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Krankheitsbewältigung Bei Chronischen Erkrankungen Im ... - DSAI

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<strong>Krankheitsbewältigung</strong> bei<br />

chronischen <strong>Erkrankungen</strong><br />

im Kindes- Kindes und Jugendalter<br />

Ärztliche Fortbildung und Patiententreffen<br />

<strong>Im</strong>mundefekte im Kindes- Kindes und<br />

Jugendalter<br />

Uta Jurack<br />

Psychologin<br />

Klinik für Kinder- Kinder und Jugendmedizin<br />

am Klinikum St. Georg gGmbH Leipzig<br />

Leipzig, 14.11.2009


Krankheitsbeginn<br />

�� akut, überraschend<br />

�� Suche nach der Diagnose und<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

�� Krankenhausaufenthalt(e)<br />

�� viele bzw. schmerzhafte Untersuchungen<br />

�� Verunsicherung von Patient u n d Eltern<br />

�� Belastungen und Veränderungen im Alltag<br />

�� Unterschiedliche Dauer bis zur Akzeptanz<br />

�� -> > KRANKHEITSBEWÄLTIGUNG


Medizinische Psychologie<br />

�� Verarbeitung von körperlichen chronischen<br />

<strong>Erkrankungen</strong> und Krankenhaus- Krankenhaus Situation<br />

�� Psychologische Vorbereitung auf medizinische<br />

Maßnahmen<br />

�� Arzt- Arzt Patienten- Patienten Beziehung<br />

�� Psychologische Aspekte des Sterbens und des<br />

Todes- Todes Verarbeitung für Patienten, Angehörige<br />

und Personal<br />

�� Schmerztherapie


Chronische Erkrankung im<br />

Kindes- Kindes und Jugendalter: Warum<br />

psychologische Begleitung???<br />

Psychologen können helfen:<br />

- Wichtiges über die Erkrankung zu lernen<br />

- besser mit der Krankheit klar zu<br />

kommen<br />

- Lösungen für Probleme zu suchen<br />

- über Gefühle zu reden


Die Phasen der<br />

<strong>Krankheitsbewältigung</strong>


Ziele der <strong>Krankheitsbewältigung</strong><br />

-> > Zufriedenheit statt Leistungsdruck<br />

-> > Positives Selbstwertgefühl<br />

-> > Emotionales Gleichgewicht<br />

-> > am Leben teilnehmen<br />

-> > Selbständigkeit trotz Einschränkung


Einflussfaktoren auf die<br />

Krankheitsverarbeitung<br />

Eigenschaften<br />

der Person: Person<br />

Ater,<br />

Geschlecht,<br />

Bildung,<br />

Körperliche<br />

und psychische<br />

Faktoren<br />

Eigenschaften<br />

der<br />

Erkrankung:<br />

Erkrankung<br />

Bedeutung,<br />

Kontrollierbar-<br />

keit, Vorher-<br />

sagbarkeit,<br />

Eigenschaften<br />

des sozialen<br />

Umfelds: Umfelds<br />

Familie, Familie<br />

Ärzte/<br />

Schwestern,<br />

soziale<br />

Integration


Die drei Ebenen der<br />

<strong>Krankheitsbewältigung</strong>


Meine Krankheit als Tier? Tier<br />

�� Affe<br />

Schlange<br />

Löwe Eisbär<br />

Gürteltier<br />

Bakterie<br />

�� Spinne<br />

�� Puma<br />

�� Tiger<br />

�� Elefant<br />

�� Fisch


Welche Farbe hat meine<br />

Krankheit ?<br />

�� Krankheit<br />

�� Krankheit<br />

�� Krankheit<br />

�� Krankheit<br />

�� Krankheit


Was ich meiner Krankheit<br />

sagen würde…<br />

�� „Tu mir nicht weh!“<br />

�� „Du bist nervtötend und lästig!“<br />

�� „Beruhige Dich!“<br />

�� „Du bist gemein! Warum ich?“<br />

�� „Du Blödmann!“<br />

�� „Geh weg!“<br />

�� „Warum bist Du bei mir?“


Die drei Ebenen der<br />

<strong>Krankheitsbewältigung</strong>


Psychische Belastungen bei<br />

chronischer Erkrankung im<br />

Kindes- Kindes und Jugendalter<br />

Verluste<br />

Normalität, Freizeit...<br />

Psychische<br />

Belastungen<br />

Abhängigkeiten<br />

von Medikamenten,<br />

Therapien…<br />

Ängste<br />

Schmerzen, ungewisse<br />

Prognose…


Belastungen und<br />

Anforderungen (1)<br />

�� Einschränkungen des Wohlbefindens,<br />

�� Hilflosigkeit, der Krankheit ausgeliefert zu<br />

sein<br />

�� Anpassung an neue Lebenssituation<br />

�� Schmerzen, Behinderungen<br />

�� Schulprobleme, eingeschränkte<br />

Berufswahl


Belastungen und<br />

Anforderungen (2)<br />

�� Veränderung des Selbstkonzeptes und<br />

der Zukunftspläne<br />

�� Bedrohung des emotionalen<br />

Gleichgewichts<br />

�� Veränderungen in vertrauten Rollen und<br />

Situationen<br />

�� Veränderte Erziehungssituation


Familiäre Risikofaktoren<br />

�� alleinerziehender Elternteil<br />

�� extreme berufliche Belastung<br />

�� chronische Krankheiten, psychische<br />

Probleme<br />

�� finanzielle Probleme, familiäre Konflikte<br />

�� Elterntrennung<br />

�� verwöhnender/vernachlässigender<br />

Erziehungsstil


Family is the unit of living. living<br />

So it must be the unit of illness<br />

.<br />

Richardson, Richardson,<br />

1945


Patienten im Reich der<br />

Krankheit...<br />

�� ...haben viele schlimme Vorstellungen<br />

�� ...können die Sprache anfangs weder<br />

verstehen noch selbst sprechen<br />

...wissen nicht, wo es anfängt und endet<br />

�� ...beherrschen nicht das Verkehrssystem<br />

�� ...fühlen sich hilflos und ausgeliefert<br />

Dr. Susanne Altmeyer, 2004


Familien im Reich der Krankheit...<br />

�� ...haben viele schlimme Vorstellungen<br />

�� ...können die Sprache anfangs weder<br />

verstehen noch selbst sprechen<br />

...wissen nicht, wo es anfängt und endet<br />

�� ...beherrschen nicht das Verkehrssystem<br />

�� ...fühlen sich hilflos und ausgeliefert<br />

Dr. Susanne Altmeyer, 2004


Auswirkungen chronischer<br />

Krankheit auf die Familie<br />

�� Angst und Verunsicherung, veränderte<br />

Lebensplanung<br />

�� Subjektives Überforderungserleben<br />

�� Erziehungsunsicherheit<br />

�� Wut auf das Schicksal<br />

�� Schuldgefühle<br />

�� Geschwisterproblematik<br />

�� Neid auf gesunde Familien<br />

�� Belastungsprobe für Partnerschaft<br />

�� Abnahme von Sozialkontakten


BALANCED COPING:<br />

das Prinzip der ausgewogenen<br />

Bewältigung<br />

�� Eingehen auf die<br />

Anforderungen der<br />

Erkrankung...<br />

und gleichzeitig:<br />

gleichzeitig<br />

�� Weiterentwicklung<br />

der persönlichen und<br />

familiären<br />

Lebenszyklen<br />

Dr. Susanne Altmeyer, 2004


Familiäre Schutzfaktoren<br />

�� Großfamilien, Zusammenhalt<br />

�� aktive soziale Integration<br />

�� optimistische Grundeinstellung der<br />

Familie<br />

�� Religiosität<br />

�� offene Kommunikation in der Familie<br />

�� kompetentes Erziehungsverhalten


Wie erziehen ?<br />

�� Zu viel Belohnung / Lob / Zuwendung:<br />

Zuwendung<br />

�� -> > Krankheitsgewinn ist größer als<br />

unangenehme Krankheitsfolgen<br />

-> > gesünder werden bedeutet Verlust<br />

von Belohnung / Zuwendung


Wie erziehen ?<br />

�� Zu wenig Belohnung / Lob / Zuwendung:<br />

Zuwendung<br />

�� -> > Verschlechterung der Eltern- Eltern Kind- Kind<br />

Beziehung, Hilflosigkeit, Angst,<br />

Kampf gegen elterliche „ Macht“,<br />

Abgrenzung<br />

-> > mangelnde Mitarbeit in der Therapie ,<br />

Trotz oder Passivität, Resignation


Erziehung als Balance zwischen<br />

Fordern und Schützen<br />

�� Schutz und Begleitung<br />

�� Zuwendung<br />

�� Regeln aufstellen…….. und einhalten<br />

�� Nähe……. Distanz<br />

�� Forderungen stellen<br />

�� Selbständigkeit fördern<br />

�� Grenzen setzen


„Schattenkinder“<br />

Belastungen der<br />

Geschwisterkinder<br />

�� Geringere Aufmerksamkeits- Aufmerksamkeits Zuwendung<br />

�� Angst um das kranke Geschwister<br />

�� Angst um das eigene Wohlergehen<br />

�� Neid und Aggression<br />

�� „Verzicht“ auf eigene Entwicklung<br />

�� Versorgung/Fürsorge für das kranke<br />

Geschwister


Stellung des Selbstkonzeptes bei<br />

chronischen <strong>Erkrankungen</strong>


Gesundheitsbezogene<br />

Lebensqualität<br />

�� Begriff:<br />

�� Multidimensional<br />

�� körperliche, mentale, soziale,<br />

psychische und funktionale Aspekte des<br />

Befindens und der Funktionsfähigkeit<br />

aus der Sicht der Patienten


Lebensqualität<br />

�� psychisches Befinden<br />

�� körperliche Leistungsfähigkeit<br />

�� Teilhabe am altersgerechten Alltag<br />

�� familiäre Situation<br />

�� soziale Kontakte zu Gleichaltrigen<br />

�� Selbstwert


Was kann helfen???<br />

A<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

S ?<br />

W<br />

I<br />

E<br />

A<br />

L<br />

L<br />

E !


Was kann helfen???<br />

�� Selbst „Experte“ für seine Erkrankung<br />

sein<br />

�� Ressourcen- Ressourcen statt Defizitorientierung<br />

�� Selbsthilfegruppen<br />

�� Sozialrechtliche Beratung<br />

�� auch: psychologische Beratung und<br />

Therapie

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