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Leitfaden zur Qualitätsbeurteilung in Psychiatrischen Kliniken

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- die Befähigung der Patient<strong>in</strong>nen und Patienten sowie ihrer Bezugspersonen <strong>zur</strong><br />

Bewältigung der Erkrankung<br />

- die Befähigung <strong>zur</strong> Inanspruchnahme nichtpsychiatrischer Hilfen vor Ort<br />

(Hausarzt, Sozialstation, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen usw.)<br />

- die Unterstützung der nichtpsychiatrischen Therapeut<strong>in</strong>nen und Helfer<strong>in</strong>nen bei<br />

der Behandlung und Betreuung von psychisch kranken Menschen und der<br />

Beratung ihrer Bezugspersonen.<br />

Nicht nur die behandelten Patient<strong>in</strong>nen und Patienten, auch ihre Angehörigen,<br />

Freunde und andere wichtige Bezugspersonen z.B. <strong>in</strong> der Arbeitswelt, vorher und<br />

nachher mit der Behandlung befaßte niedergelassene Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte,<br />

Krankenhäuser, soziale Dienste und E<strong>in</strong>richtungen, Selbsthilfegruppen bis h<strong>in</strong> zu<br />

Polizei und Gerichten machen ganz praktische Erfahrungen damit, ob die Aktivitäten<br />

der <strong>Psychiatrischen</strong> Kl<strong>in</strong>ik an ihrem jeweiligen Bedarf orientiert s<strong>in</strong>d und wie die<br />

Qualität der Hilfeprozesse und der Ergebnisse aus den unterschiedlichen Blickw<strong>in</strong>keln<br />

aussieht. Viele tausende von Personen <strong>in</strong> der Region machen Jahr für Jahr diese<br />

ganz praktischen Erfahrungen, und dies prägt das Image der Psychiatrie, verändert<br />

oder bestätigt die unterschiedlichen (Vor-)Urteile und wird so auch zu e<strong>in</strong>er<br />

maßgeblichen E<strong>in</strong>flußgröße für die (Nicht-) Inanspruchnahme der kl<strong>in</strong>ischstationären<br />

Psychiatrie <strong>in</strong> der Region, nämlich ob Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

rechzeitig <strong>in</strong> Behandlung kommen oder zu spät oder gar nicht.<br />

Adressat<strong>in</strong>nen und Adressaten des <strong>Leitfaden</strong>s <strong>zur</strong> <strong>Qualitätsbeurteilung</strong><br />

Der <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Qualitätsbeurteilung</strong> <strong>in</strong> psychiatrischen Kl<strong>in</strong>iken, den wir erarbeitet<br />

haben, wendet sich primär an Kl<strong>in</strong>ikleitungen sowie Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter,<br />

die bestrebt s<strong>in</strong>d, die Qualität ihrer Arbeit kont<strong>in</strong>uierlich zu optimieren.<br />

Es wäre verlockend gewesen, möglichst wenige e<strong>in</strong>fach festzustellende, dabei<br />

aussagekräftige und konsensfähige Indikatoren für Krankenhausqualität zu<br />

entwickeln. Doch ist dies völlig unrealistisch, weil die Ursachen psychischer Erkrankungen<br />

und die E<strong>in</strong>flußfaktoren auf den Verlauf im E<strong>in</strong>zelfall außerordentlich<br />

vielschichtig s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e personenzentrierte Behandlung sehr unterschiedliche<br />

Vorgehensweisen bei verschiedenen Patient<strong>in</strong>nen und Patienten erfordert.<br />

<strong>Qualitätsbeurteilung</strong> ist <strong>in</strong> der Psychiatrie e<strong>in</strong> komplexer Vorgang, weil nicht nur<br />

objektiv meßbare Daten, sondern auch subjektive Faktoren sowie Wert- und<br />

Normentscheidungen zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d.<br />

Herr Kistner wird sich im nächsten Referat zunächst ausführlich mit der Herleitung<br />

von Qualitätsanforderungen beschäftigen.<br />

Wir setzen ke<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Maßstab für Qualität von kl<strong>in</strong>ischer Psychiatrie<br />

voraus, weil es diesen noch nicht gibt, wohl auch so allgeme<strong>in</strong> und abstrakt nicht<br />

geben kann. Aber die <strong>in</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Psychiatrie tätigen Personen (nicht nur<br />

Therapeut<strong>in</strong>nen und Therapeuten, auch die anderen Beschäftigten e<strong>in</strong>schließlich<br />

Verwaltung und Betriebe) haben sowohl aus der psychiatrischen Forschung<br />

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