <strong>für</strong> die Automobilindustrie.<br />

Im Vergleich zu den anderen<br />

Wachstumsmärkten befindet sich<br />

der russische Markt noch relativ am Beginn<br />

seines Wachstums und unterscheidet<br />

sich hinsichtlich anderer struktureller<br />

Eigenschaften von diesen. Obwohl<br />

internationale Automobilhersteller, die<br />

in Russland Produktionskapazitäten errichten,<br />

und traditionelle russische Hersteller<br />

vor teilweise völlig verschiedenen<br />

Ausgangssituationen stehen, gibt es eine<br />

ganz wesentliche Gemeinsamkeit:<br />

Der Bedarf <strong>für</strong> eine moderne, funktionierende<br />

und internationalen Standards<br />

entsprechende Zulieferbasis. Die Geschäftsmöglichkeiten,<br />

die sich <strong>für</strong> kompetente<br />

Zulieferunternehmen daraus<br />

ergeben, haben neben den Wachstumspotenzialen<br />

dazu geführt, dass der russische<br />

Markt bei Magna International<br />

einen besonderen strategischen Stellenwert<br />

einnimmt.<br />

T. G. Stephens, Bild 9, Executive Vice<br />

President – Global Powertrain and Global<br />

Quality, General Motors Corporation,<br />

Pontiac, MI, USA, berichtete über: „GM´s<br />

Advanced Propulsion Technology Strategy<br />

– Lösungen zur Reduzierung der CO 2 -<br />

Emissionen und zur Nutzung von vielfältigen<br />

Energiequellen”:<br />

GM strebt an, durch die Entwicklung<br />

einer Vielzahl von Technologien einen<br />

Beitrag zur Nachhaltigkeit der Energiesysteme<br />

zu leisten. Dabei konzentriert sich<br />

GM auf eine aus vier Komponenten bestehende<br />

Strategie:<br />

– Wirkungsgradsteigerung von <strong>Motoren</strong><br />

und Getrieben: Einführung von<br />

zukunftsweisenden Antriebsstrangtechnologien,<br />

die Verbrauchs- und<br />

Emissionsvorteile bieten<br />

– Alternative Kraftstoffe: Verstärkte Nutzung<br />

von Antriebssystemen, die <strong>für</strong><br />

Bio-Kraftstoffe (Ethanol, E85, Bio-Diesel)<br />

geeignet sind<br />

– Elektrifizierung des Antriebsstrangs:<br />

Vorantreiben der Elektrifizierung<br />

der Fahrzeuge durch die Einführung<br />

von Hybrid- und Plug-in Hybridtechnologie<br />

sowie elektrischen Antriebssystemen<br />

– Fuel Cell: Entwicklung eines produktionsfähigen,<br />

automobilen Brennstoffzellensystems,<br />

das Wasserstoff als<br />

Energieträger verwendet.<br />

GM wird diese Produktverbesserungen<br />

unter Nutzung seiner globalen Organization<br />

einführen.<br />

Das Thema von K. Döhmel, Bild 10, CEO,<br />

Deutsche Shell Holding GmbH, Hamburg,<br />

lautete: „Zukünftige Mobilität<br />

durch neue Kraftstoffe”:<br />

Die weltweite Nachfrage nach Mobilität<br />

wird dramatisch zunehmen. Schon<br />

heute verbraucht der Verkehr fast die<br />

Hälfte der globalen Erdöl-Produktion.<br />

Die Energieversorgung des Verkehrs<br />

muss im Kontext der globalen Energieversorgung<br />

betrachtet werden. Bei Shell<br />

sieht man drei „Harte Wahrheiten“:<br />

– ein beschleunigtes Wachstum der<br />

weltweiten Energienachfrage<br />

– die Schwierigkeit, diese Nachfrage<br />

mit einfach zu förderndem Öl und<br />

Gas zu decken<br />

– einen weiteren Anstieg der weltweiten<br />

Kohlendioxid-Emissionen.<br />

Der Verkehr verursacht etwa 25 % der<br />

energiebedingten CO 2 -Emissionen weltweit<br />

– und Motorisierung und Mobilisierung<br />

werden weiter wachsen. Kraftstoffe<br />

können einen wichtigen Beitrag zur Lösung<br />

der globalen Energie- und Treib-


hausgas-Problematik leisten. Shell verfolgt<br />

in enger Zusammenarbeit mit führenden<br />

Automobil-Herstellern insbesondere<br />

drei Optionen:<br />

– synthetische Kraftstoffe aus Erdgas<br />

(GTL)<br />

– biogene Kraftstoffe zweiter Generation<br />

– Wasserstoff-Technologie.<br />

Prof. Dr.-Ing. K. V. Schaller, Bild 11, Vorstand<br />

Technik und Einkauf, MAN Nutzfahrzeuge<br />

AG, München, beschloss die Eröffnungssektion<br />

mit dem Thema: „Energieeffizienz-<br />

und Kraftstoffstrategien in<br />

der Nutzfahrzeugentwicklung“:<br />

Nutzfahrzeuge haben in der globalen<br />

Betrachtung den identischen CO 2 -Emissionsanteil<br />

wie Pkw – jeweils zirka 6 %. Mit<br />

den aus makroökonomischen Gründen<br />

sicher eintretenden Zuwächsen in diesem<br />

Segment ist die Nutzfahrzeugindustrie<br />

gefordert, noch bessere Antworten auf hocheffizienten<br />

Transport – d. h. wie erbringen<br />

wir den Tonnenkilometer, unsere<br />

Leistungseinheit, mit minimalem Energieeinsatz<br />

– zu finden. Erfreulicherweise<br />

gibt es hier sehr viele effiziente Ansätze –<br />

die stärksten Treiber sind Abmessungen,<br />

Gewichte und damit verbundene Aerodynamikmaßnahmen.<br />

Die politische Begleitung<br />

ist hier, wie auch beim notwendigen<br />

Infrastrukturausbau, nötig. Parallel dazu<br />

müssen langfristig erfolgsversprechende<br />

Kraftstoff-Strategien implementiert werden,<br />

die nicht nur im Labormaßstab funktionieren,<br />

sondern das Potenzial haben,<br />

auch in Schwellenländern als Ergänzung<br />

zu konventionellen Kraftstoffen wirtschaftlich<br />

und zuverlässig eingesetzt werden<br />

zu können.<br />

Nicht zu vergessen sind die sich global<br />

sehr schnell entwickelnden Emissionsgrenzwerte.<br />

Besonders Schwellenländer<br />

folgen den hoch technisierten Ländern<br />

in immer kürzeren Zeitabschnitten.<br />

Eine Weitergabe „alter“ Technologie ist<br />

fast nicht mehr möglich.<br />

Umwelt<br />

Prof. Dr. Dr.h.c. R. Zellner, Universität Duisburg-Essen:<br />

„Klimaerwärmung und die<br />

Bedeutung des CO 2 “:<br />

Während eine Erwärmung des Klimas<br />

um fast 1 °C seit Beginn der Industrialisierung<br />

von kaum jemandem bestritten<br />

wird, besteht über die Ursachen<br />

Bild 4: Sektion im Zeremoniensaal<br />

dieser Erwärmung in der öffentlichen<br />

Diskussion immer noch ein gewisser<br />

Disput. Im Zentrum dieses Disputs steht<br />

das Klimagas Kohlendioxid. Sein anthropogener<br />

Konzentrationsanstieg wird<br />

von der großen Mehrheit der Klimaforscher,<br />

die im Intergovernmental Panel<br />

for Climate Change (IPCC) zusammenarbeiten,<br />

faktisch <strong>für</strong> den Temperaturanstieg<br />

spätestens seit Mitte des letzten<br />

Jahrhunderts verantwortlich gemacht.<br />

Die Kritiker des IPCC dagegen halten<br />

natürliche Einflussfaktoren wie die<br />

Sonne <strong>für</strong> wahrscheinlicher und/oder<br />

bezweifeln die große Bedeutung des<br />

CO 2 sowie die Existenz des anthropogenen<br />

Treibhauseffektes.<br />

Bild 5: Ausstellung<br />

Dieser Disput wäre vermutlich kaum<br />

wahrnehmbar, hätte er nicht äußerst folgenreiche<br />

Konsequenzen: Die wahrscheinliche<br />

weitere Klimaentwicklung<br />

unter einem unbesorgten „business-asusual“-Szenario<br />

<strong>für</strong> die Nutzung fossiler<br />

Energierohstoffe und die begleitenden<br />

Emissionen von CO 2 führt nach Aussagen<br />

des IPCC zu einer weiteren Klimaerwärmung<br />

von 2.5 bis 4.5 °C bis zum Ende<br />

dieses Jahrhunderts. Da eine solche Erwärmung<br />

die globalen Lebensbedingungen<br />

ernsthaft gefährden würde, ist<br />

Handlungsbedarf im Hinblick auf eine<br />

substantielle Reduktion der globalen<br />

CO 2 -Emissionen unumgänglich. Ein solcher<br />

Handlungsbedarf, der unumstritten<br />

MTZextra 5


TAgungSbErIChT<br />

einen massiven Eingriff in unsere Energieversorgungssysteme,<br />

ob stationär oder<br />

mobil, bedeutet, wäre dagegen nicht nötig,<br />

falls die Rolle des CO 2 im Klimasystem<br />

überschätzt wäre, wie die IPCC-Kritiker<br />

meinen.<br />

Dr.-Ing. E.h. J. Liebl (Vortragender), Dr. C.<br />

Cozzarini, Dipl.-Ing. G. Schmitz, BMW Group,<br />

München: „Weltweite CO 2 -Gesetze – eine<br />

Chance <strong>für</strong> die Automobilindustrie?“:<br />

Klimawandel veranlasst viele Regierungen,<br />

Pläne zur drastischen Reduzierung<br />

des Kraftstoffverbrauchs zu erstellen<br />

und kundenrelevante Instrumente<br />

zur Förderung effizienter Technologien<br />

wie Steuergesetze zu etablieren.<br />

Diese Gesetzesvorgaben sind sehr heterogen<br />

und führen in Verbindung mit<br />

den unterschiedlichen Zulassungstests<br />

zu hohen Entwicklungsaufwendungen.<br />

Zusätzlich beeinflussen CO 2 -basierte Steuern<br />

und hohe Kraftstoffkosten das Kaufverhalten<br />

der Kunden.<br />

Das Zusammenspiel von verfügbarer<br />

Technik, Akzeptanz auf den Märkten<br />

und gesetzlichen Vorgaben ist entscheidend<br />

<strong>für</strong> eine schnelle Durchdringung<br />

mit CO 2 -reduzierenden Maßnahmen<br />

auf den Weltmärkten. Um diese Maßnahmen<br />

mit gewohnter Qualität entwickeln<br />

zu können, sind entsprechende<br />

Vorlaufzeiten notwendig. Eine verantwortungsvolle<br />

Gesetzgebung hat diese<br />

zu berücksichtigen.<br />

Zudem muss die CO 2 -Reduzierung<br />

mit kundenwerten Eigenschaften wie Sicherheit,<br />

Komfort und Dynamik verknüpft<br />

werden, sonst droht das marktseitige<br />

Scheitern. Voraussetzung <strong>für</strong> das<br />

Gelingen sind international harmonisierte<br />

CO 2 -Verbrauchsgesetze mit zeitlich<br />

ausgewogener Taktung, die sich vor<br />

allem an den jeweiligen Potenzialen zur<br />

Effizienz-Steigerung in den verschiedenen<br />

Marktsegmenten orientieren.<br />

Dr.-Ing. J. Schommers (Vortragender),<br />

Dr.-Ing. A. Lingens, Dr.-Ing. H. Breitbach,<br />

Dipl.-Ing. T. Betz, Daimler AG, Stuttgart:<br />

„Innovative Dieselmotorkonzepte – Der<br />

Weg zur nachhaltigen CO 2 -Absenkung“:<br />

In den letzten Jahren führten die<br />

enormen Verbesserungen der thermodynamisch<br />

relevanten Dieselmotorkomponenten<br />

(Aufladung, Einspritzung, Abgasrückführung)<br />

und Auslegungen zu einer<br />

signifikanten Verbesserung von Verbrauch,<br />

Fahrleistungen und Emissionen.<br />

Trotz des enormen Drehmomentpotenzials<br />

konnten jedoch weitere Verbrauchspotenziale<br />

des Dieselmotors mittels<br />

Lastpunktverschiebung nicht erschlossen<br />

werden, da die Erfüllung der<br />

Emissionsgrenzwerte und die Fahrbarkeitsansprüche<br />

des Kunden Grenzen<br />

setzten. Durch gezielte thermodynamische<br />

Auslegung und neue, innovative<br />

Technologiekomponenten können diese<br />

Grenzen signifikant verschoben werden.<br />

Das hier vorgestellte neue Vierzylinder-Konzept<br />

ermöglicht, in erheblichem<br />

Umfang Verbrauchspotenziale mittels Betriebspunktverschiebung<br />

bei klassenüblichen<br />

Fahrleistungen zu realisieren. Dr.<br />

Schommers zeigte die Vorgehensweise<br />

und die Prämissen bei der Durchführung<br />

der Downspeeding- und Downsizing-Ansätze<br />

auf, beschrieb die herausfordernden<br />

thermodynamischen Ansprüche und er-<br />

läutete das Konzept detailliert. Hauptstellhebel<br />

sind die Einspritzkonzepte sowie<br />

die Aufladetechnik.<br />

4 Simulation<br />

Bild 6: Lebhafte Diskussionen Bild 7: Mittagspause vor der Hofburg<br />

6<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

Dr. C. Trapp (Vortragender), Dipl.-Ing. P.<br />

Feulner, Ricardo Deutschland GmbH,<br />

Schwäbisch Gmünd; J. Andersson, S. Wrigley,<br />

B. Gilchrist, Ricardo UK, Shoreham-by-<br />

Sea: “Virtueller Werkzeug- und Methodenbaukasten<br />

zur Entwicklung zukünftiger<br />

emissionsarmer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor<br />

– Strategie, Überblick<br />

und ein beispielhafter Ansatz zur Modellierung<br />

der Versottung von Abgasrückführsystemen“:<br />

Die Entwicklung zukünftiger emissionsarmer<br />

Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor<br />

sowie deren Steuergeräte und Diagnosesysteme<br />

verlangt unter den sich<br />

immer weiter verschärfenden Zeit- und<br />

Kostenrandbedingungen nach einem integrierten<br />

Werkzeug- und Methodenbaukasten<br />

zur Darstellung eines virtuellen<br />

Fahrzeugs inklusive Steuerungs- und Regelungskonzept<br />

sowie einer virtuellen<br />

Applikation. Damit kann in einer frühen<br />

Phase des Entwicklungsprozesses das<br />

Fahrzeugkonzept und die Komponentenauslegung<br />

mit einem Fokus auf Emissionen<br />

(insbesondere Stickoxide und Partikel),<br />

Kraftstoffverbrauch und Fahrbarkeit<br />

über gesetzlich vorgeschriebene und<br />

kundenrelevante Fahrzyklen auf Zielkonformität<br />

untersucht werden.<br />

Beispielhaft wird dies an einer aktuellen<br />

Entwicklung eines phänomenolo-


Bild 8: Senator Wolf (Magna) bei der Plenar-Eröffnungs-Sektion<br />

gischen Ansatzes zur Gewinnung von<br />

Vorhersagen über die Versottung von Abgasrückführsystemen<br />

auf Basis experimenteller<br />

Daten dargestellt, bei der sowohl<br />

zur Planung und Interpretation der<br />

Versuche, als auch bei der Synthese des<br />

empirischen Modells eine methodenbasierte<br />

Vorgehensweise gewählt wird.<br />

Der vorgestellte Werkzeug- und Methodenbaukasten<br />

unterstützt, wie auch<br />

beispielhaft ausgeführt, Projekte mit hohem<br />

Innovationshub durch eine frühzeitige<br />

Absicherung des Konzepts und vermeidet<br />

kostenintensive Änderungen<br />

oder zeitaufwändige Applikationsprozesse<br />

kurz vor Serienstart.<br />

Dipl.-Ing. K. Cornelsen, Prof. Dr.-Ing. T.<br />

Form, Technische Universität Braunschweig;<br />

Dipl.-Ing. D. Jänsch, Dipl.-Ing. W.<br />

Nietschke (Vortragender), Dr.-Ing. T.-M.<br />

Wolter, IAV GmbH, Berlin/Gifhorn: „Neue<br />

Methodik zur realitätsnahen Auslegung<br />

hybrider Antriebskonzepte“:<br />

Hybridantriebe sind hochkomplexe<br />

Systeme. Ihre Wirksamkeit hängt maßgeblich<br />

von der richtigen Auslegung der<br />

Komponenten und ihrer sorgfältigen Abstimmung<br />

aufeinander ab. Bei der Wahl<br />

der Betriebsstrategie müssen die vorgesehene<br />

Einsatzart und das Gesamtsystem,<br />

bestehend aus Umwelt, Verkehr, Fahrer,<br />

Fahrzeug und Antrieb, berücksichtigt<br />

werden. Ausgelegt werden Antriebssysteme<br />

heute offline in einer Gesamtfahrzeugsimulation,<br />

die die quantitativen<br />

Werte der Fahreigenschaften eines Hybridkonzepts<br />

schon in der Entwurfspha-<br />

se relativ genau vorhersagt. Qualitative<br />

Werte und das eigentliche Fahrgefühl<br />

werden hingegen unzureichend beschrieben.<br />

Sie können bisher erst in einer<br />

späteren Phase des Entwicklungsprozesses<br />

mit dem Bau fahrfähiger Prototypen<br />

vermittelt werden.<br />

Dieser Beitrag stellt ein Projekt vor,<br />

das die Lücke zwischen Entwurf und Prototypenerprobung<br />

schließt. Projektziel<br />

ist, einen im realen Straßenverkehr fahrfähigen<br />

Simulator zu entwickeln. Für<br />

Entwickler und Kundenakzeptanzuntersuchungen<br />

stünde damit ein Werkzeug<br />

zur Verfügung, mit dem es möglich wird,<br />

neuartige Antriebssysteme schon in der<br />

frühen Entwurfs- beziehungsweise Entwicklungsphase<br />

zu erproben, zu überprüfen,<br />

zu vergleichen, zu bewerten und<br />

zu präsentieren. Damit wäre dann eine<br />

präzisere Aussage über die zu erwartende<br />

Wirksamkeit des Konzepts in Abhängigkeit<br />

von der jeweiligen Einsatzsituation<br />

möglich.<br />

Dipl.-Ing. T. Dobes (Vortragender), Dr.<br />

P. Kapus, Dr. P. Schöggl, Dipl.-Ing. H. Jansen,<br />

Dipl.-Ing. E. Bogner, AVL List GmbH,<br />

Graz: „CO 2 -Reduktion im realen Kundenfahrbetrieb<br />

– Einfluss der Motorkalibrierung”:<br />

„Downsizing“ und „Downspeeding“<br />

durch Turboaufladung und Direkteinspritzung<br />

bieten ein hohes Potenzial<br />

zur Verbrauchsreduzierung bei Ottomotoren.<br />

Die System-Mehrkosten fallen<br />

im Vergleich zu anderen technologischen<br />

Ansätzen moderat aus. Die gu-<br />

ten Verbrauchswerte, die man im Norm-<br />

Fahrzyklus darstellen kann, sind nur<br />

dann in den realen Kundenverbrauch<br />

übertragbar, wenn es gelingt, geringe<br />

Volllast-Anfettungen und gutes transientes<br />

Ansprechverhalten in Kombination<br />

mit langen Getriebe-Übersetzungen<br />

darzustellen.<br />

Der vorliegende Beitrag vergleicht verschiedene<br />

Fahrzeuge mit Vierzylinder-<br />

Turbomotoren im NEDC und in einer<br />

Kundenverbrauchsrunde mit sparsamer<br />

und sportlicher Fahrweise.<br />

Weiters wird an einem Fahrzeug gezeigt,<br />

wie bei unveränderter Hardware<br />

der Fahrzeug-Charakter mit unterschiedlichen<br />

Applikations-Strategien von<br />

„sportlich“ bis „ökonomisch“ verändert<br />

werden kann. Durch Anpassung der Applikation<br />

wird erreicht, dass der Fahrer<br />

das Potenzial der hohen Mitteldrücke bei<br />

niedrigen Drehzahlen tatsächlich zu einer<br />

sparsamen Fahrweise nutzen kann,<br />

ohne dabei auf die gewünschte Sportlichkeit<br />

verzichten zu müssen.<br />

Die unterschiedlichen Applikationen<br />

werden im realen Kundenfahrbetrieb bewertet<br />

und objektiv gemessenen Fahrverhaltens-Werten<br />

gegenübergestellt.<br />

5 Neue Dieselmotoren<br />

Dipl.-Ing. R. Bauder (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing.(BA) A. Fröhlich, Dipl.-Ing. W. Hatz, Dr.-<br />

Ing. H. Marckwardt, Dipl.-Ing. E. Michels,<br />

Audi AG, Neckarsulm/Ingolstadt: „Der<br />

neue Audi 6.0 l V12-TDI, der ultimative<br />

Performance Diesel“:<br />

Mit dem neu entwickelten 6,0-l-V12-<br />

TDI-Motor stellt Audi den weltweit leistungs-<br />

und drehmomentstärksten Dieselmotor<br />

in einem Pkw vor.<br />

Mit Hilfe modernster Dieseltechnologie<br />

konnte eine Leistung von 368 kW<br />

und 1000 Nm maximales Drehmoment<br />

dargestellt werden. In Kombination mit<br />

einem Diesel-Partikelfilter wird im Audi<br />

Q7 die Abgasnorm EU 5 erfüllt. Dabei<br />

ist der Kraftstoffverbrauch <strong>für</strong> einen<br />

SUV dieser Performance mit nur<br />

11,9 l/100 km im MVEG-Test extrem<br />

niedrig. Die Laufkultur ist Zwölfzylinder-typisch<br />

exzellent.<br />

Der Motor weist zwar Zwölfzylinder<br />

spezifische Konstruktionsmerkmale<br />

auf, wie zum Beispiel der Zylinderwinkel<br />

von 60°, trotzdem konnten viele<br />

MTZextra 7


TAgungSbErIChT<br />

Bild 9: T. G. Stephens (GM) bei der Plenar-Eröffnungs-Sektion<br />

Synergien zu den bekannten Audi V6-<br />

und V8 TDI-<strong>Motoren</strong> umgesetzt werden.<br />

Er rundet die Audi-V-<strong>Motoren</strong>familie<br />

nach oben hin ab.<br />

Dipl.-Ing. B. Heil, Dipl.-Ing. W. Schmid,<br />

Dr.-Ing. M. Teigeler (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing. U. Weiß, Dipl.-Ing. S. Melcher, M. Gröneweg,<br />

Daimler AG, Stuttgart/Detroit: „Die<br />

neue schwere Daimler Nutzfahrzeugmotoren<br />

Baureihe – Einführung des 14.8 l<br />

Motors EPA07 bei Freightliner“:<br />

Im Rahmen der konzernweiten globalen<br />

<strong>Verein</strong>heitlichung des Produktportfolios<br />

entwickelt die Daimler AG eine<br />

neue <strong>Motoren</strong>plattform (Heavy Duty Engine<br />

Platform – HDEP) <strong>für</strong> den Einsatz in<br />

schweren Nutzfahrzeugen. Mit der Präsentation<br />

des Detroit Diesel DD 15 wurde<br />

aktuell der erste Motor dieser <strong>Motoren</strong>familie<br />

mit 14,8 l Hubraum auf dem nordamerikanischen<br />

Markt eingeführt. Weitere<br />

Varianten dieser Platform werden<br />

mit den Hubräumen 15,6 l, 12,8 l sowie<br />

10,6 l folgen. Diese <strong>Motoren</strong> halten dann<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt Einzug in alle LKW der<br />

Daimler AG. Den Beginn machen die<br />

Fahrzeuge der Marke Freightliner, Western<br />

Star und Sterling, die u.a. mit der<br />

Serie 60 ausgerüstet wurden.<br />

Danach folgen ab dem Jahre 2009 die<br />

Lkw der Marke Fuso, die bisher mit dem<br />

6M70 auf dem asiatischen Markt sind.<br />

Anschließend werden auch bei Mercedes-<br />

Benz Truck in Europa diese neuen <strong>Motoren</strong><br />

die aktuell erfolgreichen BR 500<br />

und OM457 ablösen. In Summe wird somit<br />

das Daimler Portfolio weltweit berei-<br />

8<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

nigt. Alle Hubraumklassen der Heavy<br />

Duty Engine Platform sind Reihen-6-Zylinder<br />

<strong>Motoren</strong>, bei denen – neben wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten wie Umsetzung<br />

größtmöglicher Gleichteilstrategie<br />

über alle Marken und Hubraumklassen<br />

– vor allem der technische Fortschritt<br />

im Vordergrund steht.<br />

Dr.-Ing. J. Hadler (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing. F. Rudolph, Dipl.-Ing. R. Dorenkamp, Dipl.-<br />

Ing. H. Stehr, Dr.-Ing. T. Düsterdiek, Dipl.-Ing.<br />

J. Hilzendeger, Dipl.-Ing. D. Mannigel, Dr.rer.<br />

nat. S. Kranzusch, Dipl.-Ing. B. Veldten, Dr. M.<br />

Kösters, Dipl.-Ing. A. Specht, Volkswagen<br />

AG, Wolfsburg: „Der neue 2.0 l TDI-Motor<br />

von Volkswagen zur Erfüllung niedrigster<br />

Abgasgrenzwerte“:<br />

Der neue 2,0-l-4V-TDI mit Common<br />

Rail Technik wird im VW Jetta ab Mitte<br />

2008 in den USA die weltweit strengsten<br />

Abgasgrenzwerte der Emissionsgesetzgebung<br />

BIN5/LEV2 erfüllen. Die Weiterentwicklung<br />

des bereits in Europa in<br />

den Fahrzeugen VW Tiguan und Audi<br />

A4 eingeführten Common-Rail-Motors<br />

besteht neben innermotorischen Maßnahmen<br />

aus der Umsetzung eines NO x -<br />

Abgasnachbehandlungssystems. Zu den<br />

technischen Besonderheiten dieses Motors<br />

gehört die Optimierung des Einspritzsystems,<br />

die Realisierung eines<br />

Niederdruck-Abgasrückführungs-Systems,<br />

eine neuartige Zylinderdruckregelung<br />

sowie der Einsatz eines NO x -Speicherkatalysators.<br />

Diese neuen Motorkomponenten<br />

erfordern die Entwicklung<br />

neuartiger Regelalgorithmen und<br />

die intensive Abstimmung der Parameter<br />

<strong>für</strong> das völlig neue Brennverfahren.<br />

Im Ergebnis ist eine neue Architektur<br />

hinsichtlich Hardware und Software <strong>für</strong><br />

das Motorsteuergerät entwickelt und<br />

zur Serienreife gebracht worden.<br />

6 Gemischbildung<br />

Dr. R. Leonhard (Vortragender), J. Warga, Dr.<br />

T. Pauer, F. Boecking, Dr. D. Straub, Robert<br />

Bosch GmbH, Stuttgart: „2000 bar Common<br />

Rail System von Bosch <strong>für</strong> Pkw und<br />

leichte Nutzfahrzeuge”:<br />

Seit gut zehn Jahren sind Common<br />

Rail Systeme von Bosch auf dem Markt<br />

verfügbar, und seither wurde bei Bosch<br />

permanent an deren Weiterentwicklung<br />

gearbeitet.<br />

Das 2007 in Serie gegangene 2000 bar<br />

Einspritzsystem von Bosch zeichnet sich<br />

aufgrund der Piezotechnologie durch eine<br />

hochflexible und hochpräzise Zumessung<br />

des Dieselkraftstoffes in allen Betriebspunkten<br />

aus. Zusammen mit der<br />

neuen Hochdruckpumpengeneration<br />

mit bestem hydraulischem Wirkungsgrad<br />

unterstützt dieses Einspritzsystem<br />

optimal die motorischen Ansätze sowohl<br />

zur Erreichung niedrigster Emissionsstandards<br />

in Europa und USA als auch<br />

zur weiteren CO 2 -Reduzierung.<br />

In diesem Beitrag werden das Gesamtsystem<br />

mit seinen Schlüsselkomponenten<br />

und Kernfunktionen sowie die Maßnahmen<br />

zur Drucksteigerung, der Mehrfacheinspritzung<br />

mit minimalen Spritzabständen<br />

und Verbesserung des hydraulischen<br />

Wirkungsgrades vorgestellt. Ausblickend<br />

wird erläutert, wie Bosch die<br />

Common Rail Einspritztechnik weiterentwickelt,<br />

um dem Diesel weiterhin in<br />

Europa, Amerika und Asien zu einem<br />

großen Erfolg zu verhelfen.<br />

Dr. D. Schöppe (Vortragender), M. Hardy,<br />

S. Zülch, D. Geurts, Delphi Corporation,<br />

Bascharage/Blois: „Das neue Diesel Einspritzsystem<br />

mit direkt angetriebenem<br />

Common Rail Injektor <strong>für</strong> höchste Kundenansprüche:<br />

Einzigartige Vorteile<br />

durch innovative Technik“:<br />

Mit dem direkt angetriebenen Common<br />

Rail Injektor bringt Delphi ein<br />

höchst innovatives Konzept zur Kraftstoffeinspritzung<br />

in Serie. In Delphis direkt<br />

angetriebenem Common-Rail-Injektor<br />

wird die Injektornadel direkt mit Hilfe


eines piezo-keramischen Aktuators in Bewegung<br />

gesetzt, anstatt diese mit der<br />

herkömmlichen elektro-hydraulischen<br />

Übersetzung zu steuern. Dies ermöglicht<br />

eine schnellere und genauere Kraftstoffeinspritzung<br />

in den Brennraum bei<br />

gleichzeitig deutlich verbesserter Sprayqualität.<br />

Darüber hinaus sind schnellste<br />

Nadelöffnungs- und -schließvorgänge unabhängig<br />

vom Einspritzdruck realisierbar.<br />

Das Resultat ist eine bemerkenswerte<br />

Reduktion der Rohemissionen, höhere<br />

Leistungsdichte und geringerer Kraftstoffverbrauch.<br />

Im Vortrag wird die Leistungscharakteristik<br />

dieses neuartigen Ansatzes beschrieben.<br />

Zudem wird erörtert, wie mit<br />

dem direkt angetriebenen Common Rail<br />

Injector ein bislang unmögliches Maß an<br />

Flexibilität in der Einspritzstrategie erreicht<br />

werden kann. In diesem Zusammenhang<br />

werden anhand von Beispielen<br />

Vorteile und Trade-Offs dieser Technologie<br />

dargestellt. Das aktuelle Delphi-Diesel-Produktportfolio<br />

wird durch das neue<br />

direktangetriebene CR-System weiter<br />

komplettiert.<br />

Dipl.-Ing. S. Bauer, Dr.rer.nat. H. Zhang,<br />

Dipl.-Ing. R. Pirkl, Dr.-Ing. A. Pfeifer (Vortragender),<br />

Dr.-Ing. K.Wenzlawski, Dipl.-Ing. H.-<br />

J. Wiehoff, Continental AG, Regensburg:<br />

„Ein neuer Piezo Common Rail Injektor<br />

mit Direktantrieb und Mengenregelkreis:<br />

Konzept und motorische Vorteile“:<br />

Mit dem neuen 2000 bar Piezo Common<br />

Rail Injektor mit Direktantrieb und<br />

dem konzeptionell erstmalig verfügbaren<br />

Injektorregelkreis steht nun ein<br />

Baustein zur Minderung von Emissionen<br />

zur Verfügung, mit dem durch seine umfangreichen<br />

Möglichkeiten zur Einspritzratenverlaufsformung<br />

nun Alternativen<br />

zu den bekannten Mehrfacheinspritzmustern<br />

reproduzierbar dargestellt werden<br />

können. Durch die Erfassung der Düsennadelposition<br />

während der Einspritzung<br />

kann erstmalig der Mengenregelkreis geschlossen<br />

werden. Die trotz des stabilen<br />

hydraulischen Designs verbleibenden geringen<br />

Driftvorgänge und Exemplarstreuungen<br />

werden so sicher erkannt und<br />

kompensiert. Dadurch kann aus Gesamtsystemsicht<br />

bei Einsatz dieses Injektorkonzepts<br />

bei konventionellen Dieselbrennverfahren<br />

auf kostenintensive zusätzliche<br />

Closed-Loop-Regelkreise auf Basis<br />

von Zylinderdruck- oder Lambdasondensignal<br />

verzichtet werden.<br />

Bild 10: K. Döhmel (Shell) bei der<br />

Plenar-Eröffnungs-Sektion<br />

Dieser Vortrag stellt das gewählte Direktantriebskonzept<br />

sowie der Mengenregelkreis<br />

vor. Neben der hydraulischen<br />

Performance des Injektors werden erste<br />

motorische Ergebnisse von Einzylinder-<br />

und Mehrzylindermotoren diskutiert,<br />

die das im Vergleich zu aktuellen Lösungen<br />

deutlich erweiterte Potenzial<br />

dieses Injektorkonzepts zur Erfüllung<br />

zukünftiger Anforderungen bestätigen.<br />

7 Elektrifizierung des<br />

Antriebsstranges<br />

Bild 12 zeigt das Podium im Festsaal dieser<br />

Sektion.<br />

Dr. G. Schmidt, Vice President, Ford Motor<br />

Company, Dearborn, MI, USA: „Energie<br />

und ihre Speicherung – der Weg zu<br />

einer nachhaltigen Mobilität“:<br />

Aus dem weiterhin stark wachsenden<br />

globalen Energiebedarf resultieren große<br />

gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen.Energieversorgungssicherheit,<br />

Energiekosten und globaler<br />

Klimawandel – mit verursacht durch die<br />

vermehrte Verfeuerung fossiler Brennstoffe<br />

aufgrund des erhöhten Energiebedarfs<br />

– erfahren daher verstärkte Bedeutung<br />

und Aufmerksamkeit. Da auch der<br />

Individualverkehr zum Energieverbrauch<br />

beiträgt, steht neben anderen<br />

auch die Automobilindustrie vor der Herausforderung,<br />

Lösungen zu entwickeln,<br />

die weiterhin individuelle nachhaltige<br />

Mobilität ermöglichen. Die gesellschaftlichen,<br />

ökonomischen und ökologischen<br />

Aspekte individueller nachhaltiger Mobilität<br />

können stark vereinfacht auf die Attribute<br />

energieeffizient, umweltfreundlich,<br />

komfortabel, erschwinglich und gesellschaftlich<br />

anerkannt reduziert werden.<br />

Unter besonderer Berücksichtigung<br />

dieser Attribute diskutiert dieser Beitrag,<br />

ausgehend von den primären Energiequellen,<br />

die Bedeutung möglicher zukünftiger<br />

Energieträger (Kraftstoffe) in<br />

der automobilen Anwendung, in dem<br />

neben den charakteristischen Kenngrößen<br />

der Energieträger auch die Auswirkungen<br />

auf ihre Speicherung im Fahrzeug<br />

dargestellt werden, bevor eine Gesamtbewertung<br />

der Nachhaltigkeit <strong>für</strong><br />

die gesamt sogenannte Well-to-Wheel<br />

Kette präsentiert wird. In diesem Zusammenhang<br />

werden auch die Anforderungen<br />

und Herausforderung an Elektro-<br />

Hybrid Fahrzeuge (HEV), Plug-in Hybrid-<br />

Fahrzeuge (PHEV) und Batteriefahrzeuge<br />

(BEV) behandelt.<br />

Univ.-Prof. Dr. G. Hohenberg, Technische<br />

Universität Darmstadt: „Kann der intelligente<br />

Fahrer den Hybrid ersetzen?“:<br />

2006 wurde schon im Rahmen des 27.<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposiums über Theorie<br />

und Praxis des Hybridantriebs des Lexus<br />

RX 400h berichtet. Der hier vorgestellte<br />

Beitrag stellt die Fortführung<br />

dieses Themas anhand des neuen Lexus<br />

LS 600h L dar.<br />

Was hat sich seit 2006 verändert? Das<br />

E-CVT-Getriebe ist als sogenanntes Two-<br />

Mode-Konzept ausgeführt. Damit liegen<br />

die Verbräuche auch bei hohen Fahrgeschwindigkeiten<br />

im akzeptablen Bereich.<br />

Durch motorische Weiterentwicklung<br />

ist es gelungen, das Hybridsystem<br />

hinsichtlich des Komforts zu verbessern.<br />

Das Start/Stopp-Verhalten wurde gegenüber<br />

dem bereits richtungsweisenden<br />

Lexus RX 400h nochmals optimiert. Der<br />

Lexus LS 600h L ist in diesem Punkt State-of-the-Art.<br />

Vergleicht man den Verbrauch des Lexus<br />

LS 600h L mit anderen Premium<br />

Class Fahrzeugen, so zeigt sich, dass selbst<br />

ein intelligenter, vorausschauender Fahrer<br />

die Vorteile des Hybridkonzept nicht<br />

aufwiegen kann. Nicht nur in Relation<br />

zum Ottomotor, sondern auch beim Ver-<br />

MTZextra 9


TAgungSbErIChT<br />

gleich zu Dieselfahrzeugen ist der Verbrauchsvorteil<br />

<strong>für</strong> den Hybrid im realen<br />

Verkehr offenkundig. Je vorausschauender<br />

sich der Fahrer hierbei verhält, desto<br />

höher ist die Verbrauchseinsparung gegenüber<br />

dem oft als Alternative genannten<br />

Dieselmotor. Bei prädiktiver Fahrweise<br />

ergeben sich rund 30 % CO 2 -Vorteil <strong>für</strong><br />

den Hybrid im Stadtverkehr gegenüber<br />

dem Diesel. Bei dynamischer Fahrweise<br />

hingegen verringert sich der Unterschied<br />

deutlich auf rund 10 %. Dies erklärt die<br />

zum Teil sehr unterschiedlichen Testergebnisse<br />

zwischen dem Hybrid und dem<br />

Diesel in der Presse.<br />

Natürlich ist auch der Hybrid nicht<br />

die allumfassende Lösung des aktuellen<br />

CO 2 -Problems. Es wird abschließend gezeigt,<br />

dass Hybrid und/oder Diesel alleine<br />

nicht ausreichen, um die angestrebten<br />

CO 2 -Ziele zu erreichen. Ein<br />

Downsizing der Fahrzeuge ist folglich<br />

die Konsequenz unter dem Aspekt einer<br />

intelligent simplicity.<br />

Dr. T. Weber, Mitglied des Vorstands,<br />

Daimler AG, Stuttgart: „Elektrifizierung<br />

des Fahrzeuges – ein Trend <strong>für</strong> die Zukunft“:<br />

Die Hybrid-Technologie ist ein wichtiger<br />

Bestandteil der Antriebsstrategie zu<br />

nachhaltiger Mobilität – vor allem deshalb,<br />

weil der Verbrennungsmotor auch<br />

in den kommenden Jahrzehnten eine<br />

zentrale Antriebsform sein wird und<br />

mittels der Hybrid-Option weitere Effizienzsteigerungen<br />

und damit Verbrauchsoptimierungen<br />

erzielt werden können.<br />

Daimler entwickelt daher grundsätzlich<br />

nur noch Fahrzeuge und <strong>Motoren</strong>,<br />

die eine Hybridisierung erlauben. Dennoch<br />

müssen Hybridfahrzeuge realistisch<br />

eingeschätzt werden: im Hinblick<br />

auf ihr Marktpotenzial, die Produktions-<br />

Kapazitäten und ihren Verbrauchsvorteil.<br />

Aktuell liegt der Marktanteil von<br />

Hybridfahrzeugen bei rund 500.000 Einheiten<br />

bei einem weltweiten Pkw-Absatz<br />

von 57,5 Millionen Einheiten. Dies entspricht<br />

nur etwa 0,9 Prozent der weltweit<br />

verkauften Fahrzeuge. Und <strong>für</strong> das<br />

Jahr 2020 werden beispielsweise <strong>für</strong> die<br />

USA Hybrid-Marktanteile zwischen sechs<br />

und dreißig Prozent prognostiziert.<br />

Auch die verfügbaren Produktionskapazitäten<br />

zeigen, dass die Hybridisierung<br />

nur eine Maßnahme unter vielen sein<br />

kann: Bis 2010 wird eine Steigerung der<br />

weltweiten Hybrid-Kapazitäten auf jähr-<br />

10<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

Bild 11: Prof. Schaller (MAN) bei der<br />

Plenar-Eröffnungs-Sektion<br />

lich rund eine Million Einheiten erwartet;<br />

dies deckt jedoch nur knapp zwei<br />

Prozent des weltweiten Pkw-Bedarfs.<br />

Dazu kommt, dass die Verbrauchsvorteile<br />

des Hybriden nicht in jedem Mobilitätsszenario<br />

wirksam werden: So ist der<br />

Diesel dem Hybrid-Fahrzeug beispielsweise<br />

im Langstrecken-Verkehr heute<br />

zum Teil immer noch überlegen. Daher<br />

wird auch die Dieseltechnologie in den<br />

kommenden Jahren einen weitaus größeren<br />

Beitrag zur Verbrauchs- und CO 2 -<br />

Einsparung leisten als Benzin-Hybride.<br />

Besonders große Potenziale sieht<br />

Daimler in der Kombination eines Hybridmoduls<br />

mit der sauberen Dieseltechnologie<br />

BlueTEC. 2010 werden die ersten<br />

Mercedes-Benz Pkw mit BlueTEC Hybrid<br />

auf den Markt kommen.<br />

8 Aufladung<br />

Prof. Dr.-Ing. H. Zellbeck (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing. T. Roß, Dipl.-Ing. C. Guhr, Technische<br />

Universität Dresden: „Mit neuen Methoden<br />

zum richtigen Aufladesystem“:<br />

Einstufige Aufladesysteme erfüllen<br />

heute oft nicht mehr ausreichend die<br />

gestellten Anforderungen. Im Gegensatz<br />

zum Ottomotor fällt beim Dieselmotor<br />

aufgrund niedrigerer Abgastemperatur<br />

und geringerer Sensibilität auf den Restgasgehalt<br />

die Wahl klar auf eine 2-stufig<br />

geregelte Abgasturboaufladung. Die<br />

Auslegung und Erprobung moderner<br />

Aufladesysteme ist aufgrund ihrer Komplexität<br />

mit einem immer höheren Aufwand<br />

verbunden. Dies beginnt mit rein<br />

theoretischen Vorüberlegungen und endet<br />

bei der endgültigen Erprobung des<br />

Gesamtsystems im Fahrzeug. Um diesen<br />

Prozess möglichst effizient zu gestalten,<br />

ist nicht nur eine parallele Nutzung verschiedenster<br />

Entwicklungsmethoden<br />

erforderlich, sondern der Schlüssel liegt<br />

in deren enger Verknüpfung. Ausgehend<br />

vom thermodynamischen Verhalten<br />

des Grundmotors kann schon in<br />

einem frühen Stadium ein 1D-Simulationsmodell<br />

erstellt werden. Nach der<br />

Vorauswahl der Aufladegruppe durch<br />

theoretische Konzeptstudien wird diese<br />

durch die 1D-Simulation in Hinblick auf<br />

Wechselwirkung mit dem Grundmotor<br />

angepasst. Die Messdatenerfassung der<br />

gesamten Aufladegruppe wird am alternativen<br />

Heißgasprüfstand durchgeführt.<br />

Die konstruktive Umsetzung der<br />

Aufladegruppe in einem CAD-System<br />

liefert neben den entsprechenden Daten<br />

<strong>für</strong> die spätere Fertigung auch die<br />

Grundlage <strong>für</strong> eine 3D-CFD-Simulation.<br />

Detaillierte Untersuchungen können<br />

durch direkte Kopplung von 1D- und<br />

3D-Berechnung vorgenommen werden.<br />

Aus den gewonnenen Ergebnissen kann<br />

sofort eine Rückkopplung auf die Konstruktion<br />

erfolgen.<br />

Erst jetzt beginnt letztendlich die<br />

Fertigung der ersten Aufladegruppe,<br />

um sie anschließend am Basistriebwerk<br />

zu testen. Parallel zur Erprobung am<br />

hochdynamischen <strong>Motoren</strong>prüfstand<br />

werden die notwendigen Reglerstrukturen<br />

entwickelt. Auch hier bietet es sich<br />

an, die Entwicklung schon auf Softwareebene<br />

durch Kopplung mit dem<br />

1D-Prozeßmodell vorzunehmen. Dies<br />

erweitert die Untersuchungsmöglichkeiten<br />

um ein Vielfaches, da auch Betriebszustände<br />

abgebildet werden können,<br />

die am Versuchsträger nur schwierig<br />

beziehungsweise überhaupt nicht<br />

angefahren werden können. Hierdurch<br />

wird eine geschlossene Kette aller Entwicklungswerkzeuge<br />

geschaffen, die die<br />

Effizienz des gesamten Entwicklungsprozesses<br />

optimiert. In diesem Beitrag<br />

wird ein solch verketteter Entwicklungsprozess<br />

am Beispiel einer zweistufig geregelten<br />

Abgasturboaufladung <strong>für</strong> einen<br />

Dieselmotor aufgezeigt.


Dr.-Ing. H. Németh (Vortragender),<br />

Prof. Dr.-Ing. L. Palkovics, Knorr-Bremse<br />

R&D Center, Budapest; Prof. Dr.-Ing. H.<br />

Hitziger, Dr.-Ing. E. Gerum, Knorr-Bremse<br />

SfN GmbH, München; Prof. Dr.-Ing. R.<br />

Flierl, Technische Universität Kaiserslautern:<br />

„PBS – Ein neuer Ansatz zur Verbesserung<br />

des Drehmomentverhaltens<br />

aufgeladener Dieselmotoren durch<br />

Lufteinblasen”:<br />

Versuche, durch Einblasen zusätzlicher<br />

Druckluft das Ansprechverhalten<br />

aufgeladener Verbrennungsmotoren zu<br />

verbessern, sind seit langem bekannt. Diese<br />

Bemühungen waren bisher jedoch<br />

von geringem Erfolg, da die Ansprechzeit<br />

auf Grund der verwendeten Komponenten<br />

zu träge war, vor allem aber der<br />

zusätzliche, hohe Luftbedarf nicht von<br />

serienmäßig installierten oder verfügbaren<br />

Kompressoren geliefert werden<br />

konnte. Durch eine sich anbietende Kombination<br />

parallel laufender Entwicklungen<br />

der letzten Jahre<br />

– bei den NFZ Diesel <strong>Motoren</strong> die elektronische<br />

Einspritzung, zum Beispiel<br />

Common Rail,<br />

– bei den NFZ Bremsen hochdynamische,<br />

elektronisch geregelte Druckluft-Komponenten<br />

ist es gelungen, ein auf Serien-Komponenten<br />

aufgebautes und einfach in die<br />

Ladeluftleitung zu integrierendes System<br />

zur Vorserienreife zu entwickeln,<br />

das eine beachtliche Verbesserung des<br />

Ansprech- und Beschleunigungsverhaltens<br />

des Motors und des Fahrzeuges ergibt.<br />

Der minimierte, zusätzliche Luftbedarf<br />

kann dabei in aller Regel durch eine<br />

Optimierung des serienmäßigen Druckluftsystems<br />

bereitgestellt werden.<br />

Im vorliegenden Vortrag werden die<br />

Entwicklung und Funktion des Systems<br />

selbst sowie die Ergebnisse von Simulationsberechnungen,Motor-Prüfstands-Läufen<br />

und Fahrversuchen dargestellt.<br />

Dipl.-Ing. A. Königstein (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing. P.-I. Larsson, General Motors<br />

Powertrain Europe, Rüsselsheim; Prof.<br />

Dr. U. D. Grebe, Dr. K.-J. Wu, General Motors<br />

Powertrain, Pontiac, MI, USA: „Differenzierte<br />

Analyse von Downsizing-<br />

Konzepten“:<br />

Beim Downsizing wird ein Saugmotor<br />

durch einen hubraumkleineren Motor<br />

mit Aufladung genutzt. In der Vergangenheit<br />

wurde Downsizing zur Leistungssteigerung<br />

eingesetzt, heute jedoch stellt<br />

Bild 12: Podium im Festsaal: v.l.n.r. Dr. Weber (Daimler), Prof. Hohenberg (TU Darmstadt), Dr.<br />

Schmidt (Ford)<br />

es zunehmend ein Konzept zur Kraftstoffverbrauchsreduzierung<br />

dar.<br />

Eine detaillierte Analyse zeigt, dass<br />

turboaufgeladene Benzinmotoren einen<br />

höheren spezifischen Verbrauch haben<br />

als Saugmotoren. Erst wenn man beide<br />

Motorvarianten bei gleichem Drehmoment<br />

vergleicht, das heißt den hubraumkleineren<br />

Turbomotor bei einem dem<br />

Hubraumunterschied proportional höheren<br />

Mitteldruck betreibt, weist der Turbomotor<br />

zumindest im unteren Lastbereich<br />

einen günstigeren Kraftstoffverbrauch<br />

auf. Dieser Lastbereich lässt sich<br />

vergrößern, indem man den Hubraum<br />

des Turbomotors klein wählt. Ein Downsizingfaktor<br />

(Hubraum des Saugmotors/<br />

Hubraum des Turbomotors) von mindestens<br />

1,4 erscheint sinnvoll. Um jedoch<br />

auch im Fahrzeug einen weiteren Verbrauchsvorteil<br />

zu erzielen, ist es erforderlich,<br />

zudem die Gesamtübersetzung zu<br />

verlängern. Diese Vorgehensweise ist<br />

sinnvoll, da zum einen die Nenndrehzahl<br />

von aufgeladenen <strong>Motoren</strong> niedriger liegt<br />

als bei Saugmotoren, zum anderen das<br />

Drehmoment des leistungsgleichen Turbomotors<br />

deutlich höher ist. Die maximal<br />

mögliche Gesamtübersetzung wird<br />

jedoch durch Faktoren wie Anfahrbarkeit<br />

und „Drive Quality“ beschränkt. Insgesamt<br />

ist Downsizing nicht allein ein Motorkonzept,<br />

sondern beschreibt eine effiziente<br />

Kombination von Motor, Getriebe<br />

und Fahrzeug. Unter günstigen und vergleichbaren<br />

Randbedingungen lassen<br />

sich Verbrauchsvorteile von zirka 11 % erreichen.<br />

Dieser Vorteil sinkt jedoch mit<br />

steigendem Fahrzeuggewicht.<br />

9 Verbrennung<br />

Prof. Dr.-Ing. S. Pischinger (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing. K. G. Stapf, Dipl.-Ing. D. Seebach,<br />

Dipl.-Ing. C. Bücker, RWTH Aachen; Priv.<br />

Doz. Dr.-Ing P. Adomeit, Dr.-Ing. J. Ewald,<br />

FEV <strong>Motoren</strong>technik GmbH, Aachen:<br />

„Controlled Auto-Ignition: Kontrolle<br />

der Verbrennungsrate durch gezielte<br />

Schichtung“:<br />

Ein viel versprechender Ansatz, zukünftige<br />

Ziele <strong>für</strong> Ottomotoren zu erreichen,<br />

stellt der Einsatz des modernen<br />

CAI-Brennverfahrens dar (Controlled Auto-Ignition).<br />

Ein Motorbetrieb mit diesem<br />

Brennverfahren ist aus akustischen<br />

Gründen nur in der Teillast möglich und<br />

zu hohen Lasten und Drehzahlen hin begrenzt.<br />

Außerdem ist ein erhöhter Regelungsbedarf<br />

<strong>für</strong> dieses Verfahren kennzeichnend,<br />

um den Motor selbstzündend<br />

betreiben zu können.<br />

In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene<br />

Möglichkeiten der gezielten<br />

Einflussnahme auf die Schichtung im Zylinder<br />

und die Verbrennungsrate des CAI-<br />

Motors bewertet. Dabei werden vor allem<br />

unterschiedliche Restgasstrategien sowie<br />

Einspritzzeitpunkte untersucht und die<br />

daraus resultierende Schichtung im<br />

Brennraum durch numerische Kennzahlen<br />

quantifiziert. Es wird gezeigt, dass<br />

es eine direkte Korrelation der lokalen<br />

Verteilung von Kraftstoff, Luft und Restgas<br />

im Brennraum mit dem Brennbeginn<br />

und der Brenndauer gibt. Eine starke Ungleichverteilung<br />

des Kraftstoffs im Brennraum<br />

führt zu einer schnelleren Verbrennung.<br />

Dahingegen führt eine starke<br />

MTZextra 11


TAgungSbErIChT<br />

Bild 1 : Plenarvortrag Prof. Winterkorn (VW)<br />

bei der Plenar-Schluss-Sektion<br />

Schichtung des Restgases im Zylinder zu<br />

einer verzögerten und langsameren Verbrennung.<br />

Ebenso wird der Einsatz des<br />

alternativen Kraftstoffs E85 untersucht.<br />

Dieser zeigt im motorischen Versuch das<br />

Potenzial, den Betriebsbereich des CAI-<br />

Brennverfahrens auszuweiten.<br />

Dr.-Ing. M. Alt (Vortragender), Prof. Dr.-<br />

Ing. U. D. Grebe, J. R. Dulzo, M.S.E.E., V. A.<br />

Ramappan, M.S.M.E., General Motors Powertrain,<br />

Pontiac, MI, USA; Dipl.-Ing. P.<br />

Kafarnik, General Motors Powertrain Europe,<br />

Rüsselsheim; P. M. Najt, M.S.M.E.,<br />

General Motors Research & Development,<br />

Warren, MI, USA: „HCCI – vom Labor auf<br />

die Straße“:<br />

GM hat den HCCI Verbrennungsprozess<br />

in zwei alltagstauglichen Konzept-<br />

Fahrzeugen vorgestellt.<br />

Die Umsetzung der stationären Verbrauchsvorteile<br />

eines Einzylindermotors<br />

im Labor in die Anwendung eines<br />

Pkw stellt dabei eine erhebliche Herausforderung<br />

dar. Insbesondere der transiente<br />

HCCI Betrieb wird erst möglich<br />

durch die Entwicklung der Hochleistungs-Motorelektronik<br />

zur Steuerung<br />

der Direkteinspritzung und des variablen<br />

Ventiltriebs sowie der Zylinderdrucksensorik.<br />

Dabei übernimmt der<br />

variable Ventiltrieb die Restgassteuerung<br />

und die Direkteinspritzung den<br />

Ausgleich der Zylinderunterschiede. Zur<br />

12<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

Kompensation des Einflusses nicht steuerbarer<br />

Randbedingungen, wie zum Beispiel<br />

Kraftstoffeigenschaften und Umweltbedingungen<br />

auf die Schwerpunktlage<br />

der Verbrennung, ist eine robuste<br />

Motorsteuerung mit Zylinderdrucksensorik<br />

notwendig. Das Ziel der Entwicklung<br />

ist die Maximierung des nutzbaren<br />

HCCI Kennfeldbereichs, um eine Verbrauchssenkung<br />

in einem größtmöglichen<br />

Spektrum verschiedener Motor-<br />

Fahrzeugkombinationen zu erreichen.<br />

Das HCCI Verbrennungskonzept erlaubt<br />

eine Kraftstoffverbrauchsreduzierung<br />

von bis zu 15 % im europäischen Testzyklus<br />

gegenüber einem Motor mit<br />

Saugrohreinspritzung, ohne die Kosten-<br />

, Gewichts- und Leistungsvorteile des<br />

Ottomotors aufzugeben.<br />

Dr.-Ing. W. Steiger (Vortragender), Dr.-<br />

Ing. C. Jelitto, Dipl.-Ing. S. Schmerbeck,<br />

Volkswagen AG, Wolfsburg: „GCI and<br />

CCS – Zwei neue Brennverfahren von<br />

Volkswagen“:<br />

In der Konzernforschung Antriebe der<br />

Volkswagen Aktiengesellschaft werden<br />

Konzepte zur teilweisen Selbstzündung<br />

beim Ottomotor (GCI) und zur teilweisen<br />

Homogenisierung beim Dieselmotor intensiv<br />

untersucht. Beide Brennverfahren<br />

werden beschrieben und bewertet. Das<br />

Ziel ist, die Vorteile des emissionsarmen<br />

Ottobrennverfahrens mit der Effizienz<br />

des selbstzündenden Dieselbrennverfahrens<br />

zu kombinieren.<br />

Die Zusammenführung beider Brennverfahren<br />

wird als CCS-Brennverfahren<br />

bezeichnet. Dazu werden im Besonderen<br />

auch Kraftstoffe eingesetzt, deren Eigenschaften<br />

die Anforderungen des Brennverfahrens<br />

erfüllen.<br />

Auf der Basis eines Ottomotors hat die<br />

Konzernforschung Antriebe der Volkswagen<br />

AG ein neues innovatives Brennverfahren,<br />

das GCI-Brennverfahren, entwickelt<br />

und im Jahre 2006 der Öffentlichkeit<br />

im Fahrzeug vorgestellt. Das GCI-<br />

Brennverfahren ist sowohl an freisaugenden<br />

als auch an aufgeladenen Ottomotoren<br />

umgesetzt und bewertet worden.<br />

Alle erforderlichen technologischen<br />

Vorausetzungen <strong>für</strong> eine Serieneinführung<br />

werden erfüllt und der notwendige<br />

Aufwand ist bekannt. Die aufgebauten<br />

Versuchsträger erfüllen mit einem konventionellen<br />

Drei-Wege-Katalysator trotz<br />

eines überstöchiometrischen GCI-Betriebs<br />

die gesetzlichen Abgaswerte.<br />

10 Abgasnachbehandlung<br />

Dr. T. Fukuma (Vortragender), T. Asanuma,<br />

Dr. N. Ohashi, M. Inoue, K. Ishibashi, Toyota<br />

Motor Corporation, Shizuoka, Japan:<br />

„Toyota‘s Diesel-Abgasnachbehandlungsstrategie<br />

<strong>für</strong> zukünftige Emissionsgrenzwerte“:<br />

Toyota führte 2003 das auf dem Toyota<br />

D-CAT-Konzept basierende Diesel Partikel-und<br />

NO x -Reduktionssystem (DPNR)<br />

in Europa ein und hat das System zur Erfüllung<br />

zukünftiger Emissionsanforderungen<br />

weiterentwickelt. Es wurden weitere<br />

wichtige Fortschritte im Bereich des<br />

NO x -Katalysatormaterials erzielt, um die<br />

thermische Widerstandsfähigkeit zu erhöhen<br />

und die Effizienz der Entschwefelung<br />

zu verbessern. Die hohe thermische<br />

Widerstandsfähigkeit des NO x -Katalysators<br />

durch die Pt-O-Ce-Bindung führt zu<br />

einer Unterdrückung von Agglomeration<br />

des Edelmetalls, wodurch eine höhere<br />

katalytische Aktivität nach Alterung besonders<br />

bei niedrigen Temperaturen erreicht<br />

wird. Das Entschwefelungsvermögen<br />

wurde durch Zugabe von TiO 2 zum<br />

Trägermaterial sowie durch homogene<br />

Temperaturverteilung im gesamten Katalysator<br />

und Anfettung der Verbrennung<br />

zusätzlich zur Kraftstoffeinspritzung in<br />

den Auslasstrakt zur Reduktionsteuerung<br />

gesteigert. Durch diese Verbesserungsmaßnahmen<br />

wurde eine NO x -Konversionsrate<br />

von über 70 % im europäischen<br />

Fahrzyklus (NEDC) nach Alterung<br />

erreicht und weiter mit Einsatz einer<br />

Schwefel-Falle erhöht. Der Vergleich zwischen<br />

der verbesserten NSR und der SCR<br />

mit Harnstofflösung wurde sorgfältig<br />

durchgeführt, um Entscheidungen <strong>für</strong><br />

die zukünftige Strategie unter Berücksichtigung<br />

der NO x -Konversionsrate, Verbrauchseinbußen,<br />

Systemkosten, Fahrzeug-Packaging<br />

und auch Entwicklungszeiten<br />

zu treffen. Daher wurde der Beschluss<br />

gefasst, dass NSR die optimale<br />

Lösung <strong>für</strong> Fahrzeuge des C- und D-Segments<br />

sind.<br />

Dr. phil. nat. U. Göbel (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing. W. Müller, Dr.-Ing. I. Grisstede, Dr.<br />

rer.nat. F. Rohr, Umicore AG & Co. KG, Hanau:<br />

„Diesel NO x -Abgasnachbehandlungssysteme<br />

<strong>für</strong> Nordamerika“:<br />

Bei schweren Pkw (SUV) liegt derzeit<br />

der Entwicklungsschwerpunkt bei der<br />

Einführung der Harnstoff-SCR-Technologie.<br />

Für mittlere und leichte Pkw


wird die NO x -Speichertechnologie favorisiert.<br />

2006 wurde eine erste Serienlösung<br />

mit NO x -Speicherkatalysatoren<br />

<strong>für</strong> die BIN 8 Gesetzgebung in Nordamerika<br />

eingeführt.<br />

Im Vortrag werden Entwicklungsschwerpunkte<br />

zur Stickoxidverminderung<br />

<strong>für</strong> den Volkswagen Jetta 2,0 l TDI<br />

zur Serieneinführung <strong>für</strong> die BIN 5/LEV 2-<br />

Gesetzgebung in Nordamerika diskutiert.<br />

Des Weiteren wird anhand von Modellgas-,<br />

Motor- und Fahrzeuguntersuchungen<br />

im Detail auf die Entwicklung eines Abgasnachbehandlungssystems<br />

mit NO x -<br />

Speicherkatalysatoren eingegangen.<br />

Wichtigste Entwicklungsziele <strong>für</strong> NO x -<br />

Nachbehandlungstechnologien sind die<br />

Erweiterung des aktiven Temperaturfensters<br />

sowie die Verbesserung der Hochtemperaturstabilität<br />

bei gleichzeitig verbesserten<br />

Entschwefelungseigenschaften<br />

der einzelnen Katalysatorkomponenten.<br />

Weiterhin stellt die mit der Einführung<br />

neuer Technologien verbundene Systemoptimierung<br />

eine Herausforderung<br />

dar, die im Zusammenspiel von OEM<br />

und Zulieferindustrie gemeinsam gelöst<br />

werden muss.<br />

Dr. H. S. Gandhi (Vortragender), Dr. J. R.<br />

Theis, Ford Motor Company, Dearborn,<br />

MI, USA: „Einsatzpotenzial von SCR Technologie<br />

<strong>für</strong> Benzin-Direkteinspritzer-<strong>Motoren</strong>”:<br />

Bisher erfolgte die NO x -Reduzierung<br />

bei direkt einspritzenden Ottomotoren<br />

durch NO x -Speicherkatalysatoren (LNT).<br />

Die selektive katalytische Reduktion mit<br />

NH 3 (SCR) bietet gegenüber der LNT eine<br />

Vielzahl von Vorteilen, wie zum Beispiel<br />

ein vergrößertes Temperaturfenster und<br />

eine bessere Robustheit gegenüber wechselnden<br />

Rohemissionen.<br />

Außerdem benötigen SCR-Katalysatoren<br />

zur Konvertierung nicht die bei<br />

LNT erforderlichen Fett-Sprünge. Schließlich<br />

kommen in SCR-Katalysatoren – anders<br />

als LNT – günstigere Basismetalle<br />

zum Einsatz. Es wird be<strong>für</strong>chtet, dass<br />

sich die Funktion Zeolith basierter SCR-<br />

Katalysatoren im Betrieb unter fetten Bedingungen<br />

bei hohen Abgastemperaturen<br />

– zum Beispiel während des Anhängerbetriebes<br />

– <strong>für</strong> Fahrzeuganwendungen<br />

unzulässig verschlechtert. Deshalb<br />

werden im Labor Proben von Fe- und<br />

Cu-Zeolith SCR-Katalysatoren unter hohen<br />

Temperaturen bei verschiedenen<br />

Luftverhältnissen gealtert.<br />

Beide SCR-Formulierungen zeigen<br />

auch nach der Alterung immer noch ausreichende<br />

NO x -Konvertierungsraten <strong>für</strong><br />

GDI-<strong>Motoren</strong>. Der Einfluss von Schwefel<br />

auf die Alterung von SCR Katalysatoren<br />

wird ebenfalls untersucht. Eine optimierte<br />

Kombination von Fe- und Cu-Katalysatoren<br />

zeigt eine robuste NO x -Konvertierung<br />

<strong>für</strong> verschiedene NO-Konzentrationen<br />

und Temperaturen. Schließlich<br />

werden die Auswirkungen des Verhältnisses<br />

NH 3 /NO auf die Konvertierung von<br />

NO x und der NH 3 -Schlupf untersucht.<br />

11 Hybrid / Otto – Diesel<br />

Dipl.-Ing. O. Bitsche (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing. J. Schenk, Dr. N. Armstrong, Dipl.-Ing. O.<br />

Vollrath, Dipl.Ing(FH) P. Antony, Daimler<br />

AG, Stuttgart. „Hybrid im Premiumsegment<br />

– Szenarien und Lösungen von<br />

Mercedes-Benz“:<br />

Im Zuge der ständig steigenden Anforderungen<br />

an die Ökologie und Ökonomie<br />

von Fahrzeugen gewinnt neben der<br />

weiteren Optimierung von <strong>Motoren</strong> und<br />

Getrieben in zunehmendem Maße die<br />

Elektrifizierung des Antriebsstrangs an<br />

Bedeutung. Durch die modulare Gestaltung<br />

der hybridspezifischen Bausteine<br />

wie Start/Stopp-Systeme, integrierte E-<br />

Maschinen, Leistungselektroniken, skalierbare<br />

Batteriesysteme und Nebenaggregate<br />

und deren geschickte Kombination<br />

lassen sich verschiedenste Hybridisierungsgrade<br />

darstellen. Mit Standardbauräumen<br />

<strong>für</strong> die Hybridkomponenten an<br />

allen Powertrains und in allen Fahrzeugklassen<br />

ist damit bei Mercedes-Benz die<br />

Möglichkeit einer breiten, aber zugleich<br />

baureihentypischen Hybridisierung geschaffen<br />

worden.<br />

Prof. A. E. Catania, Prof. E. Spessa, Politecnico<br />

di Torino, Dr. V. Paladini, (Vortragende),<br />

Dr. A. Vassallo, General Motors<br />

Powertrain Europe, Turin: “Einfluss<br />

von Hybrid-Betrieb auf Kraftstoffverbrauch<br />

und Abgase <strong>für</strong> Micro-, Mild-<br />

und Voll-Hybrid Applikationen an<br />

einem Dieselmotor“:<br />

Es wurden experimentell die Potenziale<br />

einer Kraftstoffverbrauchsreduzierung<br />

und die Herausforderungen bezüglich<br />

der Abgasemissionen von Micro-,<br />

Mild- und Voll-Hydbrid-Applikationen<br />

<strong>für</strong> leichte Nutzfahrzeuge basierend auf<br />

dem GM 1,9-l-Vierzylinder-Reihenmotor<br />

Bild 14: Plenarvortrag F. Fehrenbach (Bosch)<br />

bei der Plenar-Schluss-Sektion<br />

bewertet. Auf dem dynamischen Motorprüfstand<br />

wurden optimierte Hybrid-Zyklen<br />

nachgefahren und die Ergebnisse mit<br />

dem konventionellen Basismotor verglichen.<br />

Hierbei zeigte sich, dass die Hybridisierung<br />

auch im Zusammenspiel<br />

mit bereits hocheffizienten Verbrennungsmotoren<br />

(Diesel) sinnvoll sein<br />

kann. Der Micro-Hybrid reduziert den<br />

Kraftstoffverbrauch um zirka 4 %, Mild-<br />

Hybrid (zum Beispiel Starter-Generator)<br />

um zirka 10 % und Vollhybrid (Power<br />

Split) zirka 14 %. Auch die Abgasemissionen<br />

wurden durch die Hybridisierung<br />

beeinflusst. Es zeigte sich spezifisches<br />

Verhalten bezüglich der Abgasbestandteile<br />

in Abhängigkeit des gewählten Systems.<br />

Insbesondere HC und CO zeigten<br />

eine generelle Verbesserung durch die<br />

Reduzierung der Motorleerlaufanteile.<br />

Dahingegen zeigte sich beim Voll-Hybrid<br />

ein Anstieg von NO x und PM, der eine Anpassung<br />

der Motorkalibrierung erforderlich<br />

machte, um die Emissionswerte der<br />

zugrundegelegten Ausgangsapplikation<br />

wieder einzustellen. Hiermit wurde bestätigt,<br />

dass Hybridisierung, insbesondere<br />

beim Voll-Hybrid, keine einfache Plugand-Play<br />

Lösung darstellt. Vielmehr ist es<br />

erforderlich, Hybridsysteme in die Basismotorkonstruktion<br />

zu integrieren.<br />

Dr.-Ing. R. Marquard (Vortragender),<br />

Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. A. Hanenkamp,<br />

MTZextra 1


TAgungSbErIChT<br />

Bild 15: Plenarvortrag Dr. Zetsche (Daimler) bei<br />

der Plenar-Schluss-Sektion<br />

MAN Diesel SE, Augsburg: „Der MAN<br />

32/40 PGI, eine Synthese aus Otto- und<br />

Dieselmotor“:<br />

Kraftwerke mit Großgasmotoren bieten<br />

aufgrund ihres thermodynamischen<br />

Grundprozesses die Möglichkeit, wirkungsgradoptimal<br />

betrieben zu werden.<br />

Dabei kommen als Basismotoren die Architekturen<br />

von Großdieselmotoren mit<br />

den hohen Potenzialen <strong>für</strong> Mitteldrücke,<br />

Kompressionsenddrücke und Aufladeverhältnisse<br />

zum Einsatz. Als Brennverfahren<br />

kommt bei Gasmotoren das Mager-Ottoverfahren<br />

mit Gemischverdichtung<br />

zum Einsatz. Die Zündung des mageren<br />

Gas-Luftgemisches erfolgt entweder<br />

über Zündkerzen oder über die Einspritzung<br />

einer kleinen selbstzündenden<br />

Dieselkraftstoffmenge.<br />

Für steigende Mitteldrücke muss die<br />

Zündenergie der Zündkerzen sehr stark<br />

erhöht werden, so dass der Verschleiß<br />

der Zündkerzen überproportional zunimmt.<br />

Eine Ausnutzung des gegebenen<br />

Mitteldruckpotenzials ist daher<br />

aus wirtschaftlicher Sicht problematisch.<br />

Das von der MAN entwickelte PGI<br />

(Performance Gas Injection) Verfahren<br />

setzt seine hohe Zündenergie zur Zündung<br />

von sehr mageren Gemischen ein.<br />

Dies führt zu geringen NO x -Emissionen<br />

kombiniert mit einem hohen Wirkungsgrad.<br />

Zusätzlich ermöglicht das<br />

PGI Verfahren durch die starke Abmagerungsfähigkeit<br />

eine Aufweitung des<br />

Betriebsfensters.<br />

14<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

12 Antriebsstrang<br />

Dipl.-Ing. F. Eichler (Vortragender), Dipl.-Ing.<br />

A. Fürschuss, Dr.-Ing. M. Hart, Dipl.-Ing. R.<br />

Schaich, Dipl.-Ing. B. Tschamon, Dipl.-Ing. R.<br />

Illenberger, Dipl.-Ing. M. Glose, Dipl.-Ing. W.<br />

Zimmermann, Mercedes-AMG GmbH, Affalterbach:<br />

„Der Antriebsstrang des neuen<br />

C63 AMG“:<br />

Basierend auf dem mit der Markteinführung<br />

des ML63 im Jahr 2005 erstmals<br />

verbauten AMG M156 Triebwerks, wurde<br />

in Kombination mit dem NAG2 7 Gang<br />

Wandlergetriebe ein sehr performanceorientiertes<br />

und emotionales Antriebskonzept<br />

<strong>für</strong> den neuen C63 AMG geschaffen.Der<br />

6,2 l große M156 Motor repräsentiert<br />

dabei die erste bei AMG komplett in<br />

Eigenregie durchgeführte <strong>Motoren</strong>twicklung,<br />

die nicht auf einem Grundtriebwerk<br />

der Konzernmutter Daimler basiert.<br />

Der Antrieb zeichnet sich durch eine<br />

spezifisch geringe Masse, hervorragende<br />

Leistungs- und Drehmomentwerte<br />

sowie eine trotz der hohen Zylindervolumen<br />

ausgeprägte Drehfreude aus. Ein<br />

besonderes Augenmerk wurde dabei auf<br />

eine effiziente Verbrennung und einen<br />

hohen mechanischen Wirkungsgrad gelegt.<br />

Da<strong>für</strong> leistet unter anderem das<br />

erstmals in einem Serienmotor zur Zylinderlaufbahnbeschichtung<br />

angewendete<br />

LDS Verfahren im Verbund mit einer äußerst<br />

formstabilen Linerstruktur einen<br />

wertvollen Beitrag.<br />

Durch eine Platz sparende Gestaltung<br />

der Zylinderköpfe und des Kurbeltriebs<br />

sowie durch den hohen Integrationsgrad<br />

der einzelnen Systeme baut der Motor<br />

<strong>für</strong> einen Hubraum dieser Größenordnung<br />

sehr kompakt. So gelang es den Ingenieuren,<br />

das Triebwerk in den konzeptbedingt<br />

engen Bauraum eines Fahrzeuges<br />

der oberen Mittelklasse unterzubringen.<br />

Damit stellt sich die neue C-<br />

Klasse in ihrer Top Motorisierung bezüglich<br />

Leistung, Drehmoment und Effizienz<br />

im Real Life Zyklus an die Spitze der<br />

relevanten Wettbewerber.<br />

Dr.-Ing. L. Spiegel (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing. M. Kerkau, Dipl.-Ing. G. Bofinger,<br />

Dipl.-Ing. S. Müller, Dipl.-Ing. R. Meier, Dr.-<br />

Ing. H.-J. Neußer, Dr.Ing.h.c.F.Porsche<br />

AG, Weissach: „Antriebsmanagement<br />

bei Sportfahrzeugen zur Reduzierung<br />

des Kraftstoffverbrauchs“:<br />

Der Vortrag zeigt zunächst im Rahmen<br />

der Porsche Auslegungsphilosophie<br />

den genutzten Technologieraum zur<br />

Darstellung eines sportwagentypischen<br />

Fahrzeugantriebs. Das Antriebsmanagement<br />

koordiniert die umgesetzten Technologien<br />

zu einem sportlich effizienten<br />

Antrieb. Dem Fahrer wird die Möglichkeit<br />

zur individuellen Einflussnahme<br />

durch die alternative Wahl eines Normal-<br />

beziehungsweise Sportprogramms gegeben.<br />

Daneben wird die Umsetzung eines<br />

Thermomanagements zur Optimierung<br />

des Motorwarmlaufs, sowie von Teillast-<br />

und Volllastbetrieb unter den Aspekten<br />

eines Sportfahrzeugs betrachtet. Detailliert<br />

wird das Potenzial eines Leerlaufstopp-Systems<br />

und dessen komplexe Integration<br />

ins Gesamtfahrzeug beschrieben.<br />

Weiterhin werden adaptive Schaltstrategien<br />

bei Automatikgetrieben zur automatischen,<br />

verbrauchsoptimierten beziehungsweise<br />

performance-orientierten<br />

Schaltpunktwahl vorgestellt.<br />

Dipl.-Ing.(FH) M. Bek (Vortragender),<br />

Dipl.-Ing.(FH) P. Schiele, ZF Getriebe GmbH,<br />

Friedrichshafen: „Der hydraulische Impulsspeicher<br />

– ein Beitrag der ZF-Automatgetriebe<br />

zur CO 2 -Reduzierung“:<br />

Mit der Entwicklung einer Achtgang-<br />

Automatgetriebebaureihe leistet ZF einen<br />

erheblichen Beitrag zur Verbrauchseinsparung<br />

und damit auch zur CO 2 -<br />

Reduzierung. Neben den Maßnahmen<br />

im Getriebe bietet die Achtgang-Baureihe<br />

auch die Möglichkeit zum Betrieb<br />

mit einer Motor-Start-Stopp-Funktion,<br />

die bei Fahrzeugstillstand den Motor abstellt<br />

und somit den Leerlaufverbrauch<br />

vermeidet.<br />

In den Motor-Stopp-Phasen wird die<br />

Ölpumpe des Automatgetriebes nicht<br />

mehr angetrieben, somit fällt die Öldruckversorgung<br />

in diesen Phasen aus,<br />

die Schaltelemente öffnen sich und das<br />

Getriebe geht in Neutralstellung. Um aus<br />

einer Motor-Stopp-Phase heraus einem<br />

spontanen Anfahrwunsch des Fahrers<br />

gerecht zu werden, ist neben einem<br />

schnellstartenden Motor auch ein Automatgetriebe<br />

notwendig, dessen Schaltelemente<br />

während des Motorhochlaufs<br />

so schnell geschlossen werden können,<br />

dass allein der Motorhochlauf den Anfahrvorgang<br />

bestimmt. Das zur schnellen<br />

Befüllung der Schaltelemente notwendige<br />

Ölvolumen muss dazu in kurzer<br />

Zeit zur Verfügung stehen.<br />

Während des Startvorgangs steht jedoch<br />

aufgrund des Drehzahlhochlaufs


von Verbrennungsmotor und Getriebeölpumpe<br />

nicht genügend Ölvolumen<br />

zur Verfügung, um die Schaltelemente<br />

in der vorgegebenen Zeit befüllen und<br />

schließen zu können. Der hydraulische<br />

Impulsspeicher, der mit Hilfe eines gespeicherten<br />

Ölvolumens beim Motorstart<br />

die Schaltelemente sehr schnell<br />

befüllt, löst dieses Problem auf elegante<br />

Weise.<br />

Der hydraulische Impulsspeicher besteht<br />

aus einem Federspeicher, der durch<br />

den im Normalbetrieb des Getriebes vorhandenen<br />

Öldruck geladen und im geladenen<br />

Zustand durch eine Rastierung<br />

verriegelt wird. Beim Motorstart löst sich<br />

die Verriegelung und das Ölvolumen<br />

wird freigegeben. Mit Hilfe des gespeicherten<br />

Ölvolumens können nun die<br />

zum Anfahren notwendigen Schaltelemente<br />

so schnell befüllt werden, dass <strong>für</strong><br />

den Fahrer keinerlei Anfahrverzögerung<br />

bemerkbar wird. Durch die konstruktive<br />

Ausführung der elektromagnetischen<br />

Verriegelung des hydraulischen Impulsspeichers<br />

ist der zur Verriegelung notwendige<br />

Strom sehr gering, weshalb die<br />

Belastung der Batterie in der Motor-<br />

Stopp-Phase ebenfalls sehr gering ist.<br />

Das 8HP-Getriebe von ZF führt allein<br />

bereits zu einer Verbrauchsreduzierung<br />

von zirka 6 % im Vergleich zu der 6HP-<br />

Getriebebaureihe der 2. Generation, die<br />

Möglichkeit zur Nutzung der Motor-<br />

Start-Stopp-Funktion führt zu einer weiteren<br />

Reduktion von zirka 5 % im NEFZ.<br />

1 Neue Ottomotoren<br />

Dr. M. Bollig, Dr. H. Haas, Dr. G. Kiesgen,<br />

Dipl.-Ing. O. Moirano, Dipl.-Ing. J. Schopp<br />

(Vortragender ), Dr. A. Schueers, BMW<br />

Group, München: „Die neue Hochleistungsvariante<br />

der neuen kleinen 4-Zyl.<br />

<strong>Motoren</strong>familie <strong>für</strong> den MINI Cooper S<br />

Works“:<br />

Die Vierzylinder-Motorfamilie <strong>für</strong> den<br />

neuen Mini wurde unter Federführung<br />

von BMW in Kooperation mit PSA entwickelt,<br />

und deckte bislang 4 verschiedene<br />

Leistungsstufen mit zwei unterschiedlichen<br />

Technologien ab, die mit unterschiedlichen<br />

Stückzahlen bei BMW und<br />

PSA eingesetzt werden. BMW hat nun<br />

auf Basis dieser Motorfamilie eine eigene<br />

Hochleistungsvariante mit 155 kW /<br />

260 Nm <strong>für</strong> den neuen Mini John Cooper<br />

Works abgeleitet, die nur im Mini eingesetzt<br />

werden wird. In dem Beitrag wird<br />

aufgezeigt, wie die Zielsetzung <strong>für</strong> die<br />

Entwicklung war, welche Modifikationen<br />

an der Basisversion vorgenommen<br />

wurden, und welches Ergebnis in Bezug<br />

auf Funktionen und Akustik erreicht<br />

werden konnte.<br />

Dipl.-Ing. M. Fitzen (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing. W. Hatz, Dipl.-Ing. A. Eiser, Dr.-Ing. T. Heiduk,<br />

Dipl.-Ing. J. Riegner, Audi AG, Ingolstadt:<br />

„Der Audi 3,0l TFSI – die neue<br />

V6 Spitzenmotorisierung“:<br />

Der 3,0-l-TFSI bildet die neue V6-Spitzenmotorisierung<br />

von Audi. Die Basisauslegung<br />

des Aggregats liegt bei 213 kW<br />

und 420 Nm. Die Grundkonzeption des<br />

Motors wurde von den 2006 überarbeiteten<br />

V6-Saugmotoren inklusive der reibungsreduzierenden<br />

Maßnahmen übernommen.<br />

Völlig neu entwickelt wurde<br />

ein Auflademodul mit integriertem<br />

Rootsgebläse, Bypassregelung und Ladeluftkühlung.<br />

Alle Komponenten sind innerhalb des<br />

V-Raums angeordnet. Durch die extrem<br />

kompakten Abmessungen konnte auch<br />

die Anordnung der Ansaug- und Abgasseite<br />

unverändert von den Saugmotoren<br />

übernommen werden. Im Zusammenspiel<br />

mit der Direkteinspritzung werden<br />

bei Ansprechverhalten, Effizienz und<br />

Akustik neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Der neue Audi V6 3,0l TFSI verbindet<br />

hohe Drehmoment- und Leistungswerte<br />

bei hervorragendem Ansprechverhalten<br />

mit den Package- und Abgasvorteilen<br />

eines Saugmotors. Er bietet daher beste<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> einen breiten Einsatz<br />

innerhalb der Audi-Modellpalette.<br />

Die Erstvorstellung des Aggregats erfolgt<br />

im neuen A6 im Herbst 2008.<br />

Dipl.-Ing. K. Joos (Vortragender), Dipl.-<br />

Ing. P. Lückert, Dipl.-Ing. F. Kreitmann, Dr.-Ing.<br />

N. Merdes, Dr.-Ing. R. Weller, Dipl.-Ing. E.<br />

Rau, Daimler AG, Stuttgart: „Neuer<br />

Mercedes-Benz-V6-Sportmotor – die sportliche<br />

Art Kraftstoff zu sparen“:<br />

Seit dem Frühjahr 2004 wird der V6-<br />

Ottomotor mit der internen Typbezeichnung<br />

M272 bei Mercedes-Benz in Serie<br />

gebaut. Dieser Sechszylindermotor wird<br />

in allen Pkw- Baureihen bei Mercedes-<br />

Benz mit Standard- und Allradantrieb<br />

ohne technische Unterschiede eingesetzt.<br />

Für die Modellpflege der Roadster-Baureihen<br />

SL und SLK wurde auf Basis dieses<br />

3,5 l-V6-Motors in nur 21 Monaten eine<br />

Variante entwickelt, die den sportlichen<br />

Charakter der Fahrzeugbereiche noch<br />

stärker betont. Ziele waren dabei eine<br />

sportliche Leistungsentfaltung mit ausgeprägter<br />

Drehfreudigkeit, eine deutlich<br />

gesteigerte Nennleistung, eine sportlich<br />

angepasste Akustik, und dies alles gepaart<br />

mit einem deutlich verbesserten<br />

Verbrauchsverhalten.<br />

Zur Erfüllung der Kriterien wurden<br />

der Kettentrieb und die Ventilsteuerung<br />

überarbeitet sowie der Ladungswechsel<br />

und die Verbrennung grundsätzlich neu<br />

ausgelegt. Unter Beibehaltung der guten<br />

Füllungswerte konnte die Brennraumturbulenz<br />

wesentlich gesteigert werden.<br />

In Verbindung mit einer verbesserten Gemischaufbereitung<br />

und einer Erhöhung<br />

des Verdichtungsverhältnisses konnte so<br />

sowohl die Leistung als auch der Wirkungsgrad<br />

angehoben werden.<br />

14 Motormechanik<br />

J. Harada (Vortragender), T. Yamada, K. Watanabe,<br />

Toyota Motor Corporation, Aichi,<br />

Japan: „Die neuen 4-Zylinder Ottomotoren<br />

mit VALVEMATIC-System“:<br />

Für die Anwendung in Serienmotoren<br />

der mittleren Hubraumklasse hat Toyota<br />

ein Ventilsystem „Valvematic“ mit kontinuierlich<br />

variablen Steuerzeiten und<br />

Ventilhub entwickelt. Der Kraftstoffverbrauch<br />

in niedriger und mittlerer Teillast<br />

kann durch Verwendung kleinerer<br />

Ventilhübe und früheres Einlassventilschließen<br />

zur Reduzierung der Ladungswechselverluste<br />

verbessert werden.<br />

Das System benutzt einen speziellen<br />

Ventilhebel zur kontinuierlichen Verstellung<br />

der Steuerzeiten und des Ventilhubes,<br />

der zwischen Nockenwelle und<br />

konventionellem Ventilhebel angeordnet<br />

ist. Ein Elektromotor steuert Ventilhub<br />

und -öffnungsdauer, während zusätzlich<br />

sowohl an der Einlass- als auch an der<br />

Auslassnockenwelle ein hydraulischer<br />

kontinuierlich verstellbarer Ventilsteuerungsmechanismus<br />

(VVT-i) eingebaut ist.<br />

Der Aktuator beinhaltet Toyota´s Planetenrollenschraubeinheit,<br />

die die rotierende<br />

Bewegung in eine lineare übersetzt,<br />

wobei auf kompaktes Design Wert<br />

gelegt wurde.<br />

2007 wurde Valvematic am Japanischen<br />

Markt in einem 2.0 L Motor (3ZR-<br />

FAE) eingeführt, dem grössten Motor der<br />

MTZextra 15


TAgungSbErIChT<br />

Bild 16: Gute Stimmung am Ende der Tagung: „Die großen Drei“: v.r.n.l. Prof. Winterkorn (VW),<br />

F. Fehrenbach (Bosch), Dr. Zetsche (Daimler), Prof. Lenz<br />

ZR-Baureihe. Der Motor verwendet ein<br />

auf dem Zylinderkopf aufgesetztes Nockenwellengehäuse.<br />

Diese Struktur erlaubt<br />

einen hohen Gleichteilanteil mit<br />

dem konventionellen Motor sowie leichte<br />

Montage des Valvematic -Systems als<br />

Nockenwellengehäusemodul.<br />

Der Benzinverbrauch dieses Motors<br />

wird um 5 bis 10 % durch die integrierte<br />

Steuerung von Valvematic, VVT-i und der<br />

Drosselklappe gesenkt. Die maximale<br />

Leistung wurde um zirka 11 kW durch<br />

den mittels Valvematic verbesserten volumetrischen<br />

Wirklungsgrad angehoben.<br />

Abgasemissionen wurden unter anderem<br />

durch die erhöhte Luftansauggeschwindigkeit<br />

in die Zylinder bei niedrigem<br />

Ventilhub verbessert.<br />

T. Fujita (Vortragender), S. Kiga, Nissan<br />

Motor Co., Ltd., Kanagawa, Japan; S. Tsuruta,<br />

Hitachi, Ltd., Kanagawa, Japan:<br />

„Die neue variable Ventiltechnik (VVEL)<br />

in den neuen V6- und V8-<strong>Motoren</strong> von<br />

Nissan“:<br />

Nissan hat vor kurzem ein neues variables<br />

Ventilsystem (VVEL) entwickelt, das<br />

sowohl die Ventilöffnungs- als auch die<br />

Ventilschliessungszeit konstant über einen<br />

grossen Bereich steuert. Dieses VVEL-<br />

System in Kombination mit der bisher<br />

schon eingesetzten VTC-Technik steuert<br />

optimal die Einlasssteuerzeiten, um sich<br />

den Betriebsbedingungen des Motors anzupassen.<br />

Diese Technik ermöglicht eine<br />

ausgeglichene Verbesserung der <strong>Motoren</strong>leistungscharakteristik.<br />

16<br />

MTZextra<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

In dieser Präsentation wird das Prinzip<br />

des VVEL-Systems, der elektrischen<br />

Steueranlage und die Auswirkung auf<br />

die Motorleistung beschrieben. Ebenso<br />

wird auf die Produktionstechnik <strong>für</strong> den<br />

Einsatz im V6- und V8-Motor eingegangen.<br />

Zum Abschluss wird ein Ausblick<br />

auf die zukünftigen Aussichten der VVEL-<br />

Technik gegeben.<br />

Dr. H. Unger (Vortragender), Dr. J. Schneider,<br />

Dr. C. Schwarz, Dr. K.-F. Koch, BMW<br />

Group, München: „Die VALVETRONIC –<br />

Erfahrungen aus 7 Jahren Großserie und<br />

Ausblick in die Zukunft“:<br />

BMW führte im Jahr 2001 mit dem<br />

neuen Vierzylindermotor den ersten<br />

Pkw-Ottomotor weltweit ein, bei dem<br />

die Laststeuerung über einen vollvariablen<br />

Ventiltrieb, die BMW-Valvetronic,<br />

erfolgte. Damit wurde gegenüber dem<br />

Vorgängermotor eine Verbrauchsabsenkung<br />

um 12 % erreicht und eine Basistechnologie<br />

<strong>für</strong> alle zukünftigen BMW-<br />

Ottomotoren geschaffen. Die Valvetronic<br />

wurde seit ihrer Einführung permanent<br />

technisch weiterentwickelt und<br />

wird sich auch in Zukunft allen Anforderungen<br />

stellen und weitere Potenziale<br />

realisieren.<br />

Dabei muss die Konstruktion mit einer<br />

permanenten Optimierung des Konzeptes<br />

und der einzelnen Bauteile die<br />

Basis schaffen, um die funktionalen Ergebnisse<br />

immer weiter zu steigern. Im<br />

Bereich der Elektrik und Elektronik werden<br />

mit einer konsequenten Weiterent-<br />

wicklung in Richtung einer immer höherwertigeren<br />

Integration der Systemaufwand<br />

und die Systemkomplexität<br />

deutlich reduziert. Die Thermodynamik<br />

leistet jetzt schon mit den Möglichkeiten<br />

der Valvetronic einen sehr hohen Beitrag<br />

zur Verbrauchsreduzierung und bietet<br />

außerdem noch sehr viel Zukunftspotenzial<br />

in Kombination mit anderen neuen<br />

Technologien, wie zum Beispiel der homogenen<br />

Direkteinspritzung und der<br />

Turboaufladung.<br />

Die Produktion eines Systems wie der<br />

Valvetronic in der Großserie war und ist<br />

eine mindestens genauso große Herausforderung<br />

wie deren Entwicklung. BMW<br />

ist der einzige <strong>Motoren</strong>hersteller, der<br />

sich dieser Aufgabe gestellt hat und bereits<br />

über 2,5 Millionen <strong>Motoren</strong> mit Valvetronic<br />

produziert und verkauft hat.<br />

15 Plenar-Schlusssektion:<br />

Blick in die Zukunft<br />

Prof. Dr. M. Winterkorn, Bild 1 , Vorsitzender<br />

des Vorstands, Volkswagen AG, Wolfsburg:<br />

„Nachhaltigkeit und Mobilität –<br />

Herausforderungen an die Entwicklung<br />

neuer Antriebstechnologien im Volkswagen<br />

Konzern“:<br />

Individuelle Mobilität gehört zu den<br />

Haupttreibern wirtschaftlicher Entwicklung<br />

– auch und gerade in den neuen,<br />

aufstrebenden Märkten. Gleichzeitig<br />

bringt die rasant wachsende Mobilität<br />

enorme Herausforderungen <strong>für</strong> Umwelt<br />

und Infrastruktur mit sich.<br />

Der Volkswagen Konzern stellt sich<br />

seiner Verantwortung. Das Unternehmen<br />

treibt nicht nur weltweit innovative Lösungen<br />

zur Senkung von Emissionen<br />

durch immer effizientere Verbrennungsmotoren<br />

und Getriebe oder die Entwicklung<br />

alternativer Kraftstoff- und Antriebskonzepte<br />

voran. Der Konzern arbeitet<br />

auch an neuen Gesamtfahrzeugkonzepten,<br />

die Maßstäbe <strong>für</strong> ressourcen- und<br />

umweltschonendes Autofahren setzen.<br />

Mit regional differenzierten technischen<br />

Lösungen verfolgt der Volkswagen<br />

Konzern dabei ein globales Ziel: Nachhaltigkeit<br />

und Mobilität weltweit in Einklang<br />

zu bringen.<br />

„Wir bei Volkswagen verstehen Nachhaltigkeit<br />

nicht nur als Herausforderung<br />

sondern vor allem als Chance.<br />

Denn mit Lösungen <strong>für</strong> eine nachhal-


tige automobile Zukunft beweisen wir<br />

unsere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit“,<br />

führte Prof. Winterkorn<br />

aus. Weiterhin:<br />

– „Technologien wie TDI, TSI – TFSI und<br />

unsere Doppelkupplungsgetriebe treten<br />

von Europa aus ihren globalen<br />

Siegeszug an.<br />

– Neue Konzepte wie BlueMotion aber<br />

auch Ecofuel-Fahrzeuge, der Dieselhybrid<br />

oder alternative Kraftstoffe wie<br />

SunFuel werden ihre Verbreitung in<br />

regionaler Anwendung finden.<br />

– Mit der New Small Family bringen wir<br />

eine völlig neue Fahrzeuggeneration,<br />

die in Sachen Umweltfreundlichkeit<br />

Maßstäbe setzen wird.“<br />

Franz Fehrenbach, Bild 14, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung, Robert Bosch GmbH,<br />

Stuttgart: „Herausforderungen globaler<br />

Zulieferunternehmen“:<br />

Die wesentlichen Herausforderungen<br />

global agierender Zulieferunternehmen<br />

in der Automobilindustrie lassen sich an<br />

folgenden Punkten festmachen:<br />

– Die Veränderungen in der Weltwirtschaft,<br />

die regionale Umverteilung<br />

des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und<br />

die globale Automobilproduktion<br />

führen insbesondere zur wirtschaftlichen<br />

Stärkung des Raums Asien/Pazifik.<br />

– Die Ölpreisentwicklung, das Wechselkursrisiko,<br />

die Rohmaterialpreise und<br />

die im Branchenvergleich hohe jährliche<br />

negative Preisänderungsrate erfordern<br />

neben einer ständigen Erhöhung<br />

der Produktivität eine starke<br />

globale Innovationskraft mit zunehmender<br />

regionaler Kompetenz.<br />

– Künftige Herausforderungen durch<br />

weitere Emissionsreduzierungen erfordern<br />

ebenfalls erhöhte technologische<br />

Kompetenz und Innovationsstärke.<br />

– Das Low-Price-Segment eröffnet neue<br />

Marktsegmente. Hier sind neue technische<br />

Lösungen gefragt, die zusammen<br />

mit der Optimierung der Emissionen<br />

wesentlich zur technologischen<br />

Diversifizierung und damit<br />

zur Komplexitätserhöhung des Portfolios<br />

der Automobilzulieferer insgesamt<br />

beitragen.<br />

– Neben dem Wunsch, möglichst emissionsfrei<br />

zu fahren, besteht die Vision<br />

eines unfallfreien Fahrens. Auch<br />

hier ist eine wesentliche Antwort In-<br />

novation im Komponenten- und Systembereich.<br />

– Die Standardisierung als klassische<br />

Lösung zur Komplexitätsreduzierung<br />

muss mit den regional stark divergierenden<br />

Kundenwünschen in Einklang<br />

gebracht werden.<br />

Dr. D. Zetsche, Bild 15, Vorsitzender des<br />

Vorstands, Daimler AG, Stuttgart: „Die<br />

Liebe zum Erfinden – Innovation als<br />

Wachstumsmotor in der Automobilindustrie“:<br />

Von Carl Benz stammt der Satz: „Die<br />

Liebe zum Erfinden hört niemals auf.“<br />

Dieser Satz gilt nicht nur <strong>für</strong> Daimler,<br />

sondern <strong>für</strong> die gesamte Automobilindustrie.<br />

Innovationskraft ist eine ihrer<br />

wichtigsten Triebfedern und zugleich<br />

die Basis <strong>für</strong> ihre heutige Schlüsselstellung<br />

in der Weltwirtschaft:<br />

Über 50 Mio. Arbeitsplätze weltweit<br />

sind mit dem Automobil verbunden. Im<br />

Jahr 2006 hat die Branche ein Steueraufkommen<br />

von rund 430 Mrd. Euro erbracht.<br />

Und jedes Jahr investiert die Automobilbranche<br />

über 80 Mrd. Euro in<br />

Forschung und Entwicklung – mehr als<br />

jeder andere Industriezweig. Von dieser<br />

Innovationskraft profitiert nicht nur die<br />

Automobilindustrie – auch außerhalb<br />

der Branche ist das Auto ein wichtiger<br />

Treiber <strong>für</strong> Wachstum und Wohlstand:<br />

In den Industrieländern werden 80 Prozent<br />

aller Güter per Lkw transportiert –<br />

ein modernes Supply-Chain-Management<br />

wäre ohne Trucks undenkbar. Und<br />

in Frankreich wurde ausgerechnet, dass<br />

jeder weitere Kilometer Autobahn vier<br />

neue Arbeitsplätze nach sich zieht.<br />

Das Automobil hat aber nicht nur<br />

wirtschaftliche Veränderungen, sondern<br />

auch enorme gesellschaftliche Impulse<br />

ausgelöst. Hunderten Millionen von Menschen<br />

hat es neue Bildungs- und Lebens-<br />

chancen eröffnet. Der menschliche Aktionsradius<br />

hat sich durch das Auto massiv<br />

erweitert: Im 19. Jahrhundert reiste ein<br />

Europäer durchschnittlich 20 Kilometer<br />

im Jahr – heute sind es 20 Kilometer pro<br />

Tag. Dank des Automobils sind wir unabhängiger<br />

von räumlichen Entfernungen<br />

und können dadurch neue Entfaltungsmöglichkeiten<br />

buchstäblich „erfahren“.<br />

Kurzum: Ein Auto schafft Freiheit – bei<br />

der Wahl des Wohnortes, des Arbeitsplatzes,<br />

der Freizeitgestaltung und so<br />

weiter. Die Automobilisierung ist in diesem<br />

Sinne auch ein Stück Demokratisie-<br />

rung. Sie ermöglicht mehr Teilhabe <strong>für</strong><br />

mehr Menschen.<br />

Auch in Zukunft wird die Automobilindustrie<br />

deshalb ein starker Wachstumsmotor<br />

<strong>für</strong> Technologie, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft bleiben. Die da<strong>für</strong> erforderliche<br />

Innovationskraft hat sie.<br />

Denn „die Liebe zum Erfinden hört niemals<br />

auf.“<br />

Mit der Einladung zum 30. Internationalen<br />

<strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium am 7./8.<br />

Mai 2009 beendete Prof. H. P. Lenz die Tagung,<br />

Bild 16. ■<br />

Tagungsband<br />

Die Vorträge des <strong>29.</strong> Internationalen <strong>Wiener</strong><br />

<strong>Motoren</strong>symposiums sind im vollen Wortlaut<br />

in den VDI-Fortschritt-berichten, reihe 12,<br />

nr. 672, band 1 und 2 (einschließlich CD), nebst<br />

Zusatzheften enthalten. Die unterlagen sind<br />

beim Österreichischen <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> Kraftfahrzeugtechnik<br />

(ÖVK) erhältlich.<br />

Einladung<br />

Das 30. Internationale <strong>Wiener</strong> <strong>Motoren</strong>symposium<br />

findet am 7./8. Mai 2009 im Kongresszentrum<br />

hofburg Wien statt, wozu schon heute<br />

herzlich eingeladen wird. rechtzeitige Anmeldung<br />

nach Programmbekanntgabe im Internet<br />

ab zirka Mitte Dezember 2008 wird dringend<br />

empfohlen.<br />

Kontakt<br />

<strong>Österreichischer</strong> <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> Kraftfahrzeugtechnik<br />

(ÖVK)<br />

A 1010 Wien<br />

Elisabethstraße 26<br />

Tel. + 43/1/5852741 – 0<br />

Fax + 43/1/5852741-99<br />

E-Mail: info@oevk.at<br />

homepage: www.oevk.at<br />

MTZextra 17

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