Behelf für Unteroffiziere - Feuerwehr Oberriet
Behelf für Unteroffiziere - Feuerwehr Oberriet
Behelf für Unteroffiziere - Feuerwehr Oberriet
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<strong>Behelf</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Unteroffiziere</strong><br />
Unteroffizierskurs<br />
Ausgabe 2009<br />
1
Herausgeber:<br />
Kantonales Amt <strong>für</strong> Feuerschutz<br />
<strong>Feuerwehr</strong>inspektorat<br />
Davidstrasse 37<br />
9001 St. Gallen<br />
Redaktionskommission:<br />
Franz Ammann, AFS<br />
Daniel Bischof, AFS<br />
2
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Die Basisausbildung der neu in die <strong>Feuerwehr</strong> Eingeteilten wird durch das<br />
Atemschutz-Sicherheitskonzept ergänzt und damit den heutigen<br />
Anforderungen angepasst. Die Ausbildung trägt dem Einsatzspektrum der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en Rechnung.<br />
Mit dem vorliegenden "UNTEROFFIZIERSBEHELF" wird den gegenwärtigen<br />
Anforderungen einer zielgerechteten Ausbildung entsprochen. Diese<br />
Basisausbildung bildet sowohl <strong>für</strong> den Brand- und Rettungseinsatz als auch <strong>für</strong><br />
die technische Hilfeleistung die Grundlage. Das Stoffprogramm umfasst zwei<br />
Tage allgemeine Instruktion und ein Tag Atemschutzausbildung. Ergänzt wird<br />
die Basisausbildung durch ein Annex-Programm, das innerhalb eines Jahres<br />
in der Ortsfeuerwehr durchzuführen ist. Die Lektionen werden methodisch mit<br />
Plakaten unterstützt.<br />
FEUERWEHRINSPEKTORAT<br />
DES KANTONS ST. GALLEN<br />
Franz Ammann, <strong>Feuerwehr</strong>inspektor<br />
3
Inhalt<br />
Seite<br />
Methodik 6<br />
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
Schiebeleiter Lektion R1 12<br />
LESOMA Lektion R2 21<br />
Sicherungen / Rettungen über Leitern Lektion R3 58<br />
Rettung aus der Tiefe / Knoten Lektion R4 69<br />
Leitungsdienst Lektion L1 75<br />
Grundausbildung TLF Lektion L2 87<br />
Löschtechnik Lektion L3 93<br />
Kleinlöschgeräte Lektion L4 103<br />
TLF-Einsatzübungen 107<br />
Atemschutz Pressluftatmer<br />
Integration in die <strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung Lektion As 0 114<br />
Einführung Lektion As 1 115<br />
Grundausbildung am Gerät Lektion As 2 125<br />
Absuchen von Räumen Lektion As 3 138<br />
Feldretablierung Lektion As 4 147<br />
Einsatz-Übung Lektion As 5 151<br />
Retablierung/Geräteprüfung Lektion As 6 155<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Anhängeleiter Lektion R5 160<br />
Anhängeleiter Lektion R6 161<br />
Strebenleiter Lektion R7 167<br />
Strebenleiter Lektion R8 168<br />
Schaum Lektion L5 176<br />
Dreifacher Brandschutz Lektion L6 180<br />
MS / Speisen ab Hydrant Lektion L7 189<br />
Überdruckbelüftung Lektion L8 195<br />
Wasserwerfer Thema L9 198<br />
MS / Saugbetrieb Lektion L10 201<br />
Bachsperren Lektion TE1 203<br />
Chemie Ortsfeuerwehr Lektion C1 206<br />
Atemschutz Brandeinsatz / Ausbildung im Brandhaus 209<br />
Rettungsdienst Lesoma Teil 4 Lektion R2 212<br />
Uof-Ausbildung<br />
Übungsvorbereitung Lektion A1 220<br />
Taktik Lektion T1 221<br />
5
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St.Gallen<br />
Methodik: Wodurch lernt der Mensch<br />
Hören 20% 50% 70 % 90 %<br />
Sehen<br />
Sprechen<br />
Handeln<br />
6
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St.Gallen<br />
Methodik: Führung und Ordnung<br />
7
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St.Gallen<br />
Methodik: Aufbau Einführungslektion<br />
Einstieg<br />
Demophase<br />
Übungsphase<br />
Zusammenfassung<br />
TLF<br />
TLF<br />
TL TLF<br />
TLF<br />
8
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St.Gallen<br />
Methodik: Ausbildungsstufen<br />
Anlernstufe<br />
Festigungsstufe<br />
Anwendungsstufe<br />
9
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Dualprinzip<br />
Rettungsdienst<br />
Lektion R1 Schiebeleiter<br />
- Leiterndienst - Schiebeleiter Plakat R 1.1<br />
Plakat R 1.2<br />
- Leiterndienst - Sicherheitsbestimmungen Plakat R 1.3<br />
Instruktionsbehelf- Aufstellen und Ablegen R 1.1.1<br />
- Einsatz R 1.1.2<br />
Lektion R2 LESOMA<br />
- ABC Plakat R 2.1<br />
- Atmet er? Ist der Puls normal? Plakat R 2.2<br />
- Lagerung von Bewusstlosen Plakat R 2.3<br />
- Lagerungen Plakat R 2.4<br />
- Blutstillung Plakat R 2.5<br />
- Halskragen / Schaufelbahre<br />
- Beatmen mit dem Mund Plakat R 2.6<br />
Lektion R3 Sicherungen / Rettung über Leitern<br />
- Knoten Plakat R 3.1<br />
- Sicherungen Plakat R 3.2<br />
- Einstieg über Fenster / Fenster öffnen Plakat R 3.3<br />
Instruktionsbehelf - Brust- /Rückenbindung<br />
- Seilwicklung<br />
R 3.1.1<br />
Lektion R4 Rettung aus der Tiefe / Knoten<br />
- Rettung aus der Tiefe Plakat R 4.1<br />
- Mastwurf / Maurerknoten / Nasenband Plakat R 4.2<br />
Löschdienst<br />
Lektion L1 Leitungsdienst<br />
- Erstellen von Leitungen Plakat L 1.1<br />
- Schnellangriff / Zubringerleitung Plakat L 1.2<br />
- Transportleitung / Druckleitung Plakat L 1.3<br />
Instruktionsbehelf - Hydrant L 1.1.1<br />
- Druckleitungen bewegen / verlängern / verkürzen L 1.1.2<br />
- Erstellen von Leitungen L 1.1.3<br />
Lektion L2 Grundausbildung TLF<br />
- Einsatz Tanklöschfahrzeug Plakat L 2.1<br />
- Vorrücken im Objekt Plakat L 2.2<br />
Lektion L3 Löschtechnik<br />
- Sprühstrahl / Vollstrahl Plakat L 3.1<br />
- Löschtechnik Wasser Plakat L 3.2<br />
- Regeln <strong>für</strong> den Strahlrohrführer Plakat L 3.3<br />
Instruktionsbehelf - Feuerdreieck/ Löschvorgang L 3.1.1<br />
Lektion L4 Kleinlöschgeräte<br />
TLF-Einsatzübungen<br />
- Allgemeines<br />
- Einsatzübung 1 / 2<br />
10
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Dualprinzip in der Basisausbildung<br />
vom Zweiertrupp zur Ersteinsatzeinheit<br />
Grundformationen<br />
Die Ausbildung und der Einsatz an allen Geräten der <strong>Feuerwehr</strong> erfolgt über Grundformationen.<br />
1. Trupp<br />
Der Zweiertrupp ist die kleinste Formation<br />
2. Gruppe<br />
Die Gruppe besteht aus zwei bzw. je nach Auftrag aus drei Zweiertrupps. Sie wird immer<br />
durch einen Verantwortlichen geführt, im Übungsdienst mit Leitern durch einen<br />
Unteroffizier.<br />
1 2<br />
3. Ersteinsatzeinheit / Zug<br />
Das erste Einsatzelement besteht aus vier Trupps bzw. aus zwei Gruppen, zwei<br />
Maschinisten und einem Einsatzleiter; Total 11 AdF<br />
Das erste Einsatzelement arbeitet standardmässig mit zwei Fahrzeugen, einem<br />
Tanklöschfahrzeug und einem Rüstfahrzeug oder Pikett-/Hilfeleistungsfahrzeug.<br />
EL M M 1 2 3 4<br />
11
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Schiebeleiter Lektion R1<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Befehlsgebung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakate - R 1.1<br />
- R 1.2<br />
- R 1.3<br />
Instruktionsbefehle - R 1.1.1<br />
- R 1.1.2<br />
Inhalt: Schiebeleiter<br />
- Begriffe<br />
- Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
- Kommandos<br />
- Aufstellen und Ablegen<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Ausrüstung<br />
Lektionsziel: > Jeder kann eine Schiebeleiter einsetzen<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
Schwergewicht: Befehlsgebung / Sicherheit<br />
_____________________________________________________________________________<br />
12
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Schiebeleiter Lektion R1<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Schiebeleiter<br />
- Begriffe<br />
- Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
- Kommandos<br />
- Aufstellen und Ablegen<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Ausrüstung<br />
Einstieg<br />
Begriffe - am Gerät erklären<br />
Leiterholm - linke / rechte Halterung der Sprossen<br />
Leitersprossen - waagrechte Verbindung der Holmen / Tritte der Leiter<br />
Leiterfuss - unteres Ende der Leiter, bleibt am Boden<br />
Leiterkopf - oberes Ende der Leiter, wird aufgerichtet<br />
Auszugsstück/e - dient zur Verlängerung der Leiter<br />
Einfallhaken - sichern das Auszugsstück<br />
Trupp - je 2 AdF, die am Gerät zusammenarbeiten<br />
Unteroffizier - Chef des Gerätes / Verantwortlicher mehrerer Trupps<br />
Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps Plakate<br />
R 1.1 / R 1.2<br />
Unteroffizier - gemäss Instruktionsbehelf R 1.1.2<br />
Trupp 1 / Trupp 2 - gemäss Instruktionsbehelf R 1.1.1<br />
Sicherheitsbestimmungen Plakat R 1.3<br />
Keine Bewegungen mit verlängerten freigestellten Leitern<br />
Kein der Leiter zugeteilter AdF darf von sich aus seinen Posten verlassen<br />
Anstellwinkel, wenn möglich immer 75°, nie kleiner als 60°<br />
Die Schiebeleitern werden jährlich vor Beginn der Übungstätigkeit einer<br />
Kontrolle und Belastungsprobe unterzogen<br />
Bei Arbeiten mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung / Handschuhe<br />
13
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Schiebeleiter R1 / Seite 2<br />
___________________________________________________________________<br />
Demophase<br />
Zu allen Kommandos sind die entsprechenden Arbeiten der Trupps zu erklären<br />
Aufstellen und Ablegen / Einsatz und Rückzug<br />
Leiterfuss hierher!<br />
Aufstellen!<br />
Verlängern! Halt!<br />
Anlegen!<br />
Freistellen!<br />
Verkürzen!<br />
Ablegen!<br />
Übungsphase Verschiedene Stellungen mit Truppwechsel 30'<br />
Schwierigkeitsgrad steigern<br />
In die Arbeit einbauen<br />
- Höhe / Gelände / Platzverhältnisse<br />
- auf Sicherheit achten<br />
Auf diesem Holm abdrehen!<br />
Mit Handzeichen<br />
Nach links (rechts)!<br />
Vorwärts (rückwärts)!<br />
Halt!<br />
Leiterfuss wird sofort abgestellt und gesichert.<br />
14
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Schiebeleiter R1 / Seite 3<br />
___________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Begriffe<br />
Mannschaftseinteilung - Wichtigste Aufgaben Trupp 1 / Trupp 2<br />
- am Plakat erarbeiten<br />
Sicherheitsbestimmungen - am Plakat erarbeiten<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
1 Schiebeleiter<br />
15
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst: Schiebeleiter Plakat: R 1.1<br />
Einsatz / Aufstellen und Ablegen<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
Trupp 2 Trupp 1<br />
handelt hinauf sichert den<br />
und herunter Leiterfuss<br />
1<br />
G<br />
16
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst: Schiebeleiter Plakat: R 1.2<br />
Verlängern / Verkürzen Anlegen / Freistellen<br />
Verlängern / Verkürzen Anlegen / Freistellen<br />
Trupp 2<br />
sichert den<br />
Leiterfuss<br />
Trupp 1<br />
verlängert<br />
verkürzt<br />
Anstellwinkel<br />
Faustregel<br />
Trupp 2<br />
sichert den<br />
Leiterfuss<br />
75 0 75 0<br />
Trupp 1<br />
legt an<br />
stellt frei<br />
17
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst / Rettungsdienst Plakat: R 1.3<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
?<br />
kg<br />
?<br />
18
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Schiebeleiter<br />
Aufstellen und Ablegen R.1.1.1<br />
Verschieben und Transport<br />
auf Oberschenkelhöhe oder auf den Schultern, flach oder hochkant tragen<br />
(Auszugsstück vor dem Aufstellen unten)<br />
Leiterfuss hierher Genauer Standort<br />
Aufstellen<br />
Trupp 1 sicher den Leiterfuss<br />
Trupp 2 hantelt die Leiter in die Höhe<br />
bis zu einer leichten Neigung gegen das Gebäude<br />
Trupp 2 sichert den Leiterfuss<br />
Auf diesem Holmen abdrehen mit Handzeichen<br />
Alle Die Leiter wird leicht gegen den befohlenen Holmen geneigt<br />
Die Leiter wird in der bezeichneten Richtung abgedreht<br />
Die Leiter wird auf beide Holme abgestellt und gesichert<br />
Nach links (rechts)<br />
Alle Der Leiterfuss wird gehoben und nach links (rechts) getragen<br />
Der Leiterfuss wird nach der Bewegung wieder gesichert<br />
Vorwärts (rückwärts)<br />
Alle Der Leiterfuss wird gehoben und vorwärts (rückwärts) getragen<br />
Der Leiterfuss wird nach der Bewegung wieder gesichert<br />
Verlängern<br />
Halt<br />
Anlegen<br />
Freistellen<br />
Verkürzen<br />
Ablegen<br />
Trupp 2 sichert den Leiterfuss<br />
Trupp 1 löst das Seil und verlängert die Leiter<br />
Trupp 1 lässt das Seil locker, bis die Einfallhaken aufsitzen und<br />
befestigt das Seil<br />
Trupp 2 sichert den Leiterfuss<br />
Trupp 1 legt die Leiter an<br />
Trupp 2 sichert den Leiterfuss<br />
Trupp 1 stellt die Leiter frei bis zu einer leichten Neigung gegen das Gebäude<br />
Trupp 1 löst das Seil und verkürzt die Leiter<br />
Trupp 1 sicher den Leiterfuss<br />
Trupp 2 hantelt die Leiter hinunter<br />
Die Leiter wird an dem vom Uof befohlenen Ort deponiert<br />
Sicherheitsbestimmungen:<br />
Keine Bewegung mit verlängerten, freigestellten Leitern<br />
Kein der Leiter zugeteilter AdF darf von sich aus seinen Posten verlassen<br />
Bei Arbeiten mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen<br />
19
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Schiebeleiter<br />
Einsatz Schiebeleiter R 1.1.2<br />
Grundsätzliches<br />
Unteroffizier befiehlt den Einsatz, kommandiert und überwacht die Trupps<br />
erstattet dem Einsatzleiter Rückmeldung<br />
Mit "Marsch" kann der Uof eine Aktion auslösen und mit "Halt"<br />
unterbrechen<br />
Trupp 1 sichert den Leiterfuss beim Aufstellen und Ablegen der Leiter<br />
legt die Leiter an und stellt sie frei<br />
verlängert und verkürzt die Leiter<br />
Trupp 2 sichert den Leiterfuss beim Verlängern und Verkürzen der Leiter<br />
sichert den Leiterfuss beim Anlegen, beim Freistellen und während<br />
des Einsatzes<br />
hantelt die Leiter hinauf und herunter<br />
Einsatzbefehl<br />
O A A B S<br />
Orientierung Absicht Auftrag Besonderes Standort<br />
- Über die - Was?<br />
Schadenlage - Wo?<br />
- Über bereits - Womit?<br />
angeordnete<br />
oder getroffene<br />
Massnahmen<br />
20
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 1<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: Anlernstufe 180 Min. (EK)<br />
Festigungsstufe 120 Min. (Uof)<br />
Inhalt: - Warum LESOMA in der <strong>Feuerwehr</strong>?<br />
- Mittel: Sanitätsmodul Ortsfeuerwehr<br />
- Überblicke vor ABC<br />
- Handlungsschema ABC<br />
- Patienten untersuchen<br />
- Lagerungen<br />
Einführung LESOMA<br />
Warum LESOMA in der <strong>Feuerwehr</strong>?<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> muss ihrem ständigen Auftrag,<br />
unter Beachtung der eigenen Sicherheit,<br />
Sichern – Retten – Halten – Schützen – Bewältigen<br />
gerecht werden.<br />
Retten heisst: Einen Patienten aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu bergen,<br />
um an einem geschützten Ort sein Überleben bis zum Eintreffen von Spezialisten<br />
im San Dienst sicherzustellen.<br />
Mögliche <strong>Feuerwehr</strong>einsätze, die LESOMA erfordern:<br />
Bei Bränden von Wohnhäusern, Hochhäusern, bei schweren Verkehrsunfällen,<br />
Eisenbahnunfällen, Verschüttungen, Silounfällen usw. darf und muss damit gerechnet<br />
werden, dass die <strong>Feuerwehr</strong> als erste, schlagkräftige, einsatzfähige Notfallorganisation auf<br />
dem Platz steht.<br />
- Folien 1 – 7 auflegen (Alle Aufnahmen stammen von <strong>Feuerwehr</strong>einsätzen)<br />
Gerade auf Grund dieser Tatsache, dass die <strong>Feuerwehr</strong> so schnell an vorderster Front<br />
arbeitet, ist der LESOMA-Ausbildung in der <strong>Feuerwehr</strong> grösste Beachtung zu schenken.<br />
Alle diese Situationen (Folien) sagen uns:<br />
In den ersten 10 – 15 Minuten gehört der Verletzte der <strong>Feuerwehr</strong> !!!<br />
21
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 1<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Konsequenz<br />
� Jeder AdF muss die elementarsten Kenntnisse der lebensrettenden<br />
Sofortmassnahmen Beatmen - CPR –Lagerung - Blutstillen<br />
beherrschen und anwenden können.<br />
� Jeder AdF muss bei einem Grossereignis die einfachen Anordnungen<br />
des Triagearztes ausführen können.<br />
- Folie 14 Die ersten Minuten nach dem Ereignis entscheiden in den meisten<br />
Fällen über Leben und Tod eines Opfers.<br />
- Kurze Erklärung zu Folie Nr. 14:<br />
- Folie 15<br />
- Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.<br />
- Im ersten und zweiten Glied steht die <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Lebensrettende Sofortmassnahmen sind nichts anderes als die ersten<br />
Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der<br />
unmittelbar lebenswichtigen Körperfunktionen:<br />
- Beobachten<br />
- A Atemwege freimachen<br />
- B Beatmen<br />
- C Circulation / CPR<br />
- Richtig hinlegen (lagern)<br />
- Blutstillen<br />
Diese 6 Punkte sind einfach, ohne Hilfsmittel möglich und von<br />
jedermann schnell erlernbar.<br />
Auch ein Arzt kann völlig ohne Hilfsmittel nicht mehr tun!<br />
Mittel<br />
Jeder Ortsfeuerwehr verfügt über mind. 1 Sanitätsmodul Orts-FW<br />
Sanitätsmodul Orts-FW<br />
- 1 Sanitätskoffer Beatmung<br />
- 1 Sanitätskoffer Verband<br />
- 1 Bergerbahre<br />
- 2 Wolldecken<br />
22
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 1<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Material kurz zeigen und darauf hinweisen, dass die Instruktion in den einzelnen Lektionen<br />
erfolgt.<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Infektionsschutz beim Leisten von Lebensrettenden Sofortmassnahmen.<br />
Weil beim Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten grundsätzlich ein Infektions-risiko nicht<br />
auszuschliessen ist, schützen wir uns unter den Einsatzhandschuhen zusätzlich mit Vinyloder<br />
Latexhandschuhen.<br />
Überblick vor ABC<br />
Einstieg<br />
- Lehrgespräch Wie verschaffe ich mir einen Überblick<br />
� Gefahren?<br />
� Unfallhergang?<br />
� Einwirkende Kräfte?<br />
� Anzahl Verletzte?<br />
� Spontane Lebenszeichen?<br />
� Hilfe nötig?<br />
� PATIENT!<br />
Merkpunkte:<br />
� Schauen wer? wo? was? wie viele?<br />
� Denken akute Gefahren vorhanden?<br />
<strong>für</strong> Einsatzkräfte?<br />
<strong>für</strong> Patienten?<br />
<strong>für</strong> andere?<br />
Ist die Unfallstelle gesichert?<br />
� Handeln Patienten bergen<br />
ABC / Lebensrettende Sofortmassnahmen<br />
Entsprechende Rückmeldungen an den Auftraggeber, EL / Of / Uof<br />
23
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Handlungsschema ABC<br />
In Situationen mit akuter Gefahr <strong>für</strong> Einsatzkräfte und Patienten sind die<br />
Verletzten sofort, den Umständen angepasst und möglichst<br />
schonungsvoll, aus dem Gefahrenbereich zu bergen. Bei<br />
Bewusstlosigkeit ist die Seitenlage zu machen, bei Atemstillstand die<br />
Atemspende usw.<br />
Demo und Erläuterungen - Plakate einsetzen<br />
Verletzte Person (Patient) immer zuerst ansprechen<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden?<br />
� Ist sie wach oder weckbar?<br />
� Ist sie bewusstlos?<br />
Ansprechen (laut), beim Schlüsselbein kneifen und dabei auf die<br />
Reaktion im Gesicht achten, nicht schütteln da dies eine bestehende<br />
Verletzung verschlimmern könnte.<br />
Keine spontanen Lebenszeichen vorhanden, der Patient ist bewusstlos<br />
Sofort nach dem Handlungsschema ABC vorgehen und<br />
entsprechende Lebensrettende Sofortmassnahmen einleiten.<br />
A Atemwege freimachen<br />
� Blick in den Mund, Fremdkörper entfernen.<br />
� Kopf nach hinten, Ohr und Wange über Mund-Nasen-Partie, Blick<br />
auf Brustkasten, Hand auf Brust Höhe Zwerchfell, Gesichtshaut und<br />
Lippen bläulich verfärbt?<br />
(Zyanose)<br />
Atmung ist sichtbar, hörbar, fühlbar<br />
24
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Ja Atmung vorhanden<br />
Patient untersuchen / lagern<br />
Nein keine Atmung vorhanden<br />
B Beatmen<br />
2 Beatmungsstösse<br />
(Die Technik der Beatmung wird im Teil 3 ausgebildet)<br />
C Circulation<br />
� Blutkreislauf: Ist Puls fühlbar?<br />
(Lebenszeichen vorhanden?)<br />
� Puls gibt Auskunft über die Herztätigkeit.<br />
� Puls immer einseitig mit Zeigefinger und Mittelfinger am Hals fühlen.<br />
Nicht drücken, nur tasten! Der Puls an der Halsschlagader ist noch<br />
vorhanden, wenn periphere Pulse, z.B. Handgelenk, schon nicht<br />
mehr fühlbar sind.<br />
60 – 80 Pulsschläge/Min.: Normal<br />
Über 100 Pulsschläge/Min. und schwach fühlbar bei einem<br />
liegenden Patienten: Schock<br />
Sind keine Atmung und kein Puls an der Halsschlagader vorhanden,<br />
ist durch darin ausgebildete AdF mit der Herz-Lungen Wiederbelebung<br />
CPR zu beginnen<br />
(CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung wird in einem eigenen<br />
Ausbildungsblock vermittelt)<br />
Sind nach dem ersten Ansprechen des Patienten<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden<br />
(Lebenswichtige Funktionen, Atmung / Circulation / Bewusstsein, in<br />
Ordnung)<br />
oder ist der Patient bewusstlos, aber die Atmung funktioniert, ist der<br />
Patient weiter zu untersuchen und es sind weitere entsprechende<br />
Lebensrettende Sofortmassnahmen einzuleiten.<br />
25
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Patienten untersuchen<br />
Körper von Kopf bis Fuss absuchen nach:<br />
Prellungen � innere Blutungen<br />
� Wirbelsäulenverletzung<br />
Schocklagerung<br />
Stabilisierung<br />
� Wirbelsäule<br />
� Halswirbelsäule<br />
Blutungen � sichtbare Blutungen Blutung stillen<br />
Puls � Schock Schocklagerung<br />
Frakturen � Knochenbruch Fraktur fixieren<br />
Merkpunkte<br />
� Sorgfältig Behutsam, schonend und gewissenhaft<br />
absuchen<br />
� Genau Überall kontrollieren<br />
� Speditiv Rasch und zügig arbeiten<br />
(Sofortmassnahmen)<br />
Das - Handlungsschema ABC - und - Patienten untersuchen - ist durch alle Teilnehmer<br />
praktisch zu üben, und in allen folgenden Teilen konsequent anzuwenden.<br />
26
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
_________________________________________________________________<br />
Lagerungen<br />
Als weiterer Teil der Lebensrettenden Sofortmassnahmen werden die Lagerungen<br />
bearbeitet.<br />
Einstieg: - Lagerungen anhand der Plakate kurz vorstellen<br />
Plakate<br />
R2.3<br />
R2.4<br />
Demo / Üben: - Jede Lagerung demonstrieren und anschliessend paarweise<br />
üben.<br />
Lagerung von Bewusstlosen<br />
Bei Bewusstlosen besteht durch das Zurückfallen der Zunge und das<br />
Nichtausfliessen-Könnens von Erbrochenem und Blut die akute Gefahr<br />
des Erstickens.<br />
Aus diesem Grund bringen wir den Bewusstlosen in die Seitenlage,<br />
strecken den Kopf nach hinten und sorgen <strong>für</strong> hindernisfreien Abfluss<br />
von Speichel, Blut und Erbrochenem aus dem Mund.<br />
A Atemwege freimachen<br />
Der Mund muss also immer am tiefsten Punkt sein.<br />
Nach erfolgter Drehung auf die Seite wird zuerst der Kopf in die richtige<br />
Stellung gebracht. Ein Bewusstloser wird, mit Ausnahme bei<br />
Brustverletzungen, grundsätzlich auf die unverletzte Seite gelagert und<br />
muss dauernd überwacht werden.<br />
Das Handlungsschema ABC ist dabei immer wieder zu wiederholen.<br />
27
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Lagerung von Bauchverletzten<br />
Lagerung von Rückenverletzten<br />
Bei inneren und äusseren Verletzungen am Bauch (Magenkrämpfe –<br />
Schlag auf den Bauch – Blutungen – offene Wunde) sind die Beine<br />
anzuziehen. Dies führt zur Entlastung der Bauchmuskulatur (=<br />
Schmerzverringerung) und kann durch die entstehende Kompression<br />
auf die inneren Organe blutstillend wirken.<br />
Wache Patienten sollen nicht pressen.<br />
Bei Bewusstlosigkeit ist die gleichzeitige Seitenlagerung unbedingt<br />
notwendig, bei schweren Verletzungen möglichst anzustreben.<br />
Bei vermutetem oder bestätigtem Verdacht auf eine<br />
Verletzung der Wirbelsäule gilt folgender Grundsatz:<br />
a) Besteht keine weitere Gefahr <strong>für</strong> den Verletzten und lieft er<br />
nicht in einem akuten Gefahrenbereich, so lässt man ihn<br />
möglichst unverändert liegen, bis geschultes Personal mit<br />
entsprechendem Material (Halskragen - Schaufelbahre -<br />
Vakuummatratze) eintrifft.<br />
b) In Situationen mit akuter Gefahr <strong>für</strong> Opfer und/oder Retter<br />
ist der Verletzte sofort aus dem Gefahrenbereich zu bergen<br />
(den Umständen angepasst, möglichst schonungsvoll).<br />
Bei Bewusstlosigkeit ist die Seitenlage zu machen,<br />
bei Atemstillstand die Atemspende usw.<br />
Nach dem Handlungsschema ABC vorgehen.<br />
Bemerkungen:<br />
� Nicht jeder Verletzte hat eine Rückenverletzung!<br />
Pro Jahr durchschnittlich knapp 200 Para- und Tetraplegiker,<br />
gleichzeitig aber Tausende von sonstigen Verletzten<br />
28
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 1<br />
_____________________________________________________________________________<br />
� Diagnose: Zum Glück sind über 90% der Rückenverletzten bei<br />
Bewusstsein und können sagen, dass sie Schmerzen im Rücken<br />
haben, und Beine (Paraplegie) oder Arme und Beine (Tetraplegie)<br />
nicht mehr bewegen können bzw. kein Gefühl mehr, oder<br />
Gefühlsstörungen haben. Bei den restlichen knappen 10 % bleibt<br />
dem Laienhelfer nur die Unfallsituation als Diagnosehilfe.<br />
Lagerung von Verletzten mit Hitzschlag, Sonnenstich, Hirnblutung und Atemnot<br />
Bei Hitzschlag, Sonnenstich, Hirnschlag, Atemnot ist der Oberkörper hoch zu lagern. Vor<br />
allem Hitzschlag und Atemnot dürften beim <strong>Feuerwehr</strong>einsatz vorkommen.<br />
Hitzschlag<br />
Wenn der Körper die Wärme nicht mehr an die Umgebung abgeben<br />
kann (Brandobjekte / heisse Umgebungsluft), sich der Körper aber<br />
durch die Anstrengung schnell immer höher erhitzt, kommt es zu einem<br />
Wärmestau. Die Folge ist eine vermehrte Durchblutung des Hirns, die<br />
Hirnmasse schwillt an. Der dadurch entstehende Druck verursacht<br />
Übelkeit, Schwindel, Sehstörungen, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit, Tod!<br />
Atemnot nach grosser Anstrengung oder leichter Rauchvergiftung<br />
Durch die Hochlagerung wird das Zwerchfell, welches ja den Ein- und<br />
Ausatemmechanismus (Unterdruck - Überdruck) übernimmt, entlastet.<br />
Der Magen drückt nicht gegen das Zwerchfell und kann so die Atmung<br />
nicht behindern.<br />
Achtung: Bewusstlose nie in dieser Lage!!!<br />
29
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
1. Hilfe Verletzte sofort an einen "kühlen" Ort bringen, Kleider öffnen,<br />
Oberkörper hoch, kalte Umschläge, Frischluft zufächeln, mit<br />
Wasserstrahl kühlen, Sauerstoffgabe.<br />
Schocklagerung<br />
Achtung: Bewusstlose in Seitenlage!!!<br />
Der medizinische Schock ist die mangelhafte Blutversorgung der lebenswichtigen<br />
Organe (Hirn, Herz, Lunge, Niere, Leber) und der damit verbundenen Unterversorgung<br />
dieser Organe mit Sauerstoff. Ursache: Hoher Flüssigkeits-verlust (Blutung,<br />
Verbrennung) oder Veränderung der Gefässquerschnitte (psychisch, Giftwirkung),<br />
Allergie.<br />
Zuerst versucht sich der Körper selbst zu schützen, indem er das Blut aus den nicht<br />
lebenswichtigen Organen abzieht (z.B. Haut) Zentralisierung. Dann versucht das Herz<br />
mit einer höheren Pulsfrequenz das entstehende Defizit zu kompensieren. Daraus lassen<br />
sich folgende Schockanzeichen ableiten:<br />
� Blasse Haut (keine Durchblutung)<br />
� Kalter Schweiss (keine Durchblutung)<br />
� Schneller, schwacher Puls > 100!<br />
Mit der uns bekannten Schocklagerung versuchen wir, das in Beinen und Becken nicht<br />
gebrauchte Blut in die Herzgegend und vor allem in den Kopf (Hirn) zu bringen.<br />
Ist der Schock durch eine Herzschwäche verursacht, müssen die Beine flach gelagert<br />
werden (nicht hoch).<br />
Erschrecken: Psychischer Schock, bei dem sich z.B. der Querschnitt der<br />
Gefässe verändert und so das Blut absacken lasst. Ohnmacht wäre das<br />
bessere Wort da<strong>für</strong>. Durch kurzes Hochhalten der Beine "erwacht" der<br />
Patient wieder.<br />
Allgemeines: Schmerzen und Witterungseinflüsse können den Schock verstärken<br />
und ungünstig beeinflussen.<br />
30
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Weitere Übungsmöglichkeit: Festigungsstufe<br />
- Der Klassenlehrer demonstriert die wichtigsten Lagerungen<br />
- Die Klasse bildet Zweier-Gruppen<br />
- Der Klassenlehrer schildert in Worten folgende Verletzungen:<br />
Symptome Lagerung Begründung<br />
Starke Bauchschmerzen<br />
nach Schlag auf den Bauch<br />
Seitenlagerung mit<br />
angezogenen Beinen, wenn<br />
möglich Schocklagerung<br />
Entlastung der Bauchdecke,<br />
Vorbeugemassnahme der<br />
Bewusstlosigkeit<br />
Keine Antwort, kaum Seitenlagerung Bewusstlosigkeit, Gefahr<br />
spürbare Atmung<br />
des Erstickens<br />
Hochroter Kopf Oberkörper hochlagern, Hitzestau oder Sonnenstich,<br />
Frischluft, kalte Umschläge, zu starke Durchblutung des<br />
Schatten<br />
Hirns<br />
Blasses Gesicht,<br />
Kalter Schweiss<br />
Schocklagerung Anzeichen von Schock<br />
Kein Gefühl in den Beinen Möglichst liegenlassen, Verdacht auf Verletzung der<br />
schonungsvoll<br />
transportieren, harte<br />
Unterlage<br />
Wirbelsäule<br />
Keine Atmung Rückenlagerung Ideal zur Beatmung<br />
Starke Verbrennung Schocklagerung, abdecken, Hoher Flüssigkeitsverlust<br />
sofortige Kühlung<br />
führt zu Schock<br />
Blaue Lippen und blaue Rückenlagerung,<br />
Vermutlich gestörte Atmung<br />
Nagelbetten, keine Antwort Beatmung<br />
Kirschrote Haut Rückenlagerung,<br />
Beatmung<br />
CO-Vergiftung<br />
Starke Blutung aus dem Schocklagerung, verletztes Grosser Blutverlust führt zu<br />
Unterschenkel<br />
Glied hochlagern<br />
Schock<br />
Keine Antwort, Blut fliesst Seitenlagerung Verdacht auf<br />
aus Nase und Ohr<br />
Schädelbasisfraktur<br />
� Die Teilnehmer führen die entsprechenden Lagerungen aus und begründen ihre<br />
Handlung (Lehrgespräch).<br />
� Der Klassenlehrer bespricht, korrigiert und zeigt die entsprechende Lagerung praktisch.<br />
� Die Übung kann mit dem Puzzlespiel repetiert werden.<br />
(Diese Beispiele können später auch in einer Anwendungsstufe geübt werden)<br />
31
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 1<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Der 1. Teil der Lesoma-Ausbildung wird hier abgeschlossen<br />
Ziel erreicht?<br />
Gezielte Fragen zu<br />
� Was sind Lebensrettende Sofortmassnahmen?<br />
� Überblick vor ABC Merkpunkte?<br />
� Handlungsschema ABC<br />
Patienten mit und ohne spontane Lebenszeichen?<br />
� Patienten untersuchen Merkpunkte?<br />
� Lagerungen?<br />
Wann, welche Lagerung?<br />
Wichtige Punkte ergänzen bzw. bestätigen<br />
Plakate einsetzen<br />
32
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Inhalt: - Verbrennungen / Verätzungen<br />
- Blutstillung<br />
- Amputate<br />
- Verbandskoffer grün (San Modul Orts-FW)<br />
Einstieg<br />
Im zweiten Teil üben wir das richtige Vorgehen bei Verbrennungen, Verätzungen, bei der<br />
Blutstillung und den Umgang mit Amputaten. Weiter lernen wir aus dem Sanitätsmodul der<br />
Orts-<strong>Feuerwehr</strong>en den Verbandskoffer kennen.<br />
Das „Handlungsschema ABC“ und das „Patienten untersuchen“ wird immer konsequent<br />
angewendet und damit vertieft.<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Verbrennungen / Verätzungen<br />
Erscheinungsbild und Erste Hilfe kurz erläutern<br />
Verbrennungen zählen vielfach zu den schlimmsten und folgenschwersten Verletzungen<br />
überhaupt. Wir unterscheiden drei Arten von Verbrennungen:<br />
1. Grad<br />
2. Grad<br />
Rötung der Haut wie bei einem Sonnenbrand. An und <strong>für</strong> sich nicht so<br />
schlimm, wenn sie nicht grossflächig auftritt.<br />
Rötung der Haut mit zusätzlicher Blasenbildung<br />
Gewebeflüssigkeit sammelt sich unter der Haut an. Die Flüssigkeit<br />
wurde dem darunterliegenden Gewebe entzogen. Bei grossflächigen<br />
Verbrennungen kann so dem Körper gefährlich viel Volumen entzogen<br />
werden (Schockgefahr).<br />
Zudem besteht die Gefahr der Vernarbung und der Infektion, wenn<br />
solche Blasen aufgehen. Bei Blasen über Gelenken und bei Blasen, die<br />
Handflachengrösse erreichen, muss der Arzt aufgesucht werden.<br />
Bei Kindern und Betagten sicherheitshalber auch bei kleineren Blasen<br />
über Gelenken und im Gesicht zum Arzt.<br />
33
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
3. Grad<br />
Gewebezerstörung (Verkohlung und Verschorfung)<br />
Sehr akuter Zustand. Viel Flüssigkeit geht an die Umgebung weg.<br />
Starker Volumenverlust (Schock). Grosse Infektionsgefahr.<br />
1. Hilfe Kühlen - Kühlen - Kühlen - Kühlen - Kühlen – Kühlen<br />
� Mit (lauwarmem) Wasser so schnell und so intensiv wie möglich kühlen. Am besten<br />
eintauchen (Bad, Dusche, Kübelspritze, Sprühstrahl). Dieses Kühlen muss während<br />
mindestens 10-15 Min. lokal fortgesetzt werden.<br />
Achtung: Unterkühlung des Patienten beachten<br />
� Nicht versuchen, Kleider abzuziehen, über die Kleider kühlen.<br />
� Abdecken mit nichtklebenden Tüchern (Brandtücher).<br />
� Schocklagerung<br />
� Arzt (Infusion)<br />
� Verbrennungsklinik (Zürich)<br />
Allgemeines: 9er – Regel<br />
1% = Handfläche<br />
15% 2. oder 3. Grades = akute Lebensgefahr<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Blutstillen<br />
Die verschiedenen Blutungsarten und ihre Bedeutung im Lehrgespräch kurz<br />
erarbeiten<br />
Plakat R2.5<br />
Schürfwunden<br />
Venöse Blutung<br />
Klassischer Fall:<br />
Arterielle Blutung<br />
Vom Blutverlust her keine akute Gefahr. Höchstens eine<br />
Infektionsgefahr. Daher keine LESOMA (gegebenenfalls sauber<br />
abdecken).<br />
Venen sind Blutbahnen, die das Blut zum Herzen zurück-führen; daher<br />
kein grosser Druck.<br />
� Tiefer Schnitt in den Finger<br />
� Kopfschwartenriss usw.<br />
Arterien sind Blutbahnen, welche Blut vom Herzen wegführen und somit<br />
sehr viel Druck haben. Bei einer arteriellen Verletzung tritt in kurzer Zeit<br />
pulsierend viel Blut aus.<br />
1. Hilfe Arterielle Blutung<br />
� Verletzten gegebenenfalls hinsetzen, hinlegen (flach lagern) um den Gefahren eines<br />
Sturzes vorzubeugen.<br />
� Verletztes Glied hochhalten, um Blutzufuhr zu verringern.<br />
� Bei starker Blutung mit den Fingern herzwärts der Wunde versuchen, die zuführende<br />
Arterie abzudrücken.<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
� Druckverband:<br />
Saugfähiges "Polster", Kompresse, Taschentuch, Lappen, Hemdärmel usw. möglichst<br />
dicht auf die Wunde drücken und mit dem Verband oder mit Improvisationen<br />
festbinden. Wenn vorhanden, natürlich Verbandpatronen verwenden.<br />
� Wenn 1. Druckverband ungenügende Wirkung zeigt, 2. Druckverband anlegen<br />
� evtl. Druck mit Finger evtl. mit Taschentuch direkt in die Wunde<br />
� Arzt / Spital<br />
1. Hilfe: Venöse Blutung<br />
� Vorgehen gleich wie bei arteriellen Blutungen, ausgenommen Fingerdruck herzwärts<br />
der Wunde.<br />
Allgemein wichtig:<br />
� Blutverlust durch stark fliessende oder pulsierende Blutungen ist lebensbedrohend.<br />
� Auf Schockzeichen achten<br />
� Verletztes Glied hochlagern<br />
� Arzt / Spital<br />
Achtung: Hinweis bezüglich Abbindung<br />
Abbindungen sind nur in den seltensten Fällen notwendig und dürfen nur in ausweglosen<br />
Situationen angewandt werden.<br />
Zum Beispiel:<br />
� Amputationen von Körperteilen wie Fuss, Hand usw.<br />
� Wenn zwei übereinanderliegende Druckverbände nicht den gewünschten Erfolg<br />
zeigen.<br />
Gefahren:<br />
� Durchtrennen von Nerven und Sehnen<br />
� Mangelnde Durchblutung<br />
36
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Richtige Abbindung:<br />
� Mindestens 5 cm breit, so nah als möglich an der Verletzung<br />
� Weiches, dehnbares Material<br />
� Zeitpunkt der Abbindung notieren<br />
� Mindestens alle 30 Minuten lösen<br />
� Sofortige Einweisung in Spezialklinik<br />
Verbandskoffer (grün) kurz vorstellen, Material offen zeigen.<br />
Üben: Blutstillung mit improvisierten Mitteln üben<br />
� Die Klasse bildet Zweier- bzw. Dreier-Gruppen.<br />
� Der Klassenlehrer markiert mit einem roten wasser-löslichen Filzstift<br />
oder mit roten Punktklebern in jeder Gruppe an zwei verschiedenen<br />
Personen und an verschiedenen Körperteilen eine Blutung.<br />
Markierungsstellen:<br />
� Unterarm / Oberarm<br />
� Unterschenkel / Oberschenkel<br />
� Kopf: Schläfe / Hinterkopf / Hals<br />
� Schulter<br />
� Bauch / Unterleib<br />
� Leistengegend<br />
� Im ersten Fall versucht jede Gruppe mit improvisiertem Material (alte<br />
Kleider, Putzlappen etc.) eine möglichst zweckmässige Blutstillung<br />
zustande zu bringen.<br />
� Im zweiten Fall versucht jede Gruppe mit klassischem Material<br />
(Binden etc.) eine fachgerechte Blutstillung anzubringen.<br />
Ambutate (abgetrennte Körperteile)<br />
Finger, Hand, Fuss, Bein, Nase, Ohr um die häufigsten zu nennen.<br />
Amputat unbedingt suchen und dem Patienten mitgeben. Wenn möglich<br />
das Amputat wasserdicht verpacken und so in eine kalte Flüssigkeit<br />
(Plastiksack oder Eimer mit Eiswasser) tauchen. Patient gehört in ein<br />
klinisches Zentrum (evtl. mit Rega), das binnen kürzester Zeit ein<br />
Replantierungsteam bereit hat.<br />
Ein Amputat wie aufgezeigt zum Transport bereit machen.<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Verbandskoffer grün (Sanitätsmodul Orts-FW)<br />
Konzept: Massiver, staub- und spritzwasserfester Koffer. Nur das<br />
nötigste Verbandsmaterial, aber <strong>für</strong> ein Ereignis mit mehreren<br />
Patienten in genügender Menge.<br />
Brandtücher: Grossflächige Tücher mit spezieller Beschichtung, welche<br />
folgende Vorteile aufweisen:<br />
� Kein Kleben<br />
� Sauber, steril<br />
� Bakterienabtötend<br />
� Bildung von jungem Bindegewebe<br />
Solche Tücher werden in Verbrennungskliniken verwendet,<br />
sogar als Leintücher.<br />
Achtung:<br />
� Die metallic-beschichtete Seite gehört auf die Wunde<br />
� Die Brandtücher sind brennbar!<br />
Verbandpatronen: Gazekompresse mit fixfertiger Kompresse. Eignet sich <strong>für</strong><br />
blutende Wunden, speziell als Druckverband.<br />
Wundkompressen: Sterile, einzelverpackte Wundauflage <strong>für</strong> offene, nicht allzu<br />
stark blutende Verletzungen. Telfabeschichtet, ist nicht klebend,<br />
da<strong>für</strong> aber nicht stark saugfähig.<br />
Heftpflaster: Befestigen, aufkleben, von Verbänden und Kompressen<br />
Achtung:<br />
� Nie direkt auf Wunden!<br />
Rettungsdecken: Ersetzen in erster Linie die sperrigen Wolldecken.<br />
� Witterungsschutz<br />
� Kleben nicht auf offenen Wunden<br />
(Verbrennungen, Schürfungen)<br />
� Silberseite nach innen (Körperwärme wird reflektiert)<br />
Achtung:<br />
Dreieck- / Viereck-<br />
Tücher<br />
� Die Rettungsdecken sind brennbar<br />
Keine sterile Wundauflage, eignen sich aber als:<br />
� Deckverband über eine mit Kompressen abdeckte Wunde<br />
� Saugfähiges Polster als 2. Druckverband<br />
� Armtragschlingen<br />
� Bindematerial bei improvisierten Festhaltungen<br />
Kombi-Schere: Kombinierte Kleider- und Verbandsschere<br />
Latexhandschuhe Infektionsschutz beim Leisten von Lebensrettenden<br />
Sofortmassnahmen<br />
� Bei der Versorgung blutender Wunden mit Handschuhen<br />
arbeiten (Schutz vor Aids usw.)<br />
38
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 2<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Der 2. Teil der Lesoma-Ausbildung wird hier abgeschlossen<br />
Ziel erreicht?<br />
Gezielte Fragen zu<br />
� Verbrennungen / Verätzungen<br />
� Blutstillung<br />
� Amputate<br />
� Verbandskoffer<br />
Wichtige Punkte ergänzen bzw. bestätigen<br />
Plakate einsetzen<br />
Gezielt ergänzen und festigen:<br />
� Überblick vor ABC<br />
� Handlungsschema ABC<br />
� Patienten untersuchen<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Inhalt: Beatmung<br />
- Grundsätzliches<br />
- Technik der Atemspende mit dem Mund<br />
- Beutelbeatmung mit und ohne Sauerstoff<br />
- Beatmungskoffer blau (San Modul Orts-FW)<br />
CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />
- Grundsätzliches Vorgehen<br />
Handhabung Bergerbahre<br />
Einstieg<br />
Im dritten Teil wird das ganze Thema Beatmung und CPR bearbeitet. Weiter lernen wir aus<br />
dem Sanitätsmodul der Orts-<strong>Feuerwehr</strong>en den Beatmungskoffer und die Bergerbahre<br />
kennen.<br />
Das „Handlungsschema ABC“ und das „Patienten untersuchen“ wird auch hier immer<br />
konsequent angewendet und damit vertieft.<br />
Grundsätzliches<br />
Durch die Atmung wird unser Körper mit Sauerstoff versorgt, den er zur Verbrennung der<br />
Nährstoffe in den Zellen braucht. Bei einer Störung oder einem Unterbruch dieser<br />
Atmung (Verletzung / Krankheit / Ertrinken / fremde Gase / Verschüttung usw.) kommt es<br />
schon nach wenigen Sekunden zur Bewusstlosigkeit, nach 2 - 3 Minuten zu bleibenden<br />
Schädigungen im Hirn und nach wenigen Minuten zum sicheren Tod. Deshalb ist gerade<br />
in diesem Bereich eine sofortige Hilfe notwendig.<br />
Normale Umgebungsluft enthalt ca. 78% Stickstoff, ca. 1% verschiedene Gase und ca.<br />
21% Sauerstoff. Im Normalfall entnimmt der Körper der eingeatmeten Luft ca. 5%<br />
Sauerstoff und gibt somit noch ungefähr 16% Sauerstoff ab. Anstelle des 5% Sauerstoffs<br />
tritt das Verbrennungsprodukt Kohlendioxid. Bei den restlichen Gasen verändert sich<br />
nichts. Diese noch verbleibenden 16% Sauerstoff genügen, um einem Verletzten mit der<br />
direkten Atemspende Mund-Nase bzw. Mund-Mund den lebensnotwendigen Sauerstoff<br />
zu verabreichen.<br />
Findet bei einem Patienten keine Circulation (Kreislauf) mehr statt, gelangt kein<br />
Sauerstoff mehr in den Körper, was nach kurzer Zeit (ab 3 Min.) zu bleibenden Schäden<br />
im Hirn und später zum Tod führt. Mit der CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung kann die<br />
Circulation und somit die Sauerstoffzufuhr <strong>für</strong> Herz und Hirn künstlich aufrechterhalten<br />
werden, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen.<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Beatmung<br />
Technik der Atemspende mit dem Mund<br />
Bei dem auf dem Rücken liegenden Patienten werden durch das nach hinten strecken<br />
des Kopfes und Anheben des Unterkiefers die Atemwege freigemacht (Zähne des<br />
Unterkiefers vor die Zähne des Oberkiefers). Die zurückfallende Zunge, welche die<br />
Atemwege versperrt, wird so nach vorne gezogen.<br />
Beengende Kleidungsstücke öffnen. Der Helfer hält mit der einen Hand den Kopf des<br />
Patienten am Scheitel und hält ihn so in der richtigen Lage. Mit der anderen Hand wird<br />
der Unterkiefer nach vorne gezogen und der Mund verschlossen. Der Helfer setzt seinen<br />
Mund luftdicht über die Nase des Patienten und bläst seine Ausatemluft ein.<br />
Bei der Mund-Mund-Beatmung muss die Kopfhaltung gleich bleiben. Hier wird einfach<br />
mit Zeigefinger und Daumen der Hand am Scheitel noch die Nase zugehalten, mit der<br />
Hand am Kiefer nur der Unterkiefer nach vorne gezogen, nicht aber der Mund<br />
verschlossen.<br />
Mund-Nase<br />
Mund-Mund<br />
Die Gefahr des zu starken Druckes beim Einblasen ist nicht so gross.<br />
Das Abdichten der Nase ist besser möglich als das des Mundes.<br />
Gefahr des zu starken Druckes, da kaum Widerstand geht Luft in den<br />
Magen => Erbrechen<br />
Informativ:<br />
Mund-Stoma Beatmung von Kehlkopflosen durch Kanüle am Hals<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Bei richtiger Kopfhaltung wird die eigene Ausatemluft dem Patienten eingeblasen.<br />
Rhythmus: - Neugeborene 40-60 / Min.<br />
- Säuglinge 25-30 / Min.<br />
- Kinder / Erwachsene 12-15 / Min.<br />
Der Helfer hat nach jedem Atemstoss den Kopf zu drehen, Blick auf Brust-kasten, Ohr<br />
auf Nase und Mund. Beim Luftholen kann nun der Retter die Wirkung der Atemspende<br />
beobachten. Ca. alle 3 - 5 Minuten sind zu kontrollieren, ob der Patient nun selbst atmet.<br />
Demo: Beatmung mit dem Mund<br />
� Der Klassenlehrer geht nach dem Handlungsschema ABC<br />
vor und demonstriert die korrekte Beatmung<br />
� Verletzte Person ansprechen, keine spontanen Lebenszeichen<br />
vorhanden<br />
� Handlungsschema ABC am Phantom<br />
A Atemwege freimachen<br />
� Blick in den Mund, Fremdkörper entfernen.<br />
� Kopf nach hinten, Ohr und Wange über Mund-Nasen-Partie, Blick<br />
auf Brustkasten, Hand auf Brust Höhe Zwerchfell, Gesichtshaut und<br />
Lippen bläulich verfärbt? (Zyanose)<br />
Atmung ist sichtbar, hörbar, fühlbar<br />
Nein, keine Atmung vorhanden!<br />
B Beatmen<br />
� Richtige Stellung einnehmen und richtige Kopfhaltung beim<br />
Patienten<br />
� 2 Atemstösse<br />
� Kontrolle ob Eigenatmung, wenn nach 2 Beatmungsstössen die<br />
Eigenatmung nicht einsetzt, weiterfahren mit<br />
C Circulation und, falls nötig, CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />
starten, wenn Circulation vorhanden aber keine Eigenatmung, mit<br />
12-15 Atemstössen pro Minute weiterfahren<br />
� Nach jedem Atemstoss Kontrolle durch Blick auf Brust<br />
� Kontrolle ob Eigenatmung vorhanden, wenn nein, weiterfahren<br />
� Auf bequeme Haltung achten<br />
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<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Spontanatmung setzt ein!<br />
� Sofort richtige Seitenlagerung und ständig beobachten<br />
� Patient untersuchen evtl. weitere lebensrettende Sofortmassnahmen<br />
einleiten<br />
� Handlungsschema ABC immer wieder wiederholen<br />
� Die Teilnehmer üben die Mund-Nase-Beatmung,<br />
immer mit Handlungsschema ABC<br />
� Der Klassenlehrer überwacht, korrigiert, ergänzt und bespricht wenn nötig die Arbeit des<br />
Teilnehmers.<br />
Beutelbeatmung mit und ohne Sauerstoff<br />
Die bereits schon ausgezeichnete Methode der direkten Beatmung mit dem Mund kann<br />
mit dem Hilfsmittel "Beatmungsbeutel" noch übertroffen werden. Beatmungsbeutel<br />
kombiniert mit Sauerstoff ist, abgesehen von der Intubation (Schlauch in die Luftrohre),<br />
die beste Beatmungsbehandlung.<br />
- Mundbeamtung 16% O2<br />
- Beutelbeatmung 21% O2<br />
- Beutel mit O2-Beatmung 80% O2<br />
(bei vorliegendem Modell)<br />
43
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Beatmungskoffer blau (Sanitätsmodul Orts-FW)<br />
Konzept: Massiver, staub- und spritzwasserfester Koffer. Material <strong>für</strong><br />
Beutelbeatmung mit Sauerstoffbeigabe <strong>für</strong> Erwachsene und<br />
Kinder<br />
Beatmungsbeutel: Beatmungsbeutel LEARDAL mit Sauerstoffreservoir kochfest<br />
Masken: Erwachsene Grössen 3+5<br />
Kinder Grössen 0+2<br />
Sauerstoffflasche: Medizinalsauerstoff, Flasche 2 l/200 bar, Druckreduzierventil<br />
fest eingestellt, konstante Dosierung 4 l/Min. entspricht bei<br />
� Erwachsene Beatmungsfrequenz 12/Min. = 80% O2<br />
� Kinder Beatmungsfrequenz 20/Min. = 90% O2<br />
Achtung: Sauerstoffarmaturen und –Anschlüsse nie mit Fett/Öl oder<br />
fett- /ölhaltigen Putzlappen behandeln.<br />
Kontrollblatt: Für die Sauerstoff-Flaschen ist je ein Kontrollblatt analog<br />
Atemschutz zu erstellen.<br />
Retablierung nach � Die Flaschen sind gemäss Reglement prüfen zu lassen.<br />
Einsatz und � Reinigen mit warmem Wasser und Reinigungslösung nach<br />
Übungen:<br />
Angaben des Herstellers.<br />
� Bei starker Verschmutzung können Beatmungsbeutel und<br />
Masken im Autoklaven sterilisiert werden (siehe Angaben<br />
des Herstellers)<br />
Funktion Beatmungsausrüstung<br />
Der Beutel ersetzt unsere Lunge. Sein Volumen wird über die Maske, mit welcher<br />
versucht wird, die Nasen-Mundpartie des Opfers dicht abzuschliessen, in die Lunge<br />
geblasen. Der Beutel holt die Luft aus der Umgebung. Durch das Anschliessen der<br />
Sauerstoff-Flasche wird der Beutel mit O2 angereichert.<br />
Das zusätzliche Sauerstoff-Reservoir (Beutel mit Ventil) ermöglicht, zusammen mit einer<br />
erhöhten Sauerstoffzufuhr (Ausrüstung Rettungsdienste), eine bis zu 100% Sauerstoff-<br />
Anreicherung. Während der Kompressionsphase des Beutels strömt Sauerstoff in den<br />
Reservoirbeutel und steht <strong>für</strong> die nächste Kompression zusätzlich zur Verfügung. Der<br />
jeweils nicht durch Sauerstoff gedeckte Volumenanteil im Beutel wird in jedem Fall durch<br />
die Umgebungsluft gedeckt.<br />
44
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Die Ausatmungsluft des Patienten tritt beim gelben Ventil in der Maske in die Umgebung<br />
aus.<br />
Mit 4 It. / Min. ist eine ca. 80% Sauerstoff-Beatmung gewährleistet. Für eine 100%<br />
Sauerstoff-Beatmung müsste man mit 12 bis 13 I/Min. arbeiten, d.h.: dreimal kürzere<br />
Einsatzdauer. Zudem müsste das entsprechende Ventil von Hand reguliert werden. Aus<br />
diesen Gründen hat sich das AFS <strong>für</strong> das 4 I/Min. eingestellte Ventil entschieden.<br />
Ein Einsatz unter Atemschutzbedingungen ist also nicht immer bedenkenlos. Sicherlich<br />
aber besser als gar nichts!<br />
Eine Beatmung mit Sauerstoff ist medizinisch unbedenklich und ungefährlich; im<br />
Gegenteil, in den meisten Fällen (Rauchgasvergiftung / Chemie) zwingend.<br />
Auch bei einem Kreislaufkollaps oder Schwächeanfall eines AdF (Atemschutz) ist dies<br />
neben der richtigen Lagerung die beste Medizin.<br />
Demo:<br />
Wenn möglich kniet der Helfer am Kopf des Patienten,<br />
� nimmt den Kopf zwischen die Knie,<br />
� dreht den Kopf nach hinten,<br />
� zieht den Unterkiefer nach vorne, Zähne des Unterkiefers vor die<br />
Zähne des Oberkiefers,<br />
� nimmt die Maske zwischen Daumen und Zeigefinger, setzt die<br />
Maske von der Nasenwurzel her über Nase und Mund an und hält<br />
mit den restlichen Fingern den Unterkiefer nach vorne.<br />
� Mit der anderen Hand betätigt er den Beutel.<br />
(Beutel in der Hand zusammen drücken, nicht zwischen Handfläche<br />
und Oberschenkel zusammen pressen.)<br />
Achtung: Druck und Volumen!<br />
� Rhythmus auch ca. 12-15 mal pro Minute.<br />
� Die Teilnehmer üben die Beatmung mit dem Beutel<br />
� Der Klassenlehrer überwacht, korrigiert, ergänzt und bespricht wenn nötig die Arbeit des<br />
Teilnehmers.<br />
45
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />
Hinweise zu Kreislaufstillstand und dem Vorgehen bei CPR/Herz-Lungen-Wiederbelebung.<br />
Der Klassenlehrer demonstriert die praktische Anwendung. Jeder Teilnehmer sucht einmal<br />
die Kompressionsstelle und macht einige Kompressionen.<br />
Eine vertiefte Ausbildung mit Erlangen eines Ausweises wird in der eigenen Wehr an die<br />
entsprechenden AdF vermittelt. Die Ausbildung mit Ausweis muss alle<br />
2 Jahre aufgefrischt werden, was wiederum mit einem neuen Eintrag im Ausweis verbunden<br />
ist.<br />
Was heist CPR C Cardio (Herz)<br />
P Pulmonale (Lungen)<br />
R Reanimation (Wiederbelebung)<br />
Kreislaufstillstand<br />
Ursachen des Kreislaufstillstandes<br />
Pulslosigkeit ist der Ausdruck da<strong>für</strong>, dass die Pumpwirkung des<br />
Herzens ausgesetzt hat und der Kreislauf stillsteht.<br />
Der Kreislaufstillstand wird hauptsächlich verursacht durch:<br />
� Ersticken (Verlegung der Atemwege, Lawinenverschüttung,<br />
Verdrängung des Sauerstoffes durch ein anderes Gas)<br />
� Ertrinken<br />
� grossen Blutverlust<br />
� Elektrounfall<br />
� Schlag in die Herzgegend (z.B. stumpfes Brusttrauma)<br />
� Medikamentenüberdosierung, Vergiftung<br />
� Herzstörungen (Herzinfarkt, Rhythmusstörungen)<br />
� Unterkühlung<br />
� Störungen in der chemischen Zusammensetzung von Blut- und<br />
Gewebeflüssigkeit (Elektrolytstörungen)<br />
46
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Zeichen eines Kreislaufstillstandes<br />
� Bewusstlosigkeit<br />
� Atemstillstand<br />
� fehlender Puls an der Halsschlagader<br />
Nur beim gleichzeitigen Vorliegen dieser 3 Zeichen kann von einem<br />
Kreislaufstillstand ausgegangen werden.<br />
Feststellen eines Kreislaufstillsandes<br />
Patient immer zuerst ansprechen<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden?<br />
� Ist sie wach oder weckbar?<br />
� Ist sie bewusstlos?<br />
Ansprechen (laut), beim Schlüsselbein kneifen und dabei auf die<br />
Reaktion im Gesicht achten, nicht schütteln da dies eine bestehende<br />
Verletzung verschlimmern könnte.<br />
Keine spontanen Lebenszeichen vorhanden,<br />
der Patient ist bewusstlos<br />
Sofort nach dem Handlungsschema ABC vorgehen und entsprechende<br />
Lebensrettende Sofortmassnahmen einleiten.<br />
A Atemwege freimachen<br />
� Blick in den Mund, Fremdkörper entfernen.<br />
� Kopf nach hinten, Ohr und Wange über Mund-Nasen-Partie, Blick<br />
auf Brustkasten, Hand auf Brust Höhe Zwerchfell, Gesichtshaut und<br />
Lippen bläulich verfärbt? (Zyanose)<br />
Atmung ist sichtbar, hörbar, fühlbar<br />
47
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Nein keine Atmung vorhanden<br />
B Beatmen<br />
� 2 Beatmungsstösse<br />
� Kontrolle ob Eigenatmung, wenn nach 2 Beatmungsstössen die<br />
Eigenatmung nicht einsetzt, weiterfahren mit Punkt C Circulation<br />
und, falls nötig, CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung starten.<br />
C Circulation<br />
� Blutkreislauf: Ist Puls fühlbar?<br />
(Lebenszeichen vorhanden?)<br />
� Puls immer einseitig mit Zeigefinger und Mittelfinger am Hals fühlen.<br />
Nicht drücken, nur tasten! Der Puls an der Halsschlagader ist noch<br />
vorhanden, wenn periphere Pulse, z.B. Handgelenk, schon nicht<br />
mehr fühlbar sind.<br />
Ist keine Atmung und kein Puls an der Halsschlagader vorhanden,<br />
sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung/CPR beginnen.<br />
48
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Technik der Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR)<br />
Demo durch Klassenlehrer an der Puppe<br />
� CPR-Kompressionen starten<br />
Indem Sie rhythmisch auf das Brustbein des Patienten drücken,<br />
erzeugen Sie eine Art künstlichen Kreislauf.<br />
� CPR-Druckstelle auf dem Brustbein<br />
Die korrekte Stelle <strong>für</strong> die Kompressionen liegt auf der unteren<br />
Hälfte des Brustbeins des Patienten, zwei Fingerbreit oberhalb des<br />
Rippenwinkels.<br />
� Handstellung<br />
Zum Pressen verwenden Sie den Handballen. Legen Sie die<br />
Handfläche Ihrer Hand auf die Druckstelle am Brustbein des<br />
Patienten. Ihre zweite Hand kommt auf den Handrücken der unteren<br />
Hand.<br />
� In rascher Folge 30 Kompressionen<br />
Mit gestreckten Armen drücken Sie den Brustkorb des Patienten ca<br />
4-5 cm tief hinunter.<br />
Tempo: 30 x pressen in ca 16 Sekunden.<br />
� Abwechselnd 2 Beatmungsstösse und 30 Kompressionen<br />
Ein CPR-Zyklus <strong>für</strong> Erwachsene umfasst<br />
2 Atemstösse und 30 Kompressionen<br />
Dies gilt bei einem und bei zwei Helfern!<br />
� Nach den ersten 4 CPR-Zyklen die Herztätigkeit überprüfen<br />
� An der Halsschlagader während 10 Sekunden prüfen, ob Puls<br />
spürbar ist.<br />
Wenn kein Puls spürbar:<br />
� Mit CPR-Zyklen weiterfahren, bis professionelle Rettungskräfte<br />
eintreffen. Ca alle 5 Minuten die Herztätigkeit überprüfen<br />
(Puls an der Halsschlagader)<br />
49
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
CPR / Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Säuglingen und Kindern bis 8 Jahre<br />
Zwischen der CPR-Technik bei Erwachsenen und den Techniken bei Säuglingen und<br />
Kindern bestehen wesentliche Unterschiede. Diese ergeben sich aus dem schwächeren<br />
Körperbau, dem kleineren Atemvolumen und der rascheren Herz- und Atemtätigkeit der<br />
Kinder. Die Notwendigkeit <strong>für</strong> eine Herz-Lungen-Wiederbelebung bei Kindern ist sehr<br />
selten.<br />
Dies ist Bestandteil der vertieften CPR-Ausbildung mit Ausweis.<br />
Achtung: Es ist nicht erlaubt, Beatmung und CPR an Menschen zu üben!<br />
Das Risiko, durch Herz-Lungen-Wiederbelebung/CPR, bei einem Patienten<br />
Rippenbrüche oder ein Brustbeinbruch zu verursachen ist nicht aussergewöhnlich.<br />
Wenn der Druckpunkt zu weit unten angesetzt wird, kann zu Verletzungen<br />
innerer Organe wie Leber oder Milz durch gebrochene Rippen kommen.<br />
Dauer der Beatmung oder der Herz-Lungen-Wiederbelebung / CPR<br />
Bis die Spontanatmung bzw. die Herztätigkeit wieder einsetzt, oder ein Arzt<br />
den Tod des Patienten feststellt.<br />
Bergerbahre (Sanitätsmodul Orts-FW)<br />
Der Klassenlehrer zeigt als letzten Teil des Sanitätsmoduls der Orts-<strong>Feuerwehr</strong>en<br />
die Handhabung und den Einsatz der Bergerbahre.<br />
50
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA<br />
- Teil 3<br />
Lektion R2<br />
___________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Mit dem 3.Teil wird die Lesoma-Ausbildung in der <strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
abgeschlossen.<br />
Hinweis<br />
� Die vertiefte CPR-Ausbildung mit Erlangung des CPR-Ausweises und die Ausbildung<br />
am Sanitätsmodul Strassenrettung ist im Annex-Programm enthalten.<br />
Gezielte Fragen zu<br />
� den Lebensrettenden Sofortmassnahmen allgemein<br />
� Überblick vor ABC Merkpunkte<br />
� Handlungsschema ABC<br />
Patienten mit und ohne spontane Lebenszeichen<br />
� Patienten untersuchen<br />
� Lagerungen<br />
� Verbrennungen / Verätzungen<br />
� Blutstillung / Amputate<br />
� Beatmung<br />
Mund-Nase<br />
Beutel mit und ohne Sauerstoff<br />
� Technik der Herz-Lungen-Wiederbelebung / CPR<br />
� Sanitätsmodul Orts-FW<br />
Wichtige Punkte ergänzen bzw. bestätigen<br />
Plakate einsetzen<br />
Ziel erreicht?<br />
51
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Rettungsdienst: LESOMA / ABC Plakat R2.1<br />
ABC<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden<br />
Ist die Person wach?<br />
Nein<br />
A Atemwege freimachen<br />
Ist die Atmung sichtbar, hörbar fühlbar?<br />
Nein Ja Lagern<br />
B Beatmen / 2 Beatmungsstösse<br />
Ist Atmung sichtbar, hörbar, fühlbar?<br />
Nein Ja Lagern<br />
C Circulation<br />
Ist Puls spürbar?<br />
Ja Beatmen<br />
Nein CPR einleiten<br />
52
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
___________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Knoten / Sicherungen Lektion R3<br />
Rettung über Leitern<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Führung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: - Plakate - R 1.3<br />
- R 3.1<br />
- R 3.2<br />
- R 3.3<br />
- Instruktionsbehelf - R 3.1.1<br />
Inhalt: Teil A<br />
Knoten / Sicherungen<br />
- Karabinerbremse (Halbmastwurf)<br />
- Achterknoten<br />
- Selbstsicherung<br />
- Sicherung von exponierten Personen<br />
Teil B<br />
Rettung steigunsicherer / steigunfähiger Personen<br />
- Brust- und Rückenbindung<br />
- Einstieg über Fenster / Fenster öffnen<br />
Seilwicklung<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht Karabinerbremse, Achterknoten und<br />
Seilwicklung<br />
> Jeder kann eine Rettung steigunsicherer und steigunfähiger<br />
Personen ausführen<br />
> Jeder kennt die Sicherung von Personen<br />
Schwergewicht: Führung, praktische, fehlerfreie Arbeit mit Schiebeleiter und<br />
Seilen<br />
58
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Knoten / Sicherungen Lektion R3<br />
Rettung über Leitern<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Inhalt: Teil A<br />
Knoten / Sicherungen<br />
- Karabinerbremse (Halbmastwurf)<br />
- Achterknoten<br />
- Selbstsicherung<br />
- Sicherung von exponierten Personen<br />
Teil B<br />
Rettung steigunsicherer / steigunfähiger Personen<br />
- Brust- und Rückenbindung<br />
- Einstieg über Fenster / Fenster öffnen<br />
Seilwicklung<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Teil A / Einstieg / Knoten / Sicherungen<br />
- Bei Arbeiten auf Dächern, in steilem Gelände und allgemein an exponierten Stellen ist<br />
eine entsprechende Sicherung der Einsatzkräfte unerlässlich.<br />
Ausrüstung<br />
- Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Demo - Karabinerbremse / Halbmastwurf Plakat<br />
als dynamischer Knoten R 3.1<br />
- Anwendung: - Als Bremse beim Sichern allgemein<br />
- Sichern steigunsicherer und steigunfähiger<br />
Personen<br />
- Achterknoten als Fixierknoten<br />
- Anwendung: - Als Schlaufe am Ende eines Seiles<br />
- Als Seilverbindung bei gleich starken Seilen<br />
- Als fixe Verankerung<br />
59
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Teil B / Einstieg / Rettung über Leitern<br />
Knoten / Sicherungen R3 / Seite 3<br />
Rettung über Leitern<br />
- Retten bedeutet die Befreiung von Menschen und Tieren aus einer Gefahr, der<br />
sie sich nicht selbst entziehen können.<br />
Mögliche Gefahren<br />
- Menschen und Tiere können bedroht sein durch:<br />
- Feuer, Hitze, Wärmestrahlung und Rauch<br />
- Giftige Gase und Dämpfe<br />
- Explosionen, Einsturz<br />
- Elementarereignisse<br />
usw.<br />
Mannschaft / Tätigkeiten<br />
- Unteroffizier - steigt vor / befindet sich im Objekt<br />
- 6 AdF - 2 sichern den Leiterfuss<br />
- 3 im Objekt - 2 heben die zu rettende Person auf die Leiter<br />
- 1 sichert die zu rettende Person<br />
- 1 am Leiterkopf / steigt bei der zu rettenden Person vor<br />
Sicherheitsbestimmungen Plakat R 1.3<br />
- Rettungen sind mit aller Vorsicht und Aufmerksamkeit durchzuführen<br />
- Bei Arbeiten mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen<br />
- Anstellwinkel, wenn möglich immer 75°, nie kleiner als 60°<br />
- Belastung der Leiter beim Besteigen durch <strong>Feuerwehr</strong>angehörige: 1 Person auf der<br />
Leiter<br />
- Belastung der Leiter bei Rettungsübungen<br />
Steigunsichere und steigunfähige Personen: 2 Personen (1 AdF und 1 Person),<br />
langsam<br />
absteigen<br />
- Steigunsichere und steigunfähige Personen sind zu sichern<br />
Ausrüstung<br />
- Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Auf eine fehlerfreie und sichere Handhabung der Schiebeleiter ist besonders zu<br />
achten.<br />
1. Phase Besteigen einer Leiter / Einsteigen ins Objekt<br />
Einsatz Schiebeleiter kurz aufarbeiten und vertiefen<br />
- Mannschaftseinteilung<br />
- Wer tut was / Trupp 1 ... Trupp 2 ...<br />
Leiterstellung mit Schiebeleiter praktisch ausführen.<br />
61
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
2. Phase<br />
Knoten / Sicherungen R3 / Seite 4<br />
Rettung über Leitern<br />
Demo - Besteigen einer Leiter<br />
- Die Hände umfassen die Sprossen<br />
- Mit dem ganzen Fuss auf die Sprossen stehen<br />
- Richtiges Einsteigen ins Objekt Plakat<br />
- Rittlings über die Fensterbrüstung R 3.3<br />
ins Gebäude einsteigen.<br />
- Boden prüfen vor dem Verlassen der Fensterbrüstung<br />
- Fenster öffnen<br />
1. Augen geschützt?<br />
2. Fensterscheibe einschlagen<br />
3. Fenster normal öffnen<br />
- Reihenfolge beim Besteigen<br />
Rettungseinsatz<br />
- Unteroffizier (sichert, wenn nötig, den Leiterkopf)<br />
- Trupp 1<br />
- Weitere AdF<br />
Löscheinsatz<br />
- Unteroffizier<br />
- Unterstützung<br />
- Rohrführer<br />
Üben: - Besteigen der Leiter / Einsteigen ins Objekt<br />
Rettung einer steigunsicheren Person<br />
Einstieg: Steigunsicher - Personen, die selbständig eine Leiter begehen<br />
können<br />
Steigunfähig - Personen, die nicht mehr selbständig eine Leiter<br />
begehen können<br />
Demo:<br />
Brust- / Rückenbindung<br />
Ausführung<br />
- Endteil des Rettungsseiles mit dem Karabinerhaken unter den<br />
Armen zweimal um den Oberkörper winden.<br />
- Seillänge so regulieren, dass sich der Karabinerhaken auf der<br />
Brust bzw. auf dem Rücken befindet.<br />
- Windungen unter die Arme hochschieben und leicht anziehen.<br />
- Mit Karabinerhaken, Öffnung gegen den Körper, in die erste<br />
Seilwindung einfahren.<br />
- Zweite Seilwindung zweimal in den Karabinerhaken einschlaufen.<br />
- Anpassen, Kontrolle<br />
Anwendung - Rettung steigunsicherer und steigunfähiger<br />
Personen<br />
62
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Sicherungen R3 / Seite 5<br />
Rettung über Leitern<br />
Üben: Brust- /Rückenbindung<br />
Demo: - Rettung einer steigunsicheren Person<br />
- Person sichern mit Brustbindung<br />
- Seil sichern mit Karabinerbremse<br />
Abschluss: - Begriffe - steigunsichere / steigunfähige Personen<br />
- Brust- /Rückenbindung<br />
- Karabinerbremse / Halbmastwurf<br />
3. Phase Rettung einer steigunfähigen Person<br />
- ohne Rettungsschlitten oder Rettungsbrett<br />
Einstieg: Vorgehen / Sicherung / erforderliche AdF<br />
Demo: Vorsteigen (KL) (am Leiterfuss)<br />
Üben: - Vorsteigen (am Leiterfuss)<br />
- Rettung durch Teilnehmer ausführen (Anleitung durch KL)<br />
- auf richtiges Einsteigen ins Objekt achten<br />
- Rückzug Schiebeleiter<br />
Demo: Seilwicklung (Solothurnerbindung)<br />
- damit jedes Seil jederzeit sofort eingesetzt werden kann<br />
- ermöglicht ein rasches, vollständiges, knäuelfreies Öffnen<br />
Abschluss: - Vorgehen / Sicherung / wichtige Punkte<br />
- Seilentwicklung mit allen Seiten<br />
- am Schluss sind alle Teilnehmer mindestens 1 mal über die Leiter in das Gebäude<br />
ein- und ausgestiegen<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
- Wie wird eine steigunsichere / steigunfähige Person gerettet (ohne Rettungsschlitten)<br />
- Sicherungen / Bindungen<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Belastung der Leiter?<br />
- Karabinerbremse - Wie?<br />
- Brust- und Rückenbindung<br />
- Was ist dabei besonders zu beachten?<br />
- Selbstsicherung - Wann?<br />
- Achterknoten - Wie / Anwendung wo?<br />
- Ziel erreicht?<br />
63
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Materialliste<br />
- 1 Schiebeleiter<br />
- 5 Rettungsseile<br />
- Hilfsstricke auf AdF<br />
Knoten / Sicherungen R3 / Seite 6<br />
Rettung über Leitern<br />
64
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Rettungsdienst Plakat: R 3.1<br />
- Knoten<br />
Karabinerbremse / Halbmastwurf<br />
Achterknoten<br />
65
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Rettungsdienst: Plakat: R 3.2<br />
- Sicherungen<br />
Sicherung einer exponierten Person<br />
- von oben<br />
Sicherung einer exponierten Person<br />
- von unten oder seitlich<br />
66
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst: Plakat: R 3.3<br />
- Einstieg über Fenster / Fenster öffnen<br />
Einstieg über Fenster<br />
Fenster öffnen<br />
67
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Rettungsdienst<br />
- Brust - /Rückenbindung, Seilwicklung R 3.1.1.<br />
Brust- / Rückenbindung<br />
Ausführung: - Endteil des Rettungsseiles mit dem Karabinerhaken unter den Armen zweimal<br />
um den Oberkörper winden.<br />
- Seillänge so regulieren, dass sich der Karabinerhaken auf der Brust<br />
bzw. Mitte Rücken befindet.<br />
- Windungen unter die Arme hochschieben und leicht anziehen.<br />
- Mit Karabinerhaken, Öffnung gegen den Körper, in die erste Seilwindung<br />
einfahren.<br />
- Zweite Seilwindung zweimal in den Karabinerhaken einschlaufen.<br />
- Anpassen, Kontrolle<br />
Anwendung: - Rettung steigunsicherer und steigunfähiger Personen<br />
Seilwicklung<br />
Die abgebildete Seilwicklung ermöglicht ein rasches, vollständiges und knäuelfreies Öffnen.<br />
68
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Rettung aus der Tiefe Lektion R4<br />
Knoten<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Befehlsgebung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: - Plakate - R 4.1<br />
- R 4.2<br />
Inhalt: Teil A<br />
Rettung aus der Tiefe<br />
- Einsatzmöglichkeiten<br />
- Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
- Kommandos<br />
- Vorgehen<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Ausrüstung<br />
Teil B<br />
Knoten<br />
- Mastwurf<br />
- Maurerknoten mit Nasenband<br />
Lektionsziel: > Jeder kann eine Rettung aus der Tiefe durchführen<br />
und beherrscht die Anwendung des AROVA-Gurtes<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
> Jeder beherrscht Mastwurf und Maurerknoten mit Nasenband<br />
Schwergewicht: Befehlsgebung / Praktische, fehlerfreie Arbeit / Sicherheit<br />
69
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
___________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Rettung aus der Tiefe Lektion R4<br />
Knoten<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Teil A<br />
Rettung aus der Tiefe<br />
- Einsatzmöglichkeiten<br />
- Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
- Kommandos<br />
- Vorgehen<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Ausrüstung<br />
Teil B<br />
Knoten<br />
- Mastwurf<br />
- Maurerknoten mit Nasenband<br />
Teil A / Einstieg / Rettung aus der Tiefe<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
- Sickergruben - Kinder können hineinfallen<br />
- Grundwasserschächte - Pumpen usw. müssen gewartet werden,<br />
Unfallgefahr<br />
- Liftschächte - technische Defekte<br />
- Wartungsarbeiten - Unfallgefahr<br />
- Notausstiege - evtl. einziger Fluchtweg<br />
- Silos - Gärgase<br />
- Jauchegruben - Gase<br />
usw.<br />
Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps Plakat R4.1<br />
- Unteroffizier<br />
- 4 AdF Trupp 1 und Trupp 2<br />
sichern und heben die Last kreuzweise im Wechsel<br />
Vorgehen im Einsatz<br />
- Am Plakat erläutern<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
- Rettungen sind mit aller Vorsicht und Aufmerksamkeit durchzuführen<br />
- Bei Arbeiten mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen<br />
70
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Ausrüstung<br />
- Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe<br />
- Atemschutz, je nach Situation<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Rettung aus der Tiefe R4 / Seite 2<br />
Knoten<br />
Mannschaftseinteilung und Tätigkeiten am Gerät wiederholen / vertiefen<br />
Demo: - AROVA-Gurt vorstellen und Anwendung demonstrieren<br />
- Rettung aus der Tiefe schrittweise durchführen<br />
Üben: - Jeder übt einmal mit dem AROVA-Gurt an einem andern<br />
Teilnehmer.<br />
- 2 - 3 Rettungen ausführen, so dass jeder Teilnehmer mindestens<br />
2 x eingesetzt wird.<br />
- Einsatz mit 4 und 2 Seilen zeigen<br />
Kommandos Achtung - alle ab! Seile nachfassen<br />
Trupp 1 + 2 melden: Bereit<br />
Trupp 1 meldet: gesichert<br />
Achtung - alle auf!<br />
Trupp 1 - sichern!<br />
Trupp 2 - ab!<br />
Trupp 2 meldet: gesichert<br />
Trupp 1 + 2 melden: Bereit<br />
Trupp 2 - sichern!<br />
Trupp 1 - ab!<br />
Achtung - alle auf!<br />
- Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Rettung ausge-<br />
führt ist<br />
71
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Teil B / Knoten<br />
Rettung aus der Tiefe R4 / Seite 3<br />
Knoten<br />
Einstieg: Bei Rettungen, Sicherungen, bei Räumungsarbeiten und in der<br />
Wasserwehr sind zuverlässige Knoten erforderlich, die sich<br />
auch<br />
nach dem Nasswerden wieder leicht lösen lassen.<br />
Demo - Mastwurf gelegt und gesteckt Plakat<br />
R 4.2<br />
- Anwendung: - Fixierung / Selbstsicherung<br />
- Er ermöglicht einen doppelten Zug in gleicher<br />
und in verschiedener Richtung<br />
Üben: - Mastwurf gelegt und gesteckt<br />
Demo: - Maurerknoten mit Nasenband Plakat<br />
R 4.2<br />
- Anwendung: - Verankerung eines Seiles z.B. an<br />
Baumstämmen<br />
- Zum Aufziehen von Balken usw.<br />
- Das Nasenband bewirkt das Halten eines länglichen<br />
Gegenstandes in der Zugrichtung.<br />
Üben Maurerknoten mit und ohne Nasenband<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Anschliessend Karabinerbremse, Achterknoten und Seilwicklung<br />
festigen<br />
- Mannschaftseinteilung<br />
- Tätigkeiten<br />
- Was ist besonders zu beachten? - Seilverlauf!<br />
- Wie wird der AROVA-Gurt eingesetzt<br />
- Mastwurf - Wie?<br />
- Maurerknoten - Anwendung mit und ohne Nasenband<br />
- Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
- 6 Rettungsseile<br />
- 2 AROVA-Gurte<br />
- 2-3 Balken<br />
72
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Rettungsdienst Plakat: R 4.1<br />
- Rettung aus der Tiefe<br />
73
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Rettungsdienst: Knoten Plakat: R 4.2<br />
- Mastwurf / Maurerknoten / Nasenband<br />
Mastwurf<br />
Maurerknoten / Nasenband<br />
74
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Leitungsdienst Lektion L1<br />
____________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Befehlsgebung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakate - L 1.1<br />
- L 1.2<br />
- L 1.3<br />
Instruktionsbehelfe - L 1.1.1<br />
- L 1.1.2<br />
- L 1.1.3<br />
Inhalt: Schlauchmaterial / verschiedene Dimensionen<br />
- Storzkupplung<br />
- Leitungsarten / grundsätzlicher Aufbau<br />
- Leitungsnummerierung<br />
Armaturen - Teilstück<br />
- Strahlrohre<br />
Bedienung und Funktion Hydrant<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht die Befehlsgebung<br />
> Jeder beherrscht die praktische Arbeit im Detail<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
Schwergewicht: Befehlsgebung, praktische, technisch fehlerfreie Arbeit<br />
Sicherheit<br />
75
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Leitungsdienst Lektion L1<br />
____________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Inhalt: Schlauchmaterial / verschiedene Dimensionen<br />
- Leitungsarten / grundsätzlicher Aufbau<br />
- Storzkupplung<br />
Armaturen - Teilstück / Sammelstück<br />
- Strahlrohre<br />
Bedienung und Funktion Hydrant<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Rahmenbedingungen: Der Arbeitsplatz ist so zu wählen, dass nie mit einer Leitung eine<br />
Strasse überquert werden muss.<br />
Einstieg<br />
Material vorstellen - Schläuche ø 40 mm / ø 75 mm<br />
- Teilstück / Strahlrohre / Hydrantenschlüssel<br />
- Übergangsstück / Storzschlüssel<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Bei allen Arbeiten mit Leitungen unter Druck ist der Helm zu tragen<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung / Handschuhe<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
In jeder Phase sind die Begriffe <strong>für</strong> das Material, die einzelnen Arbeiten und<br />
die Chargen zu erklären. Jede Phase soll in sich abgeschlossen sein, d.h. in jede Phase<br />
einsteigen und sie auch klar mit bekannten und neu erlernten Begriffen abschliessen.<br />
Arbeiten im Trupp / Dualprinzip / Chargen gezielt wechseln.<br />
In allen Phasen auf richtiges Kuppeln der Schläuche achten.<br />
1. Phase Leitungsarten / Aufbau / Storzkupplung Plakat<br />
L 1.1<br />
Demo - Storzkupplung erklären<br />
- Schläuche richtig verkuppeln > Klick! Hinweis auf Unfallgefahr<br />
Üben - Jeder Teilnehmer kuppelt mehrere Male mit und<br />
ohne Schlüssel ein und aus<br />
76
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Leitungsdienst L1 / Seite 2<br />
2. Phase Schnellangriff Plakat<br />
L1.2<br />
TLF<br />
Einstieg: - Schnellangriff = 1. Leitung direkt ab Tank-Löschfahrzeug<br />
- Kommandos / Rohrführer / Unterstützung<br />
Demo: - Schnellangriff ausziehen, Schlauchvorrat auslegen<br />
- Rohrführer bedient das Stahlrohr / Hinweis auf richtige Haltung<br />
- Unterstützung hilft dem Rohrführer und löst ihn ab<br />
- Bedienung Strahlrohr unter Druck (durch Klassenlehrer)<br />
Üben: - Funktion Rohrführer / Bedienung Strahlrohr bzw. Pistole<br />
Abschluss: - Rückzug - Was wird jetzt gemacht?<br />
- Schnellangriff beim Aufwickeln mit Putzlappen<br />
reinigen<br />
- Begriffe - Schnellangriff<br />
- Rohrführer / Unterstützung / Strahlrohr<br />
- Rückzug<br />
________________________________________________________________________<br />
3. Phase Aufbau Zubringerleitung / Hydrant Plakat<br />
L 1.2<br />
TLF<br />
Einstieg: - Zubringerleitung / Aufbau durch Trupp<br />
- vom Verbraucher -TLF/ MS - zum Wasserbezugsort<br />
- mit Schläuchen ø 75 mm / ø 110 mm<br />
- Kommandos<br />
- Arbeit Hydrantier<br />
Üben: - Schnellangriff ausziehen - Schlauchvorrat - Rückmeldung<br />
Demo: - Zubringerleitung erstellen (unter Druck nehmen)<br />
- ab Hydrant direkt mit ø 75 mm / ø 110 mm<br />
wenn nötig mit Übergangsstück<br />
- doppelt gerollte Schläuche drallfrei auslegen -Sicherheit<br />
- Hinweis auf richtiges Kuppeln -Sicherheit<br />
- Bedienung Hydrant (Hydrantier) demonstrieren<br />
gemäss Instruktionsbehelf<br />
- Funktion eines Hydranten erklären<br />
- langsam öffnen und schliessen / Warum?<br />
77
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Leitungsdienst L1 / Seite 3<br />
Üben: - Bedienung Hydrant durch Teilnehmer<br />
Rückzug: - Leitung abbrechen / Schläuche entleeren<br />
- Schläuche doppelt rollen<br />
Abschluss: - Begriffe: Zubringerleitung / Hydrantier<br />
- Hydrant: Schutzdeckel / Verschlusskappe / Hauptventil /<br />
Seitenventil / Entwässerung / Typ Überflur, Polyvalent<br />
4. Phase Aufbau Transportleitung / Teilstück Plakat<br />
L 1.3<br />
TLF<br />
Einstieg: - Transportleitung / Aufbau durch Trupp<br />
- Kommandos / Hydrantier am Teilstück<br />
Üben: - Schnellangriff ausziehen - Schlauchvorrat - Rückmeldung<br />
- Zubringerleitung erstellen<br />
- Bedienung Hydrant<br />
Demo: - Transportleitung mit Teilstück erstellen<br />
- drallfrei auslegen und richtig verkuppeln - Sicherheit<br />
Achtung:<br />
- Bedienung Teilstück: auf Transportleitung knien und Teilstück<br />
mit beiden Händen festhalten<br />
- System Leitungsnummerierung erklären<br />
- Maschinist schliesst die Leitung an und gibt die Nr. bekannt<br />
Rückzug<br />
Abschluss: - Begriffe - Transportleitung ø 75 mm<br />
- Teilstück / Übergangsstücke<br />
- System der Leitungsnummerierung<br />
78
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Leitungsdienst L1 / Seite 4<br />
5. Phase Aufbau Druckleitung Plakat<br />
L 1.3<br />
TLF<br />
Einstieg: - Druckleitung / Aufbau durch Trupp<br />
- Kommandos / Rohrführer / Unterstützung<br />
Üben: - Schnellangriff ausziehen - Schlauchvorrat - Rückmeldung<br />
- Zubringerleitung erstellen<br />
- Bedienung Hydrant<br />
- Transportleitung mit Teilstück erstellen - Rückmeldung<br />
- richtige Bedienung beachten - Sicherheit<br />
Demo: - 2 Druckleitungen 40 ø mm erstellen - Schlauchvorrat<br />
Rückzug<br />
- Leitungsbau mit doppelt gerollten Schläuchen<br />
<strong>für</strong> grossen Schlauchvorrat zeigen<br />
- ausrollen und auf einer Linie verkuppeln<br />
- z.B. <strong>für</strong> Aufbau 3-facher Brandschutz<br />
- Strahlrohre unter Druck bedienen<br />
- langsam öffnen und schliessen<br />
- Kommandos: Nr. ... Wasser! / Nr. ... Wasser halt!<br />
- Leitung vorwärts und rückwärts nehmen (Kommandos)<br />
- Schlauch auswechseln<br />
- Kennzeichnung defekter Schläuche durch leichten<br />
Knoten<br />
Abschluss: - Begriffe - Druckleitung / Transportleitung / Zubringerleitung<br />
- Schnellangriff / Teilstück<br />
79
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Leitungsdienst L1 / Seite 5<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Begriffe - Leitungsarten / Dimensionen 40 er/75 er/110 er Plakate<br />
- Teilstück / Übergangsstück L 1.1<br />
- Rohrführer / Unterstützung / Hydrantier L 1.2<br />
Schlauchvorrat L 1.3<br />
Rückmeldungen<br />
Richtiges Kuppeln von Storzkupplungen mit und ohne Schlüssel - Sicherheit<br />
Auslegen von doppelt gerollten Schläuchen - drallfrei / Klick - Sicherheit<br />
Bedienung - Hydrant / Teilstück<br />
- Hydranten und Strahlrohre: langsam öffnen und schliessen<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
1 TLF / 1 Mannschaftstransporter<br />
80
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst Plakat: L 1.1<br />
Erstellen von Leitungen<br />
Zubringerleitung<br />
Ø 75 mm/Ø 110 mm<br />
TLF<br />
Transportleitung<br />
Ø 75 mm<br />
TLF<br />
Schnellangriff<br />
TLF<br />
Druckleitung<br />
Ø 40 mm<br />
Transportleitungen / Druckleitungen werden vom<br />
Wasserbezugsort - TLF / MS / Teilstück<br />
zum Verbraucher erstellt<br />
Leitungsarten<br />
Grundsätzlicher Aufbau<br />
Zubringerleitungen werden vom Verbraucher - TLF / MS<br />
zum Wasserbezugsort / Hydrant erstellt<br />
81
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Erstellen von Leitungen Plakat: L 1.2<br />
Schnellangriff / Zubringerleitung<br />
Schnellangriff erstellen - Rohrführerstellung<br />
TLF<br />
Zubringerleitung erstellen - zum Wasserbezugsort…<br />
TLF<br />
Schnellangriff<br />
Zubringerleitung<br />
82
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Erstellen von Leitungen Plakat: L 1.3<br />
Transportleitung / Druckleitung<br />
Nr. … Transportleitung erstellen - Raum Teilstück<br />
Nr. … Wasser<br />
Nr. … erstellen<br />
Nr. … Wasser<br />
TLF<br />
TLF<br />
Aufbau Transportleitung<br />
Aufbau Druckleitung<br />
83
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
_________________________________________________________________________________________________________________<br />
Instruktionsbehelf: Löschdienst L 1.1.1.<br />
- Hydranten - Bedienung<br />
_______________________________________________________________________________________________________________<br />
Überflur - Hydrant: Abgänge 2 x Storz 55 mm<br />
Bedienung bei Speisung von TLF und MS<br />
direkt mit ø75 mm / ø110 mm (mit Übergangsstück)<br />
Hydrant öffnen<br />
Schutzdeckel öffnen<br />
Verschlusskappen entfernen<br />
Seitenventile schliessen<br />
Hauptventil vollständig öffnen<br />
Seitenventil(e) vollständig öffnen<br />
(vor Anschluss der Leitung spülen)<br />
Hydrant Schliessen<br />
Seitenventil(e) schliessen<br />
Hauptventil schliessen<br />
Seitenventile ¼ Drehung öffnen<br />
Verschlusskappen anbringen<br />
Schutzdeckel schliessen<br />
Polyvalenter - Hydrant Abgänge 1 x Storz 75 mm / 2 x Storz 55 mm<br />
Bedienung bei Speisung von TLF und MS<br />
direkt mit ø 75 mm / ø110 mm (mit Übergangsstück)<br />
Hydrant öffnen<br />
Schutzdeckel öffnen<br />
Verschlusskappen entfernen<br />
Seitenventile schliessen<br />
Hauptventil vollständig öffnen<br />
(vor Anschluss der Leitung spühlen)<br />
Hydrant Schliessen<br />
Hauptventil schliessen<br />
Seitenventile ¼ Drehung öffnen<br />
Verschlusskappen anbringen<br />
Schutzdeckel schliessen<br />
84
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Löschdienst<br />
Druckleitungen: bewegen / verlängern<br />
Schlauch auswechseln L 1.1.2<br />
Bewegen von Druckleitungen<br />
Rohrführer:<br />
Nr. … vorwärts nehmen<br />
Nr. … rückwärts nehmen<br />
Leitung verlängern<br />
Rohrführer:<br />
Nr. … um … Schläuche verlängern<br />
Rohrführer:<br />
Nr. … halt<br />
Die Leitung wird verlängert<br />
Rohrführer:<br />
Nr. … Wasser / Schaum<br />
Schlauch auswechseln<br />
Der 1. AdF der den defekten Schlauch bemerkt, meldet nach vorne dem Rohrführer<br />
und nach hinten dem Hydrantier:<br />
Nr. … halt - Schlauch auswechseln<br />
Nr. … in Ordnung<br />
Rohrführer:<br />
Nr. … Wasser / Schaum<br />
Der schadhafte Schlauch wird auf geeignete Art gekennzeichnet<br />
85
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Löschdienst<br />
Erstellen von Leitungen L 1.1.3<br />
Grundsätzliches<br />
Verantwortlicher Befiehlt den Einsatz und kommandiert<br />
Erstattet dem Einsatzleiter Rückmeldung<br />
Rohrführer Verlangt Wasser / Schaum, kommandiert Wasser / Schaum halt<br />
Unterstützung Hilft dem Rohrführer, löst ihn ab, sorgt <strong>für</strong> Schlauchvorrat<br />
Hydrantier Öffnet und schliesst den Hydrant, bzw. das Teilstück<br />
Zubringerleitungen werden vom Verbraucher TLF / MS - zum Wasserbezugsort / Hydrant erstellt<br />
Transport- und Druckleitungen werden vom Wasserbezugsort TLF / MS / Teilstück zum<br />
Verbraucher erstellt<br />
Einsatzbefehl<br />
O A A B S<br />
Orientierung Absicht Auftrag Besonderes Standort<br />
- Über die - Was?<br />
Schadenlage - Wo?<br />
- Über bereits - Womit?<br />
angeordnete<br />
oder getroffene<br />
Massnahmen<br />
Kommandos:<br />
Verantwortlicher<br />
Nr. … erstellen mit Handzeichen<br />
Rohrführer / Hydrantier am Teilstück<br />
Nr. … Wasser / Schaum<br />
Rückzug<br />
Verantwortlicher<br />
Nr. … Rückzug Schläuche doppelt rollen / aufhaspeln usw.<br />
Leitungen vor dem Objekt abbrechen und entleeren<br />
Rohführer / Hydrantier am Teilstück<br />
Nr. … Wasser / Schaum halt<br />
Sicherheitsbestimmungen:<br />
Bei allen Leitungen unter Druck ist der Helm zu tragen<br />
86
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Grundausbildung TLF Lektion L2<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Löschdienst: Festigungsstufe<br />
Führung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakate - L 2.1<br />
- L 2.2<br />
Grundausbildung TLF TLF - Karte AFS<br />
Inhalt: - Das Tanklöschfahrzeug (TLF) als Einsatzmittel<br />
- Einsatzbefehl<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Überqueren einer Strasse mit einer Schlauchleitung<br />
- Aufbau TLF-Einsatz<br />
- Vorrücken im Objekt<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht den TLF-Einsatz in allen Bereichen<br />
Schwergewicht: Einsatzbezogene Führung, technisch fehlerfreie Arbeit / Sicherheit<br />
87
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Grundausbildung TLF Lektion L2<br />
____________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt - Das Tanklöschfahrzeug (TLF) als Einsatzmittel<br />
- Einsatzbefehl<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Überqueren einer Strasse mit einer Schlauchleitung<br />
- Aufbau TLF-Einsatz<br />
- Vorrücken im Objekt<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
Einstieg<br />
Aufbauen auf Lektion L1 Leitungsdienst<br />
- Leitungsarten - Schnellangriff<br />
- Zubringerleitung ø 75 mm / ø 110 mm<br />
- Transportleitung ø 75 mm<br />
- Druckleitungen ø 40 mm<br />
- Richtiges Verkuppeln der Schläuche - Klick - Sicherheit<br />
- Schlauchvorrat / Rückmeldung<br />
- Rohrführer, Unterstützung / Hydrantier<br />
- Hydrant - Typen - Anschluss<br />
TLF als Einsatzmittel kurz vorstellen (Rundgang)<br />
- bringt Wasser mit: - Tank<br />
- bringt Pumpe mit: - Druck<br />
- bringt fertige Leitung mit - Schnellangriff<br />
- bringt Material mit: - Atemschutz<br />
- Rettungsmaterial / Leiter, Seile usw.<br />
- Löschmittel / Schlauchmaterial<br />
- ermöglicht unverzüglichen Rettungs- und Löscheinsatz<br />
- Wo ist was zu finden: Schnellangriff / Schläuche usw.<br />
Aufbau TLF - Einsatz nach "Grundausbildung Tanklöschfahrzeug" Plakat<br />
- Mannschaft<br />
- Einsatz / Einsatzbefehl<br />
- Fz-Sicherung<br />
L 2.1<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Bei allen Arbeiten mit Leitungen unter Druck ist der Helm zu tragen<br />
88
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Grundausbildung TLF L2 / Seite 2<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung / Handschuhe<br />
Demophase<br />
Einsatzbefehl nach (OA)A(BS)<br />
TLF - Einsatz schrittweise aufbauen<br />
- Grundausbildung Tanklöschfahrzeug (TLF - Karte AFS)<br />
- Jeden Auftrag an Trupp erteilen / Dualprinzip<br />
- Wenn Auftrag ausgeführt - Rückmeldung<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Überqueren der Strasse mit einer Schlauchleitung<br />
- rechtwinklig zur Strasse<br />
- gesichert durch Triopan<br />
- Schlauchbrücken richtig hinlegen<br />
- Schlauchbrücken sobald als möglich überwachen<br />
- Unfallgefahr <strong>für</strong> Zweiräder<br />
TLF<br />
- Jeden Auftrag der Mannschaft aufzeigen<br />
- Vorgehen und Ausführung<br />
- Schnellangriff mit Schlauchvorrat!<br />
- Einsatzaufbau mit der ganzen Klasse<br />
1:1 durchgehen und auf wichtige Punkte eingehen<br />
- Vorrücken im Objekt aufzeigen<br />
- Öffnen von Türen - "Feuerwalze"<br />
- Vorrücken im Brandraum - Wärmestau<br />
- Standort bei möglichem Teileinsturz<br />
89
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Grundausbildung TLF L2 / Seite 3<br />
Übungsphasen<br />
- Rückzug - Leitungen vor dem Objekt abbrechen<br />
und entleeren<br />
- Fahrzeugsicherung erst am Schluss - Sicherheit<br />
Fehler in der Ausführung sofort korrigieren<br />
- Auf Schlauchvorrat / Rückmeldungen achten<br />
1. Einsatz - Löscheinsatz im 1. Boden / analog Demo<br />
- TLF - Einsatz nach (OA)A(BS) durch KL befehlen<br />
- Rückzug<br />
2. Einsatz - Löscheinsatz im 2./3. Boden<br />
- Verlegen von Druckleitungen im Treppenhaus aufzeigen<br />
- Bewegen von Druckleitungen im Gebäude<br />
- Schlauchvorrat<br />
- Rückzug<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Fahrzeugsicherung Plakate<br />
Aufbau TLF - Einsatz L 2.1<br />
Schlauchvorrat<br />
Rückmeldungen<br />
Vorrücken im Objekt am Plakat nochmals aufarbeiten L 2.2<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
1 TLF / 1 Mannschaftstransporter<br />
90
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Plakat: L 2.1<br />
Einsatz Tanklöschfahrzeug Einsatzelement 10 AdF<br />
Einsatzbefehl<br />
O A A B S<br />
Orientierung Absicht Auftrag Besonderes Standort<br />
- Über die - Was?<br />
Schadenlage - Wo?<br />
- Über bereits - Womit?<br />
angeordnete<br />
oder getroffene<br />
Massnahmen<br />
3<br />
4<br />
R<br />
1<br />
TLF HRF<br />
Achtung: Fahrzeug - Sicherung zwingend ! Standardisierung gemäss Skizze<br />
2<br />
91
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Plakat: L 2.2<br />
Vorrücken im Objekt<br />
Türe öffnen<br />
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Vorrücken im Brandraum<br />
Wärmestau<br />
Feuerwalze<br />
Türe kniend<br />
öffnen<br />
Kopf gesenkt<br />
Gebückt<br />
oder kniend<br />
------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Standort bei möglichem Teileinsturz<br />
Unter dem<br />
Türrahmen<br />
_________________________________________________________________<br />
92
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
_________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Löschtechnik Lektion L3<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Plakate - L 3.1<br />
- L 3.2<br />
- L 3.3<br />
Instruktionsbehelf - L 3.1.1<br />
Modelle - Feuerdreieck<br />
Inhalt: - Feuer / Warum brennt es? Wie kann ich es löschen?<br />
- Grundsätze <strong>für</strong> das Löschen mit Wasser (und Schaum)<br />
- Löschtechnik Wasser<br />
- Löscheffekt kühlen / ersticken<br />
- Grösse der Wassertropfen im Brandraum<br />
- Verweilzeit der Wassertropfen im Brandraum<br />
- Wärmeaufnahme / Verdampfung<br />
- Regeln <strong>für</strong> den Strahlrohrführer<br />
- Anwendung von Wasser<br />
Lektionsziel: > Jeder Uof beherrscht die Löschtechnik Wasser und die<br />
Rohrführergrundsätze<br />
> Jeder Uof beherrscht die Anwendung der Strahlrohre<br />
Schwergewicht: Anwendung verschiedener Löschmittel<br />
Rahmenbedingungen: Das Holzfeuer <strong>für</strong> die Brandbekämpfung mit der Eimerspritze soll<br />
keine Glut gebildet haben. Holzmenge pro Feuer ca. 50 kg.<br />
Vorbrennzeit 2-3 Minuten. Das Feuer muss mit der Wassermenge<br />
(Eimerspritze mit Sprühstrahl) abgestimmt sein.<br />
93
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Löschtechnik Lektion L3<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: - Feuer / Warum brennt es? Wie kann ich es löschen?<br />
- Grundsätze <strong>für</strong> das Löschen mit Wasser (und Schaum)<br />
- Löschtechnik Wasser<br />
- Löscheffekt kühlen / ersticken<br />
- Grösse der Wassertropfen im Brandraum<br />
- Verweilzeit der Wassertropfen im Brandraum<br />
- Wärmeaufnahme / Verdampfung<br />
- Regeln <strong>für</strong> den Strahlrohrführer<br />
- Anwendung von Wasser<br />
Rahmenbedingungen: Das Holzfeuer <strong>für</strong> die Brandbekämpfung mit der Eimerspritze soll<br />
keine Glut gebildet haben. Holzmenge pro Feuer ca. 50 kg.<br />
Vorbrennzeit 2-3 Minuten. Das Feuer muss mit der Wassermenge<br />
(Eimerspritze mit Sprühstrahl) abgestimmt sein.<br />
Einstieg<br />
Feuer / Warum brennt es? Wie kann ich es löschen?<br />
Feuerdreieck - Verbrennungsvorgang<br />
- Prinzip des Löschvorgangs / Löscheffekte<br />
Modell<br />
- Ich nehme Brennstoff weg - Trenneffekt<br />
- Ich nehme Sauerstoff weg - Stickeffekt<br />
- Ich nehme Hitze / Zündenergie weg - Kühleffekt<br />
- Hinweis auf - Antikatalytischen Effekt<br />
(chemischer Eingriff in die Verbrennung)<br />
Grundsätze <strong>für</strong> das Löschen mit Wasser (und Schaum)<br />
Grundsatz: Mit kleinster Löschmittelmenge die grösste Löschwirkung erzielen<br />
Grundsatz: Die richtige Löschmittelmenge muss in einer bestimmten Zeit erbracht<br />
werden - kleines Feuer, geringere Wärme - wenig Wasser<br />
- grosses Feuer, grosse Wärme - mehr Wasser<br />
Grundsatz: Das Löschmittel mit dem richtigen Gerät, in richtiger Verteilung, am rechten<br />
Ort einsetzen<br />
- Beispiel: Nicht bei einem Zimmerbrand mit 400 l / Min. in den<br />
Rauch spritzen<br />
94
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Löschtechnik L3 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Hauptteil<br />
Löschtechnik Wasser<br />
Wasser löscht durch Kühlen / Wärmeentzug - Kühleffekt<br />
Löscheffekt kühlen / ersticken Plakat L 3.2<br />
- Durch die Wärmeaufnahme im Bereich des brennenden<br />
Stoffes bzw. dessen Herunterkühlen wird die Ausgasung<br />
unterbunden.<br />
Durch das Verdampfen in Brandgutnähe entsteht ein Sauer-<br />
stoffmangel, sodass auch die erstickende Wirkung zum Tragen<br />
kommt.<br />
1 Liter Wasser gibt 1'700 Liter Wasserdampf!<br />
Grösse der Wassertropfen Plakat L 3.2<br />
- Die Grösse der Wassertropfen und deren Verweilzeit im Brandraum<br />
sind wesentlich <strong>für</strong> den Löscherfolg. Der Wassertropfen<br />
sollte während dem Durchlaufen des Brandraumes<br />
gleichmässig verdampfen und dadurch viel Wärme aufnehmen.<br />
- kleine Wassertropfen - schnelle Verdampfung<br />
- kein Wasserschaden<br />
- grosse Wassertropfen - langsame oder nur teilweise<br />
Verdampfung - Wasserschaden<br />
Wärmeaufnahme / Verdampfung Plakat L 3.2<br />
- Die gleichmässige Wärmeaufnahme bis zum vollständigen<br />
Verdampfen des Wassers ist anzustreben. Dies ist unter<br />
Berücksichtigung der genannten Grundsätze meistens möglich.<br />
Regeln <strong>für</strong> den Strahlrohrführer Plakat L 3.3<br />
Grundsätzlich Sprühstrahl verwenden<br />
- Wir wissen in den wenigsten Fällen genau, mit was <strong>für</strong><br />
Brandgut wir es zu tun haben. Ebenso wenig kennen wir die<br />
Vorbrennzeit.<br />
Wir fangen mit der universellsten Strahlart, dem Sprühstrahl,<br />
zu löschen an.<br />
95
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Löschtechnik L3 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Demo: Einsatz von Sprühstrahl und Vollstrahl Modell<br />
an einem Holzwollefeuer. (Zimmerbrand)<br />
Das Resultat zeigt zwei Tatsachen auf:<br />
- Die richtige Wassermenge in einer bestimmten Zeit ergibt<br />
einen sehr guten Löscherfolg<br />
- Mit Sprühstrahl kann ohne Wasserschaden gelöscht werden<br />
Brandbekämpfung:<br />
Demo An Holzfeuer mit Eimerspritze (siehe Rahmenbedingungen)<br />
Klassenlehrer<br />
Nah ans Feuer gehen!<br />
- Je näher wir am Feuer sind, desto genauer können wir das<br />
Löschmittel einsetzen<br />
Erste Löscharbeiten an Stellen des geringsten<br />
Löschwiderstandes beginnen!<br />
- Wir beginnen mit der Löscharbeit an einer Stelle mit geringem<br />
Löschwiderstand, an einem Ort mit sicherem Erfolg. Dadurch<br />
schaffen wir uns Freiraum <strong>für</strong> das weitere Vorgehen.<br />
Von unten nach oben Löschen!<br />
Nicht in Rauch und Flammen spritzen!<br />
Nur auf brennenden Gegenstand Wasser geben!<br />
- Bereich der Ausgasung mit Löschmittel angehen, dadurch kann<br />
die erstickende Wirkung des Wasserdampfes ausgenützt<br />
werden.<br />
Rohrführerstellung wechseln!<br />
- Wenn möglich während des Standortwechsels Wasserabgabe<br />
stoppen. Neue Einsatzbereiche suchen und gezielt wieder<br />
Löschmittel einsetzen.<br />
- Mit dem Wechsel des Standortes erreichen wir auch sogenannte<br />
Löschmittelschatten.<br />
- Der Löschmitteleinsatz soll ruhig aber systematisch erfolgen.<br />
Wasserabgabe periodisch einstellen, warten bis Wasser-<br />
dampf abgezogen ist und der Brandort sichtbar wird!<br />
In geschlossenen Räumen Stickeffekt des Wasserdampfes<br />
ausnützen!<br />
- Bei Zimmer- und Kellerbränden ist der Wasserdampfeffekt gross,<br />
ebenso bei Dachstockbränden, solange das Dach noch nicht<br />
durchgebrannt ist.<br />
Für Nachlöscharbeiten Kleinlöschgeräte einsetzen!<br />
96
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Löschtechnik L3 / Seite 4<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Im Innenangriff von innen nach aussen!<br />
Im Freien, wenn möglich mit dem Wind Löschmittel<br />
einsetzen!<br />
Üben: Rohrführergrundsätze / Einsatz Sprühstrahl<br />
Merkpunkte <strong>für</strong> das Vorgehen<br />
Anwendung von Wasser<br />
Türen erst öffnen, wenn Rohrführer bereit ist<br />
Rohrführer nutzt Deckung und Schutz aus<br />
Rückzug offen halten (Unterstützung)<br />
Vollstrahl / Sprühstrahl Plakat L 3.1<br />
Material erklären - Hohlstrahlrohr<br />
- Mehrzweckstrahlrohr<br />
Demo: Vollstrahl / Hohlstrahl (in Wanne spritzen)<br />
- grosse Distanz / grosse Wassertropfen<br />
- viel Wasser auf kleiner Fläche<br />
- schlechte Verdampfung<br />
Sprühstrahl (in Wanne spritzen)<br />
- kurze Distanz / kleine Wassertropfen<br />
- Wasser auf grosse Fläche verteilt<br />
- gute Kühlwirkung<br />
- gute Verdampfung<br />
Üben - Alle Teilnehmer üben die Möglichkeiten der Wasserabgabe<br />
- gezielt auf die Rohrführergrundsätze eingehen<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Welche 3 Bedingungen braucht es <strong>für</strong> das Zustandekommen eines Feuers?<br />
Wie kann ich ein Feuer demzufolge löschen?<br />
Rohrführergrundsätze<br />
Wasserstrahlarten? - Welchen Strahl setze ich in einem Gebäude grundsätzlich ein?<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Im Löscheinsatz muss es immer unser Ziel sein, durch löschtechnisch richtiges<br />
Vorgehen den Schaden so gering wie möglich zu halten.<br />
97
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Löschtechnik L3 / Seite 5<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Materialliste / Personal<br />
Module aus Welab - Kleinlöschgeräte<br />
Modell Feuerdreieck<br />
Modell Zimmerbrand<br />
Holzwolle<br />
Hydrant / Hydrantenschlüssel<br />
Transportleitung / Teilstück<br />
Druckleitungen<br />
Strahlrohre<br />
Eimerspritzen / Kübelspritzen<br />
Holzfeuer<br />
Zündmittel<br />
Anzündlanze<br />
Brandmeister<br />
98
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Löschtechnik Wasser Plakat: L 3.1<br />
Sprühstrahl / Vollstrahl<br />
Sprühstrahl<br />
_________________________________________________________________<br />
Vollstrahl<br />
99
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Löschtechnik Wasser Plakat L 3.2<br />
Wassertropfen<br />
Wasserdampf<br />
Flammen<br />
Gas<br />
Brandgut<br />
100
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschtechnik Plakat: L 3.3<br />
Regeln <strong>für</strong> den Strahlrohrführer<br />
- Grundsätzlich Sprühstrahl verwenden!<br />
- Nah ans Feuer gehen!<br />
- Erste Löscharbeiten an Stellen des<br />
geringsten Löschwiderstandes beginnen!<br />
- Von unten nach oben löschen!<br />
- Nicht in Rauch und Flammen spritzen!<br />
Nur auf brennenden Gegenstand Wasser<br />
geben!<br />
- Rohrführerstellung wechseln!<br />
- Wasserabgabe periodisch einstellen,<br />
damit Wasserdampf abziehen kann und<br />
der Brandort sichtbar wird!<br />
- In geschlossenen Räumen Stickeffekt<br />
den Wasserdampf ausnützen!<br />
- Für Nachlöscharbeiten Kleinlöschgeräte<br />
einsetzen!<br />
- Im Innenangriff von innen nach aussen!<br />
- Im Freien, wenn möglich mit dem Wind<br />
Löschmittel einsetzen<br />
101
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Löschdienst<br />
Feuerdreieck / Prinzip des Löschvorganges L 3.1.1.<br />
Feuerdreieck<br />
Drei Bedingungen <strong>für</strong> den Verbrennungsprozess<br />
Zündernergie<br />
Zündernergie<br />
Brennstoff<br />
Sauerstoff Sauerstoff<br />
__________________________________________________________________________<br />
Prinzip des Löschvorganges<br />
Entfernen einer der Bedingungen des Feuerdreiecks oder direkter Eingriff in die Verbrennung<br />
(chem. / physikalisch)<br />
Eingriff in die Verbrennung<br />
Zündenergie<br />
Energieentzug =<br />
Kühleffekt<br />
Brennstoff<br />
Brennstoffentzug = Trenneffekt<br />
Sauerstoff<br />
Sauerstoffentzug =<br />
Stickeffekt<br />
102
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Kleinlöschgeräte Lektion L4<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Welab Kleinlöschgeräte<br />
Inhalt: Aufbau und Eignung von<br />
- Kleinlöschgeräten<br />
- Handfeuerlöscher<br />
Brandklassen<br />
Bedienung und Einsatz von<br />
- Handfeuerlöscher<br />
- Eimerspritze / Kübelspritze<br />
- Löschdecke<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion<br />
Löschtechnik L3 vermittelt werden<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht den Einsatz von Eimerspritze / Kübelspritze<br />
Handfeuerlöschern und Löschdecke<br />
> Jeder kennt die Brandklassen und die entsprechenden<br />
Hauptlöschmittel<br />
Schwergewicht: Praktischer Einsatz der Mittel<br />
103
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Kleinlöschgeräte Lektion L4<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Aufbau und Eignung von<br />
- Kleinlöschgeräten<br />
- Handfeuerlöscher<br />
Einstieg<br />
Kleinlöschgeräte vorstellen<br />
Handfeuerlöscher vorstellen<br />
Brandklassen<br />
Bedienung und Einsatz von<br />
- Handfeuerlöscher<br />
- Eimerspritze / Kübelspritze<br />
- Löschdecke<br />
- Eine Eimerspritze besteht aus einer Pumpe, ca. 5 m Schlauch<br />
mit Strahlrohr und 2 Eimern<br />
- Bei der Kübelspritze bilden Pumpe und Wasserbehälter eine<br />
konstruktive Einheit (Unterschied zur Eimerspritze aufzeigen)<br />
- Eignung: Bekämpfung von Kleinfeuern, Entstehungsbränden,<br />
Ablöschen von Glutnestern und Hohlraumbränden<br />
- Handfeuerlöscher sind tragbare betriebsfertige Löschapparate,<br />
die das Löschmittel durch gespeicherten oder bei Inbetrieb-<br />
setzung erzeugten Druck ausstossen<br />
- Aufbau - Löschmittelbehälter<br />
- Druckbehälter aussen oder innen<br />
- Löschmittelabgabe<br />
- Sicherung: Griffsicherung / Schlagknopf<br />
- verschiedene Löschmittel<br />
- Bezeichnung <strong>für</strong> die Eignung<br />
- Einsatzbereitschaft<br />
- periodische Kontrolle<br />
- eingesetzte Löscher, auch wenn nur<br />
angebraucht, sofort nachfüllen lassen<br />
- Eignung: Unverzügliche Bekämpfung eines ausbrechenden<br />
Feuers<br />
104
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Kleinlöschgeräte L4 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Löschdecke - Eignung: Abdecken / Ersticken von Entstehungsbränden<br />
Brandklassen anhand praktischer Beispiele vorstellen, richtige Hauptlöschmittel<br />
zuordnen und bezeichnen.<br />
- Brandklasse A - Feste Brennstoffe<br />
- glutbildende Brände<br />
z.B.: Holz / Papier usw.<br />
- Brandklasse B - Flüssige Brennstoffe<br />
- nicht glutbildende Brände<br />
z.B.: Benzin / Öle / Harze / Fette usw.<br />
- Brandklasse C - Gasbrände<br />
z.B.: Stadtgas / Butan / Propan / Acetylen<br />
Wasserstoff usw.<br />
- Brandklasse D - Metallbrände<br />
z.B.: Aluminium / Magnesium und ihre<br />
Legierungen<br />
Hinweis auf die Gefahren der Elektrizität<br />
- Einsatz von Schaum verboten<br />
- Minimaldistanzen einhalten<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Einsatz Handfeuerlöscher Pulver, Schaum, CO2 und Löschdecke demonstrieren und<br />
anschliessend durch die Teilnehmer üben lassen.<br />
Der Einsatz der Eimerspritze ist aus der Lektion L3 / Löschtechnik bekannt. Hier soll<br />
besonders die Anwendung der Rohrführergrundsätze gefestigt werden.<br />
Anschliessend mit Auftragstaktik verschiedene Löschmittel durch die Teilnehmer einsetzen,<br />
Arbeit überwachen und Fehler sofort korrigieren.<br />
Demo: - Inbetriebsetzung Handfeuerlöscher<br />
- Grundsätzliches Vorgehen<br />
- Handfeuerlöscher<br />
- Einsatz Löschdecke<br />
- Auf die Wahl und Eignung der Löschmittel eingehen<br />
- Brandklasse - Hauptlöschmittel<br />
Üben - jeder Teilnehmer arbeitet mit einer Eimerspritze<br />
- jeder Teilnehmer löscht einen Brand mit einem Handfeuerlöscher<br />
- jeder Teilnehmer setzt die Löschdecke ein<br />
105
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Kleinlöschgeräte L4 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Bei der Brandbekämpfung ist die Anwendung der Rohrführergrundsätze zu festigen<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Inbetriebsetzung Handfeuerlöscher<br />
Welches Löschmittel zu welcher Brandklasse<br />
- Brennstoffe und Hauptlöschmittel<br />
- Kleinlöschmittel / - Rohrführergrundsätze<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste / Personal<br />
- In gebückter Haltung !<br />
- Von unten nach oben !<br />
- Erste Löscharbeiten an Stellen des geringsten<br />
Löschwiderstandes beginnen!<br />
- Nicht in Rauch und Flammen spritzen!<br />
- Nur auf brennenden Gegenstand Wasser geben!<br />
- Rohrführerstellung wechseln!<br />
- Wasserabgabe periodisch einstellen, warten bis Wasserdampf<br />
abgezogen und der Brandort wieder sichtbar ist!<br />
- Im Freien, wenn möglich mit dem Wind Löschmittel einsetzen!<br />
Module aus Welab - Kleinlöschgeräte<br />
Sicherungsleitung ab Hydrant<br />
Löschdecken<br />
Pulverlöscher<br />
Schaumlöscher<br />
Kohlensäurelöscher<br />
Eimerspritzen / Kübelspritzen<br />
trockenes Holz (Holzfeuer)<br />
Hexan (Flüssigkeitsbrand)<br />
Brennstoffe aller Brandklassen<br />
Zündmaterial<br />
Brandmeister<br />
106
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
TLF - Einsatzübungen: Allgemeines<br />
___________________________________________________________________<br />
Übungslektionen Gesamtzeit: 120 Min.<br />
Inhalt: Einsatz TLF als Ersteinsatzelement<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Löscheinsatz<br />
- Rettungseinsatz<br />
- LESOMA<br />
Rahmenbedingungen: Jeder Teilnehmer ist vor diesen Einsatzübungen unterrichtet in:<br />
Rahmenziel<br />
Rettungs- und Leiterndienst Lektionen: R 1/3/4<br />
LESOMA Lektion: R 2<br />
Löschdienst Lektionen: L 1/2<br />
Grundausbildung TLF<br />
Organisation und Materialhandhabung müssen bis hierher so<br />
beherrscht werden, dass jeder Einsatz erfolgreich ist.<br />
>Jeder Teilnehmer ist anhand eines Befehls in der Lage folgende<br />
Aufträge selbständig auszuführen bzw. daran mitzuarbeiten.<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Überqueren der Strasse mit einer Schlauchleitung<br />
- Schnellangriff erstellen<br />
- Zubringer- und Transportleitung erstellen<br />
- Personenrettung über eine Schiebeleiter<br />
(steigunsicher und steigunfähig ohne Rettungsschlitten)<br />
- Erste Hilfe (LESOMA) an moulagierten Personen<br />
> Eigenunfälle darf es nie geben!<br />
Schwergewicht: Einsatztraining Stufe Mannschaft<br />
- Einsatzbezogenes, selbständiges Arbeiten und Schulung von<br />
Automatismen<br />
107
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
_____________________________________________________________________________<br />
TLF - Einsatzübungen: Allgemeines<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Gliederung: Einsatz 1<br />
- Repetition Löschdienst Lektion L 2<br />
- Grundausbildung TLF - Löscheinsatz<br />
Einsatz 2<br />
- Repetition Rettungsdienst Lektionen R 1/2/3 evtl. 4<br />
- Rettung über Leitern / LESOMA<br />
Einsatz 3<br />
- Kombination Übung 1 + 2<br />
- LESOMA<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Bei allen Arbeiten mit Leitungen unter Druck und mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen<br />
Rettungen sind mit aller Vorsicht und Aufmerksamkeit durchzuführen<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung / Handschuhe<br />
Mittelliste / Personal<br />
1 TLF<br />
1 Mannschaftstransporter<br />
1 Objekt<br />
Moulagierte Figuranten<br />
Einsatz 2 und 3: 1 Uof pro Klasse<br />
108
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
_____________________________________________________________________________<br />
TLF - Einsatzübung 1 Ei-Ue 1<br />
___________________________________________________________________<br />
Übungslektionen Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Einstieg<br />
Inhalt / Übungsablauf<br />
Ziel - entsprechend dem Rahmenziel<br />
Schwergewicht<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Vorgehen im Einsatz<br />
Einsätze<br />
Einsatz 1 Löscheinsatz<br />
Übungsannahme Zimmerbrand 1. Boden<br />
Ablauf Meldung<br />
Anfahrt - Sofortmassnahmen<br />
Rekognoszierung durch EL (KL)<br />
Einsatzbefehl nach (OA)A(BS)<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Schnellangriff, Hochleistungslüfter, Zubringerleitung,<br />
Transportleitung erstellen<br />
Übungsabbruch - Alle Leitungen liegen lassen<br />
Einsatzbesprechung<br />
- Fehler korrigieren, richtig zeigen und durch die Teilnehmer<br />
nochmals ausführen lassen<br />
Rückzug<br />
109
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
_____________________________________________________________________________<br />
TLF - Einsatzübung 1 EI-Ue 1 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einsatz 2 Rettungseinsatz / LESOMA<br />
Übungsannahme Haushaltunfall / Wohnungstüre verschlossen<br />
Rettung 3. Boden - 1 Person steigunfähig, moulagiert<br />
- 1 Person steigunsicher<br />
Ablauf Meldung<br />
Anfahrt - Sofortmassnahmen<br />
Rekognoszierung durch EL (KL)<br />
Einsatzbefehl nach (OA)A(BS)<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Leiterstellung<br />
- Rettungen<br />
- LESOMA<br />
Übungsabbruch - Rettung inkl. LESOMA bestehen lassen<br />
Einsatzbesprechung<br />
- Fehler korrigieren, richtig zeigen und durch die Teilnehmer<br />
nochmals ausführen lassen<br />
Rückzug<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Fahrzeugsicherung<br />
Leitungsbezeichnungen / Dimensionen<br />
Rettung steigunsicherer / steinunfähiger Personen ohne Rettungsschlitten<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
110
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
TLF - Einsatzübung 2 Ei-Ue 2<br />
___________________________________________________________________<br />
Übungslektionen Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Einstieg<br />
Inhalt / Übungsablauf<br />
Ziel entsprechend dem Rahmenziel<br />
Schwergewicht<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Vorgehen im Einsatz<br />
Besonderes Einsatz wird mit Uof durchgeführt<br />
Einsatz<br />
Lösch- und Rettungseinsatz<br />
Übungsannahme Zimmerbrand 1 Boden<br />
2 Rettungen auf verschiedenen Böden (2./3.)<br />
- 1 Person steigunsicher<br />
- 1 Person steigunfähig<br />
- verschiedene Verletzungen / moulagiert<br />
Ablauf Meldung<br />
Anfahrt - Sofortmassnahmen<br />
Rekognoszierung durch EL (KL)<br />
Einsatzbefehl nach (OA)A(BS)- Aufträge an Uof<br />
- Fahrzeugsicherung<br />
- Leiterstellung<br />
- Rettungen<br />
- Löscheinsatz<br />
- LESOMA<br />
Übungsabbruch - Ganze Situation bestehen lassen<br />
Einsatzbesprechung<br />
- Fehler korrigieren, richtig zeigen und durch die Teilnehmer<br />
nochmals ausführen lassen<br />
Rückzug - Retablierung<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Fahrzeugsicherung<br />
Leitungsbezeichnungen / Dimensionen<br />
Rettung steigunsicherer / steigunfähiger Personen ohne Rettungsschlitten<br />
LESOMA<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
TLF - als Einsatzmittel unterstreichen<br />
111
112
Atemschutz - Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Einführungskurs Atemschutz / Pressluftatmer<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Atemschutz<br />
As 0 Integration in die Basisausbildung<br />
Lektion As 1 Einführung<br />
- Atemschutzgeräte Plakat As 1.1<br />
- Luftweg Plakat As 1.2<br />
- Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> Geräteträger<br />
- Atemschutz-Sicherheits-Konzept Plakat As 1.3<br />
Lektion As 2 Grundausbildung am Gerät<br />
- Ausrüstung<br />
- Einsatz / Überwachung / Einsatzablauf Plakat As 2.1<br />
- Formationen im Atemschutzeinsatz Plakat As 2.1.1<br />
Plakat As 2.1.2<br />
- Umkehrdruck / Rückzugsdruck - Faustregeln Plakat As 2.1.3<br />
- Rettungsgriffe Plakat As 2.2<br />
- Einstieg über Fenster Plakat As 2.3<br />
Lektion As 3 Absuchen von Räumen<br />
- Einsatz Führungsleine / Anschlussleine Plakat As 2.1.1<br />
Plakat As 2.1.2<br />
- Umkehrdruck / Rückzugsdruck - Faustregeln Plakat As 2.1.3<br />
- Einsatz Führungsleine / Vorrücken Plakat As 3.1.1<br />
- Einsatz Führungsleine mit Seitenast Plakat As 3.1.2<br />
- Abstieg in Keller Plakat As 2.3<br />
Lektion As 4 Feldretablierung<br />
Lektion As 5 Einsatz-Übung<br />
Lektion As 6 Retablierung / Geräteprüfung<br />
- Prüfblatt <strong>für</strong> Pressluftatmer Plakat As 6.1<br />
113
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer As 0<br />
Integration in die Basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Atemschutzeinsatz in den TLF - Einsatzübungen<br />
Jeder Innenangriff ist mit Atemschutz durchzuführen.<br />
Die Übungsanlagen sind so zu planen, dass mit Atemschutz<br />
auch über eine Handschiebeleiter in ein Fenster eingestiegen<br />
werden muss.<br />
Atemschutzeinsatz über eine Mechanische Anhängeleiter oder Autodrehleiter<br />
Wenn die Atemschutzausbildung im Einführungskurs integriert<br />
ist, kann das Thema in die Lektion As 5 eingeplant werden.<br />
Bedingung - Vorher muss die Lektion R3, Besteigen einer Leiter<br />
und richtiges Einsteigen ins Objekt, vermittelt<br />
worden sein.<br />
Wenn die Atemschutzausbildung anschliessend an den<br />
Einführungskurs vermittelt wird, kann das Thema zusammen mit<br />
dem Einstieg ins Objekt über eine Handschiebeleiter in die<br />
Lektion As 2 eingeplant werden.<br />
114
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 1<br />
Einführung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Übungslektionen Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Plakate - As 1.1<br />
- As 1.2<br />
- As 1.3<br />
Inhalt: Warum Atemschutz in der <strong>Feuerwehr</strong>?<br />
- Sauerstoffmangel<br />
- Brandgase<br />
- Atemphysiologie<br />
Atemschutzsysteme<br />
- Umgebungsluft-abhängig<br />
- Umgebungsluft-unabhängig > Isoliergeräte<br />
Aufbau und Funktion eines Pressluftatmers<br />
Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> den Geräteträger<br />
Atemschutz-Sicherheits-Konzept<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel: > Jeder weiss, wann Atemschutzgeräte zum Einsatz kommen.<br />
> Jeder kennt den grundsätzlichen Aufbau eines Pressluftatmers<br />
und die Funktion der wichtigsten Teile.<br />
> Jeder kennt die Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> den Geräteträger,<br />
das Konzept Atemschutz-Sicherheit und die Sicherheits-<br />
bestimmungen.<br />
Schwergewicht: Gerätekenntnis anhand praktischer Arbeit am Gerät<br />
115
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 1<br />
Einführung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Warum Atemschutz in der <strong>Feuerwehr</strong>?<br />
- Sauerstoffmangel<br />
- Brandgase<br />
- Atemphysiologie<br />
Atemschutzsysteme<br />
- Umgebungsluft-abhängig<br />
- Umgebungsluft-unabhängig > Isoliergeräte<br />
Aufbau und Funktion eines Pressluftatmers<br />
Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> den Geräteträger<br />
Atemschutz-Sicherheits-Konzept<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Einstieg<br />
Warum Atemschutz in der <strong>Feuerwehr</strong>?<br />
Ein erfolgreicher <strong>Feuerwehr</strong>einsatz ist in den meisten Fällen nur mit Atemschutz<br />
möglich. Nach wie vor sind Kohlenmonoxid und Kohlendioxid die bedeutendsten<br />
Brandgase. Daneben ist aber, durch die in der heutigen Bautechnik und Industrie<br />
verwendeten Stoffe, mit weiteren Brandgasen zu rechnen. Bei Bränden von Agrarprodukten<br />
wie Düngemittel entstehen vielfach toxische Zersetzungsprodukte.<br />
Brandgase haben die Eigenschaft, dass sie bereits bei geringer Konzentration durch<br />
Reizung der Augen, Schleimhäute und Atemorgane das Arbeiten verunmöglichen.<br />
Die offensive Einsatztaktik verlangt kurze Löschdistanzen und den Innenangriff. Nicht nur<br />
bei der Brandbekämpfung, sondern generell bei jedem <strong>Feuerwehr</strong>einsatz, bei dem mit<br />
Veränderungen der Luft am Schadenort gerechnet werden muss, sind auch die Atemwege<br />
zu schützen.<br />
Atemphysiologie<br />
Durch die Atmung wird unser Körper mit Sauerstoff versorgt, den er zur Verbrennung der<br />
Nährstoffe in den Zellen braucht. Bei einer Störung oder einem Unterbruch dieser Atmung<br />
kommt es schon nach 2-3 Minuten zu bleibenden Schädigungen im Hirn und nach<br />
wenigen Minuten zum sicheren Tod.<br />
Merke: Es ist eine zwingende Notwendigkeit, sich von Anfang an mit umgebungsluft-<br />
unabhängigen Atemschutzgeräten zu schützen.<br />
Der Atemschutzeinsatz ist eine Selbstverständlichkeit.<br />
Atemschutzsysteme<br />
Unterschiede der umgebungsluftabhängig und umgebungsluftunabhängigen Plakat<br />
Geräte anhand von Plakat und Originalgeräten aufzeigen. As 1.1<br />
116
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einführung As 1 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Umgebungsluftabhängiger Atemschutz<br />
Umgebungsluftunabhängiger Atemschutz<br />
Bearbeitung<br />
Filtermasken<br />
- Filtermasken sind abhängig von genügend Sauerstoff in<br />
der Umgebungsluft. Sie dürfen, mit Ausnahme von genau<br />
abgrenzten Fällen bei Chemiewehreinsätzen von den<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en nicht eingesetzt werden.<br />
Fluchthauben mit Filter (Rettungsgeräte)<br />
- Umgebungsluftabhängige Fluchthauben mit Filter<br />
schützen wie Filtermasken ihre Träger vor bestimmten<br />
Gasen, beheben aber einen Sauerstoffmangel nicht.<br />
- Sie sind deshalb nur bedingt <strong>für</strong> die Rettung von Personen<br />
geeignet und dürfen von den <strong>Feuerwehr</strong>en ausschliesslich<br />
<strong>für</strong> diesen Zweck eingesetzt werden.<br />
Behältergeräte / Pressluftatmer - Isoliergerät<br />
- Das im <strong>Feuerwehr</strong>einsatz übliche Behältergerät ist der<br />
Pressluftatmer. Er ist ein lungenautomatisch arbeitendes<br />
Gerät, ohne Rückgewinnung der Ausatemluft.<br />
Regenerationsgeräte - Isoliergerät<br />
- Das im <strong>Feuerwehr</strong>einsatz übliche Regenerationsgerät ist<br />
das Sauerstoff-Kreislaufgerät. Bei Sauerstoff-Kreislaufgeräten<br />
wird die Ausatemluft des Geräteträgers<br />
regeneriert, d.h., von Kohlendioxid (CO 2) und<br />
Wasserdampf befreit und mit Medizinal-Sauerstoff<br />
angereichert.<br />
Jeden Teil am Atemschutzgerät erklären und die Funktion der einzelnen Teile im<br />
Lehrgespräch erarbeiten.<br />
Pressluftflasche ausbauen und auf die Sicherheitsbestimmungen eingehen.<br />
Abschliessend eine Dichtigkeitsprüfung durchführen.<br />
117
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einführung As 1 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Aufbau eines Pressluftatmer<br />
Funktion<br />
Luftweg<br />
- Traggestell / Tragriemen / Leibgurt<br />
- Warngerät / Anschlussleine<br />
- Identifikations-Chip<br />
- Pressluftflasche (1-2)<br />
- Druckminderer<br />
- Warnvorrichtung<br />
- Manometerschlauch mit Manometer<br />
- Mitteldruckschlauch<br />
- Atemeinheit - Lungenautomat / Atemventil<br />
- Maske / Ausatemventil<br />
Der Pressluftatmer ist ein lungenautomatisch gesteuertes<br />
Atemschutzgerät ohne Rückgewinnung der Ausatemluft und<br />
ohne konstante Dosierung der Atemluft<br />
Anhand des Plakates erklären. Plakat<br />
Jeder zeigt den Weg gleichzeitig an seinem Gerät. As 1.2<br />
Pressluftflaschen<br />
Die hochkomprimierte Atemluft strömt bei geöffnetem<br />
Flaschenventil zum Druckminderer, wo sie auf einen<br />
Mitteldruck (Betriebsdruck) reduziert wird. Über den<br />
Mitteldruckschlauch gelangt die Luft zum Lungenautomaten /<br />
Atemventil, wo sie auf den Niederdruck reduziert wird und<br />
über die Maske zum Geräteträger. Die Ausatemluft tritt über<br />
ein Ausatemventil ins Freie.<br />
Als Atemmedium dient komprimierte, wasser-, öl-, fett- und staubfreie Luft. Es werden<br />
Flaschen mit verschiedenen Volumen und mit unterschiedlichem Fülldruck verwendet.<br />
Der Luftvorrat berechnet sich:<br />
(Anzahl Flaschen x Flaschenvolumen) x Druck = Inhalt<br />
- Beispiel: (1 x 6,5 l) x 300 = 1950 l<br />
- Korrekturfaktor bei 300 bar vernachlässigen<br />
Jede Flasche ist mit ihren Kenndaten versehen.<br />
118
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einführung As 1 / Seite 4<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Gerätemanometer<br />
Warnvorrichtung<br />
Lungenautomat / Atemeinheit<br />
Das Gerätemanometer zeigt den Flaschendruck an und<br />
dient der Kontrolle des Luftvorrates.<br />
Die Pressluftatmer sind mit einer Warnvorrichtung aus-<br />
gerüstet.<br />
Der Ansprechdruck beträgt 50 bar (plus / minus 10 bar).<br />
Der anhaltende Pfeifton warnt den Geräteträger und<br />
Truppführer/ Gruppenführer, dass der Luftvorrat zur Neige<br />
geht.<br />
Der Lungenautomat liefert dem Geräteträger die dem Atemrhythmus entsprechende<br />
Luftmenge. Beim Einatmen entsteht in der Maske ein Druckabfall, der sich auf den<br />
geschlossenen Raum des Atemventils überträgt. Durch den atmosphärischen Druck<br />
wölbt sich die Membrane des Lungenautomaten und gibt über eine Steuereinrichtung den<br />
Luftweg frei. Die Atemluft strömt vom Druckminderer her ein und gleicht den Druckunter-<br />
schied in Lungenautomat / Maske aus, wodurch die Gummimembrane in ihre Ausgangs-<br />
lage zurückgebogen wird. Das Einlassventil wird geschlossen. Die Ausatemluft gelangt<br />
über das Ausatemventil, das sich entweder in der Maske oder im Lungenautomaten be-<br />
findet, in die Atmosphäre.<br />
Folgende Atemsysteme werden unterschieden:<br />
Ohne Überdruck<br />
- Einatmung mit Einatemwiderstand<br />
- Ausatmung mit minimalem Ausatemwiderstand<br />
Mit zuschaltbarem Überdruck<br />
- Einatmung ohne Einatemwiderstand<br />
- Ausatmung mit Ausatemwiderstand<br />
- Das Eindringen nicht atembarer Atmosphäre wird<br />
durch den zugeschalteten Überdruck verhindert<br />
Mit automatisch zuschaltendem Überdruck<br />
- Einatmung ohne Einatemwiderstand<br />
- Ausatmung mit Ausatemwiderstand<br />
- Mit dem ersten Atemzug, nach Aufsetzen der Maske,<br />
strömt Atemluft in die Maske und baut den Überdruck<br />
auf.<br />
- Das Eindringen nicht atembarer Atmosphäre wird<br />
durch den Überdruck verhindert.<br />
119
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einführung As 1 / Seite 5<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Maske<br />
Es wird eine Maske getragen, die dem Gerätetyp entspricht und nicht persönlich angepasst<br />
sein muss. - Atemeinheit nicht demontieren<br />
Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> den Geräteträger<br />
Anschlussleine - In Tasche verpackt.<br />
- Totallänge 6 m, aufgeteilt in 1. Teil 1.25 m bis D-Ring mit Sicher-<br />
heitskarabiner und 2. Teil 4.75 m mit Rapid Kettenglied am<br />
Schluss.<br />
- Der D-Ring ist in Tasche eingehängt und kann gelöst werden,<br />
das Rapid Kettenglied ist fest fixiert.<br />
(Anwendung wird später erklärt.)<br />
Warngerät - Bewegungs -/Temperaturmelder als Einzelgerät oder im<br />
Atemschutzgerät fest eingebaut.<br />
Identifikations-Chip - Gelb PA 300/6-6,8 Ltr 30-45 Min. Arbeitsbereich<br />
- Weiss PA 200/2x4 Ltr. 25-35 Min. Arbeitsbereich<br />
- Wird zur Überwachung abgegeben. (Ablauf später)<br />
Diese Einrichtungen sind Teil der Atemschutz-Sicherheit im Einsatz.<br />
Atemschutz-Sicherheitskonzept-Konzept<br />
Anhand Plakats erklären Plakat As 1.3<br />
Persönliche Schutzausrüstung / Atemschutz Ausbildung<br />
Taktische Beurteilung (nur als Hinweis)<br />
Atemschutz Organisation / Einsatz / Überwachung / Sicherheitstrupp<br />
Führungsleine / Anschlussleine<br />
Selbstüberwachung innerhalb Trupp/Gruppe<br />
Warngerät mind. 90 dB / Bewegung, Temperatur<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>einsätze mit Atemschutz nur mit umgebungsluftunabhängigen Geräten.<br />
Vorsicht mit Umgang mit Pressluftflaschen.<br />
- Lagerung nur am Boden oder speziell gesicherten Tischen bzw.<br />
Gestellen<br />
- Getrennte Lagerung von leeren und vollen Flaschen<br />
- Flaschenwechsel am Boden oder auf speziell gesichertem Tisch<br />
- Angebrauchte Flaschen dürfen nie ganz entleert werden.<br />
Ein kleiner Restdruck muss immer vorhanden sein.<br />
- Gefahr der Korrosion durch Luftfeuchtigkeit<br />
120
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einführung As 1 / Seite 6<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Warum Atemschutz in der <strong>Feuerwehr</strong><br />
Atemschutzsysteme - Umgebungsluftabhängig- bzw. unabhängig<br />
Aufbau eines Pressluftatmers / Funktion der Geräteteile<br />
Luftweg<br />
Sicherheitseinrichtungen <strong>für</strong> den Geräteträger<br />
Atemschutz-Sicherheits-Konzept<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
Plakate As 1.1 / As 1.2 / As 1.3<br />
pro Teilnehmer<br />
- 1 Pressluftatmer kompl. mit Anschlussleine, Warngerät, Identifikations-Chip<br />
- 1 Bereitstellungskarte AFS<br />
wenn möglich:<br />
1 Kreislaufgerät<br />
1 Filtermaske<br />
1 Fluchthaube mit Filter<br />
1 Fluchthaube mit Sauerstoff<br />
121
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz: Atemschutzgeräte Plakat: As 1.1<br />
Atemschutzgeräte<br />
Umgebungsluftabhängig Umgebungsluftunabhängig<br />
Isoliergeräte<br />
Filtermasken Schlauchgeräte Behältergeräte Regenerationsgeräte<br />
122
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz: Atemschutzgeräte Plakat: As 1.2<br />
4<br />
Atemeinheit<br />
5 6 7<br />
3<br />
1<br />
2<br />
1 Pressluftflasche/n<br />
2 Warnvorrichtung<br />
3 Manometer<br />
4 Druckminderer<br />
5 Lungenautomat<br />
Atemventil<br />
6 Maske<br />
7 Ausatemventil<br />
Hochdruck<br />
Mitteldruck<br />
Niederdruck<br />
123
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz - Sicherheits - Konzept Plakat: As 1.3<br />
Persönliche Schutzausrüstung<br />
Atemschutz Ausbildung<br />
A<br />
Taktische Beurteilung<br />
Art und Stärke<br />
des Ereignisses<br />
Offensiv - Taktik<br />
Einsatzwert<br />
der <strong>Feuerwehr</strong><br />
Atemschutz Organisation<br />
Einsatz<br />
Überwachung<br />
Sicherheitstrupp<br />
Führungsleine<br />
Anschlussleine<br />
Selbstüberwachung<br />
innerhalb Trupp / Gruppe<br />
Warngerät mind. 90 dB<br />
Bewegung evtl. Temperatur<br />
A<br />
Art und Stärke<br />
des Ereignisses<br />
Defensiv - Taktik<br />
Einsatzwert<br />
der <strong>Feuerwehr</strong><br />
124
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 2<br />
Grundausbildung am Gerät<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Plakate - As 2.1<br />
- As 2.1.1<br />
- As 2.1.2<br />
- As 2.1.3<br />
- As 2.2<br />
- As 2.3<br />
Instruktionsbehelf - Bereitstellungskarte AFS<br />
Inhalt: Ausrüstung<br />
Führungsleine / Anschlussleine<br />
Formationen im Atemschutz-Einsatz<br />
- Trupp-/Gruppenarbeit<br />
- Selbstüberwachung innerhalb Trupp/Gruppe<br />
- Signalgebung / Verantwortungsbereiche<br />
Einsatz / Überwachung / Gerätehandhabung<br />
- Bereitstellung<br />
- Registrierung / Überwachung<br />
- Einsatz / Rückzug<br />
- Faustregeln: Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
- Rückmeldung bei Überwachungs-Of / EL<br />
Angewöhnung an das Atemschutzgerät<br />
- Parcours mit verschiedenen Anforderungen<br />
Luftverbrauch / Überwachung<br />
Rettungsgriffe<br />
- Unterarmgriff / Unterarm - Sitzgriff / Kragengriff<br />
Flaschenwechsel<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt die Formationen im Atemschutz-Einsatz und den<br />
Sicherheitsstandard<br />
> Jeder kennt den Einsatzablauf und kann das Atemschutzgerät<br />
bereitstellen, Einsatz und Rückzug erstellen.<br />
Rahmenbedingungen: Die Übungsanlage ist so zu planen, dass auf dem Parcours<br />
auch eine längere Steigerung überwunden werden muss.<br />
Kann auch mit der Atemschutz-Übungsstrecke kombiniert<br />
werden.<br />
Keine Einsätze mit Führungsleinen.<br />
Schwergewicht: Geräte-Handhabung / Praktische Arbeit am Gerät<br />
Arbeit im Gerät mit steigenden Anforderungen<br />
125
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 2<br />
Grundausbildung am Gerät<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Ausrüstung<br />
Führungsleine / Anschlussleine<br />
Formationen im Atemschutz-Einsatz<br />
- Trupp-/Gruppenarbeit<br />
- Selbstüberwachung innerhalb Trupp/Gruppe<br />
- Signalgebung / Verantwortungsbereiche<br />
Einsatz / Überwachung / Gerätehandhabung<br />
- Bereitstellung<br />
- Registrierung / Überwachung<br />
- Einsatz / Rückzug<br />
Faustregeln: Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
- Rückmeldung bei Überwachungs-Of / EL<br />
Angewöhnung an das Atemschutzgerät<br />
- Parcours mit verschiedenen Anforderungen<br />
Luftverbrauch / Überwachung<br />
Rettungsgriffe<br />
- Unterarmgriff / Unterarm - Sitzgriff / Kragengriff<br />
Flaschenwechsel<br />
Einstieg<br />
Jeder AdF legt seinen Pressluftatmer richtig vor sich hin.<br />
Die Grundlagen zu einem sicheren Atemschutzeinsatz sind eine komplette Einsatzaus-<br />
rüstung und ein korrekter Einsatzablauf vom Ausrüsten bis zur Rückmeldung beim EL.<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe / persönliches Messer<br />
Pressluftatmer kompl. mit Anschlussleine, Warngerät, Identifikations-Chip<br />
Achtung: - Pressluftatmer mit unterschiedlicher Einsatzdauer (200/300 bar)<br />
dürfen nicht im gleichen Trupp/Gruppe gemischt werden.<br />
Führungsleine - nur mitnehmen, aber nicht auf Details eingehen<br />
(Die Führungsleine wird in der Lektion As 3 erklärt)<br />
Rettungsseil - pro Trupp ist ein, pro Gruppe sind zwei Rettungsseile<br />
mitzunehmen.<br />
Verbindung, wenn möglich mit Funkgerät<br />
Überwachungstafel - Einsatz wird später erklärt<br />
126
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Grundausbildung am Gerät As 2 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Führungsleine / Anschlussleine<br />
In der Regel werden bei allen Atemschutzeinsätzen Führungs- und Anschlussleinen<br />
verwendet. Ausnahmen befiehlt nur der Einsatzleiter. (Detailausbildung in Lektion As 3)<br />
Formationen im Atemschutz - Einsatz Plakat As 2.1.1 / As 2.1.2<br />
Lage und Auftrag bestimmen grundsätzlich die Formation.<br />
Der Atemschutzeinsatz hat immer mindestens durch 2 AdF, also im Trupp, zu erfolgen.<br />
- Normaler Einsatz -> Trupp<br />
- Erschwerter Einsatz -> Gruppe<br />
- z.B. Tiefgaragen, grossräumige Abschnitte usw.<br />
Trupparbeit / Gruppenarbeit Plakat As 2.1.1 / As 2.1.2<br />
Die Trupp-/Gruppenarbeit beginnt mit der Bereitstellung und endet mit dem<br />
Retablieren der Geräte.<br />
Der Trupp-/die Gruppe bleibt während der Aktion durch Anschlussleinen, Führungsleine<br />
und Körperkontakt zusammen.<br />
Selbstüberwachung innerhalb Trupp / Gruppe<br />
Der Trupp-/Gruppenführer kontrolliert periodisch den Umkehrdruck bzw. den<br />
Rückzugsdruck. Im Weiteren prüft er, soweit es die Einsatzsituation zulässt, den<br />
physischen und psychischen Zustand des AdF.<br />
Rückzug / Umkehrdruck / Rückzugsdruck Plakat As 2.1.3<br />
Umkehrdruck<br />
Bei langen Anmarschwegen muss der Rückzug beim Erreichen des "Umkehrdruck"<br />
angetreten werden.<br />
Faustregel Umkehrdruck<br />
Druck retour + Fülldruck : 2 = Umkehrdruck<br />
Beispiel 1 PA 300 bar / 6.5 l<br />
Druck retour 80 bar + Fülldruck 300 bar = 380 bar: 2 = 190 bar<br />
Umkehrdruck in diesem Fall 190 bar<br />
127
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Grundausbildung am Gerät As 2 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Beispiel 2 PA 200 bar / 2x4 l<br />
Druck retour 60 bar + Fülldruck 200 bar = 260 bar: 2 = 130 bar<br />
Umkehrdruck in diesem Fall 130 bar<br />
Beim Erreichen des "Umkehrdruck" muss der Rückzug in jedem Fall angetreten werden,<br />
auch wenn das Einsatzziel noch nicht erreicht werden konnte.<br />
Rückzugsdruck<br />
Wird das Einsatzziel erreicht und der Einsatz geleistet, wird der Rückzugsdruck<br />
nach der folgenden Faustregel berechnet.<br />
Faustregel Rückzugsdruck: Anmarschweg + Druck retour = Rückzugsdruck<br />
Beispiel 1 PA 300 bar / 6.5 l<br />
Anmarschweg 50 bar + Druck retour 80 bar = 130 bar<br />
Rückzugsdruck in diesem Fall 130 bar<br />
Beispiel 2 PA 200 bar / 2x4 l<br />
Anmarschweg 30 bar + Druck retour 60 bar = 90 bar<br />
Rückzugsdruck in diesem Fall 90 bar<br />
Signalgebung<br />
Überwachungsof Rückzugsbefehl an die eingesetzten Trupps/Gruppen durch<br />
Gefahrenalarmsirene mit Drucklufthorn, anhaltender Ton 130 dB.<br />
Gleichzeitig Rückzugsbefehl über Funk oder AS-Telefon.<br />
Ein von aussen kommender Befehl zum Rückzug ist sofort und<br />
geschlossen zu befolgen!<br />
Trupp/Gruppe Signalgebung mit Warngerät manuell ausgelöst:<br />
- Jeder AdF, wenn in Gefahr<br />
- Trupp-/Gruppenführer, wenn Kontakt zu Trupp/Gruppe verloren.<br />
Verantwortungsbereiche<br />
Trupp-/Gruppenführer Trägt die Verantwortung <strong>für</strong> den Trupp/Gruppe und die<br />
Sicherheitsmassnahmen in Trupp/Gruppe.<br />
Entscheidet über Rückzug aufgrund des Luftvorrates bzw. der<br />
Gefahr. - Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
Trupp-/Gruppenmitglied - Trägt Mitverantwortung bei der Einhaltung der<br />
Sicherheitsregeln und Truppdisziplin. (Trupp-/Gruppenarbeit)<br />
Sicherheitstrupp /-gruppe - Der sofortige Einsatz des Sicherheitstrupps /-gruppe<br />
muss jederzeit sichergestellt sein.<br />
128
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Grundausbildung am Gerät As 2 / Seite 4<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Einsatz Überwachung<br />
Einsatzablauf anhand Plakat aufzeigen und anschliessend praktisch Plakat As 2.1<br />
durchführen.<br />
Demo - Trupps/Gruppen bilden<br />
Punkt 1 Ausrüsten Hinweis auf kompl. Ausrüstung<br />
Bereitstellung des Atemschutzgerätes gemäss<br />
Bereitstellungskarte AFS. Kommando KL<br />
Alle AdF stellen das Atemschutzgerät in Trupp/Gruppenformation bereit.<br />
Punkt 2 Einsatzbefehl<br />
Punkt 3 Überwachung<br />
Registrierung durch Identifikations-Chip<br />
Registrierung und Ablauf an Überwachungstafel zeigen<br />
Punkt 4 Einsatz Kommando KL<br />
gemäss Bereitstellungskarte AFS<br />
Punkt 5 Rückzug Maske ab Kommando KL<br />
Punkt 6 Rückmeldung<br />
beim Überwachungsof und Rücknahme Identifikations-Chip<br />
beim Einsatzleiter<br />
wenn Einsatz beendet: Gerät ablegen, Flasche<br />
schliessen, Anschlussleine einsatzbereit versorgen. Kommando KL<br />
Punkt 7 Sammelplatz / Retablierung / Flaschenwechsel<br />
Alle AdF legen das Atemschutzgerät wieder vor sich hin<br />
Üben - Einsatzablauf gemäss Demo üben<br />
Angewöhnung an das Atemschutzgerät<br />
Überwachung / Luftverbrauch<br />
- Einsatz Überwachung gemäss Punkt 1-6 durchführen.<br />
- Beim Start, nach jeder Etappe und am Schluss ist der Flaschen-<br />
druck abzulesen und auf dem Überwachungsprotokoll<br />
einzutragen.<br />
- Am Schluss des Parcours ist der Luftverbrauch zu ermitteln und<br />
den verschiedenen Anforderungen zuzuordnen.<br />
Atmung - möglichst bewusst und regelmässig ein- und ausatmen<br />
- Atmung bewusst der körperlichen Arbeit anpassen<br />
- oberflächliche, hechelnde Atmung vermeiden<br />
129
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Grundausbildung am Gerät As 2 / Seite 5<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Parcours - Fussmarsch mit leicht gesteigerten Anforderungen<br />
- gerade Strecke<br />
- leichte Steigung<br />
- Treppe<br />
- Einstieg über Fenster Plakat<br />
Zuerst am Plakat erklären, As 2.3<br />
anschliessend praktisch ausführen<br />
- rittlings über die Fensterbrüstung<br />
ins Gebäude einsteigen<br />
- Boden prüfen vor dem Verlassen der Fensterbrüstung<br />
- Rettungsgriffe Plakat<br />
Zuerst am Plakat erklären, As 2.2<br />
anschliessend praktisch ausführen<br />
- Kragengriff<br />
- Unterarmgriff<br />
- Unterarm-Sitzgriff - über Steigung ausführen<br />
Am Ende des Parcours Rückzug, Rückmeldung mit Rücknahme Identifikations-Chip,<br />
Rückmeldung beim Einsatzleiter, anschliessend Gerät ablegen, Flasche schliessen und<br />
Pressluftflasche wechseln.<br />
Flaschenwechsel<br />
Pressluftflaschen aus Atemschutzgeräten ausbauen und neue Flaschen einbauen.<br />
- Beim Einfahren der neuen Pressluftflasche darf kein direkter<br />
Kontakt zwischen der Pressluftflasche und dem Flaschen-<br />
anschluss des Druckminderers möglich sein.<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Vorsicht im Umgang mit Pressluftflaschen.<br />
- Getrennte Lagerung von leeren und vollen Flaschen.<br />
- Flaschenwechsel am Boden oder auf speziell gesichertem Tisch.<br />
- Angebrauchte Flaschen dürfen nie ganz entleert werden.<br />
Ein kleiner Restdruck muss immer vorhanden sein.<br />
- Gefahr der Korrosion durch Luftfeuchtigkeit<br />
Beim Erreichen des Umkehrdrucks muss der Rückzug in jedem Fall angetreten werden.<br />
Faustregel Umkehrdruck: Druck retour + Fülldruck : 2 = Umkehrdruck<br />
Am Einsatzort muss der Rückzug beim Erreichen des Rückzugsdrucks angetreten werden.<br />
Faustregel Rückzugsdruck: Anmarschweg + Druck retour = Rückzugsdruck<br />
130
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Grundausbildung am Gerät As 2 / Seite 6<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Ausrüstung<br />
Formationen im Atemschutzeinsatz<br />
- Trupp-/Gruppenarbeit<br />
- Selbstüberwachung innerhalb Trupp/Gruppe<br />
- Rückzug: Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
- Verantwortungsbereiche<br />
- Signalgebung<br />
Einsatz Überwachung - Punkte 1 - 6 (7)<br />
- Speziell - Überwachungstafel<br />
- Identifikations-Chip<br />
- Registrierung / Rücknahme<br />
- Rückmeldung<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Berechnung des Luftverbrauchs anhand des Überwachungsprotokolls.<br />
Verbrauchswerte vergleichen und entsprechend erklären.<br />
- Unterschiedliche Anforderungen<br />
- Eingehen auf physische und psychische Belastung<br />
Merksätze Im Zweifelsfall immer ein Atemschutzgerät tragen!<br />
Stehe still - und sammle Dich!<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
Plakate As 2.1 / As 2.1.1 / As 2.1.2 / As 2.1.3 / As 2.2 / As 2.3<br />
Überwachungstafel - gross und klein<br />
Überwachungsprotokoll<br />
pro Teilnehmer<br />
- 1 Pressluftatmer kompl. mit Warngerät / Anschlussleine / Identifikations-Chip<br />
- 1 Rettungsseil<br />
- 1 Bereitstellungskarte AFS<br />
Leitern je nach Organisation, siehe As 0<br />
131
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz-Sicherheit:Einsatz Überwachung Plakat: As 2.1<br />
TLF<br />
1<br />
Ausrüsten<br />
2<br />
Einsatzbefehl<br />
Einsatz<br />
4<br />
Sicherheits-Trupp<br />
Rückmeldung beim EL<br />
3<br />
Ueberwachung<br />
A<br />
Sammelplatz<br />
Flaschenwechsel<br />
Retablierung<br />
7<br />
6<br />
Rückmeldung<br />
5<br />
Rückzug<br />
132
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz-Sicherheit Plakat: As 2.1.1<br />
Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
Normaler Einsatz Trupp<br />
Seitliches Absuchen mit verlängerter Anschlussleine<br />
1.25 m<br />
A<br />
B<br />
B<br />
Kontakt zum Vordermann halten<br />
Normaldistanz im Trupp 1.25 m<br />
seitliches Absuchen max. Distanz 6 m<br />
max.<br />
6 m<br />
133
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz-Sicherheit Plakat: As 2.1.2<br />
Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
Erschwerter Einsatz Gruppe<br />
Seitliches Absuchen mit verlängerter Anschlussleine<br />
1.25 m<br />
A<br />
B<br />
B<br />
Kontakt zum Vordermann halten<br />
Normaldistanz im Trupp 1.25 m<br />
seitliches Absuchen max. Distanz 6 m<br />
max.<br />
6 m<br />
134
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz-Sicherheit Plakat: As 2.1.3<br />
Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
Umkehrdruck<br />
Druck retour<br />
Rückzugsdruck<br />
Druck retour<br />
Anmarschweg<br />
Druck retour + Fülldruck : 2<br />
= Umkehrdruck<br />
Anmarschweg<br />
Anmarschweg + Druck retour<br />
= Rückzugsdruck<br />
Faustregel<br />
Umkehrdruck<br />
Einsatz<br />
Faustregel Rückzugsdruck<br />
135
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz Plakat: As 2.2<br />
Rettungsgriffe<br />
Kragengriff<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Unterarmgriff Unterarm - Sitzgriff<br />
136
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz Plakat: As 2.3<br />
Einstieg über Fenster<br />
Einstieg über Fenster<br />
___________________________________________________________<br />
Einstieg in Keller<br />
A<br />
Rückwärts absteigen<br />
Blick zur Treppe<br />
Boden prüfen<br />
vor dem Verlassen<br />
der Fensterbrüstung<br />
137
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 3<br />
Absuchen von Räumen<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe / Festigungsstufe Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Hilfsmittel: Plakate - As 2.1.1<br />
- As 2.1.2<br />
- As 2.1.3<br />
- As 2.3<br />
- As 3.1.1<br />
- As 3.1.2<br />
Instruktionsbehelf - Bereitstellungskarte AFS<br />
Inhalt: Ausrüstung<br />
Formationen im Atemschutzeinsatz<br />
Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
- Sichern / kennzeichnen<br />
- Seitenast<br />
- Vorrücken<br />
- Rückzug<br />
Systematisches Vorgehen beim Absuchen von Objekten/Räumen<br />
- Einstieg in Keller bzw. Untergeschoss<br />
Einsatztraining<br />
- Einsatz / Überwachung<br />
- Trupp-/Gruppenarbeit<br />
- mit Flaschenwechsel<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt den Einsatz und die Handhabung von Führungs-<br />
leinen und Anschlussleinen.<br />
> Jeder weiss wie im Atemschutz-Einsatz vorgerückt wird.<br />
> Jeder kennt Möglichkeiten <strong>für</strong> das systematische Absuchen<br />
eines Raumes.<br />
> Jeder kann mit dem Atemschutzgerät richtig in einen Keller<br />
bzw. ein Untergeschoss absteigen.<br />
Rahmenbedingungen: Möglichkeiten <strong>für</strong> das Absuchen<br />
- Grosser Keller / Lagerraum / Garage<br />
- Zivilschutzanlage<br />
- grosse Wohnung<br />
Schwergewicht: Einsatzbezogene, praktische Arbeit im Gerät<br />
Arbeit mit Sicherungsleine und Anschlussleine<br />
138
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 3<br />
Absuchen von Räumen<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe / Festigungsstufe Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Inhalt: Ausrüstung<br />
Formationen im Atemschutzeinsatz<br />
Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
- Sichern / kennzeichnen<br />
- Seitenast<br />
- Vorrücken / Rückzug<br />
Systematisches Vorgehen beim Absuchen von Objekten/Räumen<br />
Einstieg in Keller<br />
Einsatztraining<br />
- Einsatz / Überwachung<br />
- Trupp-/Gruppenarbeit (mit Flaschenwechsel)<br />
Einstieg<br />
Atemschutzeinsätze in Objekten sind in vielen Fällen mit einer teilweisen bis praktisch<br />
vollständigen Sichtbehinderung verbunden. Der Trupp/die Gruppe muss sich in diesen<br />
Fällen den Weg zum Einsatzort, der Rettung, dem Feuer suchen. Ein möglichst rasches<br />
Vorankommen ist nur möglich, wenn er über gewisse Gebäudekenntnisse verfügt,<br />
z.B. anhand von Einsatzplänen, und gezielt und systematisch vorgeht.<br />
Der Rückweg aus Objekten muss in jedem Falle entsprechend gesichert sein.<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe / persönliches Messer /<br />
Pressluftatmer kompl. mit Anschlussleine, Warngerät, Identifikations-Chip<br />
Führungsleine<br />
Rettungsseil - pro Trupp ist ein, pro Gruppe sind zwei Rettungsseile mitzunehmen<br />
Verbindung: wenn möglich mit Funkgerät<br />
Überwachungstafel<br />
Formationen im Atemschutz-Einsatz (bekannt aus Lektion As 2) Plakat As 2.1.1<br />
Lage und Auftrag bestimmen grundsätzlich die Formation.<br />
Der Atemschutzeinsatz hat immer mindestens durch 2 AdF, also im Trupp, zu erfolgen.<br />
Normaler Einsatz Trupp<br />
- Für den normalen Rettungs-, Lösch-, Chemie- oder Technischen<br />
Einsatz wird im Trupp, also mit 2 AdF gearbeitet.<br />
- Rückwegsicherung in der Regel nur mit Schnellangriff/Druckleitung<br />
- z.B.: - Zimmer-, Wohnungs- oder Bürobrand in einem massiven<br />
übersichtlichen Mehrfamilien-/Bürohaus;<br />
- normalem Ein-/Zweifamilienhaus;<br />
- kurze Distanz in übersichtlichem Gebäudeteil;<br />
- Einsätze im Freien.<br />
139
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Absuchen vom Räumen As 3 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Erschwerter Einsatz Gruppe Plakat As 2.1.2<br />
- Für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen wie in gross-<br />
räumigen Bauten, unterirdischen Anlagen, langen Anmarsch-<br />
wegen oder schwierigen Rettungsaktionen sind 2 Trupps zu einer<br />
Gruppe zusammenzulegen.<br />
- Rückwegsicherung durch Führungsleine / Anschlussleine<br />
- z.B.: - Grosse Keller<br />
- Lagerräume<br />
- Tiefgaragen<br />
- Industriehallen<br />
usw.<br />
Der Trupp / die Gruppe darf im Einsatz nicht aufgespalten werden.<br />
Demophase<br />
Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
Führungsleine - Länge Typ I - 50 m / Typ II - 100 m mit Sicherheitskarabiner<br />
- im Tragsack mit Rapid Kettenglied fixiert<br />
- Verlängerung am Tragsackboden mit 2. Führungsleine<br />
praktisch zeigen<br />
- 2 Schlingen alle 2.5 m<br />
Beide Schlingen gleichzeitig in den Händen halten<br />
- kurze Schlinge mit Knoten am Ende weist in<br />
Richtung Ausgang/Rückzug<br />
- lange Schlinge weist in Richtung Ziel/Vorrücken<br />
Merke - Lang rein / kurz raus!<br />
Folgende Punkte zuerst am Plakat erklären und Plakat<br />
anschliessend praktisch vorzeigen/aufbauen As 2.1.1 / As 2.1.2<br />
Grundsätzliches Anwendung / Kennzeichnung Führungsleine<br />
- Der Trupp-/Gruppenführer trägt die Führungsleine bei sich.<br />
- Er sichert die Führungsleine mit dem Sicherheitskarabiner<br />
beim Eingang<br />
- Jede Führungsleine wird mit Führungsleinen Chip<br />
gekennzeichnet<br />
- Kennzeichnung A oder B<br />
- Den Führungsleinen-Chip bekommt der Trupp-/Gruppenchef<br />
bei der Registrierung des Identifikations-Chip vom<br />
Überwachungsof. (Punkt 3 Überwachung)<br />
- Führungsleine wird immer im Objekt fixiert und bleibt<br />
generell drinnen<br />
140
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Absuchen vom Räumen As 3 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
- Werden Führungsleinen über Leitern geführt, werden sie unten<br />
und oben an einer Sprosse fixiert.<br />
Anschlussleine - Jeder weitere AdF innerhalb Trupp/Gruppe befestigt sich mit<br />
der Anschlussleine am Vordermann oder direkt an der<br />
Führungsleine.<br />
- Variante gemäss Befehl EL oder<br />
Trupp-/Gruppenführer<br />
- Wichtig: einheitlich innerhalb Trupp/Gruppe<br />
Variante direkt an Führungsleine (Normalvariante)<br />
- Befestigung mit Anschlussleine direkt an der Führungsleine.<br />
- Der Sicherheitskarabiner muss an der Führungsleine mit der<br />
Hand permanent geführt werden.<br />
- Zum Vordermann ist immer Körperkontakt zu halten<br />
Variante AdF-AdF - Befestigung mit Anschlussleine am Vordermann<br />
(Rohrführergurt)<br />
- mit kurzem Teil der Anschlussleine 1.25 m<br />
- Normaldistanz AdF-AdF 1.25 m<br />
- Bei fixierter Führungsleine kann der Trupp-/Gruppenführer zum<br />
seitlichen Absuchen eines Raumes seine Anschlussleine auf<br />
max. 6 m Länge verlängern. Dabei wird der D-Ring im<br />
Anschlussleinensack ausgeschlauft.<br />
Seitliches Absuchen mit verlängerter Anschlussleine<br />
- Der D-Ring der Anschlussleine darf nur bei der Variante AdF-<br />
AdF und nur durch den Trupp-/Gruppenführer gelöst werden,<br />
d.h. die Anschlussleine darf nur durch den Trupp-<br />
/Gruppenführer auf 6 m verlängert werden.<br />
- Beim seitlichen Absuchen mit verlängerter Anschlussleine darf<br />
nicht gleichzeitig vorgerückt werden, weil dabei der Karabiner<br />
an der Führungsleine nicht mit der Hand geführt werden kann.<br />
- Nach dem seitlichen Absuchen geht der Trupp-/Gruppenführer<br />
wieder zum Führungsseil zurück. Jetzt kann der Karabiner am<br />
Führungsseil wieder mit der Hand geführt und so weiter<br />
vorgerückt werden. Dieser Vorgang wird so oft als nötig<br />
wiederholt.<br />
- Der Anschlussleinen-Sack ist während der Aktion immer<br />
geschlossen.<br />
- Muss nicht weiter seitlich abgesucht werden, schlauft auch der<br />
Trupp-/Gruppenführer den D-Ring im Anschlussleinensack<br />
wieder ein.<br />
- Die Normaldistanz innerhalb Trupp/Gruppe beträgt 1.25 m.<br />
141
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Absuchen vom Räumen As 3 / Seite 4<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Sichern der Führungsleine Plakat As 3.1.1<br />
- Die Führungsleine soll in der Regel im Objekt seitlich über dem<br />
Boden, z.B. an Treppenhandlauf usw., gesichert werden, d.h.<br />
die Führungsleine liegt nicht auf dem Boden. Die Führungsleine<br />
soll dabei leicht durchhängen und nicht gespannt werden.<br />
- Sicherung z.B. mit Achterschlaufe<br />
- Am Ende der Einsatzdistanz wird die Führungsleine immer im<br />
Objekt fixiert und so <strong>für</strong> weitere Trupps/Gruppen im Objekt<br />
gelassen.<br />
Einsatz Führungsleine mit Seitenast Plakat As 3.1.2<br />
- Ausgehend von einer bestehenden fixierten Führungsleine wird<br />
seitlich mit einem Seitenast abgesucht.<br />
- Der Seitenast wird mit einem Seitenast-Chip gekennzeichnet.<br />
- Die Markierung ist mit 1-4 Löchern, welche auch im Dunkeln<br />
ertastet werden können, versehen.<br />
- 1 Loch <strong>für</strong> ersten Seitenast usw.<br />
- Den Seitenast-Chip bekommt der Trupp-/Gruppenführer wie<br />
den Führungsleinen-Chip bei der Registrierung des<br />
Identifikations-Chips vom Atemschutz-Of.<br />
(Punkt 3 Überwachung)<br />
- Der Seitenast-Chip ist an der bestehenden Schlaufe am<br />
Seitenast-Führungsseil ca. 1 m vom Sicherheitskarabiner<br />
einzuhängen.<br />
Vorrücken - Um Abstürze im Objekt zu vermeiden, sich tastend, schlurfend<br />
und kriechend (Hitze, Sicht) vorwärts bewegen.<br />
- Tast und Gehörsinn einsetzen.<br />
- Hinweis auf Beinarbeit<br />
- Körpergewicht leicht nach hinten verlagern.<br />
(Hüfte hinter Kniekehle, Oberkörper leichte Vorlage)<br />
- Mit vorderem Bein bei sicherem Stand den Boden<br />
vor sich gezielt überprüfen.<br />
- Hinweis auf Handarbeit<br />
- Den Raum vor sich mit dem Handrücken mit<br />
schaufelartigen Auf- und Abbewegungen erkunden.<br />
- Der Trupp/die Gruppe bleibt während der Aktion durch<br />
Anschlussleinen, Führungsleine und Körperkontakt zusammen.<br />
- Trupps/Gruppen auf verschiedenartige Orientierungshilfen<br />
hinweisen.<br />
- z.B. Rinnen, Säulen in Tiefgaragen<br />
- Wände als Orientierungshilfe benutzen.<br />
- Einstieg in Keller Plakat As 2.3<br />
Zuerst am Plakat erklären, anschliessend praktisch ausführen<br />
- Rückwärts absteigen / Blick zur Treppe<br />
142
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Absuchen vom Räumen As 3 / Seite 5<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Rückzug - Am Ende der Einsatzdistanz wird die Führungsleine immer<br />
innen im Objekt fixiert und so <strong>für</strong> weitere Trupps/Gruppen im<br />
Objekt gelassen. Dies gilt auch <strong>für</strong> Seitenast-Führungsleinen.<br />
- Der Trupp/die Gruppe bleiben durch Anschlussleinen und<br />
Körperkontakt zusammen.<br />
- Bei der Variante "direkt an Führungsleine" muss der<br />
Sicherheitskarabiner mit der Hand permanent an der<br />
Führungsleine geführt werden.<br />
- Die kurzen Schlingen mit Knoten am Ende weisen in<br />
Richtung Ausgang/Rückzug Merke: kurz - raus!<br />
- Hinweis auf Umkehrdruck / Rückzugsdruck Plakat As 2.1.3<br />
Übungsphase<br />
Schulung - Gezieltes und systematisches Absuchen von Objekten<br />
- Einsatzablauf / Einsatz / Überwachung gemäss Punkte 1-6<br />
- Handhabung und Einsatz Führungsleine und Anschlussleine<br />
- mit Seitenast<br />
- In grossen Räumen mit Sichtbehinderung arbeiten<br />
- Rauchfolie, Plastikmaske, wenn möglich verrauchen<br />
- Einsatzausrüstung kontrollieren<br />
- Rettungsleine, Führungsleine, Anschlussleine, Warngerät<br />
- Klassenlehrer übernimmt Funktion Einsatzleiter<br />
- Sicherheitstrupp ist immer vorhanden<br />
- Trupps/Gruppen mit klaren Aufträgen in den Einsatz schicken<br />
- Einsatz von Führungsleinen und Anschlussleinen im Detail<br />
beurteilen und schulen<br />
- Trupps und Gruppen einsetzen<br />
- Verschiedenartige Räume absuchen<br />
Nach dem Rückzug ist auf die nicht optimal begriffenen Punkte nochmals einzugehen.<br />
- Trupparbeit<br />
- Selbstüberwachung innerhalb Trupp/Gruppe<br />
- Signalgebung<br />
- Verantwortungsbereiche<br />
- Vorrücken / Rückzug<br />
- Einsatz / Überwachung Punkte 1-6 (7)<br />
Merksatz Stehe still - und sammle Dich!<br />
143
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Absuchen vom Räumen As 3 / Seite 6<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Flaschenwechsel - Pressluftflaschen aus Atemschutzgeräten ausbauen und neue<br />
Flaschen einbauen.<br />
- Beim Einfahren der neuen Pressluftflasche darf kein direkter<br />
Kontakt zwischen der Pressluftflasche und dem Flaschenan-<br />
schluss des Druckminderers möglich sein.<br />
- Vorsicht im Umgang mit Pressluftflaschen.<br />
Auf Sicherheitsbestimmungen hinweisen<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Einsatz / Überwachung<br />
Einsatz / Führungsleine / Anschlussleine<br />
- Variante direkt an Führungsleine<br />
- Variante AdF-AdF<br />
- Sichern der Führungsleine<br />
- Einsatz mit Seitenast<br />
- Verlängern der Anschlussleine auf 6 m<br />
- Kennzeichnung<br />
Vorrücken - Beinarbeit / Handarbeit<br />
- Rückzug<br />
Lernziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
Plakate As 2.1.1 / As 2.1.2 / As 2.1.3 / As 3.1.1 / As 3.1.2 / As 2.3<br />
Führungsleinen<br />
Überwachungstafel gross / klein<br />
Sichtbehinderungen<br />
Rauchmaschine<br />
pro Teilnehmer<br />
- 1 Pressluftatmer kompl. mit Warngerät / Anschlussleine / Identifikations-Chip<br />
- 1 Bereitstellungskarte AFS<br />
144
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz - Sicherheit Plakat: As 3.1.1<br />
Einsatz Führungsleine / Vorrücken<br />
Sichern der Führungsleine<br />
_________________________________________________________________<br />
Seitlich Absuchen mit Seitenast<br />
_________________________________________________________________<br />
Vorrücken<br />
A<br />
A<br />
Beinarbeit<br />
Handarbeit<br />
145
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz - Sicherheit Plakat: As 3.1.2<br />
Einsatz Führungsleine mit Seitenast<br />
A<br />
Führungsleine markiert<br />
und fixiert<br />
Seitliches Absuchen<br />
mit Seitenast, Führungsleine<br />
als Seitenast markiert<br />
B<br />
146
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 4<br />
Feldretablierung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Kurzlektion Anlernstufe Gesamtzeit: 30 Min.<br />
Inhalt: Feldretablierung<br />
Führungsleine<br />
Anschlussleine<br />
Identifikations-Chip<br />
Grobreinigung<br />
Feinreinigung<br />
- Maske waschen und desinfizieren<br />
Flaschenwechsel<br />
Dichtigkeitsprüfung<br />
Lektionsziel: > Jeder kann eine Feldretablierung durchführen und eine<br />
Atemschutzmaske fachgerecht waschen und desinfizieren.<br />
Schwergewicht: Korrekte praktische Arbeit an Atemschutzgerät, Maske,<br />
Anschlussleine und Führungsleine<br />
147
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 4<br />
Feldretablierung<br />
___________________________________________________________________<br />
Kurzlektion Anlernstufe Gesamtzeit: 30 Min.<br />
Inhalt: Feldretablierung<br />
Anschlussleine / Führungsleine / Identifikations-Chip<br />
Grobreinigung<br />
Feinreinigung<br />
- Maske waschen und desinfizieren<br />
Flaschenwechsel<br />
Dichtigkeitsprüfung<br />
Einstieg<br />
Nach Brandeinsätzen und Ereignissen mit aggressiven Medien müssen die Atemschutz-<br />
geräte einer Grob- und Feinreinigung unterzogen werden. Dies kann in speziellen Fällen<br />
als Feldretablierung geschehen.<br />
Bearbeitung<br />
Grobreinigung<br />
Die Anschlussleine ist im Sack zu versorgen.<br />
- Kontrolle D-Ring eingehängt<br />
- Sack geschlossen<br />
Das komplette, unter Druck stehende Gerät (inkl. Maske) ist mit Schwamm oder Bürste<br />
mit Seifenwasser zu reinigen. Ist das Gerät mit korrosiven Medien in Berührung ge-<br />
kommen, ist eine Reinigung mit speziellen Mitteln nötig. Abschliessend ist das Gerät<br />
immer mit sauberem Wasser zu spülen. Am Schluss sind die Flaschen zu schliessen<br />
und das Gerät vom Druck zu entlasten.<br />
Demo - komplette Grobreinigung eines Gerätes<br />
Feinreinigung<br />
Grundsätzlich müssen alle beatmeten Teile gereinigt werden.<br />
Reinigungsvorgang - Waschen in lauwarmem, leichtem Seifenwasser.<br />
- Seifenwasser gründlich wegspülen (fliessendes Wasser).<br />
- Trocknen der gereinigten Teile mit einem faserfreien Tuch.<br />
- Desinfizieren mit einem Desinfektionsmittel.<br />
148
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Feldretablierung As 4 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Feldretablierung<br />
Demo - Maske vom Atemschutzgerät bzw. vom Lungenautomat<br />
abkuppeln. - je nach Gerätetyp<br />
- Maske nicht zerlegen.<br />
- Waschen in lauwarmem, leichtem Seifenwasser.<br />
- Seifenwasser gründlich wegspülen (fliessendes Wasser).<br />
- Trocknen der gereinigten Teile mit einem faserfreien Tuch.<br />
- Desinfizieren mit einem Desinfektionsmittel.<br />
- Gereinigte Maske wieder am Atemschutzgerät bzw. am<br />
Lungenautomat ankuppeln.<br />
- Abschliessend Dichtigkeitsprüfung durchführen.<br />
- Immer, wenn Teile des Systems getrennt werden wie durch<br />
Flaschenwechsel oder Abkuppeln der Maske, ist<br />
abschliessend eine Dichtigkeitsprüfung durchzuführen.<br />
Üben - Alle Teilnehmer führen an ihrem Gerät eine vollständige<br />
Feldretablierung durch.<br />
Flaschenwechsel - Sicherheit im Umgang mit Pressluftflaschen beachten.<br />
Anschlussleine - In Sack versorgen<br />
- Kontrolle ob D-Ring eingehängt<br />
- Sack geschlossen<br />
Führungsleinen - Führungsleine zu zweit in den Sack versorgen.<br />
(1 AdF führt die Führungsleine über den Arm, ein 2. AdF<br />
legt sie in kleinen Schlaufen in den Sack)<br />
Identifikations-Chip - mit trockenem Microfasertuch reinigen<br />
Dichtigkeitsprüfung nach jedem Gebrauch:<br />
Mit Prüfkopf und Eintrag in das Prüfblatt<br />
Ausnahme: Dichtigkeitsprüfung während dem Einsatz auf dem Schadenplatz<br />
Kontrolle, ob Maske geschlossen.<br />
Flasche öffnen - Warten, bis Gerät vollständig mit Luft gefüllt ist<br />
Flasche schliessen<br />
Am Gerät darf innerhalb einer Minute max. 20 bar Druckabfall festgestellt werden.<br />
Gerät entlasten<br />
Trage nie ein ungeprüftes Gerät!<br />
149
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Feldretablierung As 4 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Feldretablierung - Ablauf<br />
Grobretablierung - Vorgehen / Wichtige Punkte<br />
Feinretablierung<br />
Dichtigkeitsprüfung - Vorgehen<br />
Sicherheit im Umgang mit Pressluftflaschen.<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
2 Kessel <strong>für</strong> Reinigung mit Seifenwasser<br />
Seife<br />
2 Schwämme<br />
2 Bürsten<br />
Wasseranschluss <strong>für</strong> Spülung<br />
Trocknungstücher (mit Saugwirkung und faserfrei)<br />
Microfasertücher<br />
Desinfektionsmittel<br />
150
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 5<br />
Einsatz - Übung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Übungslektion Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Atemschutz-Einsatz unter physisch und psychisch<br />
erschwerten Bedingungen<br />
Richtiges Verhalten in Ausnahmesituationen<br />
Anwendung "Umkehrdruck" und "Rückzugsdruck"<br />
Lektionsziel: > Jeder Teilnehmer lernt seine persönliche Grenzen im<br />
Atemschutzeinsatz kennen.<br />
> Jeder beherrscht den Einsatzablauf / Einsatz / Überwachung<br />
- Punkte 1-6 (7)<br />
> Jeder beherrscht die Einhaltung der Sicherheitsregeln und<br />
Sicherheitsbestimmungen im Atemschutzeinsatz.<br />
> Jeder beherrscht die Anwendung von Führungs- und<br />
Anschlussleine<br />
Schwergewicht: Richtiges Vorgehen, Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen<br />
Mögliche Übungsanlagen:<br />
Atemschutz-Übungsstrecke<br />
verschiedene Einsätze<br />
- Rettungen (Anwendung der Rettungsgriffe)<br />
- Absuchen<br />
- Industrieanlage<br />
Einsatz-Parcours mit Überwindung verschiedener Hindernisse<br />
Kanal - Absuchen<br />
- Rettungen (Anwendung der Rettungsgriffe)<br />
Einsatz in Halle / Turm usw.<br />
- Vorrücken mit Druckleitungen<br />
151
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 5<br />
Einsatz - Übung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Übungslektion Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Inhalt: Atemschutz-Einsatz unter physisch und psychisch<br />
erschwerten Bedingungen<br />
Richtiges Verhalten in Ausnahmesituationen<br />
Einstieg<br />
Klasse in Einsatzausrüstung<br />
Übungsziel > Jeder Teilnehmer lernt seine persönlichen Grenzen im<br />
Atemschutzeinsatz kennen.<br />
> Jeder beherrscht den Einsatzablauf / Einsatz / Überwachung<br />
- Punkte 1-6 (7)<br />
> Jeder beherrscht die Einhaltung der Sicherheitsregeln und<br />
Sicherheitsbestimmungen im Atemschutzeinsatz.<br />
> Jeder beherrscht die Anwendung von Führungs-<br />
und Anschlussleine<br />
Schwergewicht: Richtiger Einsatzablauf, Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen.<br />
Trupp- und Gruppen bestimmen<br />
Hinweise <strong>für</strong> den Einsatz<br />
- Der Trupp, die Gruppe bleibt während des ganzen<br />
Einsatzes zusammen.<br />
- Beim Einsatz auf einer Atemschutz-Übungsanlage<br />
die Handhabung der einzelnen Geräte; Endlosleiter,<br />
Laufband usw. erklären.<br />
- Typs <strong>für</strong> das Vorgehen auf der Übungsstrecke geben.<br />
Hinweise zu "Umkehrdruck" und "Rückzugsdruck"<br />
Hinweise <strong>für</strong> das Verhalten, wenn Probleme auftreten<br />
- Stehe still - und sammle Dich!<br />
- Ein paar mal ruhig und tief durchatmen<br />
Signalgebung im Notfall<br />
Die Sicherheit muss jederzeit gewährleistet sein!<br />
152
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einsatzübung As 5 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einsatz<br />
Punkt 1 Ausrüsten Hinweis auf kompl. Ausrüstung<br />
- Bereitstellung des Atemschutzgerätes gemäss<br />
Bereitstellungskarte AFS. Kommando KL<br />
- Alle AdF stellen das Atemschutzgerät in<br />
Trupp/Gruppenformation bereit.<br />
Punkt 2 Einsatzbefehl<br />
Punkt 3 Überwachung<br />
- Registrierung durch Identifikations-Chip<br />
- Registrierung und Ablauf an Überwachungstafel zeigen<br />
Punkt 4 Einsatz<br />
- gemäss Bereitstellungskarte AFS<br />
Punkt 5 Rückzug Maske ab<br />
Punkt 6 Rückmeldung<br />
- beim Überwachungs-Of und Rücknahme Identifikations-Chip<br />
- beim Einsatzleiter<br />
- wenn Einsatz beendet: Gerät ablegen, Flasche<br />
schliessen, Anschlussleine einsatzbereit versorgen<br />
Parcours - Atemschutz-Übungsanlage<br />
Verschiedene Aufträge<br />
- Rettungen<br />
- Industrieanlage<br />
- Rettung aus Tank<br />
- dazwischen Trainingsgeräte bearbeiten<br />
- Einsatz in technischen Kanälen<br />
- Ein- und Ausstieg am gleichen Ort mit<br />
entsprechender Rückwegsicherung<br />
- Löschauftrag: Vorrücken mit Druckleitung<br />
- Rettung mit Rettungsschlitten über längere<br />
Strecke<br />
- Absuchaufträge<br />
- Ein- und Ausstieg an verschiedenen Orten<br />
- Einsatz in Turm oder Silo<br />
- Leitungsbau<br />
- Schaummitteltransport in obere Stockwerke<br />
- Lösch- und Rettungseinsatz<br />
- in grossem Dachstuhl<br />
- Rettungen über mehrere Stockwerke<br />
- Unterarm-Sitzgriff anwenden<br />
- verrauchter möblierter Raum<br />
(z. B. mit Baby-Puppe)<br />
153
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Einsatzübung As 5 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Auf Sicherheitsregeln und Sicherheitsbestimmungen achten.<br />
- Die Formationen bleiben in allen Situationen zusammen.<br />
Klassenlehrer kontrolliert zwischen den einzelnen Einsätzen den Manometerstand und<br />
trägt ihn in das Überwachungsprotokoll ein.<br />
Bei Bedarf, Flasche wechseln und Gerät wieder bereitstellen, so dass neue Aufträge<br />
ausgeführt werden können.<br />
Belastung durch gesteigerte Anforderungen erhöhen<br />
Einsatzbesprechung / Zusammenfassung<br />
Luftverbrauch ermitteln und Verbrauchswerte vergleichen.<br />
- Eingehen auf physische und psychische Belastung.<br />
Einsätze kurz besprechen und auf einzelne Situationen eingehen.<br />
- Einsatz / Überwachung Punkte 1-6<br />
- Einsatz Führungsleine / Anschlussleine<br />
- Faustregeln: Umkehrdruck / Rückzugsdruck<br />
Übungsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
genügend Führungsleinen<br />
Rauchmaschine<br />
Überwachungstafel gross / klein<br />
Überwachungsprotokolle<br />
pro Teilnehmer<br />
- 1 Pressluftatmer kompl. mit Warngerät / Anschlussleine / Identifikations-Chip<br />
- 1 Reserveflasche<br />
Rettungs- und Löschmaterial (TLF)<br />
154
Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 6<br />
Retablierung / Geräteprüfung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakat - As 6.1<br />
Inhalt: Geräteretablierung<br />
- Zerlegung der Atemeinheit<br />
- Feinreinigung: waschen / desinfizieren<br />
- Zusammenbau der Atemeinheit<br />
Prüfung des Gerätes mit Eintrag in Prüfblatt<br />
Prüfungsintervalle<br />
Revisionen<br />
Lektionsziel: > Jeder weiss, wie ein Atemschutzgerät inkl. Anschlussleine<br />
und Führungsleine umfassend retabliert wird.<br />
> Jeder kann unter Anleitung eine Geräteprüfung korrekt nach<br />
Prüfblatt durchführen.<br />
Schwergewicht: Fehlerfreie Arbeit<br />
155
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Pressluftatmer Lektion As 6<br />
Retablierung / Geräteprüfung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anwendungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Anlernstufe<br />
Inhalt: Geräteretablierung<br />
- Zerlegung der Atemeinheit<br />
- Feinreinigung: waschen / desinfizieren<br />
- Zusammenbau der Atemeinheit<br />
Einstieg<br />
Prüfung des Gerätes mit Eintrag in Prüfblatt<br />
Prüfungsintervalle<br />
Revisionen<br />
Nach Übungs- und Ernstfalleinsätzen werden die Atemschutzgeräte vollständig<br />
retabliert und anschliessend geprüft, damit eine jederzeitige Einsatzbereit-<br />
schaft durch sichere Funktion und die Hygiene gewährleistet ist.<br />
Um eine höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten sind regelmässige Prüfungs- und<br />
Revisionsintervalle <strong>für</strong> Atemschutzgeräte festgelegt.<br />
- Kurz auf Prüfarten, Prüfintervalle und Revisionen eingehen<br />
- Prüfung mit Unterschrift - persönliche Verantwortung<br />
- Revisionen nur durch berechtigte Stellen<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Retablierung<br />
Der Klassenlehrer zeigt jeden Schritt vor, anschliessend wird durch die Teilnehmer<br />
ausgeführt. Die Arbeit der Teilnehmer wird überwacht.<br />
Vorarbeiten - Anschlussleine versorgen Kontrolle D-Ring eingehängt<br />
- Nasse Leinen müssen zuerst getrocknet werden<br />
- Wenn nötig Grobreinigung durchführen<br />
- Achtung: Das Gerät muss dabei unter Druck stehen!<br />
- Maske vom Atemschutzgerät bzw. vom Lungenautomat<br />
abkuppeln - je nach Gerätetyp<br />
- Alle Bänderungen lösen<br />
- Pressluftflasche ausbauen und entsprechend lagern<br />
156
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Retablierung / Geräteprüfung As 6 / Seite 2<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Zerlegen der Atemeinheit<br />
- Vorgehen je nach Gerätetyp.<br />
Feinreinigung - Grundsätzlich müssen alle beatmeten Teile gereinigt werden.<br />
Reinigungsvorgang:<br />
Atemeinheit wieder zusammenbauen.<br />
Identifikations-Chip und Überwachungstafel<br />
Geräteprüfung<br />
- Waschen in lauwarmem, leichtem Seifenwasser.<br />
- Seifenwasser gründlich wegspülen (fliessendes Wasser).<br />
- Trocknen der gereinigten Teile mit einem faserfreien Tuch.<br />
- Desinfizieren mit einem Desinfektionsmittel.<br />
- mit trockenem Microfasertuch reinigen<br />
Demo - Der Klassenlehrer demonstriert eine vollständige Plakat<br />
Geräteprüfung. As 6.1<br />
- Jeden Schritt am Plakat aufzeigen und die entsprechenden<br />
Werte in das Prüfblatt des Gerätes eintragen.<br />
Prüfung - Hochdruck - Flasche, Gerätemanometer<br />
- Mitteldruck<br />
- Maske - Niederdruck<br />
- Dichtigkeit<br />
- Warnsignal / Restdruckwarner<br />
- Warngerät<br />
- Maskensichtkontrolle<br />
- Anschlussleine<br />
- Abschliessend setzt der Klassenlehrer seine Unterschrift auf<br />
das Prüfblatt.<br />
Üben - Teilnehmer führen unter Anweisung des Klassenlehrers<br />
die Prüfung ihres Atemschutzgerätes durch.<br />
Trage nie ein ungeprüftes Gerät!<br />
157
<strong>Feuerwehr</strong>basisausbildung<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Pressluftatmer - Retablierung / Geräteprüfung As 6 / Seite 3<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Retablierungsarten - Vollständige Retablierung am Schluss eines Einsatzes<br />
- Feldretablierung<br />
Grobretablierung - Vorgehen / Wichtige Punkte<br />
Feinretablierung<br />
Dichtigkeitsprüfung - Vorgehen<br />
Sicherheit im Umgang mit Pressluftflaschen<br />
Reinigung Identifikations-Chip / Überwachungstafel<br />
Lagerung von Atemschutzgeräten<br />
- Einsatzbereit in sauberem, staubfreiem Raum.<br />
- Gummiteile nicht gepresst, geknickt oder der Sonne ausgesetzt.<br />
- Temperatur möglichst gleichmässig, nie unter 0° C und nicht<br />
über 25° C.<br />
- Ideal ist eine mittlere Luftfeuchtigkeit von 60-80% (Hygrometer).<br />
Führungsleinen und Anschlussleinen dürfen nur in trockenem Zustand versorgt werden!<br />
- Führungsleine zu zweit in den Sack versorgen.<br />
(1 AdF führt die Führungsleine über den Arm, ein 2. AdF legt sie<br />
in kleinen Schlaufen in den Sack)<br />
- Anschlussleinen müssen eingehängt sein.<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
Plakat As 6.1<br />
Prüfblätter<br />
Waschbecken, Spülbecken mit fliessendem Wasser<br />
Seifen<br />
Schwämme<br />
Bürsten<br />
Microfasertücher<br />
Trocknungstücher (mit Saugwirkung und faserfrei)<br />
Desinfektionsmittel<br />
158
Plakat As 6.1<br />
159
Annex-Programm <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Anhängeleiter Lektion R 5<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Gerät<br />
Plakat - R 5.1<br />
Inhalt: Anhängeleiter<br />
Instruktionsbehelfe - R 5.1.1<br />
- R 5.1.2<br />
- R 5.1.3<br />
- R 5.1.4<br />
Begriffe<br />
Aufbau der Leiter<br />
Funktion Benützungsfeldanzeiger<br />
Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
Kommandos<br />
Stellungsbezug / Rückzug<br />
- Aufrichten / Verlängern / Verkürzen / Ablegen<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
> Jeder kennt die Kommandos und die entsprechende Trupparbeit<br />
Schwergewicht: Sicherheitsbestimmungen<br />
Praktische Arbeit am Gerät<br />
160
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Anhängeleiter Lektion R 6<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Gerät<br />
Plakat - R 5.1<br />
Instruktionsbehelf - R 5.1.1<br />
- R 5.1.2<br />
- R 5.1.3<br />
- R 5.1.4<br />
Inhalt: Stellung senkrecht zum Gebäude<br />
Stellung parallel zum Gebäude<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
Stellungsbezug / Rückzug<br />
Aufrichten / Verlängern / Verkürzen / Anlegen / Freistellen / Ablegen<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
> Jeder kennt die Kommandos und die entsprechende Trupparbeit<br />
> Jeder kennt die beiden Stellungsarten<br />
Schwergewicht: Sicherheitsbestimmungen<br />
Zweckmässiger Einsatz der Anhängeleiter<br />
161
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst: Anhängeleiter Plakat: R 5.1<br />
Einsatz / Stellungsarten<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
G<br />
3<br />
3<br />
_________________________________________________________________<br />
Stellungsarten<br />
Parallel zum Gebäude Senkrecht zum Gebäude<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
162
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Anhängeleiter R 5.1.1<br />
Sicherheitsbestimmungen und wichtige Verhaltensregeln<br />
Sicherheitsbestimmungen:<br />
Handtransport<br />
Bei Handtransport besteht Unfallgefahr <strong>für</strong> den 2. Trupp (Räder)<br />
Fahren mit verlängerter Leiter<br />
In Ausnahmefällen ist <strong>für</strong> den Stellungsbezug das Fahren mit verlängerter Leiter gegen das Gebäude<br />
1-2 m weit gestattet.<br />
Fahren mit aufgerichteter Leiter<br />
Das Fahren mit aufgerichteter Leiter ist nur bis zu 60-65° Aufrichtewinkel gestattet, mit besonderer<br />
Vorsicht beim Auffahren auf Trottoirs und in Steigungen.<br />
Senkeln<br />
Vor dem Verlängern und vor dem Verkürzen ist die Leiter immer zu senkeln.<br />
Fahrsenkel<br />
Vor dem Ablegen ist die Leiter in den Fahrsenkel zu stellen; sie muss ganz eingefahren sein<br />
(Rückhaltevorrichtung).<br />
Unterbauen<br />
Auf weichem Boden sind die Räder und Bodenspindeln solide zu unterbauen.<br />
Seitwärtsbewegung mit der Leiterspitze<br />
Die maximale Seitwärtsbewegung, bezogen auf ebenes Terrain, darf 6° (10% der Länge der Leiter)<br />
nicht übersteigen (Benützungsanzeiger: 22 m = 2.20 m).<br />
Bodenspindeln wann?<br />
Die Bodenspindeln sind erst hinunterzulassen, wenn keine Bewegungen und Korrekturen mehr nötig sind.<br />
Kontrolle vor dem Besteigen<br />
Vor dem Besteigen kontrolliert der Unteroffizier, ob die Bodenspindeln hinuntergelassen sind, die<br />
Radkeile unterlegt sind, die Bremse angezogen ist und die Fallhaken aufsitzen.<br />
Zulässige Belastung:<br />
- Angelegte Leiter: 2 Mann pro Leiterteil<br />
- Freistehende Leiter: Nach Benützungsanzeiger (kg), (höchstens zu zwei Dritteln ausgezogen).<br />
Sicherung mit Sturmleinen<br />
Bei starkem Wind ab ca. 4 Beaufort (5 m/Sek. oder 18 km/h) ist die Leiter mit Sturmleinen<br />
entsprechend der Windrichtung zu sichern.<br />
(Faustregel <strong>für</strong> 4 Beaufort: Fahnen flattern im Wind / Äste werden bewegt)<br />
Löscheinsatz von der freistehenden Leiter<br />
Muss ausnahmsweise von einer freistehenden Leiter gespritzt werden, sind folgende Punkte zu beachten:<br />
- Leiter höchstens zu zwei Dritteln ausgezogen (Benützungsanzeiger beachten)<br />
- 1 Person an der Leiterspitze und 1 Person unterhalb der Mitte<br />
- Leiter auf höchstens 70° aufrichten<br />
- Leiter mit Sturmleinen sichern<br />
- Spritzen nur in Richtung der Leiterachse. Der Rohrführer sichert sich mit dem Karabinerhaken.<br />
- Leitung befestigen, Höchstdruck am Strahlrohr 6 bar, Mundstück max. 12 mm. Am Fuss der<br />
Leiter ein umgekehrtes Teilstück oder ein Entleerungsventil einbauen.<br />
Handverlängerungsstück<br />
Das Handverlängerungsstück dient vor allem zum Ausgleich der Leiterlänge.<br />
Es darf nicht im Freistand verwendet werden.<br />
Periodische Prüfung (gemäss TR 03.06-01 / TR 03.00-01 / TR 03.00-03 des SFV)<br />
- Jährlich bei Übungsbeginn sowie nach Ernstfalleinsätzen ist eine Belastungsprobe<br />
vorzunehmen.<br />
- Alle 5 Jahre erfolgt die statische Kontrolle durch einen ausgebildeten Leiterexperten.<br />
- Zusätzlich sind die Sicherheitsvorschriften des Herstellers einzuhalten.<br />
Anhängeleiter mit Motor<br />
- Leiter nie bei laufendem Motor besteigen.<br />
- Motor nie starten, wenn sich jemand auf der Leiter befindet.<br />
- Keine brüsken Hebelbewegungen am Steuerventil.<br />
163
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Anhängeleiter R 5.1.2<br />
Verschieben / Stellungsbezug<br />
Verschieben und Transport<br />
Zur Abfahrt bereitmachen!<br />
- Wenn nötig, werden die Zugstrangen eingehängt<br />
Vorwärts!<br />
- Die Trupps stellen das Gerät waagrecht<br />
- Die Bremse wird gelöst<br />
- Die Trupps marschieren ab<br />
Anhalten - Halt!<br />
- Die Trupps bleiben am Gerät stehen, wenn nötig, wird die Bremse angezogen<br />
Stellungsbezug: Aufrichten, kleine Standortkorrekturen, kleinere Seitenkorrekturen<br />
des Leiternkopfes, verlängern, anlegen<br />
Aufstellen! Halt!<br />
- Der Rettungsschlitten wird, wenn nötig abgepackt / die Zugstrangen werden versorgt /<br />
die Fahrarretierung des Leiternpacks wird gelöst / der 2. Trupp richtet die Leiter auf /<br />
die Sperrklinke des Aufrichtegetriebes muss in der Verzahnung festsitzen<br />
Halt!<br />
Links (rechts) schwenkt!<br />
- Ein AdF des 3. Trupps bedient das Lenkrad<br />
- Die Leiter wird um die Achsmitte geschwenkt<br />
Vorwärts (rückwärts)!<br />
SENKELN!<br />
- Der AdF an der Terrainregulierung (2.Trupp) stellt die Leiter in den Senkel,<br />
der AdF am Benützungsanzeiger (1.Trupp) meldet:<br />
Senkel gut!<br />
Verlängern - Halt!<br />
- Der 1. Trupp bedient das Verlängerungsgetriebe<br />
- Die Einfallhaken müssen auf den Sprossen aufsitzen, das Seil wird leicht angezogen<br />
Leiterkopf links (rechts) seitwärts!<br />
- Der AdF an der Terrainregulierung korrigiert<br />
Anlegen!<br />
- Die Leiter wird leicht aufgerichtet<br />
- Die Sperrklinke des Aufrichtgetriebes wird gelöst<br />
- Die Leiter wird geneigt, bis sie gleichmässig aufliegt<br />
- Die Sperrklinke wird wieder eingelegt<br />
Feststellen!<br />
- Die Bremse wird angezogen<br />
- Die Bodenspindeln werden hinuntergelassen, so dass sie leicht aufsitzen<br />
- Die Leiter wird mit Radkeilen gesichert<br />
164
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Anhängeleiter R 5.1.3<br />
Rückzug / Leiter mit Motor<br />
Rückzug<br />
Freistellen!<br />
- Die Bodenspindeln werden gehoben<br />
- Die Radkeile werden versorgt<br />
- Die Leiter wird aufgerichtet<br />
SENKELN!<br />
- Der AdF an der Terrainregulierung, (2.Trupp) stellt die Leiter in den Senkel,<br />
der AdF am Benützungsanzeiger (1.Trupp) meldet:<br />
Senkel gut!<br />
Verkürzen!<br />
- Die Leiter wird verlängert, bis die Einfallhaken frei sind<br />
- Die Sperrklinke des Verlängerungsgetriebes wird gelöst<br />
(bei Anhängeleiter mit Motor nicht vorhanden)<br />
- Die Leiter wird verkürzt<br />
- Die Sperrklinke wird wieder eingelegt<br />
Fahrsenkel!<br />
- Der AdF an der Terrainregulierung stellt die Leiter in den Fahrsenkel und meldet:<br />
Fahrsenkel gut!<br />
Links (rechts) schwenkt!<br />
Rückwärts (vorwärts)! - wenn nötig<br />
Ablegen!<br />
- Die Leiter wird etwas aufgerichtet, um die Sperrklinke des Aufrichtgetriebes zu lösen<br />
- Die Leiter wird langsam, nicht ruckweise abgelegt<br />
- Die Sperrklinke wird wieder eingelegt<br />
- Die Gurten dürfen nur leicht angezogen werden<br />
Anhängeleiter mit Motor<br />
Arbeit / Funktion des Maschinisten<br />
Anwerfen des Motors<br />
- Die 4 Kurbeln müssen in der Halterung eingelegt sein<br />
- Beide Öldruckhahnen müssen auf Stellung "Motor" stehen<br />
- Betriebsstoffhahn öffnen<br />
- Motor nach Angaben des Herstellers anwerfen<br />
Ausserbetriebsetzung<br />
- Kurzschlussknopf drücken<br />
- Betriebstoffhahn schliessen<br />
165
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Anhängeleiter R 5.1.4<br />
Einsatz<br />
Grundsätzliches<br />
Unteroffizier - befiehlt den Einsatz, kommandiert und überwacht die Trupps<br />
- erstattet dem Einsatzleiter Rückmeldung<br />
- Mit "Halt" kann der Uof eine Aktion unterbrechen.<br />
Trupp 1 - betätigt das Verlängerungsgetriebe<br />
- verlängert und verkürzt die Leiter<br />
- Der AdF links kontrolliert den Senkel<br />
Trupp 2 - betätigt das Aufrichtegetriebe<br />
- richtet die Leiter auf und legt sie ab<br />
- Der AdF links betätigt die Terrainregulierung<br />
- bedient Spindeln und Radkeile<br />
Trupp 3 - bedient das Lenkrad<br />
- Der AdF rechts betätigt die Radbremse<br />
- bedient Spindeln und Radkeile<br />
Einsatzbefehl<br />
O A A B S<br />
Orientierung Absicht Auftrag Besonderes Standort<br />
- Über die - Was?<br />
Schadenlage - Wo?<br />
- Über bereits - Womit?<br />
angeordnete<br />
oder getroffene<br />
Massnahmen<br />
Stellungsarten: Parallel zum Gebäude Senkrecht zum Gebäude<br />
166
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Strebenleiter Lektion R 7<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Befehlsgebung: Anlernstufe<br />
Gerätekenntnis / Handhabung: Festigungsstufe<br />
Hilfsmittel: Gerät<br />
Plakat - R 7.1<br />
Instruktionsbehelfe - R 7.1.1<br />
- R 7.1.2<br />
- R 7.1.3<br />
- R 7.1.4<br />
- R 7.1.5<br />
Inhalt: Begriffe<br />
Mannschaftseinteilung / Tätigkeiten der Trupps<br />
Kommandos<br />
Besammlung und Abmarsch / Verschieben der Leiter<br />
Aufstellen und Ablegen - Aufziehen<br />
- Aufstossen<br />
- Aufziehen / Aufstossen<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ausrüstung<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt die Stellungsarten<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
> Jeder kennt die Kommandos und die entsprechende Trupparbeit<br />
Schwergewicht: Sicherheitsbestimmungen<br />
Praktische Handhabung am Gerät<br />
167
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: Strebenleiter Lektion R 8<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Festigungsstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: Gerät<br />
Plakat - R 7.1<br />
Instruktionsbehelfe - R 7.1.1<br />
- R 7.1.2<br />
- R 7.1.3<br />
- R 7.1.4<br />
- R 7.1.5<br />
Inhalt: Begriffe<br />
Tätigkeiten der Trupps<br />
Situation / Platzverhältnisse - Stellungsart<br />
Aufstellen und Ablegen - Aufziehen<br />
- Aufstossen<br />
- Aufziehen / Aufstossen<br />
Kommandos<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel: > Jeder kann die Strebenleiter jeder Situation entsprechend<br />
einsetzen<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
Schwergewicht: Befehlsgebung / Sicherheitsbestimmungen<br />
168
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Leiterndienst: Strebenleiter Plakat: R 7.1<br />
Besammlung am Gerät / Stellungsarten<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
4<br />
4<br />
3<br />
3<br />
_________________________________________________________________<br />
G<br />
Stellungsarten Aufstossen<br />
2<br />
2<br />
1<br />
1<br />
Aufziehen<br />
Aufstossen und Aufziehen<br />
169
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.1<br />
Stellungsbezug: Aufstellen durch Aufstossen mit den Streben<br />
Leiterfuss hierher! Aufstossen<br />
Streben! Aus!<br />
Streben Trupp 1 - löst die Streben und hebt sie auf Oberschenkelhöhe.<br />
Trupp 4 - sichert den Leiterkopf.<br />
Aus Trupp 1 - übergibt die Streben dem 2. Trupp und sichert den Leiterfuss.<br />
- Die Streben werden vom 2. Trupp, über den 3. Trupp dem 4. Trupp<br />
übergeben.<br />
Trupp 4 - hält die Streben in der Verlängerung der Holme.<br />
Trupp 3/4 - rücken gegen den Leiterkopf.<br />
Aufstellen! Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 2 - (Front Leiterkopf) hilft dem Trupp 3 (Front Leiterfuss) den Leiterkopf<br />
auf die Schulter zu heben.<br />
Trupp 4 - kreuzt die Streben. - Der Uof tritt zwischen die Streben.<br />
Trupp 3 - hantelt die Leiter in die Höhe.<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 4 - stellt die Leiter mit den Streben vollends auf;<br />
die Strebenspitzen bleiben nahe am Boden.<br />
Der Uof - führt und dirigiert den 4. Trupp.<br />
- Bei leichter Neigung gegen das Gebäude werden die Streben<br />
entkreuzt, abgestellt und gesichert.<br />
Verlängern! Halt!<br />
Trupp 3/4 - sichern Leiterfuss und Streben.<br />
Trupp 1 - löst das Seil und verlängert die Leiter.<br />
Halt Trupp 1 - lässt das Seil locker, bis die Einfallhaken aufsitzen, befestigt das Seil<br />
Anlegen! Trupp 4 - hebt die Streben und legt die Leiter an.<br />
- Die Streben werden links und rechts am Gebäude abgestellt und<br />
gesichert.<br />
Freistellen! Trupp 4 - verschiebt die Streben hinter den Leiterfuss und stellt die Leiter frei<br />
bis zu einer leichten Neigung gegen das Gebäude.<br />
- Die Streben werden abgestellt und gesichert.<br />
Verkürzen! Trupp 1 - löst das Seil, zieht das Auszugsstück hoch, bis die Einfallhaken<br />
zurückklappen und lässt das Auszugsstück zurückgleiten, bis die<br />
Einfallhaken aufsitzen.<br />
Trupp 1 - befestigt das Seil.<br />
Ablegen! Der Uof - tritt zwischen die Streben.<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 4 - hebt die Streben.<br />
Trupp 3 - (Front Leiterfuss) hantelt die Leiter herunter und legt sie auf den Boden<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 4 - verhindert mit den Streben ein zu rasches Senken der Leiter.<br />
Streben ein! Trupp 1 - sichert den Leiterfuss<br />
Trupp 4 - übergibt die Streben dem 3. Trupp und sichert den Leiterkopf.<br />
- Die Streben werden vom Trupp 3 dem Trupp 2 und dann dem<br />
Trupp 1 übergeben, der sie befestigt.<br />
170
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.2<br />
Stellungsbezug: Aufstellen durch Aufziehen<br />
Leiterfuss hierher! Aufziehen!<br />
4. Trupp an die Streben!<br />
Trupp 4 - übernimmt die Streben.<br />
Trupp 2/3 - rücken gegen den Leiterkopf<br />
Aufstellen!<br />
Streben hierher!<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 2 - (Front Leiterkopf) hilft dem Trupp 3 (Front Leiterfuss), den Leiterkopf<br />
auf die Schultern zu heben.<br />
Trupp 3 - hantelt die Leiter in die Höhe.<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 4 - zieht (Streben parallel zu den Holmen) die Leiter hoch.<br />
- Bei leichter Neigung gegen das Gebäude werden die Streben<br />
abgestellt und gesichert.<br />
Trupp 4 - trägt die Streben auf die dem Gebäude abgekehrten Seite und stellt<br />
sie parallel zu den Holmen ab.<br />
Verlängern! Halt!<br />
Trupp 3/4 - sichern Leiterfuss und Streben.<br />
Trupp 1 - löst das Seil und verlängert die Leiter.<br />
Halt Trupp 1 - lässt das Seil locker, bis die Einfallhaken aufsitzen, befestigt das Seil<br />
Anlegen!<br />
Freistellen!<br />
Verkürzen!<br />
Trupp 4 - hebt die Streben und legt die Leiter an.<br />
- Die Streben werden links und rechts am Gebäude abgestellt und<br />
gesichert.<br />
Trupp 4 - verschiebt die Streben hinter den Leiterfuss und stellt die Leiter frei<br />
bis zu einer leichten Neigung gegen das Gebäude.<br />
- Die Streben werden abgestellt und gesichert.<br />
Trupp 1 - löst das Seil, zieht das Auszugsstück hoch, bis die Einfallhaken<br />
zurückklappen und lässt das Auszugsstück zurückgleiten, bis die<br />
Einfallhaken aufsitzen.<br />
Trupp 1 - befestigt das Seil.<br />
Rückwärts Ablegen!<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 4 - hebt die Streben und lässt die Leiter rückwärts mit den Streben<br />
gegen den Boden.<br />
Trupp 3 - übernimmt die Leiter und hantelt sie herunter.<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 1 - befestigt die Streben.<br />
Trupp 4 - begibt sich zum Leiterkopf.<br />
171
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.3<br />
Stellungsbezug: Aufstossen mit der einen, Aufziehen mit der andern Strebe<br />
Leiterfuss hierher! Ausstossen und aufziehen Trupp 1 löst die Streben<br />
Diese Strebe aus! (mit Handzeichen)<br />
- Die dem Gebäude zugekehrte Strebe wird ausgelegt.<br />
Diese Strebe seitwärts legen! (mit Handzeichen) (evtl. Mitte Leiter legen)<br />
Trupp 4 - ist an den Strebengriffen.<br />
Der Uof - begibt sich an das Ende der ausgelegten Strebe.<br />
Aufstellen!<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 2 - (Front Leiterkopf) hilft dem 3. Trupp (Front Leiterfuss), den Leiterkopf<br />
auf die Schultern zu heben.<br />
Trupp 3 - hantelt die Leiter in die Höhe.<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 4 - zieht und stösst die Leiter mit den Streben hoch.<br />
- Die Streben werden abgestellt und gesichert.<br />
Auf diesem Holmen abdrehen! (mit Handzeichen)<br />
Der Uof - begibt sich zwischen die Streben.<br />
Trupp 4 - hebt die Streben.<br />
Alle - Die Leiter wird leicht auf den dem Gebäude zugekehrten Holm<br />
geneigt.<br />
- Die Leiter wird in der bezeichneten Richtung abgedreht.<br />
- Die Leiter wird wieder auf beide Holme und Streben abgestellt und<br />
gesichert.<br />
Verlängern! Halt!<br />
Trupp 3/4 - sichern Leiterfuss und Streben.<br />
Trupp 1 - löst das Seil und verlängert die Leiter.<br />
Halt Trupp 1 - lässt das Seil locker, bis die Einfallhaken aufsitzen, befestigt das Seil<br />
Anlegen!<br />
Freistellen!<br />
Verkürzen!<br />
Trupp 4 - hebt die Streben und legt die Leiter an.<br />
- Die Streben werden links und rechts am Gebäude abgestellt und<br />
gesichert.<br />
Trupp 4 - verschiebt die Streben hinter den Leiterfuss und stellt die Leiter frei<br />
bis zu einer leichten Neigung gegen das Gebäude.<br />
- Die Streben werden abgestellt und gesichert.<br />
Trupp 1 - löst das Seil, zieht das Auszugsstück hoch, bis die Einfallhaken<br />
zurückklappen und lässt das Auszugsstück zurückgleiten bis die<br />
Einfallhaken aufsitzen.<br />
Trupp 1 - befestigt das Seil.<br />
172
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.3<br />
Stellungsbezug: Aufstossen mit der einen, Aufziehen mit der andern Strebe Blatt 2<br />
Auf diesem Holmen abdrehen! (mit Handzeichen)<br />
Der Uof - begibt sich zwischen die Streben.<br />
Trupp 4 - hebt die Streben.<br />
Alle - Die Leiter wird leicht auf den dem Gebäude zugekehrten Holm<br />
geneigt.<br />
- Die Leiter wird in der bezeichneten Richtung abgedreht.<br />
- Die Leiter wird auf beide Holmen und Streben abgestellt und<br />
gesichert.<br />
Ablegen!<br />
Streben ein!<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
Trupp 4 - hebt die Streben.<br />
Der Uof - begibt sich zur Strebe, in deren Richtung die Leiter abgelegt wird<br />
(Gebäudeseite).<br />
Trupp 3 - hantelt die Leiter zu Boden.<br />
Trupp 4 - verhindert durch Rückhalten mit der einen und Entgegenhalten<br />
an der andern Strebe ein zu rasches Senken.<br />
Trupp 2 - korrigiert die Seitenschwankungen.<br />
Trupp 1 - sichert den Leiterfuss.<br />
- Die ausgelegte Strebe wird eingelegt.<br />
Trupp 4 - sichert den Leiterkopf.<br />
- Beide Streben werden festgemacht.<br />
173
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.4<br />
Bewegungen mit der aufgestellten Leiter / Sicherheit<br />
Bewegungen mit der aufgestellten Leiter<br />
Der Unteroffizier kann mit Handzeichen die Ausführungen dirigieren<br />
Vorwärts (rückwärts)!<br />
- Der Leiterfuss und die Streben werden gehoben und vorwärts (rückwärts)<br />
getragen.<br />
- Die Streben und der Leiterfuss werden nach der Bewegung wieder gesichert.<br />
Nach links (rechts)!<br />
- Der Leiterfuss und die Streben werden gehoben und nach links (rechts)<br />
getragen und nach der Bewegung wieder gesichert.<br />
Bei stärkeren Schwankungen und unvorhergesehenen Hindernissen kommandiert der Uof:<br />
Halt!<br />
Leiterfuss und Streben werden sofort abgestellt und gesichert.<br />
Verschieben und Transport<br />
Auf Oberschenkelhöhe oder auf den Schultern, flach oder hochkant tragen<br />
(Auszugstück vor dem Verlängern unten).<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
- Bewegungen mit der verlängerten, freigestellten Leiter sind verboten.<br />
- Kein der Leiter zugeteilter AdF darf von sich aus seinen Posten verlassen.<br />
- Anstellwinkel, wenn möglich 75°, nie kleiner als 60°.<br />
- Freistandstellungen sind verboten.<br />
- Bei Arbeiten mit Rettungsgeräten ist der Helm zu tragen.<br />
___________________________________________________________________________________<br />
Belastung<br />
Leiter voll ausgezogen / Streben tragen<br />
Belastung: 1 AdF pro Leiterteil<br />
Leiter zu 2/3 ausgezogen / Streben tragen nicht<br />
Belastung: 1 AdF pro Leiterteil<br />
Leiter voll ausgezogen / Streben tragen nicht<br />
Belastung: 1 AdF<br />
174
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Strebenleiter R 7.1.5<br />
Einsatz<br />
Grundsätzliches<br />
Unteroffizier - befiehlt den Einsatz, kommandiert und überwacht die Trupps<br />
- erstattet dem Einsatzleiter Rückmeldung<br />
- Mit "Marsch" kann der Uof eine Aktion auslösen und mit "Halt"<br />
unterbrechen.<br />
Trupp 1 - löst und befestigt die Streben<br />
- sichert den Leiterfuss beim Aufstellen und Ablegen der Leiter<br />
- verlängert und verkürzt die Leiter<br />
Trupp 2 - hilft dem Trupp 3, die Leiter auf die Schultern zu heben<br />
- korrigiert die Seitenschwankungen<br />
Trupp 3 - sichert den Leiterfuss beim Verlängern und Verkürzen der Leiter<br />
- sichert den Leiterfuss beim Anlegen, beim Freistellen und während<br />
des Einsatzes<br />
- hantelt die Leiter hinauf und herunter<br />
Trupp 4 - hilft an den Streben, die Leiter aufzustellen und abzulegen<br />
- sichert und bedient die Streben in allen Phasen<br />
Einsatzbefehl Unteroffizier<br />
W Was<br />
W Wo<br />
W Womit<br />
B Besonderes<br />
Stellungsarten<br />
Aufstellen durch Aufstossen mit den Streben<br />
Diese Stellungsart erfordert einen doppelt so langen Aufstellungsplatz wie die<br />
zusammengeschobene Leiterlänge<br />
Aufstellen durch Aufziehen<br />
Diese Stellungsart erfordert einen gleich langen Aufstellungsplatz wie die zusammen-<br />
geschobene Leiterlänge<br />
Aufstellen durch Aufstossen mit der einen und Aufziehen mit der andern Strebe<br />
Diese Stellungsart ist besonders in engen Verhältnissen anzuwenden<br />
175
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Schaum direkt / indirekt Lektion L5<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Befehlsgebung / Führung: Anlernstufe<br />
Grundkenntnisse / Handhabung: Festigungsstufe<br />
Hilfsmittel: Zumischer / Schaumrohre<br />
Plakat - L 5.1<br />
Instruktionsbehelfe - L 1.1.3<br />
- L 5.1.1<br />
- L 5.1.2<br />
Inhalt: Begriffe<br />
Prinzipieller Aufbau<br />
- Schaumarten / Verschäumung<br />
Schaummittel<br />
Löschwirkung<br />
Einsatzbereiche und / -eigenschaften<br />
Aufbau Schaumleitung<br />
- Armaturen<br />
Mannschaftseinteilung / Ausrüstung / Tätigkeiten der Trupps<br />
Leitungsbau / Kommandos<br />
Schaumeinsatz<br />
- direkt und indirekt<br />
Umwelt<br />
Retablierung Zumischer und Schaumrohr<br />
- Richtiges Spülen<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion L4<br />
vermittelt werden<br />
Lektionsziel: > Vor dieser beherrscht den Aufbau der Schaumleitung<br />
> Jeder kennt die beiden Applizierungsarten: direkt und indirekt<br />
Schwergewicht: Praktischer Aufbau und Einsatz der Mittel<br />
Direkte und indirekte Beschäumung<br />
176
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Schaum Plakat: L 5.1<br />
direkt / indirekt<br />
Schaum (Prinzipieller Aufbau) Schaumleitung<br />
Wasser + Schaumextrakt + Luft = Schaum<br />
__________________________________________________________________<br />
Schaum direkt<br />
Schaum indirekt<br />
177
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Schaum L 5.1.1<br />
Allgemeines<br />
Prinzipieller Aufbau<br />
+<br />
+<br />
=<br />
Wasser<br />
Schaum-<br />
mittel<br />
Luft<br />
Schaum<br />
Schaummittel (Schaumextrakt)<br />
- Wasserfilmbildende Schaummittel (AFFF) ergeben: - Schwer- oder Mittelschaum<br />
Löschwirkung<br />
- Kühleffekt / Stickeffekt<br />
Einsatzbereiche und / -eigenschaften<br />
Die Durchflussmenge ist abhängig<br />
vom eingesetzten Zumischer<br />
Im Zumischer erfolgt die Zumischung<br />
des Schaummittels prozentual zum<br />
Durchfluss<br />
Zumischung 1- 6 % möglich<br />
Z 200 - 200 l/Min.<br />
Z 400 - 400 l/Min.<br />
Z 800 - 800 l/Min.<br />
Das Wasser-Schaummittel-<br />
Gemisch wird im Schaumrohr<br />
durch Zuführung von Luft<br />
(Injektorwirkung) verschäumt<br />
Schaumarten Verschäumung<br />
(ergibt Schaumvolumen)<br />
Schwerschaum 5- bis 20 fach<br />
Mittelschaum über 20- bis 200 fach<br />
Leichtschaum über 200- bis 1000 fach<br />
- Schwerschaum - Brandklassen A und B - grosse Wurfweite<br />
- gute Kühlwirkung<br />
- gute Haftfähigkeit<br />
- Mittelschaum - Brandklassen A und B - rasche und kompakte Abdeckung<br />
von Flächen<br />
- Leichtschaum - Brandklassen A und B - rasch grosses Volumen<br />
- Langzeiteffekt in Räumen<br />
178
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: Schaum L 5.1.2<br />
Einsatz<br />
Aufbau Schaumleitung<br />
Schaumextrakt<br />
Wasser ab Teilstück<br />
Druck ab TLF /MS<br />
Zumischer<br />
Achtung Pfeilrichtung<br />
Druckverlust 2-3 bar<br />
Wasser-Extrakt-Gemisch<br />
Schaumrohr<br />
Druck: mind. 5 bar<br />
Luft<br />
möglichst kurz<br />
Achtung: Zumischer und Schaumrohr müssen immer die gleiche Durchflussmenge aufweisen!<br />
- Z 200 und Schaumrohr 200 l/Min. - Schwerschaum- oder Mittelschaumrohr<br />
- Z 400 und Schaumrohr 400 l/Min. - Schwerschaum- oder Mittelschaumrohr<br />
- Z 800 und Schaumrohr 800 l/Min. - Schwerschaumrohr<br />
Schaumeinsatz - Einsatz, wenn nötig, unter Atemschutz<br />
direkt - Einsatz mit Mittelschaum - rasche und kompakte Abdeckung von Flächen<br />
- kleine Wurfweite / kurze Distanz zum Feuer (bis ca. 6 m)<br />
indirekt - Einsatz mit Schwerschaum - grosse Wurfweite / grosse Distanz zum Feuer (bis ca. 20 m)<br />
Umwelt<br />
Das Einfliessen von Schaum in offene ruhende oder fliessende Gewässer muss immer mit allen<br />
Mitteln vermieden werden!<br />
Luft<br />
179
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Dreifacher-Brandschutz Lektion L6<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Handhabung: Festigungsstufe<br />
Führung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakat - L 6.1<br />
- L 6.2<br />
Instruktionsbehelf - L 3.1.1<br />
AFS Einsatzbehelf Flüssigkeitsbrand<br />
Inhalt: Grundsätzliches<br />
- Begriff / Gefahren<br />
- Aufbau des dreifachen Brandschutzes<br />
Wirkung der einzelnen Löschmittel<br />
Aufbau und Einsatz von - Kühlleitungen<br />
- Schaumleitungen<br />
- Pulverlöscher<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion L5<br />
vermittelt werden<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht den Aufbau des dreifachen Brandschutzes<br />
> Jeder kennt den Einsatz der einzelnen Löschmittel<br />
> Jeder kann als Uof in der Führung des dreifachen<br />
Löschangriffes eingesetzt werden<br />
Schwergewicht: Praktischer Aufbau und Einsatz der Mittel<br />
180
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex-Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Dreifacher-Brandschutz Lektion L6<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 75 Min. Neue AdF<br />
(Uof 60 Min.)<br />
Inhalt: Grundsätzliches<br />
- Begriff / Gefahren<br />
- Aufbau des dreifachen Brandschutzes<br />
Wirkung der einzelnen Löschmittel<br />
Aufbau und Einsatz von - Kühlleitungen<br />
- Schaumleitungen<br />
- Pulverlöscher<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion L5<br />
vermittelt werden<br />
Einstieg<br />
Aufbauen auf Lektion L3 Löschtechnik - Prinzip des Löschvorganges<br />
Die Brandbekämpfung bei brennbaren Flüssigkeiten kann nicht mit einem Löschmittel<br />
allein erfolgen. Es sind grundsätzlich die drei Hauptlöschmittel einzusetzen:<br />
Wasser - Schaum - Pulver<br />
Sie sind je nach den Erfordernissen einzeln oder kombiniert einsetzen.<br />
Der dreifache Brandschutz wird vorsorglich aufgebaut, damit bei einer allfälligen<br />
Zündung die Brandbekämpfung sofort aufgenommen werden kann.<br />
Die drei Hauptlöschmittel können dabei wie folgt eingesetzt werden:<br />
Wasser: - zum Schutz von Nachbarobjekten<br />
- zur Verhinderung der Ausbreitung brennbarer Dämpfe<br />
- Niederschlagen von Gasen und Dämpfen<br />
Schaum: - zum Abdecken brennbarer Flüssigkeiten, um so die Bildung<br />
brennbarer Dämpfe zu verhindern<br />
Pulver: - zum sofortigen Niederschlagen und Ersticken des Feuers<br />
- zum Eigenschutz<br />
Bei einem Ereignis mit Brand werden die drei Hauptlöschmittel im dreifachen Löschangriff<br />
eingesetzt.<br />
Dieser dreifache Brandschutz muss bei brennbaren Flüssigkeiten sowohl mit als auch<br />
ohne Brand aufgebaut werden. Das beschränkte Vorhandensein der chemischen<br />
Löschmittel setzt voraus, dass in jedem Fall mit Wasser im Voraus gekühlt wird.<br />
181
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Dreifacher Brandschutz L6 / Seite 2<br />
Gefahren: - Bei Ereignissen mit brennbaren Flüssigkeiten ist immer mit<br />
dem Vorhandensein explosiver Dämpfe / Luftgemische zu<br />
rechnen.<br />
- Diese können leicht entflammbar und mit kleinsten<br />
Zündquellen entzündbar sein.<br />
- Dämpfe können giftig und damit gesundheitsschädlich sein.<br />
- Atemschutz!<br />
- Beim Einsatz von Wasser: Gefahr des Überlaufens von<br />
Behältern, Flammenausbreitung mit dem Löschwasser!<br />
- Dämpfe sind schwerer als Luft:<br />
- Sie können sich unsichtbar am Boden ausbreiten<br />
- Keller und Untergeschosse füllen<br />
- hohe Abbrandgeschwindigkeit<br />
- hohe Verbrennungstemperaturen<br />
- Gefahr der Rückzündung nach dem Löschen<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Bei allen Arbeiten mit Leitungen unter Druck ist der Helm zu tragen.<br />
Ausrüstung<br />
Einsatzausrüstung kompl. / Handschuhe<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
In jeder Phase sind die Begriffe <strong>für</strong> das Material, die Besonderheiten im Aufbau,<br />
die Chargen und der Einsatz der einzelnen Löschmittel zu erklären. Jede Phase soll in<br />
sich abgeschlossen sein, d. h. in jede Phase einsteigen und sie auch klar mit bekannten<br />
und neu Erlerntem abschliessen.<br />
Arbeiten im Trupp / Dualprinzip / Chargen gezielt wechseln.<br />
In allen Phasen auf die Sicherheit: Gefahren, richtiges Kuppeln der Schläuche<br />
usw. achten.<br />
1. Phase Aufbau linke und rechte Flanke Wasser<br />
20 Min. (Uof 15 Min.)<br />
Einstieg:<br />
Grundsätzlicher Aufbau eines Plakat<br />
dreifachen Brandschutzes L 6.1<br />
- linke und rechte Flanke Wasser<br />
- linke und rechte Flanke Schaum<br />
- Pulver in der Mitte<br />
Die beiden Flanken und das Pulver werden durch<br />
je einen Uof geführt.<br />
Zuerst bauen wir die linke und rechte Flanke Wasser auf.<br />
- inkl. Zubringerleitung und 2 Transportleitungen<br />
- Löschwirkung<br />
- Kühleffekt / Energieentzug<br />
182
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Dreifacher Brandschutz L6 / Seite 3<br />
Demo: - Aufbau am Plakat erklären<br />
- Leitungsbau mit doppelt gerollten Schläuchen <strong>für</strong> grossen<br />
Schlauchvorrat<br />
- Schläuche auf einer Linie ausrollen und verkuppeln<br />
- Genügend Schlauchvorrat auslegen<br />
- Hohlstrahlrohre einsetzen<br />
Üben:<br />
- Flanke links und rechts ab TLF aufbauen<br />
- Zubringerleitung erstellen<br />
Demo: Dreifacher Löschangriff<br />
- Jeder Rohrführer meldet sich sofort bereit<br />
- Richtiges Kühlen eines Behälters<br />
- mit dem Kühlen sofort beginnen<br />
- Sprühstrahl einsetzen<br />
- Im Löschangriff Rohrführerstellung dauernd bewegen,<br />
umfassend kühlen<br />
- Behälter bei der grössten Hitzeentwicklung kühlen, knapp<br />
unterhalb der brennenden Oberfläche<br />
- Wasser nicht in das Medium spritzen<br />
- Überlaufen / Ausbreitung des Brandes<br />
Üben:<br />
Abschluss<br />
TLF<br />
- Richtiges Kühlen<br />
- Aufbau kurz besprechen<br />
- Leitungsbau mit grossem Schlauchvorrat<br />
- Wichtige Punkte beim Kühlen repetieren<br />
W<br />
W<br />
183
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Dreifacher Brandschutz L6 / Seite 4<br />
2. Phase Aufbau linke und rechte Flanke Schaum Plakat L 6.1<br />
10 Min.<br />
Einstieg: - Hauptlöschmittel Schaum<br />
- Löschwirkung - Stickeffekt / Kühleffekt<br />
- Aufbau Schaumleitung<br />
- Schaumeinsatz - direkt / indirekt?<br />
- Schaumart - wenn möglich, Mittelschaum<br />
einsetzen<br />
- Schaumnachschub muss sichergestellt sein<br />
Demo:<br />
- Aufbau am Plakat erklären<br />
Demo: - Aufbau linke und rechte Flanke Mittelschaum<br />
- genügend Schaumextrakt-Reserve<br />
- mind. 2 Kanister<br />
- Schaumrohr öffnen, bis Schaum austritt.<br />
- bereit melden<br />
Abschluss:<br />
TLF<br />
- Aufbau kurz besprechen<br />
- Wichtige Punkte unterstreichen<br />
S<br />
W<br />
S<br />
W<br />
184
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Dreifacher Brandschutz L6 / Seite 5<br />
3. Phase Bereitstellung Pulverlöscher Plakat L 6.2<br />
5 Min.<br />
Einstieg: - Pulver - 4 Handfeuerlöscher 12 kg<br />
- Löschwirkung - Stickeffekt<br />
- Eingriff in die Verbrennung<br />
(Antikatalytischer Effekt)<br />
Demo:<br />
TLF<br />
- Platzierung des Pulvers auf dem Plakat erklären<br />
- Dreifacher Löschangriff<br />
- Konzentration der Kräfte<br />
- 2 Löscher gleichzeitig einsetzen<br />
- 2 Löscher Sicherung und Reserve<br />
Abschluss: - Ganzer Aufbau 1:1 überblicken und kurz besprechen<br />
- Auf Platzbedarf und Schlauchvorrat eingehen<br />
- Die Wasserflanken müssen sich bewegen können!<br />
W<br />
W<br />
S<br />
S<br />
185
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung - Annex-Programm<br />
Dreifacher Brandschutz L6 / Seite 6<br />
4. Phase Rückzug<br />
20 Min.<br />
- Klare Führung / Klare Aufträge<br />
- Schaumleitungen richtig spülen<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Begriffe - Dreifacher Brandschutz bzw. Löschangriff<br />
Grundsätzlicher Aufbau<br />
Löschmittel - Löschwirkung<br />
- Schlauchvorrat<br />
Bereit melden / Rückmeldungen<br />
Gefahren<br />
Richtiges Kühlen<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Lektionsziel erreicht?<br />
Materialliste<br />
1 TLF / 1 Mannschaftstransporter<br />
Genügend Material <strong>für</strong> 2 Flanken Wasser und Schaum<br />
4 Pulverlöscher 12 kg<br />
1 Wanne / Behälter (Demo kühlen)<br />
Plakate - L 6.1<br />
- L 6.2<br />
186
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Dreifacher Brandschutz Plakat L 6.1<br />
Aufbau<br />
Zubringerleitung / 2 Transportleitungen / Wasser: Flanke links und rechts<br />
TLF<br />
__________________________________________________________________<br />
Schaum: Flanke links und rechts<br />
TLF<br />
S<br />
W<br />
W<br />
W<br />
S<br />
W<br />
187
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Dreifacher Brandschutz Plakat L 6.2<br />
W S S W<br />
TLF<br />
188
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: MS Typ 2 Speisen aus Hydrant Lektion L7<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Befehlsgebung: Anlernstufe<br />
Gerätekenntnis / Handhabung: Festigungsstufe<br />
Hilfsmittel: Gerät<br />
Plakat - L 7.1<br />
- L 7.2<br />
Instruktionsbehelfe - L 7.1.1<br />
- L 7.1.2<br />
- L 7.1.3<br />
Inhalt: Das Gerät / Aufbau - MS Typ 2 Retrofit<br />
Wichtigste technische Daten<br />
- Gewicht<br />
- Leistung: Wasserförderung / Druck<br />
- Hinweis auf Trokomat, keine Details<br />
- Treibstoffverbrauch / Autonomie<br />
Zweck / Einsatzmöglichkeiten<br />
- Standort der MS<br />
Mannschaftseinteilung<br />
- Tätigkeiten der Trupps<br />
- Funktion des Unteroffiziers<br />
- Funktion des Maschinisten<br />
Verantwortlichkeiten<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Stellungsbezug<br />
- Speisen aus Hydrant direkt mit Ø 75 mm<br />
- Transportleitung<br />
- Rückzug<br />
Retablierung<br />
Ausrüstung<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion L1<br />
vermittelt werden<br />
Lektionsziel: > Jeder kann einen Stellungsbezug, MS Speisen aus Hydrant,<br />
befehlen<br />
> Jeder kennt Aufgaben / Funktion von Uof und Maschinist<br />
Schwergewicht: Praktischer Stellungsbezug MS Speisen aus Hydrant<br />
Befehlsgebung<br />
189
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Motorspritze Plakat L 7.1<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
2<br />
2<br />
Speisen aus Hydrant<br />
__________________________________________________________________<br />
Standort der Motorspritze / Verbindung Hydrant - Motorspritze<br />
Viel Druck am Hydrant MS näher beim Einsatzort<br />
Einlaufdruck mind. 2 bar<br />
____________________________________________________________<br />
2x75<br />
MS<br />
Ø 75 mm<br />
Wenig Druck am Hydrant<br />
MS beim Hydrant<br />
Ø 75 mm<br />
MS<br />
MS<br />
MS<br />
__________________________________________________________________<br />
1<br />
1<br />
190
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Motorspritze Plakat L 7.2<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Transport und<br />
Verschieben<br />
Einsatz / Nachfüllen<br />
von Treibstoff<br />
191
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: MS Typ 2 L 7.1.1<br />
Allgemeines<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
1 Unteroffizier<br />
1 Maschinist<br />
2 Trupps (4 AdF)<br />
Die Motorspritze muss auch mit 4 AdF eingesetzt werden können, dabei übernimmt<br />
1 AdF die Funktion des Chefs (Uof) und 1 AdF die Funktion des Maschinisten<br />
Einsatzzweck<br />
Wasserbezug ab offenem Gewässer oder Ausgleichsbecken - Saugbetrieb<br />
Druckverstärkung ab Hydrant - Speisen ab Hydrant<br />
Wasserförderung über längere Strecken - Wassertransport<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Transport und Verschiebung<br />
Nur im Feldschritt<br />
Kein zusätzlicher Materialtransport auf dem Gerät<br />
Bei Gefälle die Deichsel grundsätzlich bergwärts richten und mit Rettungsseilen bremsen<br />
bzw. ziehen.<br />
Gefahrenhinweis: Betrieb (Nachfüllen von Treibstoff)<br />
Beim Nachfüllen von Treibstoff während des Betriebes oder unmittelbar nach dem<br />
Rückzug ist wegen der Brandgefahr darauf zu achten, dass kein Treibstoff auf heisse<br />
oder glühende Teile verschüttet wird.<br />
Kanisterschlauch und Trichter verwenden!<br />
Löschmittel muss bereitgestellt sein.<br />
Parkdienst<br />
Nach jedem Einsatz (Ernstfall und Übung) erfolgt an der Motorspritze ein<br />
Tagesparkdienst.<br />
Verantwortlich ist der Unteroffizier, welcher das Gerät im Einsatz befohlen hat.<br />
Der Tagesparkdienst besteht aus:<br />
Aussenreinigung verschmutzter Teile der Motorspritze (Wagen, Spritze,<br />
Schlauch- und Zusatzmaterial)<br />
Treibstoff- und Oelkontrolle - Nachfüllen, wenn nötig<br />
Pumpe spülen - wenn nötig - nach Saugbetrieb immer<br />
Inbetriebsetzungskontrolle -Trockensaugprobe - nach Saugbetrieb mit Saugleitung<br />
Kontrollheft nachführen und visieren<br />
192
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: MS Typ 2 L 7.1.2<br />
Speisen aus Hydrant<br />
Einsatzzweck<br />
Das Speisen der Spritze aus Hydranten dient der Druckverstärkung<br />
Schlauchverbindung Hydrant - > Spritze<br />
Die Verbindung zwischen Hydrant und Spritze hat mit 2 Zubringerleitungen ø 75 mm<br />
oder einer Leitung ø 75 mm zu erfolgen.<br />
Die Hydranten-Anschlussstutzen <strong>für</strong> Saugschläuche sollen nur in Ausnahmefällen<br />
eingesetzt werden.<br />
Saugwirkung (Vakuum) max. 0.4 bar (4 m Wassersäule)<br />
Standort der Spritze<br />
Der Standort der Spritze ist von den Druckverhältnissen des Hydranten abhängig.<br />
Bei guten Druckverhältnissen wird die Spritze gegen das Brandobjekt verlegt.<br />
Bei schlechten Druckverhältnissen wird die Spritze in der Nähe des Hydranten platziert.<br />
Einlaufdruck<br />
Der Einlaufdruck beim Speisen der Spritze aus Hydrant soll mind. 2 bar betragen.<br />
Stellungsbezug<br />
Gerät hierher<br />
Spritze abheben! - wenn nötig<br />
Zubringerleitung(en) erstellen - Trupp 1<br />
Zubringerleitung (en) - Wasser - Kommando durch Maschinist<br />
Nr… Transportleitung erstellen - Raum Teilstück…-! - Trupp 2<br />
Nr…. Wasser - Hydrantier am Teilstück<br />
Arbeit / Funktion des Maschinisten<br />
Erstellen der Betriebsbereitschaft - Rundgang gemäss Anleitung Spritze<br />
Hydrantenanschlussstück ankuppeln<br />
Einen Druckstutzen der Spritze öffnen<br />
Spritze mit Wasser füllen - Kommando: Zubringerleitung(en) - Wasser<br />
Auf das Kommando "Nr. ... Wasser" - Druckstutzen der befohlenen Leitung öffnen<br />
Motor und Pumpe in Betrieb setzen<br />
Achtung:<br />
Die Pumpe nie in Betrieb setzen, bevor sie gefüllt und dadurch entlüftet ist.<br />
Ausserbetriebsetzung - gemäss Anleitung Spritze<br />
193
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: MS Typ 2 L 7.1.3<br />
Einsatz<br />
Grundsätzliches<br />
Unteroffizier - befiehlt den Einsatz, kommandiert und überwacht die Gruppe<br />
- erstattet dem Einsatzleiter Rückmeldung<br />
Verantwortlichkeiten<br />
Der Unteroffizier ist verantwortlich <strong>für</strong><br />
- Stellungsraum<br />
- Wasserbezugsort<br />
- Standort des Teilstückes<br />
- Standort des Wagens / Materialdepot<br />
- Parkdienst<br />
Der Maschinist ist verantwortlich <strong>für</strong><br />
- genauen Standort der Spritze<br />
- Anzahl Saugschläuche<br />
- Inbetriebsetzung der Spritze<br />
- Betriebssicherheit der Spritze<br />
Einsatzbefehl<br />
O A A B S<br />
Orientierung Absicht Auftrag Besonderes Standort<br />
- Über die - Was?<br />
Schadenlage - Wo?<br />
- Über bereits - Womit?<br />
angeordnete<br />
oder getroffene<br />
Massnahmen<br />
Stellungsbezug<br />
Am Gerät Sammlung! Alle - treten ans Gerät<br />
Mir nach Marsch Weitere Kommandos gemäss Stellungsbezug<br />
Rückzug Der Rückzug erfolgt in umgekehrter Reihenfolge<br />
Seiherüberdeckung - in ruhendenGewässern mind. 0.5 m<br />
- in fliessendenGewässern mind. 0.3 m<br />
Saughöhe - günstig bis 4 m<br />
- möglich bis ca. 7.5 m<br />
Distanz zum Wasser - möglichst kurz wählen<br />
194
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Überdruckbelüftung Lektion L8<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Führung: Anlernstufe<br />
Handhabung: Festigungsstufe<br />
Hilfsmittel: Plakate - L 8.1<br />
- L 8.2<br />
AFS Einsatzbehelf Entrauchen von Gebäuden<br />
Inhalt: Begriffe<br />
Entrauchung von Gebäuden<br />
- Grundsätzliches<br />
- Prinzip der Überdruckbelüftung<br />
- Anwendung<br />
Gerätekenntnis<br />
Aufbau<br />
Führung - Mannschaftseinteilung / Tätigkeit des Trupps<br />
TLF-Einsatz mit Hochleistungslüfter<br />
Lektionsziel: > Jeder beherrscht Aufbau und Einsatz eines Hochleistungslüfters<br />
Schwergewicht: Praktischer Aufbau und Arbeit mit dem Gerät<br />
195
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Ueberdruckbelüftung Plakat L 8.1<br />
Prinzip der Überdruckbelüftung<br />
Hochleistungslüfter mit Wasserantrieb<br />
__________________________________________________________________<br />
Aufbau<br />
TLF<br />
1. Rücklauf<br />
__________________________________________________________________<br />
TLF-Einsatz mit Hochleistungslüfter im Brandeinsatz<br />
3. Zubringerleitung<br />
TLF<br />
TLF<br />
2. Transport<br />
4. Transportleitung<br />
2. Hochleistungslüfter<br />
1. Schnellangriff<br />
__________________________________________________________________<br />
196
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Überdruckbelüftung Plakat L 8.2<br />
Entrauchen von Gebäuden<br />
Prinzip der Überdruckbelüftung<br />
__________________________________________________________________<br />
Anwendung<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
B2<br />
B3<br />
B4<br />
B5<br />
2<br />
B1<br />
1<br />
K<br />
197
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Wasserwerfer Lektion L9<br />
___________________________________________________________________<br />
Löschdienst: Festigungsstufe<br />
Führung: Anlernstufe<br />
Hilfsmittel: Plakate - L 9.1<br />
- L 9.2<br />
AFS Einsatzbehelf Wasserwerfer<br />
Inhalt: Begriffe - Gerätekenntnis<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Einsatz - Aufbau<br />
- Einweisung<br />
- Überwachung<br />
Sicherheitsbestimmungen<br />
Ziel: > Jeder kennt die Einsatzmöglichkeiten<br />
> Jeder beherrscht die Einweisung<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
Schwergewicht: Einsatzbezogene Führung, praktische Arbeit<br />
Sicherheit<br />
Besonderes: Das Thema in die Lektion L7, MS Speisen aus Hydrant einbauen.<br />
198
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Wasserwerfer Plakat: L 9.1<br />
- Einsatzmöglichkeiten<br />
Löschen direkt<br />
Löschen über Hindernis<br />
Wasserwand längs<br />
Wasserwand quer<br />
Einteilung der Mannschaft<br />
2 AdF (1 Trupp)<br />
1 AdF am Werfer<br />
1 AdF weist den Werfer ein<br />
Transportleitung<br />
vor dem Werfer mind. 4 m<br />
gerade verlegen<br />
Nie auf Lafette stehen<br />
Löschen in grossen Hallen<br />
Löschriegel<br />
Kühlen allgemein<br />
199
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Löschdienst: Wasserwerfer Plakat: L 9.2<br />
- Zeichengebung / Einweisung<br />
Werfer - Wasser Werfer - halt<br />
Werfer > rechts<br />
Werfer < links<br />
Werfer - höher / tiefer<br />
Werfer - breiter / schmäler<br />
200
Annex-Programm <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Löschdienst: MS Typ 2 Saugbetrieb Lektion L10<br />
_____________________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Saugleitung: Anlernstufe Gesamtzeit: 90 Min.<br />
Hilfsmittel:<br />
Stellungsbezug: Festigungsstufe<br />
- Gerät<br />
- Plakat - L 7.2<br />
- Instruktionsbehelfe - L 7.1.1<br />
- L 7.1.3<br />
- L 10.1.1<br />
Inhalt: - Das Gerät / Aufbau<br />
- Wichtigste technische Daten<br />
- Gewicht<br />
- Leistung: Wasserförderung / Druck<br />
- Hinweis auf Trokomat, keine Details<br />
- Treibstoffverbrauch / Autonomie<br />
- Mannschaftseinteilung<br />
- Tätigkeiten der Trupps<br />
- Funktion des Unteroffiziers<br />
- Funktion des Maschinisten<br />
- Verantwortlichkeiten<br />
- Sicherheitsbestimmungen<br />
- Stellungsbezug<br />
- Aufbau Saugleitung<br />
- Transportleitung<br />
- Rückzug<br />
- Retablierung<br />
- Ausrüstung<br />
Rahmenbedingungen: Vor dieser Lektion muss dem Teilnehmer die Lektion L7<br />
vermittelt werden<br />
Lektionsziel: > Jeder kann bei einem Stellungsbezug, Saugbetrieb, und bei<br />
der Retablierung eingesetzt werden<br />
> Jeder kennt die Sicherheitsbestimmungen<br />
Schwergewicht: - Praktischer Stellungsbezug Saugbetrieb<br />
201
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Instruktionsbehelf: MS Typ 2 L 10.1.1<br />
- Saugbetrieb<br />
Stellungsbezug<br />
Gerät hierher!<br />
Spritze abheben! - wenn nötig<br />
- Verschieben der abgehobenen Spritze<br />
Wenn immer möglich Spritze auf den Kufen schieben! Wenn nötig mit<br />
Rettungsseilen sichern.<br />
Spritze zum Tragen bereitstellen<br />
Trupp 1 und 2 stellen sich an der Spritze auf.<br />
Achtung - auf! - Die Spritze wird angehoben<br />
Mir nach - Marsch!<br />
Spritze hierher! - Maschinist: Handzeichen<br />
Anhalten!<br />
Achtung ab!<br />
- Der Maschinist meldet dem Uof die Anzahl Saugschläuche und setzt die Spritze in Betrieb.<br />
Saugleitung hier erstellen, ... Saugschläuche!<br />
- Die Saugschläuche vor dem Verkuppeln nicht auf den Boden legen und die Gummidichtungen<br />
kontrollieren.<br />
- Die Trupps verkuppeln die Saugschläuche möglichst in der Nähe des Transportwagens.<br />
- Der Uof befestigt das Halteseil und legt es neben dem Seiher ab.<br />
- Die Trupps stellen sich auf der dem Wasser abgewendeten Seite der Saugleitung auf.<br />
Saugleitung ankuppeln!<br />
- Der letzte AdF schliesst die Saugleitung an und meldet:<br />
Seiher ins Wasser!<br />
Angekuppelt!<br />
- Die Saugleitung wird ins Wasser gelegt.<br />
- Der Uof befestigt das Halteseil so, dass der Seiher gegen die Strömung gerichtet ist.<br />
Arbeit / Funktion des Maschinisten<br />
- Erstellen der Betriebsbereitschaft - Rundgang gemäss Anleitung Spritze<br />
- Kontrolle, ob der Seiher vollständig im Wasser ist<br />
- Ansaugen - Vorgehen je nach Pumpentyp<br />
- Druckstutzen öffnen<br />
- Motorspritze überwachen<br />
- Pumpe beobachten<br />
Ausserbetriebsetzung - gemäss Anleitung Spritze<br />
202
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Technischer Einsatz: Bachsperre Lektion TE 1<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: - Material<br />
- Plakat - TE 1.1<br />
- AFS Chemie-Einsatzbehelf<br />
Inhalt: - Sicherheit<br />
- Materialkenntnis<br />
- Grundsätzlicher Aufbau<br />
- Staulängen<br />
- Fliessgeschwindigkeiten<br />
- Sicherheitsvorkehrungen (Mannschaft)<br />
- Einsatz von Skimmer / Kaisergerät<br />
- Aufbau einer Stauvorrichtung<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt den grundsätzlichen Aufbau und die<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Schwergewicht: - Sicherheit<br />
- Richtige Abspannung der Stauvorrichtung<br />
- Bildung einer Beruhigungsstrecke <strong>für</strong> den Einsatz eines<br />
Absauggerätes<br />
203
VERTEILER: Kdt, Of, Uof<br />
1 Grundsätze<br />
SPERREN IN FLIESSGEWÄSSER<br />
BACHSPERREN<br />
Bachsperren dienen der Beruhigung des Wassers bzw. der Reduktion der<br />
Fliessgeschwindigkeit. Wir kennen dabei folgende 2 Arten von Sperren:<br />
CHEMIE-EINSATZSATZBEHELF<br />
- Bodensperren, die bis zu Fliessgeschwindigkeit von 1m/Sekunde und einer<br />
Wassertiefe von max. 0.3 m eingesetzt werden können. Stautiefe ca. 0.3 - 0.8 m<br />
- Schwimmsperren, die bei grösseren Fliessgeschwindigkeiten und bei Wassertiefen<br />
0.3 m eingesetzt werden.<br />
Bei Bedarf werden mehrere Sperren hintereinander eingesetzt.<br />
Es ist immer ein Sicherungsseil zu spannen.<br />
2. Sperreneinbau<br />
Bodensperre<br />
3. Sauggeräte<br />
Für das Absaugen der Wasseroberfläche und damit dem verschmutzten Gemisch<br />
werden Absauggeräte wie "Kaiser" und "Nolte" eingesetzt. Es ist darauf zu achten, dass<br />
die Absaugvorrichtungen, wie Druckfässer etc., ein kontinuierliches und kein pulsierendes<br />
Vakuum aufbauen.<br />
204
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Technischer Einsatz: Bachsperren Plakat: TE 1.1<br />
Bodensperre<br />
Schwimmsperre<br />
205
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Chemie: Grundlagen Lektion C1<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: - Plakat - C 1.1<br />
- AFS Einsatzbehelf Chemiewehr Standard-Einsatz<br />
- Faltkarte<br />
- Chemiekoffer AFS<br />
Inhalt: - Aufbau der Karte<br />
- Gefahren bei Chemieereignissen<br />
- Verhalten bei einzelnen Ereignistypen<br />
- Chemiestörfall<br />
- Einsatz- und Alarmierungs-Schema<br />
- Standard-Einsatz<br />
- Einsatzdoktrin<br />
- Absperr- und Zutrittszonen <strong>für</strong> Notfallorgane<br />
- Erkennung chemischer Stoffe<br />
- Bedeutung der Gefahrennummern (Kemmlerzahl)<br />
- Gefahrentafeln<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt auf Grund der Kemmlerzahl die vom Stoff<br />
ausgehende Gefahr<br />
> Jeder kennt die Verhaltensregeln und die Einsatzdoktrin <strong>für</strong><br />
Ortsfeuerwehren bei Chemieereignissen<br />
Schwergewicht: - Interpretation der Faltkarte<br />
- Standard-Einsatz<br />
- Einsatzdoktrin<br />
206
VERTEILER: Kdt, Of<br />
CHEMIE -STANDARD - EINSATZ<br />
EINSATZDOKTRIN<br />
CHEMIE-EINSATZSATZBEHELF<br />
FEUERWEHR<br />
1.Die Ortsfeuerwehr führt unter Berücksichtigung aller Sicher-<br />
heitsaspekte die Sofortmassnahmen durch.<br />
2. Der C-Stützpunkt organisiert sich innerhalb der Zone I<br />
selbst.<br />
3. Sind mit Sicherheit keine Chemikalien ausgetreten,<br />
wird die Rekognoszierung mit der Brandschutzausrüstung<br />
und mit PA auch in der Kernzone durchgeführt.<br />
4. Sind Chemikalien ausgetreten, wird die Rekognoszierung<br />
in der Kernzone in der Regel im Vollschutz, mindestens<br />
mit der Brandschutzausrüstung und mit PA durchgeführt.<br />
5. Die Leckdichtung findet in der Regel im Vollschutz mit<br />
Fremdbelüftung statt.<br />
6. Alle Personen zwischen der Zone I und der reduzierten<br />
Zone I tragen die Filtermaske auf Mann.<br />
207
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Chemiewehr: Standart - Einsatz Plakat: C 1.1<br />
- Einsatzdoktrin<br />
208
Annex-Programm <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
__________________________________________________________________<br />
Atemschutz: Brandeinsatz / Ausbildung im Brandhaus<br />
___________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Gesamtzeit: 2 - 4 Std.<br />
Hilfsmittel: - Einsatztechnik-Einsatztaktik im <strong>Feuerwehr</strong>dienst<br />
- Anhang C7-C12<br />
- Plakat As Ei<br />
Inhalt: Innenangriff unter Atemschutz<br />
- Brandentwicklung<br />
- Schwelbrand / Entstehungsbrand / Vollbrand<br />
- Bildung brennbarer Rauchgase<br />
- Temperaturentwicklung<br />
- Bedingungen im Brandraum<br />
- Brennstoff<br />
- Flammenzone<br />
- Rauchgaszone<br />
- Gefahren<br />
- Flash Over / Feuersprung<br />
- Backdraft / Durchzündung<br />
- Massnahmen<br />
- Richtiges Verhalten im Innenangriff<br />
- Türe öffnen<br />
- Richtiges Vorrücken<br />
- Verhalten im Brandraum<br />
- Richtiges Vorgehen beim Absuchen von Räumen<br />
- Löschtechnik Wasser / Anwendung L3<br />
Rahmenbedingungen: Jeder Teilnehmer hat vorgängig folgende Ausbildung absolviert:<br />
<strong>Feuerwehr</strong>-Basisausbildung<br />
- Einführungskurs <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
- Einführungskurs Atemschutz Pressluftatmer<br />
- Alle Einsätze im Objekt müssen durch einen erfahrenen Ausbilder<br />
überwacht werden. Die Trupps müssen im Objekt begleitet und zu<br />
richtigem Verhalten angeleitet werden.<br />
- Es ist jederzeit ein Sicherheitstrupp mit im Brand erfahrenen AdF<br />
einsatzbereit.<br />
- Der Flash Over sollte möglichst praktisch erfahren werden können.<br />
Rahmenziel:<br />
> Jeder Teilnehmer ist in der Lage, einen Auftrag in einem As-Trupp<br />
unter Einhaltung der As-Sicherheit zu erfüllen.<br />
> Jeder Teilnehmer kennt die mögliche Brandentwicklung,<br />
die Gefahren in einem Brandraum und kann sich dazu richtig<br />
verhalten.<br />
> Eigenunfälle darf es nie geben!<br />
Schwergewicht: - Praktische Frontarbeit unter Atemschutz<br />
- Richtiges Verhalten im Brandobjekt unter Einbezug aller<br />
möglichen Gefahren<br />
209
Annex-Programm <strong>für</strong> Neueingeteilte<br />
Gliederung<br />
Brandeinsatz / Ausbildung im Brandhaus<br />
Kurze Einführung - Begriffe - Flash Over Feuersprung<br />
- Backdraft Durchzündung<br />
- Brennstoff<br />
- Flammenzone<br />
- Rauchgaszone<br />
- Brennbarkeit der Brandgase<br />
- Brandentwicklung<br />
- Massnahmen<br />
Einsätze im Brandhaus<br />
Einführung unter Anleitung - Ausrüstung / Einsatzbereitschaft<br />
- Türe öffnen<br />
- Massnahme gegen Flash Over<br />
- Richtiges Vorrücken<br />
- Aufzeigen der Gefahren<br />
Brand und Baukonstruktion<br />
- Richtiges Kühlen und Löschen<br />
- Anwendung Rohrführergrundsätze<br />
Festigung des Erfahrenen in weiteren selbstständigen<br />
praktischen Einsätzen / überwacht durch Ausbilder im Objekt<br />
- Löscheinsätze<br />
- Rettungseinsätze<br />
- Jeden Einsatz kurz besprechen<br />
- Was war gut?<br />
- Wo waren die Gefahren?<br />
- Was machen wir das nächste Mal besser?<br />
Zusammenfassung - Wichtige Punkte hervorheben<br />
- Lernziel erreicht?<br />
Retablierung / Erstellen der Einsatzbereitschaft<br />
- Durch die Teilnehmer<br />
210
Amt <strong>für</strong> Feuerschutz des Kantons St. Gallen<br />
Atemschutz Plakat: As Ei<br />
- Innenangriff<br />
211
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
_________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Inhalt: Einsatz Sanitätsmodul Strassenrettung<br />
- Halsschienengriff / Halskragen<br />
- Schaufelbahre<br />
- Vakuummatratze<br />
- Rettungskorsett / KED<br />
Einstieg<br />
Mittel<br />
Jeder Strassenrettungs-Stützpunkt verfügt über ein Sanitätsmodul Strassenrettung<br />
Material kurz vorstellen<br />
Sanitätsmodul Strassenrettung<br />
- 1 Set Halskragen<br />
- 1 Schaufelbahre<br />
- 1 Vakuummatratze<br />
- 1 Rettungskorsett / KED<br />
Patienten mit Verdacht auf Halswirbelsäulenverletzung dürfen niemals ohne genügende<br />
Stabilisierung des Kopfes geborgen, umgelagert oder transportiert werden. Eine einzige<br />
falsche Bewegung kann hier eine Tetraplegie zur Folge haben. Mit dem<br />
Halsschienengriff und dem Einsatz eines Halskragens wird eine genügende<br />
Stabilisierung möglich und eine gefährliche Achsenknickung oder Drehbewegung<br />
zwischen Kopf und Rumpf wirksam verhindert.<br />
Weiter steht <strong>für</strong> die Stabilisierung der Wirbelsäule bei der Bergung eines Patienten das<br />
Rettungskorsett / KED und <strong>für</strong> die schonungsvolle Bergung bzw. Umlagerung die<br />
Schaufelbahre zur Verfügung.<br />
Für die Stabilisierung beim Transport ist eine Vakuummatratze vorhanden.<br />
Demophasen / Übungsphasen<br />
Hinweise (aus Teil 1)<br />
� Infektionsschutz beim Leisten von Lebensrettenden Sofortmassnahmen.<br />
Weil beim Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten grundsätzlich ein Infektionsrisiko<br />
nicht auszuschliessen ist, schützen wir uns unter den Einsatzhandschuhen zusätzlich<br />
mit Vinyl- oder Latexhandschuhen.<br />
212
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
� Patienten mit Verdacht auf Rückenverletzten<br />
Bei vermutetem oder bestätigtem Verdacht auf eine<br />
Verletzung der Wirbelsäule gilt folgender Grundsatz:<br />
a) Besteht keine weitere Gefahr <strong>für</strong> den Verletzten und<br />
liegt er nicht in einem akuten Gefahrenbereich, so lässt<br />
man ihn möglichst unverändert liegen, bis geschultes<br />
Personal mit entsprechendem Material (Halskragen –<br />
Rettungskorsett – Schaufelbahre - Vakuummatratze)<br />
eintrifft.<br />
b) In Situationen mit akuter Gefahr <strong>für</strong> Opfer und/oder Retter<br />
ist der Verletzte sofort aus dem Gefahrenbereich zu bergen<br />
(den Umständen angepasst, möglichst schonungsvoll). Bei<br />
Bewusstlosigkeit ist die Seitenlage zu machen, bei<br />
Atemstillstand die Atemspende usw.<br />
Nach dem Handlungsschema ABC vorgehen.<br />
Siehe auch die Bemerkungen in Teil 1 zu diesem Thema.<br />
Damit die Beurteilung der Situation optimal erfolgen kann ist unbedingt ein korrekter<br />
Überblick vor ABC zu gewinnen.<br />
Merkpunkte<br />
� Schauen wer? wo? was? wie viele?<br />
� Denken akute Gefahren vorhanden?<br />
<strong>für</strong> Einsatzkräfte?<br />
<strong>für</strong> Patienten?<br />
<strong>für</strong> andere?<br />
Ist die Unfallstelle gesichert?<br />
� Handeln Patienten bergen<br />
ABC / Lebensrettende Sofortmassnahmen<br />
Entsprechende Rückmeldungen an den Auftraggeber, EL /<br />
Of / Uof<br />
213
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Verletzte Person (Patient) immer zuerst ansprechen.<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden?<br />
� Ist sie wach oder weckbar?<br />
� Ist sie bewusstlos?<br />
Ansprechen (laut), beim Schlüsselbein kneifen und dabei auf die<br />
Reaktion im Gesicht achten, nicht schütteln da dies eine bestehende<br />
Verletzung verschlimmern könnte.<br />
Keine spontanen Lebenszeichen vorhanden, der Patient ist bewusstlos<br />
Sofort nach dem Handlungsschema ABC vorgehen und entsprechende<br />
Lebensrettende Sofortmassnahmen einleiten.<br />
Sind nach dem ersten Ansprechen des Patienten<br />
Spontane Lebenszeichen vorhanden<br />
(Lebenswichtige Funktionen, Atmung / Circulation / Bewusstsein, in<br />
Ordnung)<br />
oder ist der Patient bewusstlos, aber die Atmung funktioniert, ist der<br />
Patient weiter zu untersuchen und es sind weitere entsprechende<br />
Lebensrettende Sofortmassnahmen einzuleiten.<br />
Merkpunkte<br />
� Sorgfältig Behutsam, schonend und gewissenhaft<br />
absuchen<br />
� Genau Überall kontrollieren<br />
� Speditiv Rasch und zügig arbeiten<br />
(Sofortmassnahmen)<br />
� Der Klassenlehrer demonstriert nun Handhabung und Einsatz von Halskragen,<br />
Schaufelbahre, Vakuummatratze und Rettungskorsett.<br />
214
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
� Nach der Demonstration jedes Teiles wird anschliessend das Vorgezeigte durch die<br />
Teilnehmer geübt.<br />
Halskragen<br />
Halsschienengriff / Halskragen<br />
Demo / Üben:<br />
� Bei Verdacht auf eine Halswirbelverletzung wird der Verletzte sofort<br />
aufgefordert, absolut ruhig liegen zu bleiben und jede Bewegung zu<br />
vermeiden, auch keine Fragen mit Kopfnicken oder -schütteln zu<br />
beantworten. Mit dem Halsschienengriff wird der Kopf des Patienten<br />
stabilisiert:<br />
� Mit der rechten Hand umgreift ein Helfer den Hals des Verletzten,<br />
die Finger um den Nacken, den Daumen auf das Schlüsselbein<br />
abgestützt. Mit der linken Hand wird der Kopf festgehalten und an<br />
den rechten Unterarm geschient. Der Kopf des Patienten wird mit<br />
dem Halsschienengriff stabilisiert bis der Halskragen fertig angelegt<br />
ist.<br />
� Die Position des Helfers befindet sich bei liegenden Patienten an<br />
dessen Kopfende. Bei sitzenden Patienten z.B. in Fahrzeugen muss<br />
versucht werden sich entsprechend hinter bzw. über dem Patienten<br />
zu platzieren. (Evtl. zuerst Fahrzeugdach entfernen)<br />
� Ein zweiter Helfer schiebt jetzt vorsichtig den flachgedrückten<br />
Nackenteil des Halskragens (Pfeil nach oben) unter dem Nacken<br />
des Patienten durch. Dabei ist darauf zu achten, dass der<br />
Nackenteil überall, wenn möglich direkt auf der Haut, gut angelagert<br />
ist (Halsketten usw. entfernen)<br />
� Der Vorderteil des Halskragens mit Abstützung auf Kinn und Brust<br />
wird ebenfalls, wenn möglich direkt auf der Haut, aufgesetzt und<br />
mittels Klettverschluss links und rechts mit dem Nackenteil satt<br />
verbunden.<br />
� Patienten ständig auf Wohlbefinden bzw. Druckstellen ansprechen<br />
215
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Schaufelbahre<br />
Die Bergung eines Verletzten mit Verdacht auf Rückenverletzung erfolgt am<br />
bestem mit der Schaufelbahre, oder auf einer festen Unterlage z.B. Türe oder<br />
Brett. Die Schaufelbahre ermöglicht eine schonende Bergung und Umlagerung<br />
von Rückenverletzten. Die Schaufelbahre ist kein Transportmittel.<br />
Demo/ Üben<br />
Vakuummatratze<br />
� Schaufelbahre auf Körperlänge anpassen und einstellen.<br />
� Für die Aufnahme des Patienten wird die Schaufelbahre in die<br />
beiden Hälften zerlegt und je eine Hälfte links und rechts des<br />
Patienten bereitgelegt.<br />
� Beide Hälften (Schaufeln) werden nacheinander sorgfältig seitlich<br />
unter den Patienten geschoben und anschliessend oben und unten<br />
bei den Schlössern eingeklinkt.<br />
Der Kopf des Patienten wird dabei mit dem Halsschienen-griff<br />
stabilisiert und der Patient wird seitlich durch 2-3 Helfer auf<br />
Kommando leicht angehoben.<br />
� Der Patient kann jetzt mit der Schaufelbahre auf eine<br />
Vakuummatratze oder auf eine andere Bahre schonend umgelagert<br />
werden. Dabei wird er mit der Schaufelbahre auf die Bahre <strong>für</strong> den<br />
weiteren Transport oder auf eine Vakuummatratze gelegt, die<br />
Schaufelbahre wird auseinander genommen und beide Hälften<br />
sorgfältig unter dem Patienten hervor genommen.<br />
� Der Transport des Patienten erfolgt grundsätzlich mit Halskragen<br />
(Fliehkräfte).<br />
Wird der Patient <strong>für</strong> den Transport auf eine Vakuummatratze gelegt sind folgende Punkte<br />
besonders zu beachten:<br />
216
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Demo/ Üben<br />
� Die Vakuummatratze muss an den Patienten anmodelliert werden.<br />
� Inhalt gut verteilen, besonders auch unter dem Patienten.<br />
� In der Verlängerung des Kopfes und der Füsse (oberhalb des<br />
Kopfes und unterhalb der Füsse) darf sich kein Füllstoff befinden, da<br />
sonst bei der Verfestigung der Matratze (Vakuum) die Gefahr<br />
besteht, dass Druck die Körperachse und somit auf die<br />
möglicherweise verletzten Hals- oder Rückenwirbel entsteht.<br />
Im Zusammenhang mit dem nun folgenden Rettungskorsett können<br />
Halsschienengriff/Halskragen und Schaufelbahre mit Vakuummatratze bereits angewendet<br />
bzw. gefestigt werden.<br />
Rettungskorsett / KED<br />
Das Rettungskorsett dient hauptsächlich der Fixierung der Brust- und Halswirbelsäule. Es<br />
wird immer zusammen mit einem Halskragen eingesetzt. Damit kann bei der Bergung eines<br />
Patienten aus einem Fahrzeug ein Drehen und Verwinden der Körperachse praktisch<br />
vermieden werden.<br />
Das Rettungskorsett ist eine zeitaufwändige Massnahme und sollte darum nur bei Patienten<br />
mit stabilen lebenswichtigen Funktionen eingesetzt werden.<br />
Damit der Patient optimal geschont und das Rettungskorsett seine Wirkung voll entfalten<br />
kann, muss beim Anbringen Punkt um Punkt und mit grosser Vorsicht vorgegangen werden.<br />
Während dem Anbringen der Rettungskorsetts muss eine geeignete Unterlage<br />
mit Vakuummatratze bereitgestellt werden.<br />
Demo / Üben:<br />
Für eine erste Demonstration und eine 1. Übung kann der Patient auf einem<br />
Stuhl sitzen, während <strong>für</strong> die weiteren Übungen mit Vorteil in einem Fahrzeug gearbeitet<br />
wird.<br />
217
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Zuerst muss der Kopf stabilisiert und ein Halskragen angebracht<br />
werden. Der Kopf bleibt weiterhin fixiert.<br />
� Nun wird das Rettungskorsett ganz vorsichtig zwischen dem Rücken<br />
des Patienten und der Sitzlehne nach unten geschoben.<br />
� Die beiden Beingurten werden über die Oberschenkel gelegt (nicht<br />
fixiert)<br />
� Die beiden Seitenlaschen werden eingeschlagen, und das Korsett<br />
wird bis unter die Achselhöhlen hochgeschoben.<br />
� Die an den Seitenlaschen befindlichen Bauchgurten werden fixiert<br />
und leicht angezogen.<br />
� Die vorbereiteten Beingurten werden von der Oberschenkel-<br />
Aussenseite unter dem Oberschenkel durch-gezogen und von der<br />
Oberschenkel-Innenseite her am Korsett festgemacht und leicht<br />
angezogen.<br />
� Jetzt werden die Bauchgurten von unten nach oben straff<br />
angezogen<br />
(Eine Hand fixiert die Schnalle und mit der anderen Hand ziehen wir<br />
ohne ruckartige Bewegungen fest).<br />
� Kopffixation: befindet sich zwischen Nacken und Korsett ein<br />
Hohlraum, muss er mit dem Polsterkissen ausgefüllt werden. Als<br />
nächster Schritt werden die Stirn und das Kinn mit Kinn- und<br />
Stirngurt fixiert.<br />
� Die Beingurten werden jetzt kräftig angezogen.<br />
� Jetzt kann der Patient mit mehreren Helfern aus dem Fahrzeug<br />
genommen und auf die vorbereitete Vakuum-matratze gelegt<br />
werden.<br />
(Vorsichtig und langsam drehen. Heben oder kippen Sie den<br />
Patienten um, um ihn zu befreien.)<br />
� Das Rettungskorsett kann nun entfernt werden (unter dem Körper<br />
Richtung Kopf ziehen) und der Patient auf der Vakuummatratze<br />
anmodelliert werden.<br />
218
<strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
Annex - Programm<br />
__________________________________________________________________<br />
Rettungsdienst: LESOMA Lektion R2<br />
- Teil 4<br />
____________________________________________________________<br />
Zusammenfassung / Lernkontrolle<br />
Ziel erreicht?<br />
Gezielte Fragen zu<br />
� Einsatz Sanitätsmodul Strassenrettung<br />
- Patienten mit Verdacht auf Rückenverletzung<br />
- Überblick vor ABC Merkpunkte?<br />
- Handlungsschema ABC<br />
- Patienten untersuchen Merkpunkte?<br />
� Handhabung und wichtige Punkte beim Einsatz von<br />
- Halsschienengriff/Halskragen<br />
- Schaufelbahre<br />
- Vakuummatratze<br />
- Rettungskorsett / KED<br />
219
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Allgemein: Übungsvorbereitung Lektion A1<br />
__________________________________________________________________<br />
Einführungslektion Anlernstufe Gesamtzeit: 60 Min.<br />
Hilfsmittel: - <strong>Feuerwehr</strong> Basisausbildung<br />
- Lektions-Vorbereitungsblätter<br />
Inhalt: - Eingrenzung der Stoffvermittlung<br />
- Methodische Hilfsmittel<br />
- Plakate<br />
- Instruktionsbehelfe<br />
- Wodurch lernt der Mensch<br />
- Führung und Ordnung<br />
- Lektionsarten<br />
- Struktur - Einführungslektion<br />
- Kurzlektion<br />
- Ausbildungsstufen<br />
- Ausbildungsziele<br />
- Erarbeitung eines Lektionsaufbaues<br />
- Erarbeitung eines Merkzettels<br />
Lektionsziel: > Jeder kennt das Vorgehen <strong>für</strong> eine Lektionsvorbereitung<br />
> Jeder kann einen einfachen Merkzettel erstellen<br />
Schwergewicht: Lektionsarten und Ausbildungsstufen<br />
220
Grundkurs <strong>für</strong> Uof / Uof I<br />
__________________________________________________________________<br />
Taktik: siehe Reglement Einsatzführung V2/2010 Lektion T1<br />
___________________________________________________________________<br />
Hinweis; www.feukos.ch Rubrik; E-Paper<br />
221