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Die Zukunft der deutschen Solarenergie ist ... - Gerhard Wistuba

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fläche auf etwa 960.000 m² (2004:<br />

rd. 750.000 m²). Damit waren Ende<br />

2005 insgesamt etwa 7,2 Millionen<br />

m² Kollektorfläche in Deutschland<br />

installiert. Das Ergebnis liegt auf<br />

<strong>der</strong> Hand: Lag <strong>der</strong> Beitrag von Photovoltaik<br />

zur Stromerzeugung im<br />

Jahr 2005 noch bei 1,6 %, stieg er<br />

im Jahr 2006 auf 2,8 %. Ein Ende<br />

<strong>ist</strong> dabei noch nicht in Sicht, denn<br />

auch Handwerksverbände betrachten<br />

Solartechnik als immer wichtiger.<br />

Immer mehr Heizungsbauer,<br />

Elektrohandwerker und Dachdecker<br />

werden aktiv. Schon heute sind in<br />

Deutschland 55.000 Menschen in<br />

<strong>der</strong> expandierenden Solarbranche<br />

beschäftigt, rund zwei Drittel davon<br />

im handwerklichen Bereich. Über<br />

7.000 Handwerksbetriebe sind bereits<br />

im Geschäftsfeld Solartechnik<br />

aktiv, so <strong>der</strong> Bundesverband <strong>der</strong><br />

Solarwirtschaft.<br />

Auch international wird <strong>der</strong> deutsche<br />

Solarmarkt überaus positiv bewertet.<br />

Einem Bericht <strong>der</strong> Schweizer<br />

Bank UBS, eines <strong>der</strong> führenden<br />

Finanzinstitute weltweit, zufolge<br />

herrscht hohe Anlagesicherheit.<br />

Der Ausblick <strong>der</strong> Investmentbank<br />

zeigt, dass weiteres Wachsen <strong>der</strong><br />

Solarbranche in Deutschland hoch<br />

wahrscheinlich <strong>ist</strong>: So soll mit dem<br />

Übergang vom staatlich subventionierten<br />

Markt in den Markt mit<br />

Netz-Gleichwertigkeit (Grid Parity<br />

Markt) zwischen konventioneller<br />

Gewinn-Prognosen für die Solarindustrie<br />

2005 2007 2010 2005-2010<br />

Silicon 160 Mio.€ 452 Mio.€ 1.372 Mio.€ 54 %<br />

Wafer 288 Mio.€ 706 Mio.€ 1.921 Mio.€ 46 %<br />

Solarzellen 464 Mio.€ 811 Mio.€ 1.985 Mio.€ 34 %<br />

Solarmodule 320 Mio.€ 440 Mio.€ 823 Mio.€ 21 %<br />

Dünnschicht-Module 63 Mio.€ 183 Mio.€ 655 Mio.€ 60 %<br />

Gesamt 1.295 Mio.€ 2.591 Mio.€ 6.756 Mio.€ 39 %<br />

Quelle: UBS estimates<br />

Energie und <strong>Solarenergie</strong> ein sehr<br />

starker Nachfrageboom im Bereich<br />

von weit über 50 % einsetzen.<br />

Netz-Gleichwertigkeit wird dann<br />

erreicht, wenn Strom aus einer<br />

Photovoltaikanlage zum gleichen<br />

Preis wie konventioneller Strom<br />

im Netz angeboten werden kann.<br />

Auf vielen sonnenreichen Inseln<br />

(Bsp. Hawaii), wurde das längst<br />

erreicht. Kleine Preisrückgänge bei<br />

den Kosten für PV-Anlagen werden<br />

ein unproportional höheres Wachstum<br />

in <strong>der</strong> Nachfrage verursachen.<br />

Außerdem <strong>ist</strong> zu erwarten, dass<br />

deutsche Solarunternehmen durch<br />

gesteigerte Effizienz und mit dem<br />

Wachsen <strong>der</strong> Erfahrung die Herstellungskosten<br />

weiter senken werden.<br />

(6 % im Jahr sind hier möglich).<br />

Damit werden auf lange Sicht die<br />

Gewinne beständig steigen (Siehe<br />

Tabelle).<br />

Staatliche För<strong>der</strong>ungen für erneuerbare Energien<br />

Bei <strong>der</strong> Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>aufbau (KfW) gibt es für Private, Unternehmer,<br />

Selbstständige, Kommunen und an<strong>der</strong>e günstige Kredite zum Bau von<br />

PV-Anlagen. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt seit 2004 die<br />

Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz. Für Solarstrom beträgt die<br />

Vergütung zwischen 45,7 und 57,4 Cent pro Kilowattstunde. Anlagen, die<br />

nach 2007 in Betrieb gehen, erhalten pro Jahr späterer Inbetriebnahme<br />

eine um 5 % reduzierte Vergütung. <strong>Die</strong>se wird aber wie<strong>der</strong>um auf 20 Jahre<br />

gesetzlich festgeschrieben. För<strong>der</strong>berechtigt <strong>ist</strong> je<strong>der</strong> Anlagenbetreiber für<br />

den Teil des Stroms, <strong>der</strong> ins öffentliche Stromnetz eingespe<strong>ist</strong> wird.<br />

Oikovest Juli 2007<br />

Sauberes Wasser Saubere Luft Saubere Erde<br />

Neue Entwicklungen<br />

Strom aus Afrika<br />

Solarthermie bringt vielversprechende<br />

Aussichten: <strong>Die</strong><br />

Sonne wird in heißen Gebieten<br />

angezapft, ihre Wärme gespechert,<br />

umgewandelt in Strom<br />

und über tausende Kilometer<br />

hinweg nach Europa geleitet.<br />

All das <strong>ist</strong> längst machbar und<br />

wird immer wahrscheinlicher.<br />

In Kalifornien gibt es sie schon lange<br />

und nun werden auch in Europa<br />

hohe Erwartungen in sie gesetzt.<br />

Derzeit wird in AndaSol in Spanien<br />

Europas erstes Parabolrinnenkraftwerk,<br />

ein solarthermisches Kraftwerk<br />

(Concentrating Solar Thermal<br />

Power CSP) gebaut. Es soll 150 Megawatt<br />

Le<strong>ist</strong>ung bringen und schon<br />

nach fünf Monaten Betrieb die Energie<br />

für den Aufbau einspielt haben.<br />

Nach Henner Gladen, von <strong>der</strong> Solar<br />

Millennium AG, die die Technik für<br />

AndaSol entwickelte, könnte dieses<br />

Projekt einen weltweiten Bauboom<br />

solarthermischer Kraftwerke auslösen.<br />

Das Prinzip <strong>ist</strong> einfach. <strong>Die</strong> Sonne<br />

wird dort angezapft, wo sie am<br />

stärksten scheint. Über Hightech-<br />

Spiegel wird das Sonnenlicht gebündelt<br />

und damit Wärmeträger erhitzt.<br />

<strong>Die</strong> werden so heiß, dass man damit<br />

Wasser verdampfen kann. Der<br />

Wasserdampf treibt Turbinen an,<br />

die Strom erzeugen. Auch alte Kohle-<br />

und Gaskraftwerke lassen sich<br />

zu solarthermischen Kraftwerken<br />

umbauen.<br />

<strong>Die</strong> Prognosen für die Technik sind<br />

umwerfend. Eine Le<strong>ist</strong>ung von<br />

630 000 Megawatt sollen erreichbar<br />

sein (Quelle: Greenpeace, Verband<br />

<strong>der</strong> Solarthermischen Kraftwerksindustrie).<br />

<strong>Die</strong>s wäre mehr als<br />

alle Atomkraftwerke <strong>der</strong> Welt zusammen.<br />

Orte, die sich für solche<br />

Größenordnungen eigenen, liegen<br />

jedoch nicht in Europa. In Spanien<br />

reicht die Fläche für 10 000 Mega-�<br />

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