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Prognosemodell zur Entwicklung der Landnutzung

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Nutzungsaufgabe auf<br />

Landwirtschaftlichen<br />

Flächen im Berggebiet<br />

Seminararbeit<br />

DI Daniel Bogner<br />

März 2005


Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen in Berggebieten<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenhänge zwischen Standortsparametern<br />

und <strong>der</strong> Nutzung<br />

Seminararbeit für die Lehrveranstaltung:<br />

834.104 Naturschutz in <strong>der</strong> Kulturlandschaft I<br />

DI Daniel Bogner, Dezember 2004<br />

H 890, 8440136<br />

1 Einleitung........................................................................................................................2<br />

2 Gebietsbeschreibung.......................................................................................................3<br />

2.1 Lage des Gebietes...................................................................................................3<br />

2.2 Agrarstruktur .........................................................................................................3<br />

2.3 Flächennutzung ......................................................................................................5<br />

2.4 Tierbestand..............................................................................................................5<br />

2.5 Agrarumweltför<strong>der</strong>ungen .......................................................................................5<br />

2.6 Vegetation...............................................................................................................6<br />

3 Methoden.......................................................................................................................7<br />

3.1 Software..................................................................................................................7<br />

3.2 Nutzungsstromanalyse (Makrov-Chains)................................................................7<br />

3.3 Digitales Höhenmodell...........................................................................................8<br />

3.4 Franziszäischer Kataster ........................................................................................8<br />

3.5 Farborthophotos ...................................................................................................10<br />

3.6 Nutzungseinheiten.................................................................................................10<br />

3.7 Nutzungskarten ....................................................................................................11<br />

3 Ergebnisse.....................................................................................................................12<br />

4.1 Beschreibung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen ........................................................................12<br />

4.1.1 Flächenbilanz................................................................................................12<br />

4.1.2 Nutzungsstromanalyse...................................................................................12<br />

4.2 Ursachen für Nutzungsän<strong>der</strong>ung...........................................................................13<br />

4.3 Auswirkungen <strong>der</strong> Standortsfaktoren ...................................................................15<br />

4.3.1 Seehöhe.........................................................................................................15<br />

4.3.2 Neigung.........................................................................................................18<br />

4.3.3 Exposition.....................................................................................................20<br />

4.3.4 Erreichbarkeit................................................................................................21<br />

4.3.5 Zusammenfassende Aussagen ......................................................................23<br />

4.4 Prognose künftiger <strong>Entwicklung</strong> ..........................................................................23<br />

4.5 Bewertung <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong>en..............................................................................24<br />

4 Literatur........................................................................................................................25


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

1 Einleitung<br />

Die Aufgabe <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung in Berggebieten ist ein Phänomen, das seit<br />

Jahrzehnten zu beobachten ist. Die „Driving forces“ hinter diesem Phänomen sind die<br />

Mechanisierung in <strong>der</strong> Landwirtschaft und <strong>der</strong> sogenannte Strukturwandel, <strong>der</strong> sich in vielen<br />

Mitteleuropäischen Län<strong>der</strong>n vollzieht (Zanetti, 1999). Die vorliegende Arbeit beleuchtet<br />

Ursachen in einem kleinen Gebiet in Österreich – in <strong>der</strong> Gemeinde Zell in Kärnten.<br />

Die Gemeinde Zell liegt im Süden Kärntens und grenzt an Slowenien. Die Grenze zwischen<br />

Österreich und Slowenien bildet die Koschuta, ein nach Norden steil abfallen<strong>der</strong> Gebirgszug<br />

aus Kalk, <strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> Karawanken ist. Die Landwirtschaft hat in Teilen <strong>der</strong><br />

strukturschwachen Gemeinde eine dramatische <strong>Entwicklung</strong> hinter sich. In den letzten<br />

Jahrzehnten wurde auf vielen Flächen die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben. Diese<br />

Flächen sind heute verbracht o<strong>der</strong> aufgeforstet. Ganze Täler, die um 1830 flächendeckend<br />

bewirtschaftet wurden, sind heute großteils bewaldet.<br />

Die extensive Grünlandnutzung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Flächen prägt die Landschaft <strong>der</strong> Gemeinde und<br />

bedingt, dass ein großer Teil <strong>der</strong> Wiesen sehr artenreich ist (Berchtold et al., 1993).<br />

Diese Arbeit soll zeigen, wie und warum sich Nutzung in <strong>der</strong> Gemeinde in den letzten<br />

Jahrzehnten verän<strong>der</strong>t hat, wie sich das auf die Landschaft auswirkt und welche Bedeutung<br />

das aus <strong>der</strong> Sicht des Naturschutzes hat.<br />

2


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

2 Gebietsbeschreibung<br />

Dieser Abschnitt gibt zunächst einen Überblick über die Agrarstruktur in <strong>der</strong> Gemeinde, dann<br />

werden relevante Datensätze für die Analyse <strong>der</strong> Nutzungsverän<strong>der</strong>ungen vorgestellt.<br />

2.1 Lage des Gebietes<br />

Die folgende Karte ist ein Ausschnitt aus <strong>der</strong> ÖK 200, Quelle: Austrian MAP 2.0.<br />

2.2 Agrarstruktur<br />

Die Gemeinde Zell Pfarre liegt etwa 25 km südlich von Klagenfurt.<br />

Nach <strong>der</strong> Neuabgrenzung <strong>der</strong> Kleinproduktionsgebiete (Wagner, 1990) liegt die Gemeinde<br />

Zell im Gebiet 301 – Unteres Gailtal und Karawanken; hier dominieren kombinierte Betriebe<br />

und Forstbetriebe, daneben kommen auch Futterbaubetriebe vor. Die Betriebsgrößen liegen<br />

unter dem Landesdurchschnitt. Die ökologische Gesamtbewertung nach Wagner lautet:<br />

Teilweise felsdurchsetzte, sehr steile Hänge mit begrenzten Nutzungsmöglichkeiten; mäßig<br />

feuchte und winterkalte Lagen.<br />

3


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

ha<br />

25.0<br />

20.0<br />

15.0<br />

10.0<br />

5.0<br />

0.0<br />

Fläche <strong>der</strong> Betriebe in ha<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Betriebe<br />

Die Grafik zeigt die Größenverteilung <strong>der</strong> Betriebe in Zell. Je<strong>der</strong> Punkt repräsentiert einen Betrieb. Quelle:<br />

INVEKOS, 2003, BMLFUW.<br />

BHKP<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Berghöfekatasterpunkte <strong>der</strong> Betriebe<br />

0<br />

0 10 20 30<br />

Betriebe<br />

40 50 60<br />

Die Grafik zeigt die Einstufung <strong>der</strong> Betriebe nach dem Berghöfekataster. Quelle: INVEKOS, 2003.<br />

4<br />

Fläche in ha<br />

BHKP


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Aus den beiden Tabellen geht hervor, dass in <strong>der</strong> Gemeinde knapp 60 Betriebe wirtschaften,<br />

die Betriebe über 2,5 bis 25 ha LN verfügen (Mittelwert 10,2 ha) und zwischen 100 und 350<br />

Berghöfekatasterpunkte (Mittel 212) haben.<br />

2.3 Flächennutzung<br />

Die folgende Tabelle zeigt, dass Ackernutzung in <strong>der</strong> Gemeinde kaum mehr vorkommt. Das<br />

eine Hektar Ackerfläche in <strong>der</strong> Tabelle stammt von einigen sogenannten „Krautäckern“, bei<br />

denen es sich um Gemüse- und Kartoffeläcker für die Eigenversorgung handelt.<br />

Nutzung ha<br />

Acker 1<br />

Grünland 1-schnittig 118<br />

Grünland 2-schnittig 298<br />

Kulturweide 43<br />

Hutweide 47<br />

Alm 345<br />

LN 852<br />

Im Gebiet dominiert extensive Grünlandnutzung. Quelle: Agrarstrukturerhebung 1999. Zur Verfügung<br />

gestellt vom BMLFUW.<br />

2.4 Tierbestand<br />

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Tiere, die in <strong>der</strong> Gemeinde gehalten werden.<br />

Tierklasse GVE Rin<strong>der</strong> Anzahl<br />

Enten 0,1 Jungrin<strong>der</strong> bis 1 Jahr 142<br />

Hühner 1,9 Milchkühe 15<br />

Pferde 7,0 Mutterkühe 170<br />

Ziegen 10,2 Kalbinnen 35<br />

Schweine 14,3 Stiere und Ochsen ab 1 Jahr 55<br />

Schafe 33,0<br />

Rin<strong>der</strong> 313,1<br />

Landwirtschaftliche Tierhaltung in <strong>der</strong> Gemeinde Zell. Quelle: INVEKOS, 2003.<br />

Die Tabelle zeigt, dass die übliche Form <strong>der</strong> Tierhaltung Mutterkuhhaltung ist. Nur noch ein<br />

Betrieb hat ein Milchkontingent von 1500 l D-Quote, die genannten Milchkühe dienen dem<br />

Eigenbedarf.<br />

2.5 Agrarumweltför<strong>der</strong>ungen<br />

Die folgende Tabelle unterstreicht, dass die Grünlandwirtschaft im Gebiet sehr extensiv<br />

betrieben wird, weil:<br />

5


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

• fast zwei Drittel <strong>der</strong> Betriebe am Verzicht auf Betriebsmittel teilnehmen<br />

• ein Drittel an <strong>der</strong> Steilflächenmahd (Offenhaltung <strong>der</strong> Kulturlandschaft) teilnimmt<br />

• fast ein Viertel <strong>der</strong> Fläche unter WF-Vertrag (Pflege ökologisch wertvoller Flächen) steht<br />

(dabei handelt es sich auch um Steilflächen ).<br />

ÖPUL-Text Fläche Prämie<br />

Grundför<strong>der</strong>ung 429.54 € 28.982,01<br />

Biologische Wirtschaftsweise 55.88 € 11.078,56<br />

Verzicht Betriebsmittel Grünland 269.09 € 38.660,00<br />

Verzicht Betriebsmittel Acker 0.35 € 76,31<br />

Reduktion Betriebsmittel Grünland 23.47 € 1.706,17<br />

Offenhaltung <strong>der</strong> Kulturlandschaft 131.23 € 26.681,52<br />

Alpung und Behirtung 359.24 € 10.609,33<br />

Haltung gefährdeter Haustierrassen 1.00 € 174,41<br />

Pflege ökologisch wertvoller Flächen 93.49 € 45.447,00<br />

Summe € 163.415,32<br />

Übersicht über die Flächenför<strong>der</strong>ungen in ÖPUL 2000. Quelle: INVEKOS, 2003; BMLFUW.<br />

2.6 Vegetation<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Kulturlandschaftskartierung Zell (Berchtold, 1993) wurden Vegetationsaufnahmen<br />

erstellt und die Ergebnisse händisch in einer Tabelle sortiert. Daraus wurden Wiesentypen<br />

mit charakteristischen Arten (Zeigerarten) gebildet.<br />

Die Wiesen werden in dieser Arbeit in vier Intensitätsstufen unterteilt:<br />

• überdüngte Fettwiese:<br />

• Vorkommen im Gebiet 4 ha; vereinzelte Stellen<br />

• mittlere Neigung: 0 Grad<br />

• mittlere Artenzahl:16<br />

• charakteristische Pflanzenarten: Rumex obtusifolius, Anthriscus sylvestris<br />

• intensive Fettwiese:<br />

• Vorkommen im Gebiet 143 ha; Gunstlagen, zweischnittig mit Nachbeweidung<br />

• mittlere Neigung: 12 Grad<br />

• mittlere Artenzahl: 24<br />

• charakteristische Pflanzenarten: Taraxacum officinale, Poa trivialis, Cerastium holosteoides,<br />

Pumex acetosa, Bellis perennis, Festuca pratensis, Myosotis sylvatica agg.<br />

6


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

• extensive Fettwiese:<br />

• Vorkommen im Gebiet: 186 ha; Hanglagen, ein bis zweischnittig, gering und unregelmäßig<br />

gedüngt; artenreiche Gold- und Glatthaferwiesen<br />

• mittlere Neigung: 26 Grad<br />

• mittlere Artenzahl: 37<br />

• charakteristische Pflanzenarten: Arrhenaterum elatius, Salvia pratensis, Crepis biennis,<br />

Myosotis scorpioides, Tragopogon orientalis, Pimpinella major, Holcus lanatus, Poa<br />

pratensis<br />

• Magerwiesen:<br />

• Vorkommen im Gebiet: 101 ha; einschnittige Mähwiesen mit Handmahd und Weiden<br />

• mittlere Neigung: 64 Grad<br />

• mittlere Artenzahl: 54<br />

• charakteristische Pflanzenarten: (gefährdete Arten nach Kniely et al. (1995), gelb hervorgehoben)<br />

Agrostis capillaris, Antennaria dioica, Anthyllis vulneraria, Aquilegia<br />

nigricans, Arnica montana, Astrantia major ssp. carinthiaca, Buphtalmum salicifoliuim,<br />

Calluna vulgaris, Carlina acaulis, Cirsium erisithales, Cruciata glabra, Dactylorhiza<br />

maculata, Dactylorhiza sambucina (3), Festuca rubra, Gentiana verna (reg:<br />

Tieflagen), Gymnadenia conopsea, Helianthemum ovatum, Hypericum maculatum, Koeleria<br />

pyramidata, Laserpitium latifolium, Lilium martagon, Luzula campestris, Melica<br />

nutans, Phyteuma orbiculare, Polygonum vivparum, Potentilla erecta, Thymus praecox<br />

ssp. polytrichus, Tofieldia calyculata, Trifolium montanum, Trollius europaeus (regional),Vaccinium<br />

myrtillis.<br />

3 Methoden<br />

3.1 Software<br />

Die Verarbeitung <strong>der</strong> GIS-Daten (folgende Kapitel) erfolgte mit den Systemen ArcGIS 8.2<br />

(www.esri.com) und Idrisi Kilimanjaro (www.clarklabs.org). In den beiden Systemen wurden<br />

folgende Aufgaben erledigt:<br />

• ArcGIS: Digitalisierung <strong>der</strong> Nutzungsarten von Luftbild und Franziszäischem Kataster<br />

• Idrisi: Umwandlung <strong>der</strong> ArcGIS-Daten in Raster-Format, Verschneidungen <strong>der</strong><br />

Nutzungsarten mit den Standortsparametern (digitales Höhenmodell, Distanzen) sowie<br />

Markov-Analyse und Cellular-Automata-Markov-Prognose;<br />

3.2 Nutzungsstromanalyse (Makrov-Chains)<br />

Die Markov-Chain-Analyse ist eine verbreitete Methode, um Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

<strong>Landnutzung</strong> zu bearbeiten (Eastman, 2003). Das GIS-Paket Idrisi bietet die Möglichkeit mit<br />

dem Modul „Markov“, zwei Karten von Flächennutzungen miteinan<strong>der</strong> zu vergleichen. Dabei<br />

wird unter an<strong>der</strong>em eine Matrix erzeugt, die die Wahrscheinlichkeit beschreibt, dass eine<br />

Nutzungform in eine an<strong>der</strong>e übergeht.<br />

7


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

3.3 Digitales Höhenmodell<br />

Das digitale Höhenmodell (DHM) wurde vom Amt <strong>der</strong> Kärntner Landesregierung <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt. Es hat eine Pixelgröße von 25 x 25 m. Damit steht <strong>der</strong> Parameter Seehöhe<br />

direkt <strong>zur</strong> Verfügung, Neigung und Exposition lassen sich aus dem Höhenmodell ableiten.<br />

Digitales Höhenmodell mit Gemeindegrenze<br />

3.4 Franziszäischer Kataster<br />

Der Franziszäische Kataster (FK) wurde um 1830 flächendeckend in <strong>der</strong> gesamten<br />

Donaumonarchie angelegt, um über Grundlagen für die Besteuerung zu verfügen. Damals<br />

wurden Gebiete zu räumliche Einheiten, den Katastralgemeinden zusammengefasst. Jede<br />

Katastragemeinde besteht aus zahlreichen Parzellen (Grundstücken), die alle eindeutlig<br />

nummeriert sind. Der FK setzt sich im wesentlichen aus zwei Teilen zusammen:<br />

• Indikationsskizzen: Karten, auf den denen Grundstücksgrenzen, Grundstücksnummern,<br />

Nutzungsarten, Namen etc. eingezeichnet sind<br />

• Schätzungselaborate: Detaillierte Beschreibung des Besitzers, <strong>der</strong> Nutzung, des Ertrags<br />

je<strong>der</strong> Parzelle.<br />

Die Indikationsskizzen <strong>der</strong> Gemeinde Zell (drei Katastralgemeinden) wurden im Landesarchiv<br />

Kärnten eingescannt und digital <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

8


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Ausschnitt aus den Indikationsskizzen des Franziszäischen Katasters um 1830<br />

Der Ausschnitt zeigt ein charakteristisches Bild <strong>der</strong> Nutzung anno 1830:<br />

• hellbraun: Ackerflächen; sie befinden sich meist in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Höfe und umfassen die<br />

besten Flächen (flach und tiefgründig)<br />

• grün: Wirtschaftsgrünland mit mäßiger Düngung<br />

• hellgrün: Magerweiden mit einzelnen Gebüschgruppen; in höheren Lagen: Almweiden<br />

• grau: Wald<br />

• rosa: Hofgebäude aus Stein<br />

• gelb: Hofgebäude aus Holz<br />

9


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

3.5 Farborthophotos<br />

Seit 2004 liegen flächendeckend für Österreich Farborthofotos mit einer Auflösung von 25 cm<br />

vor. Das folgende Bild zeigt etwa den Ausschnitt wie <strong>der</strong> Franziszäische Kataster oben.<br />

3.6 Nutzungseinheiten<br />

Ausschnitt aus einem Farborthofoto, 2003<br />

Aus den beiden Datengrundlagen (Franziszäischer Kataster und Farborthofotos) wurden im<br />

GIS homogene Nutzungseinheiten abdigitalisiert. Dabei musste darauf geachtet werden, dass<br />

die landwirtschaftlichen Nutzungseinheiten zu 1830 mit denen von 2003 vergleichbar sind:<br />

• Ackernutzung: die Fläche wird regelmäßig umgebrochen und eine Kultur wird gezielt<br />

angebaut<br />

• Grünlandnutzung: Wiesen mit regelmäßiger Düngung, meist 2 Schnitte pro Jahr und<br />

Nachbeweidung im Herbst<br />

• Extensivnutzung: Wiesen und Weiden, meist ohne Düngung (ausgenommen auf Weiden<br />

sind die Ausscheidungen <strong>der</strong> Tiere)<br />

• Alm: Flächen, die wegen ihrer räumlichen Entfernung von den Heimgütern und <strong>der</strong> durch<br />

die Höhenlage bedingten klimatischen Verhältnisse nur während <strong>der</strong> Sommermonate zu<br />

einer weidewirtschaftlichen Nutzung geeignet sind.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Digitalisierung sind die im folgenden Abschnitt dargestellten Karten.<br />

10


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

3.7 Nutzungskarten<br />

Die Gegenüberstellung <strong>der</strong> Nutzungskarten zu den zwei Zeitpunkten 1830 und 2003<br />

veranschaulicht die starke Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Gemeinde.<br />

Karte <strong>der</strong> Flächennutzung um 1830. Rotes Kasterl zeigt den Ausschnitt des Beispiels<br />

Karte <strong>der</strong> Nutzung 2003. Rotes Kasterl zeigt den Ausschnitt des Beispiels<br />

Beson<strong>der</strong>s betroffen von <strong>der</strong> Verwaldung ist <strong>der</strong> Westen des Gebietes und die Almen. Eine<br />

Analyse dieser Verän<strong>der</strong>ungen folgt im nächsten Abschnitt.<br />

11


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

3 Ergebnisse<br />

Nach <strong>der</strong> Aufbereitung <strong>der</strong> Daten im GIS lagen die landwirtschaftlichen Nutzungsarten in <strong>der</strong><br />

Gemeinde zu zwei Zeitpunkten vor. Damit lassen sich Verän<strong>der</strong>ungen beschreiben und<br />

mögliche Ursachen für Verän<strong>der</strong>ungen untersuchen.<br />

4.1 Beschreibung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

Wie bereits aus den vorangestellten Karten zu sehen ist, hat sich zwischen 1830 und 2003 die<br />

Landschaft stark verän<strong>der</strong>t. Ein großer Teil <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Fläche wurde zu Wald.<br />

Auch zwischen den Nutzungsarten haben Verschiebungen stattgefunden.<br />

4.1.1 Flächenbilanz<br />

Die nächste Tabelle gibt eine Übersicht über die Verän<strong>der</strong>ungen zwischen 1830 und 2003.<br />

Nutzung 1830, Fläche in ha 2003, Fläche in ha<br />

Acker 267 1<br />

Extensivflächen 599 324<br />

Grünland 478 174<br />

Alm 1003 112<br />

Wald 4251 5987<br />

Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Flächennutzung. Quelle: eigene Berechnungen<br />

4.1.2 Nutzungsstromanalyse<br />

Aus <strong>der</strong> vorigen Tabelle wird nicht ersichtlich, wie Verän<strong>der</strong>ungen zwischen Nutzungsarten<br />

stattfinden („Nutzungsstrom“).<br />

Die nächste Tabelle zeigt die Anwendung <strong>der</strong> Markov-Analyse in unserem Fall.<br />

Beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit, dass Extensivnutzung zum Zeitpunkt 1830 bis zum<br />

Zeitpunkt 2003 in Waldnutzung übergeht 90 %.<br />

Extensiv Hof GL Acker Alm Wald<br />

Extensiv 7 1 2 0 0 90<br />

Hof 18 72 10 0 0 0<br />

GL 43 5 20 0 0 32<br />

Acker 67 2 31 0 0 0<br />

Alm 0 0 0 0 19 81<br />

Wald 1 0 0 0 0 99<br />

Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen Nutzungsarten 1830 und 2003 in Prozent.<br />

12


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Zur Veranschaulichung dient folgende Grafik (je größer ein Kästchen, umso größer die<br />

Wahrscheinlichkeit):<br />

Extensiv<br />

Hof<br />

GL<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald<br />

Übergangswahrscheinlichkeiten zwischen Nutzungsarten 1830 und 2003, grafisch dargestellt<br />

Aus dieser Analyse lassen sich folgende Aussagen ableiten:<br />

• Extensivflächen (Magerwiesen) gehen zu einem großen Anteil in Wald über;<br />

• Hofstellen sind sehr stabil; manche Höfe gehen in Grünland und Extensivnutzung über.<br />

Wenn ein Betrieb aufgelassen und von einem an<strong>der</strong>en übernommen wird, kann es<br />

vorkommen, dass die Gebäude verfallen und schließlich eingeebnet werden.<br />

• Grünland wird extensiviert o<strong>der</strong> geht in Wald über, nur ein Fünftel <strong>der</strong> Fläche von 1830 ist<br />

auch heute noch Grünland<br />

• Ackerflächen gehen völlig in Extensivgrünland und Grünland über<br />

• Almflächen verwalden zu einem großen Teil<br />

• Waldflächen sind stabil<br />

Extensiv Hof GL Acker Alm Wald<br />

4.2 Ursachen für Nutzungsän<strong>der</strong>ung<br />

Nachdem wir im vorigen Abschnitt gesehen haben, wie die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Flächennutzungen aussehen, stellt sich nun die Frage, welche Ursachen dahinter stehen.<br />

13


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Mayer (1997) beschäftigt sich vor allem mit sozio-ökonomischen Faktoren, die sich auf die<br />

Nutzungsintensität auswirken und kommt hinsichtlich <strong>der</strong> äußeren und inneren Verkehrslage<br />

zum Ergebnis, dass:<br />

• abseits gelegene Betriebe extensiver wirtschaften<br />

• weit abgelegene Flächen extensiver bewirtschaftet und eher beweidet werden als gemäht<br />

• große Flächen intensiver genutzt werden als kleine<br />

Favry et al. (2003) nennen „Driving-Forces“ wie Preisentwicklung am europäischen<br />

Agrarmarkt und EU-Agrarför<strong>der</strong>ungen, die maßgeblich auf Landschaft wirken.<br />

Nie<strong>der</strong>le (2003) zeigt, dass Ursachen für die Bewirtschaftungsaufgabe meist aus einer<br />

Kombination mehrerer Faktoren bestehen:<br />

• wirtschaftliche Gründe: man kann mit <strong>der</strong> Zeit, die man braucht, um eine Fläche zu<br />

bewirtschaften, wo an<strong>der</strong>s mehr verdienen (bzw. leichter verdienen)<br />

• agrarstrukturelle Gründe: je schwieriger eine Fläche zu bewirtschaften ist (Steil, nass, kalt,<br />

entfernt vom Hof, etc), umso wahrscheinlicher ist die Aufgabe <strong>der</strong> Nutzung<br />

• soziale Gründe: negatives Image <strong>der</strong> LW, schwierigkeiten einen Partner für den Hof zu<br />

finden, Arbeitsbelastung, kein Urlaub führen dazu, dass die Nutzung aufgeben wird.<br />

Bestätigt wird diese Aussage zumindest hinsichtlich <strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründe von Zanettti<br />

(1999): die Wahrscheinlichkeit eines Nutzungswechsels ist umso größer, je weniger eine<br />

Fläche in <strong>der</strong> Lage ist, eine befriedigende Grundrente zu liefern. Wenn etwa <strong>der</strong><br />

Bewirtschafter <strong>der</strong> Ansicht ist, dass bei einer forstlichen Nutzung die Grundrente jene<br />

übersteigt, die aus <strong>der</strong> landwirtschaftlichen erzielt werden kann, wird es zu einer Aufforstung<br />

kommen.<br />

14


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Wirtschaftliche<br />

Gründe<br />

Strukturelle<br />

Gründe<br />

Soziale<br />

Gründe<br />

Faktoren, die sich über die Bewirtschaftung auf die Landschaft auswirken<br />

In dieser Arbeit soll auf agrarstrukturelle Faktoren näher eingegangen werden. Dabei sind<br />

Zusammenhänge zwischen den Parametern Seehöhe, Steilheit, Exposition, Erreichbarkeit<br />

vom Hof (innere Verkehrslage) und den Nutzungsarten Acker, Wirtschaftsgrünland,<br />

Extensivgrünland, Alm und Wald näher zu betrachten.<br />

4.3 Auswirkungen <strong>der</strong> Standortsfaktoren<br />

Die folgenden Vergleiche <strong>der</strong> Standortsfaktoren mit den Nutzungsarten basieren auf<br />

Auswertung im GIS mit dem Modul „Crosstab“. Dabei werden die Standortsparameter (z.B.<br />

Seehöhe) in Klassen eingeteilt (etwa 500-600m, 600-700m, etc) und dann mit den<br />

Nutzungskarten verglichen. Das Ergebnis ist eine Kreuztabellierung <strong>der</strong> Nutzungsarten mit<br />

dem jeweiligen Standortsparameter.<br />

Diese Ergebnisse wurden vom GIS in MS-Excel importiert und aufbereitet.<br />

4.3.1 Seehöhe<br />

Erträge<br />

För<strong>der</strong>ungen<br />

Erreichbarkeit<br />

Standorts-<br />

Potential<br />

Arbeits<br />

belastung<br />

Urlaub<br />

Betrieb<br />

Die Seehöhe ist relevant in <strong>der</strong> Landwirtschaft, weil mit zunehmen<strong>der</strong> Seehöhe das Klima<br />

kühler und die Vegetationsperiode kürzer wird.<br />

15<br />

Futtermittel<br />

zukauf<br />

Nutztiere<br />

LW Flächen-<br />

Nutzung<br />

Einkommen<br />

Ertrag und DB<br />

Nährstoffbilanz<br />

Landschaft<br />

Vegetation


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Prozent <strong>der</strong> Fläche<br />

Prozent <strong>der</strong> Fläch<br />

0.60<br />

0.50<br />

0.40<br />

0.30<br />

0.20<br />

0.10<br />

0.00<br />

0.90<br />

0.80<br />

0.70<br />

0.60<br />

0.50<br />

0.40<br />

0.30<br />

0.20<br />

0.10<br />

0.00<br />

1830: Nutzung - Seehöhe<br />

500 m<br />

600 m<br />

700 m<br />

800 m<br />

900 m<br />

1000 m<br />

1100 m<br />

1200 m<br />

1300 m<br />

1400 m<br />

1500 m<br />

1600 m<br />

1700 m<br />

1800 m<br />

1900 m<br />

2000 m<br />

2100 m<br />

Seehöhe<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Seehöhe (relative Flächenangaben) anno 1830<br />

2003: Nutzung - Seehöhe<br />

600 m<br />

700 m<br />

800 m<br />

900 m<br />

1000 m<br />

1100 m<br />

1200 m<br />

1300 m<br />

1400 m<br />

1500 m<br />

1600 m<br />

1700 m<br />

1800 m<br />

1900 m<br />

2000 m<br />

2100 m<br />

Seehöhe<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Seehöhe (relative Flächenangaben) anno 2003<br />

16<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Interpretation:<br />

Aus <strong>der</strong> Grafik wird deutlich, dass 1830 die Acker- und Grünlandnutzung zwischen 700m und<br />

1200m Seehöhe stattgefunden hat. Die Extensivnutzung reichte von etwa 600m bis 1500m,<br />

erstreckte sich also über ein breiteres Spektrum. Die Almen waren deutlich davon abgesetzt.<br />

Der Wald ist sehr gleichmäßig verteilt.<br />

Vergleich <strong>zur</strong> heutigen Situation:<br />

• Im Wesentlichen hat sich an <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Nutzungen nichts verän<strong>der</strong>t. Auch heute<br />

kann Ackerbau bis in eine Höhenlage von 1200 m Seehöhe betrieben werden. Allerdings<br />

nehmen mit <strong>der</strong> Steilheit die variablen Kosten zu und machen den Ackerbau <strong>zur</strong><br />

Kraftfuttererzeugung in Hanglagen unrentabel.<br />

• Grünland und Extensivnutzung finden auch heute in <strong>der</strong> gleichen Seehöhe statt wie 1830<br />

• Almen liegen auch heute deutlich höher als <strong>der</strong> Heimbetrieb<br />

Man kann daher zum Schluß kommen, dass die Seehöhe keinen starken Einfluß auf die<br />

Verän<strong>der</strong>ungen hat.<br />

17


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

4.3.2 Neigung<br />

Die folgenden Grafiken zeigen die Kreuztabellierung <strong>der</strong> Nutzung mit <strong>der</strong> Neigung.<br />

Prozent <strong>der</strong> Fläch<br />

Prozent <strong>der</strong> Fläche<br />

0.07<br />

0.06<br />

0.05<br />

0.04<br />

0.03<br />

0.02<br />

0.01<br />

0.00<br />

g0<br />

0.09<br />

0.08<br />

0.07<br />

0.06<br />

0.05<br />

0.04<br />

0.03<br />

0.02<br />

0.01<br />

0.00<br />

g0<br />

g4<br />

1830: Nutzung - Neigung<br />

Neigung in Grad<br />

g8<br />

g12<br />

g16<br />

g20<br />

g24<br />

g28<br />

g32<br />

g36<br />

g40<br />

g44<br />

g48<br />

g52<br />

g56<br />

g60<br />

g64<br />

g68<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Neigung (relative Flächenangaben) 1830<br />

g4<br />

g8<br />

g12<br />

g16<br />

g20<br />

g24<br />

g28<br />

2003: Nutzung - Neigung<br />

g32<br />

Neigung in Grad<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Neigung (relative Flächenangaben) 2003.<br />

18<br />

g36<br />

g40<br />

g44<br />

g48<br />

g52<br />

g56<br />

g60<br />

g64<br />

g68<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Anm: die Ackernutzung wurde aus Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit zum Zeitpunkt 2003<br />

ausgeblendet.<br />

Interpretation: Generell lässt sich aus den Grafiken bei allen Nutzungsformen eine<br />

Verschiebung <strong>zur</strong> Bewirtschaftung von weniger steilen Flächen ablesen (ausgenommen davon<br />

ist <strong>der</strong> Wald). Ursache dafür sind vor allem die hohen Kosten für den Einsatz von Maschinen<br />

in Hanglagen, bzw. <strong>der</strong> eingeschränkte Einsatz von Maschinen durch die Steilheit (Greimel et<br />

al., 2002; Greimel, 2002).<br />

• Ackerbau<br />

• in früherer Zeit wurden Flächen bis zu 38 Grad Neigung ackerbaulich genutzt.<br />

• heute wirkt die Neigung stark einschränkend, weil die Maschinen maximal bis zu 10<br />

Grad Neigung einsetzbar sind (Traktor, Mähdrescher). Außerhalb <strong>der</strong><br />

Maschineneinsetzbarkeit findet eine Ackernutzung nicht mehr statt.<br />

• Grünland:<br />

• 1830 wurden steilere Flächen (bis 40 Grad) gemäht als heute<br />

• in <strong>der</strong> Grünlandnutzung werden im Bergebiet heute spezielle Maschinen eingesetzt<br />

(Mähtrak und Motormäher) die eine Nutzung bis 20 Grad erlauben; Dabei steigt <strong>der</strong><br />

Arbeitsaufwand mit <strong>der</strong> Steilheit überproportional an. Über 20 Grad Neigung ist nur<br />

noch Handmahd möglich, die wegen des großen Zeitaufwandes auf größeren Flächen<br />

kaum stattfindet.<br />

• Extensivnutzung<br />

• eine deutliche Verlagerung in flachere Bereiche ist zu erkennen. Das ist zum Teil auf<br />

den einschränkenden Einsatz von Maschinen <strong>zur</strong>ückzuführen. Bei Hutweiden trifft das<br />

jedoch nicht zu.<br />

• Almen<br />

• Die Almen haben insgesamt einen starken Rückgang erfahren. Dabei ist zu bedenken,<br />

dass Almen in keine an<strong>der</strong>e Nutzungsform übergehen außer Wald. Auch hier wurden<br />

eher die steilen Flächen aufgegeben.<br />

Es gilt:<br />

• Mit <strong>der</strong> Steilheit nehmen die Maschinenkosten in <strong>der</strong> Bewirtschaftung stark zu. Damit<br />

gewinnt die Rentabilität <strong>der</strong> Nutzung einen großen Einfluß. Je steiler eine Fläche ist, umso<br />

größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie extensiviert o<strong>der</strong> aufgegeben wird.<br />

• Flächen über bestimmten Neigungen können mit Maschinen überhaupt nicht mehr genutzt<br />

werden.<br />

19


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

4.3.3 Exposition<br />

Die Exposition ist die Lage einer Fläche hinsichtlich <strong>der</strong> Himmelsrichtungen. Die Grafiken<br />

zeigen die Kreuztabellierung zwischen Nutzung und Exposition.<br />

nww<br />

W<br />

nnw<br />

1830: Nutzung - Exposition<br />

0 .1 6 0<br />

0 .1 4 0<br />

0 .1 2 0<br />

0 .1 0 0<br />

0 .0 8 0<br />

0 .0 6 0<br />

0 .0 4 0<br />

0 .0 2 0<br />

0 .0 0 0<br />

N<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Exposition (relative Flächenangaben) 1830<br />

nww<br />

W<br />

a8<br />

nnw<br />

sww<br />

N<br />

N<br />

a7<br />

S<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Exposition (relative Flächenangaben) 2003<br />

20<br />

nne<br />

ess<br />

nee<br />

2003: Nutzung - Exposition<br />

ssw<br />

0.14<br />

0.12<br />

0.10<br />

0.08<br />

0.06<br />

0.04<br />

0.02<br />

0.00<br />

N<br />

S<br />

nne<br />

ess<br />

nee<br />

E<br />

ees<br />

E<br />

ees<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Interpretation:<br />

• Beson<strong>der</strong>s auffällig ist 1830 die Ausrichtung <strong>der</strong> Ackerflächen nach Süden, da diese<br />

Flächen eine höhere Jahresmitteltemperatur, eine längere Vegetationsperiode haben, das<br />

Getreide <strong>zur</strong> Zeit <strong>der</strong> Ernte trockener ist als auf schattigen Standorten und die Gefahr von<br />

Pilzinfektionen in sonnigen Lage auch geringer ist (Geisler, 1988).<br />

• Der Verleich <strong>der</strong> Nutzung 2004 mit <strong>der</strong> Exposition lässt keinerlei Präferenzen erkennen.<br />

Dieser Faktor spielt in <strong>der</strong> Landwirtschaft heute keine so große Rolle mehr, weil durch den<br />

Einsatz mo<strong>der</strong>ner Technologien dieser Standortsfaktor teilweise wettgemacht wird.<br />

Interessant ist jedoch, dass die Extensivflächen heute in einem sehr ähnlichen Bereich<br />

liegen, wie die Ackerflächen 1830. Das deckt sich auch mit <strong>der</strong> Nutzungsstromanalyse.<br />

4.3.4 Erreichbarkeit<br />

Die Erreichbarkeit einer Fläche vom Hof (innere Verkehrslage) ergibt sich aus Entfernung<br />

(Luftline) und den Schwierigkeiten, die zu überwinden sind (Steilheit, Wegbeschaffenheit),<br />

wenn die Fläche erreichen will. Mit GIS lässt sich die Erreichbarkeit modellieren, indem man<br />

ausgehend von den Höfen die euklidische Distanz berechnet und dann diese Distanzen mit <strong>der</strong><br />

Neigung kombiniert. So erhält man den Aufwand, <strong>der</strong> notwendig ist, um ausgehend von<br />

einem Punkt einen an<strong>der</strong>en Punkt zu erreichen.<br />

Erreichbarkeit von Flächen ausgehend von den Höfen. Die Einheit <strong>der</strong> Erreichbarkeit (Legende) sind<br />

relative Zahlen<br />

21


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Prozent<br />

Prozent<br />

0.600<br />

0.500<br />

0.400<br />

0.300<br />

0.200<br />

0.100<br />

0.000<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Erreichbarkeit (relative Flächenangaben) 1830<br />

0.700<br />

0.600<br />

0.500<br />

0.400<br />

0.300<br />

0.200<br />

0.100<br />

0.000<br />

c0<br />

c0<br />

c2<br />

c2<br />

c4<br />

c4<br />

c6<br />

c6<br />

1830: Nutzung - Erreichbarkeit<br />

2003: Nutzung - Erreichbarkeit<br />

c8<br />

c8<br />

c10<br />

c10<br />

c12<br />

c12<br />

Erreichbarkeit<br />

Vergleich <strong>der</strong> Flächennutzungen mit <strong>der</strong> Erreichbarkeit (relative Flächenangaben) 2003<br />

22<br />

c14<br />

Erreichbarkeit<br />

c14<br />

c16<br />

c16<br />

c18<br />

c18<br />

c20<br />

c20<br />

c22<br />

c22<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald<br />

Extensiv<br />

Grünland<br />

Acker<br />

Alm<br />

Wald


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Interpretation:<br />

• Zur Zeit des Franziszäischen Katasters entspricht die Verteilung <strong>der</strong> Nutzungen fast dem<br />

Idealbild <strong>der</strong> Thünen'schen Ringe (Thünen, 1826), (Ackerflächen liegen in unmittelbarer<br />

Nähe <strong>der</strong> Siedlungen, dann folgt Grünland, dann Extensivflächen und dahinter liegt Wald).<br />

• Man kann auch sagen, dass jene Kulturen mit dem höchsten Deckungsbeitrag in <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>der</strong> menschlichen Siedlungen, die mit dem geringsten Deckungsbeitrag am weitesten<br />

entfernt liegen.<br />

• Heute befindet sich das Wirtschaftsgrünland in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Höfe, das Extensivgrünland<br />

ist im Vergleich zu 1830 deutlich näher an die Höfe gerückt.<br />

• Für die Bauern ist es heute nicht mehr rentabel:<br />

• Ackerflächen zu bearbeiten, daher befindet sich das Wirtschaftsgrünland in <strong>der</strong><br />

unmittelbaren Nähe <strong>der</strong> Höfe<br />

• weiter entfernte Flächen zu bewirtschaften. Je weiter eine Fläche vom Hof entfernt ist<br />

umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgegeben wird.<br />

4.3.5 Zusammenfassende Aussagen<br />

Die beobachteten Trends (Kap. 3.1) können zumindest zum Teil mit Hilfe <strong>der</strong> vorigen<br />

Analysen erklärt werden. Hauptfaktoren bei den Standortseigenschaften sind die Steilheit und<br />

die Erreichbarkeit von Flächen. Zu den konkreten Trends:<br />

• Extensivflächen gehen in Wald über:<br />

• Flächen, die 1830 als Extensivflächen genutzt wurden, sind so steil und so weit vom<br />

Hof entfernt, dass eine Bewirtschaftung als Grünland im Verleich zu Wald nicht mehr<br />

rentabel ist.<br />

• Grünland wird extensiviert o<strong>der</strong> geht in Wald über, nur ein Fünftel <strong>der</strong> Fläche von 1830 ist<br />

auch heute noch Grünland<br />

• Flächen, die 1830 als Grünland bewirtschaftet wurden, sind heute zu steil für eine<br />

rentable Nutzung, weil die Maschinenkosten in den Hanglagen zu hoch sind. Steile<br />

Wiesen werden in Weiden o<strong>der</strong> Wald umgewandelt.<br />

• Ackerflächen gehen völlig in Extensivgrünland und Grünland über.<br />

• Die Ackernutzung ist in Anbetracht <strong>der</strong> Seehöhe, Steilheit und schweren Erreichbarkeit<br />

nicht rentabel und wird durch Grünland und Extensivflächen ersetzt.<br />

• Almflächen verwalden zu einem großen Teil:<br />

• Beson<strong>der</strong>s die steilen Flächen verwalden.<br />

4.4 Prognose künftiger <strong>Entwicklung</strong><br />

Auf Basis <strong>der</strong> bisherigen Auswertungen lässt sich im GIS Idrisi eine Prognose <strong>der</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> rechnen. Diese Prognose wird mit <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Cellulären Automaten<br />

erstellt. Unter Cellulären Automaten versteht man im GIS Objekte, die die Möglichkeit haben,<br />

23


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

auf Basis bestimmter Regeln und unter Berücksichtung <strong>der</strong> Eigenschaften von benachbarten<br />

Objekten ihre Eigenschaften zu än<strong>der</strong>n. Eingangsdaten für diese Berechnung sind:<br />

• die Nutzungskarte zu einem Zeitpunkt, in diesem Fall die Nutzung 2003<br />

• die Transitionsmatrix („Nutzungsstromanalyse“), die mit Markov-Analyse erstellt wurde<br />

(Kap. 3.1.2)<br />

• Eignungskarten für jede <strong>der</strong> Nutzungsarten (eine detaillierte Beschreibung <strong>der</strong><br />

Arbeitsschritte, insbeson<strong>der</strong>e die Erstellung <strong>der</strong> Eignungskarten würde den Rahmen <strong>der</strong><br />

Arbeist sprengen, daher wird hier darauf verzichtet).<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Prognose mit dem GIS-Modul Cellular-Automata-Markov<br />

Die Prognose schreibt die <strong>Entwicklung</strong> für einen Zeitraum von etwa 20-30 Jahren fort. Es<br />

kommt <strong>zur</strong> völligen Verwaldung des westlichen Teils (Zell im Winkel) <strong>der</strong> Gemeinde. Die<br />

Almen werden ganz aufgegeben, die restlichen Flächen halten sich, weil es sich um<br />

Gunstlagen im Hochtal handelt.<br />

4.5 Bewertung <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong>en<br />

Wie die vorigen Abschnitte gezeigt haben, bewirken die Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />

Bewirtschaftung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Flächen starke Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Landschaft <strong>der</strong><br />

Gemeinde. Diese Trends führen zu:<br />

• einem Verlust an Arten und Habitaten, da die Bergwiesen und Magerweiden in Wald<br />

übergehen. Dadurch verlieren zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum.<br />

Die Landschaft entwickelt sich zu einer „homogenen Waldlandschaft“.<br />

24


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

• einem Verlust an „offener“ Kulturlandschaft:<br />

• Dieser Verlust löst in <strong>der</strong> Bevölkerung das subjektive Empfinden „da will ich nicht<br />

mehr wohnen“ aus (Fecht, 1994; Favry et al. 2003)<br />

• Die Gemeinde hat keine keine Möglichkeit mehr sich touristisch zu entwickeln,<br />

wenn keine Kulturlandschaft mehr existiert.<br />

• einem Verlust <strong>der</strong> Kultur in <strong>der</strong> Gemeinde:<br />

• Wenn keine Leute mehr dort wohnen, gibt es auch keine typische Kultur mehr.<br />

4 Literatur<br />

Adler, W., Oswald, K. & Fischer, R., 1994: Exkursionsflora von Österreich.; Verlag Eugen<br />

Ulmer, Stuttgart Wien. Standardliteratur zum Bestimmen heimischer Pflanzenarten.<br />

Berchtold A., Bulfon A. & Kowatsch J., 1993: Biotopkartierung in <strong>der</strong> Gemeinde Zell-Pfarre.<br />

Im Auftrag des Amtes <strong>der</strong> Kärntner Landesregierung. Klagenfurt. Bericht über die Biotopkartierung<br />

in Zell, die 1993 vom Büro Berchtold in Klagenfurt durchgeführt wurde. Der<br />

Bericht beschreibt die Methode <strong>der</strong> Kartierung und die Ergebnisse <strong>der</strong> Kartierung. Der<br />

Bericht wird ergänzt durch eine parzellenscharfe Karte, sowie durch eine Vegetationstabelle.<br />

BMLFUW, 2000: Programm <strong>zur</strong> <strong>Entwicklung</strong> des ländlichen Raums.<br />

Programmplanungsdokument <strong>zur</strong> Umsetzung <strong>der</strong> EU-VO. Enthält u.a. das Kapitel<br />

Umweltmaßnahmen, besser bekannt als ÖPUL 2000.<br />

Eastman, J.R., 2003: IDRISI Kilimanjaro Guide to GIS and Image Processing. Clark Labs,<br />

Clark University, USA. Ausführliches Lehrbuch zum Thema Raster GIS, wird standardmäßig<br />

mit dem IDRISI Kilimanjaro Paket ausgeliefert. Enthält interessante theoretische Kapitel<br />

über GIS allgemein, Fernerkundung, Modellierung, Decision Support etc. in Englisch.<br />

Favry E., Bory B., Musovic Z., Pfefferkorn W. & Tauber H., 2003: Projekt REGALP; Bericht<br />

zum Arbeitspaket 2, Regionalbericht Wipptal. Unveröff. Teilbericht eines EU-Forschungsprojektes,<br />

das sich mit Verän<strong>der</strong>ungen und <strong>der</strong>en Wahrnehmung in Alpentälern beschäftigt.<br />

Fecht, van <strong>der</strong> T., 1994: Die Landschaft <strong>der</strong> Gemeinde Zell. Diplomarbeit. Gute Diplomarbeit<br />

über die Gemeinde Zell, wurde mir vom Bürgermeister zum Kopieren <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.<br />

Franziszäischer Kataster um 1830: Indikationsskizzen und Schätzungselaborate. Alte Karten<br />

und Protokolle, handschriftlich in Kurrent, liegen im Landesarchiv und können dort<br />

eingesehen werden. Zahlt sich aus, mal einen Blick reinzuwerfen.<br />

Geisler G., 1988: Pflanzenbau – Ein Lehrbuch. Paul Parey. Standardliteratur zum<br />

Pflanzenbau, zumindest zu meiner Zeit.<br />

Greimel M., 2002: Einsparungspotentiale in <strong>der</strong> Grundfutterkonservierung. 8.<br />

Alpenländisches Expertenforum, 9. -10. April 2002, Bundesanstalt für alpenländische<br />

Landwirtschaft Gumpenstein, A-8952 Irdning. Interessanter Artikel über Arbeitszeitbedarf in<br />

<strong>der</strong> Grundfutterkonservierung; zeigt deutlich, wie wenig ökonomisch die Nutzung von<br />

Steillagen ist.<br />

25


Seminararbeit: Nutzungsaufgabe auf landwirtschaftlichen Flächen in Berggebieten<br />

Greimel M., Handler F. & Blumer E., 2002: Arbeitszeitbedarf in <strong>der</strong> österreichischen<br />

Landwirtschaft. Projektbericht zu einem Forschungsprojekt „Arbeitszeitbedarf in <strong>der</strong><br />

Landwirtschaft“. Hintergrund ist die Fragestellung ob im Berggebiet nicht auch eine<br />

För<strong>der</strong>ung nach Arbeitsleistung anstatt nach Fläche denkbar ist. Das setzt aber eine<br />

Standardisierung von Arbeitsgängen voraus und damit befasst sich <strong>der</strong> Bericht.<br />

Kniely, G., Niklfeld, H. & Schratt-Ehrendorfer, L. (1995): Rote Liste <strong>der</strong> gefährdeten Farnund<br />

Blütenpflanzen Kärntens. Carinthia II,. Naturwiss. Verein Kärnten, Klagenfurt.<br />

Mayer C., 1997: Bestimmungsgründe unterschiedlicher Nutzungsintensitäten im Grünland.<br />

DA Univ. Bodenkultur, Wien. Diplomarbeit unter Betreuung von Prof. Wytrzens; die Autorin<br />

hat einige Hypothesen aufgestellt und diese dann an Hand von Interviews mit Bauern<br />

überprüft. Enthält neben <strong>der</strong> Bestätigung bekannter Fakten auch einige interessante Aspekte,<br />

zB dass Haupt- und Nebenerwerb nichts über Intensität <strong>der</strong> Nutzung aussagen.<br />

Nie<strong>der</strong>le G., 2003: Die Einstellung <strong>der</strong> Bevölkerung <strong>zur</strong> Bewirtschaftungsaufgabe von Grünlandflächen.<br />

Diplomarbeit an <strong>der</strong> Universität für Bodenkultur, Wien. Diplomarbeit unter Betreuung<br />

von Prof. Wytrzens; die Autorin hat einige Hypothesen, beson<strong>der</strong>s über Wahrnehmung<br />

aufgestellt und diese dann an Hand von Interviews mit ländlicher Bevölkerung überprüft.<br />

Thünen J.H.,1826: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und<br />

Nationalölkonomie, o<strong>der</strong> Untersuchungen über den Einfluß, den die Getreidepreise, <strong>der</strong><br />

Reichthum des Bodens und die Abgaben auf den Ackerbau ausüben. Zit. in:<br />

http://www.thuenen.de . Klassiker, ich habe die Originalversion lei<strong>der</strong> nie in <strong>der</strong> Hand<br />

gehabt, nur Sekundärliteratur.<br />

Wagner K., 1990: Neuabgrenzung landwirtschaftlicher Kleinproduktionsgebiete in Österreich.<br />

Bundesanstalt für Agrarwisssenschaft. Wien. Standardliteratur, fundiert, pragmatisch und<br />

nützlich.<br />

Zanettti G., 1999: Strukturwandel und Flächennutzungsän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> österreichischen<br />

Land- und Forstwirtschaft. Gutachten des Österreichischen Instituts für Raumplanung (ÖIR)<br />

Wien. Interessante Arbeit die einen breiten Bogen über die <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> letzten 50 Jahre<br />

spannt, teilweise etwas landwirtschaftsfern.<br />

Autor:<br />

DI Daniel Bogner<br />

eb&p Umweltbüro Klagenfurt<br />

Bahnhofstraße 39/2<br />

A - 9020 Klagenfurt<br />

Tel: +43 (0) 463 516614<br />

Mobil: +43 (0) 699 10218389<br />

Fax.: +43 (0) 463 516614-9<br />

e-mail: daniel.bogner@ebundp.at<br />

www.ebundp.at<br />

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