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FAMILIE Herbst 2012 - Vorarlberger Familienverband

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Im Eigenverlag P.b.b. 02Z033553M Verlagspostamt 6900 Bregenz | EUR 3,50<br />

Familie<br />

Zeitschrift des <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong>es | Heft 3 | September <strong>2012</strong><br />

Alles eine Frage des Blickwinkels<br />

Martine Durig über die internationale Volksschule Bludenz Mitte<br />

Was unsere Liebe nährt<br />

Albert Feldkircher ermutigt Paare<br />

Gemeinsam und doch für sich<br />

Drei Frauen, drei Generationen – ein Besuch von Jutta Berger


Frau Holle<br />

Babysittervermittlung<br />

Wir vermitteln Babysitter!<br />

In Alberschwende, Au, Bezau, Bildstein, Bizau, Bludenz, Bregenz,<br />

Blumen egggemeinden, Doren, Damüls, Dornbirn, Großes Walsertal, Hard,<br />

Kennel bach, Klostertal, Kleinwalsertal, Langen/B., Lauterach, Lustenau,<br />

Mellau, Mittelbregenzerwald, Nenzing, Satteins, Schoppernau, St. Anton<br />

im Montafon bringen wir jugendliche Babysitter und Familien zusammen.<br />

Für alle ein Gewinn!<br />

Kontakt, Info: Frau Holle Babysittervermittlung | <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />

T 05574/47671, patrizia.rupprechter-kaufmann@familie.or.at<br />

www.familie.or.at<br />

Schulpartnerschaft leben<br />

Die Schulpartnerschaft – die Zusammenarbeit von Schule/Eltern/Kind – ist in den österrei<br />

chi schen Schulgesetzen verankert – nachzulesen in unserem soeben neu aufgelegten<br />

„Schulhandbuch“. Nur: Gesetze allein schaffen noch keine Schulpartnerschaft. Schulpartnerschaft<br />

kann auch nicht verordnet werden. Sie braucht engagierte Menschen, die<br />

sich als Elternvertreter/innen zur Verfügung stellen; sie braucht motivierte Lehrer/innen,<br />

die Eltern und Schüler/innen mit einbinden wollen und sie braucht begeisterte Schüler/<br />

innen, die gefragt werden wollen und mitentscheiden möchten. Für die Herausgabe des<br />

Schulhandbuches danken wir dem Land Vorarlberg für die finanzielle Unterstützung, dem<br />

Landeselternbüro für den Vertrieb und die Zusammenarbeit und unserem Dachverband<br />

in Wien für die Produktion. Das neue Buch ist bei uns und beim Landeselternbüro kostenlos<br />

erhältlich. Mehr Infos dazu im Bericht von Landeseltern-Verbands Vorsitzenden Monika<br />

Hillbrand auf Seite 16. Einen guten Schul-Start und herzlichen Dank an alle,<br />

die sich in der Schulpartnerschaft engagieren!<br />

Mag. Andreas Prenn<br />

Obmann des <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong>es<br />

Einen guten Start und eine Einladung!<br />

Ariane Grimm, Daniela Natter-King,<br />

Vera Fitz, Nina Wild und Elisabeth<br />

Rüf-Küer starten mit dem <strong>Familienverband</strong><br />

Lingenau neu durch und freuen<br />

sich über jede Mitarbeit und Unterstützung.<br />

Großes Ziel der jungen<br />

Mütter ist die Verbesserung der In -<br />

frastruktur für Familien in Lingenau.<br />

Wir gratulieren zum Start, danken für<br />

den Einsatz und wünschen viel Freude<br />

und bereichernde Erlebnisse! Die gibt<br />

es garantiert! Mehr auf S. 35.<br />

Eine gute Gelegenheit den <strong>Familienverband</strong><br />

und viele der Ehrenamtlichen<br />

kennenzulernen oder wieder einmal<br />

zu treffen ist unsere Jahreshauptversammlung<br />

– heuer am Freitag, 5.<br />

Oktober <strong>2012</strong>, 19.30 Uhr im Hotel<br />

Martinspark in Dornbirn. Wir laden<br />

dazu herzlich ein und bitten um<br />

Stand Punkt<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Fr, 5. Oktober, 19.30 Uhr<br />

Hotel Martinspark<br />

Dornbirn<br />

Ihre Anmeldung! T 05574/47671<br />

oder info@familie.or.at<br />

Barbara Fink, Geschäftsführung<br />

barbara.fink@familie.or.at<br />

<strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 3


Dornbirner <strong>Herbst</strong>messe <strong>2012</strong> – <strong>Familienverband</strong> präsent!<br />

Familie hat höchste Priorität: Darüber waren sich Landehauptmann Mag.<br />

Das Messe-Kinderländle öffnet seine Tore: Vom 5. – 9. September <strong>2012</strong><br />

Markus Wallner, <strong>Familienverband</strong>s-Obmann Mag. Andreas Prenn und Finanzreferent<br />

wieder am neuen und größeren Standort in der Halle 7/8. Für die Betreuung<br />

Michael Goldner (vrnl) beim Treffen im Landhaus Anfang März einig.<br />

der 3-10-Jährigen steht ein perfekt eingerichteter Kindergarten zur<br />

„Die vielfältigen Leistungen unserer Familien für die Gemeinschaft sind unverzichtbar.<br />

Verfügung. Angehende Kindergartenpädagoginnen kümmern sich um die<br />

Daher ist es völlig richtig, wenn die Familien in Vorarlberg mit bestmöglichen<br />

jungen Messebesucher. Hier spielen die Kleinen, während die Eltern einen<br />

Rahmenbedingungen unterstützt und gestärkt werden“, so der neue <strong>Vorarlberger</strong><br />

Messerundgang machen. Mitarbeiterinnen des <strong>Familienverband</strong>es betreuen<br />

Landeshauptmann Markus Wallner – der auch Vater von drei Kindern ist.<br />

den Infostand zum Thema Familie in Vorarlberg und laden die Kinder zur<br />

Kinderschminkaktion! Ebenfalls neu in diesem <strong>Herbst</strong>: Kinder-Messe-<br />

Rallye, „Gauls Kinderlieder“, täglich um 11 und 16 Uhr (Halle 3) oder der<br />

Bobbycar-Parcours auf dem Freigelände Süd. www.messedornbirn.at<br />

Impressum<br />

Medieninhaber & Herausgeber: <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />

Bergmannstraße 14 | A–6900 Bregenz | T 05574/47671<br />

F 05574/47671–5 | info@familie.or.at | familie.or.at<br />

Raiffeisenbank am Hofsteig | BLZ 37482 | KontoNr. 77255<br />

Redaktionsleitung: Barbara Fink | Satz: Linda Leimegger<br />

Re daktionsteam: Ingrid Holzmüller, Linda Leimegger,<br />

Mariros Pi ch ler, Patrizia Rupprechter, Idda Schrott,<br />

Mag. Hemma Tscho fen | Mitar beit: Heidi Feuer stein, Moni ka<br />

Hehle, Adolf Vallaster | Lektorat: Angela Lamprecht<br />

Grafik: Mag. Elke Kocevar | Fotos: siehe Bild un ter schriften<br />

bzw. <strong>Familienverband</strong> | Herstellung: Thurnher Druckerei<br />

Ges.m.b.H., Grundweg 4, A–6830 Rankweil<br />

Team Landesgeschäftsstelle: (vlnr) Ulla Lokan, Patrizia<br />

Rupprechter-Kaufmann, Carmen Ruepp, Mariros Pichler,<br />

Anna Renn, Idda Schrott, Barbara Poldlehner, Barbara<br />

Fink, Linda Leimegger.<br />

Liebes <strong>Familienverband</strong>steam! Feedback zum Mitgliedergewinnspiel<br />

Wir möchten uns auf diesem Wege<br />

nochmals ganz herzlich für den tollen<br />

Preis bedanken, den wir beim Mitgliedergewinnspiel<br />

gewonnen haben.<br />

Wir haben den Gutschein vergangenes<br />

Wochenende im Silvretta-Haus eingelöst<br />

und sind restlos begeistert! Es<br />

war wirklich toll! Nicht nur das Wetter<br />

war traumhaft, auch die ganze Mannschaft<br />

des Silvretta-Hauses verdient<br />

ein großes Lob für den super Service<br />

und die Freundlichkeit. Wir schicken<br />

euch gerne ein paar Fotos, die hoffent -<br />

lich zeigen, wie gut es uns gefallen hat.<br />

Wir sind am Freitag angereist, waren<br />

am Samstag auf der Wiesbadner Hütte<br />

und am Sonntag auf dem Bielerkopf.<br />

Da wir selber nicht so ortskundig<br />

sind, hat uns mein Papa – ein alter<br />

Bergfex – netterweise begleitet und<br />

so sind wir in den Genuss von zwei<br />

wirklich tollen Bergtagen gekommen.<br />

Noch einmal vielen Dank!<br />

Angelika Bucher und Christian Schedler mit Cornelia,<br />

Katharina, Patrick und Oliver mit Opa Franz<br />

Inhalt<br />

Familie | Politik<br />

Falle oder doch Chance<br />

Parteienförderung vs. Familienförderung<br />

Familie | Leben<br />

Worauf darf ich stolz sein?<br />

Alles eine Frage des Blickwinkels<br />

Der Vorteil verschieden zu sein ...<br />

Was unsere Liebe nährt<br />

Auf der Suche nach der perfekten Mutter<br />

Gemeinsam und doch für sich<br />

4 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 5<br />

10<br />

Alles eine Frage des Blickwinkels<br />

Martine Durig über die internatinale<br />

Volksschule Bludenz Mitte<br />

12<br />

Was unsere Liebe nährt<br />

Albert Feldkircher ermutigt Paare<br />

30<br />

Gemeinsam und doch für sich<br />

Drei Frauen, drei Generationen – ein Besuch<br />

von Jutta Berger<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Ihre Meinung, Ihre Wünsche,<br />

Ihr Lob oder Ihre Kritik an der<br />

<strong>FAMILIE</strong> interessiert uns!<br />

Redaktion <strong>FAMILIE</strong><br />

Bergmannstr. 14, 6900 Bregenz,<br />

T 05574/47671, info@familie.or.at<br />

Kinder<br />

Basteln: Heute basteln wir Igel<br />

Moni Hehles Kinderseite<br />

60 plus<br />

Aus dem Schatten treten – Leben mit Demenz<br />

Reiflich überlegt:<br />

<strong>Familienverband</strong> intern<br />

Standpunkt<br />

Berichte aus den Familienverbänden<br />

Wien: Politik, Kultur und Dank für die Mitarbeit<br />

Familienhilfe<br />

Frau Holle Babysittervermittlung<br />

Tipps und Infos<br />

7 oder warum ich auf der Welt bin<br />

Rezept: Tofuknöderl auf Rahmzucchini<br />

Lust auf Lesen und Spielen<br />

Service<br />

Mitglied werden!<br />

Nützen Sie die<br />

Karte auf dem<br />

Umschlag hinten! »<br />

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Fotos: thinkstock


Falle oder doch Chance?<br />

Jede dritte erwerbstätige Frau ist teilzeitbeschäftigt. Von den<br />

einen schlechtgeredet, weil sie später zu kleineren Eigenpensionen<br />

führt, ist Teilzeitarbeit für andere eine gute Lösung, wenn es um<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Rosina Baumgartner<br />

Ulli S. ist Abteilungsleiterin in einer<br />

Bank. Vor zwei Jahren endlich hat es<br />

mit der Adoption geklappt: Sie und<br />

ihr Mann bekamen ein Baby, ein Mädchen.<br />

Seither arbeitet sie Teilzeit,<br />

30 Stunden pro Woche. „Bei jedem<br />

Mitarbeitergespräch werde ich gefragt,<br />

wie ich mir die berufliche Zukunft<br />

vorstelle. Seit einem Jahr wird mir<br />

unverhohlen nahegelegt, in abseh barer<br />

Zeit wieder auf Vollzeit zu wechseln“,<br />

sagt die 39-jährige Mutter. Warum<br />

medial und politisch so gegen Teil zeitarbeit<br />

gewettert wird, versteht sie<br />

nicht. „Für mich ist es eine Mög lichkeit,<br />

Zeit für meine Tochter zu haben<br />

und trotzdem erwerbstätig zu sein.“<br />

Negative Schlagzeilen<br />

Teilzeit als Falle! Risiko Teilzeitarbeit!<br />

Teilzeit als Notlösung! Achtung Teilzeit:<br />

Halber Lohn. Weniger Pension!<br />

Wenn es um das Thema Teilzeit geht,<br />

dominieren die negativen Schlagzeilen.<br />

Inhaltlich geht es – weil für Frau -<br />

enorganisationen, Gewerkschafterinnen<br />

und Arbeitnehmervertretungen<br />

eigenständige sozial- und pensionsrechtliche<br />

Absicherung der Frauen<br />

ein zentraler Punkt ist – um einen<br />

einzigen Aspekt: Auswirkungen der<br />

Teilzeitarbeit auf die Pensionshöhe.<br />

Irene Kernthaler-Moser, Vizepräsidentin<br />

des Katholischen <strong>Familienverband</strong>es<br />

ärgert sich, dass Teilzeitarbeit<br />

ständig schlechtgeredet wird und die<br />

familienpolitische Dimension eine<br />

untergeordnete Rolle spielt. „Ich bin<br />

überzeugt: Teilzeit orientiert sich<br />

primär an den Lebensrealitäten von<br />

Familien und nicht an betriebswirt -<br />

schaftlichen Faktoren.“ Für die Vizepräsidentin<br />

kann und ist Teilzeitarbeit<br />

eine gute Lösung; insbesondere wenn<br />

es um Vereinbarkeit von Familie und<br />

Gedankenaustausch zu familienpolitischen<br />

Themen: Am<br />

10. August <strong>2012</strong> trafen sich<br />

Alfred Trendl, Präsident des<br />

Katholischen <strong>Familienverband</strong>es<br />

und die <strong>Vorarlberger</strong><br />

Vizepräsidentin Gabriele Strele<br />

(r) mit Frau en ministerin<br />

Gabriele Heinisch-Hosek. Im<br />

Mittelpunkt des Gesprächs<br />

standen neben bioethischen<br />

Fragestellungen die Themen<br />

Teilzeitarbeit, Papamonat und<br />

Elternteilzeit.<br />

Foto: KFÖ/Jenis<br />

Beruf geht. Aus unzähligen Gesprächen<br />

wisse sie, dass Teilzeitarbeit – so lan ge<br />

die Kinder noch im Volksschulalter<br />

sind – ausdrücklich gewünscht sei.<br />

Die Zahlen des Arbeitsmarktservices<br />

(AMS), wonach die Nachfrage nach Teil -<br />

zeitarbeit viel höher sei als das Angebot,<br />

bestätigen diese Beobachtung.<br />

Unterschiedliche Umfrageergebnisse<br />

Ganz anders nimmt das Frauenministerin<br />

Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ)<br />

wahr. Sie ist der Meinung, dass viele<br />

Frauen sich zur Teilzeit gezwungen<br />

sehen. Laut ihren Umfragen wollen<br />

nur zehn Prozent der Frauen tatsächlich<br />

in Teilzeit arbeiten; jede Dritte<br />

sieht sich dazu gezwungen, da sich<br />

Familie und Beruf nicht vereinbaren<br />

lassen. Die Statistik Austria kommt<br />

zu einem anderen Ergebnis. Laut deren<br />

Erhebung gibt lediglich jede achte<br />

Teilzeitbeschäftigte an, mehr arbeiten<br />

zu wollen, während 36 Prozent aller<br />

arbeitslos gemeldeten Frauen nur<br />

eine Teilzeitarbeit anstreben.<br />

Dass es überwiegend Frauen sind, die<br />

wohl aufgrund von Betreuungspflich-<br />

Tabelle: Unselbständig Erwerbstätige – 2008 und 2011<br />

2008 2011 2008 2011<br />

in 1.000 in %<br />

Insgesamt 3.528,0 3.574,3 100 100<br />

Vollzeit 2.528,7 2.477,4 71,7 69,3<br />

Teilzeit 1) 592,2 653,4 16,8 18,3<br />

Atypisch 2) 407,0 443,5 11,5 12,4<br />

Männer<br />

Vollzeit 1.642,1 1.611,3 87,6 86,0<br />

Teilzeit 63,7 76,6 3,4 4,1<br />

Atypisch 168,4 186,2 9,0 9,9<br />

Frauen<br />

Vollzeit 886,6 866,1 53,6 50,9<br />

Teilzeit 528,6 576,8 32,0 33,9<br />

Atypisch 238,7 257,3 14,4 15,1<br />

1) Teilzeiterwerbstätigkeit ab 12h/Woche<br />

2) Beschäftigte, auf die zumindest eine atypische Beschäftigungsform (Leiharbeit, Be fristung,<br />

freier Dienstvertrag, Teilzeit unter 12h/Woche, geringfügige Beschäftigung) zutrifft.<br />

ten in Teilzeitbeschäftigung sind, ist<br />

ein Faktum. 33,9 Prozent der Frauen<br />

arbeiteten, so die aktuellen Daten<br />

der Statistik Austria, 2011 im Jahresdurchschnitt<br />

Teilzeit (2010: 34,2<br />

Prozent). Der Anteil der erwerbstät igen<br />

Männer, die eine Teilzeitbeschäftigung<br />

ausüben, liegt bei 4,1 Prozent.<br />

Absolut betrachtet arbeiteten im<br />

vergangenen Jahr 76.600 Männer und<br />

6 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 7<br />

Quelle. Statistik Austria <strong>2012</strong><br />

576.800 Frauen in Teilzeit.<br />

Die Vizepräsidentin des Katholischen<br />

<strong>Familienverband</strong>es fordert, das Thema<br />

Teilzeitarbeit seriöser, breiter und<br />

ausführlicher zu diskutieren. „Teilzeitarbeit<br />

auf die eine Facette: Mütter<br />

arbeitet Vollzeit, damit ihr eine<br />

eigenständige Pension bekommt, von<br />

der ihr leben könnt! zu reduzieren<br />

ist einseitig und unseriös.“<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

§<br />

Politik<br />

Familien Recht<br />

§<br />

§<br />

§<br />

Dr. Sabine Gantner-Doshi<br />

Rechtsanwältin §<br />

<strong>Familienverband</strong> Feldkirch<br />

familienverbandfeldkirch@gmail.com<br />

§ § §<br />

Wie verfasse ich ein Testament?<br />

Testamente unterliegen in Österreich<br />

als letztwillige Verfügung strengen<br />

Formvorschriften. Es kann z.B.<br />

eigen händig verfasst werden, wobei<br />

dann am Schluss zu dessen Gültigkeit<br />

auch die eigene Unterschrift<br />

gesetzt werden muss. Wird es fremd -<br />

händig (PC, andere Person) geschrieben,<br />

bedarf es neben der Unterschrift<br />

des Testierenden auch noch<br />

diejenige von drei Zeugen. § Ein münd -<br />

liches Testament vor zwei Zeugen<br />

ist nur gültig, wenn unmittelbar<br />

die Gefahr droht, dass der Erblasser<br />

stirbt oder die Fähigkeit zu testieren<br />

verliert. Nimmt § der Erblasser etwa<br />

§<br />

seinen letzten Willen nur auf Video<br />

auf, wäre dies ungültig und nicht<br />

zu beachten.<br />

§<br />

§<br />

Die Testamentserrichtung von Personen<br />

zwischen 14 und 18 Jahren darf<br />

nur gerichtlich oder notariell<br />

§ §<br />

er fol -<br />

gen. Für Personen, die unter Sach -<br />

walterschaft stehen, gelten wieder<br />

gesonderte Bestimmungen. § Zur Re -<br />

gelung des Nachlasses emp fiehlt sich<br />

§<br />

jedenfalls ein Beratungsgespräch<br />

bei einem Rechtsanwalt oder Notar.


Politik<br />

Parteienförderung vs. Familienförderung<br />

Wie sehen Sie die im Juni im Bundesparlament<br />

beschlossene Erhöhung der Parteienförderung?<br />

Diese wird auch automatisch an den Verbrau cher -<br />

preisindex angepasst (§ 14 Parteiengesetz <strong>2012</strong><br />

PartG, § 5 Parteienförderungsgesetz <strong>2012</strong> Part-<br />

FörG). Gleichzeitig stößt die uralte Forderung des<br />

<strong>Familienverband</strong>es nach Valorisierung der Fami li enleistungen<br />

bei den Regierungsparteien auf „taube<br />

Ohren“ bzw. wird in ferne Zeiten aufgeschoben.<br />

Transparenzpaket<br />

Der Nationalrat hat am 27. Juni <strong>2012</strong> das seit längerem geplante<br />

Transparenzpaket beschlossen. Dadurch werden zukünftig die<br />

Bestimmungen gegen Korruption verschärft, klare Regeln für<br />

Parteispenden, Transparenz für Nebeneinkünfte von Abgeordneten<br />

sowie ein Lobbyistengesetz eingeführt. Zudem wird die Parteienförderung<br />

erhöht.<br />

Am Ende der Sitzung wurden das Parteiengesetz, das Parteien-<br />

Förderungsgesetz, die Änderungen des Bundespräsidentenwahlgesetzes,<br />

des Bezügebegrenzungsgesetzes und des Unvereinbarkeitsgesetzes,<br />

das Lobbying- und Interessensvertretungs-Transparenz-Gesetz<br />

sowie das Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz<br />

angenommen.<br />

Parlamentskorrespondenz Nr. 550/<strong>2012</strong><br />

www.parlament.gv.at<br />

Niedrigste Parteienförderung –<br />

höchste Familienleistungen<br />

„ In Vorarlberg kommt die Familie vor<br />

der Partei.“<br />

KO LAbg. Mag. Roland Frühstück, ÖVP<br />

Wir haben in Vorarlberg mit 10,31 Euro pro Wahlberechtigtem<br />

(zum Vergleich: im SPÖ/Grüne-regierten Wien<br />

23,04 Euro) die niedrigste Parteienförderung Österreichs<br />

und liegen dafür bei den Familienleistungen – Stichwort<br />

Familienzuschuss - im Bundesländervergleich im Spitzenfeld.<br />

Das zeigt für mich klar, wo in unserem Land Priori -<br />

täten gesetzt werden. Insofern ist es logisch und konsequent,<br />

dass wir den Vorstoß von Familienminister Mitterlehner<br />

begrüßen, die Familienbeihilfe in Zukunft an die<br />

Inflation anzupassen. Allerdings bin ich der Meinung, dass<br />

diese Anpassung möglichst rasch erfolgen sollte, denn<br />

was auf Bundesebene bei der Parteienförderung möglich<br />

ist, muss erst recht für die Familien gelten.<br />

37% Wertverlust der Familienbeihilfe<br />

belasten Familien<br />

„ Eine jährliche Wertanpassung der Fami -<br />

lienleistungen ist ein absolutes MUSS!“<br />

LAbg. Cornelia Spiß, FPÖ<br />

Während sich Rot, Schwarz und Grün auf Bundesebene<br />

darüber einig sind, dass die Parteienförderung jährlich<br />

inflationsangepasst werden soll, wird die längst über fäll ige<br />

Valorisierung der Familienleistungen weiterhin abgelehnt.<br />

Das ist ein unverschämtes Signal und inakzeptabel. Der<br />

Grundbetrag der Familienbeihilfe für ein Kind wurde in<br />

20 Jahren (!) lediglich um 11 Euro erhöht. Die Inflationsrate<br />

betrug in diesem Zeitraum etwa 50 Prozent, das bedeutet<br />

einen Wertverlust von 37 Prozent! Gerade Fami li en<br />

mit mehreren Kindern leiden besonders unter hohen<br />

Lebenshaltungskosten. Viele trauen sich ein sorgenfreies<br />

Leben in einer kinderreichen Familie nicht mehr zu.<br />

Mit der Bundesregelung nicht<br />

glücklich<br />

„ Familienleistungen sollen unabhängig<br />

zum Parteiengesetz angepasst werden.“<br />

LAbg. Michael Ritsch, SPÖ Clubobmann<br />

Die SPÖ Vorarlberg ist mit der Bundesregelung betreffend<br />

Parteienförderung nicht glücklich. Auf Landesebene hat<br />

die SPÖ Vorarlberg direkt mitverhandelt. Das Ergebnis ist<br />

vorzeigbar, die Transparenz und die Höhe der Parteienförderung<br />

passen. Grundsätzlich sprechen wir uns für eine<br />

staatliche Parteienfinanzierung aus, denn wir wollen keine<br />

amerikanischen Verhältnisse. Familienleistungen sollen<br />

unabhängig zum Parteiengesetz angepasst werden. Dies<br />

gilt nicht nur für Familienleistungen. Aus unserer Sicht<br />

braucht es weitere Maßnahmen im Bereich der Kinderbetreuung.<br />

Wir sind der Meinung, dass es eine kostenfreie<br />

und flächendeckende Kinderbetreuung im Land geben soll.<br />

Einfach unverschämt!<br />

„ Die Erhöhung wie die automatsische<br />

Wertanpassung – unverschämt.“<br />

LAbg. Katharina Wiesflecker, Grüne<br />

Wir Grüne haben der Erhöhung der Parteienförderung nicht<br />

zugestimmt. Wir haben durchgesetzt, dass es endlich ein<br />

Transparenzpaket gibt. Die Erhöhung wie die auto ma ti sche<br />

Wertanpassung – beides ist unverschämt. Es ist mir un -<br />

verständlich wie SPÖ und ÖVP in Zeiten knapper wer den der<br />

öffentlicher Budgets bei gleichzeitig steigenden Herausforderungen<br />

wie in der Bildung überhaupt daran denken<br />

können, die Parteienförderung zu erhöhen. Hintergrund ist,<br />

dass die ÖVP 8 Mio. Euro Schulden hat. Damit fördert man<br />

die Demokratiekrise. Selbstverständlich sind Familien leistungen<br />

zu valorisieren. Wir haben dies für das Pflegegeld<br />

unzählige Male auf Landes- wie auf Bundesebene eingefordert.<br />

Ein Trauerspiel in mehreren Akten<br />

Andreas Prenn, Obmann <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />

Akt 1: Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP beschließen<br />

im Juni im Bundesparlament die Erhöhung der Parteienförderung<br />

– von rund 15,3 Millionen Euro pro Jahr auf<br />

künftig zumindest 31,65 Millionen. Diese wird auch automatisch<br />

an den Verbraucherpreisindex angepasst. Warum?<br />

Weil einerseits Spenden an die Parteien offengelegt werden<br />

müssen und die Parteien fürchten, dass es damit mit der<br />

Spendenfreude schnell vorbei sein wird. Denn wer möchte<br />

schon in den Verdacht kommen, dass er politische Entscheidungen<br />

mit Spenden positiv beeinflussen möchte?<br />

Andererseits haben die Regierungsparteien immense Schulden.<br />

So beläuft sich der Schuldenstand der SPÖ auf rund<br />

fünf Millionen Euro, die Außenstände der ÖVP liegen<br />

zwischen vier und acht Millionen Euro. Einblick in ihre<br />

Finanzen gewährt die ÖVP nicht.<br />

Akt 2: Die uralte Forderung des <strong>Familienverband</strong>es zur<br />

Valorisierung der Familienleistungen stößt bei den Regierungsparteien<br />

auf „taube Ohren“ und wird auf ferne<br />

Zeiten aufgeschoben.<br />

Akt 3: Finanzministerin Fekter (ÖVP) verkündet seit einiger<br />

Zeit, dass sie plant, das Steuersystem „familienfreundlicher“<br />

zu machen. Sie hat einen Steuerfreibetrag von 7000 Euro<br />

pro Kind „im Auge“. Kaum ausgesprochen, kommt jedoch<br />

sofort ein Veto aus den eigenen Reihen. So erklärt ÖVP-<br />

Familiensprecherin Ridi Steibl den Familien umgehend,<br />

dass dies erst umsetzbar sei, wenn man das Budget dafür<br />

habe. „Ich bin auch Hausfrau, also kann ich auch nicht<br />

mehr ausgeben als ich habe.“<br />

Resümee: Während sich die Regierungsparteien aufgrund<br />

ihrer prekären Finanzlage selbst bedienen, werden die<br />

Familien weiterhin vertröstet und mit leeren Versprechungen<br />

hingehalten. Aber immerhin bekommen die Familien von<br />

der Familiensprecherin der ÖVP noch einen guten Rat mit:<br />

„Man kann nicht mehr ausgeben, als man hat.“ Schön<br />

wäre es nur, wenn das auch für die Regierungsparteien<br />

gelten würde.<br />

8 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 9


Familienleben<br />

Worauf darf ich stolz sein?<br />

Von Wertschätzung und „gesundem Stolz“<br />

Sabrina ist auf dem Heimweg. Sie hüpft von einem Bein aufs<br />

andere, trällert vor sich hin und überholt ihre Freundinnen mit<br />

schnellen Schritten. Ihre blonden Locken tanzen über dem Rucksack,<br />

die Mädchen schauen ihr verdutzt nach. „Sie glaubt, etwas Besonderes<br />

zu sein“, tuscheln sie. „Schau mal, wie sie sich wichtig<br />

macht!“ – Sabrina will so rasch wie möglich zu Hause sein, um zu<br />

erzählen, wie gut sie in der Mathematikprüfung abgeschnitten hat.<br />

Die Mutter wird sich freuen, der Vater auch. Und ihr Bruder? Er<br />

hat mehr Mühe in der Schule als sie, aber darum kümmert sie<br />

sich nicht. Helga Kohler-Spiegel<br />

So eröffnet Vreni Merz in dem Buch<br />

„Woher, wohin, was ist der Sinn?“ die<br />

Frage, wie wir mit unseren unter schied -<br />

lichen Talenten umgehen können und<br />

sollen, ohne neidisch zu sein oder<br />

über heblich zu werden. In Familien<br />

kennen wir das häufig, dass ein Kind<br />

Eigenschaften zeigt, die nach außen<br />

angesehen sind und viel Aufmerksamkeit<br />

erhalten, das Geschwisterkind viel -<br />

leicht zurückgezogener und ruhiger ist,<br />

weniger sichtbar mit seinen Talenten.<br />

Sabrina steht in allen Fächern an der<br />

Spitze. Und sie ist nicht nur klug,<br />

sondern auch hübsch. Sabrina wird<br />

bewundert, aber auch beneidet.<br />

Zunehmend entsteht eine Kluft zwischen<br />

ihr und den anderen Mädchen.<br />

In der Pause wenden sie sich von ihr<br />

ab. Hinter vorgehaltener Hand wird<br />

über sie geratscht. Langsam merkt<br />

Sabrina, dass ihr die anderen aus dem<br />

Weg gehen. Kannst du dir vorstellen,<br />

was die Kolleginnen von Sabrina un-<br />

ter sich reden? Warum wird sie mehr<br />

und mehr gemieden? Weißt du auch,<br />

wie es Sabrina geht, was Sabrina<br />

denkt – über sich und die anderen?<br />

Stell dir vor, du wärst Sabrina und<br />

sage, was dir durch den Kopf geht!<br />

Das ist nicht einfach. Nur wenn wir die<br />

eigenen Stärken und die Stärken der<br />

anderen deutlich sehen und aner ken -<br />

nen können, können wir gut mit ei nan -<br />

der leben. Überheblich sein heißt ja,<br />

nur mehr die eigenen Stärken zu sehen.<br />

Neidisch sein heißt, die eigenen Stär -<br />

ken nicht zu sehen und deshalb die<br />

Stärken des anderen haben zu wollen.<br />

Jeder Mensch hat Stärken<br />

Jedes Kind, jede Frau und jeder Mann<br />

hat seine eigenen Stärken. Einige<br />

können vielleicht gut zuhören, sich<br />

in andere einfühlen oder mit anderen<br />

zusammenarbeiten. Manche können<br />

wunderbar singen, andere kochen oder<br />

trommeln oder malen. Es gibt niemanden<br />

auf der Welt, der keine Stärken hat.<br />

Auch alte und schwache Menschen kön -<br />

nen uns beeindrucken. Vielleicht sind<br />

sie sehr liebenswürdig, wissen viel zu<br />

erzählen oder haben eine be sondere<br />

Ausstrahlung, die uns in Bann zieht.<br />

Deshalb gleich eine Anregung für die<br />

ganze Familie, für Eltern und die Kinder,<br />

für Großeltern, Paten u.a.: Wer<br />

hat bei uns in der Familie welche<br />

Stärken? Wir suchen für jede und jeden<br />

von uns in der Familie drei oder fünf<br />

Stärken. Oder: Wer für die anderen<br />

in der Familie am meisten Stärken<br />

findet, hat „gewonnen“.<br />

Gesunder Stolz<br />

Sollen wir denn nie stolz sein? Müssen<br />

wir alles, was wir sind und können, totschweigen?<br />

Nein, sicher nicht! Denn<br />

wir Menschen sind ganz großartige Wesen.<br />

Oft denken wir viel zu wenig da -<br />

ran. Doch schon ein Blick in den Spiegel<br />

genügt, um Bewunderns wer tes an<br />

uns zu finden. Willst du es versuchen?<br />

Schau dich an! Hier bist du – ein<br />

Mensch mit Kopf, Augen, Nase, Mund<br />

und vielem mehr! Zähle auf, was du<br />

alles siehst, auch kleine Details. Auf<br />

der ganzen Welt sieht niemand so aus<br />

wie du. Kein Mensch hat dieselben<br />

Hände oder die gleiche Nase. Hast<br />

du gesehen, wie schön du bist? Und<br />

du kannst dich bewegen, denn du bist<br />

lebendig. Du kannst gehen, springen,<br />

rennen – oder es gibt mit einer Beeinträchtigung<br />

Faszinierendes an dir<br />

zu entdecken. Wir sind etwas Besonderes,<br />

jede und jeder von uns …<br />

Wer einen gesunden Stolz hat, sieht<br />

nicht nur die eigenen Vorzüge, sondern<br />

auch jene der anderen. Das ist<br />

der große Unterschied: Menschen mit<br />

gesundem Stolz wissen, dass sie nicht<br />

die einzigen sind, die schön, klug,<br />

gewandt oder witzig sind. Sie freuen<br />

sich selber über ihre Vorteile, und<br />

stellen die andern nicht in den Schatten.<br />

Sie achten auch die anderen und<br />

anerkennen, dass jeder Mensch Grund<br />

hat, um stolz auf sich selbst zu sein.<br />

Deshalb können wir immer mal wieder<br />

überlegen: Worauf kann deine Mutter<br />

stolz sein? Worauf dein Vater? Welche<br />

besonderen Eigenschaften oder Talen te<br />

haben dein Bruder, deine Schwester,<br />

dein Freund oder deine Freundin oder<br />

andere Personen, die du kennst?<br />

Überlege es dir und sage ihnen, welche<br />

Vorzüge du an ihnen findest. Ich bin<br />

mir sicher, der andere freut sich über<br />

deine Rückmeldung!<br />

ZUM WEITERLESEN<br />

Woher, wohin?<br />

Was ist der Sinn?<br />

Die großen Fragen des<br />

Lebens. Kinder fragen –<br />

Forscherinnen und<br />

Forscher antworten.<br />

München 2011<br />

Gibt’s Gott? Die großen Themen der Religion.<br />

Kinder fragen – Forscherinnen und<br />

Forscher antworten. 5. Auflage München <strong>2012</strong><br />

Herausgeber: Albert Biesinger und<br />

Helga Kohler-Spiegel<br />

10 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 11


Familienleben<br />

Alles eine Frage des Blickwinkels<br />

Die Volksschule Bludenz Mitte ist eine internationale<br />

Schule – die Schuldirektorin Martine Durig berichtet<br />

aus dem wunderbar vielfältigen Schulalltag.<br />

Als ich im Jahr 1984 an der Volksschule<br />

Bludenz Mitte zu unterrichten begann,<br />

hatten etwa ein Viertel un serer Schü -<br />

ler/innen eine andere Nationalität.<br />

Heute, 28 Jahre später, haben wir nur<br />

mehr ca. 20% Kinder aus anderen Na -<br />

tionen, aber mehr als die Hälfte sprechen<br />

eine andere Muttersprache als<br />

Deutsch und wachsen mehrsprachig<br />

auf. Das heißt, dass viele unserer ös terreichischen<br />

Kinder Özer oder Feyzan,<br />

Said oder Slavko, Malika oder Liam,<br />

Alessio oder Rihanna heißen. Es ist<br />

einfach normal, dass viele unserer<br />

Schülerinnen und Schüler eine andere<br />

Erstsprache als die Schulsprache sprechen,<br />

abgesehen davon, dass auch<br />

unser <strong>Vorarlberger</strong> Dialekt praktisch<br />

als eigene Sprache bezeichnet werden<br />

kann. Die Zusammensetzung unserer<br />

Kund/innen hat sich in den letzten<br />

Jahren stark ver ändert. Wir können<br />

nicht damit rechnen, dass unsere Lehrpersonen<br />

von allen Kindern gleich gut<br />

verstanden werden. Aber konnten wir<br />

das überhaupt irgendwann? Unterschied<br />

lich zusammengesetzt war un se re<br />

Schülerschar schon immer: Bildungsferne<br />

und bildungsnahe Familien, Dialekt<br />

sprecher und andere, sprachlich<br />

hoch entwickelte und manchmal auch<br />

sprachlose Kinder … Tatsache ist, dass<br />

zu diesen Unterschieden noch 18 verschiedene<br />

Sprachen dazukommen: Armenisch,<br />

Kurdisch, Türkisch, Bos nisch,<br />

Serbisch, Kroatisch, Tschetschenisch,<br />

Russisch, Mongolisch, Italienisch, Portugiesisch,<br />

Rumänisch, etc.! Und ich<br />

freue mich über jede Sprache, die noch<br />

dazu kommt: Eine wunderbare Vielfalt,<br />

die wir erhalten und fördern müssen!<br />

In Zeiten der verstärkten Arbeits migra<br />

tion, der immer enger verquickten<br />

Welt wirtschaft, des gemeinsamen Euro<br />

pa und des internationalen Aus tau -<br />

sches ist eine Schulzeit in einer solchen<br />

Schule das beste Lernfeld. Kinder ha ben<br />

hier grundsätzlich keine Ressentiments,<br />

sie gehen offen aufeinander zu und<br />

unterscheiden nicht nach Kultur oder<br />

Sprache, sondern nach Sympathie und<br />

Verhalten. Schwieriger ist es bei den<br />

Erwachsenen. Oft engen Ängste den<br />

Zugang zu Interkulturalität und Mehrsprachigkeit<br />

ein: Lernt mein Kind genug<br />

Deutsch, wenn 50 % der Klasse eine<br />

andere Muttersprache spricht? Kann<br />

mein Kind die Schullaufbahn optimal<br />

meistern und ist es den Herausforderungen<br />

der weiterführenden Schulen<br />

gewachsen, wenn auch Zeit für Sprachvergleiche,<br />

für das Kennenlernen an derer<br />

Sprachen, für den Austausch der<br />

Kulturen verwendet wird? Natürlich<br />

gelingt das! Sprachbetrachtung för dert<br />

das vernetzte Denken, das Kennen lernen<br />

unterschiedlicher Kulturen macht<br />

offen, neugierig und fördert das Lernen.<br />

Was ist „heimische“ Kultur?<br />

„Bleibt da nicht zu wenig Zeit, unsere<br />

heimische Kultur zu pflegen?“, werden<br />

vielleicht manche fragen. Was ist<br />

eigentlich unsere heimische Kultur?<br />

Kulturen sind immer einem gewissen<br />

Wandel unterworfen, vermischen sich<br />

Unsere Schule<br />

ist das beste<br />

Trainingslager für<br />

interkulturelles<br />

Denken und internationale<br />

Zugänge.<br />

Direktorin Martine Durig<br />

und entwickeln sich weiter. Vorarlberg<br />

war immer schon ein Zuwanderungsland.<br />

Was wäre unsere Kultur<br />

ohne die Einflüsse der italienischen<br />

Einwanderer? Sind nicht auch die<br />

Walser in früher Zeit zugewandert?<br />

Kein Land kann auf Migration verzichten.<br />

Wir brauchen für die Herausforderungen<br />

unserer komplexen Welt<br />

diese Vielfalt, eine große Flexibilität<br />

und natürlich auch diese ganz spezielle<br />

Individualität.<br />

Der soziale Status beeinflusst mehr<br />

Das große Problem ist nicht, dass ein<br />

Kind mit mangelnden Deutschkenntnissen<br />

in die Schule kommt. Es gibt<br />

viele Fördermöglichkeiten, die an der<br />

Schule möglichst optimal eingesetzt<br />

werden müssen, sowohl für mehr sprachige<br />

Kinder, als auch für Kinder, die<br />

aus anderen Gründen in der sprach lichen<br />

Entwicklung Förderung brauchen.<br />

Die große Herausforderung ist, wie<br />

Kinder aus bildungsfernen Familien<br />

entsprechend unterstützt werden können,<br />

gleich welcher Herkunft sie sind.<br />

Wie können soziale Unterschiede ausgeglichen<br />

werden, wie Versäumnisse<br />

in der frühen Kindheit nachgeholt<br />

werden? Nicht die Mehrsprachigkeit<br />

sondern der soziale Status oder die<br />

Fördermöglichkeiten in der Familie be -<br />

einflussen den Bildungserfolg unserer<br />

Kinder. Hier müsste ein Bildungssystem<br />

ausgleichen können, was aber<br />

bei uns durch die frühe Trennung der<br />

Schullaufbahnen mit 10 Jahren und<br />

die Halbtagesform erschwert wird.<br />

Miteinander reden – in allen Sprachen<br />

Mehrsprachigkeit ist heute normal,<br />

ganz im Gegenteil – es ist eine grundlegende<br />

Forderung der Europäischen<br />

Union, dass Menschen in möglichst<br />

vielen Sprachen kommunizieren können.<br />

Die Frage darf nicht lauten, in<br />

welcher Sprache wir uns in unserer<br />

Schule unterhalten dürfen, vielmehr<br />

müssen wir darauf achten, wie wir miteinander<br />

reden. Sprechen wir höflich<br />

und respektvoll miteinander oder ver -<br />

wenden wir Sprache zur Ausgren zung?<br />

Wenn das Miteinander funktioniert,<br />

ist das der beste Boden, um gut lernen<br />

zu können. Der sprachliche und kulturelle<br />

Reichtum unserer Gegend ist ein<br />

Schatz, der gepflegt werden muss.<br />

Wenn wir wertschätzen, was unsere<br />

Mitbürger/innen mit migrantischem<br />

Hintergrund an sprachlichen Ressourcen<br />

mitbringen und nicht immer den<br />

defizitären Blick darauf werfen, dann<br />

kann auch die deutsche Sprache, die<br />

natürlich in unserem Bildungssystem<br />

an erster Stelle steht, ausgebaut und<br />

entfaltet werden. Ich wünsche mir,<br />

dass es in Zukunft nicht mehr heißt:<br />

„Oh Schreck, so viele Migrant/innen<br />

besuchen diese Schu le!“, sondern dass<br />

mit Stolz verkündet wird: „Toll! Mein<br />

Kind besucht eine internationale<br />

Schule mit vielen Lernmöglichkei ten<br />

für die Zukunft.“<br />

An der Volksschule Bludenz Mitte<br />

bemühen wir uns besonders um<br />

_ Wertschätzung der Sprachenvielfalt<br />

_ Ausbau der Mehrsprachigkeit<br />

_ Wertschätzung verschiedener Kulturen<br />

und Religionen<br />

_ Deutschförderung<br />

_ Kommunikation auf Augenhöhe<br />

_ Respektvolles Miteinander<br />

_ Toleranz und Offenheit<br />

VS BLUDENZ MITTE<br />

240 Schüler/innen<br />

19 Sprachen<br />

30 Lehrkräfte<br />

www.vobs.at/vs-bludenzmitte<br />

12 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 13


Der Vorteil, verschieden zu sein –<br />

oder: Was es heißt, das Lernen<br />

zu individualisieren<br />

Der Lehrer ist morgens als Erster in der Klasse. Wie ein Gastgeber<br />

bereitet er sich und den Raum vor. Die meisten Schülerinnen und<br />

Schüler kommen ebenfalls vor Unterrichtsbeginn und legen bald<br />

los. Einfach so, ohne Gong, als wäre das Lernen ihre ureigene<br />

Sache. Eine Idylle? Nein. Wir sind in einer siebten Klasse der<br />

Bodensee-Schule St. Martin in Friedrichshafen. Eine Hauptschulklasse,<br />

die Schüler sind in der Pubertät. Reinhard Kahl<br />

Das sei eigentlich der Tiefpunkt, hört<br />

man überall, siebte Klasse Hauptschule,<br />

oh je. Aber von pädagogischem La zarett<br />

ist hier nichts zu spüren. Woran<br />

liegt das?<br />

„Wenn du merkst, dass du auf einem<br />

toten Pferd sitzt, steig ab!“ Mit dieser<br />

Weisheit der Dakotaindianer hat sich<br />

Alfred Hinz, der langjährige Leiter dieser<br />

Schule, Mut gemacht. Fächer wurden<br />

abgeschafft. An ihre Stelle sind<br />

Freiarbeit, vernetzter Unterricht und<br />

Projekte getreten. Die Wände in den<br />

Klassen sind voller Regale mit Arbeitsmaterial,<br />

aus dem sich die Schüler<br />

bedienen. Diese vorbereitete Umgebung<br />

ist eine der Grundideen dieser Schule.<br />

Die ersten drei Stunden sind jeden Tag<br />

FSA, Freie Stillarbeit. Jeder Schüler<br />

arbeitet in dieser Zeit an etwas an derem.<br />

Man könnte auch sagen, jeder<br />

arbeitet an sich selbst. Der eine macht<br />

Deutsch, die andere Geometrie. Und<br />

alle arbeiten auf unterschiedlich em<br />

Ni veau und sie arbeiten in wech seln den<br />

Konstellationen zusammen. Der Lehrer<br />

geht herum und ist ganz entspannt.<br />

Auf jedem Tisch liegt der „Strecker“,<br />

ein lineal großes Holz mit dem Namen<br />

des Schülers. Wer Hilfe braucht, stellt<br />

seinen Strecker aufrecht.<br />

Wenn es für die alte Schule typisch<br />

war, dass die Schüler den Lehrer verstehen<br />

sollten, so ist es für diese Art<br />

Wir verlosen<br />

3 DVDs<br />

„Individualisierung“<br />

T 05574/47671<br />

info@familie.or.at<br />

Schule typisch, dass der Lehrer versucht,<br />

seine Schüler zu verstehen. Das<br />

ist mehr als eine pädagogische Methode.<br />

Es ist eine andere Kultur. Es geht<br />

um das Individuelle jeder Schülerin<br />

und jedes Schülers und es geht um<br />

ihre Zusammenarbeit. Sie sollen ihre<br />

besonderen Fähigkeiten ausloten,<br />

allerdings auch an ihren Schwächen<br />

arbeiten. Sie sollen ihre Eigenzeit und<br />

ihren Rhythmus finden.<br />

Eigensinn schätzen<br />

Wird der Eigensinn der Schüler respek -<br />

tiert oder wird er als Quelle möglicher<br />

Störungen im Keim erstickt? Nimmt man<br />

mit dem Eigensinn auch Neben wir kungen<br />

lebendiger Individuen in Kauf<br />

oder werden mit der Unterdrück ung<br />

die ses Eigenen und der Spontaneität<br />

chronische Scharmützel vor programmiert?<br />

Diese Fragen wurden in der<br />

Bodensee-Schule entschieden. Man<br />

gibt dem Vertrauen Vorrang. Die Ver -<br />

schiedenheit der Kinder wird als großes<br />

Kapital gesehen und nicht etwa als<br />

eine Hypothek. Dieser Wandel fiel aller -<br />

dings auch an dieser Schule zu nächst<br />

nicht allen Pädagogen leicht und manche<br />

räumen ein, dass sie in manchen<br />

Situationen noch immer wie früher fühlen,<br />

obwohl sie längst anders denken.<br />

Dass die Verschiedenheit der einzelnen<br />

Schülerinnen und Schüler in unserer<br />

Tradition zumeist nur wenig galt, ist<br />

für Alfred Hinz das Grundübel der alten<br />

Schule. Nach der erfolgreichen und ent -<br />

spannten Arbeit an der Bodensee-Schule<br />

versteht er allerdings nicht mehr,<br />

wie es möglich ist, in der Tatsache,<br />

dass jedes Kind anders ist, eine Hürde<br />

für effektiven Unterricht zu sehen.<br />

Ideale Schüler?<br />

Tatsächlich haben viele Lehrpersonen<br />

einen Idealschüler im Sinn. Daran<br />

gemessen erleben sie ihre Schüler<br />

dann als defizitäre und nicht als interessante<br />

Individuen. Und je höher die<br />

Pädagogen dieses Schülerideal hängen,<br />

desto schwerer fällt es den Kindern<br />

und Jugendlichen, ihm zu genügen.<br />

Am Ende meinen die Lehrerinnen und<br />

Lehrer zwar in der richtigen Schule<br />

zu unterrichten aber lauter falsche<br />

Schüler vor sich zu haben.<br />

Jürgen Baumert, der wohl renommierteste<br />

europäische Bildungsforscher,<br />

sieht den Effekt dieser Art Schule<br />

darin, dass die Schüler lernen, wie<br />

sie am besten hoch gelegte Latten<br />

unterlaufen. Es wird ihnen die Übung<br />

vorenthalten, über realistisch aufgestellte<br />

zu springen. In Deutschland,<br />

wo hohe Latten besonders beliebt<br />

sind, gibt es denn auch weltweit den<br />

größten Anteil von Kindern an Sonderschulen.<br />

Der Bildungsforscher<br />

Eckart Klieme, der in Frankfurt das<br />

Deutsche Institut für internationale<br />

pädagogische Forschung leitet und<br />

als deutscher Chef der Pisa-Studie<br />

Jürgen Baumert beerbte, erinnert<br />

sich daran, wie er nach seinem Psycho -<br />

logiestudium als Zivildienstleistender<br />

in einer Sonderschule für Lernbehinderte<br />

mehrfach aufgefordert wurde,<br />

Kinder daraufhin zu testen, ob sie<br />

nicht eigentlich auf eine Sonderschule<br />

für geistig Behinderte gehörten.<br />

Jedes Kind ist einmalig<br />

Viele Schüler, die immer gut durchgekommen<br />

sind, träumen später noch<br />

davon, dass man sie als blinde Passagiere<br />

enttarnt und von Bord weist.<br />

Und manch einen verlässt dieser Traum<br />

nicht mal, wenn er oder sie erwachsen<br />

geworden ist und erfolgreich im<br />

Beruf steht. Ein sicheres Gefühl von<br />

Zugehörigkeit, ja von Heimat, hat die<br />

Schule bei ihnen nicht hinterlassen.<br />

Diese Schulkultur empfindet der inzwischen<br />

pensionierte Alfred Hinz, der<br />

30 Jahre lang die katholische Bo densee-Schule<br />

geprägt hat, als einen<br />

Familienleben<br />

Skandal. „Ich kann doch nicht morgens<br />

einen Einheitsbrei über die Kinder<br />

gießen und sagen, jetzt lernt euch<br />

– würde man im Ruhrgebiet sagen.“<br />

Dort ist Hinz im katholischen Milieu<br />

aufgewachsen. Die Quelle seiner pädagogischen<br />

Inspiration ist religiös:<br />

Kinder sind Funken Gottes. Ihre Individualität<br />

hat etwas Heiliges. Es ist<br />

ein Vorteil, verschieden zu sein. Unterschiede<br />

sind keine Defizite oder gar<br />

Folgen der Erbsünde, wie es eine an dere<br />

Interpretation des Christentums<br />

nahelegt. „Das Entscheidende ist“, sagt<br />

Hinz, „dass wir kapiert haben, dass<br />

jedes Kind für sich einmalig ist und<br />

nicht noch einmal auf der Welt existiert.“<br />

INDIVIDUALISIERUNG<br />

DAS GEHEIMNIS GUTER SCHULEN<br />

DVD und Booklet. Eine Dokumentation<br />

von Reinhard Kahl. Archiv der Zukunft:<br />

www.archiv-der-zukunft.de<br />

25 Kurzfilme zeigen in mehr als 3 Stunden<br />

das A und O guter Schulen: Die Individualisierung<br />

des Lernes und das Versprechen<br />

der Zugehörigkeit – der Clip 20 berichtet<br />

über die Bodenseeschule Friedrichshafen.<br />

ISBN 978-3-407-85936-5<br />

Gefördert vom österreichischen Bundes mi nisterium<br />

für Unterricht, Kunst und Kultur<br />

14 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 15


Schulpartnerschaft –<br />

Zusammenarbeit für das Kind<br />

Am Schulanfang und während des Schuljahres fragen sich Eltern<br />

oft, ob bzw. wie intensiv die Zusammenarbeit von Schule und<br />

Elternhaus sein soll. Macht es Sinn, wenn ich mich als Mutter/<br />

Vater in der Klasse meines Kindes oder im Elternverein engagiere?<br />

Wer profitiert davon? Monika Hillbrand – Landeselternverband APS<br />

Vor 100 Jahren waren die Eltern für<br />

die Erziehung und die Schule für die<br />

Bildung zuständig. In der Zwischenzeit<br />

hat sich die Gesellschaft gravierend<br />

verändert und Erziehung und<br />

Wissensvermittlung sind gemeinsame<br />

Aufgaben von Eltern und Lehrpersonen<br />

geworden. Seit 27 Jahren ist die<br />

Schulpartnerschaft in den Klassen-<br />

und Schulforen bzw. im Schulgemeinschaftsausschuss<br />

(SGA) auch<br />

gesetzlich verankert.<br />

Ist die Zusammenarbeit von Eltern<br />

und Lehrpersonen sinnvoll?<br />

Für Kinder macht es einen Unterschied,<br />

ob die Lehrpersonen und El tern po si tive,<br />

wenige oder nur nega tive Kon takte<br />

miteinander haben. Das Kind steht<br />

dazwischen, hält instinktiv aber im mer<br />

zu den Eltern. Nach den Er kennt nis sen<br />

der Hirnforschung er folgt Lernen u.a.<br />

über positive Be ziehungen. Das Miteinander<br />

schafft eine lernfördernde<br />

Umgebung. Die Zusammenarbeit hat<br />

zusätzlich an Bedeutung gewonnen:<br />

Bei Schulwechsel aufgrund der gestiegenen<br />

Mobilität der Eltern oder<br />

wenn Erziehungsdefizite durch die veränderten<br />

Familienstrukturen aufgearbeitet<br />

werden sollen. Für Rita Woll<br />

sind Eltern und Lehrpersonen „Partner<br />

für das Kind“.<br />

Was fördert das Miteinander?<br />

Jesper Juul betont ganz klar, dass<br />

die Erwachsenen die Verantwortung<br />

für die Qualität der Beziehung haben.<br />

Es braucht gleichberechtigte Begegnungen<br />

auf Augenhöhe mit gegenseitiger<br />

Achtung und Wertschätzung.<br />

Regelmäßige Kontakte und ein Aus -<br />

tausch über unterschiedliche Beobachtungen<br />

ohne Bewertung schaffen eine<br />

Vertrauensbasis, die vor dem ersten<br />

Konflikt geschaffen werden muss. Wie<br />

wir mit Konflikten umgehen ist für Kin -<br />

der ein wichtiger Beitrag, um Vor gehensweisen<br />

zur Konfliktlösung zu<br />

finden.<br />

Wo kann ich mich engagieren?<br />

In jeder Klasse der Volks- oder Mittelschule<br />

wird zu Beginn des Schuljahres<br />

ein/e Klassenelternvertreter/in gewählt.<br />

Sie/Er vertritt die Eltern dieser<br />

Klasse, auch im Schulforum. Der<br />

Elternverein hat Mitglieder in allen<br />

Klassen, den Blick auf die gesamte<br />

Schule und dadurch mehr Einfluss<br />

und Verantwortung. Der Landeselternverband<br />

bietet auch für interessierte<br />

Eltern, Klassenelternvertreter/innen<br />

und Obleute Seminare an.<br />

Lohnt sich die Zusammenarbeit?<br />

Wenn Eltern ihre Kinder unterstützen,<br />

führt es zu Verbesserungen der schu-<br />

l ischen Leistungen, des Schulklimas<br />

und zur Entlastung der Lehrer/innen.<br />

Eltern machen Projekte möglich, die<br />

von der Schule allein nicht zu be wältigen<br />

wären. Von der Zusammen ar beit<br />

profitieren die Kinder, die Eltern, die<br />

Lehrperso nen und die Schule, wie<br />

Studien aus der Schweiz belegen.<br />

FACTS<br />

Der Landeselternverband vertritt die Interessen<br />

der Eltern und Elternvereine in Politik<br />

und Öffentlichkeit. Das Landeselternbüro<br />

als Servicestelle informiert und berät<br />

Sie gerne. Machen auch Sie im Dreieck der<br />

Schulpartnerschaft aktiv mit!<br />

Kontakt, Info: Landeselternbüro<br />

Steinebach 18, 6850 Dornbirn<br />

T 05572/206767, office@levv.at, www.levv.at<br />

NEUES SCHULHANDBUCH<br />

FüR SCHULPARTNER/INNEN<br />

Neue Mittelschule, modulare Oberstufe,<br />

Fernbleiben vom Unterricht: Alle aktuellen<br />

Themen sind im neuen Schulhandbuch zu<br />

finden. Mit umfangreichem Serviceteil und<br />

Informationen über Beihilfen und Unterstützungen<br />

sowie allen wichtigen Adressen<br />

für alle Schulpartner/innen. Dank der Unterstützung<br />

des Landes Vorarlberg ist das<br />

Schulhandbuch für Elternvertreter/innen<br />

kostenlos erhältlich:<br />

Landeselternbüro,<br />

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<strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Familienverband</strong>,<br />

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Download: www.familie.or.at<br />

Eltern sein, von Anfang an!<br />

Beziehung bildet das Fundament für eine gesunde Entwicklung eines Kindes<br />

Bereits im Bauch der Mutter nimmt<br />

das Ungeborene Eindrücke aus dem<br />

Umfeld auf. Wenn es die Stimmen der<br />

Eltern hört, beginnt es mit ihnen<br />

Kontakt aufzunehmen. Wenn das Kind<br />

auf der Welt ist, liebt der Säugling,<br />

wenn ihm Mutter oder Vater ihre ganze<br />

Aufmerksamkeit schenken. Sei es bei<br />

der Pflege, beim Essen oder wenn das<br />

Kleinkind das Umfeld entdeckt. Durch<br />

die Annahme, die Fürsorge, das Mitgefühl<br />

und den Schutz des Kindes schaffen<br />

Eltern eine gute Basis für sichere<br />

Bindung. Mutter und Vater geben<br />

ihrem Kind dadurch Geborgen heit und<br />

leisten einen unschätzba ren Beitrag<br />

zur positiven Entwicklung des Kindes.<br />

Wertvolles und Beziehungsförderndes<br />

für den Alltag in der Familie erfahren<br />

(zukünftige) Eltern bei Vorträgen,<br />

Seminaren oder Workshops. Mit dem<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Familienpass erhalten Sie<br />

bei folgenden Veranstaltungen 30%<br />

Ermäßigung beim Teilnehmerbeitrag.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter: www.vorarlberg.at/kinderindiemitte<br />

(Elternbildung)<br />

… für werdende Eltern:<br />

ab 20.9.<strong>2012</strong>, Bludenz<br />

Der Klang des Lebens: Schwangerschaft und<br />

Musik (6 x 1,5 UE)<br />

Veranstalter: Volkshochschule Bludenz<br />

e 55,–/e 38,50 mit Familienpass<br />

www.vhs-bludenz.at<br />

13.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />

Ein Tag für werdende Eltern<br />

Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />

e 65,–/e 45,– mit Familienpass<br />

http://bildungshaus-batschuns.at<br />

… für Eltern mit Säuglingen<br />

und Kleinkindern<br />

ab 24.9.<strong>2012</strong>, Bludenz<br />

Singen, Tanzen, Musizieren mit Babies<br />

(10 x 1 UE)<br />

Veranstalter: Volkshochschule Bludenz<br />

e 75,–/e 52,50 mit Familienpass<br />

www.vhs-bludenz.at<br />

27.9.<strong>2012</strong>, Götzis<br />

Gemeinsam essen macht stark<br />

Veranstalter: Katholische Arbeitnehmer/<br />

innen Bewegung<br />

e 10,–/e 7,– mit Familienpass<br />

www.kab-vorarlberg.at<br />

3.10.-7.11.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />

Strömen für Eltern mit Babies (4 Einheiten)<br />

Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />

e 100,–/e 70,– mit Familienpass<br />

http://bildungshaus-batschuns.at<br />

5.-7.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />

Beginn der Veranstaltungsreihe<br />

„Ein guter Start ins Leben“ | (Teil 1)<br />

Einführung und Bewegungsentwicklung<br />

Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />

e 200,–/e 140,– mit Familienpass<br />

http://bildungshaus-batschuns.at<br />

Im Frühjahr 2013 finden fünf weitere<br />

Wochenenden zu folgenden Themen<br />

statt (können einzeln besucht werden):<br />

- Spiel und selbstinitiiertes Lernen<br />

- Vorbereitete Umgebung und EntdeckungsRaum<br />

- Achtsamkeit und Elternarbeit<br />

- Beziehung und Pflege<br />

- Beziehung, Grenzen, Konflikte<br />

19.10.<strong>2012</strong>, Batschuns<br />

Gesunde Kinder mit Homöopathie<br />

Veranstalter: Bildungshaus Batschuns<br />

e 22,–/e 15,– mit Familienpass<br />

http://bildungshaus-batschuns.at<br />

08.-09.11.<strong>2012</strong>, Bregenz<br />

Erste Hilfe für Säuglings- und Kindernotfälle<br />

Veranstalter: Volkshochschule Bregenz<br />

e 60,–/e 42,– mit Familienpass<br />

http://vhs-bregenz.at<br />

24.11.<strong>2012</strong>, Götzis<br />

Kinder dürfen ihren Willen haben –<br />

Eltern auch! (m. Kinderbetreuung)<br />

Veranstalter: Jugend- und Bildungshaus<br />

St. Arbogast<br />

e 43,–/e 30,– mit Familienpass<br />

www.arbogast.at<br />

16 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 17


Was unsere Liebe nährt<br />

Ermutigungen für Paare<br />

„Dauerhaft ein Paar zu sein ist möglich – wenn die Liebe genährt<br />

und lebendig gehalten wird“, sagt der Egger Lebens- und Sozialberater<br />

Albert A. Feldkircher in seinem aktuellen Buch „Was die<br />

Liebe nährt“ und im Gespräch mit der <strong>FAMILIE</strong>.<br />

Kommunikation, Nähe und Distanz,<br />

Sexualität, Kreativität, Glaube, Umgang<br />

mit Krisen, Alltag gestalten<br />

usw. – eine Paarbeziehung hat viele<br />

Facetten. Diese zeigt der Autor in<br />

seinem Partnerschaftsbuch auf, in das<br />

seine Erfahrungen von mehr als 40<br />

gelebten Ehejahren sowie zahlreiche<br />

Erlebnisse aus Seminaren und Beratungsgesprächen<br />

eingeflossen sind.<br />

Familie: Was hat Sie bewogen, diesen<br />

Ratgeber für Paare zu schreiben?<br />

Albert Feldkircher: Ich will Paaren<br />

Anregungen dazu geben, was die Liebe<br />

nährt. Ich möchte sie ermutigen,<br />

sich auf das Abenteuer einer dauer-<br />

haften Liebesbeziehung einzulassen<br />

und „am Ball“ zu bleiben.<br />

Familie: Wie geht das konkret?“<br />

Feldkircher: Zum Beispiel dass wir<br />

einander gegenseitig Mut machen. Ich<br />

habe das in unserer Ehe vielfach erlebt.<br />

Ganz besonders in der Phase, als ich<br />

mich beruflich völlig neu orientiert<br />

habe. Ich war um die Mitte Vierzig und<br />

hatte gemeinsam mit meiner Frau eine<br />

intensive dreijährige Ausbildung abgeschlossen<br />

(zu der sie mich auch mo ti -<br />

viert hatte). Ich weiss nicht, ob ich<br />

allein das Wagnis eingegangen wäre,<br />

meinen ursprünglichen Beruf als Exportkaufmann<br />

und die sichere, gute<br />

ALBERT A. FELDKIRCHER, geb. 1947,<br />

lebt in Egg/Bregenzerwald, im zweiten<br />

Berufsweg Lebens- und Sozialberater<br />

sowie Kommunikationstrainer, leitet<br />

Paarseminare und Trainings.<br />

Anstellung aufzugeben, hätte ich nicht<br />

eine ermutigende Frau an meiner Seite<br />

gehabt, die mir geholfen hat, meine<br />

Zweifel und Bedenken zu zerstreuen<br />

und mich auf Neues einzulassen.<br />

Familie: Vor dem Hintergrund von vielen<br />

scheiternden Beziehungen: Gibt es überhaupt<br />

Rezepte für gelingende Ehen?<br />

Feldkircher: Jeder von uns will sich<br />

geliebt wissen, möchte für einen Men -<br />

schen wirklich wichtig sein. Im Prinzip<br />

geht es darum, dass wir das einan der<br />

spüren lassen, immer und immer wieder.<br />

Das ist der Kern der Beziehung. Es<br />

genügt nicht wenn wir einander sagen:<br />

Ich hab dich lieb. Wir müssen es ei nander<br />

auch zeigen. Im Alltag. Ganz konkret<br />

durch Zeichen und Gesten. Die<br />

Ermutigungen sind oft sehr subtil: Ein<br />

Blick, ein Wort, ein guter Zuspruch, eine<br />

Unterstützung. Das und vieles mehr<br />

meine ich mit „Was unsere Liebe nährt“.<br />

Wenn zwei Menschen beschließen, zusammenzubleiben<br />

und eine Lebens-<br />

und Liebesgemeinschaft zu gründen,<br />

ist ihnen meist nicht bewusst, dass<br />

sie sich in Bezug auf ihre Sexualität<br />

auf ein Dilemma einlassen, nämlich,<br />

das Erregende und das Vertraute<br />

miteinander in Einklang zu bringen.<br />

Das ist schon fast so einfach wie Wasser<br />

und Feuer zusammenzubringen.<br />

Es braucht Unvertrautes<br />

Und doch bedingt eines das andere.<br />

Das Vertraute wird gewünscht und geschätzt,<br />

es wirkt aber gleichzeitig hem -<br />

mend auf die volle Entfaltung sexu eller<br />

Lust, denn sie braucht Anregen des,<br />

Unvertrautes. Im Prinzip wiederholt<br />

sich im Eheleben etwas, was in der<br />

Pubertätsphase wirkt: Der Jugendliche<br />

verlässt das schützende Nest (Nestgeruch<br />

fördert keine Sexualität), sucht<br />

das Fremde, das Neue. Eben die Distanz.<br />

Der Jugendliche, so sehr er ge gen<br />

seine Eltern polemisieren mag und sich<br />

abgrenzen will, ja muss, tut es mit der<br />

inneren Gewissheit, dass er zurückkommen<br />

kann. Nur die Tatsache, dass<br />

man zurückkommen kann (aus der Distanz),<br />

dass man überhaupt Intimität<br />

und Geborgenheit findet, gibt sozu sa -<br />

gen den Mut, sich wieder „nach außen“<br />

zu begeben.<br />

Distanz ist notwendig<br />

Im übertragenen Sinne nun für das<br />

Paar: Der Rückhalt, in die Intimität<br />

und Geborgenheit der Beziehung wieder<br />

eintauchen zu können, macht Mut<br />

für notwendige Distanzen, Ab gren zungen.<br />

Konkret heißt das: Ich kann „Nein,<br />

jetzt nicht!“ oder „Nein, so nicht“<br />

sagen, ohne bei nächster Gelegenheit<br />

„vor verschlossenen Türen„ zu stehen.<br />

Ich kann mich zurückziehen und für<br />

mich sein, wenn ich das brauche, in<br />

der Gewissheit, dass ich die wirkli che<br />

Intimität zwischen uns damit nicht<br />

aufs Spiel setze. Dieser Wechsel, die ses<br />

Grundprinzip von Nähe und Distanz,<br />

ist eine große Herausforderung an das<br />

Paar. Wie immer die beiden es gestalten:<br />

Es ist Voraussetzung dafür,<br />

dass die eheliche Sexualität auf Dauer<br />

lebendig bleibt.<br />

Wünsche und Vorlieben zeigen<br />

Wenn wir dieses Thema in Paarseminaren<br />

ansprechen, ist meist bei allen<br />

Paaren große Übereinstimmung, da rü -<br />

ber, wie wichtig es ist, einander die<br />

Wünsche, Vorlieben und Abneigun gen<br />

Buchtipp:<br />

Tyrolia Verlag, <strong>2012</strong><br />

ISBN 978-3-7022-3205-4<br />

Preis: e 14,95<br />

zu sagen und zu zeigen. Leider ist<br />

die Realität eine andere. Prostituier te<br />

berichten offen darüber: „Die meisten<br />

unserer Kunden sind verheiratete Männer.<br />

Sie wollen sich sexuelle Wünsche<br />

erfüllen, die sie sich ihrer Frau gegenüber<br />

nicht zu äußern trauen.“ Ge meint<br />

sind im Regelfalle nicht ausgefallene<br />

sexuelle Praktiken oder Perversionen,<br />

sondern durchaus zumutbare Variationen,<br />

welche das Liebesleben der<br />

eigenen Beziehung beleben könn ten.<br />

Das „älteste Gewerbe der Welt“ lebt<br />

ganz gut davon. Schade aber für die<br />

Bezie hungen, wo durch Angst vor Ab -<br />

weisung und das Nicht-miteinander-<br />

Reden das intime Erleben eingeschränkt<br />

wird. Hier möchte ich Paaren Mut<br />

machen, ihre Wünsche dem Partner<br />

anzuvertrauen (zuzumuten), ohne den<br />

Anspruch auf unbedingte Erfüllung.<br />

Allein das Ansprechen kann vom Part -<br />

ner schon als Liebesbeweis an ge nommen<br />

werden.<br />

Gesprächseinstieg<br />

Meine Dialogfrage für ein Paargespräch<br />

dazu lautet: „Weiß ich, welche<br />

Vorlieben/welche Abneigungen<br />

mein Partner/meine Partnerin hat?<br />

– Oder vermute ich es nur?“<br />

18 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 19<br />

Wir verlosen<br />

3 Exemplare<br />

T 05574/47671<br />

info@familie.or.at<br />

Ein Auszug aus dem Buch<br />

„Was unsere Liebe nährt“<br />

Eine Kultur der Sexualität aufbauen


Kinder, Mamas & Papas, Omas & Opas, Gota & Göte …<br />

miteinander ins Museum, Kunsthaus und Theater<br />

Ausstellungen, Workshops und Theateraufführungen sind<br />

jährlich Ziel tausender Besucher im vorarlberg museum, im<br />

Kunsthaus Bregenz und im Landestheater. Beim dies jähri<br />

gen Familientag, der unter dem Motto „Generationen“<br />

steht, sind Alt und Jung, Groß und Klein, alle Kinder mit<br />

ihren Müttern, Vätern, Großeltern, Uromas und Uropas,<br />

Onkeln und Tanten eingeladen, in verschiedenen Aktionen<br />

aktiv die Besonderheiten der Kulturhäuser in Bregenz zu<br />

entdecken.<br />

Am zweiten Samstag im November von 14 – 18 Uhr bieten<br />

Museum, KUB und Theater Sonderführungen, Workshops<br />

und Theaterstücke an, die im Miteinander der Generatio nen<br />

erlebt werden können. Die Bewirtung übernimmt der<br />

Jugendclub des VLT. Eine Anmeldung ist nicht erforder lich,<br />

aber die Teilnehmerzahl bei den Führungen ist begrenzt.<br />

Miteinander<br />

… im vorarlberg museum<br />

Ein letztes Mal vor der Eröffnung des neuen Museums ist<br />

das VLM zu Gast in den Räumlichkeiten des Theaterju gendclubs<br />

im Postgebäude. Das VLM besitzt in seiner Sammlung<br />

eine Reihe von historischen Bildnissen, auf denen<br />

Familien porträtiert wurden. Vor Einführung der Foto gra fie<br />

gehörte es in gehobenen Kreisen zum guten Ton, sich von<br />

einem Künstler auf einem Gemälde darstellen zu lassen.<br />

Am Familientag können die großen und kleinen Besucher<br />

selbst mit Requisiten die Kunstwerke nachstellen und<br />

fotografisch dokumentieren. Jede Familie bekommt ihr<br />

individuelles Porträt als Erinnerung mit nach Hause.<br />

… im Kunsthaus<br />

Die Räume des Kunsthaus Bregenz werden dieses Jahr<br />

vom österreichischen Künstler Florian Pumhösl mit speziell<br />

dafür entwickelten Gipsreliefs und einer dramatischen<br />

Lichtinszenierung verwandelt. Ganz im Zeichen der Genera -<br />

tionen stehen die Dialogführungen um 14 und 16 Uhr.<br />

Langjährige KUB-Mitarbeiter/innen vermitteln im Gespräch<br />

mit jungen Besuchern die aktuelle Ausstellung und erzählen<br />

interessante Geschichten über das Kunsthaus. In<br />

Anlehnung an die Familienporträts des VLM in der Post<br />

können sich die Familien in der KUB-Werkstatt künstlerisch<br />

verewigen: Eltern malen Kinder, Kind malt Oma …<br />

… im Theater<br />

Wer wissen will, wie es hinter den Kulissen des Vorarl ber ger<br />

Landestheaters aussieht und wer alles hinter der Bühne an<br />

einer Inszenierung mitarbeitet, der ist bei einer Führung<br />

durch das Theater genau richtig. Im VLT begleiten Ju gendliche<br />

des BG Dornbirn um 14 und 16 Uhr die Besucher beim<br />

Blick hinter die Kulissen. Im Kleinen Haus findet um 15<br />

und 17 Uhr ein Theaterstück statt, an dem unterschiedliche<br />

Generationen beteiligt sind. Wie schon in den letzten<br />

Jahren sorgt der Theaterjugendclub mit Riebel und<br />

Apfelmus für ein kulinarisches Vergnügen.<br />

Als besonderes Highlight wird passend zum Motto die je nige<br />

Familie ausgezeichnet, die mit den meisten Mitgliedern<br />

am Familientag teilnimmt. Als Gewinn lockt ein erleb nisreicher<br />

Tag für alle im neuen vorarlberg museum.<br />

Ein Familienticket kostet 5,- Euro.<br />

Familientag<br />

Samstag, 10.11.<strong>2012</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />

PROGRAMM<br />

Samstag, 10. November <strong>2012</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />

14.00 – 18.00 Uhr<br />

14.00 – 18.00 Uhr<br />

14.00 – 18.00 Uhr<br />

Info: Kunsthaus Bregenz, Kunstvermittlung,<br />

Kirsten Helfrich, Karl Tizian Platz, 6900 Bregenz,<br />

T 05574/48594-415, k.helfrich@kunsthaus-bregenz.at<br />

20 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 21<br />

14.00 Uhr<br />

14.00 Uhr<br />

15.00 Uhr<br />

16.00 Uhr<br />

16.00 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

Porträt Werkstatt im KUB, 1. UG<br />

Imbiss vor dem Kleinen Haus, VLT<br />

Familienfotos im Theaterjugendclub<br />

im Postgebäude<br />

Führung im KUB<br />

Führung im VLT<br />

Theater im Kleinen Haus<br />

Führung im KUB<br />

Führung im VLT<br />

Theater im Kleinen Haus<br />

Familientag<br />

Samstag 10.11.<strong>2012</strong>, 14 bis 18 Uhr<br />

miteinander im ...<br />

museum<br />

vorarlberg museum<br />

Kunsthaus<br />

Kunsthaus Bregenz<br />

und theater<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Landestheater


Familie_Ausgabe Ma?rz 2009:Familie_Ausgabe März 2009 16.02.2009 10:26 Uhr Seite 1<br />

Wir überlegen Lösungen.<br />

Denn überlegte Lösungen<br />

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Die emotionale Seite einer<br />

neurologischen Erkrankung<br />

Neurologische Krankheiten treffen<br />

einen in den meisten Fällen völlig<br />

unvorbereitet. Die Diagnose sowie<br />

die Symptome und Einschränkungen<br />

sind zuerst ein großer Schock, sagt<br />

Mag. Dr. Christoph Köb von der Neuro<br />

logischen Reha der aks gesundheit.<br />

Durch das stetige Nachdenken sind<br />

psychische Probleme und Stimmungsschwankungen<br />

häufige Begleiterschei -<br />

nungen einer neurologischen Erkrankung.<br />

Phasen der Aggression wechseln<br />

sich mit Phasen depressiver Verstimmtheit<br />

ab. Mögliche Einschränkungen bzw.<br />

Behinderungen können zu einem starken<br />

Einbruch des Selbstwertgefühles<br />

führen. In dieser akuten Phase braucht<br />

es, neben einer möglichen medika mentösen<br />

Behandlung, viel Zuwendung.<br />

Die Fantasy-Welle der letzten Jahre<br />

zeigt, dass sogar Jugendliche zum<br />

Lesen dicker Bücher verlockt werden<br />

können. Mitreißende komplexe Inhalte,<br />

die Möglichkeit am Leben der Protagonisten<br />

lange teilzunehmen (mehrere<br />

Bände) und die Präsenz der Titel<br />

in den Medien tragen dazu bei.<br />

Andere Textsorten sind bei Jugendlichen<br />

besonders beliebt, werden aber<br />

von Eltern und Lehrern oft nicht als<br />

förderlicher Lesestoff akzeptiert.<br />

Comics verlieren nur langsam das<br />

negative Ansehen. Viele Zeitschriften<br />

vermitteln auf ansprechende Art Wis-<br />

In Gesprächen kann dem/der Patient/<br />

in signalisiert werden, dass Verständnis<br />

für seine/ihre aktuellen Gefühle<br />

besteht. Auch sollte offen über die<br />

Probleme gesprochen werden ohne<br />

diese zu verniedlichen. Wenn diese<br />

Offenheit zu einer Überforderung der<br />

Angehörigen und des/der Patient/in<br />

führt, kann eine psychologische bzw.<br />

psychotherapeutische Beratung oder<br />

Behandlung hilfreich sein.<br />

Ziel ist, die Krankheit besser annehmen<br />

zu können und in weiterer Folge als<br />

Teil der Realität zu sehen, zu integrieren<br />

und das weitere Leben darauf<br />

auszurichten. Bei der Neurologi schen<br />

Reha der aks gesundheit wird großen<br />

Wert auf die Beratung und Betreuung<br />

der Patient/innen und Angehörigen<br />

Wie begeistert man<br />

Jugendliche für das Lesen?<br />

sen z.B. GEOlino, Zeit LEO, Spectrum<br />

NEO und National Geographic World.<br />

Beratung in einem Fachgeschäft, der<br />

örtlichen Bibliothek oder das Internet<br />

helfen bei der Auswahl des passenden<br />

Lesestoffes.<br />

Ein wesentlicher Aspekt ist das Bedürfnis,<br />

sich über Gelesenes auszutauschen.<br />

Diese Möglichkeit sollte im<br />

Elternhaus, mit Freunden und in der<br />

Schule gegeben sein. Öffentliche<br />

Literatur-Aktionen, z.B. Lesungen in<br />

der Bibliothek, sind ebenfalls ein<br />

bewährtes Mittel, das Interesse am<br />

Lesen bei Jugendlichen zu wecken.<br />

gelegt. Neben Logopädie, Physio- und<br />

Ergotherapie wird sozialarbeiteri sche<br />

und psychologische Beratung für<br />

Betroffene und Angehörige angeboten.<br />

aks gesundheit GmbH Neurologische Reha<br />

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22 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 23


Auf der Suche nach der perfekten Mutter<br />

Die Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert im Interview über<br />

„perfekte“ und „hinreichend gute“ Mütter, die emotionalen Bedürfnisse<br />

von Kleinkindern und wie Väter das mütterliche Modell<br />

der Kindererziehung ergänzen. Das Gespräch führten Irene<br />

Kernthaler-Moser und Elisabeth Grabner.<br />

Die meisten Debatten über Kindererziehung<br />

hinterlassen den Eindruck, dass<br />

die Betreuung von Kindern möglichst<br />

„fehlerfrei“ und von „perfekten“ Müttern<br />

geleistet werden soll. Wie realistisch<br />

sind derartige Ziele?<br />

Das Bild vom Kind hat sich in den<br />

letzten Jahrzehnten in Europa entscheidend<br />

verändert. Wir nehmen die<br />

Bedürfnisse selbst von kleinen Kindern<br />

heute sensibler wahr und respektieren<br />

sie in einem hohen Maße. Da heute<br />

zudem weniger Kinder geboren werden,<br />

ist jedes einzelne Kind zu einem un -<br />

schätzbaren Gut geworden. Wen wundert<br />

es dann, wenn diese Kinder perfekt<br />

großgezogen werden sollen.<br />

Das Ideal der „perfekten Mutter“ wurde<br />

bereits vom englischen Psychoanalytiker<br />

und Kinderarzt Donald Winnicott<br />

relativiert. Er setzte diesem Ideal die<br />

„hinreichend gute Mutter“ entgegen.<br />

Winnicott wollte mit seiner „hinreichend<br />

guten Mutter“ zum Ausdruck<br />

bringen, dass es im Sinne eines Kindes<br />

ist, Abstriche vom eigenen Ideal der<br />

perfekten Mutter zu machen. Schließlich<br />

geht es darum, ein Kind in seiner<br />

Entwicklung zu begleiten und ihm die<br />

Sicherheit zu geben, die Herausfordeungen<br />

des Lebens künftig selbst zu<br />

meistern. Mit zunehmendem Alter wird<br />

es deshalb nötig, dem Kind zuzuge stehen,<br />

auch eigene Bewälti gungs- und<br />

Sicherheitsstrategien ausprobieren zu<br />

können, auch wenn diese Versuche an -<br />

fangs nicht immer optimal sind. Eine<br />

solche „hinreichend gute Mutter“ würde<br />

damit zwar den Ansprüchen nach zunehmender<br />

Autonomie des Kindes ge -<br />

recht werden, einen „perfekten“ Um gang<br />

mit dem Kind für einen unab hän gigen<br />

Beobachter jedoch vermissen lassen.<br />

Werden Mütter im Leben eines Kindes<br />

damit zunehmend unwichtiger?<br />

BUCHTIPP<br />

Wieviel Mutter<br />

braucht ein Kind?<br />

Spektrum Verlag, 2010<br />

Preis: e 25,65<br />

ISBN 978-3-8274-2014-5<br />

Viele Mütter denken noch immer, dass<br />

sie in den ersten zwei oder drei Jahren<br />

mit allem, was sie tun, das unwiederbringliche<br />

Fundament dafür legen, was<br />

später aus dem Kind wird. Diese Vor -<br />

stellungen sind zwar richtig, aber viel<br />

zu kurz gegriffen: In späteren Ent wicklungsphasen<br />

– wie Pubertät oder bei<br />

Eintritt in das Berufsleben – werden<br />

Mütter ebenfalls gebraucht. Man muss<br />

sich deshalb auf eine langwährende Ent -<br />

wicklungsbegleitung einstellen, die sen<br />

Weg entspannt angehen und auch die<br />

eigenen Bedürfnisse nicht vergessen!<br />

Wie viel Mutter braucht nun ein Kind?<br />

Die Beziehung einer Mutter zu ihrem<br />

Kind ist zweifellos etwas ganz Besonderes,<br />

in den ersten Lebensmonaten<br />

wird diese Beziehung zudem durch<br />

biologische Mechanismen unterstützt,<br />

die die enormen Betreuungsaufwendungen<br />

der Frühentwicklung etwas ab -<br />

fangen. Mit zunehmen dem Alter ist es<br />

für das Kind jedoch notwendig, auch<br />

außerhalb des Mutter-Kind-Systems<br />

wichtige Entwicklungsimpulse durch<br />

erweiterte Sozialkontakte zu be kommen.<br />

So gesehen ist die ausschließliche<br />

Be treu ung eines Kindes durch<br />

seine Mutter keineswegs die ideale Lö -<br />

sung, und war auch historisch ge sehen<br />

nur ein Sonderfall. Bevor es öffent liche<br />

Betreuungsangebote gab, übernahm<br />

diese Rolle die Großfamilie.<br />

Worauf kommt es in der Mutter-Kind-<br />

Beziehung an?<br />

Entscheidend ist die Qualität der Be -<br />

zie hung, die in der Bindung zwischen<br />

Mutter und Kind zu sehen ist. Diese<br />

Bindung sichert die Stabilität der kind -<br />

lichen Gefühlswelt. Sie schafft das „Ur -<br />

vertrauen“, das für alle anderen sozialen<br />

Beziehungen so wichtig ist. Der<br />

Aufbau dieser Beziehungen verlangt<br />

Feinfühligkeit und kostet viel Zeit und<br />

Energie, die Mütter auch über for dern<br />

können. Wer jedoch über ein zuverlässi<br />

ges Unterstützungsnetz verfügt, kann<br />

einiges abfangen und sich den fein fühligen<br />

Umgang mit dem Kind bewahren.<br />

Welche Rolle spielen Väter bei der Entwicklung<br />

und Erziehung der Kinder?<br />

Väter sind weder bessere noch<br />

schlech tere „Mütter“. Sie gehen einfach<br />

anders mit ihren Kindern um.<br />

Während Mütter emotionale Zuwendung<br />

und Mitgefühl geben, ermuntern<br />

Väter ihre Kinder, Neues auszuprobieren<br />

und spielerisch die Welt<br />

zu erkunden. Gut ist es deshalb, dass<br />

sich die Erziehungsbeteiligung der<br />

heutigen Väter zugunsten ihrer Kinder<br />

geändert hat. Während sie sich<br />

früher hauptsächlich als Ernährer<br />

der Familie sahen, wollen sie heute<br />

die Erziehung aktiv mitgestalten und<br />

die kindliche Entwicklung auf ihre<br />

Weise begleiten. Deshalb ist die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

heute auch ein Bedürfnis für Väter<br />

geworden, das sie an ihren Arbeitsplätzen<br />

thematisieren müssen.<br />

Wie muss externe Kinderbetreuung<br />

aus sehen, die sich am Kindeswohl<br />

orientiert?<br />

Externe Kinderbetreuung soll für Familien<br />

und Mütter nur ergänzend sein.<br />

Eine Erziehungspartnerschaft mit den<br />

Eltern der Kinder ist schon deshalb<br />

unerlässlich, weil sich die Betreuungssituationen<br />

naturgemäß deutlich unter<br />

scheiden und die Kontraste für das<br />

Kind minimiert werden müssen. Kernstück<br />

einer am Kindeswohl orien tier -<br />

ten Betreuung ist jedoch die Betreuungsqualität,<br />

für die die Beziehungsgestaltung<br />

zwischen dem Kind und<br />

den Kindergartenpädagog innen oder<br />

auch Tagesmüttern zentral ist.<br />

Wie muss man sich das vorstellen und<br />

was muss dafür getan werden?<br />

Eine Beziehung zwischen dem Kind<br />

„Mütter sollten den Weg der Kinderbegleitung<br />

entspannt angehen und auch die eigenen Bedürfnisse<br />

nicht vergessen“, sagt Entwicklungspsychologin<br />

Lieselotte Ahnert (li) im Gespräch mit<br />

KFÖ-Vizepräsidentin Irene Kernthaler-Moser.<br />

und einer familienexternen Betreuungspersonen<br />

setzt voraus, dass sich<br />

die Betreuungsperson auf das innere<br />

Erleben und die Gefühlswelt des Kindes<br />

einstellen kann und will. Und<br />

auch hier sind einige Betreuungsbedingungen<br />

wirklich ausschlaggebend.<br />

Dazu gehört das Wissen über das, was<br />

Kinder brauchen. Aber auch Möglich -<br />

keiten der Betreuung von nur we ni gen<br />

Kindern, für deren Betreuung dieses<br />

Wissen zielführend genutzt wer den<br />

kann. Die Politik kann hier einiges tun.<br />

In den europäischen Ländern, wo Kinder<br />

nicht nur ein hohes privates, sondern<br />

auch gesell schaftliches Gut sind,<br />

geht es den Familien vor allem mit<br />

kleinen Kindern einfach besser. Quali -<br />

tativ hoch wertige Kinderbetreuungsange<br />

bote werden dort mit steuerlichen<br />

Vergünstigungen kombiniert.<br />

Politik ist prinzipiell gefordert, ein<br />

kinder freundliches Klima in möglichst<br />

vielen Bereichen des gesellschaftlichen<br />

Le bens zu unterstützen.<br />

Lieselotte Ahnert ist Professorin für<br />

Angewandte Entwicklungspsychologie<br />

an der Universität Wien und gehört<br />

zu den international führenden Forschern,<br />

die den Einfluss der Tages betreuung<br />

auf die soziale und emotionale<br />

Entwicklung, aber auch das gesundheitliche<br />

Wohlbefinden und die Belastung<br />

des Kindes untersuchen.<br />

24 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 25<br />

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„Wieviel Mutter<br />

braucht ein Kind?“<br />

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Wer Köpfchen hat, schützt es!<br />

Österreich ist ein Land der Pedalritter.<br />

Mehr als drei Millionen Menschen benützen<br />

regelmäßig oder gelegent lich<br />

ein Rad. Die Kehrseite der Medaille:<br />

Jedes Jahr passieren fast 35.000 Unfälle<br />

mit dem Rad. Die meisten Un -<br />

fälle sind auf eigene Fehler zurück zu -<br />

führen. Da Radfahrer keine Knautschzone<br />

haben, führen Stürze häufig zu<br />

schweren Verletzungen, besonders im<br />

Kopfbereich, wenn der nötige Schutz<br />

fehlt. Einzig ein Fahrradhelm kann bei<br />

einem Unfall die Folgen mindern. Nachgewiesenermaßen<br />

lässt sich das Risiko<br />

einer Schädel-Hirn-Verletzung um bis zu<br />

85% reduzieren. Deshalb sollte für alle<br />

gelten: Wer Köpfchen hat, schützt es!<br />

Der Schutzmechanismus eines Radhelms<br />

liegt darin, dass bei einem<br />

Auf prall erhebliche Energie auf den<br />

Helm abgegeben wird. Durch den<br />

Helm ist zum einen die Aufprallfläche<br />

größer als beim Kopf. Damit wird die<br />

Energie besser verteilt. Zum anderen<br />

besteht die Möglichkeit des Zusammenstauchens,<br />

was Energie abbaut<br />

und somit vom Kopf abhält. Und zu<br />

guter Letzt wird eine Druckwelle in<br />

Gang gesetzt, die dreidimensional<br />

kreisförmig über den Helm wie ein<br />

Blitzableiter weiter verläuft.<br />

Allerdings bietet ein Radhelm nur<br />

dann Schutz, wenn er auch richtig<br />

sitzt. Darum beachten Sie:<br />

_ Der Helm schützt Stirnbereich, Schläfen,<br />

Schädeldecke und Hinterkopf.<br />

_ Der Helm darf weder zu weit hinten<br />

(er bietet Stirn und Schläfen bei<br />

einem Frontalaufprall keinen Schutz)<br />

noch zu weit vorne (er behindert das<br />

Gesichtsfeld und entblößt den<br />

em pfind lichen Hinterkopfbereich)<br />

aufliegen.<br />

_ Das Riemensystem ist fix mit dem<br />

Helm verbunden. Ein Riemen verläuft<br />

vor, einer hinter dem Ohr. Der Ver-<br />

schlussriemen muss während der<br />

Fahrt geschlossen sein. Er soll weder<br />

einschnüren noch drücken, muss jedoch<br />

fest am Unterkiefer anliegen.<br />

_ Radhelm vor dem Kauf unbedingt<br />

anprobieren. (Faustregel: wenn der<br />

Helm ohne verschlossenem Kinnriemen<br />

bei einer Verbeugung auf<br />

dem Kopf bleibt, passt er!)<br />

_ Nach einem Sturz sofort, ansonsten<br />

spätestens nach 5 bis 6 Jahren<br />

Gebrauch ersetzen.<br />

_ Bei Kinderhelmen sollte von Zeit<br />

zu Zeit der Helm nach Rissen o.ä.<br />

geprüft werden. Indem der Helm<br />

leicht auseinander gezogen wird,<br />

können Risse besser erkannt werden.<br />

_ Und: Das beste Vorbild für Kinder<br />

sind die Eltern. Daher mit gutem<br />

Beispiel voranradeln.<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

Fahrradhelm finden Sie unter<br />

www.sicheregemeinden.at<br />

Die geheimnisvolle Formel –<br />

Märchen können heilen<br />

Es war einmal ... ist die geheimnisvolle Formel, mit der jedes<br />

Märchen beginnt. Es war einmal ... markiert den Auftakt einer<br />

Reise in eine andere Welt, die man in keinem Reisebüro buchen<br />

kann. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer ist garantiert. „Menschen<br />

lassen sich nicht gerne etwas sagen“, weiß Monika Pott, „aber<br />

gerne etwas erzählen.“ Und Monika Pott erzählt gerne.<br />

Bis vor sieben Jahren war sie als<br />

begeisterte Märchenerzählerin in Begleitung<br />

eines Harfenspielers in Burgen,<br />

Schlössern, Museen und auch in<br />

Kliniken unterwegs. Wenn sie Märchen<br />

erzählt, nimmt sie ihre Zuhörer mit<br />

auf eine Reise in ferne Länder, in eine<br />

märchenhafte Gegend oder in eine<br />

andere Zeit. Mit ihren Geschichten<br />

lässt sie Bilder vor dem inneren Auge<br />

lebendig werden. So entsteht facettenreiches<br />

Kopfkino, das Herz und<br />

Seele berührt.<br />

Rotkäppchen und der böse Wolf,<br />

Dornröschen oder Rapunzel – die<br />

gesammelten Kinder- und Hausmärchen<br />

der Gebrüder Grimm sind wohl die<br />

bekanntesten hierzulande. Die Sprache<br />

der Märchen ist Symbolsprache.<br />

Sie kann ein Spiegel des Unbewussten<br />

sein und greift elementare Gedanken<br />

der Menschheit auf. „Tiefere Bedeutung<br />

liegt in den Märchen meiner<br />

Kinderjahre als in der Wahrheit, die<br />

das Leben lehrt“ erkannte Friedrich<br />

Schiller für sich. Was viele nicht wissen:<br />

Vor den Grimms waren Märchen<br />

für Erwachsene bestimmt. Kein Geschichtenerzähler<br />

wäre damals auf<br />

die Idee gekommen, sie Kindern zu<br />

erzählen. Tatsächlich wirken Märchen<br />

wie Balsam für die Erwachsenenseele.<br />

Märchen können heilen. Eine Erkennt-<br />

nis, die heute gezielt in Therapien<br />

genutzt wird. Im Therapeuten-Jargon<br />

heißen Märchen metaphorische Geschichten.<br />

Leichter Lösungen finden<br />

Heute arbeitet Monika Pott als Coach<br />

und Trainerin. Das Schreiben von<br />

Märchen ist ein wichtiger Bestandteil<br />

ihrer Ausbildungstätigkeit zum Coach.<br />

„Über Metaphern eröffnet sich die<br />

Möglichkeit, indirekt mit meinen<br />

Klienten zu kommunizieren“, sagt<br />

Monika Pott. „Es ist eine hervorragende<br />

Möglichkeit, die Menschen auf<br />

der Erlebnisebene zu erreichen.“<br />

Manche von ihr ausgebildete Coachs<br />

schreiben solche Geschichten für ihre<br />

Klienten. In bildhaften Gleichnissen<br />

können sie so wertvolle Erkenntnisse<br />

vermitteln. „In Märchen verpackt,<br />

erscheinen die Themen der Klienten<br />

in einem neuen Zusammenhang“, erklärt<br />

die Trainerin. In der Märchenwelt<br />

sieht sich der Klient plötzlich ins<br />

Tierreich versetzt, er lebt im Land der<br />

Sagen und Legenden. Oder er findet<br />

sich unter Comicfiguren oder Filmhelden<br />

wieder. „Metaphorische Geschichten<br />

lassen das Problem in einem<br />

anderen, neuen Licht erscheinen. Die<br />

Lösung lässt sich so leichter finden.<br />

In ihrem kürzlich erschienenen Buch<br />

„Das befreite Ich“ sind einige lesens -<br />

werte Geschichten aufgeführt als Bei -<br />

spiel dafür, wie Klienten mit Hilfe<br />

von Märchen ihre alltäglichen Probleme<br />

bewältigen können. In einem Fall ist<br />

eine Frau sehr unglücklich, weil ihr<br />

Mann immer so laut schimpft. Ihr<br />

Coach schreibt ein Märchen, in dem<br />

sie ihre Klientin als Hauptdarstellerin<br />

in die Rolle der Samira schlüpfen<br />

lässt. Mit ihrem Mann Hathari erlebt<br />

sie ein aufregendes Abenteuer. Die<br />

Problemlösung wurde im Vorfeld mit<br />

dem Coach gemeinsam besprochen.<br />

Wie sich die Lösung letztendlich<br />

herauskristallisiert, zeigt sich meist<br />

erst während des kreativen Schreibprozesses<br />

heraus. In diesem konkreten<br />

Fall dürfen sich Samira und Hathari<br />

auf ein Happy End freuen! Solche<br />

Geschichten sind nicht nur eine Berei -<br />

cherung des therapeutischen Geschehens,<br />

sie machen auch Spaß. Und vor<br />

allem findet die Klientin auf diese<br />

sanfte Weise Antworten, die zum<br />

Heilungsprozess beitragen.<br />

VORTRAGSREIHE<br />

PFLEGE IM GESPRäCH<br />

Donnerstag, 13. September <strong>2012</strong><br />

„Die Heilkraft der Märchen“<br />

Monika Pott | 19.30 – 21.30 Uhr<br />

Mäder, J.-J. Ender-Saal,<br />

Alte Schulstraße 7<br />

26 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 27<br />

60 plus<br />

„Pflege im Gespräch“: Vortragsreihe für<br />

pflegende Angehörige und Interessierte<br />

unterstützt vom Land Vorarlberg.<br />

Infos, Programm:<br />

T 05574/48787-0 | www.connexia.at


Liebe Frau Rohra! Alles, was Sie leben<br />

und als Vorstandmitglied der Alzheimergesellschaft<br />

München auch öffentlich<br />

verkörpern, steht im krassen Widerspruch<br />

zu dem Bild, das man gemeinhin von<br />

einer demenzkranken Person hat. Ihre<br />

Arbeit als Dolmetscherin mussten Sie<br />

aufgeben, stattdessen wurden Sie nach<br />

der Diagnose „Demenz“ zur Autorin<br />

eines Buches, das mit den Vorurteilen<br />

über Menschen mit Demenz aufräumt.<br />

Was wäre Ihr wichtigstes Anliegen,<br />

wenn Sie mit dem Buch eine Veränderung<br />

bewirken könnten?<br />

Helga Rohra: Mir ist es wichtig, zu<br />

zeigen, dass die Diagnose zunehmend<br />

früh erfolgt, heute sind bereits einige<br />

100.000 Demenzerkrankte in den<br />

Vierzigern. Das bedeutet, wir müssen<br />

ein neues Bild der Erkrankten in der<br />

Gesellschaft verbreiten. Diese Menschen<br />

besitzen noch viele Ressourcen,<br />

und auf diese will ich mit dem Buch<br />

verweisen. Man sollte nicht immer<br />

auf die Defizite starren. Es ist auch<br />

ein Aufruf an die Behörden, die nicht<br />

darauf eingestellt sind, dass diese<br />

Menschen die Kraft und den Willen<br />

haben, tätig zu sein. Auch hier braucht<br />

es dringend neue Impulse, Formulare<br />

müssen umformuliert werden, es gibt<br />

bislang nur das Wort Alzheimer, die<br />

unterschiedlichen Diagnosen sind da<br />

nicht vorgesehen. Die diagnostischen<br />

Möglichkeiten sind besser geworden,<br />

man geht heute auch leichter zu einem<br />

Arzt, früher hat man sich mehr geschämt<br />

– aber die Zahlen zeigen doch,<br />

dass die Menschen selbstbewusster<br />

sind und aus dem Schatten treten.<br />

Es soll den Betroffenen Mut machen,<br />

Forderungen zu stellen und integriert<br />

zu bleiben, auch wenn der eigene<br />

Beruf nicht mehr zu schaffen ist. Es<br />

ist ein Mutmachbuch.<br />

Was raten Sie Menschen, die die ersten<br />

Symptome an sich selbst entdecken und<br />

auch denen, die mit der Diagnose in einem<br />

frühen Stadium konfrontiert werden?<br />

Helga Rohra: Bei den ersten Symptomen<br />

empfehle ich eine humorvolle<br />

und liebevolle Art, sich damit auseinander<br />

zu setzen. Falls diese aber<br />

länger als drei Monate anhalten, ist<br />

ein Ausfallstagebuch sinnvoll, und<br />

zwar beruflich wie auch privat, um<br />

auszuschließen, dass es sich um ein<br />

Burn-out oder eine Depression handelt.<br />

Fragen Sie Ihre Freunde – ein<br />

guter Freund sollte so ehrlich sein,<br />

seine wirkliche Einschätzung zu äußern.<br />

Seien Sie also mutig und fragen Sie<br />

nach, ob Sie sich verändert haben und<br />

ob Ihre Umgebung das wahrnimmt.<br />

Erst dann würde ich zum Neurologen<br />

„Wer sind Sie?“<br />

Der Spielkreis Götzis präsentiert<br />

ab 26. Oktober die österreichische<br />

Erstaufführung des Theaterstücks<br />

von Michel Lengliney.<br />

Aus dem Schatten treten. Leben mit Demenz<br />

Daniela Egger, Aktion Demenz<br />

gehen. Ich habe das auch so gemacht.<br />

Meine spezifische Form der Demenz<br />

geht mit Halluzinationen einher, das<br />

begann so einmal am Tag und steigert<br />

sich stetig. Inzwischen sind diese<br />

Bilder bei mir fast permanent da. Man<br />

muss einfach einen Weg finden damit<br />

umzugehen, einen Gang zurückschalten,<br />

zur Ruhe kommen, die innere<br />

Harmonie finden, das ist ganz wichtig.<br />

Ich meditiere und bete zwei Mal am<br />

Tag, das stärkt mich. Wichtig ist dass<br />

man keine Angst vor diesen Bildern<br />

hat. Ich bin danach wirklich die Ruhe<br />

in Person. Man muss sich auch geistig<br />

fordern, täglich leichte Zeitungen<br />

lesen, Therapien und Programme<br />

machen, sich coachen lassen. Wenn<br />

man gar nichts macht, schreitet die<br />

Krankheit schneller voran.<br />

Haben Sie eine Vision, für sich persönlich,<br />

aber auch für die Entwicklung<br />

auf dem gemeinsamen Weg rund um<br />

das Thema Demenz?<br />

Helga Rohra: In fünf Jahren sollten<br />

wir einige Schritte weiter sein, also<br />

zum Beispiel, dass ein Demenzbetroffener<br />

unsere Anliegen in einem poli ti -<br />

schen Beirat vertritt. Es braucht neue<br />

Wohnformen und Kommunikation, ei -<br />

nen neuen Lehrplan im medizini schen<br />

Bereich und vieles mehr. Organisa-<br />

tio nen wie die Aktion Demenz und die Alzheimer<br />

Gesellschaft in Deutschland und bei Ihnen in Vorarlberg<br />

leisten wert volle Arbeit für die Sensibilisierung der<br />

Gesellschaft. Meine Vision ist, dass die Menschen ganz<br />

normal mit uns umgehen – weil sie besser informiert<br />

sind und mehr über Demenz wissen.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

28 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 29<br />

FACTS<br />

Lesung von Helga Rohra aus Ihrem Buch: „Aus dem Schatten treten“<br />

So, 4. November <strong>2012</strong>, 10.00 Uhr, im Bühnenbild der Kulturbühne<br />

Ambach, Vereinshaussaal, Freier Eintritt.<br />

Sonntag, 4. November <strong>2012</strong>, 17.00 Uhr<br />

Bibliothek Lustenau, Musik: Christina Peter an der Harfe<br />

Spielkreis Götzis präsentiert „Wer sind Sie?“<br />

Österreichische Erstaufführung von Michel Lengliney<br />

Premiere 26. Oktober <strong>2012</strong><br />

1./2./3./4./8./9./10. und 11. November <strong>2012</strong><br />

Beginn: 20 Uhr, Sonntags 18 Uhr Kulturbühne Ambach<br />

www.spielkreis.at<br />

Im Rahmenprogramm zum Theaterstück finden zahlreiche<br />

Veranstaltungen zum Thema Demenz statt.<br />

Do 25. Okt, 20.00 Uhr „Ein runder Tisch mit Musik:<br />

Demenz als Thema eines Theaterstücks“<br />

mit Landesrätin Greti Schmid, Landesrat Christian Bernhard, Primar<br />

Albert Lingg, Pfr. Peter Rädler, Dodo Büchel. Kulturbühne Ambach<br />

So 28., Mi 31. Okt, Mi 7. Nov, 15.00 Uhr „Erinnerungscafe“<br />

mit Adolf Vallaster, Mundart-Autor. Erinnerungen austauschen<br />

mit Betroffenen bei Kaffee und Kuchen. Kulturbühne Ambach<br />

Info: Aktion Demenz, T 05574/48787-0, www.aktion-demenz.at<br />

REIFLICH üBERLEGT<br />

VON ADOLF VALLASTER<br />

Demenz als Theater<br />

Dass der Umgang mit Demenzkranken für die Betroffenen<br />

und die Betreuenden oft ein Trauerspiel darstellt, ist wohl<br />

unbestritten. Dass sich das Thema aber durchaus auch für<br />

die richtige Theaterbühne eignet, wurde in der Villa Falken -<br />

horst mit dem Einmannstück: „Der alte König in seinem<br />

Exil“ von Arno Geiger bewiesen. Einen anderen Zugang<br />

zu dem Thema sucht, wie bereits in der Frühjahrsnummer<br />

unserer Zeitschrift angekündigt, der Spielkreis Götzis mit<br />

dem Stück „Wer sind Sie?“ von Michel Lengliney. Die österreichische<br />

Erstaufführung unter der Regie von Hansjörg<br />

Ellensohn findet am 26. Oktober <strong>2012</strong> in der Kulturbühne<br />

Ambach in Götzis statt.<br />

Zum Stück heißt es in einer Presseaussendung: „Wer sind<br />

Sie?“, fragt die Mutter ihre eigene Tochter Audrey. Die<br />

Mutter leidet an Demenz. Noch findet sie sich mit Hilfe<br />

der Tochter zu Hause zurecht, aber ihr Zustand verschlimmert<br />

sich, sie gleitet mehr und mehr in die Krankheit ab.<br />

In den 15 Szenen des Stückes entwickelt der Autor Michel<br />

Lengliney eine berührende Geschichte über diese Krankheit<br />

– eine Geschichte, die anfangs irritiert ob der Sympathie,<br />

die die alte Dame ausstrahlt. Der Galgenhumor,<br />

der kraft der Pfiffigkeit dieser Figur durch das Stück galoppiert,<br />

macht Mut, mit Krisen dieser Art umzugehen,<br />

auch wenn hier die Erkrankte während des Stückes langsam<br />

aber sicher der Welt abhanden kommt.<br />

Weitere Aufführungen sind: 1. /2. /3./ 4./ 8./ 9./ 10.<br />

und 11. November jeweils um 20.00 Uhr (Sonntags<br />

18.00) Kulturbühne Ambach. Ein Rahmenprogramm in<br />

Zusammenarbeit mit der Aktion Demenz begleitet dieses<br />

Projekt der ambitionierten Theatergruppe.


Gemeinsam und doch für sich<br />

Drei Frauen aus drei Generationen gelingt mit Toleranz, Respekt<br />

und Unterstützung mobiler Hilfsdienste das Zusammenleben.<br />

Jutta Berger hat sie in Wolfurt besucht.<br />

Wenn mehrere Generationen miteinander<br />

leben, muss das keine bäuerliche<br />

Großfamilie sein. Das zeigt das Beispiel<br />

von Annelies Gerold (83), ihrer Tochter<br />

Monika Mchemmech (49) und deren<br />

Tochter Marcia (17). Pensionistin, Lehrerin<br />

und Gymnasiastin leben dank<br />

einer gelungenen architektonischen<br />

Lösung gemeinsam und doch unter<br />

zwei Dächern. Jede der drei Frauen<br />

hat Raum für sich allein, schätzt die<br />

individuellen Bereiche.<br />

Ein zu großes Familienhaus<br />

Nach dem Tod ihres Mannes vor acht<br />

Jahren sei ihr das Familienhaus „zu<br />

groß, viel zu groß“ geworden, erzählt<br />

Annelies Gerold beim Kaffee am Ess -<br />

tisch ihrer Tochter. Für sie war klar:<br />

„Ich bleib da nicht allein. Das Haus,<br />

der Garten, das wird mir alles zu viel.“<br />

Eine chronische Lungenerkrankung<br />

machte sich immer stärker bemerkbar,<br />

begann die Mobilität der früheren<br />

Geschäftsführerin einzuschränken.<br />

Sie bot ihrer Tochter Monika Mchemmech<br />

an, mit der Familie zu ihr zu<br />

ziehen. „Uns war da sehr geholfen,<br />

wir haben in einem Wohnblock ge -<br />

wohnt und wollten gerne einen Garten“,<br />

erzählt die 49-jährige Mittelschullehrerin.<br />

Gemeinsam wurden Umbaupläne gewälzt:<br />

Aufstocken oder ein Anbau für<br />

die Mutter? Die Lösung hatte Architekt<br />

Christian Maier: „Lasst die Mama in<br />

ihrem gewohnten Umfeld.“ Annelies<br />

Gerold behielt ein Drittel des Hauses,<br />

für die junge Familie plante Maier ein<br />

luftiges Holzhaus, das einen Teil des<br />

Elternhauses integriert. Jedes der<br />

beiden Häuser hat einen eigenen Ein -<br />

gang, über Terrasse und Untergeschoß<br />

sind Alt und Jung aber räumlich ver -<br />

bunden. „Jede hat ihre Rückzugsmöglichkeiten“,<br />

nennt Marcia die wichtigste<br />

Voraussetzung für das Miteinander.<br />

„Aber keine hat das Gefühl,<br />

allein zu sein“, ergänzt ihre Mutter.<br />

Eigenständigkeit erhalten<br />

Monika Mchemmech kocht täglich<br />

für die Familie, macht für ihre Mutter<br />

die Wäsche, erledigt die Einkäufe,<br />

fährt sie zum Arzt, wenn es die Zeit<br />

erlaubt. „Ich habe aber kein Problem,<br />

ein Taxi zu rufen“, sagt ihre Mutter.<br />

Obwohl sie durch ihre Erkrankung an<br />

das Haus gebunden ist, möchte sie<br />

sich so lange wie möglich ihre Eigenständigkeit<br />

erhalten, nicht zur Last<br />

fallen. So kommt für Putzdienste in<br />

ihrer kleinen Wohnung eine Mohi-Frau,<br />

eine Mitarbeiterin des Mobilen Hilfsdiensts.<br />

51 örtliche Gruppen der „ARGE<br />

MOHI“ stehen in Vorarlberg zur Verfügung.<br />

Die Dienstleistung kostet<br />

zwischen neun und 13 Euro die Stunde.<br />

Bei der Körperpflege wird die alte<br />

Dame von Schwestern des örtlichen<br />

Krankenpflegevereins unterstützt.<br />

Marcia Mchemmech (li.) lernt von der Oma französische Vokabeln, Annelies Gerold von der Enkelin, was ein Chat ist. Organisiert<br />

wird die fröhliche Generationen-WG von Annelies‘ Tochter Monika Mchemmech. Fotos: Christian Grass, www.christiangrass.com<br />

Die Hauskrankenpflege ist ein <strong>Vorarlberger</strong><br />

Spezifikum. 66 Ortsvereine mit<br />

rund 61.000 Mitgliedern beschäftigen<br />

300 Pflegefachkräfte, sie funktionieren<br />

nach dem Solidarprinzip. Im Umgang<br />

mit den Betreuerinnen hat Annelies<br />

Gerold gelernt: „Die Chemie muss<br />

stimmen. Und wenn nicht, muss man<br />

das gleich sagen.“ Etwa dann, „wenn<br />

man behandelt wird, als hätte man<br />

keinen eigenen Willen“.<br />

Ihre Oma sei noch unglaublich fit,<br />

sagt Marcia voll Bewunderung, „sie<br />

interessiert sich für alles Neue“. Sie<br />

schätze die anregenden Gespräche mit<br />

der Großmutter, die Diskussionen.<br />

Aber auch, „dass sie mir meine Ruhe<br />

lässt, wenn ich von der Schule heimkomme“.<br />

Im Vergleich zu alten Men -<br />

schen im Altenheim, die sie durch<br />

Ferialjobs kenne, sei jene viel eigenständiger<br />

und agiler. „So ein Heim<br />

wäre nichts für meine Oma“, ist die<br />

junge Frau überzeugt.<br />

Annelies Gerold weiß aus eigener,<br />

leidvoller Erfahrung, was Altenbe-<br />

treuung innerhalb der Familie bedeuten<br />

kann. Ihre Mutter war zehn Jahre<br />

bettlägerig. „Aus dem Bett hat sie<br />

die ganze Familie regiert“, ergänzt<br />

Tochter Monika. Zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit habe die Mutter nach ihr<br />

gerufen, erinnert sich Frau Gerold.<br />

Damals habe sie den Vorsatz gefasst:<br />

„So werde ich nie.“<br />

Zeit für sich<br />

„Ich muss akzeptieren, dass die beiden<br />

ihr eigenes Leben leben möchten,<br />

neben mir“, sagt Annelies Gerold, und<br />

es klingt alles andere als vorwurfsvoll.<br />

Manchmal fühle sie sich als<br />

Hemmschuh: „Die Monika möchte<br />

doch so gerne reisen.“ Ganz unbegründet<br />

seien diese Ängste, beruhigt<br />

die Tochter. Sie reise ja, da nehme<br />

man die Dienste des Altenheims, des<br />

MOHI oder der beiden Brüder in Anspruch.<br />

Nicht nur die Mutter habe<br />

lernen müssen, dass sie, die Tochter,<br />

ab und zu Zeit für sich selbst brauche,<br />

sagt Monika Mchemmech, „das<br />

war auch für mich ein Lernprozess“.<br />

Sie stehe oft sehr unter Zeitdruck,<br />

sei angespannt und müde. „Manchmal<br />

auch traurig, weil ich eigentlich<br />

mehr Zeit mit der Mama verbringen<br />

möchte.“ Neben der vollen Lehrverpflichtung<br />

noch Haushalt, Garten,<br />

die Bedürfnisse der Tochter. Da frage<br />

sie sich schon manchmal: „Und ich,<br />

wo bleib eigentlich ich?“ Die Antwort<br />

der Französischlehrerin ist dann eine<br />

kurze Auszeit in Frankreich.<br />

Der Artikel erschien in „Der Standard Cure<br />

Nr. 1/August <strong>2012</strong>“. Wir danken dem Verlag,<br />

der Autorin und dem Fotografen für<br />

die Nachdruckrechte.<br />

Arge Mobile Hilfsdienste<br />

Saalbaugasse 2, 6800 Feldkirch<br />

T 05522/78101-10, www.mohi.at<br />

Hauskrankenpflege Vorarlberg<br />

Rathausplatz 4/5. Stock, 6850 Dornbirn<br />

T 05572/34935<br />

www.hauskrankenpflege-vorarlberg.at<br />

30 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 31<br />

KONTAKT


<strong>Familienverband</strong> intern<br />

Familien · Termine · Tipps<br />

Was ist los bei den Ortsverbänden?<br />

Kleinwalsertal: „Wickel & Co“<br />

Bärenstarke Hausmittel mit Ursula Uhlemayr: 1. Oktober<br />

<strong>2012</strong>, 20.00 Uhr, Mesmerhaus in Mittelberg<br />

„Jin Shin Jyutsu“ oder „Strömen“<br />

Jeweils ein Eintageskurs mit Hedi Zengerle aus Egg<br />

1. Termin: Samstag, 17. November <strong>2012</strong><br />

2. Termin: Sonntag, 18. November <strong>2012</strong><br />

Mesmerhaus in Mittelberg.<br />

Beginn und weitere Infos werden über „der Walser“ mitgeteilt.<br />

Langen/B.: Jürgen Ernst liest aus seinem neuen Buch<br />

„Levanda“: 16. Oktober <strong>2012</strong>, 20.00 Uhr im Pfarrsaal.<br />

Feldkirch: Benefizfest mit Alpacas und Lamas<br />

Der <strong>Familienverband</strong> Feldkirch veranstaltet am 6.<br />

Oktober <strong>2012</strong> ab 11.00 Uhr (bei Schlechtwetter am<br />

13. Oktober) ein Benefizfest in Röns in der Nähe des<br />

Buch: Unser Ferienprogramm wurde von ca. 40<br />

Kindern mit großer Begeisterung in Anspruch<br />

genommen. Neben dem Tanzen, dem Sportnachmittag<br />

und der Holzwerkstatt, fand vor allem<br />

die Zeichenwerkstatt großen Anklang!<br />

Gemeindeamts. Es werden dabei Spenden für ein präventives,<br />

tiergestützte Gruppenprojekt für Kinder und<br />

Jugendliche aus suchtbelasteten Familien gesammelt.<br />

Mit Rahmenprogramm für Kinder – zum Teil unter Mitwirkung<br />

der Lamas und Alpacas. Im Rahmen des geförderten<br />

Projekts kommen die Kinder in Kontakt mit<br />

den Lamas und Alpacas. Dies trägt zu einer positiven<br />

Persönlichkeitsentwicklung bei, indem frühzeitig die<br />

Talente und Stärken der Kinder gefördert werden.<br />

Nähere Infos zum Fest und/oder Projekt bei Mag. Birgit<br />

Knecht, T 05522/38072 (Beratungsstelle Clean) oder kurzes<br />

E-mail an familienverbandfeldkirch@gmail.com.<br />

Mellau: Zauberwerkstatt<br />

Mellau: Kindersommer- Zauberwerkstatt<br />

Am 10. August war die Kinderbuchautorin Monika<br />

Hehle aus Bregenz bei uns in Mellau zu Gast. Die<br />

Kinder bastelten unter ihrer Anleitung allerhand<br />

lustige Sachen wie eine Plastikflaschenkugelbahn,<br />

verschiedene Zauberbecher und Girlanden.<br />

Es war für alle ein sehr lustiger Sommernachmittag<br />

unter der Dorflinde.<br />

Bizau: Walderlebnisnachmittag und Kindertanzwoche<br />

Zum Ferienbeginn im Juli machten sich zahlreiche Kinder<br />

mit uns auf den Weg, um den Wald von Bizau zu erkunden.<br />

Walter Rüf hat uns begleitet und viel Wissenswertes über<br />

den Wald und seine Bewohner erzählt. Wir lauschten gespannt<br />

seinen Geschichten. Bei vielen Spielen lernten wir<br />

z.B. als Eichhörnchen die Futtersuche und Vorratshaltung<br />

der Tiere und hörten zwischendurch interessante Details.<br />

Nach einer zünftigen Jause ging es zurück nach Hause. Der<br />

Nachmittag im Wald hat allen viel Spaß gemacht und jeder<br />

konnte Neues dazulernen. Wir vom <strong>Familienverband</strong> Bizau<br />

haben uns sehr gefreut, dass auch diesmal so viele Kinder<br />

teilgenommen haben. An dieser Stelle auch ein herzliches<br />

„vergelt`s Gott“ an Walter Rüf – es war ein toller Ausflug!<br />

Kindertanzwoche<br />

Vom 23. bis 27. Juli <strong>2012</strong> wurde jeden Vormittag im Gebhard-Wölfle-Saal<br />

getanzt. 26 Mädchen zwischen 4 und 10<br />

Jahren konnten in zwei Gruppen Basisschritte in Ballett-<br />

und Jazztanz erlernen und somit einen Einblick in die faszinierende<br />

Welt des Tanzens gewinnen. Im Mittelpunkt standen<br />

Kreativität und Koordination und auch die Selbstwahrnehmung<br />

wurde gefördert. Im Vordergrund jedoch stand<br />

vor allem die Freude am Tanzen und jede Menge Spaß. Ein<br />

herzliches Dankeschön an die Tanzlehrerin Marina von der<br />

Tanzschule Laubwald für ihr Engagement! Wir freuen uns<br />

schon auf die Wiederholung in den nächsten Sommerferien!<br />

Alberschwende: Waldgeheimnis<br />

Alberschwende: Auf Kräutersuche<br />

Bizau: Walderlebnisnachmittag<br />

Bizau: Kindertanzwoche<br />

Alberschwende: Sommerprogramm<br />

Bizau: Kindertanzwoche<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde das Sommerprogramm<br />

von den Alberschwender Kindern sehr gut angenommen.<br />

Es wurde mit den Kräuterfrauen Kräutersalz und<br />

Currybutter hergestellt, Otto hat den Kindern gezeigt wie<br />

man töpfert, beim Karaokeworkshop hat Uschi die Stars von<br />

morgen unterstützt, die Lamaranch in Dornbirn wurde besucht,<br />

Indianer schlichen auf leisen Sohlen durch den Wald,<br />

in der Bücherei durften die Kids alle Spiele ausprobieren, für<br />

die Teens gab es einen Wohlfühlnachmittag, die Kinder vom<br />

Jonglierkurs durften beim KulturKäseKlatsch zeigen was sie<br />

gelernt haben, im Kindergarten wurde gebastelt, im Pfarrheim<br />

lag Pizzaduft in der Luft und wir alle, egal ob jung oder alt,<br />

hatten viel Spass bei den Veranstaltungen. Wir möchten uns<br />

an dieser Stelle bei allen Freiwilligen und Mitarbeiter/innen<br />

ganz herzlich bedanken. Durch eure Mithilfe ist es möglich,<br />

das Sommerprogamm so vielfältig zu gestalten!


<strong>Familienverband</strong> intern<br />

Schoppernau: 3. Wälder Kindertriathlon<br />

Bereits zum 3. Mal fand am Samstag, den 14. Juni <strong>2012</strong>, der Wälder<br />

Kindertriathlon statt, bei dem 270(!) Kinder aus ganz Vorarlberg<br />

teilnahmen. Tropische Temperaturen konnten die Kinder nicht davon<br />

abhalten, zu zeigen, was sie „drauf hatten“ und so wurde ehrgeizig<br />

gerannt, geschwommen und geradelt. Erschöpft aber glücklich<br />

kamen die Teilnehmer ins Ziel. Auch fand in diesem Jahr wieder<br />

eine Tombola statt, bei der es tolle Preise zu gewinnen gab.<br />

Diese Veranstaltung konnten wir wieder gemeinsam mit dem WSV<br />

Schoppernau durchführen, die uns mit sportlich-organisatorischem<br />

Geschick und tatkräftiger Unterstütung zur Seite stand. Fotos,<br />

Ergebnisliste und einen ausführlichen Bericht gibt es auf unserer<br />

Homepage www.familienverband-schoppernau.at<br />

Klostertal: Tanz und Kasperle<br />

Bezau: Kinderschminken beim Bähnletag<br />

Auch heuer beteiligten wir uns am Klostertaler Feriensommer. Zu<br />

Ferienbeginn tanzten 40 Kinder und Jugendliche bei der Ferien-<br />

Tanz-Woche in Dalaas mit. Bei der Abschlussshow am Freitagnachmittag<br />

präsentierten die Teilnehmer/innen den Eltern, Bekannten<br />

und Verwandten die in dieser Woche gelernten Tänze.<br />

Bezau: Bähnletag<br />

Anfang August waren Kasperle und seine Freunde in Braz und Klösterle<br />

auf Besuch. Mit ihrem lustigen Urlaubserlebnis begeisterten<br />

sie über 80 Kinder und Erwachsene. Im Anschluss gab es dann für<br />

jedes Kind ein Glitter-Tattoo auf den Arm.<br />

Vorankündigung – Terminvormerkung:<br />

Am Samstag, den 29. September <strong>2012</strong> findet in Dalaas wieder der<br />

Kinder- und Jugendbasar statt. Bitte schon jetzt beim Ausräumen<br />

der Schränke an diesen Termin denken!<br />

Schoppernau: Start Kindertriathlon<br />

Einen tollen Tag verbrachten viele Familien am Sonntag,<br />

den 5. August <strong>2012</strong> beim Bähnletag. Der <strong>Familienverband</strong><br />

Bezau durfte die Kinder in Tiger, Löwen,<br />

Schmetterlinge uvm. verwandeln. Bei Sonnenschein<br />

konnten Sie sich ihren eigenen Sonnenschutz basteln<br />

und hatten dabei sehr viel Spaß.<br />

Klostertal: Ferien-Tanz-Woche in Dalaas<br />

Lingenau: Neustart <strong>Familienverband</strong><br />

Langen: Spielen mit allen Sinnen<br />

36 Lingenauer Familien sind bereits Mitglied beim <strong>Familienverband</strong><br />

Vorarlberg und seit 21. Juni <strong>2012</strong> jetzt auch bei der neu<br />

gegründeten Ortsgruppe Lingenau. Die Führung des Vereins als<br />

Obfrau übernahm Daniela Natter-King, weitere Funktionen wurden<br />

von Vera Fitz (Kassier), Ariane Grimm (Schriftführerin) und<br />

Elisabeth Rüf-Küer sowie Nina Wild als Beiräten besetzt.<br />

Der Verein sieht seine Aufgabe nicht nur in der Organisation<br />

von Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche, Mamis, Papis und<br />

Familien sondern auch in der Verbesserung der Infrastruktur für<br />

Familien in Lingenau. Über unsere Aktivitäten informieren wir<br />

euch im Gemeindeblatt und auf der Homepage der Gemeinde<br />

Lingenau. Oder ihr sprecht uns einfach an! Wir freuen uns!<br />

<strong>Familienverband</strong> Lingenau, T 0680/5569759<br />

Kleinwalsertal: Babysitterinnen<br />

Kleinwalsertal: Walderlebnis<br />

Kleinwalsertal: Familienwaldtag im Helgenwald<br />

Langen/B.: Spielen mit allen Sinnen<br />

... war das Motto unseres Beitrags zum Sommerferienprogramm<br />

Ende Juli. Spielerisch haben die<br />

über 20 teilnehmenden Kinder alle Sinne bewusst<br />

erlebt. Nach diesen sehr unterhaltsamen Stunden<br />

mit viel Spiel und Spaß haben wir den Nachmittag<br />

mit einer gesunden Jause ausklingen lassen.<br />

Lingenau: (vlnr) hinten: Ariane Grimm,<br />

Daniela Natter-King; vorne: Vera Fitz, Nina<br />

Wild, Elisabeth Rüf-Küer.<br />

Bei strahlendem Sonnenschein traf sich ein bunt gemischter Haufen von Eltern und<br />

Kindern an der Bushaltestelle Steinbock in Bödmen. Der Waldpädagoge Markus Dünser<br />

hatte einige Bäumchen mitgebracht, die im Helgenwald eingepflanzt wurden. Neben<br />

spannenden Geschichten und lustigen Spielen wurde ein Mandala gelegt und der ausgebildete<br />

Förster erzählte viel über Pflanzen und Tiere.<br />

Babysitterkurs im Kleinwalsertal<br />

15 Teilnehmerinnen erhielten eine fundierte und umfangreiche Ausbildung als Babysitter. Im<br />

Kurs wurde mit verschiedenen kreativen und aktivierenden Methoden aus der Spielpädagogik,<br />

der Familien- und Gruppenarbeit und der Gestaltpädagogik gearbeitet: Rollenspiel,<br />

Musik, Gruppenarbeiten, Darstellung und Pantomime, Körperübungen, Zeichnungen,<br />

Filme, Geschichten und Spiele. Der Kurs umfasst insgesamt 14 Stunden, davon entfallen<br />

4 Stunden auf die Säuglingspflege und Unfallverhütung. Nach Abschluss des Kurses<br />

erhielten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat in Deutsch und Englisch, dies ist gerade für<br />

Au-Pair-Aufenthalte im Ausland oftmals Voraussetzung für eine Vermittlung.


Wien: Politik, Kultur und Dank für die Mitarbeit<br />

Ende Juni trafen sich 34 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus Alberschwende, Andelsbuch, Bezau,<br />

Bizau, Bildstein, Kleinwalsertal,<br />

Schoppernau, Schwarzenberg und St.<br />

Anton i. Montafon zu einer gemeinsamen<br />

Reise nach Wien. Die sieben<br />

Stunden Zugfahrt wurden zum gegen -<br />

seitigen Kennenlernen, zum Jassen<br />

und „Babypötschle“ stricken für die<br />

neuen St. Antöner genutzt. „Bei einer<br />

Stadtführung am Abend streiften wir<br />

durch versteckte Innenhöfe und ver -<br />

winkelte Gassen hinter dem Stephansdom“,<br />

erzählt Carmen Ruepp, die die<br />

Reise wieder hervorragend organisiert<br />

hatte. Beim Abendessen am Platz vor<br />

der Augustina freuten sich der Prä-<br />

sident des Dachverbandes Katholischer<br />

<strong>Familienverband</strong> Österreich, Dr. Alfred<br />

Trendl und die Generalsekretärin, Mag.<br />

Rosina Baumgartner, über die vielen<br />

jungen aktiven Mitarbeiter/innen aus<br />

dem Ländle.<br />

Der Freitagvormittag stand ganz im<br />

Zeichen des Parlaments und der Familienpolitik.<br />

Zu Beginn stand eine<br />

Diskussion mit den <strong>Vorarlberger</strong> Abgeordneten<br />

zum Nationalrat, Anna<br />

Franz (ÖVP), Elmar Mayer (SPÖ) und<br />

Harald Walser (Grüne) auf dem Programm.<br />

ÖVP Bundesrat Dr. Magnus<br />

Brunner ließ es sich nicht nehmen,<br />

durch den Bundesratssaal zu führen,<br />

ÖVP Klubobmann Karlheinz Kopf lud<br />

Bevor nichts mehr geht: Familienhilfe!<br />

Die Diplom-Sozialbetreuer/innen<br />

kommen ganz- oder halbtägig nach<br />

Hause und sorgen dafür, dass der<br />

Haushalt normal weiterläuft, wenn<br />

Mama oder Papa ausfallen.<br />

_ Einsatzgründe: Kranker Elternteil,<br />

Schwangerschaft, Geburt, Sterbefälle<br />

in der Familie, Kur- und Erholungsaufenthalte<br />

eines Erziehungs-<br />

mit besten Empfehlungen von<br />

berechtigten ...<br />

_ Fachkräfte: In der Familienhilfe<br />

sind diplomierte Sozialbetreuer/<br />

innen für Familienarbeit im Einsatz.<br />

Sie kommen nach Hause und<br />

unterstützen die Familien im Alltag<br />

– sie betreuen Kinder, kochen,<br />

machen den täglichen Haushalt<br />

und beraten.<br />

in die historischen Räumlichkeiten<br />

und erzählte von den Aufgaben eines<br />

Parlamentsklubs. Der Abend klang im<br />

Heurigen „10er Marie“ in Otta kring<br />

und bei einer „Bim-Ring-Fahrt“ aus.<br />

Der Samstagvormittag wurde für<br />

Streifzüge durch den Naschmarkt,<br />

Schönbrunn und die Einkaufsstraßen<br />

genutzt. „Großes Lob bekamen wir<br />

für Organisation und Einladung von<br />

unseren langjährigen Mitarbeiter/<br />

innen“, freut sich Geschäftsführerin<br />

Barbara Fink. „Wir freuen uns auch<br />

über die großartige Unterstützung<br />

unseres Landesvorstandes für diese<br />

Wien-Exkursion, die ein kleiner Dank<br />

für die oft jahrzehntelange ehrenamtliche<br />

Mitarbeit ist.“<br />

_ Kosten: Ab 2,50 Euro pro Stunde –<br />

abhängig von Familiengröße und<br />

Kinderzahl.<br />

Familienhilfe Vorarlberg<br />

... gibt es in allen <strong>Vorarlberger</strong> Gemeinden.<br />

Wenden Sie sich bitte an Ihr Gemeindeamt<br />

oder an: Familienhilfepool des <strong>Vorarlberger</strong><br />

<strong>Familienverband</strong>es<br />

Einsatzleitung: T 0676/83373340<br />

Von links: Semra Sahin, Sanja Antonijevic,<br />

Patrizia Rupprechter-Kaufmann, M.A.<br />

Frau Holle interkulturell<br />

Am 21.6.<strong>2012</strong> fand die 8. Interkulturelle<br />

Konferenz im Festspielhaus in<br />

Bregenz statt. Hauptthema war Ös terreichs<br />

Schulsystem im Vergleich mit<br />

Schweden und Frankreich. Die Expert/<br />

innen waren sich einig: In Öster reich<br />

besteht dringender Handlungsbedarf<br />

– es braucht bessere Unterstützung<br />

von Kindern mit Migrationshintergrund.<br />

„Es war eine bereichernde Veranstaltung“,<br />

berichtet Patrizia Rupprech ter-<br />

Kaufmann, Lei ter in der Frau Holle<br />

Babysittervermittlung. Die Frau Holle<br />

Babysittervermittlung nutzte mit den<br />

beiden Koordinatorinnen Semra Sahin<br />

(Dornbirn) und Sanja Antonijevic<br />

(Bregenz) den Nachmittag zum Austausch<br />

mit Experten, Vertretern anderer<br />

sozialer Einrichtungen und<br />

Politiker/innen.<br />

Neue Koordinatorin in Lauterach<br />

Nach sagenhaften 14 Jahren als Frau<br />

Holle Koordinatorin in Lauterach hat<br />

Doris Moosbrugger am 25. Juni <strong>2012</strong><br />

ihr Amt in neue Hände gegeben. Doris<br />

Moosbrugger war in ihrer Funktion<br />

in Lauterach ein bekanntes Gesicht,<br />

da sie den Einladungen der Gemeinde<br />

zu Veranstaltungen immer gern gefolgt<br />

ist und dadurch in der Bevölkerung<br />

sehr präsent war. Ihre Zuver-<br />

Doris Moosbrugger und Manuela Dolinar<br />

Frau Holle Babysittervermittlung<br />

lässigkeit, Freundlichkeit und ihr<br />

ruhiges Wesen haben wesentlich dazu<br />

beigetragen, dass die Frau Holle<br />

Babysittervermittlung in Lauterach<br />

zu einer qualitativ hochwertigen<br />

Einrichtung wurde. „Ich lasse sie<br />

nicht gerne ziehen. Da wir aber nicht<br />

weit entfernt voneinander wohnen,<br />

werde ich das eine oder andere Mal<br />

mein Heimweh abstreifen können“,<br />

so Patrizia Rupprechter-Kaufmann,<br />

Leiterin der Frau Holle und ehemalige<br />

Frau Holle Kollegin von Doris<br />

Moosbrugger. Mit Manuela Dolinar,<br />

Mutter von 5 Kindern und Obfrau<br />

des Elternvereines Lauterach, hat<br />

der <strong>Familienverband</strong> eine würdige<br />

Nachfolge für diese Funktion gefunden.<br />

„Ich freue mich sehr auf<br />

die Zusammenarbeit mit Frau Dolinar.<br />

Ihr Erfahrungsschatz und ihr<br />

Engagement sind wertvoll für den<br />

<strong>Familienverband</strong>, die Frau Holle<br />

und vor allem für die Familien und<br />

Jugendlichen der Gemeinde Lauterach.“,<br />

so die Leiterin.<br />

Frau Holle Lauterach, T 0676/83373368<br />

Frau Holle Bludenz:<br />

Dank an Sandra Enderle<br />

Sandra Enderle, Frau Holle Koordinatorin<br />

für Bludenz, beendet nach<br />

drei Jahren engagierten Einsatzes<br />

ihre Aufgabe als Koordinatorin. „Das<br />

Ziel, Familien zu entlasten und Jugendlichen<br />

eine Aufgabe zu vermitteln,<br />

die sinnvoll ist und auch noch<br />

ein Taschengeld einbringt, hat mir<br />

von Anfang an gefallen. Mein monatlicher<br />

Dienst im aha – Tipps und<br />

Infos für junge Leute in Bludenz bot<br />

mir neben der Nutzung der Infrastruktur<br />

auch Gelegenheit, mich mit den<br />

Mitarbeiter/innen dort auszutauschen“,<br />

so Sandra Enderle.<br />

„Für Bludenz suchen wir eine Nachfolgerin,<br />

Interessent/innen bitte bei<br />

mir melden!“, sagt Patrizia Rupprechter-Kaufmann.<br />

(Kontakt siehe unten!)<br />

Bis die Nachfolge gefunden ist:<br />

Frau Holle Klostertal, Barbara Ertl,<br />

T 0676/83373377 und Carmen Messner,<br />

Frau Holle Blumenegg, T 0676/83373371<br />

Die „Nachbar-Frau-Holles“ vermitteln auch<br />

Babysitter nach Bludenz!<br />

36 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 37<br />

Sandra Enderle<br />

KONTAKT<br />

Frau Holle Babysittervermittlung<br />

Patrizia Rupprechter-Kaufmann, M.A.<br />

T 05574/47671-14<br />

patrizia.rupprechter-kaufmann@familie.or.at<br />

www.familie.or.at/frau-hollebabysittervermittlung


Hier schlagen<br />

Kinderherzen höher<br />

Betreuter Kindergarten um nur 90 Cent/Stunde<br />

Spiel und Spaß unter der liebevollen Aufsicht geschulter<br />

Kinderbetreuerinnen. Für 3- bis 7-Jährige im 2. Obergeschoss.<br />

MESSEPARK. DIE NUMMER 1 IN VORARLBERG.<br />

65 Shops 1300 Gratis-Parkplätze Beste Kinderbetreuung www.messepark.at<br />

Fotos: <strong>Vorarlberger</strong> Tagesmütter/Markus Gmeiner<br />

Nicole Sander: „Bei der Tagesmutter ist<br />

meine Tochter bestens aufgehoben.“<br />

Verena Schiemer und Nicole Sander haben einiges gemeinsam.<br />

Beide sind Mütter und arbeiten halbtags. Ihre Kinder bringen sie<br />

einige Vormittage in der Woche zu einer Tagesmutter.<br />

„Meine Tochter Leni hat es mit ihrer<br />

Tagesmutter super“, erzählt Nicole<br />

Sander zufrieden. Leni ist heute zwei<br />

Jahre alt und seit fast eineinhalb Jahren<br />

viermal die Woche vormittags bei<br />

der Tagesmutter Judith Bucher in Vandans.<br />

Seit dieser Zeit arbeitet die 35-<br />

Jährige wieder: „Mein Mann hat seine<br />

Zahnarztpraxis in Schruns eröffnet,<br />

als Leni acht Monate alt war. Er hat<br />

mich in der Ordination gebraucht.“<br />

Was zunächst aus einer Notlage heraus<br />

entstand – in zahlreichen Ge meinden<br />

gibt es keine Betreuungsmöglichkeit<br />

für Kinder unter einein halb Jahren<br />

– entpuppte sich als optimale<br />

Lösung. „Mit unserer Tages mutter ha-<br />

ben wir es super erwischt“, so Sander.<br />

„Leni hat sich von Anfang an wohl gefühlt.“<br />

Sehr zufrieden ist die junge<br />

Mutter mit der kleinen Betreuungsgruppe<br />

bei der Tagesmutter: „Ein Kind<br />

ist immer zum Spielen da.“ Gleichzeitig<br />

wird die Gruppe nie größer als vier<br />

Kinder. „Der Tagesmutter bleibt so<br />

sehr viel Zeit für jedes einzelne Kind.<br />

Das merkt man den Kindern an: Keines<br />

kommt zu kurz.“ Gleichzeitig lernen<br />

die Kinder sehr viel voneinan der.<br />

„Vor allem von den Älteren schaut<br />

sich Leni vieles ab.“<br />

Familiäre Atmosphäre<br />

Die kleine Gruppe von Kindern findet<br />

auch Verena Schiemer aus Bregenz<br />

sehr positiv. Zur Tagesmutter Monika<br />

Wieczorek brachte die berufstätige<br />

Mutter bereits ihren ersten Sohn Luis,<br />

der nun in die Schule kommt. Sohn<br />

Theo, zweieinhalb, ist seit dem Alter<br />

von drei Monaten bei der erfahrenen<br />

Tagesmutter in Bregenz. „Anfangs<br />

brachte ich Theo einen Vormittag in<br />

der Woche zu Monika. Seit ich wieder<br />

25 Stunden pro Woche arbeite, ist er<br />

jeden Vormittag da“, erzählt die 38-<br />

Jährige.<br />

„Die Tagesmutter ist für Kinder eine<br />

gute Gelegenheit, mit anderen Kindern<br />

einen ganz normalen Alltag zu<br />

leben: Anders als in einem klassischen<br />

Betreuungssetting helfen sie beim<br />

Kochen, gehen mit zum Einkaufen,<br />

machen einfach alles mit, was in einer<br />

normalen Familie so zu tun ist“, sagt<br />

Schiemer. Vor allem für Einzelkinder<br />

sieht Verena Schiemer in dieser Betreuungsform<br />

einen großen Vorteil.<br />

„Für mich und meine Buben ist die<br />

Tagesmutter wie ein Familienmitglied,<br />

ihre eigenen Kinder sind ähnlich wie<br />

Cousins.“<br />

Begeistert ist Nicole Sander von der<br />

pädagogischen Erfahrung ihrer Tagesmutter:<br />

„Judith hat sich sehr liebevoll<br />

um die Einschlafschwierigkeiten<br />

unserer Tochter gekümmert. Heute<br />

schläft Leni ganz problemlos ein.“<br />

Zeitlich flexibel<br />

Für beide Mütter ist die zeitliche<br />

Flexibilität neben der familiären<br />

Atmosphäre bei den Tagesmüttern ein<br />

wichtiges Argument. Verena Schiemer:<br />

„Dauert eine Besprechung einmal<br />

länger, ist das für Monika überhaupt<br />

kein Problem.“ „Die zeitliche Flexibilität<br />

ist für jede berufstätige Mutter<br />

ein Riesenvorteil“, sagt Nicole Sander<br />

und zieht ein überaus positives<br />

Resüme: „Ich würde es jederzeit wieder<br />

so machen!“<br />

TAGESMüTTER GESUCHT!<br />

Die <strong>Vorarlberger</strong> Tagesmütter suchen<br />

dringend neue Tagesmütter. Ein neuer<br />

Ausbildungszyklus startet im Jänner 2013.<br />

Mehr über die Ausbildung zur Tagesmutter<br />

oder die Angebote der <strong>Vorarlberger</strong> Tages -<br />

mütter gibt es unter www.verein-tagesbetreuung.at<br />

oder T 05522/71840.<br />

38 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 39


Der erste Berg im Montafon ist in mehrfacher Hinsicht die Nummer 1.<br />

Nach der traumhaften Auffahrt mit der Gondel finden Familien mit Kindern ebenso<br />

wie Wanderfreunde, die von hier aus ihre große Tour planen, ein wahres Paradies an<br />

Möglichkeiten vor.<br />

Golmi´s Forschungspfad - Forschen und Staunen für Groß und Klein<br />

Waldseilpark-Golm - Geschicklichkeitsparcour und Kletterspaß in einem<br />

Flying-Fox-Golm - der ultimative Flug über den See<br />

Alpine-Coaster-Golm - der heißeste Schlitten Vorarlbergs<br />

Was einer nicht kann, das schaffen viele.<br />

Wenn’s um eine starke Gemeinschaft<br />

geht, ist nur eine Bank meine Bank.<br />

Was einer nicht kann, das schaffen viele – dieser Gedanke hat Raiffeisen<br />

zur stärksten Gemeinschaft Österreichs gemacht. Das schafft Sicherheit<br />

– und davon hat jeder Einzelne etwas. Seit über 125 Jahren. Mehr über<br />

Raiffeisen erfahren Sie unter www.raiba.at.<br />

„Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs“: 42 Teilnehmer/innen waren im Juli mit<br />

Jägerin Monika Dönz-Breuss am Kristberg unterwegs. Obwohl es ziemlich kühl,<br />

zeitweise nass und fast durchgehend neblig war, war die Stimmung sehr gut und<br />

es hat allen, vor allem den Kindern, sehr gut gefallen!<br />

WALDERLEBNISTAGE<br />

FüR <strong>FAMILIE</strong>N<br />

Dauer ca. 3,5 Stunden<br />

Samstag, 15. September <strong>2012</strong><br />

Treffpunkt: Parkplatz Landesbibliothek<br />

Bregenz, 10.00 Uhr, Ende zirka 13.30 Uhr<br />

Weitere Termine bei den Ortsverbänden.<br />

Info: www.familie.or.at, T 05574/47671<br />

Bitte mitbringen: Wetterfeste Kleidung,<br />

gutes Schuhwerk und Jause. Die Walderlebnistage<br />

finden bei jedem Wetter statt!<br />

Kosten: Mit dem <strong>Vorarlberger</strong> Familienpass<br />

oder der Mitgliedskarte des <strong>Familienverband</strong>es<br />

kostet ein Walderlebnis-Ticket 1,- Euro<br />

pro Person und ist im Vorverkauf bei allen<br />

Raiffeisen banken, Sparkassen und ländle-<br />

TICKET Vorverkaufsstellen erhältlich. Die<br />

Gruppengröße ist begrenzt – sichern Sie<br />

sich Ihre Teilnahme mit einem Wald er lebnisticket.<br />

Kinder unter 4 Jahren können ohne<br />

Ticket mit den Eltern teilnehmen.<br />

KOSTENLOSE BROSCHüRE<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />

Bergmannstraße 14, 6900 Bregenz<br />

T 05574/47671, info@familie.or.at<br />

40 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 41


Kultur<br />

Cinello – Für Kinder und Familien<br />

Bludenz Kultur lädt zu interaktiven Konzerten für Kinder von 1 bis 3 Jahren<br />

Wie klingen <strong>Herbst</strong>, Winter, Frühling<br />

und Sommer in einer Phantasiewelt?<br />

Welche Sinneseindrücke erwarten uns,<br />

wenn wir die neugierige Fee und ihren<br />

treuen Begleiter, den Marienkäfer<br />

Cinello, auf ihrer Blumenwiese besuchen?<br />

Verschiedene Musiker begeis -<br />

tern mit ihren faszinierenden Instrumenten<br />

und Klängen den kleinen<br />

Cinello und die Fee. Mit ihrer Musik<br />

eröffnen sie Stimmungen für die jeweilige<br />

Jahreszeit und knüpfen auf<br />

diese Weise freundschaftliche und<br />

spielerische Bande zu unserem jüngsten<br />

Publikum.<br />

Inspirierende Bewegungsbilder laden<br />

jeweils 40 Minuten lang zum Mitmachen<br />

ein. Wahrnehmungsspiele fördern<br />

das musikalische Empfinden und erweitern<br />

das Konzert zu einem sinn-<br />

Wir verlosen<br />

3 Kombitickets<br />

„Dudel-Geknuddel“<br />

19.11.<strong>2012</strong>, 14.30 Uhr<br />

T 05574/47671<br />

info@familie.or.at<br />

lichen Erlebnis. „Cinello“ lässt Sie<br />

und Ihr Kind eintauchen in ein genussreiches<br />

Umfeld, in dem die Kinder –<br />

bewusst oder unbewusst – ins musikalische<br />

Geschehen eingebunden<br />

werden. Das Programm ermöglicht<br />

ihnen, ohne jeden Zwang mitzumachen<br />

oder einfach nur dabei zu sein.<br />

Kinderwagen-Parkplatz, Wickeltisch<br />

und Teebar stehen zur Verfügung.<br />

„7 oder warum ich auf der Welt bin“<br />

In einem ungewöhnlichen Interviewfilm sind Kinder zwischen 6 und 10 die Hauptdarsteller<br />

Nicht die Lebenssituationen der Kinder stehen im Mittelpunkt,<br />

sondern die großen weltumspannenden Fragen, mit denen sich<br />

die Menschheit von jeher beschäftigt hat, ohne allgemein gültige<br />

Antworten zu finden. Diese erörtern die Kinder humorvoll,<br />

nachdenklich, frech und engagiert, und ihre Erklärungen sind<br />

beileibe nicht „dümmer“ als die von Erwachsenen. Klaus Feurstein<br />

„Man hat eigentlich immer was zum<br />

Nachdenken. Und darüber kannst du<br />

dann nachdenken“, meint der zehnjährige<br />

Jonathan aus Berlin, der be -<br />

geisterter Angler ist und später einmal<br />

Butler werden will. Die neunjährige<br />

Chrysanthi aus Kreta sieht das Herz<br />

als Batterie, aber „ohne eine Seele<br />

gibt es keine Welt und kein Leben“.<br />

Beeindruckend ist, wie früh Kinder<br />

die Zerstörung der Umwelt wahrnehmen<br />

und dafür plädieren, die Natur<br />

und alle Lebewesen zu schützen,<br />

denn „die Natur ist die einzige Sache<br />

auf der Welt, die nicht von Menschen<br />

gemacht worden ist“.<br />

Auch der Tod hat einen festen Platz<br />

in ihrem Leben und Denken. Die<br />

Schwestern Vici und Vivi aus Bulgarien<br />

glauben, ihre Mutter habe sie<br />

geboren, weil ihr Bruder schon als<br />

Kind gestorben ist. Und der kleine<br />

Basile aus Paris, der selbst schon<br />

beinahe dem Tod begegnet ist, glaubt<br />

an Reinkarnation und würde gerne<br />

mit ihm einen Kaffee trinken.<br />

Für das Indio-Mädchen aus Ecuador<br />

gehört die traditionelle Tracht ebenso<br />

zum Alltag wie die Sportkleidung<br />

und der Computer. Sie möchte einmal<br />

Ärztin oder Apothekerin werden und<br />

träumt vom Fliegen und davon, die<br />

Welt zu sehen. Aber Zukunft und<br />

Vergangenheit ihres Volkes sind für<br />

sie immer präsent und sie macht sich<br />

Gedanken über den Ursprung des alltäglichen<br />

Rassismus.<br />

Das Motiv des Fliegens und eine durch<br />

die verschiedenen Szenen schwebende<br />

Feder verbinden die unterschiedlichen<br />

Schauplätze und Charaktere. Dieser<br />

Wechsel ist für den Zuschauer interessant<br />

und abwechslungsreich. „Das<br />

Verhalten der Kinder vor der Kamera<br />

wirkt spontan und ungekünstelt und<br />

zeugt von großem Vertrauen im Verhältnis<br />

zwischen den Filmemachern<br />

und ihren jungen Protagonisten.<br />

Die Kinder sind gut ausgewählt und<br />

überzeugen durch ihre Individualität<br />

und Offenheit. Sie sind großartige<br />

Selbstdarsteller und beweisen: „Neugier<br />

ist der Ausgangspunkt aller Philosophie.“<br />

(Jurybegründung für das Prädikat<br />

„Besonders wertvoll“)<br />

Der Film eignet sich zum Einsatz in<br />

der Volksschule (ab ca. 8 Jahren),<br />

kann aber auch in der Familie miteinander<br />

angeschaut werden. Sicher<br />

ergeben sich Anknüpfungspunkte zum<br />

Gespräch über die Aussagen der Kin der<br />

im Film und zum Weiterphilosophieren<br />

mit den eigenen Kindern. Die DVD,<br />

die auf der Medienstelle ausgeliehen<br />

werden kann, enthält zusätzlich viele<br />

Hintergrundinformationen und An re -<br />

gungen zur Diskussion. Auf der Videoebene<br />

können unter dem Menüpunkt<br />

„Themen“ die wichtigsten Filmausschnitte<br />

zu den einzelnen Themen,<br />

die sonst über den ganzen Film verteilt<br />

sind, nochmal gezielt zusammengefasst<br />

abgespielt werden.<br />

MEDIENSTELLE<br />

Medien – Film<br />

Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch<br />

T 05522/3485-142 oder -208<br />

medienstelle@kath-kirche-vorarl-<br />

42 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 43


Rezept<br />

Bild und Rezept: Wirtschaftsfachschule Bezau<br />

Tofuknöderl<br />

auf Rahmzucchini<br />

Zutaten:<br />

250 g Tofu<br />

1 El. milder Bergkäse gerieben<br />

2 El. Semmelbrösel<br />

1 El. Mehl<br />

2 Eier<br />

Salz, Pfeffer<br />

Frische Kräuter: Petersilie,<br />

Bohnenkraut<br />

Gemüse:<br />

1 Zwiebel oder Lauch<br />

½ kg Zucchini – julienne geschnitten<br />

1 El. Butter<br />

Salz, Pfeffer, Suppenwürze<br />

1 B. Sauerrahm oder Crème Fraiche<br />

Zubereitung<br />

Tofu fein reiben und mit allen anderen<br />

Zutaten vermischen, im Kühlschrank rasten<br />

lassen und einen Probeknödel kochen.<br />

Zwiebel/Lauch fein schneiden, in Butter<br />

anschwitzen, Zucchini zugeben, mit wenig<br />

Wasser aufgießen, Gewürze zugeben und<br />

kurz dünsten. Den Rahm verrühren und<br />

zugeben, abschmecken.<br />

Anrichten: Gemüse in tiefe Teller füllen,<br />

die Knöderl darauf anrichten, mit Kräutern/<br />

Schnittlauch bestreut servieren!<br />

KOCHBUCHTIPP<br />

Einfach vegan<br />

Genussvoll durch den Tag<br />

Autor: Roland Rauter<br />

Verlag: Schirner<br />

Preis: e 20,60<br />

ISBN: 978-3-8434-1055-7<br />

Kreative Rezepte, Menübeispiele, inspirierend<br />

und doch unkompliziert: Ob Aufstrich sortiment<br />

mit Fladenbrot, Nuss-Grießschnitten<br />

mit Apfelrotkohl, Madras-Curry oder Maroni-<br />

Schupfnudeln, die Kombinationen beflügeln<br />

die Fantasie und erleichtern gerade jetzt,<br />

in der Fülle des <strong>Herbst</strong>es, den Einstieg in<br />

die Vegane Küche. Der Autor ernährt sich<br />

seit 10 Jahren vegan, gibt auf einer Seite<br />

Ernährungstipps und erklärt die Basisprodukte.<br />

Das Buch ist eine Fundgrube für all<br />

jene, die auf tierische Produkte verzichten<br />

wollen und noch nicht so recht wissen, wie.<br />

Das Entdecken der Vielfalt steht im Vordergrund,<br />

die Rezepte sind leicht erfassbar<br />

und die Gerichte von der Fotografin liebevoll<br />

in Szene gesetzt.<br />

Tipp von Dipl. Päd. Cecilia Brandstetter,<br />

Wirtschaftsfachschule Bezau<br />

Rischel, raschel, tipp, tipp, tapp<br />

läuft ein Igel durch den Garten, kann<br />

die Dämmerung kaum erwarten …<br />

Heute basteln wir Igel … er kann sogar laufen!<br />

Du brauchst dafür:<br />

Festen (ev. braunen) Pappkarton,<br />

Schere, Buntstifte, ev. Wasserfarben,<br />

kleines Küchensieb, alte Zahnbürste<br />

Musterklammern<br />

Übertrage die Vorlage in deiner<br />

gewünschten Größe auf den Karton<br />

und schneide dann Igel und Zahnrad<br />

aus. Falls der Igel noch nicht braun<br />

ist, male diesen mit braunem Farbstift<br />

an. Du kannst auch braune<br />

Wasserfarbe nehmen, die Zahnbürste<br />

als Pinsel benützen und den Igel<br />

durch das Sieb bespritzen – Achtung:<br />

das Schnäuzchen soll hell bleiben<br />

(also abdecken) und bekommt dann<br />

auch ein Auge aufgemalt.<br />

Heidi Feuerstein Basteln<br />

Nun mache mit einem Spieß an den<br />

dafür vorgesehenen Stellen je ein<br />

Loch und fixiere die beiden Teile mit<br />

einer Musterklammer. Wenn du den<br />

Igel jetzt an den Stacheln hälst,<br />

kann er auf seinen kurzen Beinchen<br />

laufen. Rischel, raschel, tipp, tipp,<br />

tapp …<br />

44 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 45


Lust auf<br />

Lesen, Hören, Spielen<br />

Gelesen haben Martina Maier und Monika Klement<br />

Die Gespensterjagd im Spukhaus. Ein sprechender Kompass,<br />

der den geheimen Pfad durch das Spukhaus kennt, verzauberte<br />

Wände, die nur flinken Mäusen oder schlauen<br />

Hasen den Weg frei geben und ein hungriges Gespenst,<br />

das Käse klaut und sich versteckt. Durch die Hörspiel-<br />

Elemente und die Anweisungen des Kompasses können<br />

die Kleinen in eine faszinierende interaktive Gespenster geschichte<br />

eintauchen. Bei diesem Spiel geht es darum, gemeinsam<br />

zu gewinnen. Soundeffekte, Geisterstimmung und<br />

liebevoll ausgewählte Sprecherstimmen versetzen die Spieler<br />

mitten in eine lustige und spannende Gespensterjagd.<br />

46 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong><br />

Schnappt Hubi!<br />

Verlag: Ravensburger<br />

Preis: ca. e 35,-<br />

Alter: Ab 5 Jahren<br />

Wo die wilden Geister wohnen<br />

Autorin: Alexandra Oswald<br />

Verlag: Papierfresserchens MTM<br />

ISBN: 978-3-86196-150-5<br />

Preis: e 11,90<br />

Alter: Ab 8 Jahren<br />

Scheint der Mond, du hörst einen Schrei, ist es Gruselgeisterei!<br />

Knarrende Treppenstufen in der Nacht – doch<br />

niemand ist zu sehen, merkwürdige Aktivitäten in einem<br />

leerstehenden Haus, schwebende Lichter auf dem Friedhof,<br />

ein Schatten mit Eigenleben, schaurige Begegnungen im<br />

dunklen Keller und das Allerschlimmste: Ein Matheheft,<br />

das, während man schläft, auf mystische Weise alle Ergeb -<br />

nisse durcheinanderwirbelt! Jede der 44 hier versammelten<br />

Schauer-, Schreck- und Spukgeschichten für Kinder<br />

findet einen ganz eigenen, originellen Gruselgrund. (mm)<br />

Buch- und<br />

Spielverlosung<br />

am 8. Oktober!<br />

Bis zu diesem Tag an ru fen oder<br />

mailen und sich eines der<br />

vorge stel l ten Bücher/Spiele<br />

wünschen!<br />

LEGO Friends – Neue Serie<br />

Infos: www.lego.de und im Spielwarenhandel<br />

Die neue LEGO Linie Friends stellt das Thema Freundschaft<br />

in den Mittelpunkt und wurde speziell für Mädchen<br />

entwickelt. Freundschaft hat für Mädchen einen besonders<br />

hohen Stellenwert – das hat die Entwicklung der Serie<br />

bestimmt. In „Heartlake City“ nehmen die Freundinnen<br />

Olivia, Andrea, Mia und Stephanie mit ihren Hunden an<br />

einem Hunde-Talentwettbewerb teil, gehen auf Tour durch<br />

das Stadtzentrum oder pflegen Tiere in der Tierklinik …<br />

Wir verlosen:<br />

Tierklinik – Ein Herz für Tiere, Café – mitten im Leben,<br />

Stephanies Cabrio – von einem Abenteuer ins nächste<br />

Das Orakel der langen Nasen<br />

Autoren: Sebastian Beele, Sabrina Weil<br />

Verlag: Papierfresserchens MTM<br />

ISBN: 978-3-86196-100-0<br />

Preis: e 13,90<br />

Alter: Ab 6 Jahren<br />

Der kleine Ameisenbär Paul wird ständig wegen seiner<br />

langen Nase ausgelacht. Also macht er sich eines Nachts<br />

heimlich auf den Weg, um das sagenumwobene „Orakel<br />

der Langen Nasen“ zu finden, das angeblich auf alle Fragen<br />

und Probleme eine Antwort weiß. Dabei muss er aufregende<br />

Abenteuer bestehen und trifft auf einige kuriose<br />

und witzige Weggefährten, die ihn jedes Mal ein Stückchen<br />

näher zum Orakel führen. Oder etwa doch nicht? (mm)<br />

Rätsellösung von Seite 50:<br />

linke Seite: Das ist der <strong>Herbst</strong>. | Rechte Seite: Es ist der Weg.<br />

T 05574/47671-0<br />

info@familie.or.at<br />

Das Familienhaus<br />

Autoren: Jesper Juul, Monika Oien<br />

Verlag: Kösel<br />

ISBN: 978-3-466-30920-7<br />

Preis: e 17,50<br />

Jesper Juul – der Name spricht für sich. In diesem aktuellen<br />

Buch begibt sich der bekannte Familientherapeut<br />

in einen Dialog mit der norwegischen Journalistin Monika<br />

Oien. Gemeinsam gehen sie dem Abenteuer „Elternschaft“<br />

nach und streifen so durch die einzelnen Phasen im Leben<br />

mit Kindern (vom Baby bis zum Pubertierenden).<br />

Durch den Gesprächscharakter ist das Buch sehr angenehm<br />

zu lesen und inhaltlich äußerst hilfreich für alle,<br />

die mit Kindern und Jugendlichen leben. (mk)<br />

Wo ist mein Hut<br />

Autor: Jon Klassen<br />

Verlag: Nord Süd<br />

ISBN: 978-3-314-10117-5<br />

Preis: e 15,40<br />

Alter: Ab 4 Jahren<br />

Ein meist freundlicher Bär sucht seinen Hut. Seinen roten,<br />

dreieckigen Lieblingshut. Er trifft viele verschiedene<br />

Tiere und – am Ende – entdeckt er auch seinen Hut! Mit<br />

Augenzwinkern erzählt der Autor diese einfache, schöne<br />

Geschichte! (mk)<br />

p<br />

Mehr Kinder- und Jugendliteratur finden Sie unter:<br />

www.papierfresserchen.at<br />

Rotkäppchen<br />

Autor: Adolfo Serra<br />

Verlag: Aracari<br />

ISBN: 978-3-905945-32-4<br />

Preis: e 14,30<br />

Alter: Ab 4 Jahren<br />

Rotkäppchen ist eines der Märchen, die mir als Kind Angst<br />

gemacht haben. Jedoch so, dass ich es immer wieder<br />

hören und lesen wollte. Genau diese Spannung greift<br />

der Autor und Zeichner gekonnt auf. Er kommt ganz ohne<br />

Text aus und lässt die Bilder sprechen. Die Kraft der<br />

Illustrationen fesselt Groß und Klein. Wer den Inhalt des<br />

Märchens kennt, hat sicher große Entdeckungen zu machen!<br />

(mk)


Service<br />

Ich und Papa – neue Zeiten,<br />

neue Seiten<br />

Ein Wochenende für Vater und Kind<br />

von 10 – 13 Jahren: Die vorpubertäre,<br />

Zeit bringt viele Veränderungen mit<br />

sich und so können der Alltag und die<br />

Beziehung zwischen Papa und Sohn/<br />

Tochter manchmal anstrengend sein.<br />

13./14. Oktober <strong>2012</strong><br />

Martin Waldner, Bizau, Outdoorguide und<br />

Erlebnispädagoge gemeinsam mit Polo<br />

Noyalet, Übersaxen, Waldpädagoge und<br />

Geschichtenerzähler.<br />

Herausforderung Pubertät<br />

Ein Seminar für Eltern und Menschen,<br />

die sich mit dieser prägenden Zeit auseinander<br />

setzen wollen. „Kann ich ‚Ich‘<br />

sein, eine eigene Identität finden und<br />

eine starke Authentizität entwickeln?“<br />

Das ist die zentrale Frage der Pu ber tät,<br />

einer der wichtigsten und schwie rig -<br />

sten Entwicklungsschritte, die jeder<br />

Mensch zu bewältigen hat.<br />

23.-25. November <strong>2012</strong><br />

Günter Funke, Berlin, Theologe und Exis tenz-<br />

analytiker, Kurator der Internationalen<br />

Pädagogischen Werktagung Salzburg<br />

Info: Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast,<br />

T 05523/62501, www.arbogast.at<br />

48 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong><br />

Mehrlingseltern: Kleiderbörse<br />

Am 15. September veranstaltet der<br />

Mehrlingselternverein wieder eine<br />

Kleiderbörse in Rankweil. Speziell für<br />

Eltern von Zwillingen und Drillingen<br />

gibt es an mehr als 55 Ständen Kin der -<br />

wagen, Kleidung in Top-Zustand, Fahrräder,<br />

Babyutensilien, Spielsachen und<br />

vieles mehr. Außerdem ein Kinder pro -<br />

gramm mit Kinderschminken, Drachen<br />

basteln und Scoubidou. Der Verein zur<br />

Unterstützung von Mehrlingseltern<br />

freut sich sehr auf den Besuch!<br />

Samstag, 15. September <strong>2012</strong><br />

13.00 – 16.00 Uhr<br />

Vereinshaus Rankweil, Nähe Bahnhof<br />

www.mehrlingselternverein.at<br />

Auf die Berge fertig los – Erlebniswochenende<br />

für Familien<br />

Wandern mit Kindern macht riesigen<br />

Spaß! Noch mehr Freude bereitet es<br />

bei einem Erlebniswochenende mit<br />

Übernachtung in einer „urigen“ Hütte.<br />

Für Kinder sind spannende Spiele und<br />

Spurensuche-Wanderungen angesagt,<br />

während die Erwachsenen mehr über<br />

alpine Gefahren und Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />

lernen. Kursleitung: Je ein Berg-<br />

und Wanderführer und ein Bergretter.<br />

Teilnehmerbetrag: Familienpass/<strong>Familienverband</strong>:<br />

pro Erwachsener e 40,- inkl. Übernach<br />

tung ohne Verpflegung. Ohne Ermä-<br />

ßigung: pro Erwachsener e 60,- inkl.<br />

Übernachtung ohne Verpflegung. Kinder<br />

zahlen keinen Beitrag! | 29./30. Septem-<br />

ber, Biberacher Hütte (Bregenzerwald)<br />

Infoabend: 27. September, Rettungs-/<br />

Bergrettungsheim Dornbirn<br />

Infos, Anmeldung: Initiative Sichere<br />

Gemeinden, T 05572/54343-0<br />

www.sicheregemeinden.at<br />

Jung im Kopf und froh im Herz!<br />

Mehr Lebensqualität mit ALT.JUNG.<br />

SEIN. Kursen: Wer sein Gedächtnis<br />

und seine Beweglichkeit gezielt<br />

trainiert, schafft die Grundlage, um<br />

das eigene Älterwerden mit all den<br />

herausfordernden Seiten gut annehmen<br />

zu können. Im <strong>Herbst</strong> starten<br />

wieder neue Kurse.<br />

Kostenlos schnuppern:<br />

_ Kennelbach, Seniorenstüble in der<br />

Friedrich Schindlerstr., Dienstag, 18.9.,<br />

15.00 – 16.30 Uhr<br />

_ Schwarzach, Pfarrsaal, Dienstag, 2.10.,<br />

14.30 – 16.00 Uhr<br />

Kontakt: Katholisches Bildungswerk,<br />

Dr. Evelyn Pfanner, M 0664/2259141<br />

Infos: www.altjungsein.at<br />

KINDERUNI Vorarlberg<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium und FH Vorarlberg starten ab <strong>Herbst</strong> gemeinsame KINDERUNI Vorarlberg.<br />

Weil man nur gemeinsam stark ist,<br />

haben sich die KinderMusikUni Vorarlberg<br />

und die FHV-Kinderuni zusammengeschlossen<br />

und bieten ab dem<br />

Winter semester <strong>2012</strong>/2013 ein gemeinsames<br />

Vorlesungsprogramm für<br />

Kinder von 8-12 Jahren an. Unter dem<br />

Namen KINDERUNI Vorarlberg finden<br />

an den beiden Hochschulen insgesamt<br />

sechs Vorlesungen statt. Die Themen,<br />

zu denen die Dozent/innen den Kin -<br />

dern auf einfache Art und Weise<br />

komplexe Zusammenhänge erklären,<br />

reichen von Technik über Wirtschaft<br />

bis hin zur Musik. Dabei können tausend<br />

Fragen gestellt und auf spieler -<br />

ische Weise die Dinge erforscht werden.<br />

Anmeldung<br />

Zu jeder Vorlesung ist eine Anmeldung<br />

erforderlich. Alle Detailinformationen<br />

zur KINDERUNI Vorarlberg finden Sie<br />

auf: www.fhv.at/kinderuni. Der Besuch<br />

ist kostenlos. Die KINDERUNI<br />

Vorarlberg wird unterstützt von Kinder<br />

in die Mitte und dem VVV.<br />

Anfahrt<br />

Der Verkehrsverbund stellt den Kinder -<br />

uni-Studierenden sowie einer Begleitperson<br />

innerhalb von Vorarlberg ein<br />

KINDERUNI Vorarlberg, Wintersemester <strong>2012</strong>/2013<br />

Was haben Kunststoffe und Spaghetti<br />

gemeinsam?<br />

Mittwoch, 10. Oktober <strong>2012</strong>, 14.00 –<br />

16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />

Prof. Dr.-Ing. Lars Frormann<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 13. September<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

An die Wurzel des Computers – oder<br />

sind Computer immer so schlau?<br />

Mittwoch, 7. November <strong>2012</strong>, 14.00 und<br />

16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />

Prof. (FH) DI Dr. Regine Bolter Prof. (FH)<br />

DI Dr. Karl-Heinz Weidmann<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 11. Oktober<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Musik – Gänsehaut und Freudentaumel!<br />

Mittwoch, 28. November <strong>2012</strong>, 16.00 Uhr,<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium<br />

Mag. Dr. Gunhild Häusle-Paulmichl<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 25. Oktober<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

kostenloses Ticket zur Verfügung. Die<br />

besten Verbindungen finden Sie in der<br />

Fahrplanauskunft von www.vmobil.at.<br />

Handeln, tauschen und bezahlen –<br />

wozu brauchen wir Geld?<br />

Mittwoch, 12. Dezember <strong>2012</strong>, 14.00 und<br />

16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />

Prof. (FH) Dr. Carsten Bartsch, MBA<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 8. November<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Sehen – fühlen – kaufen. Warum die<br />

Verpackung beeinflusst, was wir kaufen<br />

Mittwoch, 16. Jänner 2013, 14.00 und<br />

16.00 Uhr, FH Vorarlberg<br />

Prof. (FH) Dipl.-Psych. Axel Meermann<br />

Katharina Schneider<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 13. Dezember<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

Wo geht’s denn hier zur Musik?<br />

Mittwoch, 23. Jänner 2013, 16.00 Uhr,<br />

<strong>Vorarlberger</strong> Landeskonservatorium<br />

Gerhard Fend<br />

Anmeldung ab Donnerstag, 20. Dezember<br />

<strong>2012</strong>, 13.00 Uhr<br />

<strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 49


Rätsellösung auf Seite 46<br />

50 Familie | <strong>Herbst</strong> | <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> | <strong>Herbst</strong> | Familie 51


Werben und gewinnen<br />

Wir sind/ich bin das neue <strong>Familienverband</strong>smitglied:<br />

Name/n, Geburtsdaten<br />

Kind/er, Geburtsdaten<br />

Adresse<br />

E-mail<br />

Mitglied<br />

werden &<br />

gewinnen!<br />

Wir sind/ich bin bereits Mitglied:<br />

Einsendeschluss: 31. Dez. <strong>2012</strong><br />

Ja, Ich will Mitglied werden – h 15,– pro Jahr<br />

inkl. 4 Ausgaben der <strong>FAMILIE</strong><br />

Bergmannstraße 14<br />

A–6900 Bregenz<br />

Tel 05574/47671<br />

Fax 05574/47671-5<br />

Mitmachen und gewinnen!<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Familienverband</strong><br />

Bergmannstr. 14<br />

6900 Bregenz<br />

info@familie.or.at<br />

familie.or.at<br />

Überzeugen Sie Familien in Ihrer Umgebung, Ihre Freunde, Verwandten<br />

oder die jungen Nachbarn von den Vorteilen einer Mitgliedschaft in<br />

Vorarlbergs größter und überparteilicher Familienorganisation. Oder<br />

schenken Sie eine Mitgliedschaft! Falls Sie selber noch nicht dabei<br />

sind: Um nur 15,– Euro pro Jahr können Sie alle Vorteile nutzen und gewinnen.<br />

Unter allen Neumitgliedern und allen Werber-Fa milien verlosen<br />

wir am Jahresende Urlaub am Bauernhof und im Naturho tel Chesa Valisa<br />

in Hirschegg, ein Wien-Wochenende im Hotel am Stephansplatz inklusive<br />

Anreise mit Intersky, Ravensburger Spiele und Eintritte ins Spieleland, ...<br />

Mitgliedsvorteile:<br />

_ 4x pro Jahr Zeitschrift <strong>FAMILIE</strong><br />

_ gratis Frau Holle Babysittervermittlung<br />

_ ermäßigte <strong>Familienverband</strong>sbücher<br />

_ kostenlose Paar-/Familienberatung<br />

_ ermäßigter Eintritt bei Veranstaltungen<br />

T 05574/47671 | info@familie.or.at<br />

Bitte ausreichend<br />

frankieren

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