FAMILIE Herbst 2012 - Vorarlberger Familienverband
FAMILIE Herbst 2012 - Vorarlberger Familienverband
FAMILIE Herbst 2012 - Vorarlberger Familienverband
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Im Eigenverlag P.b.b. 02Z033553M Verlagspostamt 6900 Bregenz | EUR 3,50<br />
Familie<br />
Zeitschrift des <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong>es | Heft 3 | September <strong>2012</strong><br />
Alles eine Frage des Blickwinkels<br />
Martine Durig über die internationale Volksschule Bludenz Mitte<br />
Was unsere Liebe nährt<br />
Albert Feldkircher ermutigt Paare<br />
Gemeinsam und doch für sich<br />
Drei Frauen, drei Generationen – ein Besuch von Jutta Berger
Frau Holle<br />
Babysittervermittlung<br />
Wir vermitteln Babysitter!<br />
In Alberschwende, Au, Bezau, Bildstein, Bizau, Bludenz, Bregenz,<br />
Blumen egggemeinden, Doren, Damüls, Dornbirn, Großes Walsertal, Hard,<br />
Kennel bach, Klostertal, Kleinwalsertal, Langen/B., Lauterach, Lustenau,<br />
Mellau, Mittelbregenzerwald, Nenzing, Satteins, Schoppernau, St. Anton<br />
im Montafon bringen wir jugendliche Babysitter und Familien zusammen.<br />
Für alle ein Gewinn!<br />
Kontakt, Info: Frau Holle Babysittervermittlung | <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />
T 05574/47671, patrizia.rupprechter-kaufmann@familie.or.at<br />
www.familie.or.at<br />
Schulpartnerschaft leben<br />
Die Schulpartnerschaft – die Zusammenarbeit von Schule/Eltern/Kind – ist in den österrei<br />
chi schen Schulgesetzen verankert – nachzulesen in unserem soeben neu aufgelegten<br />
„Schulhandbuch“. Nur: Gesetze allein schaffen noch keine Schulpartnerschaft. Schulpartnerschaft<br />
kann auch nicht verordnet werden. Sie braucht engagierte Menschen, die<br />
sich als Elternvertreter/innen zur Verfügung stellen; sie braucht motivierte Lehrer/innen,<br />
die Eltern und Schüler/innen mit einbinden wollen und sie braucht begeisterte Schüler/<br />
innen, die gefragt werden wollen und mitentscheiden möchten. Für die Herausgabe des<br />
Schulhandbuches danken wir dem Land Vorarlberg für die finanzielle Unterstützung, dem<br />
Landeselternbüro für den Vertrieb und die Zusammenarbeit und unserem Dachverband<br />
in Wien für die Produktion. Das neue Buch ist bei uns und beim Landeselternbüro kostenlos<br />
erhältlich. Mehr Infos dazu im Bericht von Landeseltern-Verbands Vorsitzenden Monika<br />
Hillbrand auf Seite 16. Einen guten Schul-Start und herzlichen Dank an alle,<br />
die sich in der Schulpartnerschaft engagieren!<br />
Mag. Andreas Prenn<br />
Obmann des <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong>es<br />
Einen guten Start und eine Einladung!<br />
Ariane Grimm, Daniela Natter-King,<br />
Vera Fitz, Nina Wild und Elisabeth<br />
Rüf-Küer starten mit dem <strong>Familienverband</strong><br />
Lingenau neu durch und freuen<br />
sich über jede Mitarbeit und Unterstützung.<br />
Großes Ziel der jungen<br />
Mütter ist die Verbesserung der In -<br />
frastruktur für Familien in Lingenau.<br />
Wir gratulieren zum Start, danken für<br />
den Einsatz und wünschen viel Freude<br />
und bereichernde Erlebnisse! Die gibt<br />
es garantiert! Mehr auf S. 35.<br />
Eine gute Gelegenheit den <strong>Familienverband</strong><br />
und viele der Ehrenamtlichen<br />
kennenzulernen oder wieder einmal<br />
zu treffen ist unsere Jahreshauptversammlung<br />
– heuer am Freitag, 5.<br />
Oktober <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr im Hotel<br />
Martinspark in Dornbirn. Wir laden<br />
dazu herzlich ein und bitten um<br />
Stand Punkt<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Fr, 5. Oktober, 19.30 Uhr<br />
Hotel Martinspark<br />
Dornbirn<br />
Ihre Anmeldung! T 05574/47671<br />
oder info@familie.or.at<br />
Barbara Fink, Geschäftsführung<br />
barbara.fink@familie.or.at<br />
<strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 3
Dornbirner <strong>Herbst</strong>messe <strong>2012</strong> – <strong>Familienverband</strong> präsent!<br />
Familie hat höchste Priorität: Darüber waren sich Landehauptmann Mag.<br />
Das Messe-Kinderländle öffnet seine Tore: Vom 5. – 9. September <strong>2012</strong><br />
Markus Wallner, <strong>Familienverband</strong>s-Obmann Mag. Andreas Prenn und Finanzreferent<br />
wieder am neuen und größeren Standort in der Halle 7/8. Für die Betreuung<br />
Michael Goldner (vrnl) beim Treffen im Landhaus Anfang März einig.<br />
der 3-10-Jährigen steht ein perfekt eingerichteter Kindergarten zur<br />
„Die vielfältigen Leistungen unserer Familien für die Gemeinschaft sind unverzichtbar.<br />
Verfügung. Angehende Kindergartenpädagoginnen kümmern sich um die<br />
Daher ist es völlig richtig, wenn die Familien in Vorarlberg mit bestmöglichen<br />
jungen Messebesucher. Hier spielen die Kleinen, während die Eltern einen<br />
Rahmenbedingungen unterstützt und gestärkt werden“, so der neue <strong>Vorarlberger</strong><br />
Messerundgang machen. Mitarbeiterinnen des <strong>Familienverband</strong>es betreuen<br />
Landeshauptmann Markus Wallner – der auch Vater von drei Kindern ist.<br />
den Infostand zum Thema Familie in Vorarlberg und laden die Kinder zur<br />
Kinderschminkaktion! Ebenfalls neu in diesem <strong>Herbst</strong>: Kinder-Messe-<br />
Rallye, „Gauls Kinderlieder“, täglich um 11 und 16 Uhr (Halle 3) oder der<br />
Bobbycar-Parcours auf dem Freigelände Süd. www.messedornbirn.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber & Herausgeber: <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />
Bergmannstraße 14 | A–6900 Bregenz | T 05574/47671<br />
F 05574/47671–5 | info@familie.or.at | familie.or.at<br />
Raiffeisenbank am Hofsteig | BLZ 37482 | KontoNr. 77255<br />
Redaktionsleitung: Barbara Fink | Satz: Linda Leimegger<br />
Re daktionsteam: Ingrid Holzmüller, Linda Leimegger,<br />
Mariros Pi ch ler, Patrizia Rupprechter, Idda Schrott,<br />
Mag. Hemma Tscho fen | Mitar beit: Heidi Feuer stein, Moni ka<br />
Hehle, Adolf Vallaster | Lektorat: Angela Lamprecht<br />
Grafik: Mag. Elke Kocevar | Fotos: siehe Bild un ter schriften<br />
bzw. <strong>Familienverband</strong> | Herstellung: Thurnher Druckerei<br />
Ges.m.b.H., Grundweg 4, A–6830 Rankweil<br />
Team Landesgeschäftsstelle: (vlnr) Ulla Lokan, Patrizia<br />
Rupprechter-Kaufmann, Carmen Ruepp, Mariros Pichler,<br />
Anna Renn, Idda Schrott, Barbara Poldlehner, Barbara<br />
Fink, Linda Leimegger.<br />
Liebes <strong>Familienverband</strong>steam! Feedback zum Mitgliedergewinnspiel<br />
Wir möchten uns auf diesem Wege<br />
nochmals ganz herzlich für den tollen<br />
Preis bedanken, den wir beim Mitgliedergewinnspiel<br />
gewonnen haben.<br />
Wir haben den Gutschein vergangenes<br />
Wochenende im Silvretta-Haus eingelöst<br />
und sind restlos begeistert! Es<br />
war wirklich toll! Nicht nur das Wetter<br />
war traumhaft, auch die ganze Mannschaft<br />
des Silvretta-Hauses verdient<br />
ein großes Lob für den super Service<br />
und die Freundlichkeit. Wir schicken<br />
euch gerne ein paar Fotos, die hoffent -<br />
lich zeigen, wie gut es uns gefallen hat.<br />
Wir sind am Freitag angereist, waren<br />
am Samstag auf der Wiesbadner Hütte<br />
und am Sonntag auf dem Bielerkopf.<br />
Da wir selber nicht so ortskundig<br />
sind, hat uns mein Papa – ein alter<br />
Bergfex – netterweise begleitet und<br />
so sind wir in den Genuss von zwei<br />
wirklich tollen Bergtagen gekommen.<br />
Noch einmal vielen Dank!<br />
Angelika Bucher und Christian Schedler mit Cornelia,<br />
Katharina, Patrick und Oliver mit Opa Franz<br />
Inhalt<br />
Familie | Politik<br />
Falle oder doch Chance<br />
Parteienförderung vs. Familienförderung<br />
Familie | Leben<br />
Worauf darf ich stolz sein?<br />
Alles eine Frage des Blickwinkels<br />
Der Vorteil verschieden zu sein ...<br />
Was unsere Liebe nährt<br />
Auf der Suche nach der perfekten Mutter<br />
Gemeinsam und doch für sich<br />
4 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 5<br />
10<br />
Alles eine Frage des Blickwinkels<br />
Martine Durig über die internatinale<br />
Volksschule Bludenz Mitte<br />
12<br />
Was unsere Liebe nährt<br />
Albert Feldkircher ermutigt Paare<br />
30<br />
Gemeinsam und doch für sich<br />
Drei Frauen, drei Generationen – ein Besuch<br />
von Jutta Berger<br />
Schreiben Sie uns!<br />
Ihre Meinung, Ihre Wünsche,<br />
Ihr Lob oder Ihre Kritik an der<br />
<strong>FAMILIE</strong> interessiert uns!<br />
Redaktion <strong>FAMILIE</strong><br />
Bergmannstr. 14, 6900 Bregenz,<br />
T 05574/47671, info@familie.or.at<br />
Kinder<br />
Basteln: Heute basteln wir Igel<br />
Moni Hehles Kinderseite<br />
60 plus<br />
Aus dem Schatten treten – Leben mit Demenz<br />
Reiflich überlegt:<br />
<strong>Familienverband</strong> intern<br />
Standpunkt<br />
Berichte aus den Familienverbänden<br />
Wien: Politik, Kultur und Dank für die Mitarbeit<br />
Familienhilfe<br />
Frau Holle Babysittervermittlung<br />
Tipps und Infos<br />
7 oder warum ich auf der Welt bin<br />
Rezept: Tofuknöderl auf Rahmzucchini<br />
Lust auf Lesen und Spielen<br />
Service<br />
Mitglied werden!<br />
Nützen Sie die<br />
Karte auf dem<br />
Umschlag hinten! »<br />
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Fotos: thinkstock
Falle oder doch Chance?<br />
Jede dritte erwerbstätige Frau ist teilzeitbeschäftigt. Von den<br />
einen schlechtgeredet, weil sie später zu kleineren Eigenpensionen<br />
führt, ist Teilzeitarbeit für andere eine gute Lösung, wenn es um<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Rosina Baumgartner<br />
Ulli S. ist Abteilungsleiterin in einer<br />
Bank. Vor zwei Jahren endlich hat es<br />
mit der Adoption geklappt: Sie und<br />
ihr Mann bekamen ein Baby, ein Mädchen.<br />
Seither arbeitet sie Teilzeit,<br />
30 Stunden pro Woche. „Bei jedem<br />
Mitarbeitergespräch werde ich gefragt,<br />
wie ich mir die berufliche Zukunft<br />
vorstelle. Seit einem Jahr wird mir<br />
unverhohlen nahegelegt, in abseh barer<br />
Zeit wieder auf Vollzeit zu wechseln“,<br />
sagt die 39-jährige Mutter. Warum<br />
medial und politisch so gegen Teil zeitarbeit<br />
gewettert wird, versteht sie<br />
nicht. „Für mich ist es eine Mög lichkeit,<br />
Zeit für meine Tochter zu haben<br />
und trotzdem erwerbstätig zu sein.“<br />
Negative Schlagzeilen<br />
Teilzeit als Falle! Risiko Teilzeitarbeit!<br />
Teilzeit als Notlösung! Achtung Teilzeit:<br />
Halber Lohn. Weniger Pension!<br />
Wenn es um das Thema Teilzeit geht,<br />
dominieren die negativen Schlagzeilen.<br />
Inhaltlich geht es – weil für Frau -<br />
enorganisationen, Gewerkschafterinnen<br />
und Arbeitnehmervertretungen<br />
eigenständige sozial- und pensionsrechtliche<br />
Absicherung der Frauen<br />
ein zentraler Punkt ist – um einen<br />
einzigen Aspekt: Auswirkungen der<br />
Teilzeitarbeit auf die Pensionshöhe.<br />
Irene Kernthaler-Moser, Vizepräsidentin<br />
des Katholischen <strong>Familienverband</strong>es<br />
ärgert sich, dass Teilzeitarbeit<br />
ständig schlechtgeredet wird und die<br />
familienpolitische Dimension eine<br />
untergeordnete Rolle spielt. „Ich bin<br />
überzeugt: Teilzeit orientiert sich<br />
primär an den Lebensrealitäten von<br />
Familien und nicht an betriebswirt -<br />
schaftlichen Faktoren.“ Für die Vizepräsidentin<br />
kann und ist Teilzeitarbeit<br />
eine gute Lösung; insbesondere wenn<br />
es um Vereinbarkeit von Familie und<br />
Gedankenaustausch zu familienpolitischen<br />
Themen: Am<br />
10. August <strong>2012</strong> trafen sich<br />
Alfred Trendl, Präsident des<br />
Katholischen <strong>Familienverband</strong>es<br />
und die <strong>Vorarlberger</strong><br />
Vizepräsidentin Gabriele Strele<br />
(r) mit Frau en ministerin<br />
Gabriele Heinisch-Hosek. Im<br />
Mittelpunkt des Gesprächs<br />
standen neben bioethischen<br />
Fragestellungen die Themen<br />
Teilzeitarbeit, Papamonat und<br />
Elternteilzeit.<br />
Foto: KFÖ/Jenis<br />
Beruf geht. Aus unzähligen Gesprächen<br />
wisse sie, dass Teilzeitarbeit – so lan ge<br />
die Kinder noch im Volksschulalter<br />
sind – ausdrücklich gewünscht sei.<br />
Die Zahlen des Arbeitsmarktservices<br />
(AMS), wonach die Nachfrage nach Teil -<br />
zeitarbeit viel höher sei als das Angebot,<br />
bestätigen diese Beobachtung.<br />
Unterschiedliche Umfrageergebnisse<br />
Ganz anders nimmt das Frauenministerin<br />
Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ)<br />
wahr. Sie ist der Meinung, dass viele<br />
Frauen sich zur Teilzeit gezwungen<br />
sehen. Laut ihren Umfragen wollen<br />
nur zehn Prozent der Frauen tatsächlich<br />
in Teilzeit arbeiten; jede Dritte<br />
sieht sich dazu gezwungen, da sich<br />
Familie und Beruf nicht vereinbaren<br />
lassen. Die Statistik Austria kommt<br />
zu einem anderen Ergebnis. Laut deren<br />
Erhebung gibt lediglich jede achte<br />
Teilzeitbeschäftigte an, mehr arbeiten<br />
zu wollen, während 36 Prozent aller<br />
arbeitslos gemeldeten Frauen nur<br />
eine Teilzeitarbeit anstreben.<br />
Dass es überwiegend Frauen sind, die<br />
wohl aufgrund von Betreuungspflich-<br />
Tabelle: Unselbständig Erwerbstätige – 2008 und 2011<br />
2008 2011 2008 2011<br />
in 1.000 in %<br />
Insgesamt 3.528,0 3.574,3 100 100<br />
Vollzeit 2.528,7 2.477,4 71,7 69,3<br />
Teilzeit 1) 592,2 653,4 16,8 18,3<br />
Atypisch 2) 407,0 443,5 11,5 12,4<br />
Männer<br />
Vollzeit 1.642,1 1.611,3 87,6 86,0<br />
Teilzeit 63,7 76,6 3,4 4,1<br />
Atypisch 168,4 186,2 9,0 9,9<br />
Frauen<br />
Vollzeit 886,6 866,1 53,6 50,9<br />
Teilzeit 528,6 576,8 32,0 33,9<br />
Atypisch 238,7 257,3 14,4 15,1<br />
1) Teilzeiterwerbstätigkeit ab 12h/Woche<br />
2) Beschäftigte, auf die zumindest eine atypische Beschäftigungsform (Leiharbeit, Be fristung,<br />
freier Dienstvertrag, Teilzeit unter 12h/Woche, geringfügige Beschäftigung) zutrifft.<br />
ten in Teilzeitbeschäftigung sind, ist<br />
ein Faktum. 33,9 Prozent der Frauen<br />
arbeiteten, so die aktuellen Daten<br />
der Statistik Austria, 2011 im Jahresdurchschnitt<br />
Teilzeit (2010: 34,2<br />
Prozent). Der Anteil der erwerbstät igen<br />
Männer, die eine Teilzeitbeschäftigung<br />
ausüben, liegt bei 4,1 Prozent.<br />
Absolut betrachtet arbeiteten im<br />
vergangenen Jahr 76.600 Männer und<br />
6 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 7<br />
Quelle. Statistik Austria <strong>2012</strong><br />
576.800 Frauen in Teilzeit.<br />
Die Vizepräsidentin des Katholischen<br />
<strong>Familienverband</strong>es fordert, das Thema<br />
Teilzeitarbeit seriöser, breiter und<br />
ausführlicher zu diskutieren. „Teilzeitarbeit<br />
auf die eine Facette: Mütter<br />
arbeitet Vollzeit, damit ihr eine<br />
eigenständige Pension bekommt, von<br />
der ihr leben könnt! zu reduzieren<br />
ist einseitig und unseriös.“<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
§<br />
Politik<br />
Familien Recht<br />
§<br />
§<br />
§<br />
Dr. Sabine Gantner-Doshi<br />
Rechtsanwältin §<br />
<strong>Familienverband</strong> Feldkirch<br />
familienverbandfeldkirch@gmail.com<br />
§ § §<br />
Wie verfasse ich ein Testament?<br />
Testamente unterliegen in Österreich<br />
als letztwillige Verfügung strengen<br />
Formvorschriften. Es kann z.B.<br />
eigen händig verfasst werden, wobei<br />
dann am Schluss zu dessen Gültigkeit<br />
auch die eigene Unterschrift<br />
gesetzt werden muss. Wird es fremd -<br />
händig (PC, andere Person) geschrieben,<br />
bedarf es neben der Unterschrift<br />
des Testierenden auch noch<br />
diejenige von drei Zeugen. § Ein münd -<br />
liches Testament vor zwei Zeugen<br />
ist nur gültig, wenn unmittelbar<br />
die Gefahr droht, dass der Erblasser<br />
stirbt oder die Fähigkeit zu testieren<br />
verliert. Nimmt § der Erblasser etwa<br />
§<br />
seinen letzten Willen nur auf Video<br />
auf, wäre dies ungültig und nicht<br />
zu beachten.<br />
§<br />
§<br />
Die Testamentserrichtung von Personen<br />
zwischen 14 und 18 Jahren darf<br />
nur gerichtlich oder notariell<br />
§ §<br />
er fol -<br />
gen. Für Personen, die unter Sach -<br />
walterschaft stehen, gelten wieder<br />
gesonderte Bestimmungen. § Zur Re -<br />
gelung des Nachlasses emp fiehlt sich<br />
§<br />
jedenfalls ein Beratungsgespräch<br />
bei einem Rechtsanwalt oder Notar.
Politik<br />
Parteienförderung vs. Familienförderung<br />
Wie sehen Sie die im Juni im Bundesparlament<br />
beschlossene Erhöhung der Parteienförderung?<br />
Diese wird auch automatisch an den Verbrau cher -<br />
preisindex angepasst (§ 14 Parteiengesetz <strong>2012</strong><br />
PartG, § 5 Parteienförderungsgesetz <strong>2012</strong> Part-<br />
FörG). Gleichzeitig stößt die uralte Forderung des<br />
<strong>Familienverband</strong>es nach Valorisierung der Fami li enleistungen<br />
bei den Regierungsparteien auf „taube<br />
Ohren“ bzw. wird in ferne Zeiten aufgeschoben.<br />
Transparenzpaket<br />
Der Nationalrat hat am 27. Juni <strong>2012</strong> das seit längerem geplante<br />
Transparenzpaket beschlossen. Dadurch werden zukünftig die<br />
Bestimmungen gegen Korruption verschärft, klare Regeln für<br />
Parteispenden, Transparenz für Nebeneinkünfte von Abgeordneten<br />
sowie ein Lobbyistengesetz eingeführt. Zudem wird die Parteienförderung<br />
erhöht.<br />
Am Ende der Sitzung wurden das Parteiengesetz, das Parteien-<br />
Förderungsgesetz, die Änderungen des Bundespräsidentenwahlgesetzes,<br />
des Bezügebegrenzungsgesetzes und des Unvereinbarkeitsgesetzes,<br />
das Lobbying- und Interessensvertretungs-Transparenz-Gesetz<br />
sowie das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz<br />
angenommen.<br />
Parlamentskorrespondenz Nr. 550/<strong>2012</strong><br />
www.parlament.gv.at<br />
Niedrigste Parteienförderung –<br />
höchste Familienleistungen<br />
„ In Vorarlberg kommt die Familie vor<br />
der Partei.“<br />
KO LAbg. Mag. Roland Frühstück, ÖVP<br />
Wir haben in Vorarlberg mit 10,31 Euro pro Wahlberechtigtem<br />
(zum Vergleich: im SPÖ/Grüne-regierten Wien<br />
23,04 Euro) die niedrigste Parteienförderung Österreichs<br />
und liegen dafür bei den Familienleistungen – Stichwort<br />
Familienzuschuss - im Bundesländervergleich im Spitzenfeld.<br />
Das zeigt für mich klar, wo in unserem Land Priori -<br />
täten gesetzt werden. Insofern ist es logisch und konsequent,<br />
dass wir den Vorstoß von Familienminister Mitterlehner<br />
begrüßen, die Familienbeihilfe in Zukunft an die<br />
Inflation anzupassen. Allerdings bin ich der Meinung, dass<br />
diese Anpassung möglichst rasch erfolgen sollte, denn<br />
was auf Bundesebene bei der Parteienförderung möglich<br />
ist, muss erst recht für die Familien gelten.<br />
37% Wertverlust der Familienbeihilfe<br />
belasten Familien<br />
„ Eine jährliche Wertanpassung der Fami -<br />
lienleistungen ist ein absolutes MUSS!“<br />
LAbg. Cornelia Spiß, FPÖ<br />
Während sich Rot, Schwarz und Grün auf Bundesebene<br />
darüber einig sind, dass die Parteienförderung jährlich<br />
inflationsangepasst werden soll, wird die längst über fäll ige<br />
Valorisierung der Familienleistungen weiterhin abgelehnt.<br />
Das ist ein unverschämtes Signal und inakzeptabel. Der<br />
Grundbetrag der Familienbeihilfe für ein Kind wurde in<br />
20 Jahren (!) lediglich um 11 Euro erhöht. Die Inflationsrate<br />
betrug in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent, das bedeutet<br />
einen Wertverlust von 37 Prozent! Gerade Fami li en<br />
mit mehreren Kindern leiden besonders unter hohen<br />
Lebenshaltungskosten. Viele trauen sich ein sorgenfreies<br />
Leben in einer kinderreichen Familie nicht mehr zu.<br />
Mit der Bundesregelung nicht<br />
glücklich<br />
„ Familienleistungen sollen unabhängig<br />
zum Parteiengesetz angepasst werden.“<br />
LAbg. Michael Ritsch, SPÖ Clubobmann<br />
Die SPÖ Vorarlberg ist mit der Bundesregelung betreffend<br />
Parteienförderung nicht glücklich. Auf Landesebene hat<br />
die SPÖ Vorarlberg direkt mitverhandelt. Das Ergebnis ist<br />
vorzeigbar, die Transparenz und die Höhe der Parteienförderung<br />
passen. Grundsätzlich sprechen wir uns für eine<br />
staatliche Parteienfinanzierung aus, denn wir wollen keine<br />
amerikanischen Verhältnisse. Familienleistungen sollen<br />
unabhängig zum Parteiengesetz angepasst werden. Dies<br />
gilt nicht nur für Familienleistungen. Aus unserer Sicht<br />
braucht es weitere Maßnahmen im Bereich der Kinderbetreuung.<br />
Wir sind der Meinung, dass es eine kostenfreie<br />
und flächendeckende Kinderbetreuung im Land geben soll.<br />
Einfach unverschämt!<br />
„ Die Erhöhung wie die automatsische<br />
Wertanpassung – unverschämt.“<br />
LAbg. Katharina Wiesflecker, Grüne<br />
Wir Grüne haben der Erhöhung der Parteienförderung nicht<br />
zugestimmt. Wir haben durchgesetzt, dass es endlich ein<br />
Transparenzpaket gibt. Die Erhöhung wie die auto ma ti sche<br />
Wertanpassung – beides ist unverschämt. Es ist mir un -<br />
verständlich wie SPÖ und ÖVP in Zeiten knapper wer den der<br />
öffentlicher Budgets bei gleichzeitig steigenden Herausforderungen<br />
wie in der Bildung überhaupt daran denken<br />
können, die Parteienförderung zu erhöhen. Hintergrund ist,<br />
dass die ÖVP 8 Mio. Euro Schulden hat. Damit fördert man<br />
die Demokratiekrise. Selbstverständlich sind Familien leistungen<br />
zu valorisieren. Wir haben dies für das Pflegegeld<br />
unzählige Male auf Landes- wie auf Bundesebene eingefordert.<br />
Ein Trauerspiel in mehreren Akten<br />
Andreas Prenn, Obmann <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />
Akt 1: Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP beschließen<br />
im Juni im Bundesparlament die Erhöhung der Parteienförderung<br />
– von rund 15,3 Millionen Euro pro Jahr auf<br />
künftig zumindest 31,65 Millionen. Diese wird auch automatisch<br />
an den Verbraucherpreisindex angepasst. Warum?<br />
Weil einerseits Spenden an die Parteien offengelegt werden<br />
müssen und die Parteien fürchten, dass es damit mit der<br />
Spendenfreude schnell vorbei sein wird. Denn wer möchte<br />
schon in den Verdacht kommen, dass er politische Entscheidungen<br />
mit Spenden positiv beeinflussen möchte?<br />
Andererseits haben die Regierungsparteien immense Schulden.<br />
So beläuft sich der Schuldenstand der SPÖ auf rund<br />
fünf Millionen Euro, die Außenstände der ÖVP liegen<br />
zwischen vier und acht Millionen Euro. Einblick in ihre<br />
Finanzen gewährt die ÖVP nicht.<br />
Akt 2: Die uralte Forderung des <strong>Familienverband</strong>es zur<br />
Valorisierung der Familienleistungen stößt bei den Regierungsparteien<br />
auf „taube Ohren“ und wird auf ferne<br />
Zeiten aufgeschoben.<br />
Akt 3: Finanzministerin Fekter (ÖVP) verkündet seit einiger<br />
Zeit, dass sie plant, das Steuersystem „familienfreundlicher“<br />
zu machen. Sie hat einen Steuerfreibetrag von 7000 Euro<br />
pro Kind „im Auge“. Kaum ausgesprochen, kommt jedoch<br />
sofort ein Veto aus den eigenen Reihen. So erklärt ÖVP-<br />
Familiensprecherin Ridi Steibl den Familien umgehend,<br />
dass dies erst umsetzbar sei, wenn man das Budget dafür<br />
habe. „Ich bin auch Hausfrau, also kann ich auch nicht<br />
mehr ausgeben als ich habe.“<br />
Resümee: Während sich die Regierungsparteien aufgrund<br />
ihrer prekären Finanzlage selbst bedienen, werden die<br />
Familien weiterhin vertröstet und mit leeren Versprechungen<br />
hingehalten. Aber immerhin bekommen die Familien von<br />
der Familiensprecherin der ÖVP noch einen guten Rat mit:<br />
„Man kann nicht mehr ausgeben, als man hat.“ Schön<br />
wäre es nur, wenn das auch für die Regierungsparteien<br />
gelten würde.<br />
8 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 9
Familienleben<br />
Worauf darf ich stolz sein?<br />
Von Wertschätzung und „gesundem Stolz“<br />
Sabrina ist auf dem Heimweg. Sie hüpft von einem Bein aufs<br />
andere, trällert vor sich hin und überholt ihre Freundinnen mit<br />
schnellen Schritten. Ihre blonden Locken tanzen über dem Rucksack,<br />
die Mädchen schauen ihr verdutzt nach. „Sie glaubt, etwas Besonderes<br />
zu sein“, tuscheln sie. „Schau mal, wie sie sich wichtig<br />
macht!“ – Sabrina will so rasch wie möglich zu Hause sein, um zu<br />
erzählen, wie gut sie in der Mathematikprüfung abgeschnitten hat.<br />
Die Mutter wird sich freuen, der Vater auch. Und ihr Bruder? Er<br />
hat mehr Mühe in der Schule als sie, aber darum kümmert sie<br />
sich nicht. Helga Kohler-Spiegel<br />
So eröffnet Vreni Merz in dem Buch<br />
„Woher, wohin, was ist der Sinn?“ die<br />
Frage, wie wir mit unseren unter schied -<br />
lichen Talenten umgehen können und<br />
sollen, ohne neidisch zu sein oder<br />
über heblich zu werden. In Familien<br />
kennen wir das häufig, dass ein Kind<br />
Eigenschaften zeigt, die nach außen<br />
angesehen sind und viel Aufmerksamkeit<br />
erhalten, das Geschwisterkind viel -<br />
leicht zurückgezogener und ruhiger ist,<br />
weniger sichtbar mit seinen Talenten.<br />
Sabrina steht in allen Fächern an der<br />
Spitze. Und sie ist nicht nur klug,<br />
sondern auch hübsch. Sabrina wird<br />
bewundert, aber auch beneidet.<br />
Zunehmend entsteht eine Kluft zwischen<br />
ihr und den anderen Mädchen.<br />
In der Pause wenden sie sich von ihr<br />
ab. Hinter vorgehaltener Hand wird<br />
über sie geratscht. Langsam merkt<br />
Sabrina, dass ihr die anderen aus dem<br />
Weg gehen. Kannst du dir vorstellen,<br />
was die Kolleginnen von Sabrina un-<br />
ter sich reden? Warum wird sie mehr<br />
und mehr gemieden? Weißt du auch,<br />
wie es Sabrina geht, was Sabrina<br />
denkt – über sich und die anderen?<br />
Stell dir vor, du wärst Sabrina und<br />
sage, was dir durch den Kopf geht!<br />
Das ist nicht einfach. Nur wenn wir die<br />
eigenen Stärken und die Stärken der<br />
anderen deutlich sehen und aner ken -<br />
nen können, können wir gut mit ei nan -<br />
der leben. Überheblich sein heißt ja,<br />
nur mehr die eigenen Stärken zu sehen.<br />
Neidisch sein heißt, die eigenen Stär -<br />
ken nicht zu sehen und deshalb die<br />
Stärken des anderen haben zu wollen.<br />
Jeder Mensch hat Stärken<br />
Jedes Kind, jede Frau und jeder Mann<br />
hat seine eigenen Stärken. Einige<br />
können vielleicht gut zuhören, sich<br />
in andere einfühlen oder mit anderen<br />
zusammenarbeiten. Manche können<br />
wunderbar singen, andere kochen oder<br />
trommeln oder malen. Es gibt niemanden<br />
auf der Welt, der keine Stärken hat.<br />
Auch alte und schwache Menschen kön -<br />
nen uns beeindrucken. Vielleicht sind<br />
sie sehr liebenswürdig, wissen viel zu<br />
erzählen oder haben eine be sondere<br />
Ausstrahlung, die uns in Bann zieht.<br />
Deshalb gleich eine Anregung für die<br />
ganze Familie, für Eltern und die Kinder,<br />
für Großeltern, Paten u.a.: Wer<br />
hat bei uns in der Familie welche<br />
Stärken? Wir suchen für jede und jeden<br />
von uns in der Familie drei oder fünf<br />
Stärken. Oder: Wer für die anderen<br />
in der Familie am meisten Stärken<br />
findet, hat „gewonnen“.<br />
Gesunder Stolz<br />
Sollen wir denn nie stolz sein? Müssen<br />
wir alles, was wir sind und können, totschweigen?<br />
Nein, sicher nicht! Denn<br />
wir Menschen sind ganz großartige Wesen.<br />
Oft denken wir viel zu wenig da -<br />
ran. Doch schon ein Blick in den Spiegel<br />
genügt, um Bewunderns wer tes an<br />
uns zu finden. Willst du es versuchen?<br />
Schau dich an! Hier bist du – ein<br />
Mensch mit Kopf, Augen, Nase, Mund<br />
und vielem mehr! Zähle auf, was du<br />
alles siehst, auch kleine Details. Auf<br />
der ganzen Welt sieht niemand so aus<br />
wie du. Kein Mensch hat dieselben<br />
Hände oder die gleiche Nase. Hast<br />
du gesehen, wie schön du bist? Und<br />
du kannst dich bewegen, denn du bist<br />
lebendig. Du kannst gehen, springen,<br />
rennen – oder es gibt mit einer Beeinträchtigung<br />
Faszinierendes an dir<br />
zu entdecken. Wir sind etwas Besonderes,<br />
jede und jeder von uns …<br />
Wer einen gesunden Stolz hat, sieht<br />
nicht nur die eigenen Vorzüge, sondern<br />
auch jene der anderen. Das ist<br />
der große Unterschied: Menschen mit<br />
gesundem Stolz wissen, dass sie nicht<br />
die einzigen sind, die schön, klug,<br />
gewandt oder witzig sind. Sie freuen<br />
sich selber über ihre Vorteile, und<br />
stellen die andern nicht in den Schatten.<br />
Sie achten auch die anderen und<br />
anerkennen, dass jeder Mensch Grund<br />
hat, um stolz auf sich selbst zu sein.<br />
Deshalb können wir immer mal wieder<br />
überlegen: Worauf kann deine Mutter<br />
stolz sein? Worauf dein Vater? Welche<br />
besonderen Eigenschaften oder Talen te<br />
haben dein Bruder, deine Schwester,<br />
dein Freund oder deine Freundin oder<br />
andere Personen, die du kennst?<br />
Überlege es dir und sage ihnen, welche<br />
Vorzüge du an ihnen findest. Ich bin<br />
mir sicher, der andere freut sich über<br />
deine Rückmeldung!<br />
ZUM WEITERLESEN<br />
Woher, wohin?<br />
Was ist der Sinn?<br />
Die großen Fragen des<br />
Lebens. Kinder fragen –<br />
Forscherinnen und<br />
Forscher antworten.<br />
München 2011<br />
Gibt’s Gott? Die großen Themen der Religion.<br />
Kinder fragen – Forscherinnen und<br />
Forscher antworten. 5. Auflage München <strong>2012</strong><br />
Herausgeber: Albert Biesinger und<br />
Helga Kohler-Spiegel<br />
10 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 11
Familienleben<br />
Alles eine Frage des Blickwinkels<br />
Die Volksschule Bludenz Mitte ist eine internationale<br />
Schule – die Schuldirektorin Martine Durig berichtet<br />
aus dem wunderbar vielfältigen Schulalltag.<br />
Als ich im Jahr 1984 an der Volksschule<br />
Bludenz Mitte zu unterrichten begann,<br />
hatten etwa ein Viertel un serer Schü -<br />
ler/innen eine andere Nationalität.<br />
Heute, 28 Jahre später, haben wir nur<br />
mehr ca. 20% Kinder aus anderen Na -<br />
tionen, aber mehr als die Hälfte sprechen<br />
eine andere Muttersprache als<br />
Deutsch und wachsen mehrsprachig<br />
auf. Das heißt, dass viele unserer ös terreichischen<br />
Kinder Özer oder Feyzan,<br />
Said oder Slavko, Malika oder Liam,<br />
Alessio oder Rihanna heißen. Es ist<br />
einfach normal, dass viele unserer<br />
Schülerinnen und Schüler eine andere<br />
Erstsprache als die Schulsprache sprechen,<br />
abgesehen davon, dass auch<br />
unser <strong>Vorarlberger</strong> Dialekt praktisch<br />
als eigene Sprache bezeichnet werden<br />
kann. Die Zusammensetzung unserer<br />
Kund/innen hat sich in den letzten<br />
Jahren stark ver ändert. Wir können<br />
nicht damit rechnen, dass unsere Lehrpersonen<br />
von allen Kindern gleich gut<br />
verstanden werden. Aber konnten wir<br />
das überhaupt irgendwann? Unterschied<br />
lich zusammengesetzt war un se re<br />
Schülerschar schon immer: Bildungsferne<br />
und bildungsnahe Familien, Dialekt<br />
sprecher und andere, sprachlich<br />
hoch entwickelte und manchmal auch<br />
sprachlose Kinder … Tatsache ist, dass<br />
zu diesen Unterschieden noch 18 verschiedene<br />
Sprachen dazukommen: Armenisch,<br />
Kurdisch, Türkisch, Bos nisch,<br />
Serbisch, Kroatisch, Tschetschenisch,<br />
Russisch, Mongolisch, Italienisch, Portugiesisch,<br />
Rumänisch, etc.! Und ich<br />
freue mich über jede Sprache, die noch<br />
dazu kommt: Eine wunderbare Vielfalt,<br />
die wir erhalten und fördern müssen!<br />
In Zeiten der verstärkten Arbeits migra<br />
tion, der immer enger verquickten<br />
Welt wirtschaft, des gemeinsamen Euro<br />
pa und des internationalen Aus tau -<br />
sches ist eine Schulzeit in einer solchen<br />
Schule das beste Lernfeld. Kinder ha ben<br />
hier grundsätzlich keine Ressentiments,<br />
sie gehen offen aufeinander zu und<br />
unterscheiden nicht nach Kultur oder<br />
Sprache, sondern nach Sympathie und<br />
Verhalten. Schwieriger ist es bei den<br />
Erwachsenen. Oft engen Ängste den<br />
Zugang zu Interkulturalität und Mehrsprachigkeit<br />
ein: Lernt mein Kind genug<br />
Deutsch, wenn 50 % der Klasse eine<br />
andere Muttersprache spricht? Kann<br />
mein Kind die Schullaufbahn optimal<br />
meistern und ist es den Herausforderungen<br />
der weiterführenden Schulen<br />
gewachsen, wenn auch Zeit für Sprachvergleiche,<br />
für das Kennenlernen an derer<br />
Sprachen, für den Austausch der<br />
Kulturen verwendet wird? Natürlich<br />
gelingt das! Sprachbetrachtung för dert<br />
das vernetzte Denken, das Kennen lernen<br />
unterschiedlicher Kulturen macht<br />
offen, neugierig und fördert das Lernen.<br />
Was ist „heimische“ Kultur?<br />
„Bleibt da nicht zu wenig Zeit, unsere<br />
heimische Kultur zu pflegen?“, werden<br />
vielleicht manche fragen. Was ist<br />
eigentlich unsere heimische Kultur?<br />
Kulturen sind immer einem gewissen<br />
Wandel unterworfen, vermischen sich<br />
Unsere Schule<br />
ist das beste<br />
Trainingslager für<br />
interkulturelles<br />
Denken und internationale<br />
Zugänge.<br />
Direktorin Martine Durig<br />
und entwickeln sich weiter. Vorarlberg<br />
war immer schon ein Zuwanderungsland.<br />
Was wäre unsere Kultur<br />
ohne die Einflüsse der italienischen<br />
Einwanderer? Sind nicht auch die<br />
Walser in früher Zeit zugewandert?<br />
Kein Land kann auf Migration verzichten.<br />
Wir brauchen für die Herausforderungen<br />
unserer komplexen Welt<br />
diese Vielfalt, eine große Flexibilität<br />
und natürlich auch diese ganz spezielle<br />
Individualität.<br />
Der soziale Status beeinflusst mehr<br />
Das große Problem ist nicht, dass ein<br />
Kind mit mangelnden Deutschkenntnissen<br />
in die Schule kommt. Es gibt<br />
viele Fördermöglichkeiten, die an der<br />
Schule möglichst optimal eingesetzt<br />
werden müssen, sowohl für mehr sprachige<br />
Kinder, als auch für Kinder, die<br />
aus anderen Gründen in der sprach lichen<br />
Entwicklung Förderung brauchen.<br />
Die große Herausforderung ist, wie<br />
Kinder aus bildungsfernen Familien<br />
entsprechend unterstützt werden können,<br />
gleich welcher Herkunft sie sind.<br />
Wie können soziale Unterschiede ausgeglichen<br />
werden, wie Versäumnisse<br />
in der frühen Kindheit nachgeholt<br />
werden? Nicht die Mehrsprachigkeit<br />
sondern der soziale Status oder die<br />
Fördermöglichkeiten in der Familie be -<br />
einflussen den Bildungserfolg unserer<br />
Kinder. Hier müsste ein Bildungssystem<br />
ausgleichen können, was aber<br />
bei uns durch die frühe Trennung der<br />
Schullaufbahnen mit 10 Jahren und<br />
die Halbtagesform erschwert wird.<br />
Miteinander reden – in allen Sprachen<br />
Mehrsprachigkeit ist heute normal,<br />
ganz im Gegenteil – es ist eine grundlegende<br />
Forderung der Europäischen<br />
Union, dass Menschen in möglichst<br />
vielen Sprachen kommunizieren können.<br />
Die Frage darf nicht lauten, in<br />
welcher Sprache wir uns in unserer<br />
Schule unterhalten dürfen, vielmehr<br />
müssen wir darauf achten, wie wir miteinander<br />
reden. Sprechen wir höflich<br />
und respektvoll miteinander oder ver -<br />
wenden wir Sprache zur Ausgren zung?<br />
Wenn das Miteinander funktioniert,<br />
ist das der beste Boden, um gut lernen<br />
zu können. Der sprachliche und kulturelle<br />
Reichtum unserer Gegend ist ein<br />
Schatz, der gepflegt werden muss.<br />
Wenn wir wertschätzen, was unsere<br />
Mitbürger/innen mit migrantischem<br />
Hintergrund an sprachlichen Ressourcen<br />
mitbringen und nicht immer den<br />
defizitären Blick darauf werfen, dann<br />
kann auch die deutsche Sprache, die<br />
natürlich in unserem Bildungssystem<br />
an erster Stelle steht, ausgebaut und<br />
entfaltet werden. Ich wünsche mir,<br />
dass es in Zukunft nicht mehr heißt:<br />
„Oh Schreck, so viele Migrant/innen<br />
besuchen diese Schu le!“, sondern dass<br />
mit Stolz verkündet wird: „Toll! Mein<br />
Kind besucht eine internationale<br />
Schule mit vielen Lernmöglichkei ten<br />
für die Zukunft.“<br />
An der Volksschule Bludenz Mitte<br />
bemühen wir uns besonders um<br />
_ Wertschätzung der Sprachenvielfalt<br />
_ Ausbau der Mehrsprachigkeit<br />
_ Wertschätzung verschiedener Kulturen<br />
und Religionen<br />
_ Deutschförderung<br />
_ Kommunikation auf Augenhöhe<br />
_ Respektvolles Miteinander<br />
_ Toleranz und Offenheit<br />
VS BLUDENZ MITTE<br />
240 Schüler/innen<br />
19 Sprachen<br />
30 Lehrkräfte<br />
www.vobs.at/vs-bludenzmitte<br />
12 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 13
Der Vorteil, verschieden zu sein –<br />
oder: Was es heißt, das Lernen<br />
zu individualisieren<br />
Der Lehrer ist morgens als Erster in der Klasse. Wie ein Gastgeber<br />
bereitet er sich und den Raum vor. Die meisten Schülerinnen und<br />
Schüler kommen ebenfalls vor Unterrichtsbeginn und legen bald<br />
los. Einfach so, ohne Gong, als wäre das Lernen ihre ureigene<br />
Sache. Eine Idylle? Nein. Wir sind in einer siebten Klasse der<br />
Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen. Eine Hauptschulklasse,<br />
die Schüler sind in der Pubertät. Reinhard Kahl<br />
Das sei eigentlich der Tiefpunkt, hört<br />
man überall, siebte Klasse Hauptschule,<br />
oh je. Aber von pädagogischem La zarett<br />
ist hier nichts zu spüren. Woran<br />
liegt das?<br />
„Wenn du merkst, dass du auf einem<br />
toten Pferd sitzt, steig ab!“ Mit dieser<br />
Weisheit der Dakotaindianer hat sich<br />
Alfred Hinz, der langjährige Leiter dieser<br />
Schule, Mut gemacht. Fächer wurden<br />
abgeschafft. An ihre Stelle sind<br />
Freiarbeit, vernetzter Unterricht und<br />
Projekte getreten. Die Wände in den<br />
Klassen sind voller Regale mit Arbeitsmaterial,<br />
aus dem sich die Schüler<br />
bedienen. Diese vorbereitete Umgebung<br />
ist eine der Grundideen dieser Schule.<br />
Die ersten drei Stunden sind jeden Tag<br />
FSA, Freie Stillarbeit. Jeder Schüler<br />
arbeitet in dieser Zeit an etwas an derem.<br />
Man könnte auch sagen, jeder<br />
arbeitet an sich selbst. Der eine macht<br />
Deutsch, die andere Geometrie. Und<br />
alle arbeiten auf unterschiedlich em<br />
Ni veau und sie arbeiten in wech seln den<br />
Konstellationen zusammen. Der Lehrer<br />
geht herum und ist ganz entspannt.<br />
Auf jedem Tisch liegt der „Strecker“,<br />
ein lineal großes Holz mit dem Namen<br />
des Schülers. Wer Hilfe braucht, stellt<br />
seinen Strecker aufrecht.<br />
Wenn es für die alte Schule typisch<br />
war, dass die Schüler den Lehrer verstehen<br />
sollten, so ist es für diese Art<br />
Wir verlosen<br />
3 DVDs<br />
„Individualisierung“<br />
T 05574/47671<br />
info@familie.or.at<br />
Schule typisch, dass der Lehrer versucht,<br />
seine Schüler zu verstehen. Das<br />
ist mehr als eine pädagogische Methode.<br />
Es ist eine andere Kultur. Es geht<br />
um das Individuelle jeder Schülerin<br />
und jedes Schülers und es geht um<br />
ihre Zusammenarbeit. Sie sollen ihre<br />
besonderen Fähigkeiten ausloten,<br />
allerdings auch an ihren Schwächen<br />
arbeiten. Sie sollen ihre Eigenzeit und<br />
ihren Rhythmus finden.<br />
Eigensinn schätzen<br />
Wird der Eigensinn der Schüler respek -<br />
tiert oder wird er als Quelle möglicher<br />
Störungen im Keim erstickt? Nimmt man<br />
mit dem Eigensinn auch Neben wir kungen<br />
lebendiger Individuen in Kauf<br />
oder werden mit der Unterdrück ung<br />
die ses Eigenen und der Spontaneität<br />
chronische Scharmützel vor programmiert?<br />
Diese Fragen wurden in der<br />
Bodensee-Schule entschieden. Man<br />
gibt dem Vertrauen Vorrang. Die Ver -<br />
schiedenheit der Kinder wird als großes<br />
Kapital gesehen und nicht etwa als<br />
eine Hypothek. Dieser Wandel fiel aller -<br />
dings auch an dieser Schule zu nächst<br />
nicht allen Pädagogen leicht und manche<br />
räumen ein, dass sie in manchen<br />
Situationen noch immer wie früher fühlen,<br />
obwohl sie längst anders denken.<br />
Dass die Verschiedenheit der einzelnen<br />
Schülerinnen und Schüler in unserer<br />
Tradition zumeist nur wenig galt, ist<br />
für Alfred Hinz das Grundübel der alten<br />
Schule. Nach der erfolgreichen und ent -<br />
spannten Arbeit an der Bodensee-Schule<br />
versteht er allerdings nicht mehr,<br />
wie es möglich ist, in der Tatsache,<br />
dass jedes Kind anders ist, eine Hürde<br />
für effektiven Unterricht zu sehen.<br />
Ideale Schüler?<br />
Tatsächlich haben viele Lehrpersonen<br />
einen Idealschüler im Sinn. Daran<br />
gemessen erleben sie ihre Schüler<br />
dann als defizitäre und nicht als interessante<br />
Individuen. Und je höher die<br />
Pädagogen dieses Schülerideal hängen,<br />
desto schwerer fällt es den Kindern<br />
und Jugendlichen, ihm zu genügen.<br />
Am Ende meinen die Lehrerinnen und<br />
Lehrer zwar in der richtigen Schule<br />
zu unterrichten aber lauter falsche<br />
Schüler vor sich zu haben.<br />
Jürgen Baumert, der wohl renommierteste<br />
europäische Bildungsforscher,<br />
sieht den Effekt dieser Art Schule<br />
darin, dass die Schüler lernen, wie<br />
sie am besten hoch gelegte Latten<br />
unterlaufen. Es wird ihnen die Übung<br />
vorenthalten, über realistisch aufgestellte<br />
zu springen. In Deutschland,<br />
wo hohe Latten besonders beliebt<br />
sind, gibt es denn auch weltweit den<br />
größten Anteil von Kindern an Sonderschulen.<br />
Der Bildungsforscher<br />
Eckart Klieme, der in Frankfurt das<br />
Deutsche Institut für internationale<br />
pädagogische Forschung leitet und<br />
als deutscher Chef der Pisa-Studie<br />
Jürgen Baumert beerbte, erinnert<br />
sich daran, wie er nach seinem Psycho -<br />
logiestudium als Zivildienstleistender<br />
in einer Sonderschule für Lernbehinderte<br />
mehrfach aufgefordert wurde,<br />
Kinder daraufhin zu testen, ob sie<br />
nicht eigentlich auf eine Sonderschule<br />
für geistig Behinderte gehörten.<br />
Jedes Kind ist einmalig<br />
Viele Schüler, die immer gut durchgekommen<br />
sind, träumen später noch<br />
davon, dass man sie als blinde Passagiere<br />
enttarnt und von Bord weist.<br />
Und manch einen verlässt dieser Traum<br />
nicht mal, wenn er oder sie erwachsen<br />
geworden ist und erfolgreich im<br />
Beruf steht. Ein sicheres Gefühl von<br />
Zugehörigkeit, ja von Heimat, hat die<br />
Schule bei ihnen nicht hinterlassen.<br />
Diese Schulkultur empfindet der inzwischen<br />
pensionierte Alfred Hinz, der<br />
30 Jahre lang die katholische Bo densee-Schule<br />
geprägt hat, als einen<br />
Familienleben<br />
Skandal. „Ich kann doch nicht morgens<br />
einen Einheitsbrei über die Kinder<br />
gießen und sagen, jetzt lernt euch<br />
– würde man im Ruhrgebiet sagen.“<br />
Dort ist Hinz im katholischen Milieu<br />
aufgewachsen. Die Quelle seiner pädagogischen<br />
Inspiration ist religiös:<br />
Kinder sind Funken Gottes. Ihre Individualität<br />
hat etwas Heiliges. Es ist<br />
ein Vorteil, verschieden zu sein. Unterschiede<br />
sind keine Defizite oder gar<br />
Folgen der Erbsünde, wie es eine an dere<br />
Interpretation des Christentums<br />
nahelegt. „Das Entscheidende ist“, sagt<br />
Hinz, „dass wir kapiert haben, dass<br />
jedes Kind für sich einmalig ist und<br />
nicht noch einmal auf der Welt existiert.“<br />
INDIVIDUALISIERUNG<br />
DAS GEHEIMNIS GUTER SCHULEN<br />
DVD und Booklet. Eine Dokumentation<br />
von Reinhard Kahl. Archiv der Zukunft:<br />
www.archiv-der-zukunft.de<br />
25 Kurzfilme zeigen in mehr als 3 Stunden<br />
das A und O guter Schulen: Die Individualisierung<br />
des Lernes und das Versprechen<br />
der Zugehörigkeit – der Clip 20 berichtet<br />
über die Bodenseeschule Friedrichshafen.<br />
ISBN 978-3-407-85936-5<br />
Gefördert vom österreichischen Bundes mi nisterium<br />
für Unterricht, Kunst und Kultur<br />
14 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 15
Schulpartnerschaft –<br />
Zusammenarbeit für das Kind<br />
Am Schulanfang und während des Schuljahres fragen sich Eltern<br />
oft, ob bzw. wie intensiv die Zusammenarbeit von Schule und<br />
Elternhaus sein soll. Macht es Sinn, wenn ich mich als Mutter/<br />
Vater in der Klasse meines Kindes oder im Elternverein engagiere?<br />
Wer profitiert davon? Monika Hillbrand – Landeselternverband APS<br />
Vor 100 Jahren waren die Eltern für<br />
die Erziehung und die Schule für die<br />
Bildung zuständig. In der Zwischenzeit<br />
hat sich die Gesellschaft gravierend<br />
verändert und Erziehung und<br />
Wissensvermittlung sind gemeinsame<br />
Aufgaben von Eltern und Lehrpersonen<br />
geworden. Seit 27 Jahren ist die<br />
Schulpartnerschaft in den Klassen-<br />
und Schulforen bzw. im Schulgemeinschaftsausschuss<br />
(SGA) auch<br />
gesetzlich verankert.<br />
Ist die Zusammenarbeit von Eltern<br />
und Lehrpersonen sinnvoll?<br />
Für Kinder macht es einen Unterschied,<br />
ob die Lehrpersonen und El tern po si tive,<br />
wenige oder nur nega tive Kon takte<br />
miteinander haben. Das Kind steht<br />
dazwischen, hält instinktiv aber im mer<br />
zu den Eltern. Nach den Er kennt nis sen<br />
der Hirnforschung er folgt Lernen u.a.<br />
über positive Be ziehungen. Das Miteinander<br />
schafft eine lernfördernde<br />
Umgebung. Die Zusammenarbeit hat<br />
zusätzlich an Bedeutung gewonnen:<br />
Bei Schulwechsel aufgrund der gestiegenen<br />
Mobilität der Eltern oder<br />
wenn Erziehungsdefizite durch die veränderten<br />
Familienstrukturen aufgearbeitet<br />
werden sollen. Für Rita Woll<br />
sind Eltern und Lehrpersonen „Partner<br />
für das Kind“.<br />
Was fördert das Miteinander?<br />
Jesper Juul betont ganz klar, dass<br />
die Erwachsenen die Verantwortung<br />
für die Qualität der Beziehung haben.<br />
Es braucht gleichberechtigte Begegnungen<br />
auf Augenhöhe mit gegenseitiger<br />
Achtung und Wertschätzung.<br />
Regelmäßige Kontakte und ein Aus -<br />
tausch über unterschiedliche Beobachtungen<br />
ohne Bewertung schaffen eine<br />
Vertrauensbasis, die vor dem ersten<br />
Konflikt geschaffen werden muss. Wie<br />
wir mit Konflikten umgehen ist für Kin -<br />
der ein wichtiger Beitrag, um Vor gehensweisen<br />
zur Konfliktlösung zu<br />
finden.<br />
Wo kann ich mich engagieren?<br />
In jeder Klasse der Volks- oder Mittelschule<br />
wird zu Beginn des Schuljahres<br />
ein/e Klassenelternvertreter/in gewählt.<br />
Sie/Er vertritt die Eltern dieser<br />
Klasse, auch im Schulforum. Der<br />
Elternverein hat Mitglieder in allen<br />
Klassen, den Blick auf die gesamte<br />
Schule und dadurch mehr Einfluss<br />
und Verantwortung. Der Landeselternverband<br />
bietet auch für interessierte<br />
Eltern, Klassenelternvertreter/innen<br />
und Obleute Seminare an.<br />
Lohnt sich die Zusammenarbeit?<br />
Wenn Eltern ihre Kinder unterstützen,<br />
führt es zu Verbesserungen der schu-<br />
l ischen Leistungen, des Schulklimas<br />
und zur Entlastung der Lehrer/innen.<br />
Eltern machen Projekte möglich, die<br />
von der Schule allein nicht zu be wältigen<br />
wären. Von der Zusammen ar beit<br />
profitieren die Kinder, die Eltern, die<br />
Lehrperso nen und die Schule, wie<br />
Studien aus der Schweiz belegen.<br />
FACTS<br />
Der Landeselternverband vertritt die Interessen<br />
der Eltern und Elternvereine in Politik<br />
und Öffentlichkeit. Das Landeselternbüro<br />
als Servicestelle informiert und berät<br />
Sie gerne. Machen auch Sie im Dreieck der<br />
Schulpartnerschaft aktiv mit!<br />
Kontakt, Info: Landeselternbüro<br />
Steinebach 18, 6850 Dornbirn<br />
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Neue Mittelschule, modulare Oberstufe,<br />
Fernbleiben vom Unterricht: Alle aktuellen<br />
Themen sind im neuen Schulhandbuch zu<br />
finden. Mit umfangreichem Serviceteil und<br />
Informationen über Beihilfen und Unterstützungen<br />
sowie allen wichtigen Adressen<br />
für alle Schulpartner/innen. Dank der Unterstützung<br />
des Landes Vorarlberg ist das<br />
Schulhandbuch für Elternvertreter/innen<br />
kostenlos erhältlich:<br />
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Eltern sein, von Anfang an!<br />
Beziehung bildet das Fundament für eine gesunde Entwicklung eines Kindes<br />
Bereits im Bauch der Mutter nimmt<br />
das Ungeborene Eindrücke aus dem<br />
Umfeld auf. Wenn es die Stimmen der<br />
Eltern hört, beginnt es mit ihnen<br />
Kontakt aufzunehmen. Wenn das Kind<br />
auf der Welt ist, liebt der Säugling,<br />
wenn ihm Mutter oder Vater ihre ganze<br />
Aufmerksamkeit schenken. Sei es bei<br />
der Pflege, beim Essen oder wenn das<br />
Kleinkind das Umfeld entdeckt. Durch<br />
die Annahme, die Fürsorge, das Mitgefühl<br />
und den Schutz des Kindes schaffen<br />
Eltern eine gute Basis für sichere<br />
Bindung. Mutter und Vater geben<br />
ihrem Kind dadurch Geborgen heit und<br />
leisten einen unschätzba ren Beitrag<br />
zur positiven Entwicklung des Kindes.<br />
Wertvolles und Beziehungsförderndes<br />
für den Alltag in der Familie erfahren<br />
(zukünftige) Eltern bei Vorträgen,<br />
Seminaren oder Workshops. Mit dem<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Familienpass erhalten Sie<br />
bei folgenden Veranstaltungen 30%<br />
Ermäßigung beim Teilnehmerbeitrag.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie<br />
unter: www.vorarlberg.at/kinderindiemitte<br />
(Elternbildung)<br />
… für werdende Eltern:<br />
ab 20.9.<strong>2012</strong>, Bludenz<br />
Der Klang des Lebens: Schwangerschaft und<br />
Musik (6 x 1,5 UE)<br />
Veranstalter: Volkshochschule Bludenz<br />
e 55,–/e 38,50 mit Familienpass<br />
www.vhs-bludenz.at<br />
13.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />
Ein Tag für werdende Eltern<br />
Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />
e 65,–/e 45,– mit Familienpass<br />
http://bildungshaus-batschuns.at<br />
… für Eltern mit Säuglingen<br />
und Kleinkindern<br />
ab 24.9.<strong>2012</strong>, Bludenz<br />
Singen, Tanzen, Musizieren mit Babies<br />
(10 x 1 UE)<br />
Veranstalter: Volkshochschule Bludenz<br />
e 75,–/e 52,50 mit Familienpass<br />
www.vhs-bludenz.at<br />
27.9.<strong>2012</strong>, Götzis<br />
Gemeinsam essen macht stark<br />
Veranstalter: Katholische Arbeitnehmer/<br />
innen Bewegung<br />
e 10,–/e 7,– mit Familienpass<br />
www.kab-vorarlberg.at<br />
3.10.-7.11.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />
Strömen für Eltern mit Babies (4 Einheiten)<br />
Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />
e 100,–/e 70,– mit Familienpass<br />
http://bildungshaus-batschuns.at<br />
5.-7.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />
Beginn der Veranstaltungsreihe<br />
„Ein guter Start ins Leben“ | (Teil 1)<br />
Einführung und Bewegungsentwicklung<br />
Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />
e 200,–/e 140,– mit Familienpass<br />
http://bildungshaus-batschuns.at<br />
Im Frühjahr 2013 finden fünf weitere<br />
Wochenenden zu folgenden Themen<br />
statt (können einzeln besucht werden):<br />
- Spiel und selbstinitiiertes Lernen<br />
- Vorbereitete Umgebung und EntdeckungsRaum<br />
- Achtsamkeit und Elternarbeit<br />
- Beziehung und Pflege<br />
- Beziehung, Grenzen, Konflikte<br />
19.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />
Gesunde Kinder mit Homöopathie<br />
Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />
e 22,–/e 15,– mit Familienpass<br />
http://bildungshaus-batschuns.at<br />
08.-09.11.<strong>2012</strong>, Bregenz<br />
Erste Hilfe für Säuglings- und Kindernotfälle<br />
Veranstalter: Volkshochschule Bregenz<br />
e 60,–/e 42,– mit Familienpass<br />
http://vhs-bregenz.at<br />
24.11.<strong>2012</strong>, Götzis<br />
Kinder dürfen ihren Willen haben –<br />
Eltern auch! (m. Kinderbetreuung)<br />
Veranstalter: Jugend- und Bildungshaus<br />
St. Arbogast<br />
e 43,–/e 30,– mit Familienpass<br />
www.arbogast.at<br />
16 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 17
Was unsere Liebe nährt<br />
Ermutigungen für Paare<br />
„Dauerhaft ein Paar zu sein ist möglich – wenn die Liebe genährt<br />
und lebendig gehalten wird“, sagt der Egger Lebens- und Sozialberater<br />
Albert A. Feldkircher in seinem aktuellen Buch „Was die<br />
Liebe nährt“ und im Gespräch mit der <strong>FAMILIE</strong>.<br />
Kommunikation, Nähe und Distanz,<br />
Sexualität, Kreativität, Glaube, Umgang<br />
mit Krisen, Alltag gestalten<br />
usw. – eine Paarbeziehung hat viele<br />
Facetten. Diese zeigt der Autor in<br />
seinem Partnerschaftsbuch auf, in das<br />
seine Erfahrungen von mehr als 40<br />
gelebten Ehejahren sowie zahlreiche<br />
Erlebnisse aus Seminaren und Beratungsgesprächen<br />
eingeflossen sind.<br />
Familie: Was hat Sie bewogen, diesen<br />
Ratgeber für Paare zu schreiben?<br />
Albert Feldkircher: Ich will Paaren<br />
Anregungen dazu geben, was die Liebe<br />
nährt. Ich möchte sie ermutigen,<br />
sich auf das Abenteuer einer dauer-<br />
haften Liebesbeziehung einzulassen<br />
und „am Ball“ zu bleiben.<br />
Familie: Wie geht das konkret?“<br />
Feldkircher: Zum Beispiel dass wir<br />
einander gegenseitig Mut machen. Ich<br />
habe das in unserer Ehe vielfach erlebt.<br />
Ganz besonders in der Phase, als ich<br />
mich beruflich völlig neu orientiert<br />
habe. Ich war um die Mitte Vierzig und<br />
hatte gemeinsam mit meiner Frau eine<br />
intensive dreijährige Ausbildung abgeschlossen<br />
(zu der sie mich auch mo ti -<br />
viert hatte). Ich weiss nicht, ob ich<br />
allein das Wagnis eingegangen wäre,<br />
meinen ursprünglichen Beruf als Exportkaufmann<br />
und die sichere, gute<br />
ALBERT A. FELDKIRCHER, geb. 1947,<br />
lebt in Egg/Bregenzerwald, im zweiten<br />
Berufsweg Lebens- und Sozialberater<br />
sowie Kommunikationstrainer, leitet<br />
Paarseminare und Trainings.<br />
Anstellung aufzugeben, hätte ich nicht<br />
eine ermutigende Frau an meiner Seite<br />
gehabt, die mir geholfen hat, meine<br />
Zweifel und Bedenken zu zerstreuen<br />
und mich auf Neues einzulassen.<br />
Familie: Vor dem Hintergrund von vielen<br />
scheiternden Beziehungen: Gibt es überhaupt<br />
Rezepte für gelingende Ehen?<br />
Feldkircher: Jeder von uns will sich<br />
geliebt wissen, möchte für einen Men -<br />
schen wirklich wichtig sein. Im Prinzip<br />
geht es darum, dass wir das einan der<br />
spüren lassen, immer und immer wieder.<br />
Das ist der Kern der Beziehung. Es<br />
genügt nicht wenn wir einander sagen:<br />
Ich hab dich lieb. Wir müssen es ei nander<br />
auch zeigen. Im Alltag. Ganz konkret<br />
durch Zeichen und Gesten. Die<br />
Ermutigungen sind oft sehr subtil: Ein<br />
Blick, ein Wort, ein guter Zuspruch, eine<br />
Unterstützung. Das und vieles mehr<br />
meine ich mit „Was unsere Liebe nährt“.<br />
Wenn zwei Menschen beschließen, zusammenzubleiben<br />
und eine Lebens-<br />
und Liebesgemeinschaft zu gründen,<br />
ist ihnen meist nicht bewusst, dass<br />
sie sich in Bezug auf ihre Sexualität<br />
auf ein Dilemma einlassen, nämlich,<br />
das Erregende und das Vertraute<br />
miteinander in Einklang zu bringen.<br />
Das ist schon fast so einfach wie Wasser<br />
und Feuer zusammenzubringen.<br />
Es braucht Unvertrautes<br />
Und doch bedingt eines das andere.<br />
Das Vertraute wird gewünscht und geschätzt,<br />
es wirkt aber gleichzeitig hem -<br />
mend auf die volle Entfaltung sexu eller<br />
Lust, denn sie braucht Anregen des,<br />
Unvertrautes. Im Prinzip wiederholt<br />
sich im Eheleben etwas, was in der<br />
Pubertätsphase wirkt: Der Jugendliche<br />
verlässt das schützende Nest (Nestgeruch<br />
fördert keine Sexualität), sucht<br />
das Fremde, das Neue. Eben die Distanz.<br />
Der Jugendliche, so sehr er ge gen<br />
seine Eltern polemisieren mag und sich<br />
abgrenzen will, ja muss, tut es mit der<br />
inneren Gewissheit, dass er zurückkommen<br />
kann. Nur die Tatsache, dass<br />
man zurückkommen kann (aus der Distanz),<br />
dass man überhaupt Intimität<br />
und Geborgenheit findet, gibt sozu sa -<br />
gen den Mut, sich wieder „nach außen“<br />
zu begeben.<br />
Distanz ist notwendig<br />
Im übertragenen Sinne nun für das<br />
Paar: Der Rückhalt, in die Intimität<br />
und Geborgenheit der Beziehung wieder<br />
eintauchen zu können, macht Mut<br />
für notwendige Distanzen, Ab gren zungen.<br />
Konkret heißt das: Ich kann „Nein,<br />
jetzt nicht!“ oder „Nein, so nicht“<br />
sagen, ohne bei nächster Gelegenheit<br />
„vor verschlossenen Türen„ zu stehen.<br />
Ich kann mich zurückziehen und für<br />
mich sein, wenn ich das brauche, in<br />
der Gewissheit, dass ich die wirkli che<br />
Intimität zwischen uns damit nicht<br />
aufs Spiel setze. Dieser Wechsel, die ses<br />
Grundprinzip von Nähe und Distanz,<br />
ist eine große Herausforderung an das<br />
Paar. Wie immer die beiden es gestalten:<br />
Es ist Voraussetzung dafür,<br />
dass die eheliche Sexualität auf Dauer<br />
lebendig bleibt.<br />
Wünsche und Vorlieben zeigen<br />
Wenn wir dieses Thema in Paarseminaren<br />
ansprechen, ist meist bei allen<br />
Paaren große Übereinstimmung, da rü -<br />
ber, wie wichtig es ist, einander die<br />
Wünsche, Vorlieben und Abneigun gen<br />
Buchtipp:<br />
Tyrolia Verlag, <strong>2012</strong><br />
ISBN 978-3-7022-3205-4<br />
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zu sagen und zu zeigen. Leider ist<br />
die Realität eine andere. Prostituier te<br />
berichten offen darüber: „Die meisten<br />
unserer Kunden sind verheiratete Männer.<br />
Sie wollen sich sexuelle Wünsche<br />
erfüllen, die sie sich ihrer Frau gegenüber<br />
nicht zu äußern trauen.“ Ge meint<br />
sind im Regelfalle nicht ausgefallene<br />
sexuelle Praktiken oder Perversionen,<br />
sondern durchaus zumutbare Variationen,<br />
welche das Liebesleben der<br />
eigenen Beziehung beleben könn ten.<br />
Das „älteste Gewerbe der Welt“ lebt<br />
ganz gut davon. Schade aber für die<br />
Bezie hungen, wo durch Angst vor Ab -<br />
weisung und das Nicht-miteinander-<br />
Reden das intime Erleben eingeschränkt<br />
wird. Hier möchte ich Paaren Mut<br />
machen, ihre Wünsche dem Partner<br />
anzuvertrauen (zuzumuten), ohne den<br />
Anspruch auf unbedingte Erfüllung.<br />
Allein das Ansprechen kann vom Part -<br />
ner schon als Liebesbeweis an ge nommen<br />
werden.<br />
Gesprächseinstieg<br />
Meine Dialogfrage für ein Paargespräch<br />
dazu lautet: „Weiß ich, welche<br />
Vorlieben/welche Abneigungen<br />
mein Partner/meine Partnerin hat?<br />
– Oder vermute ich es nur?“<br />
18 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 19<br />
Wir verlosen<br />
3 Exemplare<br />
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Ein Auszug aus dem Buch<br />
„Was unsere Liebe nährt“<br />
Eine Kultur der Sexualität aufbauen
Kinder, Mamas & Papas, Omas & Opas, Gota & Göte …<br />
miteinander ins Museum, Kunsthaus und Theater<br />
Ausstellungen, Workshops und Theateraufführungen sind<br />
jährlich Ziel tausender Besucher im vorarlberg museum, im<br />
Kunsthaus Bregenz und im Landestheater. Beim dies jähri<br />
gen Familientag, der unter dem Motto „Generationen“<br />
steht, sind Alt und Jung, Groß und Klein, alle Kinder mit<br />
ihren Müttern, Vätern, Großeltern, Uromas und Uropas,<br />
Onkeln und Tanten eingeladen, in verschiedenen Aktionen<br />
aktiv die Besonderheiten der Kulturhäuser in Bregenz zu<br />
entdecken.<br />
Am zweiten Samstag im November von 14 – 18 Uhr bieten<br />
Museum, KUB und Theater Sonderführungen, Workshops<br />
und Theaterstücke an, die im Miteinander der Generatio nen<br />
erlebt werden können. Die Bewirtung übernimmt der<br />
Jugendclub des VLT. Eine Anmeldung ist nicht erforder lich,<br />
aber die Teilnehmerzahl bei den Führungen ist begrenzt.<br />
Miteinander<br />
… im vorarlberg museum<br />
Ein letztes Mal vor der Eröffnung des neuen Museums ist<br />
das VLM zu Gast in den Räumlichkeiten des Theaterju gendclubs<br />
im Postgebäude. Das VLM besitzt in seiner Sammlung<br />
eine Reihe von historischen Bildnissen, auf denen<br />
Familien porträtiert wurden. Vor Einführung der Foto gra fie<br />
gehörte es in gehobenen Kreisen zum guten Ton, sich von<br />
einem Künstler auf einem Gemälde darstellen zu lassen.<br />
Am Familientag können die großen und kleinen Besucher<br />
selbst mit Requisiten die Kunstwerke nachstellen und<br />
fotografisch dokumentieren. Jede Familie bekommt ihr<br />
individuelles Porträt als Erinnerung mit nach Hause.<br />
… im Kunsthaus<br />
Die Räume des Kunsthaus Bregenz werden dieses Jahr<br />
vom österreichischen Künstler Florian Pumhösl mit speziell<br />
dafür entwickelten Gipsreliefs und einer dramatischen<br />
Lichtinszenierung verwandelt. Ganz im Zeichen der Genera -<br />
tionen stehen die Dialogführungen um 14 und 16 Uhr.<br />
Langjährige KUB-Mitarbeiter/innen vermitteln im Gespräch<br />
mit jungen Besuchern die aktuelle Ausstellung und erzählen<br />
interessante Geschichten über das Kunsthaus. In<br />
Anlehnung an die Familienporträts des VLM in der Post<br />
können sich die Familien in der KUB-Werkstatt künstlerisch<br />
verewigen: Eltern malen Kinder, Kind malt Oma …<br />
… im Theater<br />
Wer wissen will, wie es hinter den Kulissen des Vorarl ber ger<br />
Landestheaters aussieht und wer alles hinter der Bühne an<br />
einer Inszenierung mitarbeitet, der ist bei einer Führung<br />
durch das Theater genau richtig. Im VLT begleiten Ju gendliche<br />
des BG Dornbirn um 14 und 16 Uhr die Besucher beim<br />
Blick hinter die Kulissen. Im Kleinen Haus findet um 15<br />
und 17 Uhr ein Theaterstück statt, an dem unterschiedliche<br />
Generationen beteiligt sind. Wie schon in den letzten<br />
Jahren sorgt der Theaterjugendclub mit Riebel und<br />
Apfelmus für ein kulinarisches Vergnügen.<br />
Als besonderes Highlight wird passend zum Motto die je nige<br />
Familie ausgezeichnet, die mit den meisten Mitgliedern<br />
am Familientag teilnimmt. Als Gewinn lockt ein erleb nisreicher<br />
Tag für alle im neuen vorarlberg museum.<br />
Ein Familienticket kostet 5,- Euro.<br />
Familientag<br />
Samstag, 10.11.<strong>2012</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />
PROGRAMM<br />
Samstag, 10. November <strong>2012</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />
14.00 – 18.00 Uhr<br />
14.00 – 18.00 Uhr<br />
14.00 – 18.00 Uhr<br />
Info: Kunsthaus Bregenz, Kunstvermittlung,<br />
Kirsten Helfrich, Karl Tizian Platz, 6900 Bregenz,<br />
T 05574/48594-415, k.helfrich@kunsthaus-bregenz.at<br />
20 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 21<br />
14.00 Uhr<br />
14.00 Uhr<br />
15.00 Uhr<br />
16.00 Uhr<br />
16.00 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
Porträt Werkstatt im KUB, 1. UG<br />
Imbiss vor dem Kleinen Haus, VLT<br />
Familienfotos im Theaterjugendclub<br />
im Postgebäude<br />
Führung im KUB<br />
Führung im VLT<br />
Theater im Kleinen Haus<br />
Führung im KUB<br />
Führung im VLT<br />
Theater im Kleinen Haus<br />
Familientag<br />
Samstag 10.11.<strong>2012</strong>, 14 bis 18 Uhr<br />
miteinander im ...<br />
museum<br />
vorarlberg museum<br />
Kunsthaus<br />
Kunsthaus Bregenz<br />
und theater<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Landestheater
Familie_Ausgabe Ma?rz 2009:Familie_Ausgabe März 2009 16.02.2009 10:26 Uhr Seite 1<br />
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Die emotionale Seite einer<br />
neurologischen Erkrankung<br />
Neurologische Krankheiten treffen<br />
einen in den meisten Fällen völlig<br />
unvorbereitet. Die Diagnose sowie<br />
die Symptome und Einschränkungen<br />
sind zuerst ein großer Schock, sagt<br />
Mag. Dr. Christoph Köb von der Neuro<br />
logischen Reha der aks gesundheit.<br />
Durch das stetige Nachdenken sind<br />
psychische Probleme und Stimmungsschwankungen<br />
häufige Begleiterschei -<br />
nungen einer neurologischen Erkrankung.<br />
Phasen der Aggression wechseln<br />
sich mit Phasen depressiver Verstimmtheit<br />
ab. Mögliche Einschränkungen bzw.<br />
Behinderungen können zu einem starken<br />
Einbruch des Selbstwertgefühles<br />
führen. In dieser akuten Phase braucht<br />
es, neben einer möglichen medika mentösen<br />
Behandlung, viel Zuwendung.<br />
Die Fantasy-Welle der letzten Jahre<br />
zeigt, dass sogar Jugendliche zum<br />
Lesen dicker Bücher verlockt werden<br />
können. Mitreißende komplexe Inhalte,<br />
die Möglichkeit am Leben der Protagonisten<br />
lange teilzunehmen (mehrere<br />
Bände) und die Präsenz der Titel<br />
in den Medien tragen dazu bei.<br />
Andere Textsorten sind bei Jugendlichen<br />
besonders beliebt, werden aber<br />
von Eltern und Lehrern oft nicht als<br />
förderlicher Lesestoff akzeptiert.<br />
Comics verlieren nur langsam das<br />
negative Ansehen. Viele Zeitschriften<br />
vermitteln auf ansprechende Art Wis-<br />
In Gesprächen kann dem/der Patient/<br />
in signalisiert werden, dass Verständnis<br />
für seine/ihre aktuellen Gefühle<br />
besteht. Auch sollte offen über die<br />
Probleme gesprochen werden ohne<br />
diese zu verniedlichen. Wenn diese<br />
Offenheit zu einer Überforderung der<br />
Angehörigen und des/der Patient/in<br />
führt, kann eine psychologische bzw.<br />
psychotherapeutische Beratung oder<br />
Behandlung hilfreich sein.<br />
Ziel ist, die Krankheit besser annehmen<br />
zu können und in weiterer Folge als<br />
Teil der Realität zu sehen, zu integrieren<br />
und das weitere Leben darauf<br />
auszurichten. Bei der Neurologi schen<br />
Reha der aks gesundheit wird großen<br />
Wert auf die Beratung und Betreuung<br />
der Patient/innen und Angehörigen<br />
Wie begeistert man<br />
Jugendliche für das Lesen?<br />
sen z.B. GEOlino, Zeit LEO, Spectrum<br />
NEO und National Geographic World.<br />
Beratung in einem Fachgeschäft, der<br />
örtlichen Bibliothek oder das Internet<br />
helfen bei der Auswahl des passenden<br />
Lesestoffes.<br />
Ein wesentlicher Aspekt ist das Bedürfnis,<br />
sich über Gelesenes auszutauschen.<br />
Diese Möglichkeit sollte im<br />
Elternhaus, mit Freunden und in der<br />
Schule gegeben sein. Öffentliche<br />
Literatur-Aktionen, z.B. Lesungen in<br />
der Bibliothek, sind ebenfalls ein<br />
bewährtes Mittel, das Interesse am<br />
Lesen bei Jugendlichen zu wecken.<br />
gelegt. Neben Logopädie, Physio- und<br />
Ergotherapie wird sozialarbeiteri sche<br />
und psychologische Beratung für<br />
Betroffene und Angehörige angeboten.<br />
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22 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 23
Auf der Suche nach der perfekten Mutter<br />
Die Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert im Interview über<br />
„perfekte“ und „hinreichend gute“ Mütter, die emotionalen Bedürfnisse<br />
von Kleinkindern und wie Väter das mütterliche Modell<br />
der Kindererziehung ergänzen. Das Gespräch führten Irene<br />
Kernthaler-Moser und Elisabeth Grabner.<br />
Die meisten Debatten über Kindererziehung<br />
hinterlassen den Eindruck, dass<br />
die Betreuung von Kindern möglichst<br />
„fehlerfrei“ und von „perfekten“ Müttern<br />
geleistet werden soll. Wie realistisch<br />
sind derartige Ziele?<br />
Das Bild vom Kind hat sich in den<br />
letzten Jahrzehnten in Europa entscheidend<br />
verändert. Wir nehmen die<br />
Bedürfnisse selbst von kleinen Kindern<br />
heute sensibler wahr und respektieren<br />
sie in einem hohen Maße. Da heute<br />
zudem weniger Kinder geboren werden,<br />
ist jedes einzelne Kind zu einem un -<br />
schätzbaren Gut geworden. Wen wundert<br />
es dann, wenn diese Kinder perfekt<br />
großgezogen werden sollen.<br />
Das Ideal der „perfekten Mutter“ wurde<br />
bereits vom englischen Psychoanalytiker<br />
und Kinderarzt Donald Winnicott<br />
relativiert. Er setzte diesem Ideal die<br />
„hinreichend gute Mutter“ entgegen.<br />
Winnicott wollte mit seiner „hinreichend<br />
guten Mutter“ zum Ausdruck<br />
bringen, dass es im Sinne eines Kindes<br />
ist, Abstriche vom eigenen Ideal der<br />
perfekten Mutter zu machen. Schließlich<br />
geht es darum, ein Kind in seiner<br />
Entwicklung zu begleiten und ihm die<br />
Sicherheit zu geben, die Herausfordeungen<br />
des Lebens künftig selbst zu<br />
meistern. Mit zunehmendem Alter wird<br />
es deshalb nötig, dem Kind zuzuge stehen,<br />
auch eigene Bewälti gungs- und<br />
Sicherheitsstrategien ausprobieren zu<br />
können, auch wenn diese Versuche an -<br />
fangs nicht immer optimal sind. Eine<br />
solche „hinreichend gute Mutter“ würde<br />
damit zwar den Ansprüchen nach zunehmender<br />
Autonomie des Kindes ge -<br />
recht werden, einen „perfekten“ Um gang<br />
mit dem Kind für einen unab hän gigen<br />
Beobachter jedoch vermissen lassen.<br />
Werden Mütter im Leben eines Kindes<br />
damit zunehmend unwichtiger?<br />
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Wieviel Mutter<br />
braucht ein Kind?<br />
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Viele Mütter denken noch immer, dass<br />
sie in den ersten zwei oder drei Jahren<br />
mit allem, was sie tun, das unwiederbringliche<br />
Fundament dafür legen, was<br />
später aus dem Kind wird. Diese Vor -<br />
stellungen sind zwar richtig, aber viel<br />
zu kurz gegriffen: In späteren Ent wicklungsphasen<br />
– wie Pubertät oder bei<br />
Eintritt in das Berufsleben – werden<br />
Mütter ebenfalls gebraucht. Man muss<br />
sich deshalb auf eine langwährende Ent -<br />
wicklungsbegleitung einstellen, die sen<br />
Weg entspannt angehen und auch die<br />
eigenen Bedürfnisse nicht vergessen!<br />
Wie viel Mutter braucht nun ein Kind?<br />
Die Beziehung einer Mutter zu ihrem<br />
Kind ist zweifellos etwas ganz Besonderes,<br />
in den ersten Lebensmonaten<br />
wird diese Beziehung zudem durch<br />
biologische Mechanismen unterstützt,<br />
die die enormen Betreuungsaufwendungen<br />
der Frühentwicklung etwas ab -<br />
fangen. Mit zunehmen dem Alter ist es<br />
für das Kind jedoch notwendig, auch<br />
außerhalb des Mutter-Kind-Systems<br />
wichtige Entwicklungsimpulse durch<br />
erweiterte Sozialkontakte zu be kommen.<br />
So gesehen ist die ausschließliche<br />
Be treu ung eines Kindes durch<br />
seine Mutter keineswegs die ideale Lö -<br />
sung, und war auch historisch ge sehen<br />
nur ein Sonderfall. Bevor es öffent liche<br />
Betreuungsangebote gab, übernahm<br />
diese Rolle die Großfamilie.<br />
Worauf kommt es in der Mutter-Kind-<br />
Beziehung an?<br />
Entscheidend ist die Qualität der Be -<br />
zie hung, die in der Bindung zwischen<br />
Mutter und Kind zu sehen ist. Diese<br />
Bindung sichert die Stabilität der kind -<br />
lichen Gefühlswelt. Sie schafft das „Ur -<br />
vertrauen“, das für alle anderen sozialen<br />
Beziehungen so wichtig ist. Der<br />
Aufbau dieser Beziehungen verlangt<br />
Feinfühligkeit und kostet viel Zeit und<br />
Energie, die Mütter auch über for dern<br />
können. Wer jedoch über ein zuverlässi<br />
ges Unterstützungsnetz verfügt, kann<br />
einiges abfangen und sich den fein fühligen<br />
Umgang mit dem Kind bewahren.<br />
Welche Rolle spielen Väter bei der Entwicklung<br />
und Erziehung der Kinder?<br />
Väter sind weder bessere noch<br />
schlech tere „Mütter“. Sie gehen einfach<br />
anders mit ihren Kindern um.<br />
Während Mütter emotionale Zuwendung<br />
und Mitgefühl geben, ermuntern<br />
Väter ihre Kinder, Neues auszuprobieren<br />
und spielerisch die Welt<br />
zu erkunden. Gut ist es deshalb, dass<br />
sich die Erziehungsbeteiligung der<br />
heutigen Väter zugunsten ihrer Kinder<br />
geändert hat. Während sie sich<br />
früher hauptsächlich als Ernährer<br />
der Familie sahen, wollen sie heute<br />
die Erziehung aktiv mitgestalten und<br />
die kindliche Entwicklung auf ihre<br />
Weise begleiten. Deshalb ist die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
heute auch ein Bedürfnis für Väter<br />
geworden, das sie an ihren Arbeitsplätzen<br />
thematisieren müssen.<br />
Wie muss externe Kinderbetreuung<br />
aus sehen, die sich am Kindeswohl<br />
orientiert?<br />
Externe Kinderbetreuung soll für Familien<br />
und Mütter nur ergänzend sein.<br />
Eine Erziehungspartnerschaft mit den<br />
Eltern der Kinder ist schon deshalb<br />
unerlässlich, weil sich die Betreuungssituationen<br />
naturgemäß deutlich unter<br />
scheiden und die Kontraste für das<br />
Kind minimiert werden müssen. Kernstück<br />
einer am Kindeswohl orien tier -<br />
ten Betreuung ist jedoch die Betreuungsqualität,<br />
für die die Beziehungsgestaltung<br />
zwischen dem Kind und<br />
den Kindergartenpädagog innen oder<br />
auch Tagesmüttern zentral ist.<br />
Wie muss man sich das vorstellen und<br />
was muss dafür getan werden?<br />
Eine Beziehung zwischen dem Kind<br />
„Mütter sollten den Weg der Kinderbegleitung<br />
entspannt angehen und auch die eigenen Bedürfnisse<br />
nicht vergessen“, sagt Entwicklungspsychologin<br />
Lieselotte Ahnert (li) im Gespräch mit<br />
KFÖ-Vizepräsidentin Irene Kernthaler-Moser.<br />
und einer familienexternen Betreuungspersonen<br />
setzt voraus, dass sich<br />
die Betreuungsperson auf das innere<br />
Erleben und die Gefühlswelt des Kindes<br />
einstellen kann und will. Und<br />
auch hier sind einige Betreuungsbedingungen<br />
wirklich ausschlaggebend.<br />
Dazu gehört das Wissen über das, was<br />
Kinder brauchen. Aber auch Möglich -<br />
keiten der Betreuung von nur we ni gen<br />
Kindern, für deren Betreuung dieses<br />
Wissen zielführend genutzt wer den<br />
kann. Die Politik kann hier einiges tun.<br />
In den europäischen Ländern, wo Kinder<br />
nicht nur ein hohes privates, sondern<br />
auch gesell schaftliches Gut sind,<br />
geht es den Familien vor allem mit<br />
kleinen Kindern einfach besser. Quali -<br />
tativ hoch wertige Kinderbetreuungsange<br />
bote werden dort mit steuerlichen<br />
Vergünstigungen kombiniert.<br />
Politik ist prinzipiell gefordert, ein<br />
kinder freundliches Klima in möglichst<br />
vielen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Le bens zu unterstützen.<br />
Lieselotte Ahnert ist Professorin für<br />
Angewandte Entwicklungspsychologie<br />
an der Universität Wien und gehört<br />
zu den international führenden Forschern,<br />
die den Einfluss der Tages betreuung<br />
auf die soziale und emotionale<br />
Entwicklung, aber auch das gesundheitliche<br />
Wohlbefinden und die Belastung<br />
des Kindes untersuchen.<br />
24 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 25<br />
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Jedes Jahr passieren fast 35.000 Unfälle<br />
mit dem Rad. Die meisten Un -<br />
fälle sind auf eigene Fehler zurück zu -<br />
führen. Da Radfahrer keine Knautschzone<br />
haben, führen Stürze häufig zu<br />
schweren Verletzungen, besonders im<br />
Kopfbereich, wenn der nötige Schutz<br />
fehlt. Einzig ein Fahrradhelm kann bei<br />
einem Unfall die Folgen mindern. Nachgewiesenermaßen<br />
lässt sich das Risiko<br />
einer Schädel-Hirn-Verletzung um bis zu<br />
85% reduzieren. Deshalb sollte für alle<br />
gelten: Wer Köpfchen hat, schützt es!<br />
Der Schutzmechanismus eines Radhelms<br />
liegt darin, dass bei einem<br />
Auf prall erhebliche Energie auf den<br />
Helm abgegeben wird. Durch den<br />
Helm ist zum einen die Aufprallfläche<br />
größer als beim Kopf. Damit wird die<br />
Energie besser verteilt. Zum anderen<br />
besteht die Möglichkeit des Zusammenstauchens,<br />
was Energie abbaut<br />
und somit vom Kopf abhält. Und zu<br />
guter Letzt wird eine Druckwelle in<br />
Gang gesetzt, die dreidimensional<br />
kreisförmig über den Helm wie ein<br />
Blitzableiter weiter verläuft.<br />
Allerdings bietet ein Radhelm nur<br />
dann Schutz, wenn er auch richtig<br />
sitzt. Darum beachten Sie:<br />
_ Der Helm schützt Stirnbereich, Schläfen,<br />
Schädeldecke und Hinterkopf.<br />
_ Der Helm darf weder zu weit hinten<br />
(er bietet Stirn und Schläfen bei<br />
einem Frontalaufprall keinen Schutz)<br />
noch zu weit vorne (er behindert das<br />
Gesichtsfeld und entblößt den<br />
em pfind lichen Hinterkopfbereich)<br />
aufliegen.<br />
_ Das Riemensystem ist fix mit dem<br />
Helm verbunden. Ein Riemen verläuft<br />
vor, einer hinter dem Ohr. Der Ver-<br />
schlussriemen muss während der<br />
Fahrt geschlossen sein. Er soll weder<br />
einschnüren noch drücken, muss jedoch<br />
fest am Unterkiefer anliegen.<br />
_ Radhelm vor dem Kauf unbedingt<br />
anprobieren. (Faustregel: wenn der<br />
Helm ohne verschlossenem Kinnriemen<br />
bei einer Verbeugung auf<br />
dem Kopf bleibt, passt er!)<br />
_ Nach einem Sturz sofort, ansonsten<br />
spätestens nach 5 bis 6 Jahren<br />
Gebrauch ersetzen.<br />
_ Bei Kinderhelmen sollte von Zeit<br />
zu Zeit der Helm nach Rissen o.ä.<br />
geprüft werden. Indem der Helm<br />
leicht auseinander gezogen wird,<br />
können Risse besser erkannt werden.<br />
_ Und: Das beste Vorbild für Kinder<br />
sind die Eltern. Daher mit gutem<br />
Beispiel voranradeln.<br />
Weitere Informationen zum Thema<br />
Fahrradhelm finden Sie unter<br />
www.sicheregemeinden.at<br />
Die geheimnisvolle Formel –<br />
Märchen können heilen<br />
Es war einmal ... ist die geheimnisvolle Formel, mit der jedes<br />
Märchen beginnt. Es war einmal ... markiert den Auftakt einer<br />
Reise in eine andere Welt, die man in keinem Reisebüro buchen<br />
kann. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer ist garantiert. „Menschen<br />
lassen sich nicht gerne etwas sagen“, weiß Monika Pott, „aber<br />
gerne etwas erzählen.“ Und Monika Pott erzählt gerne.<br />
Bis vor sieben Jahren war sie als<br />
begeisterte Märchenerzählerin in Begleitung<br />
eines Harfenspielers in Burgen,<br />
Schlössern, Museen und auch in<br />
Kliniken unterwegs. Wenn sie Märchen<br />
erzählt, nimmt sie ihre Zuhörer mit<br />
auf eine Reise in ferne Länder, in eine<br />
märchenhafte Gegend oder in eine<br />
andere Zeit. Mit ihren Geschichten<br />
lässt sie Bilder vor dem inneren Auge<br />
lebendig werden. So entsteht facettenreiches<br />
Kopfkino, das Herz und<br />
Seele berührt.<br />
Rotkäppchen und der böse Wolf,<br />
Dornröschen oder Rapunzel – die<br />
gesammelten Kinder- und Hausmärchen<br />
der Gebrüder Grimm sind wohl die<br />
bekanntesten hierzulande. Die Sprache<br />
der Märchen ist Symbolsprache.<br />
Sie kann ein Spiegel des Unbewussten<br />
sein und greift elementare Gedanken<br />
der Menschheit auf. „Tiefere Bedeutung<br />
liegt in den Märchen meiner<br />
Kinderjahre als in der Wahrheit, die<br />
das Leben lehrt“ erkannte Friedrich<br />
Schiller für sich. Was viele nicht wissen:<br />
Vor den Grimms waren Märchen<br />
für Erwachsene bestimmt. Kein Geschichtenerzähler<br />
wäre damals auf<br />
die Idee gekommen, sie Kindern zu<br />
erzählen. Tatsächlich wirken Märchen<br />
wie Balsam für die Erwachsenenseele.<br />
Märchen können heilen. Eine Erkennt-<br />
nis, die heute gezielt in Therapien<br />
genutzt wird. Im Therapeuten-Jargon<br />
heißen Märchen metaphorische Geschichten.<br />
Leichter Lösungen finden<br />
Heute arbeitet Monika Pott als Coach<br />
und Trainerin. Das Schreiben von<br />
Märchen ist ein wichtiger Bestandteil<br />
ihrer Ausbildungstätigkeit zum Coach.<br />
„Über Metaphern eröffnet sich die<br />
Möglichkeit, indirekt mit meinen<br />
Klienten zu kommunizieren“, sagt<br />
Monika Pott. „Es ist eine hervorragende<br />
Möglichkeit, die Menschen auf<br />
der Erlebnisebene zu erreichen.“<br />
Manche von ihr ausgebildete Coachs<br />
schreiben solche Geschichten für ihre<br />
Klienten. In bildhaften Gleichnissen<br />
können sie so wertvolle Erkenntnisse<br />
vermitteln. „In Märchen verpackt,<br />
erscheinen die Themen der Klienten<br />
in einem neuen Zusammenhang“, erklärt<br />
die Trainerin. In der Märchenwelt<br />
sieht sich der Klient plötzlich ins<br />
Tierreich versetzt, er lebt im Land der<br />
Sagen und Legenden. Oder er findet<br />
sich unter Comicfiguren oder Filmhelden<br />
wieder. „Metaphorische Geschichten<br />
lassen das Problem in einem<br />
anderen, neuen Licht erscheinen. Die<br />
Lösung lässt sich so leichter finden.<br />
In ihrem kürzlich erschienenen Buch<br />
„Das befreite Ich“ sind einige lesens -<br />
werte Geschichten aufgeführt als Bei -<br />
spiel dafür, wie Klienten mit Hilfe<br />
von Märchen ihre alltäglichen Probleme<br />
bewältigen können. In einem Fall ist<br />
eine Frau sehr unglücklich, weil ihr<br />
Mann immer so laut schimpft. Ihr<br />
Coach schreibt ein Märchen, in dem<br />
sie ihre Klientin als Hauptdarstellerin<br />
in die Rolle der Samira schlüpfen<br />
lässt. Mit ihrem Mann Hathari erlebt<br />
sie ein aufregendes Abenteuer. Die<br />
Problemlösung wurde im Vorfeld mit<br />
dem Coach gemeinsam besprochen.<br />
Wie sich die Lösung letztendlich<br />
herauskristallisiert, zeigt sich meist<br />
erst während des kreativen Schreibprozesses<br />
heraus. In diesem konkreten<br />
Fall dürfen sich Samira und Hathari<br />
auf ein Happy End freuen! Solche<br />
Geschichten sind nicht nur eine Berei -<br />
cherung des therapeutischen Geschehens,<br />
sie machen auch Spaß. Und vor<br />
allem findet die Klientin auf diese<br />
sanfte Weise Antworten, die zum<br />
Heilungsprozess beitragen.<br />
VORTRAGSREIHE<br />
PFLEGE IM GESPRäCH<br />
Donnerstag, 13. September <strong>2012</strong><br />
„Die Heilkraft der Märchen“<br />
Monika Pott | 19.30 – 21.30 Uhr<br />
Mäder, J.-J. Ender-Saal,<br />
Alte Schulstraße 7<br />
26 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 27<br />
60 plus<br />
„Pflege im Gespräch“: Vortragsreihe für<br />
pflegende Angehörige und Interessierte<br />
unterstützt vom Land Vorarlberg.<br />
Infos, Programm:<br />
T 05574/48787-0 | www.connexia.at
Liebe Frau Rohra! Alles, was Sie leben<br />
und als Vorstandmitglied der Alzheimergesellschaft<br />
München auch öffentlich<br />
verkörpern, steht im krassen Widerspruch<br />
zu dem Bild, das man gemeinhin von<br />
einer demenzkranken Person hat. Ihre<br />
Arbeit als Dolmetscherin mussten Sie<br />
aufgeben, stattdessen wurden Sie nach<br />
der Diagnose „Demenz“ zur Autorin<br />
eines Buches, das mit den Vorurteilen<br />
über Menschen mit Demenz aufräumt.<br />
Was wäre Ihr wichtigstes Anliegen,<br />
wenn Sie mit dem Buch eine Veränderung<br />
bewirken könnten?<br />
Helga Rohra: Mir ist es wichtig, zu<br />
zeigen, dass die Diagnose zunehmend<br />
früh erfolgt, heute sind bereits einige<br />
100.000 Demenzerkrankte in den<br />
Vierzigern. Das bedeutet, wir müssen<br />
ein neues Bild der Erkrankten in der<br />
Gesellschaft verbreiten. Diese Menschen<br />
besitzen noch viele Ressourcen,<br />
und auf diese will ich mit dem Buch<br />
verweisen. Man sollte nicht immer<br />
auf die Defizite starren. Es ist auch<br />
ein Aufruf an die Behörden, die nicht<br />
darauf eingestellt sind, dass diese<br />
Menschen die Kraft und den Willen<br />
haben, tätig zu sein. Auch hier braucht<br />
es dringend neue Impulse, Formulare<br />
müssen umformuliert werden, es gibt<br />
bislang nur das Wort Alzheimer, die<br />
unterschiedlichen Diagnosen sind da<br />
nicht vorgesehen. Die diagnostischen<br />
Möglichkeiten sind besser geworden,<br />
man geht heute auch leichter zu einem<br />
Arzt, früher hat man sich mehr geschämt<br />
– aber die Zahlen zeigen doch,<br />
dass die Menschen selbstbewusster<br />
sind und aus dem Schatten treten.<br />
Es soll den Betroffenen Mut machen,<br />
Forderungen zu stellen und integriert<br />
zu bleiben, auch wenn der eigene<br />
Beruf nicht mehr zu schaffen ist. Es<br />
ist ein Mutmachbuch.<br />
Was raten Sie Menschen, die die ersten<br />
Symptome an sich selbst entdecken und<br />
auch denen, die mit der Diagnose in einem<br />
frühen Stadium konfrontiert werden?<br />
Helga Rohra: Bei den ersten Symptomen<br />
empfehle ich eine humorvolle<br />
und liebevolle Art, sich damit auseinander<br />
zu setzen. Falls diese aber<br />
länger als drei Monate anhalten, ist<br />
ein Ausfallstagebuch sinnvoll, und<br />
zwar beruflich wie auch privat, um<br />
auszuschließen, dass es sich um ein<br />
Burn-out oder eine Depression handelt.<br />
Fragen Sie Ihre Freunde – ein<br />
guter Freund sollte so ehrlich sein,<br />
seine wirkliche Einschätzung zu äußern.<br />
Seien Sie also mutig und fragen Sie<br />
nach, ob Sie sich verändert haben und<br />
ob Ihre Umgebung das wahrnimmt.<br />
Erst dann würde ich zum Neurologen<br />
„Wer sind Sie?“<br />
Der Spielkreis Götzis präsentiert<br />
ab 26. Oktober die österreichische<br />
Erstaufführung des Theaterstücks<br />
von Michel Lengliney.<br />
Aus dem Schatten treten. Leben mit Demenz<br />
Daniela Egger, Aktion Demenz<br />
gehen. Ich habe das auch so gemacht.<br />
Meine spezifische Form der Demenz<br />
geht mit Halluzinationen einher, das<br />
begann so einmal am Tag und steigert<br />
sich stetig. Inzwischen sind diese<br />
Bilder bei mir fast permanent da. Man<br />
muss einfach einen Weg finden damit<br />
umzugehen, einen Gang zurückschalten,<br />
zur Ruhe kommen, die innere<br />
Harmonie finden, das ist ganz wichtig.<br />
Ich meditiere und bete zwei Mal am<br />
Tag, das stärkt mich. Wichtig ist dass<br />
man keine Angst vor diesen Bildern<br />
hat. Ich bin danach wirklich die Ruhe<br />
in Person. Man muss sich auch geistig<br />
fordern, täglich leichte Zeitungen<br />
lesen, Therapien und Programme<br />
machen, sich coachen lassen. Wenn<br />
man gar nichts macht, schreitet die<br />
Krankheit schneller voran.<br />
Haben Sie eine Vision, für sich persönlich,<br />
aber auch für die Entwicklung<br />
auf dem gemeinsamen Weg rund um<br />
das Thema Demenz?<br />
Helga Rohra: In fünf Jahren sollten<br />
wir einige Schritte weiter sein, also<br />
zum Beispiel, dass ein Demenzbetroffener<br />
unsere Anliegen in einem poli ti -<br />
schen Beirat vertritt. Es braucht neue<br />
Wohnformen und Kommunikation, ei -<br />
nen neuen Lehrplan im medizini schen<br />
Bereich und vieles mehr. Organisa-<br />
tio nen wie die Aktion Demenz und die Alzheimer<br />
Gesellschaft in Deutschland und bei Ihnen in Vorarlberg<br />
leisten wert volle Arbeit für die Sensibilisierung der<br />
Gesellschaft. Meine Vision ist, dass die Menschen ganz<br />
normal mit uns umgehen – weil sie besser informiert<br />
sind und mehr über Demenz wissen.<br />
Vielen Dank für das Interview.<br />
28 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 29<br />
FACTS<br />
Lesung von Helga Rohra aus Ihrem Buch: „Aus dem Schatten treten“<br />
So, 4. November <strong>2012</strong>, 10.00 Uhr, im Bühnenbild der Kulturbühne<br />
Ambach, Vereinshaussaal, Freier Eintritt.<br />
Sonntag, 4. November <strong>2012</strong>, 17.00 Uhr<br />
Bibliothek Lustenau, Musik: Christina Peter an der Harfe<br />
Spielkreis Götzis präsentiert „Wer sind Sie?“<br />
Österreichische Erstaufführung von Michel Lengliney<br />
Premiere 26. Oktober <strong>2012</strong><br />
1./2./3./4./8./9./10. und 11. November <strong>2012</strong><br />
Beginn: 20 Uhr, Sonntags 18 Uhr Kulturbühne Ambach<br />
www.spielkreis.at<br />
Im Rahmenprogramm zum Theaterstück finden zahlreiche<br />
Veranstaltungen zum Thema Demenz statt.<br />
Do 25. Okt, 20.00 Uhr „Ein runder Tisch mit Musik:<br />
Demenz als Thema eines Theaterstücks“<br />
mit Landesrätin Greti Schmid, Landesrat Christian Bernhard, Primar<br />
Albert Lingg, Pfr. Peter Rädler, Dodo Büchel. Kulturbühne Ambach<br />
So 28., Mi 31. Okt, Mi 7. Nov, 15.00 Uhr „Erinnerungscafe“<br />
mit Adolf Vallaster, Mundart-Autor. Erinnerungen austauschen<br />
mit Betroffenen bei Kaffee und Kuchen. Kulturbühne Ambach<br />
Info: Aktion Demenz, T 05574/48787-0, www.aktion-demenz.at<br />
REIFLICH üBERLEGT<br />
VON ADOLF VALLASTER<br />
Demenz als Theater<br />
Dass der Umgang mit Demenzkranken für die Betroffenen<br />
und die Betreuenden oft ein Trauerspiel darstellt, ist wohl<br />
unbestritten. Dass sich das Thema aber durchaus auch für<br />
die richtige Theaterbühne eignet, wurde in der Villa Falken -<br />
horst mit dem Einmannstück: „Der alte König in seinem<br />
Exil“ von Arno Geiger bewiesen. Einen anderen Zugang<br />
zu dem Thema sucht, wie bereits in der Frühjahrsnummer<br />
unserer Zeitschrift angekündigt, der Spielkreis Götzis mit<br />
dem Stück „Wer sind Sie?“ von Michel Lengliney. Die österreichische<br />
Erstaufführung unter der Regie von Hansjörg<br />
Ellensohn findet am 26. Oktober <strong>2012</strong> in der Kulturbühne<br />
Ambach in Götzis statt.<br />
Zum Stück heißt es in einer Presseaussendung: „Wer sind<br />
Sie?“, fragt die Mutter ihre eigene Tochter Audrey. Die<br />
Mutter leidet an Demenz. Noch findet sie sich mit Hilfe<br />
der Tochter zu Hause zurecht, aber ihr Zustand verschlimmert<br />
sich, sie gleitet mehr und mehr in die Krankheit ab.<br />
In den 15 Szenen des Stückes entwickelt der Autor Michel<br />
Lengliney eine berührende Geschichte über diese Krankheit<br />
– eine Geschichte, die anfangs irritiert ob der Sympathie,<br />
die die alte Dame ausstrahlt. Der Galgenhumor,<br />
der kraft der Pfiffigkeit dieser Figur durch das Stück galoppiert,<br />
macht Mut, mit Krisen dieser Art umzugehen,<br />
auch wenn hier die Erkrankte während des Stückes langsam<br />
aber sicher der Welt abhanden kommt.<br />
Weitere Aufführungen sind: 1. /2. /3./ 4./ 8./ 9./ 10.<br />
und 11. November jeweils um 20.00 Uhr (Sonntags<br />
18.00) Kulturbühne Ambach. Ein Rahmenprogramm in<br />
Zusammenarbeit mit der Aktion Demenz begleitet dieses<br />
Projekt der ambitionierten Theatergruppe.
Gemeinsam und doch für sich<br />
Drei Frauen aus drei Generationen gelingt mit Toleranz, Respekt<br />
und Unterstützung mobiler Hilfsdienste das Zusammenleben.<br />
Jutta Berger hat sie in Wolfurt besucht.<br />
Wenn mehrere Generationen miteinander<br />
leben, muss das keine bäuerliche<br />
Großfamilie sein. Das zeigt das Beispiel<br />
von Annelies Gerold (83), ihrer Tochter<br />
Monika Mchemmech (49) und deren<br />
Tochter Marcia (17). Pensionistin, Lehrerin<br />
und Gymnasiastin leben dank<br />
einer gelungenen architektonischen<br />
Lösung gemeinsam und doch unter<br />
zwei Dächern. Jede der drei Frauen<br />
hat Raum für sich allein, schätzt die<br />
individuellen Bereiche.<br />
Ein zu großes Familienhaus<br />
Nach dem Tod ihres Mannes vor acht<br />
Jahren sei ihr das Familienhaus „zu<br />
groß, viel zu groß“ geworden, erzählt<br />
Annelies Gerold beim Kaffee am Ess -<br />
tisch ihrer Tochter. Für sie war klar:<br />
„Ich bleib da nicht allein. Das Haus,<br />
der Garten, das wird mir alles zu viel.“<br />
Eine chronische Lungenerkrankung<br />
machte sich immer stärker bemerkbar,<br />
begann die Mobilität der früheren<br />
Geschäftsführerin einzuschränken.<br />
Sie bot ihrer Tochter Monika Mchemmech<br />
an, mit der Familie zu ihr zu<br />
ziehen. „Uns war da sehr geholfen,<br />
wir haben in einem Wohnblock ge -<br />
wohnt und wollten gerne einen Garten“,<br />
erzählt die 49-jährige Mittelschullehrerin.<br />
Gemeinsam wurden Umbaupläne gewälzt:<br />
Aufstocken oder ein Anbau für<br />
die Mutter? Die Lösung hatte Architekt<br />
Christian Maier: „Lasst die Mama in<br />
ihrem gewohnten Umfeld.“ Annelies<br />
Gerold behielt ein Drittel des Hauses,<br />
für die junge Familie plante Maier ein<br />
luftiges Holzhaus, das einen Teil des<br />
Elternhauses integriert. Jedes der<br />
beiden Häuser hat einen eigenen Ein -<br />
gang, über Terrasse und Untergeschoß<br />
sind Alt und Jung aber räumlich ver -<br />
bunden. „Jede hat ihre Rückzugsmöglichkeiten“,<br />
nennt Marcia die wichtigste<br />
Voraussetzung für das Miteinander.<br />
„Aber keine hat das Gefühl,<br />
allein zu sein“, ergänzt ihre Mutter.<br />
Eigenständigkeit erhalten<br />
Monika Mchemmech kocht täglich<br />
für die Familie, macht für ihre Mutter<br />
die Wäsche, erledigt die Einkäufe,<br />
fährt sie zum Arzt, wenn es die Zeit<br />
erlaubt. „Ich habe aber kein Problem,<br />
ein Taxi zu rufen“, sagt ihre Mutter.<br />
Obwohl sie durch ihre Erkrankung an<br />
das Haus gebunden ist, möchte sie<br />
sich so lange wie möglich ihre Eigenständigkeit<br />
erhalten, nicht zur Last<br />
fallen. So kommt für Putzdienste in<br />
ihrer kleinen Wohnung eine Mohi-Frau,<br />
eine Mitarbeiterin des Mobilen Hilfsdiensts.<br />
51 örtliche Gruppen der „ARGE<br />
MOHI“ stehen in Vorarlberg zur Verfügung.<br />
Die Dienstleistung kostet<br />
zwischen neun und 13 Euro die Stunde.<br />
Bei der Körperpflege wird die alte<br />
Dame von Schwestern des örtlichen<br />
Krankenpflegevereins unterstützt.<br />
Marcia Mchemmech (li.) lernt von der Oma französische Vokabeln, Annelies Gerold von der Enkelin, was ein Chat ist. Organisiert<br />
wird die fröhliche Generationen-WG von Annelies‘ Tochter Monika Mchemmech. Fotos: Christian Grass, www.christiangrass.com<br />
Die Hauskrankenpflege ist ein <strong>Vorarlberger</strong><br />
Spezifikum. 66 Ortsvereine mit<br />
rund 61.000 Mitgliedern beschäftigen<br />
300 Pflegefachkräfte, sie funktionieren<br />
nach dem Solidarprinzip. Im Umgang<br />
mit den Betreuerinnen hat Annelies<br />
Gerold gelernt: „Die Chemie muss<br />
stimmen. Und wenn nicht, muss man<br />
das gleich sagen.“ Etwa dann, „wenn<br />
man behandelt wird, als hätte man<br />
keinen eigenen Willen“.<br />
Ihre Oma sei noch unglaublich fit,<br />
sagt Marcia voll Bewunderung, „sie<br />
interessiert sich für alles Neue“. Sie<br />
schätze die anregenden Gespräche mit<br />
der Großmutter, die Diskussionen.<br />
Aber auch, „dass sie mir meine Ruhe<br />
lässt, wenn ich von der Schule heimkomme“.<br />
Im Vergleich zu alten Men -<br />
schen im Altenheim, die sie durch<br />
Ferialjobs kenne, sei jene viel eigenständiger<br />
und agiler. „So ein Heim<br />
wäre nichts für meine Oma“, ist die<br />
junge Frau überzeugt.<br />
Annelies Gerold weiß aus eigener,<br />
leidvoller Erfahrung, was Altenbe-<br />
treuung innerhalb der Familie bedeuten<br />
kann. Ihre Mutter war zehn Jahre<br />
bettlägerig. „Aus dem Bett hat sie<br />
die ganze Familie regiert“, ergänzt<br />
Tochter Monika. Zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit habe die Mutter nach ihr<br />
gerufen, erinnert sich Frau Gerold.<br />
Damals habe sie den Vorsatz gefasst:<br />
„So werde ich nie.“<br />
Zeit für sich<br />
„Ich muss akzeptieren, dass die beiden<br />
ihr eigenes Leben leben möchten,<br />
neben mir“, sagt Annelies Gerold, und<br />
es klingt alles andere als vorwurfsvoll.<br />
Manchmal fühle sie sich als<br />
Hemmschuh: „Die Monika möchte<br />
doch so gerne reisen.“ Ganz unbegründet<br />
seien diese Ängste, beruhigt<br />
die Tochter. Sie reise ja, da nehme<br />
man die Dienste des Altenheims, des<br />
MOHI oder der beiden Brüder in Anspruch.<br />
Nicht nur die Mutter habe<br />
lernen müssen, dass sie, die Tochter,<br />
ab und zu Zeit für sich selbst brauche,<br />
sagt Monika Mchemmech, „das<br />
war auch für mich ein Lernprozess“.<br />
Sie stehe oft sehr unter Zeitdruck,<br />
sei angespannt und müde. „Manchmal<br />
auch traurig, weil ich eigentlich<br />
mehr Zeit mit der Mama verbringen<br />
möchte.“ Neben der vollen Lehrverpflichtung<br />
noch Haushalt, Garten,<br />
die Bedürfnisse der Tochter. Da frage<br />
sie sich schon manchmal: „Und ich,<br />
wo bleib eigentlich ich?“ Die Antwort<br />
der Französischlehrerin ist dann eine<br />
kurze Auszeit in Frankreich.<br />
Der Artikel erschien in „Der Standard Cure<br />
Nr. 1/August <strong>2012</strong>“. Wir danken dem Verlag,<br />
der Autorin und dem Fotografen für<br />
die Nachdruckrechte.<br />
Arge Mobile Hilfsdienste<br />
Saalbaugasse 2, 6800 Feldkirch<br />
T 05522/78101-10, www.mohi.at<br />
Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />
Rathausplatz 4/5. Stock, 6850 Dornbirn<br />
T 05572/34935<br />
www.hauskrankenpflege-vorarlberg.at<br />
30 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 31<br />
KONTAKT
<strong>Familienverband</strong> intern<br />
Familien · Termine · Tipps<br />
Was ist los bei den Ortsverbänden?<br />
Kleinwalsertal: „Wickel & Co“<br />
Bärenstarke Hausmittel mit Ursula Uhlemayr: 1. Oktober<br />
<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, Mesmerhaus in Mittelberg<br />
„Jin Shin Jyutsu“ oder „Strömen“<br />
Jeweils ein Eintageskurs mit Hedi Zengerle aus Egg<br />
1. Termin: Samstag, 17. November <strong>2012</strong><br />
2. Termin: Sonntag, 18. November <strong>2012</strong><br />
Mesmerhaus in Mittelberg.<br />
Beginn und weitere Infos werden über „der Walser“ mitgeteilt.<br />
Langen/B.: Jürgen Ernst liest aus seinem neuen Buch<br />
„Levanda“: 16. Oktober <strong>2012</strong>, 20.00 Uhr im Pfarrsaal.<br />
Feldkirch: Benefizfest mit Alpacas und Lamas<br />
Der <strong>Familienverband</strong> Feldkirch veranstaltet am 6.<br />
Oktober <strong>2012</strong> ab 11.00 Uhr (bei Schlechtwetter am<br />
13. Oktober) ein Benefizfest in Röns in der Nähe des<br />
Buch: Unser Ferienprogramm wurde von ca. 40<br />
Kindern mit großer Begeisterung in Anspruch<br />
genommen. Neben dem Tanzen, dem Sportnachmittag<br />
und der Holzwerkstatt, fand vor allem<br />
die Zeichenwerkstatt großen Anklang!<br />
Gemeindeamts. Es werden dabei Spenden für ein präventives,<br />
tiergestützte Gruppenprojekt für Kinder und<br />
Jugendliche aus suchtbelasteten Familien gesammelt.<br />
Mit Rahmenprogramm für Kinder – zum Teil unter Mitwirkung<br />
der Lamas und Alpacas. Im Rahmen des geförderten<br />
Projekts kommen die Kinder in Kontakt mit<br />
den Lamas und Alpacas. Dies trägt zu einer positiven<br />
Persönlichkeitsentwicklung bei, indem frühzeitig die<br />
Talente und Stärken der Kinder gefördert werden.<br />
Nähere Infos zum Fest und/oder Projekt bei Mag. Birgit<br />
Knecht, T 05522/38072 (Beratungsstelle Clean) oder kurzes<br />
E-mail an familienverbandfeldkirch@gmail.com.<br />
Mellau: Zauberwerkstatt<br />
Mellau: Kindersommer- Zauberwerkstatt<br />
Am 10. August war die Kinderbuchautorin Monika<br />
Hehle aus Bregenz bei uns in Mellau zu Gast. Die<br />
Kinder bastelten unter ihrer Anleitung allerhand<br />
lustige Sachen wie eine Plastikflaschenkugelbahn,<br />
verschiedene Zauberbecher und Girlanden.<br />
Es war für alle ein sehr lustiger Sommernachmittag<br />
unter der Dorflinde.<br />
Bizau: Walderlebnisnachmittag und Kindertanzwoche<br />
Zum Ferienbeginn im Juli machten sich zahlreiche Kinder<br />
mit uns auf den Weg, um den Wald von Bizau zu erkunden.<br />
Walter Rüf hat uns begleitet und viel Wissenswertes über<br />
den Wald und seine Bewohner erzählt. Wir lauschten gespannt<br />
seinen Geschichten. Bei vielen Spielen lernten wir<br />
z.B. als Eichhörnchen die Futtersuche und Vorratshaltung<br />
der Tiere und hörten zwischendurch interessante Details.<br />
Nach einer zünftigen Jause ging es zurück nach Hause. Der<br />
Nachmittag im Wald hat allen viel Spaß gemacht und jeder<br />
konnte Neues dazulernen. Wir vom <strong>Familienverband</strong> Bizau<br />
haben uns sehr gefreut, dass auch diesmal so viele Kinder<br />
teilgenommen haben. An dieser Stelle auch ein herzliches<br />
„vergelt`s Gott“ an Walter Rüf – es war ein toller Ausflug!<br />
Kindertanzwoche<br />
Vom 23. bis 27. Juli <strong>2012</strong> wurde jeden Vormittag im Gebhard-Wölfle-Saal<br />
getanzt. 26 Mädchen zwischen 4 und 10<br />
Jahren konnten in zwei Gruppen Basisschritte in Ballett-<br />
und Jazztanz erlernen und somit einen Einblick in die faszinierende<br />
Welt des Tanzens gewinnen. Im Mittelpunkt standen<br />
Kreativität und Koordination und auch die Selbstwahrnehmung<br />
wurde gefördert. Im Vordergrund jedoch stand<br />
vor allem die Freude am Tanzen und jede Menge Spaß. Ein<br />
herzliches Dankeschön an die Tanzlehrerin Marina von der<br />
Tanzschule Laubwald für ihr Engagement! Wir freuen uns<br />
schon auf die Wiederholung in den nächsten Sommerferien!<br />
Alberschwende: Waldgeheimnis<br />
Alberschwende: Auf Kräutersuche<br />
Bizau: Walderlebnisnachmittag<br />
Bizau: Kindertanzwoche<br />
Alberschwende: Sommerprogramm<br />
Bizau: Kindertanzwoche<br />
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde das Sommerprogramm<br />
von den Alberschwender Kindern sehr gut angenommen.<br />
Es wurde mit den Kräuterfrauen Kräutersalz und<br />
Currybutter hergestellt, Otto hat den Kindern gezeigt wie<br />
man töpfert, beim Karaokeworkshop hat Uschi die Stars von<br />
morgen unterstützt, die Lamaranch in Dornbirn wurde besucht,<br />
Indianer schlichen auf leisen Sohlen durch den Wald,<br />
in der Bücherei durften die Kids alle Spiele ausprobieren, für<br />
die Teens gab es einen Wohlfühlnachmittag, die Kinder vom<br />
Jonglierkurs durften beim KulturKäseKlatsch zeigen was sie<br />
gelernt haben, im Kindergarten wurde gebastelt, im Pfarrheim<br />
lag Pizzaduft in der Luft und wir alle, egal ob jung oder alt,<br />
hatten viel Spass bei den Veranstaltungen. Wir möchten uns<br />
an dieser Stelle bei allen Freiwilligen und Mitarbeiter/innen<br />
ganz herzlich bedanken. Durch eure Mithilfe ist es möglich,<br />
das Sommerprogamm so vielfältig zu gestalten!
<strong>Familienverband</strong> intern<br />
Schoppernau: 3. Wälder Kindertriathlon<br />
Bereits zum 3. Mal fand am Samstag, den 14. Juni <strong>2012</strong>, der Wälder<br />
Kindertriathlon statt, bei dem 270(!) Kinder aus ganz Vorarlberg<br />
teilnahmen. Tropische Temperaturen konnten die Kinder nicht davon<br />
abhalten, zu zeigen, was sie „drauf hatten“ und so wurde ehrgeizig<br />
gerannt, geschwommen und geradelt. Erschöpft aber glücklich<br />
kamen die Teilnehmer ins Ziel. Auch fand in diesem Jahr wieder<br />
eine Tombola statt, bei der es tolle Preise zu gewinnen gab.<br />
Diese Veranstaltung konnten wir wieder gemeinsam mit dem WSV<br />
Schoppernau durchführen, die uns mit sportlich-organisatorischem<br />
Geschick und tatkräftiger Unterstütung zur Seite stand. Fotos,<br />
Ergebnisliste und einen ausführlichen Bericht gibt es auf unserer<br />
Homepage www.familienverband-schoppernau.at<br />
Klostertal: Tanz und Kasperle<br />
Bezau: Kinderschminken beim Bähnletag<br />
Auch heuer beteiligten wir uns am Klostertaler Feriensommer. Zu<br />
Ferienbeginn tanzten 40 Kinder und Jugendliche bei der Ferien-<br />
Tanz-Woche in Dalaas mit. Bei der Abschlussshow am Freitagnachmittag<br />
präsentierten die Teilnehmer/innen den Eltern, Bekannten<br />
und Verwandten die in dieser Woche gelernten Tänze.<br />
Bezau: Bähnletag<br />
Anfang August waren Kasperle und seine Freunde in Braz und Klösterle<br />
auf Besuch. Mit ihrem lustigen Urlaubserlebnis begeisterten<br />
sie über 80 Kinder und Erwachsene. Im Anschluss gab es dann für<br />
jedes Kind ein Glitter-Tattoo auf den Arm.<br />
Vorankündigung – Terminvormerkung:<br />
Am Samstag, den 29. September <strong>2012</strong> findet in Dalaas wieder der<br />
Kinder- und Jugendbasar statt. Bitte schon jetzt beim Ausräumen<br />
der Schränke an diesen Termin denken!<br />
Schoppernau: Start Kindertriathlon<br />
Einen tollen Tag verbrachten viele Familien am Sonntag,<br />
den 5. August <strong>2012</strong> beim Bähnletag. Der <strong>Familienverband</strong><br />
Bezau durfte die Kinder in Tiger, Löwen,<br />
Schmetterlinge uvm. verwandeln. Bei Sonnenschein<br />
konnten Sie sich ihren eigenen Sonnenschutz basteln<br />
und hatten dabei sehr viel Spaß.<br />
Klostertal: Ferien-Tanz-Woche in Dalaas<br />
Lingenau: Neustart <strong>Familienverband</strong><br />
Langen: Spielen mit allen Sinnen<br />
36 Lingenauer Familien sind bereits Mitglied beim <strong>Familienverband</strong><br />
Vorarlberg und seit 21. Juni <strong>2012</strong> jetzt auch bei der neu<br />
gegründeten Ortsgruppe Lingenau. Die Führung des Vereins als<br />
Obfrau übernahm Daniela Natter-King, weitere Funktionen wurden<br />
von Vera Fitz (Kassier), Ariane Grimm (Schriftführerin) und<br />
Elisabeth Rüf-Küer sowie Nina Wild als Beiräten besetzt.<br />
Der Verein sieht seine Aufgabe nicht nur in der Organisation<br />
von Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Mamis, Papis und<br />
Familien sondern auch in der Verbesserung der Infrastruktur für<br />
Familien in Lingenau. Über unsere Aktivitäten informieren wir<br />
euch im Gemeindeblatt und auf der Homepage der Gemeinde<br />
Lingenau. Oder ihr sprecht uns einfach an! Wir freuen uns!<br />
<strong>Familienverband</strong> Lingenau, T 0680/5569759<br />
Kleinwalsertal: Babysitterinnen<br />
Kleinwalsertal: Walderlebnis<br />
Kleinwalsertal: Familienwaldtag im Helgenwald<br />
Langen/B.: Spielen mit allen Sinnen<br />
... war das Motto unseres Beitrags zum Sommerferienprogramm<br />
Ende Juli. Spielerisch haben die<br />
über 20 teilnehmenden Kinder alle Sinne bewusst<br />
erlebt. Nach diesen sehr unterhaltsamen Stunden<br />
mit viel Spiel und Spaß haben wir den Nachmittag<br />
mit einer gesunden Jause ausklingen lassen.<br />
Lingenau: (vlnr) hinten: Ariane Grimm,<br />
Daniela Natter-King; vorne: Vera Fitz, Nina<br />
Wild, Elisabeth Rüf-Küer.<br />
Bei strahlendem Sonnenschein traf sich ein bunt gemischter Haufen von Eltern und<br />
Kindern an der Bushaltestelle Steinbock in Bödmen. Der Waldpädagoge Markus Dünser<br />
hatte einige Bäumchen mitgebracht, die im Helgenwald eingepflanzt wurden. Neben<br />
spannenden Geschichten und lustigen Spielen wurde ein Mandala gelegt und der ausgebildete<br />
Förster erzählte viel über Pflanzen und Tiere.<br />
Babysitterkurs im Kleinwalsertal<br />
15 Teilnehmerinnen erhielten eine fundierte und umfangreiche Ausbildung als Babysitter. Im<br />
Kurs wurde mit verschiedenen kreativen und aktivierenden Methoden aus der Spielpädagogik,<br />
der Familien- und Gruppenarbeit und der Gestaltpädagogik gearbeitet: Rollenspiel,<br />
Musik, Gruppenarbeiten, Darstellung und Pantomime, Körperübungen, Zeichnungen,<br />
Filme, Geschichten und Spiele. Der Kurs umfasst insgesamt 14 Stunden, davon entfallen<br />
4 Stunden auf die Säuglingspflege und Unfallverhütung. Nach Abschluss des Kurses<br />
erhielten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat in Deutsch und Englisch, dies ist gerade für<br />
Au-Pair-Aufenthalte im Ausland oftmals Voraussetzung für eine Vermittlung.
Wien: Politik, Kultur und Dank für die Mitarbeit<br />
Ende Juni trafen sich 34 ehrenamtliche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus Alberschwende, Andelsbuch, Bezau,<br />
Bizau, Bildstein, Kleinwalsertal,<br />
Schoppernau, Schwarzenberg und St.<br />
Anton i. Montafon zu einer gemeinsamen<br />
Reise nach Wien. Die sieben<br />
Stunden Zugfahrt wurden zum gegen -<br />
seitigen Kennenlernen, zum Jassen<br />
und „Babypötschle“ stricken für die<br />
neuen St. Antöner genutzt. „Bei einer<br />
Stadtführung am Abend streiften wir<br />
durch versteckte Innenhöfe und ver -<br />
winkelte Gassen hinter dem Stephansdom“,<br />
erzählt Carmen Ruepp, die die<br />
Reise wieder hervorragend organisiert<br />
hatte. Beim Abendessen am Platz vor<br />
der Augustina freuten sich der Prä-<br />
sident des Dachverbandes Katholischer<br />
<strong>Familienverband</strong> Österreich, Dr. Alfred<br />
Trendl und die Generalsekretärin, Mag.<br />
Rosina Baumgartner, über die vielen<br />
jungen aktiven Mitarbeiter/innen aus<br />
dem Ländle.<br />
Der Freitagvormittag stand ganz im<br />
Zeichen des Parlaments und der Familienpolitik.<br />
Zu Beginn stand eine<br />
Diskussion mit den <strong>Vorarlberger</strong> Abgeordneten<br />
zum Nationalrat, Anna<br />
Franz (ÖVP), Elmar Mayer (SPÖ) und<br />
Harald Walser (Grüne) auf dem Programm.<br />
ÖVP Bundesrat Dr. Magnus<br />
Brunner ließ es sich nicht nehmen,<br />
durch den Bundesratssaal zu führen,<br />
ÖVP Klubobmann Karlheinz Kopf lud<br />
Bevor nichts mehr geht: Familienhilfe!<br />
Die Diplom-Sozialbetreuer/innen<br />
kommen ganz- oder halbtägig nach<br />
Hause und sorgen dafür, dass der<br />
Haushalt normal weiterläuft, wenn<br />
Mama oder Papa ausfallen.<br />
_ Einsatzgründe: Kranker Elternteil,<br />
Schwangerschaft, Geburt, Sterbefälle<br />
in der Familie, Kur- und Erholungsaufenthalte<br />
eines Erziehungs-<br />
mit besten Empfehlungen von<br />
berechtigten ...<br />
_ Fachkräfte: In der Familienhilfe<br />
sind diplomierte Sozialbetreuer/<br />
innen für Familienarbeit im Einsatz.<br />
Sie kommen nach Hause und<br />
unterstützen die Familien im Alltag<br />
– sie betreuen Kinder, kochen,<br />
machen den täglichen Haushalt<br />
und beraten.<br />
in die historischen Räumlichkeiten<br />
und erzählte von den Aufgaben eines<br />
Parlamentsklubs. Der Abend klang im<br />
Heurigen „10er Marie“ in Otta kring<br />
und bei einer „Bim-Ring-Fahrt“ aus.<br />
Der Samstagvormittag wurde für<br />
Streifzüge durch den Naschmarkt,<br />
Schönbrunn und die Einkaufsstraßen<br />
genutzt. „Großes Lob bekamen wir<br />
für Organisation und Einladung von<br />
unseren langjährigen Mitarbeiter/<br />
innen“, freut sich Geschäftsführerin<br />
Barbara Fink. „Wir freuen uns auch<br />
über die großartige Unterstützung<br />
unseres Landesvorstandes für diese<br />
Wien-Exkursion, die ein kleiner Dank<br />
für die oft jahrzehntelange ehrenamtliche<br />
Mitarbeit ist.“<br />
_ Kosten: Ab 2,50 Euro pro Stunde –<br />
abhängig von Familiengröße und<br />
Kinderzahl.<br />
Familienhilfe Vorarlberg<br />
... gibt es in allen <strong>Vorarlberger</strong> Gemeinden.<br />
Wenden Sie sich bitte an Ihr Gemeindeamt<br />
oder an: Familienhilfepool des <strong>Vorarlberger</strong><br />
<strong>Familienverband</strong>es<br />
Einsatzleitung: T 0676/83373340<br />
Von links: Semra Sahin, Sanja Antonijevic,<br />
Patrizia Rupprechter-Kaufmann, M.A.<br />
Frau Holle interkulturell<br />
Am 21.6.<strong>2012</strong> fand die 8. Interkulturelle<br />
Konferenz im Festspielhaus in<br />
Bregenz statt. Hauptthema war Ös terreichs<br />
Schulsystem im Vergleich mit<br />
Schweden und Frankreich. Die Expert/<br />
innen waren sich einig: In Öster reich<br />
besteht dringender Handlungsbedarf<br />
– es braucht bessere Unterstützung<br />
von Kindern mit Migrationshintergrund.<br />
„Es war eine bereichernde Veranstaltung“,<br />
berichtet Patrizia Rupprech ter-<br />
Kaufmann, Lei ter in der Frau Holle<br />
Babysittervermittlung. Die Frau Holle<br />
Babysittervermittlung nutzte mit den<br />
beiden Koordinatorinnen Semra Sahin<br />
(Dornbirn) und Sanja Antonijevic<br />
(Bregenz) den Nachmittag zum Austausch<br />
mit Experten, Vertretern anderer<br />
sozialer Einrichtungen und<br />
Politiker/innen.<br />
Neue Koordinatorin in Lauterach<br />
Nach sagenhaften 14 Jahren als Frau<br />
Holle Koordinatorin in Lauterach hat<br />
Doris Moosbrugger am 25. Juni <strong>2012</strong><br />
ihr Amt in neue Hände gegeben. Doris<br />
Moosbrugger war in ihrer Funktion<br />
in Lauterach ein bekanntes Gesicht,<br />
da sie den Einladungen der Gemeinde<br />
zu Veranstaltungen immer gern gefolgt<br />
ist und dadurch in der Bevölkerung<br />
sehr präsent war. Ihre Zuver-<br />
Doris Moosbrugger und Manuela Dolinar<br />
Frau Holle Babysittervermittlung<br />
lässigkeit, Freundlichkeit und ihr<br />
ruhiges Wesen haben wesentlich dazu<br />
beigetragen, dass die Frau Holle<br />
Babysittervermittlung in Lauterach<br />
zu einer qualitativ hochwertigen<br />
Einrichtung wurde. „Ich lasse sie<br />
nicht gerne ziehen. Da wir aber nicht<br />
weit entfernt voneinander wohnen,<br />
werde ich das eine oder andere Mal<br />
mein Heimweh abstreifen können“,<br />
so Patrizia Rupprechter-Kaufmann,<br />
Leiterin der Frau Holle und ehemalige<br />
Frau Holle Kollegin von Doris<br />
Moosbrugger. Mit Manuela Dolinar,<br />
Mutter von 5 Kindern und Obfrau<br />
des Elternvereines Lauterach, hat<br />
der <strong>Familienverband</strong> eine würdige<br />
Nachfolge für diese Funktion gefunden.<br />
„Ich freue mich sehr auf<br />
die Zusammenarbeit mit Frau Dolinar.<br />
Ihr Erfahrungsschatz und ihr<br />
Engagement sind wertvoll für den<br />
<strong>Familienverband</strong>, die Frau Holle<br />
und vor allem für die Familien und<br />
Jugendlichen der Gemeinde Lauterach.“,<br />
so die Leiterin.<br />
Frau Holle Lauterach, T 0676/83373368<br />
Frau Holle Bludenz:<br />
Dank an Sandra Enderle<br />
Sandra Enderle, Frau Holle Koordinatorin<br />
für Bludenz, beendet nach<br />
drei Jahren engagierten Einsatzes<br />
ihre Aufgabe als Koordinatorin. „Das<br />
Ziel, Familien zu entlasten und Jugendlichen<br />
eine Aufgabe zu vermitteln,<br />
die sinnvoll ist und auch noch<br />
ein Taschengeld einbringt, hat mir<br />
von Anfang an gefallen. Mein monatlicher<br />
Dienst im aha – Tipps und<br />
Infos für junge Leute in Bludenz bot<br />
mir neben der Nutzung der Infrastruktur<br />
auch Gelegenheit, mich mit den<br />
Mitarbeiter/innen dort auszutauschen“,<br />
so Sandra Enderle.<br />
„Für Bludenz suchen wir eine Nachfolgerin,<br />
Interessent/innen bitte bei<br />
mir melden!“, sagt Patrizia Rupprechter-Kaufmann.<br />
(Kontakt siehe unten!)<br />
Bis die Nachfolge gefunden ist:<br />
Frau Holle Klostertal, Barbara Ertl,<br />
T 0676/83373377 und Carmen Messner,<br />
Frau Holle Blumenegg, T 0676/83373371<br />
Die „Nachbar-Frau-Holles“ vermitteln auch<br />
Babysitter nach Bludenz!<br />
36 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 37<br />
Sandra Enderle<br />
KONTAKT<br />
Frau Holle Babysittervermittlung<br />
Patrizia Rupprechter-Kaufmann, M.A.<br />
T 05574/47671-14<br />
patrizia.rupprechter-kaufmann@familie.or.at<br />
www.familie.or.at/frau-hollebabysittervermittlung
Hier schlagen<br />
Kinderherzen höher<br />
Betreuter Kindergarten um nur 90 Cent/Stunde<br />
Spiel und Spaß unter der liebevollen Aufsicht geschulter<br />
Kinderbetreuerinnen. Für 3- bis 7-Jährige im 2. Obergeschoss.<br />
MESSEPARK. DIE NUMMER 1 IN VORARLBERG.<br />
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Fotos: <strong>Vorarlberger</strong> Tagesmütter/Markus Gmeiner<br />
Nicole Sander: „Bei der Tagesmutter ist<br />
meine Tochter bestens aufgehoben.“<br />
Verena Schiemer und Nicole Sander haben einiges gemeinsam.<br />
Beide sind Mütter und arbeiten halbtags. Ihre Kinder bringen sie<br />
einige Vormittage in der Woche zu einer Tagesmutter.<br />
„Meine Tochter Leni hat es mit ihrer<br />
Tagesmutter super“, erzählt Nicole<br />
Sander zufrieden. Leni ist heute zwei<br />
Jahre alt und seit fast eineinhalb Jahren<br />
viermal die Woche vormittags bei<br />
der Tagesmutter Judith Bucher in Vandans.<br />
Seit dieser Zeit arbeitet die 35-<br />
Jährige wieder: „Mein Mann hat seine<br />
Zahnarztpraxis in Schruns eröffnet,<br />
als Leni acht Monate alt war. Er hat<br />
mich in der Ordination gebraucht.“<br />
Was zunächst aus einer Notlage heraus<br />
entstand – in zahlreichen Ge meinden<br />
gibt es keine Betreuungsmöglichkeit<br />
für Kinder unter einein halb Jahren<br />
– entpuppte sich als optimale<br />
Lösung. „Mit unserer Tages mutter ha-<br />
ben wir es super erwischt“, so Sander.<br />
„Leni hat sich von Anfang an wohl gefühlt.“<br />
Sehr zufrieden ist die junge<br />
Mutter mit der kleinen Betreuungsgruppe<br />
bei der Tagesmutter: „Ein Kind<br />
ist immer zum Spielen da.“ Gleichzeitig<br />
wird die Gruppe nie größer als vier<br />
Kinder. „Der Tagesmutter bleibt so<br />
sehr viel Zeit für jedes einzelne Kind.<br />
Das merkt man den Kindern an: Keines<br />
kommt zu kurz.“ Gleichzeitig lernen<br />
die Kinder sehr viel voneinan der.<br />
„Vor allem von den Älteren schaut<br />
sich Leni vieles ab.“<br />
Familiäre Atmosphäre<br />
Die kleine Gruppe von Kindern findet<br />
auch Verena Schiemer aus Bregenz<br />
sehr positiv. Zur Tagesmutter Monika<br />
Wieczorek brachte die berufstätige<br />
Mutter bereits ihren ersten Sohn Luis,<br />
der nun in die Schule kommt. Sohn<br />
Theo, zweieinhalb, ist seit dem Alter<br />
von drei Monaten bei der erfahrenen<br />
Tagesmutter in Bregenz. „Anfangs<br />
brachte ich Theo einen Vormittag in<br />
der Woche zu Monika. Seit ich wieder<br />
25 Stunden pro Woche arbeite, ist er<br />
jeden Vormittag da“, erzählt die 38-<br />
Jährige.<br />
„Die Tagesmutter ist für Kinder eine<br />
gute Gelegenheit, mit anderen Kindern<br />
einen ganz normalen Alltag zu<br />
leben: Anders als in einem klassischen<br />
Betreuungssetting helfen sie beim<br />
Kochen, gehen mit zum Einkaufen,<br />
machen einfach alles mit, was in einer<br />
normalen Familie so zu tun ist“, sagt<br />
Schiemer. Vor allem für Einzelkinder<br />
sieht Verena Schiemer in dieser Betreuungsform<br />
einen großen Vorteil.<br />
„Für mich und meine Buben ist die<br />
Tagesmutter wie ein Familienmitglied,<br />
ihre eigenen Kinder sind ähnlich wie<br />
Cousins.“<br />
Begeistert ist Nicole Sander von der<br />
pädagogischen Erfahrung ihrer Tagesmutter:<br />
„Judith hat sich sehr liebevoll<br />
um die Einschlafschwierigkeiten<br />
unserer Tochter gekümmert. Heute<br />
schläft Leni ganz problemlos ein.“<br />
Zeitlich flexibel<br />
Für beide Mütter ist die zeitliche<br />
Flexibilität neben der familiären<br />
Atmosphäre bei den Tagesmüttern ein<br />
wichtiges Argument. Verena Schiemer:<br />
„Dauert eine Besprechung einmal<br />
länger, ist das für Monika überhaupt<br />
kein Problem.“ „Die zeitliche Flexibilität<br />
ist für jede berufstätige Mutter<br />
ein Riesenvorteil“, sagt Nicole Sander<br />
und zieht ein überaus positives<br />
Resüme: „Ich würde es jederzeit wieder<br />
so machen!“<br />
TAGESMüTTER GESUCHT!<br />
Die <strong>Vorarlberger</strong> Tagesmütter suchen<br />
dringend neue Tagesmütter. Ein neuer<br />
Ausbildungszyklus startet im Jänner 2013.<br />
Mehr über die Ausbildung zur Tagesmutter<br />
oder die Angebote der <strong>Vorarlberger</strong> Tages -<br />
mütter gibt es unter www.verein-tagesbetreuung.at<br />
oder T 05522/71840.<br />
38 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 39
Der erste Berg im Montafon ist in mehrfacher Hinsicht die Nummer 1.<br />
Nach der traumhaften Auffahrt mit der Gondel finden Familien mit Kindern ebenso<br />
wie Wanderfreunde, die von hier aus ihre große Tour planen, ein wahres Paradies an<br />
Möglichkeiten vor.<br />
Golmi´s Forschungspfad - Forschen und Staunen für Groß und Klein<br />
Waldseilpark-Golm - Geschicklichkeitsparcour und Kletterspaß in einem<br />
Flying-Fox-Golm - der ultimative Flug über den See<br />
Alpine-Coaster-Golm - der heißeste Schlitten Vorarlbergs<br />
Was einer nicht kann, das schaffen viele.<br />
Wenn’s um eine starke Gemeinschaft<br />
geht, ist nur eine Bank meine Bank.<br />
Was einer nicht kann, das schaffen viele – dieser Gedanke hat Raiffeisen<br />
zur stärksten Gemeinschaft Österreichs gemacht. Das schafft Sicherheit<br />
– und davon hat jeder Einzelne etwas. Seit über 125 Jahren. Mehr über<br />
Raiffeisen erfahren Sie unter www.raiba.at.<br />
„Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs“: 42 Teilnehmer/innen waren im Juli mit<br />
Jägerin Monika Dönz-Breuss am Kristberg unterwegs. Obwohl es ziemlich kühl,<br />
zeitweise nass und fast durchgehend neblig war, war die Stimmung sehr gut und<br />
es hat allen, vor allem den Kindern, sehr gut gefallen!<br />
WALDERLEBNISTAGE<br />
FüR <strong>FAMILIE</strong>N<br />
Dauer ca. 3,5 Stunden<br />
Samstag, 15. September <strong>2012</strong><br />
Treffpunkt: Parkplatz Landesbibliothek<br />
Bregenz, 10.00 Uhr, Ende zirka 13.30 Uhr<br />
Weitere Termine bei den Ortsverbänden.<br />
Info: www.familie.or.at, T 05574/47671<br />
Bitte mitbringen: Wetterfeste Kleidung,<br />
gutes Schuhwerk und Jause. Die Walderlebnistage<br />
finden bei jedem Wetter statt!<br />
Kosten: Mit dem <strong>Vorarlberger</strong> Familienpass<br />
oder der Mitgliedskarte des <strong>Familienverband</strong>es<br />
kostet ein Walderlebnis-Ticket 1,- Euro<br />
pro Person und ist im Vorverkauf bei allen<br />
Raiffeisen banken, Sparkassen und ländle-<br />
TICKET Vorverkaufsstellen erhältlich. Die<br />
Gruppengröße ist begrenzt – sichern Sie<br />
sich Ihre Teilnahme mit einem Wald er lebnisticket.<br />
Kinder unter 4 Jahren können ohne<br />
Ticket mit den Eltern teilnehmen.<br />
KOSTENLOSE BROSCHüRE<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />
Bergmannstraße 14, 6900 Bregenz<br />
T 05574/47671, info@familie.or.at<br />
40 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 41
Kultur<br />
Cinello – Für Kinder und Familien<br />
Bludenz Kultur lädt zu interaktiven Konzerten für Kinder von 1 bis 3 Jahren<br />
Wie klingen <strong>Herbst</strong>, Winter, Frühling<br />
und Sommer in einer Phantasiewelt?<br />
Welche Sinneseindrücke erwarten uns,<br />
wenn wir die neugierige Fee und ihren<br />
treuen Begleiter, den Marienkäfer<br />
Cinello, auf ihrer Blumenwiese besuchen?<br />
Verschiedene Musiker begeis -<br />
tern mit ihren faszinierenden Instrumenten<br />
und Klängen den kleinen<br />
Cinello und die Fee. Mit ihrer Musik<br />
eröffnen sie Stimmungen für die jeweilige<br />
Jahreszeit und knüpfen auf<br />
diese Weise freundschaftliche und<br />
spielerische Bande zu unserem jüngsten<br />
Publikum.<br />
Inspirierende Bewegungsbilder laden<br />
jeweils 40 Minuten lang zum Mitmachen<br />
ein. Wahrnehmungsspiele fördern<br />
das musikalische Empfinden und erweitern<br />
das Konzert zu einem sinn-<br />
Wir verlosen<br />
3 Kombitickets<br />
„Dudel-Geknuddel“<br />
19.11.<strong>2012</strong>, 14.30 Uhr<br />
T 05574/47671<br />
info@familie.or.at<br />
lichen Erlebnis. „Cinello“ lässt Sie<br />
und Ihr Kind eintauchen in ein genussreiches<br />
Umfeld, in dem die Kinder –<br />
bewusst oder unbewusst – ins musikalische<br />
Geschehen eingebunden<br />
werden. Das Programm ermöglicht<br />
ihnen, ohne jeden Zwang mitzumachen<br />
oder einfach nur dabei zu sein.<br />
Kinderwagen-Parkplatz, Wickeltisch<br />
und Teebar stehen zur Verfügung.<br />
„7 oder warum ich auf der Welt bin“<br />
In einem ungewöhnlichen Interviewfilm sind Kinder zwischen 6 und 10 die Hauptdarsteller<br />
Nicht die Lebenssituationen der Kinder stehen im Mittelpunkt,<br />
sondern die großen weltumspannenden Fragen, mit denen sich<br />
die Menschheit von jeher beschäftigt hat, ohne allgemein gültige<br />
Antworten zu finden. Diese erörtern die Kinder humorvoll,<br />
nachdenklich, frech und engagiert, und ihre Erklärungen sind<br />
beileibe nicht „dümmer“ als die von Erwachsenen. Klaus Feurstein<br />
„Man hat eigentlich immer was zum<br />
Nachdenken. Und darüber kannst du<br />
dann nachdenken“, meint der zehnjährige<br />
Jonathan aus Berlin, der be -<br />
geisterter Angler ist und später einmal<br />
Butler werden will. Die neunjährige<br />
Chrysanthi aus Kreta sieht das Herz<br />
als Batterie, aber „ohne eine Seele<br />
gibt es keine Welt und kein Leben“.<br />
Beeindruckend ist, wie früh Kinder<br />
die Zerstörung der Umwelt wahrnehmen<br />
und dafür plädieren, die Natur<br />
und alle Lebewesen zu schützen,<br />
denn „die Natur ist die einzige Sache<br />
auf der Welt, die nicht von Menschen<br />
gemacht worden ist“.<br />
Auch der Tod hat einen festen Platz<br />
in ihrem Leben und Denken. Die<br />
Schwestern Vici und Vivi aus Bulgarien<br />
glauben, ihre Mutter habe sie<br />
geboren, weil ihr Bruder schon als<br />
Kind gestorben ist. Und der kleine<br />
Basile aus Paris, der selbst schon<br />
beinahe dem Tod begegnet ist, glaubt<br />
an Reinkarnation und würde gerne<br />
mit ihm einen Kaffee trinken.<br />
Für das Indio-Mädchen aus Ecuador<br />
gehört die traditionelle Tracht ebenso<br />
zum Alltag wie die Sportkleidung<br />
und der Computer. Sie möchte einmal<br />
Ärztin oder Apothekerin werden und<br />
träumt vom Fliegen und davon, die<br />
Welt zu sehen. Aber Zukunft und<br />
Vergangenheit ihres Volkes sind für<br />
sie immer präsent und sie macht sich<br />
Gedanken über den Ursprung des alltäglichen<br />
Rassismus.<br />
Das Motiv des Fliegens und eine durch<br />
die verschiedenen Szenen schwebende<br />
Feder verbinden die unterschiedlichen<br />
Schauplätze und Charaktere. Dieser<br />
Wechsel ist für den Zuschauer interessant<br />
und abwechslungsreich. „Das<br />
Verhalten der Kinder vor der Kamera<br />
wirkt spontan und ungekünstelt und<br />
zeugt von großem Vertrauen im Verhältnis<br />
zwischen den Filmemachern<br />
und ihren jungen Protagonisten.<br />
Die Kinder sind gut ausgewählt und<br />
überzeugen durch ihre Individualität<br />
und Offenheit. Sie sind großartige<br />
Selbstdarsteller und beweisen: „Neugier<br />
ist der Ausgangspunkt aller Philosophie.“<br />
(Jurybegründung für das Prädikat<br />
„Besonders wertvoll“)<br />
Der Film eignet sich zum Einsatz in<br />
der Volksschule (ab ca. 8 Jahren),<br />
kann aber auch in der Familie miteinander<br />
angeschaut werden. Sicher<br />
ergeben sich Anknüpfungspunkte zum<br />
Gespräch über die Aussagen der Kin der<br />
im Film und zum Weiterphilosophieren<br />
mit den eigenen Kindern. Die DVD,<br />
die auf der Medienstelle ausgeliehen<br />
werden kann, enthält zusätzlich viele<br />
Hintergrundinformationen und An re -<br />
gungen zur Diskussion. Auf der Videoebene<br />
können unter dem Menüpunkt<br />
„Themen“ die wichtigsten Filmausschnitte<br />
zu den einzelnen Themen,<br />
die sonst über den ganzen Film verteilt<br />
sind, nochmal gezielt zusammengefasst<br />
abgespielt werden.<br />
MEDIENSTELLE<br />
Medien – Film<br />
Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch<br />
T 05522/3485-142 oder -208<br />
medienstelle@kath-kirche-vorarl-<br />
42 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 43
Rezept<br />
Bild und Rezept: Wirtschaftsfachschule Bezau<br />
Tofuknöderl<br />
auf Rahmzucchini<br />
Zutaten:<br />
250 g Tofu<br />
1 El. milder Bergkäse gerieben<br />
2 El. Semmelbrösel<br />
1 El. Mehl<br />
2 Eier<br />
Salz, Pfeffer<br />
Frische Kräuter: Petersilie,<br />
Bohnenkraut<br />
Gemüse:<br />
1 Zwiebel oder Lauch<br />
½ kg Zucchini – julienne geschnitten<br />
1 El. Butter<br />
Salz, Pfeffer, Suppenwürze<br />
1 B. Sauerrahm oder Crème Fraiche<br />
Zubereitung<br />
Tofu fein reiben und mit allen anderen<br />
Zutaten vermischen, im Kühlschrank rasten<br />
lassen und einen Probeknödel kochen.<br />
Zwiebel/Lauch fein schneiden, in Butter<br />
anschwitzen, Zucchini zugeben, mit wenig<br />
Wasser aufgießen, Gewürze zugeben und<br />
kurz dünsten. Den Rahm verrühren und<br />
zugeben, abschmecken.<br />
Anrichten: Gemüse in tiefe Teller füllen,<br />
die Knöderl darauf anrichten, mit Kräutern/<br />
Schnittlauch bestreut servieren!<br />
KOCHBUCHTIPP<br />
Einfach vegan<br />
Genussvoll durch den Tag<br />
Autor: Roland Rauter<br />
Verlag: Schirner<br />
Preis: e 20,60<br />
ISBN: 978-3-8434-1055-7<br />
Kreative Rezepte, Menübeispiele, inspirierend<br />
und doch unkompliziert: Ob Aufstrich sortiment<br />
mit Fladenbrot, Nuss-Grießschnitten<br />
mit Apfelrotkohl, Madras-Curry oder Maroni-<br />
Schupfnudeln, die Kombinationen beflügeln<br />
die Fantasie und erleichtern gerade jetzt,<br />
in der Fülle des <strong>Herbst</strong>es, den Einstieg in<br />
die Vegane Küche. Der Autor ernährt sich<br />
seit 10 Jahren vegan, gibt auf einer Seite<br />
Ernährungstipps und erklärt die Basisprodukte.<br />
Das Buch ist eine Fundgrube für all<br />
jene, die auf tierische Produkte verzichten<br />
wollen und noch nicht so recht wissen, wie.<br />
Das Entdecken der Vielfalt steht im Vordergrund,<br />
die Rezepte sind leicht erfassbar<br />
und die Gerichte von der Fotografin liebevoll<br />
in Szene gesetzt.<br />
Tipp von Dipl. Päd. Cecilia Brandstetter,<br />
Wirtschaftsfachschule Bezau<br />
Rischel, raschel, tipp, tipp, tapp<br />
läuft ein Igel durch den Garten, kann<br />
die Dämmerung kaum erwarten …<br />
Heute basteln wir Igel … er kann sogar laufen!<br />
Du brauchst dafür:<br />
Festen (ev. braunen) Pappkarton,<br />
Schere, Buntstifte, ev. Wasserfarben,<br />
kleines Küchensieb, alte Zahnbürste<br />
Musterklammern<br />
Übertrage die Vorlage in deiner<br />
gewünschten Größe auf den Karton<br />
und schneide dann Igel und Zahnrad<br />
aus. Falls der Igel noch nicht braun<br />
ist, male diesen mit braunem Farbstift<br />
an. Du kannst auch braune<br />
Wasserfarbe nehmen, die Zahnbürste<br />
als Pinsel benützen und den Igel<br />
durch das Sieb bespritzen – Achtung:<br />
das Schnäuzchen soll hell bleiben<br />
(also abdecken) und bekommt dann<br />
auch ein Auge aufgemalt.<br />
Heidi Feuerstein Basteln<br />
Nun mache mit einem Spieß an den<br />
dafür vorgesehenen Stellen je ein<br />
Loch und fixiere die beiden Teile mit<br />
einer Musterklammer. Wenn du den<br />
Igel jetzt an den Stacheln hälst,<br />
kann er auf seinen kurzen Beinchen<br />
laufen. Rischel, raschel, tipp, tipp,<br />
tapp …<br />
44 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 45
Lust auf<br />
Lesen, Hören, Spielen<br />
Gelesen haben Martina Maier und Monika Klement<br />
Die Gespensterjagd im Spukhaus. Ein sprechender Kompass,<br />
der den geheimen Pfad durch das Spukhaus kennt, verzauberte<br />
Wände, die nur flinken Mäusen oder schlauen<br />
Hasen den Weg frei geben und ein hungriges Gespenst,<br />
das Käse klaut und sich versteckt. Durch die Hörspiel-<br />
Elemente und die Anweisungen des Kompasses können<br />
die Kleinen in eine faszinierende interaktive Gespenster geschichte<br />
eintauchen. Bei diesem Spiel geht es darum, gemeinsam<br />
zu gewinnen. Soundeffekte, Geisterstimmung und<br />
liebevoll ausgewählte Sprecherstimmen versetzen die Spieler<br />
mitten in eine lustige und spannende Gespensterjagd.<br />
46 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong><br />
Schnappt Hubi!<br />
Verlag: Ravensburger<br />
Preis: ca. e 35,-<br />
Alter: Ab 5 Jahren<br />
Wo die wilden Geister wohnen<br />
Autorin: Alexandra Oswald<br />
Verlag: Papierfresserchens MTM<br />
ISBN: 978-3-86196-150-5<br />
Preis: e 11,90<br />
Alter: Ab 8 Jahren<br />
Scheint der Mond, du hörst einen Schrei, ist es Gruselgeisterei!<br />
Knarrende Treppenstufen in der Nacht – doch<br />
niemand ist zu sehen, merkwürdige Aktivitäten in einem<br />
leerstehenden Haus, schwebende Lichter auf dem Friedhof,<br />
ein Schatten mit Eigenleben, schaurige Begegnungen im<br />
dunklen Keller und das Allerschlimmste: Ein Matheheft,<br />
das, während man schläft, auf mystische Weise alle Ergeb -<br />
nisse durcheinanderwirbelt! Jede der 44 hier versammelten<br />
Schauer-, Schreck- und Spukgeschichten für Kinder<br />
findet einen ganz eigenen, originellen Gruselgrund. (mm)<br />
Buch- und<br />
Spielverlosung<br />
am 8. Oktober!<br />
Bis zu diesem Tag an ru fen oder<br />
mailen und sich eines der<br />
vorge stel l ten Bücher/Spiele<br />
wünschen!<br />
LEGO Friends – Neue Serie<br />
Infos: www.lego.de und im Spielwarenhandel<br />
Die neue LEGO Linie Friends stellt das Thema Freundschaft<br />
in den Mittelpunkt und wurde speziell für Mädchen<br />
entwickelt. Freundschaft hat für Mädchen einen besonders<br />
hohen Stellenwert – das hat die Entwicklung der Serie<br />
bestimmt. In „Heartlake City“ nehmen die Freundinnen<br />
Olivia, Andrea, Mia und Stephanie mit ihren Hunden an<br />
einem Hunde-Talentwettbewerb teil, gehen auf Tour durch<br />
das Stadtzentrum oder pflegen Tiere in der Tierklinik …<br />
Wir verlosen:<br />
Tierklinik – Ein Herz für Tiere, Café – mitten im Leben,<br />
Stephanies Cabrio – von einem Abenteuer ins nächste<br />
Das Orakel der langen Nasen<br />
Autoren: Sebastian Beele, Sabrina Weil<br />
Verlag: Papierfresserchens MTM<br />
ISBN: 978-3-86196-100-0<br />
Preis: e 13,90<br />
Alter: Ab 6 Jahren<br />
Der kleine Ameisenbär Paul wird ständig wegen seiner<br />
langen Nase ausgelacht. Also macht er sich eines Nachts<br />
heimlich auf den Weg, um das sagenumwobene „Orakel<br />
der Langen Nasen“ zu finden, das angeblich auf alle Fragen<br />
und Probleme eine Antwort weiß. Dabei muss er aufregende<br />
Abenteuer bestehen und trifft auf einige kuriose<br />
und witzige Weggefährten, die ihn jedes Mal ein Stückchen<br />
näher zum Orakel führen. Oder etwa doch nicht? (mm)<br />
Rätsellösung von Seite 50:<br />
linke Seite: Das ist der <strong>Herbst</strong>. | Rechte Seite: Es ist der Weg.<br />
T 05574/47671-0<br />
info@familie.or.at<br />
Das Familienhaus<br />
Autoren: Jesper Juul, Monika Oien<br />
Verlag: Kösel<br />
ISBN: 978-3-466-30920-7<br />
Preis: e 17,50<br />
Jesper Juul – der Name spricht für sich. In diesem aktuellen<br />
Buch begibt sich der bekannte Familientherapeut<br />
in einen Dialog mit der norwegischen Journalistin Monika<br />
Oien. Gemeinsam gehen sie dem Abenteuer „Elternschaft“<br />
nach und streifen so durch die einzelnen Phasen im Leben<br />
mit Kindern (vom Baby bis zum Pubertierenden).<br />
Durch den Gesprächscharakter ist das Buch sehr angenehm<br />
zu lesen und inhaltlich äußerst hilfreich für alle,<br />
die mit Kindern und Jugendlichen leben. (mk)<br />
Wo ist mein Hut<br />
Autor: Jon Klassen<br />
Verlag: Nord Süd<br />
ISBN: 978-3-314-10117-5<br />
Preis: e 15,40<br />
Alter: Ab 4 Jahren<br />
Ein meist freundlicher Bär sucht seinen Hut. Seinen roten,<br />
dreieckigen Lieblingshut. Er trifft viele verschiedene<br />
Tiere und – am Ende – entdeckt er auch seinen Hut! Mit<br />
Augenzwinkern erzählt der Autor diese einfache, schöne<br />
Geschichte! (mk)<br />
p<br />
Mehr Kinder- und Jugendliteratur finden Sie unter:<br />
www.papierfresserchen.at<br />
Rotkäppchen<br />
Autor: Adolfo Serra<br />
Verlag: Aracari<br />
ISBN: 978-3-905945-32-4<br />
Preis: e 14,30<br />
Alter: Ab 4 Jahren<br />
Rotkäppchen ist eines der Märchen, die mir als Kind Angst<br />
gemacht haben. Jedoch so, dass ich es immer wieder<br />
hören und lesen wollte. Genau diese Spannung greift<br />
der Autor und Zeichner gekonnt auf. Er kommt ganz ohne<br />
Text aus und lässt die Bilder sprechen. Die Kraft der<br />
Illustrationen fesselt Groß und Klein. Wer den Inhalt des<br />
Märchens kennt, hat sicher große Entdeckungen zu machen!<br />
(mk)
Service<br />
Ich und Papa – neue Zeiten,<br />
neue Seiten<br />
Ein Wochenende für Vater und Kind<br />
von 10 – 13 Jahren: Die vorpubertäre,<br />
Zeit bringt viele Veränderungen mit<br />
sich und so können der Alltag und die<br />
Beziehung zwischen Papa und Sohn/<br />
Tochter manchmal anstrengend sein.<br />
13./14. Oktober <strong>2012</strong><br />
Martin Waldner, Bizau, Outdoorguide und<br />
Erlebnispädagoge gemeinsam mit Polo<br />
Noyalet, Übersaxen, Waldpädagoge und<br />
Geschichtenerzähler.<br />
Herausforderung Pubertät<br />
Ein Seminar für Eltern und Menschen,<br />
die sich mit dieser prägenden Zeit auseinander<br />
setzen wollen. „Kann ich ‚Ich‘<br />
sein, eine eigene Identität finden und<br />
eine starke Authentizität entwickeln?“<br />
Das ist die zentrale Frage der Pu ber tät,<br />
einer der wichtigsten und schwie rig -<br />
sten Entwicklungsschritte, die jeder<br />
Mensch zu bewältigen hat.<br />
23.-25. November <strong>2012</strong><br />
Günter Funke, Berlin, Theologe und Exis tenz-<br />
analytiker, Kurator der Internationalen<br />
Pädagogischen Werktagung Salzburg<br />
Info: Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast,<br />
T 05523/62501, www.arbogast.at<br />
48 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong><br />
Mehrlingseltern: Kleiderbörse<br />
Am 15. September veranstaltet der<br />
Mehrlingselternverein wieder eine<br />
Kleiderbörse in Rankweil. Speziell für<br />
Eltern von Zwillingen und Drillingen<br />
gibt es an mehr als 55 Ständen Kin der -<br />
wagen, Kleidung in Top-Zustand, Fahrräder,<br />
Babyutensilien, Spielsachen und<br />
vieles mehr. Außerdem ein Kinder pro -<br />
gramm mit Kinderschminken, Drachen<br />
basteln und Scoubidou. Der Verein zur<br />
Unterstützung von Mehrlingseltern<br />
freut sich sehr auf den Besuch!<br />
Samstag, 15. September <strong>2012</strong><br />
13.00 – 16.00 Uhr<br />
Vereinshaus Rankweil, Nähe Bahnhof<br />
www.mehrlingselternverein.at<br />
Auf die Berge fertig los – Erlebniswochenende<br />
für Familien<br />
Wandern mit Kindern macht riesigen<br />
Spaß! Noch mehr Freude bereitet es<br />
bei einem Erlebniswochenende mit<br />
Übernachtung in einer „urigen“ Hütte.<br />
Für Kinder sind spannende Spiele und<br />
Spurensuche-Wanderungen angesagt,<br />
während die Erwachsenen mehr über<br />
alpine Gefahren und Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
lernen. Kursleitung: Je ein Berg-<br />
und Wanderführer und ein Bergretter.<br />
Teilnehmerbetrag: Familienpass/<strong>Familienverband</strong>:<br />
pro Erwachsener e 40,- inkl. Übernach<br />
tung ohne Verpflegung. Ohne Ermä-<br />
ßigung: pro Erwachsener e 60,- inkl.<br />
Übernachtung ohne Verpflegung. Kinder<br />
zahlen keinen Beitrag! | 29./30. Septem-<br />
ber, Biberacher Hütte (Bregenzerwald)<br />
Infoabend: 27. September, Rettungs-/<br />
Bergrettungsheim Dornbirn<br />
Infos, Anmeldung: Initiative Sichere<br />
Gemeinden, T 05572/54343-0<br />
www.sicheregemeinden.at<br />
Jung im Kopf und froh im Herz!<br />
Mehr Lebensqualität mit ALT.JUNG.<br />
SEIN. Kursen: Wer sein Gedächtnis<br />
und seine Beweglichkeit gezielt<br />
trainiert, schafft die Grundlage, um<br />
das eigene Älterwerden mit all den<br />
herausfordernden Seiten gut annehmen<br />
zu können. Im <strong>Herbst</strong> starten<br />
wieder neue Kurse.<br />
Kostenlos schnuppern:<br />
_ Kennelbach, Seniorenstüble in der<br />
Friedrich Schindlerstr., Dienstag, 18.9.,<br />
15.00 – 16.30 Uhr<br />
_ Schwarzach, Pfarrsaal, Dienstag, 2.10.,<br />
14.30 – 16.00 Uhr<br />
Kontakt: Katholisches Bildungswerk,<br />
Dr. Evelyn Pfanner, M 0664/2259141<br />
Infos: www.altjungsein.at<br />
KINDERUNI Vorarlberg<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium und FH Vorarlberg starten ab <strong>Herbst</strong> gemeinsame KINDERUNI Vorarlberg.<br />
Weil man nur gemeinsam stark ist,<br />
haben sich die KinderMusikUni Vorarlberg<br />
und die FHV-Kinderuni zusammengeschlossen<br />
und bieten ab dem<br />
Winter semester <strong>2012</strong>/2013 ein gemeinsames<br />
Vorlesungsprogramm für<br />
Kinder von 8-12 Jahren an. Unter dem<br />
Namen KINDERUNI Vorarlberg finden<br />
an den beiden Hochschulen insgesamt<br />
sechs Vorlesungen statt. Die Themen,<br />
zu denen die Dozent/innen den Kin -<br />
dern auf einfache Art und Weise<br />
komplexe Zusammenhänge erklären,<br />
reichen von Technik über Wirtschaft<br />
bis hin zur Musik. Dabei können tausend<br />
Fragen gestellt und auf spieler -<br />
ische Weise die Dinge erforscht werden.<br />
Anmeldung<br />
Zu jeder Vorlesung ist eine Anmeldung<br />
erforderlich. Alle Detailinformationen<br />
zur KINDERUNI Vorarlberg finden Sie<br />
auf: www.fhv.at/kinderuni. Der Besuch<br />
ist kostenlos. Die KINDERUNI<br />
Vorarlberg wird unterstützt von Kinder<br />
in die Mitte und dem VVV.<br />
Anfahrt<br />
Der Verkehrsverbund stellt den Kinder -<br />
uni-Studierenden sowie einer Begleitperson<br />
innerhalb von Vorarlberg ein<br />
KINDERUNI Vorarlberg, Wintersemester <strong>2012</strong>/2013<br />
Was haben Kunststoffe und Spaghetti<br />
gemeinsam?<br />
Mittwoch, 10. Oktober <strong>2012</strong>, 14.00 –<br />
16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />
Prof. Dr.-Ing. Lars Frormann<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 13. September<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
An die Wurzel des Computers – oder<br />
sind Computer immer so schlau?<br />
Mittwoch, 7. November <strong>2012</strong>, 14.00 und<br />
16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />
Prof. (FH) DI Dr. Regine Bolter Prof. (FH)<br />
DI Dr. Karl-Heinz Weidmann<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 11. Oktober<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Musik – Gänsehaut und Freudentaumel!<br />
Mittwoch, 28. November <strong>2012</strong>, 16.00 Uhr,<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium<br />
Mag. Dr. Gunhild Häusle-Paulmichl<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 25. Oktober<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
kostenloses Ticket zur Verfügung. Die<br />
besten Verbindungen finden Sie in der<br />
Fahrplanauskunft von www.vmobil.at.<br />
Handeln, tauschen und bezahlen –<br />
wozu brauchen wir Geld?<br />
Mittwoch, 12. Dezember <strong>2012</strong>, 14.00 und<br />
16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />
Prof. (FH) Dr. Carsten Bartsch, MBA<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 8. November<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Sehen – fühlen – kaufen. Warum die<br />
Verpackung beeinflusst, was wir kaufen<br />
Mittwoch, 16. Jänner 2013, 14.00 und<br />
16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />
Prof. (FH) Dipl.-Psych. Axel Meermann<br />
Katharina Schneider<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 13. Dezember<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
Wo geht’s denn hier zur Musik?<br />
Mittwoch, 23. Jänner 2013, 16.00 Uhr,<br />
<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium<br />
Gerhard Fend<br />
Anmeldung ab Donnerstag, 20. Dezember<br />
<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />
<strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 49
Rätsellösung auf Seite 46<br />
50 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 51
Werben und gewinnen<br />
Wir sind/ich bin das neue <strong>Familienverband</strong>smitglied:<br />
Name/n, Geburtsdaten<br />
Kind/er, Geburtsdaten<br />
Adresse<br />
E-mail<br />
Mitglied<br />
werden &<br />
gewinnen!<br />
Wir sind/ich bin bereits Mitglied:<br />
Einsendeschluss: 31. Dez. <strong>2012</strong><br />
Ja, Ich will Mitglied werden – h 15,– pro Jahr<br />
inkl. 4 Ausgaben der <strong>FAMILIE</strong><br />
Bergmannstraße 14<br />
A–6900 Bregenz<br />
Tel 05574/47671<br />
Fax 05574/47671-5<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />
Bergmannstr. 14<br />
6900 Bregenz<br />
info@familie.or.at<br />
familie.or.at<br />
Überzeugen Sie Familien in Ihrer Umgebung, Ihre Freunde, Verwandten<br />
oder die jungen Nachbarn von den Vorteilen einer Mitgliedschaft in<br />
Vorarlbergs größter und überparteilicher Familienorganisation. Oder<br />
schenken Sie eine Mitgliedschaft! Falls Sie selber noch nicht dabei<br />
sind: Um nur 15,– Euro pro Jahr können Sie alle Vorteile nutzen und gewinnen.<br />
Unter allen Neumitgliedern und allen Werber-Fa milien verlosen<br />
wir am Jahresende Urlaub am Bauernhof und im Naturho tel Chesa Valisa<br />
in Hirschegg, ein Wien-Wochenende im Hotel am Stephansplatz inklusive<br />
Anreise mit Intersky, Ravensburger Spiele und Eintritte ins Spieleland, ...<br />
Mitgliedsvorteile:<br />
_ 4x pro Jahr Zeitschrift <strong>FAMILIE</strong><br />
_ gratis Frau Holle Babysittervermittlung<br />
_ ermäßigte <strong>Familienverband</strong>sbücher<br />
_ kostenlose Paar-/Familienberatung<br />
_ ermäßigter Eintritt bei Veranstaltungen<br />
T 05574/47671 | info@familie.or.at<br />
Bitte ausreichend<br />
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