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IVD-Marktmietspiegel für Wohnungen in Ein-/Zweifamilienhäusern ...

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<strong>IVD</strong> schafft Transparenz durch die<br />

Analyse tatsächlicher Abschlüsse<br />

Der vorliegende <strong>Marktmietspiegel</strong> <strong>für</strong> <strong>Wohnungen</strong> <strong>in</strong> E<strong>in</strong>- und<br />

<strong>Zweifamilienhäusern</strong> dient ebenso wie der <strong>IVD</strong>-<strong>Marktmietspiegel</strong><br />

<strong>für</strong> Geschosswohnungsbau dem orientierenden Überblick über<br />

die aktuellen, d. h. zum Stichtag 01.09.2010 neu abgeschlossenen<br />

Wohnungsmieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vermietungsmarktsegment, das traditionell<br />

nicht vom Berl<strong>in</strong>er Mietspiegel umfasst wird. Alle Mietdaten<br />

basieren auf tatsächlichen Abschlüssen. Die <strong>in</strong> zahlreichen Publikationen<br />

und Internetdatenbanken enthaltenen Angebotsdaten<br />

können nach Ansicht des <strong>IVD</strong> zu e<strong>in</strong>em Zerrbild des Immobilienmarktes<br />

führen, was deren Anwendbarkeit e<strong>in</strong>schränkt. Die Analyse<br />

soll zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Markttransparenz beitragen. Ebenso<br />

liefert der <strong>Marktmietspiegel</strong> Anhaltspunkte bei der Bestimmung<br />

der marktüblichen Miete, die bei Anwendung der Ertragswertverfahren<br />

nach § 17 Abs. 1 ImmoWertV 1 gefordert wird. Als Vergleichsmaßstab<br />

hat sich die Nettokaltmiete <strong>in</strong> Euro pro Quadratmeter<br />

Wohnfl äche etabliert. Da sich <strong>in</strong> diesem Teilmarkt die Mietpreise<br />

äußerst homogen zeigen, wurde auf die Wohnlagen i. V. m. e<strong>in</strong>er<br />

konkreten bezirksweisen Zuordnung abgestellt. Dadurch<br />

beschreitet der <strong>IVD</strong> weiterh<strong>in</strong> konsequent se<strong>in</strong>en Weg der bezirksweisen<br />

Auswertung. Im Betrachtungszeitraum konnten fast<br />

durchweg Mietanstiege beobachtet werden, die <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

den traditionell guten und sehr guten Wohnlagen bei gleichzeitig<br />

guter Ausstattung über den Mietsteigerungen <strong>für</strong> vergleichbaren<br />

Geschosswohnungsbau lagen. In den vergangenen 5 Jahren s<strong>in</strong>d<br />

die Mietpreise rasant um rd. 8,4 % gestiegen. Die Durchschnittsmiete<br />

<strong>für</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt beträgt zum Stichtag 7,85 €/m².<br />

Der <strong>IVD</strong> erwartet aufgrund der weiterh<strong>in</strong> steigenden Nachfrage<br />

bei ger<strong>in</strong>gem Angebot anziehende Mietpreise. Der <strong>IVD</strong> geht von<br />

e<strong>in</strong>er Mietdynamik von bis zu 3,0 % p. a. aus.<br />

Der vergessene Teilmarkt<br />

Dem Teilmarkt der zur Vermietung stehenden E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhäuser<br />

wird bislang (noch) wenig Bedeutung beigemessen. Neben<br />

dem Luxussegment zeigt sich dieser Nischenmarkt jedoch als<br />

äußerst prosperierend. Die heutige Arbeitswelt fordert <strong>in</strong>sbesondere<br />

von Besserverdienern e<strong>in</strong> Höchstmaß an Mobilität und Flexibilität.<br />

Der Nachfragekreis wird vorrangig durch jüngere Familien<br />

mit überdurchschnittlichem E<strong>in</strong>kommen charakterisiert. Da<br />

die Karriere im Mittelpunkt steht, möchten sich viele Interessenten<br />

noch nicht endgültig <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en Standort entscheiden. Die Anmietung<br />

e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhauses wird als ideale Zwischenlösung<br />

angesehen. Die durchschnittliche Mietdauer beträgt nach<br />

Untersuchungen des <strong>IVD</strong> 4 bis 6 Jahre. Nicht selten werden die<br />

Mietverträge zeitlich (Laufzeit) befristet. Durch die relativ hohe<br />

Fluktuation lassen sich die Marktpreise auf hohem Niveau halten.<br />

Die Kaufpreise <strong>für</strong> E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhäuser h<strong>in</strong>gegen verharren<br />

seit Jahren auf e<strong>in</strong>em eher niedrigen Niveau. Dadurch rückt das<br />

vermietete E<strong>in</strong>familienhaus auch <strong>in</strong> das Anlagevisier von „Renditejägern“.<br />

E<strong>in</strong>e steigende Zahl von Marktteilnehmern erwerben<br />

bereits E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhäuser mit dem Ziel der Vermietung und<br />

nicht wie üblich zur Eigennutzung. So könnte dieses Marktsegment<br />

e<strong>in</strong>e Sogwirkung auf die Kaufpreise ausüben. Für viele Eigentümer<br />

ist diese Art der Vermarktung auch vorteilhaft. Insbesondere<br />

wenn ihre (hohen) Kaufpreisvorstellungen mit der Realität<br />

kollidieren.<br />

Internationale Schulen wirken als<br />

Mietmagnet<br />

Auf der Wunschliste vieler Interessenten ganz oben stehen die<br />

südwestlichen Berl<strong>in</strong>er Bezirke mit Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Aspekt ist die Nähe zu<br />

<strong>in</strong>ternationalen Schulen. Wie die Analyse gezeigt hat, s<strong>in</strong>d Abhängigkeiten<br />

zwischen der Miethöhe und der Nähe zu den favorisierten<br />

Schulen gegeben. Aber auch die Nähe zum Arbeitsplatz bzw.<br />

die Anb<strong>in</strong>dung an den ÖPNV ist von entscheidender Bedeutung.<br />

Das Investment der Zukunft?<br />

Neben Wohn- und Geschäftshäusern s<strong>in</strong>d <strong>für</strong> Anleger seit e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren Eigentumswohnungen <strong>in</strong> Citylage von großem Interesse.<br />

Die verhaltene Bautätigkeit, das moderate Mietpreisniveau und<br />

die zunehmende Wandlung Berl<strong>in</strong>s h<strong>in</strong> zur europäischen Metropole<br />

s<strong>in</strong>d Garant <strong>für</strong> steigende Mieten <strong>in</strong> diesem Teilmarkt. Aber<br />

auch die Kaufpreise s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> nahezu allen Innenstadtlagen <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Jahren geklettert. Selbst <strong>in</strong> den vor e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

noch als sozialschwach klassifi zierten Lagen wie Kreuzberg oder<br />

Friedrichsha<strong>in</strong> ist die Nachfrage stetig gestiegen und stößt auf<br />

e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger werdendes Angebot. Während die Mieten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

„Szenekiezen“ ihren Zenit vorerst erreicht haben, zeigt die Kaufpreisentwicklung<br />

<strong>in</strong>sgesamt weiter nach oben.<br />

Eigentumswohnungen<br />

Bezirk Kaufpreis2 (€)<br />

E<strong>in</strong>-/Zweifamilienhäuser<br />

Wohnungsmiete<br />

(€)<br />

Rendite 3<br />

(%)<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

(gute/sehr gute Lage) 180.000 8,75 3,9 %<br />

Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg<br />

(mittlere Lage) 153.000 6,25 3,3 %<br />

Pankow<br />

(gute Lage) 162.000 7,25 3,6 %<br />

Bezirk Kaufpreis2 (€)<br />

Hausmiete<br />

(€)<br />

Rendite 4<br />

(%)<br />

Neukölln<br />

(e<strong>in</strong>fache/mittlere Lage) 225.000 6,90 3,8 %<br />

Lichtenberg<br />

(mittlere Lage) 170.000 7,25 5,3 %<br />

Treptow-Köpenick<br />

(gute Lage) 225.000 8,40 4,7 %<br />

Wie den Tabellen zu entnehmen ist, liegen die Renditen <strong>für</strong> E<strong>in</strong>-/<br />

Zweifamilienhäuser überwiegend über denen <strong>für</strong> Eigentumswohnungen.<br />

Besonders im Ostteil der Stadt, wo die Kaufpreise<br />

deutlich unter denen im Westteil liegen, wird Rendite groß geschrieben.<br />

Das Phänomen ist leicht erklärt: E<strong>in</strong> niedriges Kaufpreisniveau<br />

trifft hier auf e<strong>in</strong> verhältnismäßig hohes Mietniveau.<br />

Dieser Effekt wird bei kle<strong>in</strong>en Grundstücksgrößen und/oder Doppel-/Reihenhäusern<br />

noch verstärkt.<br />

1 Immobilienwertermittlungsverordnung vom 19.05.2010<br />

2 Schwerpunktpreis (vgl. <strong>IVD</strong> 2010)<br />

3 Nettoanfangsrendite (Beispiel und Defi nition siehe Seite 10). Als nicht umlagefähige<br />

Bewirtschaftungskosten wurden 25 % angenommen.<br />

4 Als nicht umlagefähige Bewirtschaftungskosten wurden 20 % angenommen.<br />

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