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Das Mitarbeitergesprach - prof-holewa.de

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&l rs;«Jj ~ _'560-2010_<br />

EVANGELISCHE STIFTUNG ~ PFLEGE SCHONAU<br />

Die Evangelische Stiftung Pflege Schonau feiert in 20 I 0 ihr<br />

450 jahriges Jubilaum<br />

tJ<br />

« IZ<br />

Finanzen<br />

Serie Teil 2 - Auswirkungen <strong>de</strong>r Finanzmarktkrise auf<br />

die Sozialwirtschaft. Perspektiven fUr die Sozialwirtschaft 6<br />

Welche betriebswirtschaftlichen Instrumente konnen eingesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

die Umsetzung <strong>de</strong>r Leuchtfeuer zu unterstUtzen? 12<br />

Bewertung <strong>de</strong>r Leistungsfihigkeit kirchlicher Finanzsoftware<br />

mit Hilfe von Musterlastenheften <strong>de</strong>r EKD 16<br />

Energie lJnd Umwelt<br />

Aus <strong>de</strong>r Praxis fUr die Praxis.<br />

Umweltgerechtes Han<strong>de</strong>ln als Managementaufgabe 18<br />

Serie Teil 3 - Energieeffizienz in kirchlichen Eimichtungen.<br />

Yom guten Licht und <strong>de</strong>m Nutzer 20<br />

Aus <strong>de</strong>r Praxis fUr die Praxis. Haus am Dom.<br />

Eine erste Energiebilanz 29<br />

Facility Management<br />

Realisierung von Contracting in kirchlichen Eimichtungen.<br />

Projektbeispiel- Energie effizient nutzen 32<br />

Informationstechnolo<br />

Green IT lohntsich zweifach.<br />

Mit einfachen Mitteln die Umwelt schonen und dabei sparen .42<br />

DMS/ECM<br />

Geoinformation<br />

Serie Teil 4 - Einzug von geoManagement Losungen in kirchliche<br />

Verwaltungen. GDI-Praxis: Einsatz von Geoinformationen<br />

fiir Energie- und Klimaschutzkonzepte .47


Personal<br />

<strong>Das</strong> <strong>Mitarbeitergesprach</strong>:<br />

Chance fliT produktive Arbeitsprozesse 50<br />

Personal 2020, quo vadis? Die Personalsituation <strong>de</strong>r Zukunft<br />

entschei<strong>de</strong>t sich in <strong>de</strong>r Personalstrategie von heute und ist das<br />

Ergebnis <strong>de</strong>r Entscheidungen van gestem 53<br />

Tagungshauser<br />

Serie - Begegnungsstatte und Schaufenster. Eine Wiege<br />

<strong>de</strong>r Mission: <strong>Das</strong> Ludwig-Harms-Haus in Hermannsburg .....58<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Ambiente fur Tagungen und Seminare.<br />

<strong>Das</strong> Bistumshaus Schloss-Hirschberg 62<br />

Impressum<br />

Redaktionsanschrift:<br />

KVI 1M Dialog Redaktion<br />

RheinstraBe 32a<br />

53844 Troisdorf<br />

Telefon: 0 22 41 - 40 70 08<br />

Telefax: 0 22 41 - 40 70 09<br />

E-Mail: redaktion@kviid.<strong>de</strong><br />

Website: www.kviid.<strong>de</strong><br />

Herausgeber:<br />

Dirk lefarth, Peter S. Nowak<br />

Anzeigenleitung:<br />

Dirk lefarth<br />

Telefon: 0 28 71 - 2 39 77 45<br />

E-Mail: dlefarth@kviid.<strong>de</strong><br />

Redaktionsleitung:<br />

Peter S. Nowak<br />

E-Mail: pnowak@kviid.<strong>de</strong><br />

Mobil: 01 71 - 45 47 108<br />

Verfasser von Beitragen<br />

in dieser Ausgabe:<br />

Christian Dahm,<br />

Joachim Dettmann,<br />

Sonke Duhm,<br />

Wolfgang Fischer,<br />

Oliver Foltin,<br />

Dr. Christian GroB,<br />

Prof. Dr. Dr. Rudolf Hammerschmidt,<br />

Prof. Dr. Barbel Held,<br />

Hans-Werner Hinnenthal,<br />

Prorf. Michael Holewa,<br />

Michael Holz,<br />

Georg Hovemann,<br />

Christian Klaiber,<br />

lothar leger,<br />

Peter S. Nowak,<br />

Anke Sepp,<br />

Holger Skurk,<br />

Sabrina Stater,<br />

Ingo Strugalla<br />

Prof. Dr. Friedrich Vogelbusch<br />

Fotografin:<br />

Patricia C. lucas<br />

Satz:<br />

Susanne E<strong>de</strong>lhagen<br />

Bildagenturen:<br />

Photocase, Colourbox<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 Hefte im Jahr (Februar, Mai, August,<br />

November)<br />

Bezugspreis:<br />

Zwolf Monate 48,- € inkl. Zustellgebiihr<br />

und 7% MwSt. 1m Ausland zuziiglich<br />

12,- € Porto.<br />

Kontakte:<br />

Produktanbieter und Dienstleister fur Verwaltungen<br />

in Kirchen und kirchlichen Organisationen 65<br />

<strong>Das</strong> Abonnement verlangert sich still<br />

schweigend fUr ein weiteres Jahr, wenn<br />

es nicht spatestens sechs Wochen vor<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bezugsjahres gekiindigt wird.<br />

Einzelheftpreis 15,- € zuziiglich 4,- €<br />

Versan d koste nan te il.<br />

Druck:<br />

Rautenberg Media & Print Verlag KG<br />

KasinostraBe 28-30, 53840 Troisdorf<br />

Telefon: 0 22 41 - 260-0<br />

ISSN 1866·5330<br />

Abrechnungsstelle:<br />

interim2000 GmbH<br />

1m Mediapark 8, 50670 Koln<br />

Tel.: 02 21 - 55 40 54 28<br />

Bank<strong>de</strong>tails:<br />

interim2000 GmbH<br />

Stadtsparkasse Koln<br />

Konto-Nr. 110 220 I<br />

BlZ 370 50 I 98<br />

Partnerverban<strong>de</strong>:<br />

BBW Bun<strong>de</strong>sverband Burowirtschaft e.V.<br />

BITKOMBun<strong>de</strong>sverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.<br />

Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Hersteller- und Errichterfirmen yon Sicherheitssystemen e.V.<br />

<strong>Das</strong> Evangelische Sieglungswerk in Deutschland e.V.<br />

Kommunale Gemeinschaftsstelle fur Verwaltungsmanagement (KGSt) - <strong>de</strong>r Verband<br />

fUr kommunales Management<br />

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KVI 1M DIALOG Personalmanagement<br />

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CO<br />

<strong>Das</strong> <strong>Mitarbeitergesprach</strong>: Chance fur<br />

produktive Arbeitsprozesse<br />

Ein Beitrag von Prof. Michael Holewa<br />

und Joachim Dettmann<br />

<strong>Das</strong> <strong>Mitarbeitergesprach</strong> zwischen<br />

Fiihrungskraft und Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

soUte im Unternehmensalltag<br />

eine Selbstverstandlichkeit<br />

sein. Dennoch wird es oftmals<br />

bei<strong>de</strong>rseits als lastige Pflicht empfun<strong>de</strong>n.<br />

Zwar liegt eine grundsatzliche<br />

Einsicht in die Notwendigkeit<br />

vor, gleichwohl herrscht<br />

emotionale Distanz, <strong>de</strong>nn es fehlt<br />

am Verstandnis fUr die gemeinsame<br />

Aufgabe. Ein vierjahriges<br />

Projekt mit einem renommierten<br />

mittelstandischen Dienstleister<br />

hat gezeigt, dass sich das Mitarbeitergespriich<br />

funktional und<br />

fruchtbar in die Arbeitsprozesse<br />

integrieren liisst.<br />

Menschen such en nach Orientierung<br />

und sind daher auf ein Feedback<br />

ihrer Umwelt angewiesen.<br />

Seine Leistung o<strong>de</strong>r das eigene<br />

Verhalten durch an<strong>de</strong>re priifen zu<br />

lassen, urn sich durch die Riickmeldung<br />

an<strong>de</strong>rer auf das Gruppenverhalten<br />

einzunor<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet negativen<br />

Stress, <strong>de</strong>nn es ist mit <strong>de</strong>r (oft<br />

unbewussten) Befiirchtung verbun<strong>de</strong>n,<br />

zuriickgewiesen, das heiJ3t,aus<br />

<strong>de</strong>r Gruppe ausgegrenzt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

In einer solchen Stresssituation<br />

konnen Menschen ihre Leistungsfahigkeit<br />

nicht voll entfalten, <strong>de</strong>nn<br />

sie benotigen einen Teil ihres Potenzials,<br />

urn es auf die Wahrnehmung<br />

auszurichten und sich anhand<br />

von Reaktionen ihrer Umwelt<br />

in ihrem Verhalten neu zu justieren.<br />

Erst wenn dieser Eingewohnungsprozess<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

ist, entsteht ein Gefiihl <strong>de</strong>r Zugehorigkeit<br />

und Warme, das wesentlich<br />

zu einem guten Betriebsklima und<br />

damit zur Leistungsfahigkeit <strong>de</strong>s<br />

Einzelnen und auch <strong>de</strong>r gesamten<br />

Organisation beitragt.<br />

Prof. Michael Holewa ist Professor fur<br />

Management und Marketing an <strong>de</strong>r<br />

Evangelischen Hochschule Berlin sowie<br />

Unternehmensberater mit <strong>de</strong>n Schwerpunkten:<br />

Unternehmensethik und -kultur,<br />

Strategie, Personalentwicklung, Fuhrungskrafte-Coaching,<br />

Prozessmanagement.<br />

Aber auch nach erfolgter Eingewohnung<br />

ist es heute nicht mehr<br />

selbstverstandlich, dass sich ein<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong>r im Job wohlfiihlt.<br />

Denn in Zeiten gesattigter Markte<br />

und hohen Konkurrenzdrucks sind<br />

es die verdichteten Arbeitsprozesse<br />

bei gleichzeitig erhohten Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

gepaart mit einer generellen<br />

Arbeitsplatzunsicherheit, die<br />

Untemehmen bei ihren Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

unglaubwiirdig gemacht<br />

haben. Damit erscheint Loyalitiit<br />

als iiberflussig und Achtsamkeit bei<br />

Arbeitsprozessen gerat unter die<br />

Ra<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kostenddrucks. <strong>Das</strong> veran<strong>de</strong>rt<br />

die Raltung.<br />

Wenn unter solchen gesellschaftlichen<br />

und emotionalen Bedingungen<br />

Fiihrung gelingen soli,<br />

dann nm mit einer Metho<strong>de</strong>: <strong>de</strong>m<br />

Gesprach. Einem Gesprach, wie<br />

Sprenger schreibt "aIs Begegnung<br />

von Erwachsenen, offen, fair und<br />

radikal subjektiv. Klarer, direkter<br />

Joachim Dettmann ist Berater und Trainer<br />

fUr Fundraising & Organisationsentwicklung<br />

mit <strong>de</strong>n Schwerpunkten:<br />

Spen<strong>de</strong>nakquisition, Stiftungsgrundung,<br />

Strategieentwicklung, Fusion/Kooperation,<br />

Change-Management; GeschaftsfUhrer am<br />

Institut fUr Kultur und Religion in Berlin.<br />

Austausch. <strong>Das</strong> ist es auch, was das<br />

Lebenselixier <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Unternehmens<br />

wahrt: Vertrauen (. ..).<br />

Fiihrungskrafte haben we<strong>de</strong>l' einen<br />

Erziehungs- noch einen Therapievertrag.<br />

Es geht um Beziehung,<br />

nicht Behandiung. Die Fiihrungskraft<br />

muss frei sein, ihre quasi therapeutische<br />

Attitu<strong>de</strong> uber Bord zu<br />

welfen und das an<strong>de</strong>l'S Sein <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren<br />

anzuerkennen. "1.2<br />

Die Autoren Dietz und Kracht bringen<br />

es auf <strong>de</strong>n Punkt: "Kummere<br />

dich um die Menschen, dann kiimmern<br />

sich die Ergebnisse um sich<br />

selbst. "3 Und ein kompetenter Zeitzeuge<br />

<strong>de</strong>s Wirtschaftsgeschehens,<br />

die Untemehmensberatung KPMG,<br />

attestiert: " Um die Giaubwiirdigkeit<br />

und Ernsthaftigkeit eines Unternehmensieitbil<strong>de</strong>s<br />

zu untermauern, sind<br />

Kontrollmaj3nahmen notwendig.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass die<br />

Kontrollen von <strong>de</strong>n Mitarbeitern<br />

nicht ais Misstrauenssignal emp-<br />

I Sprenger, Reinhard K.: FOhren fUr Erwachsenc. <strong>Das</strong>jahrliche <strong>Mitarbeitergesprach</strong> gch6rt in vielen Untemehrnen wr Fiihrungspflicht. Die Kiir ware: Immer miteinan<strong>de</strong>r zu re<strong>de</strong>n. In: Brand<br />

eins, Wirlsehaftsmagazin 2002 Nr. 10.<br />

2 Sprenger. Reinhard K.: Verlrauen fiihrt. Frankfurt am Main 2002.


fun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Kontrolle sollte hier<br />

weniger als Uberwachung <strong>de</strong>nn als<br />

gemeinsame Information zur Steuerung<br />

verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. "4<br />

Sinn und Zweck<br />

von Gesprachen<br />

<strong>Das</strong> oberste Gebot eines Untemehmens<br />

bleibt die Effizienz <strong>de</strong>r Zielerreichung<br />

und damit die Optimierung<br />

<strong>de</strong>r Wertschopfungsprozesse.<br />

DafUr sind die Interessen yon Untemehmen<br />

und Mitarbeiten<strong>de</strong>n zu<br />

harmonisieren. Der Weg fuhrt III<br />

erster Linie uber das Gesprach.<br />

RegelmaBige Mitarbeiter-, Beurteilungs-<br />

und Zielvereinbarungsgesprache<br />

(ublicherweise jahrlich)<br />

sind grundsatzlich ein Instrument<br />

<strong>de</strong>r Personal- o<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>r Organisationsentwicklung.<br />

Ihnen ist<br />

gemein, dass im Mittelpunkt <strong>de</strong>s<br />

Interesses die Entwicklungsmoglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n stehen,<br />

ebenso wie die nachhaltige<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Qualitat <strong>de</strong>r<br />

Wertsch opfungsprozesse.' Bei<strong>de</strong>s<br />

ist ohne ein vertrauensvolles Verhaltnis<br />

zwischen Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

und Vorgesetzten nicht moglich.<br />

(cHECK<br />

PDCA-Zyklus <strong>Mitarbeitergesprach</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Mitarbeitergesprach</strong> zur Leistungsbeurteilung<br />

dient auch <strong>de</strong>m<br />

Lemen <strong>de</strong>r Organisation. Denn die<br />

Fuhrungskrafte leiten fUr sich aus<br />

diesen Gesprachen zukunftsbezogene<br />

Aufgaben ab, so fUhrt es immer<br />

auch zu mehr Klarheit fUr das<br />

Untemehmen selbst.<br />

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

von Mitarbeiten<strong>de</strong>n und<br />

Fuhrungskraften ist eine Managementmetho<strong>de</strong>,<br />

die in Zeiten flacher<br />

Hierarchien und hoher Erwartungen<br />

an eigenstandiges Han<strong>de</strong>ln<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiten<strong>de</strong>n dazu geeignet<br />

ist, gemeinsame Erfolge im Sinne<br />

<strong>de</strong>s Untemehmens zu erzielen.<br />

Fur Mitarbeiten<strong>de</strong> wie Filhrungskrafte<br />

gilt, dass Arbeitszeit eine<br />

wertvolle Ressource ist und ein<br />

gemeinsames Gesprach dazu dienen<br />

solI, nicht allein Leistung zu<br />

messen, son<strong>de</strong>m die Betriebsablaufe<br />

verbessem zu helfen. Dies geschieht<br />

nicht nur durch die Klarung<br />

von Sachverhalten, son<strong>de</strong>m auch<br />

durch die sich daraus entwickeln<strong>de</strong><br />

gegenseitige Wertschatzung.<br />

aktuelle Probleme<br />


KVI 1M DIALOG Personalmanagement<br />

Eine Bewertung ist das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

konkreten Beschreibung eines erwiinschten<br />

Zustan<strong>de</strong>s zu einem festgelegten<br />

Zeitpunkt. <strong>Das</strong> be<strong>de</strong>utet,<br />

dass die Bewertung immer das Ergebnis<br />

einer Kliirung konkreter Aufgab<br />

en und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen<br />

For<strong>de</strong>rungen und Systemunterstiitzung<br />

ist. Zusiitzlich ergeben sich daraus<br />

Beobachtungszusammenhiinge,<br />

die es <strong>de</strong>r Fuhrungskraft erleichtem,<br />

ihre Einschiitzung <strong>de</strong>s Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

bezogen auf die ublichen Kriterien<br />

yon Leistungsbewertungen zu<br />

treffen und zu begrun<strong>de</strong>n.<br />

Fuhrungsleitlinien sehen stets Offenheit<br />

und Transparenz vor, weil<br />

nur so hinreichen<strong>de</strong> Orientierung<br />

- also das Gefuhl ,Bescheid zu<br />

wissen' - ermoglicht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Damit wird ein Grundbediirfnis <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiten<strong>de</strong>n befriedigt. Bezogen<br />

auf das <strong>Mitarbeitergesprach</strong> gilt es,<br />

eine offene und ehrliche Kommunikation<br />

zu fUhren. Damit ist gemeint,<br />

dass diese Gespriiche <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Zielerreichung dienen;<br />

ihr Credo lautet: Wie erreichen wir<br />

unser Ziel - die Optimierung <strong>de</strong>r<br />

Wertschopfungskette.<br />

ZielfUhren<strong>de</strong> und konstruktive Gesprache<br />

brauchen eine positive Atmosphiire:<br />

• Dem Mitarbeiten<strong>de</strong>n hinreichend<br />

Gelegenheit geben, zu Wort<br />

zu kommen, d. h. die Gespriichszeit<br />

groBzligig planen.<br />

• Die Personlichkeit <strong>de</strong>s Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

respektieren. Die Fiihrungskraft<br />

ist verantwortlich daftir, dass<br />

<strong>de</strong>r Gesprachspartner in allen Situationen<br />

sein Gesicht wahren kann.<br />

Grundsiitzlich ist dies nur dann<br />

moglich, wenn die Fiihrungskraft<br />

einen Vertrauensvorschuss wagt.<br />

• <strong>Das</strong> Gespriich stetig aktiv steuem.<br />

<strong>Das</strong> heiJ3t: <strong>Das</strong> Ziel - <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />

Prozess - nicht aus <strong>de</strong>m<br />

Auge verlieren und auch <strong>de</strong>m Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

immer wie<strong>de</strong>r vor Augen<br />

ftihren.<br />

• Die Fuhrungskraft sollte sich in<br />

kritischen Situationen darauf einstellen,<br />

eigene falsche Position o<strong>de</strong>r<br />

ein falsches Urteil noch wahrend<br />

<strong>de</strong>s Gespraches zu revidieren.<br />

• Kritik und negative Aspekte<br />

sollten nicht als Vorwurf geiiu-<br />

Bert wer<strong>de</strong>n; sie sind konkret zu<br />

benennen und eine gewunschte<br />

Verhaltensan<strong>de</strong>rung ist aufzuzeigen,<br />

zu begrun<strong>de</strong>n, zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Angebot <strong>de</strong>r Unterstiitzung.<br />

• Es ist Aufgabe <strong>de</strong>r Fuhrungskraft,<br />

durch ein gegenseitiges<br />

Feedback im Gesprachsverlauf zu<br />

klaren, dass Versprechen und Erwartungen,<br />

die aus <strong>de</strong>m Gesprach<br />

resultieren, gleichermaBen verstan<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

• Und last but not least: Versprechen<br />

muss en eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n!<br />

Die Beurteilung yon Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

ist sensibel, weil nicht nur<br />

messbare Arbeitsleistung, son<strong>de</strong>m<br />

auch Haltung und damit Teile <strong>de</strong>r<br />

Personlichkeit <strong>de</strong>s Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

auf <strong>de</strong>m Prufstand stehen. Der psychologische<br />

Wi<strong>de</strong>rstand liegt darin<br />

begriin<strong>de</strong>t, dass Menschen sich ungem<br />

als ,Mittel zum Zweck' o<strong>de</strong>r<br />

als ,Vehikel' fur ein frem<strong>de</strong>s Ziel<br />

sehen, son<strong>de</strong>m als aktiver Teil eines<br />

Ganzen. Eine Leistungsbeurteilung<br />

ist daher immer auch mit <strong>de</strong>r Beftirchtung<br />

vor <strong>de</strong>m Verlust an Nahe<br />

und Vertrautheit verbun<strong>de</strong>n - auch<br />

wenn dies explizit in Abre<strong>de</strong> gestellt<br />

wird.<br />

An<strong>de</strong>rerseits empfin<strong>de</strong>n Menschen<br />

Befriedigung, wenn sie ,richtig<br />

liegen '. <strong>Das</strong> zutiefst menschliche<br />

Bemuhen urn Orientierung ist ein<br />

enormer Quell <strong>de</strong>r Motivation:<br />

"Do the right thing" und "do things<br />

right" ist die zentrale I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s Controlling.<br />

Wenn Menschen das Richtige<br />

gut zu tun vermogen, fUhlen sie<br />

sich im Einklang mit ihrer Aufgabe.<br />

Selbst prekiiren wirtschaftlichen<br />

Bedingungen konnen sie so Loyalitat<br />

ihrem Untemehmen gegenuber<br />

entwickeln.

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