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Planmäßige Inbetriebnahme - LyondellBasell

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Editoral<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

der Frühling ist spürbar. Nach einem langen,<br />

harten Winter wird es draußen wieder wärmer.<br />

Auch für unser Unternehmen mehren sich in den<br />

letzten Wochen wieder Mut machende Nachrichten.<br />

Am Markt hoffen wir auf eine anziehende<br />

Nachfrage. Im Rahmen des Chapter 11 – Verfahrens<br />

in den USA<br />

wurde der Schutz<br />

für die Produktionsstandorte<br />

außerhalb<br />

der USA ausgeweitet,<br />

neue Mittel für Europa<br />

frei gegeben,<br />

die uns gut tun und<br />

helfen, alle Lieferantenforderungen<br />

und<br />

Kundenanfragen<br />

- wie aus der Vergangenheit<br />

gewohnt - zu<br />

erfüllen. Die Signale<br />

aus den USA zeigen in eine eindeutige Richtung.<br />

Das Unternehmen <strong>LyondellBasell</strong> hat als Ganzes<br />

einen Wert. Es lohnt sich dafür zu kämpfen, dass<br />

es sich als Ganzes restrukturiert und als Ganzes<br />

neuen Erfolg in der Zukunft hat.<br />

Trotz des auch für unser Unternehmen harten<br />

Winters fließen weiterhin Investitionsmittel in<br />

Millionenhöhe an den Standort Wesseling/Knapsack.<br />

Unser Tunnelbauprojekt hat ein Etappenziel<br />

erreicht. Die Tunnelbohrmaschine „Olle Fine“ ist<br />

punktgenau am Zielschacht angekommen. Wir<br />

freuen uns über eine neue Bodenfackel, die voll<br />

im Zeitplan und ohne jeden Zwischenfall installiert<br />

und in Betrieb genommen werden konnte.<br />

Auch der Reaktor für die neue Gasphasenanlage<br />

ist ohne Zwischenfälle an seinem Bestimmungsort<br />

angekommen. Ein großes Lob von mir an alle<br />

Beteiligten der drei Projekte.<br />

Wie vorgesehen werden wir in diesem Jahr die<br />

Maßnahmen zur Kraftwerkserneuerung ebenso<br />

durchführen können, wie den großen TÜV-Stillstand<br />

an unserem Cracker OM4. Im Gegenzug<br />

greifen unsere Sparbemühungen. Dies geht nur,<br />

weil alle von Ihnen mitziehen, auch die Kollegen,<br />

die vorübergehend kurzarbeiten müssen. An Sie<br />

alle geht mein ausdrücklicher Dank für Ihr Engagement.<br />

Als Mitarbeiter in Wesseling/ Knapsack<br />

haben wir berechtigten Grund mit Optimismus in<br />

die Zukunft zu schauen.<br />

Herzlichst Ihr<br />

Jürgen Kerth - Werkleiter<br />

Fackelsystem modernisiert<br />

Die Mitarbeiter-Zeitung für Wesseling und Knapsack<br />

Ausgabe 1 l März 2009<br />

Standortinfo<br />

<strong>Planmäßige</strong> <strong>Inbetriebnahme</strong><br />

Die neue Bodenfackel Ost ist seit dem 11. Februar in Betrieb. Nach 32.000<br />

Mannstunden, in denen das Projektteam die Vorgängerin abgebaut und die neue<br />

Fackel an gleicher Stelle neu errichtet hat, ziehen alle Beteiligten ein positives<br />

Fazit. Während der Bautätigkeit, die am 5. Mai 2008 mit der Außerbetriebnahme<br />

und Demontage der alten Bodenfackel begann, gab es kein „sicherheitsrelevantes<br />

Ereignis“. Dementsprechend beträgt die TRR-Rate für das Projekt 0,0. „Ein stolzes<br />

Ergebnis!“, so Projektleiter Stefan Brodesser (EPE).<br />

Die Bodenfackel übertrifft mit einer<br />

Kapazität von 30 Tonnen rußfreier<br />

Verbrennung pro Stunde die bisherige<br />

Fackelkapazität um rund das Doppelte.<br />

Eine weitere wichtige Verbesserung: Sie ist<br />

leiser als das bisherige Modell, das 1965<br />

gebaut wurde.<br />

Die Maße der Fackel sind beachtlich: Es<br />

geht 18 Meter in die Höhe, 13 Meter in<br />

die Breite und das gesamte Bauwerk ist<br />

25 Meter lang. „Es sieht fast aus wie ein<br />

überdimensionaler Schuhkarton“, meint<br />

Ingo Parsch, der die <strong>Inbetriebnahme</strong> leitete.<br />

Das Projektteam hat im Rahmen der<br />

Modernisierung nicht allein die Bodenfackel<br />

ersetzt. Ein Teil der Investitionssumme von<br />

rund 6,5 Millionen Euro floss auch in zwei<br />

neue Rohrleitungssysteme, die nun die<br />

beiden Fackelzentren im Osten und Westen<br />

des Werkes verbinden. Hierdurch kann das<br />

Fackelgas besser im Kraftwerk ausgenutzt<br />

werden. Außerdem wird die Hochfackel bei<br />

größeren Störungen seltener zu sehen sein.<br />

In Summe werden die Fackelkapazitäten<br />

jetzt optimaler genutzt. Zusätzlich werden<br />

die Fackeln jetzt über ein, ebenfalls<br />

�Die Bodenfackel und ihre Schwester,<br />

die Hochfackel Ost.<br />

� Das Modernisierungs-Team vor der neuen Bodenfackel<br />

neu installiertes, Prozess-Leitsystem<br />

in der Messwarte A 315 noch perfekter<br />

gesteuert.<br />

Aber nicht nur am Boden wurde<br />

investiert: Ein neuer Fackelkopf für eine<br />

der Hochfackeln im Osten, ist bereits am<br />

Standort eingetroffen und wird während<br />

der TÜV-Abstellung des Crackers OM 4<br />

im September montiert. Eine weitere gute<br />

Nachricht für die Nachbarschaft, denn das<br />

bedeutet künftig weniger Lärm<br />

und bessere Verbrennung, wenn die<br />

Hochfackel zum Einsatz kommt. (hfr)<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Fackelsystem modernisiert 1<br />

Olle Fine schafft Durchstich 2<br />

Stichwort Kurzarbeit 2<br />

Spezialisierung in der OT 4 3<br />

In Kürze News 3<br />

Manager vor Ort 4<br />

Portrait Detlev Baaske 4<br />

Ge(S)chichten: OUW 5/6<br />

Interview mit Par Singh 7<br />

Fazit Mitarbeiterbefragung 8<br />

<strong>LyondellBasell</strong>-Lauf 8<br />

Ausbildung Bilanz u Ausblick 9<br />

Panorama 10<br />

1<br />

Standort info l Ausgabe 1/09


2<br />

Standort info l Ausgabe 1/09<br />

„Olle Fine“ am Ziel<br />

Tunnelbohrmaschine schafft Durchstich<br />

Die Bauarbeiten für die neue<br />

Rohrtrasse der <strong>LyondellBasell</strong> von<br />

ihrem Werk in Wesseling zum Hafen<br />

Godorf haben ein Etappenziel<br />

erreicht. Punktgenau hat die auf<br />

den Namen „Olle Fine“ getaufte<br />

Tunnelbohrmaschine Ende Februar die<br />

265 Meter lange Röhre gegraben und<br />

den vorbereiteten Zielschacht erreicht.<br />

Fast fünf Meter ist sie hoch, die Röhre. In<br />

ihr werden künftig die verschiedensten<br />

Ver- und Entsorgungsleitungen eingebaut<br />

und gebündelt durchgeführt, die bislang – im<br />

Unterschied zur neuen Röhre – in getrennten<br />

Trassen und nicht begehbar verlegt waren.<br />

Insgesamt 89 Betonelemente wurden<br />

verbaut und vom Einstiegsschacht mittels<br />

einer Hydraulik durchs Erdreich nach vorne<br />

geschoben. Das vorderste Element legte also<br />

die ganze Strecke zurück, das letzte Element<br />

nur wenige Meter.<br />

Damit dieser Prozess leichter vonstatten<br />

gehen konnte, wurden die<br />

Rohrelemente während des Vortriebs<br />

von einer flüssigen Tonsuspension<br />

umspült, um die Reibung zu verringern<br />

und den entstehenden Ringspalt zu<br />

stützen. Flüssigkeit und das geförderte<br />

Erdreich wurden anschließend ans<br />

Tageslicht befördert und dort über<br />

�Verhalfen der „Ollen Fine“ zum Durchbruch:<br />

Das Projektteam „Rohrtrasse Ost“.<br />

Vorne in rot Projektleiter Stefan Brodesser.<br />

WERK-NEWS<br />

eine Recyclingmaschine getrennt,<br />

wieder verwendbar gemacht bzw.<br />

entsorgungsfähig aufbereitet.<br />

„Olle Fine“ war im Dauerbetrieb tätig,<br />

um unerwünschte Setzungsbewegungen<br />

der darüberliegenden Schichten zu<br />

verhindern. „Die gewählte Technik hat sich<br />

voll bewährt“, sagt Projektleiter Stefan<br />

Brodesser. „Weder der Verkehr auf der die<br />

Tunneltrasse kreuzenden Straße, noch der<br />

Betrieb der Straßenbahnlinie 16 mussten<br />

unterbrochen werden.“ Als gutes Zeichen<br />

für die Qualität und Stärke des Standortes<br />

Wesseling wertet Werkleiter Jürgen Kerth<br />

die Investition: „Auch in wirtschaftlich<br />

angespannten Zeiten investiert<br />

<strong>LyondellBasell</strong> in Wesseling weiter in den<br />

Ausbau und die Modernisierung unserer<br />

Infrastruktur!“<br />

Die beiden Baustellen an Einstiegs- und<br />

Zielschacht können jetzt weitgehend<br />

zurückgebaut werden. Die Verlegung der<br />

Leitungen in die neue Trasse<br />

wird in Zukunft sukzessive und je nach<br />

Bedarf erfolgen.<br />

<strong>LyondellBasell</strong> bedankt sich bei<br />

seinen Nachbarn für ihr Verständnis<br />

für die im Rahmen der Bauarbeiten<br />

unvermeidbaren Beeinträchtigungen<br />

und vorübergehenden Belästigungen.<br />

(PS)<br />

�Olle Fine im Zielschacht angekommen.<br />

Im Hintergrund die Werkssilhouette.<br />

Stichwort: Kurzarbeit<br />

Viele Unternehmen sind in der aktuell<br />

schwierigen wirtschaftlichen Lage gezwungen,<br />

die Möglichkeit zur Kurzarbeit<br />

zu nutzen, um Stellenabbau in ihren<br />

Betrieben zu verhindern. Die von Kurzarbeit<br />

betroffenen Mitarbeiter behalten<br />

ihren Arbeitsplatz, müssen aber auf Teile<br />

Ihres Entgelts verzichten. Der geringere<br />

Verdienst wird teilweise durch die<br />

Arbeitsagenturen ausgeglichen. Dieser<br />

Ausgleich, genannt „Kurzarbeitergeld“<br />

(KUG), liegt zwischen rund 60% und<br />

67% der Nettoentgeltdifferenz.<br />

Hinzu kommt ggf. ein Arbeitgeberzuschuss<br />

für die Mitarbeiter in der chemischen<br />

Industrie bis auf 90% des Vollzeit-<br />

Nettoentgelts. Der Kranken- und Rentenversicherungsschutz<br />

bleibt während der<br />

Kurzarbeit unverändert bestehen. Die<br />

Beantragung und Abwicklung des KUG<br />

ist allein Sache des Arbeitgebers; die Mitarbeiter<br />

müssen hier nicht mitwirken.<br />

Auch der Standort Wesseling/Knapsack<br />

ist aufgrund der schlechten wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen von Kurzarbeit<br />

betroffen. Zurzeit arbeiten die Mitarbeiter<br />

der APO-Anlage (seit 1.2.09) und<br />

der OG1 (seit 16.3.09) mit reduzierter<br />

Arbeitszeit; geplant ist auch Kurzarbeit<br />

für die OL4 ab 1.4.09.<br />

Beginn, Durchführung und Dauer von<br />

Kurzarbeit werden zuvor mit den Arbeitnehmervertretern<br />

einvernehmlich festgelegt,<br />

wobei bei verbesserter Auftragslage<br />

auch kurzfristig die Kurzarbeit beendet<br />

werden kann. (PS)<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Basell Polyolefine GmbH<br />

Werkleitung Dr. Jürgen Kerth<br />

Standortkommunikation:<br />

Peter Siebert (PS)<br />

Werk Wesseling/ Knapsack<br />

Brühler Str. 60 - 50389 Wesseling<br />

Redaktionsteam:<br />

Dr. Jürgen Kerth, Wilfried Hierl,<br />

Achim Portz, Hanno Sorg,<br />

Peter Siebert<br />

www.basell-wesseling.de<br />

www.basell-knapsack.de<br />

1.Ausgabe 09, März 2009<br />

Auflage 5.000 Exemplare<br />

Konzeption und Redaktion: Peter Siebert<br />

Co-Autoren: Hubertus Foester (hfr)<br />

Maike Wolff (MW)<br />

Grafische Gestaltung:<br />

Visuelle Kommunikation l 02266-47550<br />

Druck: Druckerei Braun<br />

www.druckereibraun.de<br />

Verleger: IVR - Industrie Verlag Rhein-Erft<br />

Hiltrud Eckl<br />

Karlstraße 69 - 50181 Bedburg<br />

Tel. 02272-91200


�Schafften den Umbau 3 Wochen vor der Zeit: die Jungs von der OT und der PM<br />

Spezialisierung als Chance<br />

Marktnachfrage beschleunigt<br />

Kammerumbau in der OT 4<br />

Der Markenname „Purell“ steht für eine<br />

Produktfamilie, die in zahlreichen Anwendungen<br />

in der Pharmaindustrie zum Einsatz<br />

kommt, z.B. als kleine Augentropfenbehälter,<br />

als Infusionsflasche oder in Inhalationsund<br />

Dosiergeräten. Hier gelten besonders<br />

hohe Anforderungen an die Produktreinheit<br />

und –qualität. Anforderungen, die mit<br />

zahlreichen Genehmigungsverfahren und<br />

Materialtests verbunden sind, was viele<br />

mögliche Produzenten abschreckt. Bis zu<br />

einem Jahr kann es dauern, bis ein Pharmaproduzent<br />

von den Behörden die Genehmigung<br />

für seinen Kunststofflieferanten<br />

erhält – eine Hürde, die <strong>LyondellBasell</strong> mit<br />

den in Wesseling im Hochdruck hergestellten<br />

Produktlinien schon vor Jahren erfolgreich<br />

übersprungen hat.<br />

„Der Rohstoff Kunststoff muss besondere<br />

Eigenschaften haben, damit er zugelassen<br />

wird. Schließlich enthalten die daraus<br />

hergestellten Behälter Medikamente, die<br />

keinerlei Verunreinigungen aufweisen<br />

dürfen“, weist Thomas Maurer, Chef der<br />

beiden Hochdruck-Polyethylen-Anlagen<br />

in Wesseling auf die Herausforderungen<br />

hin. Die Behälter müssen steril sein, dürfen<br />

keine Einschlüsse oder sichtbare Stippen<br />

haben. Auch dürfen keine Chemikalien<br />

in die eingefüllten Medikamente hinein<br />

diffundieren. „Wir können diese Qualitäten<br />

schon seit längerer Zeit auf gleich bleibend<br />

hohem Niveau gewährleisten, denn wir<br />

brauchen im Hochdruckverfahren für unsere<br />

Granulate weder Additive noch Katalysatoren.<br />

Mit seinem klaren, reinen Natur-Polymer<br />

hat <strong>LyondellBasell</strong> eine starke Position<br />

im Markt dieser Spezialanwendungen“,<br />

freut sich Maurer. Rund 100.000 Tonnen<br />

Purell-Produkte produzieren OT-3 und OT-4<br />

jährlich, rund ein Viertel der Produktionskapazität<br />

insgesamt der beiden Anlagen.<br />

Welchen Erfolg man mit der Konzentration<br />

auf spezielle Marktsegmente oder<br />

WERK-NEWS<br />

Eigentlich wollten die Projektverantwortlichen für die Modernisierung der Kammer 24 in der OT-4 Anlage in Wesseling erst<br />

Ende Januar wieder mit der Produktion von „Purell“ beginnen. Die anhaltend stabile Nachfrage der weitgehend krisenfesten<br />

Pharmaverpackungen allerdings forderte das Projektteam von Thomas Büscher und Helmut Noethen, den Umbau schneller<br />

als ursprünglich geplant abzuschließen. Schließlich galt es, die eigene Marktposition im attraktiven Geschäft mit „Low<br />

Density Polyethylen“ für Anwendungen in der Pharmabranche zu behaupten. Drei Wochen früher als vorgesehen konnte die<br />

Kammer 24 daher wieder in Produktion gehen. Glückwunsch ans Projektteam!<br />

gar -nischen haben kann, zeigt auch die<br />

„Lucalen“-Produktfamilie aus der OT-3<br />

Anlage. Diese Co-Polymere werden u.a. für<br />

Folien benötigt, z.B. für Streckhaubenfolien,<br />

mit denen Paletten eingepackt werden<br />

können, für Gewächshausfolien in der<br />

Landwirtschaft, für technische Folien oder<br />

auch als Lebensmittelverpackungen, z.B.<br />

für Tiefkühlbeutel. „Wir können sehr individuelle<br />

Kundenwünsche bedienen“, betont<br />

Christof Justus, Marketing Manager für die<br />

Produkte aus der OT-3 und OT-4.<br />

Bestes Beispiel ist eine Spezialfolie, mit<br />

deren Hilfe ein Kunde Verbundplatten<br />

aus Polyethylen und Aluminium für die<br />

Verkleidung von Gebäudefassaden<br />

hergestellt. Dafür und für ähnliche<br />

Spezialanwendungen stellen die<br />

Mitarbeiter der Hochdruckanlagen jährlich<br />

etwa 8.500 Tonnen „Lucalen-LDPE<br />

Copolymere“ her, ganz wie der Markt es<br />

wünscht. (PS)<br />

News in Kürze<br />

Kesseltransport<br />

verlief reibungslos<br />

Störungsfrei und ohne Zwischenfälle<br />

konnte der Transport des Reaktorkessels<br />

für das Projekt „OG 1–Conversion“<br />

abgeschlossen werden. Sowohl die erste<br />

Etappe von Italien nach Rotterdam,<br />

als auch die zweite von dort in den<br />

Hafen Godorf lag voll im Zeitplan. Der<br />

anschließende Transport vom Hafen,<br />

durch den engen Ortskern von Godorf<br />

bis hin zur Werksgrenze und der Hub ins<br />

Werksgelände gelang störungsfrei. Eine<br />

ausführliche Bildreportage gibt’s in der<br />

nächsten Ausgabe der Standortinfo. (PS)<br />

500.000 Stunden ohne<br />

meldepflichtigen Unfall<br />

Seit über einer halben Million Stunden<br />

arbeiten die Mitarbeiter der Abteilung<br />

Engineering & Projects im Werk<br />

Wesseling der <strong>LyondellBasell</strong> unfallfrei.<br />

EP-Chef Stefan Wietfeldt-Haltenhoff<br />

dankte all seinen Mitarbeitern für<br />

dieses hervorragende Ergebnis und<br />

das dahinter stehende ausgeprägte<br />

Sicherheitsbewußtsein. Nächstes<br />

Ziel: eine Million Stunden ohne<br />

meldepflichtigen Unfall. (Quelle: PS)<br />

<strong>LyondellBasell</strong> goes Kasachstan<br />

Das Technologie-Geschäft der<br />

<strong>LyondellBasell</strong> setzt seine Beteiligung<br />

an Planung und Bau eines integrierten<br />

Petrochemie-Komplexes in Kasachstan<br />

trotz der allgemeinen Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise unverändert fort. Das<br />

Großprojekt beinhaltet u.a. einen Ethan-<br />

Cracker, eine Polyethylen- und zwei<br />

Polypropylenproduktionsanlagen, die<br />

nach <strong>LyondellBasell</strong>-Lizenzverfahren<br />

errichtet werden. Die <strong>Inbetriebnahme</strong> ist<br />

für 2014 vorgesehen.<br />

Quelle: <strong>LyondellBasell</strong><br />

Metallocen-PP holt auf<br />

Gletscher im Sommer werden damit<br />

abgedeckt, um zu starkes Abschmelzen<br />

zu verhindern, Böschungen werden<br />

damit verstärkt, um Abrutschen zu<br />

verhindern, Untergründe werden<br />

damit ausgelegt. Gemeint ist ein Vlies<br />

aus Polypropylen, für das der Rohstoff<br />

in der ONR-Anlage in Wesseling<br />

hergestellt wird. Das auf der Metallocen-<br />

Katalysatortechnik basierende Granulat<br />

kann seit neuestem im Volllastbetrieb<br />

hergestellt werden. (Quelle: ONR)<br />

3<br />

Standort info l Ausgabe 1/09


4<br />

Standort info l Ausgabe 1/09<br />

Oberste Führungsebene zu Gast in Wesseling<br />

Die oberste Führungsebene der<br />

<strong>LyondellBasell</strong> sucht das Gespräch<br />

mit dem Site Management Team und<br />

Mitarbeitern in Wesseling<br />

Den Auftakt machte der Chef persönlich.<br />

Volker Trautz ließ es sich nicht nehmen,<br />

nachdem sich die ersten Wogen des<br />

Chapter 11-Verfahrens und der damit<br />

verbundenen Unsicherheiten etwas gelegt<br />

hatten, Wesseling seine Aufwartung zu<br />

machen. Zusammen mit Anton de Vries<br />

brachte er das erweiterte Management-<br />

Team und die Belegschaftsvertreter auf<br />

den neuesten Stand. Abschließende<br />

Botschaften allerdings konnte er damals<br />

nicht verkünden, änderten sich die<br />

drängendsten Fragestellungen zur Zukunft<br />

des Unternehmens damals doch fast im<br />

Wochenrhythmus.<br />

Wenig später versammelten sich die<br />

europäischen Betriebsräte in Wesseling<br />

- zum Dialog untereinander und zum<br />

Gespräch mit dem Management.<br />

Auch wenn bei der <strong>LyondellBasell</strong> für<br />

überregionale Konferenzen momentan<br />

eher die Telefone glühen als die Triebwerke<br />

der Flugzeuge – zum Euroforum durften<br />

die Betriebsräte aus allen europäischen<br />

Standorten mit dem Flugzeug anreisen. Zu<br />

wichtig war der unmittelbare Austausch<br />

der Arbeitnehmervertreter über die aktuelle<br />

Lage des Unternehmens.<br />

Dieses Mal stellte sich Tassilo Bader, Senior<br />

Vice President Polyolefins Solutions,<br />

den Fragen der Arbeitnehmervertreter<br />

aus sechs europäischen Ländern. Trotz<br />

aller Vorbehalte, Ungewissheiten und<br />

Relativierungen der Lage – zumeist fand<br />

Bader klare Worte, manchmal auch<br />

unangenehm klare Worte, um die aktuellen<br />

Entwicklungen zu beschreiben.<br />

WERK-NEWS<br />

Manager vor Ort<br />

�Musste knifflige Fragen beabtworten -<br />

CEO Volker Trautz<br />

Ins gleiche Horn stieß auch Anton<br />

de Vries, President Polymers Division,<br />

Anfang März, diesmal allein zu Gast<br />

im Bildungszentrum zum Face to Face<br />

Meeting. Im Gepäck hatte er die wichtige<br />

Verlängerung des Gläubigerschutzes und<br />

die Freigabe der DIP-Finanzierung, was<br />

frisches Geld auch für Europa bedeutet.<br />

Gleichwohl erneuerte auch er - wie seine<br />

Vorgänger - die Hinweise auf den Ernst<br />

der Lage und seine Erwartung, dass auch<br />

der Standort Wesseling/ Knapsack in<br />

seinen Anstrengungen nicht nachlassen<br />

möge, weitere Einsparmöglichkeiten zu<br />

identifizieren und zu realisieren. „Wenn<br />

nicht Wesseling, wer sonst kann es<br />

schaffen in unserem Unternehmen!“,<br />

so sein Lob für das bisher Erreichte und<br />

Ansporn für Morgen. Gespräche von<br />

Angesicht zu Angesicht – gerade in<br />

bewegten Zeiten, wie den aktuellen,<br />

wichtiger denn je.<br />

�Tassilo Bader in der Diskussion mit den europäischen Betriebsräten. Im Hintergrund Dolmetscherkabinen.<br />

Ex-Tarragona Werksleiter neuer SEQ Chef in Wesseling<br />

Spanien! - Ade!<br />

Detlev Baaske ist der neue Leiter der Abteilung Umwelt-Sicherheit-Qualität am<br />

Standort Wesseling/ Knapsack. Standortinfo stellt den 55-Jährigen, der Anfang<br />

März seine neue Aufgabe übernommen hat, vor.<br />

Standortinfo: Herr Baaske, gewähren Sie<br />

unseren Lesern bitte einen kurzen Einblick in<br />

Ihren bisherigen beruflichen Werdegang.<br />

Baaske: Gerne. Ich bin seit 1981 in der<br />

Chemischen Industrie tätig. Damals habe<br />

ich begonnen als Betriebsassistent in der<br />

PE-Polymerisation bei der Hoechst AG in<br />

Frankfurt/M. Schon früh durfte ich mich in<br />

Hoechster Betrieben im Ausland bewähren,<br />

so etwa in Spanien und in Australien. 1991<br />

wurde ich Betriebsleiter einer Hostalen-<br />

Anlage in Frankfurt, 1993 habe ich mein<br />

erstes Start-Up, damals die erste Hostalen-<br />

Lizenzanlage im Iran, auf die Schiene<br />

gesetzt. Dann kam die Hoechster Revolution<br />

von oben. Ich wurde 1995 Produktionsleiter,<br />

später Werksleiter in Münchsmünster, wo<br />

ich bis 2005 war, erlebte den Übergang<br />

zunächst auf die Hostalen GmbH, auf<br />

Elenac, dann auf die Basell. Für Basell war<br />

ich neben meiner Werksleitertätigkeit auch<br />

Vice President für die Hostalenanlagen in<br />

Deutschland und in Tarragona. Dorthin<br />

wechselte ich 2006 als Werksleiter, was ich<br />

bis zum Februar dieses Jahres war.<br />

Standortinfo: Sie haben sehr viel Erfahrung<br />

in der Produktion gesammelt. Jetzt die neue<br />

Verantwortung für den Bereich Sicherheit,<br />

Umwelt und Qualität. Wie verträgt sich das?<br />

Baaske: Sie haben Recht, ich bin<br />

leidenschaftlich gerne in der Produktion<br />

und ich arbeite gerne mit Menschen<br />

zusammen, die meine Leidenschaft teilen.<br />

Ich sehe gerne Dinge entstehen, wie<br />

Werte geschaffen werden, wie Produkte<br />

das Werk verlassen. Ich habe immer gerne<br />

meinen Teil dazu beigetragen, dass die<br />

verschiedenen Prozesse optimal und<br />

störungsfrei ineinandergreifen. Unmittelbar<br />

damit verbunden sind natürlich die<br />

Themen Anlagensicherheit und die gelebte<br />

Sicherheitsphilosophie der Mitarbeiter.<br />

Von daher habe ich Sicherheitsfragen<br />

auch während meiner Zeiten als<br />

Produktionsverantwortlicher schon immer<br />

tief verinnerlicht. Stärker in den Blickpunkt<br />

wird jetzt sicherlich die Außenwirkung<br />

unserer Arbeit gegenüber Umwelt,<br />

Nachbarschaft und Behörden treten.<br />

Auf diesen für mich neuen Teil meines<br />

Aufgabenspektrums freue ich mich sehr.<br />

Standortinfo: Das Niveau unserer gelebten<br />

Sicherheitsphilosophie ist jetzt schon sehr<br />

hoch. Wie wollen Sie das noch toppen?<br />

Baaske: Das stimmt, es gibt eine Vielzahl<br />

von sehr effektiven Instrumenten, die hier<br />

am Standort praktiziert und gelebt werden.<br />

Ich denke an das AhA-System, das Notfall-<br />

Management, die Tripods, das PSI-System<br />

für die Sicherheit der Prozesse, um nur<br />

einige zu nennen. Aber, das Bessere ist<br />

bekanntlich der Feind des Guten. Hier<br />

noch Optimierungen zu bewirken ist für<br />

mich eine spannende und sehr reizvolle<br />

Herausforderung.<br />

Standortinfo: Was ist Ihr größter<br />

beruflicher Wunsch für die Zukunft?<br />

Baaske: Ich freue mich auf die kollegiale<br />

Zusammenarbeit mit dem SEQ-Team,<br />

mit den verantwortlichen Operations-<br />

Managern und mit Jürgen Kerth, den<br />

ich persönlich seit langem kenne. Ich<br />

hoffe, dass ich ein wenig von meiner<br />

Produktionserfahrung im Kontakt mit<br />

ihnen allen einbringen kann. Ich verstehe<br />

mich jedenfalls nicht als “erhobener<br />

Zeigefinger“ sondern würde mich freuen,<br />

wenn es mir gelingt, mich bei den<br />

Produktionskollegen als kompetenter<br />

Dienstleister zu positionieren.<br />

Standortinfo: Sie sind schon viel in der<br />

Welt herumgekommen. Was verbindet<br />

� Freut sich auf seine neuen Aufgaben:<br />

Detlev Baaske<br />

Sie mit diesem Teil der Welt, dem<br />

eigentlichen Mittelpunkt, wie viele<br />

Rheinländer und vor allem Kölner sagen?<br />

Baaske: Ich war in den 80-er Jahren<br />

schon einmal für einige Zeit in<br />

Knapsack und Oberhausen, wo ich<br />

den damaligen Betriebsleiter in der<br />

HDPE-Anlage vertreten habe bzw.<br />

Produktübertragungen gemacht habe.<br />

Ansonsten muss ich gestehen, kenne ich<br />

die Region noch nicht besonders gut.<br />

Ob sie der einzig denkbare Mittelpunkt<br />

der Welt ist, kann ich noch nicht<br />

beurteilen. Ich jedenfalls werde künftig<br />

zwei davon haben, zum einen das Werk<br />

hier in Wesseling und Knapsack und<br />

meinen Wochen-Wohnsitz in Brühl, zum<br />

anderen meinen Wochenend-Wohnsitz in<br />

Ingolstadt, wo wir seit langem leben und<br />

wo ich den Kontakt mit meinen beiden<br />

Kindern pflege, die mir sehr am Herzen<br />

liegen.


GE(S)CHICHTEN<br />

Damit der Standort läuft<br />

OUW sorgt für Wasser und vieles mehr<br />

In der Messwarte der OUW läutet es. Hüseyin Pürlü, einer der Mitglieder<br />

der C-Schicht hat Spätdienst. Er weiß sofort was das Signal bedeutet und<br />

bestätigt per Knopfdruck, dass er die Meldung erhalten hat. In diesem Fall war<br />

es eine aus der VE-Anlage. Ein Sensor hat einen zu niedrigen pH-Wert in der<br />

Peter Welter dreht am<br />

Rad. Die Ethylenschieber<br />

müssen per Hand<br />

bedient werden. Der<br />

36-jährige Sindorfer,<br />

gelernter Chemikant ,<br />

Ver- und Entsorgungs<br />

Fachkraft und seit<br />

Januar 1999 auch<br />

Meister im Fach<br />

Abwasserentsorgung ist<br />

seit seiner Ausbildung<br />

im Werk, nunmehr fast<br />

20 Jahre und seit 10<br />

Jahren Schichtmeister bei OUW. Auf Trab hält ihn nicht nur die Aufgabenvielfalt<br />

sondern auch seine Familie. Beide Söhne sagen nicht nur „Papa“, sondern auch<br />

„Trainer“ zu ihm. Welter ist Coach der E-Jugend beim VFL Sindorf.<br />

Hüseyin Pürlü (Bildmitte)<br />

hat im Moment wenig<br />

Zeit für Privates. Gut,<br />

dass er seinen Hund<br />

hat, einen türkischen<br />

Hirtenschutzhund,<br />

groß wie eine deutsche<br />

Dogge, mit dem er täglich<br />

mindestens dreimal<br />

Gassi geht. Der gelernte<br />

Chemikant macht gerade<br />

seinen Industriemeister<br />

Chemie, berufsbegleitend.<br />

Dreieinhalb<br />

Jahre lang, jede Woche zweimal abends nach der Arbeit für drei Stunden auf die<br />

Schulbank. Der 28-jährige ist in Köln geboren, pflegt aber weiter seine türkischen<br />

Wurzeln. Im Sommerurlaub besucht er regelmäßig die Verwandschaft in Ankara. Und<br />

sein Lieblingsgericht, typisch für ne echte kölsche Jung: Döner.<br />

Dirk Nolden (42) ist<br />

mit Leib und Seele<br />

Fußballer. Er spielt bei<br />

„Alemannia Straß“.<br />

Das liegt in der<br />

Voreifel bei Kreuzau.<br />

52 Kilometer für eine<br />

Strecke fährt er jeden<br />

Tag nach Wesseling<br />

und zurück.<br />

„Ich trainiere noch die Jugendmannschaft meines Sohnes, spiele selbst noch<br />

in der Reserve mit und beim FC Energie hier am Standort.“ An dem arbeitet<br />

der Elektriker seit 1992. Nach seinem Einstieg in der OT4 und vier Jahren<br />

Feuerwehr kam er Ende 1998 zur OUW.<br />

Abwasserneutralisation gemessen. Pürlü reduziert den Zufluss der säurehaltigen<br />

Abwässer, um den pH-Wert in Richtung basisch zu verschieben. Das kann er<br />

von der Messwarte aus durch automatisch gesteuertes Verschließen eines<br />

Ventils.<br />

Nicht immer aber lassen sich die Prozesse,<br />

die in der Verantwortung der OUW-<br />

Mannschaften liegen, fernsteuern. „Unser<br />

Arbeitsplatz ist das ganze Werk“, sagt<br />

Schichtführer Peter Welter.<br />

Ein Teil der Vorgänge muss per Hand<br />

erledigt werden und zwar vor Ort, an den<br />

unterschiedlichsten Stellen. Die Vielfalt<br />

der Aufgaben ist es, die die Kollegen<br />

der C-Schicht unisono reizt und die das<br />

Besondere ausmacht. „Für mich war es<br />

die Wunscheinheit. Ich freu’ mich, dass die<br />

Übernahme geklappt hat,“ strahlt Marco<br />

Kaminski (21), der jüngste der Schicht,<br />

frischgebackener Chemikant seit Dezember<br />

2008.<br />

OUW heißt ausgeschrieben „Operations<br />

Utilities Water“. Allerdings kümmert<br />

sich die Einheit nicht nur um das für den<br />

Standort lebenswichtige Wasser – von<br />

der Gewinnung aus 18 Flachbrunnen bis<br />

zur Ableitung der gesäuberten Wässer in<br />

den Rhein. Rund 22 Millionen m³ frisches<br />

Wasser werden im Werk jedes Jahr in den<br />

verschiedensten Prozessen gebraucht, für<br />

die Dampfherstellung, zum Kühlen oder<br />

auch als Trinkwasser.<br />

Zum OUW Kerngeschäft gehören<br />

neben der Wasserversorgung auch die<br />

Entsorgung, die Wasseraufbereitung und<br />

die Luftversorgung (siehe Zahlen, Daten,<br />

Fakten).<br />

Die C-Schicht ist eine von vier<br />

Wechselschichten. Dazu gibt es noch<br />

den Tagdienst, der sich um weitere<br />

lebenswichtige Aufgaben für den<br />

Standort kümmert, wie zum Beispiel<br />

das Funktionieren und den Zustand des<br />

Feuerlöschsystems, der Rohrbrücken, des<br />

Kanalsystems,<br />

der Abfallentsorgung, Laboranalytik<br />

und sämtlicher Unterflurleitungen.<br />

Hinzu kommt noch die Koordination<br />

der Saugwageneinsätze in besonderen<br />

Situationen, z.B. wenn Einzelchargen<br />

anfallen, die speziell entsorgt werden<br />

müssen. „Jeder macht bei uns<br />

alles!“ beschreibt Dietmar Hempel,<br />

stellvertretender Schichtleiter, die<br />

Komplexität, und „wenn die Tagschicht<br />

Multitasking in der OUW – Messwarte. Roberto Slupianek als<br />

„Troubleshooter“. Trotz seines Vornamens, er ist kein Italiener, sondern<br />

einer von zwei „Neufünfländern“ in der C-Schicht. „Das war damals bei uns<br />

so Mode, den Kindern exotische Vornamen zu geben“, sagt der geborene<br />

Thüringer, der noch vor dem Mauerfall 1986 in den Westen übersiedelte. Der<br />

Chemiefacharbeiter – ausgebildet im Gummikombinat Thüringen – fand seinen<br />

ersten Job in Wesseling in der Butadienanlage. Bei OUW ist er seit 1999. Der<br />

53-jährige ist verheiratet, hat ein Kind und wohnt in Brühl. Dort liegt auch sein<br />

Studio, dass er häufig besucht und wo er sich fit hält.<br />

5<br />

Standort info l Ausgabe 1/09


6<br />

Standort info l Ausgabe 1/09<br />

GE(S)CHICHTEN<br />

Markus Golombek bei der Beckenstandskontrolle der Netzpumpe PM 3250, die<br />

das ZV-Wasser zur der OM6 fördert. Er bezeichnet sich selbst als krisenerprobt,<br />

gut zu gebrauchen in der heutigen Zeit. Als alter Hoechster hat er schon so<br />

manche historische Veränderung in der Chemie erlebt. „Da sieht man alles<br />

lockerer“, sagt der Chemikant und Industriemechaniker, der 1991 in Knapsack<br />

bei Hoechst in der SPP-Granulierung angefangen hatte. Auch zu Hause braucht er<br />

eine gute Portion Gelassenheit. „Meine drei Frauen halten mich auf Trab.“ Wenn`<br />

s ihm da zu bunt wird, geht er Kegeln. Im Kegelclub „Hängste dran“ in Efferen<br />

bleibt bei seinen Würfen kein Bauer lange stehen.<br />

Auch für Thomas<br />

Schilling (38) ist es die<br />

Abwechslung, die ihn<br />

an seinem Job bei OUW<br />

reizt. „Hier ist kein Tag<br />

wie der andere“, sagt<br />

er. Hier kontrolliert der<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

der C-Schicht gerade<br />

die Sichttiefe und damit<br />

den Schlammstand in<br />

der Nachklärung. Sein<br />

großes Hobby ist das<br />

Fotografieren, klassisch<br />

und digital, daheim<br />

und im Urlaub, vorzugsweise in Spanien, weil seine Freundin Halbspanierin ist<br />

und dort Verwandschaft hat. Mit dem Spanisch sprechen haperts aber noch<br />

ein wenig bei ihm. Nur die Rechnung bestellen und schimpfen kann er schon<br />

perfekt.<br />

Der stellvertretende<br />

Schichtführer der<br />

C-Schicht, Dietmar<br />

Hempel, prüft an einer<br />

Probenentnahmestelle<br />

den Salzgehalt am<br />

Kationentauscher in<br />

der VE-Entsalzung.<br />

Hempel, Spitzname<br />

„Onkel“ mag` s gerne<br />

laut. Den „Onkel“ hat<br />

er seiner Vorliebe für<br />

eine Musiktruppe mit<br />

metallischem Erscheinungsbild zu verdanken, die er gerne in seinem Partykeller<br />

daheim voll aufdreht. Anders als seine musikalischen Vorbilder ist Hempel aber<br />

ein ganz lieber. Der gelernte Elektriker und Fachkraft für Ver- und Entsorgung<br />

arbeitet seit 20 Jahren in Wesseling. Zunächst im Kraftwerk, seit 92 bei der<br />

OUW.<br />

Marco Kaminski (21) bei der Temperaturprüfung der Feuerlöschpumpe<br />

E 370. Er ist der Frischling der C-Schicht, erst seit Beginn des Jahres dabei<br />

aber trotzdem schon voll integriert. „Ich war in der Schule immer gut in<br />

Naturwissenschaften“, sagt er. „Hier bei OUW kann man alles anwenden,<br />

Chemie, Verfahrenstechnik, chemische Biologie – ganz spannende Sachen!“<br />

Und lernen tut er offenbar gerne, denn während seiner Ausbildung zum<br />

Chemikanten holte er noch nebenbei<br />

sein Fachabitur nach. Ganz Kind seiner<br />

Zahlen - Daten - Fakten:<br />

Zeit war er bis vor kurzem Hard-Core-<br />

Computerspieler. In den Welten der Kerngeschäft der OUW<br />

Online-Games verbrachte er schon<br />

Wasserversorgung:<br />

mal ganze Wochenenden am PC –<br />

• Zwei Kühlturmzentren Ost/West<br />

ohne Schlaf versteht sich. „Das hat<br />

• 5 Turmpumpen<br />

sich jetzt entspannt sagt er. „Jetzt • 21 Netzpumpen<br />

sind es nur noch sechs Stunden pro • 28 Kühltürme mit einer Wasser-<br />

Woche.“<br />

umlaufmenge von ca. 95.000m³/h<br />

Feierabend hat, übernehmen wir<br />

die anfallende Arbeit aus dem<br />

Tagdienstgeschäft mit!“<br />

Trotz der Bedeutung Ihrer Arbeit fühlen<br />

sich die Ver- und Entsorger manchmal von<br />

den Kollegen in den operativen Einheiten<br />

nicht recht gewürdigt. „Was alles dahinter<br />

steckt an Arbeit, damit alle Anlagen zu<br />

jeder Zeit die erforderlichen Rohstoffe<br />

oder Entsorgungswege haben, wird nicht<br />

immer so erkannt,“ klagt Thomas Schilling<br />

(38). „Das alles funktioniert, ist für die<br />

Leute der Normalzustand. Meist melden<br />

sie sich nur, wenn etwas fehlt. Dann aber<br />

müssen wir am besten in Sekunden vor<br />

Ort sein und helfen!“ So zum Beispiel<br />

kürzlich, als es darum ging die Folgen<br />

des Frosts in den Griff zu bekommen. „Es<br />

verging keine Nacht (neben den normalen<br />

Tagesgeschäft), wo wir nicht zwei, drei<br />

mal draußen waren, um die Schäden zu<br />

beheben“, schildert Peter Welter.<br />

„Letztlich wissen aber alle, ohne uns läuft<br />

nix!“ schmunzelt Roberto Slupianek und<br />

greift nebenbei schnell zum Telefon. „17<br />

statt 15 Tonnen Ethylen für die 40 bar<br />

Leitung zur IS. Fax ist angekommen, alles<br />

klar!“<br />

Entsorgung:<br />

• 3-stufige Kläranlage (chemische,<br />

mechanische und biologische)<br />

• zu reinigende Wassermenge<br />

ca.17.000 m³/d<br />

• Reinigungsleistung > 80%<br />

• Hochwasserpumpwerk<br />

(Leistung 30.000 m³/h)<br />

• Abwasserspeicher<br />

(Fassungvolumen 20.000 m³)<br />

Luft West:<br />

• 5 Luftverdichter (Menge 10.000 –<br />

24.000 m³/h Förderleistung)<br />

• 3 Trocknungen (Produktion von<br />

Instrumentenluft)<br />

• Sicherstellung der benötigten<br />

Atemluft (Stationen)<br />

• Übernahme von MD- Stickstoff,<br />

• Produktion von ND- u. HD-Stickstoff<br />

• Ethylenverteilung mit Hilfe der<br />

Verbundleitungen<br />

(Basell, IS und ARG)<br />

Wasseraufbereitung:<br />

• Vollentsalzungsanlage<br />

(über Ionentauscher)<br />

• VE – Menge ca. 500 m³/h<br />

• Kondensataufbereitung<br />

(mech. Reinigung und Ionentauscher)<br />

Kondensatmenge ca. 500 m³/h<br />

Leitung: Ludwig Esser


Portrait des „Senior Vice President Global Polymers Manufacturing“<br />

Interview mit Par Singh<br />

Standortinfo: Herr Singh. Sie haben<br />

asiatische Wurzeln, waren lange Jahre<br />

in den USA und wohnen seit sechs<br />

Jahren im Rheinland. Wo würden Sie<br />

sagen, ist Ihr Zuhause?<br />

Par Singh: Ich bin 1960 in Indien geboren<br />

und dort aufgewachsen. Mitte der 80iger<br />

Jahre bin ich in die USA ausgewandert<br />

und habe dann die USA 1999 in Richtung<br />

Europa verlassen. Seit 2003 lebe ich in<br />

Bonn, davor habe ich in Brüssel und<br />

Mailand gewohnt. Ich bin mir nicht<br />

so sicher, welches dieser Länder mein<br />

zu Hause ist, als gebürtiger Inder, als<br />

amerikanischer Bürger der in Europa lebt<br />

oder als die Person, die einer weltweiten<br />

Tätigkeit nachgeht. Ich denke, ich bin<br />

ein so genannter „Weltbürger“<br />

geworden.<br />

Standortinfo: Wie kam es, dass Sie Ihre<br />

ursprüngliche Heimat Indien verlassen<br />

haben?<br />

Par Singh: Ich habe Indien in Richtung<br />

USA, das Land mit den unbegrenzten<br />

Möglichkeiten, verlassen, um dort einen<br />

noch höheren Studiengang zu absolvieren.<br />

Mich faszinierte die offene Atmosphäre,<br />

die Möglichkeit, dort erfolgreich zu sein,<br />

wenn man sich engagiert und wenn man<br />

seine Fähigkeiten einbringt. Ich habe eine<br />

Plattform für mich gesucht, auf der ich im<br />

Wettbewerb mit den Besten stehe.<br />

Standortinfo: Sie haben in Ihrem<br />

Berufsleben schon sehr viele Erfahrungen<br />

gesammelt. Vor allem kennen Sie die<br />

unterschiedlichen Mentalitäten der<br />

Menschen aus eigenem Erleben. Was<br />

sind die größten Unterschiede zwischen<br />

den verschiedenen Welten, zwischen den<br />

Kontingenten, die Sie kennen gelernt<br />

haben?<br />

Par Singh: Mein Herkunftsland Indien<br />

ist für mich kein Staat, sondern ein<br />

Kontinent mit einer langen und reichen<br />

Geschichte, mit eigenen Traditionen, ganz<br />

unterschiedlichen Kulturen und Sprachen<br />

und vieles mehr. Ich habe in Indien schon<br />

in jungen Jahren die sehr unterschiedlichen<br />

Kulturen kennen- und schätzen gelernt.<br />

Demzufolge gibt es kein richtig oder falsch,<br />

es gibt den jeweiligen Unterschied, den es<br />

zu respektieren gilt. Aus meiner Erfahrung<br />

und meinem Leben in den USA, in Europa<br />

und meiner weltweiten Tätigkeit kann ich<br />

heute sagen, dass dieses auch für andere<br />

Kulturen und deren Sprachen zutrifft.<br />

Daher ist es wichtig die unterschiedlichen<br />

Kulturen und die örtlichen Befindlichkeiten<br />

zu respektieren. Wer dieses praktiziert,<br />

wird erfolgreich sein. Und noch eins: ich<br />

empfehle, bescheiden und geduldig zu<br />

sein.<br />

Standortinfo: <strong>LyondellBasell</strong> ist ein<br />

Konzern, in dem in Europa die Deutschen<br />

und in Amerika die US-Amerikaner den<br />

Ton angeben. Was empfehlen Sie den<br />

Amerikanern in der Zusammenarbeit mit<br />

den Deutschen und was den Deutschen für<br />

die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den<br />

Amerikanern?<br />

Par Singh: Jedes Land, jede Region hat<br />

seine bzw. ihre eigenen Arbeitsweisen<br />

und Arbeitsabläufe, um Ergebnisse zu<br />

erzielen. Der Weg und die Vorgehensweise<br />

hierzu ist sehr unterschiedlich, jedoch<br />

das Geschäftsziel stets das Gleiche.<br />

Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie<br />

die unterschiedlichen Arbeitsweisen<br />

und Arbeitsabläufe im jeweiligen Land<br />

funktionieren, damit entsprechend neue,<br />

verbesserte Arbeitsmethoden („best<br />

practice“, Anm. d. Red.) eingeführt werden<br />

können.<br />

Standortinfo: Wie schätzen Sie die<br />

aktuelle Lage des Unternehmens ein?<br />

Par Singh: Wir leben in bewegten Zeiten.<br />

Die aktuelle Situation ist neu für uns<br />

alle. Wenn wir erfolgreich aus Chapter<br />

11 des amerikanischen Insolvenzrechtes<br />

hervorgehen, dann werden wir<br />

stärker sein als je zuvor. Aufgrund<br />

unserer engagierten, spezialisierten,<br />

hochqualifizierten und weltweit tätigen<br />

Mitarbeiter und unseres Technologie-<br />

Know-How’s werden wir erfolgreich<br />

sein. Von Natur aus bin ich ein<br />

Optimist.<br />

Standortinfo: Sie haben Anfang des<br />

Jahres die Nachfolge von Manfred Dressel<br />

angetreten, der in Ruhestand gegangen<br />

ist. Sie sind „Senior Vice President Global<br />

Polymers Manufacturing“. Wie managed<br />

INTERVIEW<br />

man das weltweite Polymergeschäft der<br />

<strong>LyondellBasell</strong> von Wesseling aus?<br />

Par Singh: Ich habe das Privileg, in<br />

allen Kontinenten mit unterschiedlichen<br />

Aufgabenstellungen gearbeitet zu<br />

haben. Auch in meinen letzten beiden<br />

Arbeitsbereichen (Lizenzierung und<br />

Technologie Services) hatte ich weltweite<br />

Verantwortung. Im Zuge der Gründung<br />

von Basell habe ich die Leitung der<br />

Abteilung Lizenzierung für alle globalen<br />

Polymer Lizenzgeschäfte übernommen<br />

und dabei auch die Lizenzgeschäfte<br />

der ehemaligen Montell und Elenac<br />

erfolgreich integriert. Die Abteilung<br />

Technologie Services (TS) bestand aus zwei<br />

unterschiedlichen Gruppen. Eine Gruppe<br />

war für die Ausführung aller weltweit<br />

getätigten lizenzierten Investitionsprojekte<br />

verantwortlich, die zweite Gruppe für<br />

den sogenannten Technologie-Transfer,<br />

das Anfahren und die <strong>Inbetriebnahme</strong><br />

der jeweiligen Anlagen. Darüber<br />

hinaus wurden von der Abteilung T S<br />

gewinnbringende Ingenieurleistungen<br />

und Services an Lizenznehmer und<br />

Dritte erbracht. Die Abteilung TS ist eine<br />

Art virtuelle Organisation mit Büros in<br />

Wesseling, Brindisi, Bayport, Mumbai<br />

und darüber hinaus in allen weltweiten<br />

Projektstandorten. Es ist eine interessante<br />

Herausforderung, weltweite Geschäfte<br />

abzuwickeln. Ich sage immer: Wir sind<br />

nur dann erfolgreich, wenn die „richtigen<br />

Leute am richtigen Platz“, ausgestattet<br />

mit entsprechenden Vollmachten, bereit<br />

sind, Verantwortung übernehmen. Hierzu<br />

müssen wir eine effektive Kommunikation,<br />

standardisierte Systeme und den Austausch<br />

bewährter Verfahren sicherstellen. Aus<br />

meiner Sicht ist es zudem sehr wichtig,<br />

dass „Führung“ auch erkennbar wird.<br />

Standortinfo: Was hat für Sie die oberste<br />

Prioritäten in Ihrer neuen Funktion als Chef<br />

des weltweiten Polymergeschäfts?<br />

Par Singh: Oberste Priorität hat die<br />

Sicherheit von Menschen, Umwelt<br />

und Anlagen (HSE), gefolgt von der<br />

Betriebszuverlässigkeit, den Kosten und der<br />

Qualität der Produkte. Dennoch ist es von<br />

enormer Bedeutung, die Liquiditätsflüsse,<br />

den Cash Flow zu schonen bzw. diese zu<br />

erhalten.<br />

Standortinfo: Welche Perspektiven<br />

sehen Sie für die deutschen Standorte der<br />

<strong>LyondellBasell</strong>?<br />

Par Singh: Die deutschen Standorte<br />

sind sehr gut integriert und werden<br />

ausgezeichnet geführt. Sie können eine<br />

gute Erfolgsgeschichte in Sachen Sicherheit<br />

Umweltschutz und Gesundheit vorweisen.<br />

Darüber hinaus sind Betriebszuverlässigkeit,<br />

Qualität der Produkte und<br />

Wirtschaftlichkeit gegeben. Die Belegschaft<br />

ist sehr qualifiziert und engagiert und ich<br />

sehe eine gute Zukunft für die Standorte.<br />

Standortinfo: Als Chef des weltweiten<br />

Polymer-Geschäfts haben Sie<br />

Verantwortung für mehrere tausend<br />

Mitarbeiter. Wie ist Ihr Verständnis von<br />

Führung?<br />

Par Singh: Das ist mein Traumberuf<br />

und ich gehöre zum harten Kern der<br />

Produktion. 17 Jahre meiner Karriere<br />

verbrachte ich in der Produktion, drei<br />

Jahre im Lizenzgeschäft und fünf Jahre<br />

in der Technologie Services Gruppe. Ich<br />

hatte Glück, die Führung der Abteilung<br />

Lizenzierung und Technologie Services<br />

übernehmen zu dürfen und dabei<br />

die Gelegenheit, meinen Horizont zu<br />

erweitern. Hierdurch konnte ich das<br />

unterschiedliche globale Umfeld noch<br />

besser kennen lernen. Dies wird mir<br />

bei der Bewältigung meiner neuen<br />

Aufgabenstellung helfen. Ich glaube,<br />

dass mein beruflicher Werdegang in der<br />

Produktion und meine gewonnenen<br />

Erfahrungen mir im Umfeld der neuen<br />

Organisation helfen werden, erfolgreich<br />

die neuen Herausforderungen zu<br />

bewältigen<br />

Standortinfo: Wie sieht ein klassischer<br />

Arbeitstag von Par Singh in Wesseling aus?<br />

Par Singh: Heutzutage oder<br />

normalerweise? Ich beginne meinen<br />

Arbeitstag mit dem Blick auf die Lage<br />

in den verschiedenen Betriebsanlagen<br />

und sehe dann, ob dringende Probleme<br />

anstehen, die es abzustellen gilt. Derzeit<br />

sieht es so aus, dass ich die Hälfte<br />

meines Arbeitstages in Meetings und mit<br />

Telefonkonferenzen verbringe. Ich mag den<br />

täglichen und direkten Kontakt zu meinen<br />

Mitarbeitern, damit ich deren Belange<br />

verstehe und behilflich sein kann, soweit<br />

erforderlich. Ich verbringe auch einige Zeit<br />

alleine in meinem Büro um nachzudenken<br />

und mich auf Aufgaben vorzubereiten. Im<br />

Übrigen vertrete ich die Politik der offenen<br />

Tür und bin stets ansprechbar.<br />

Standortinfo: Womit beschäftigt sich der<br />

Mensch Par Singh, wenn er einmal nicht<br />

arbeitet, am liebsten?<br />

Par Singh: Ich versuche, die Zeit mit meiner<br />

Familie zu verbringen, da ich naturgemäß<br />

wegen meiner beruflichen Tätigkeiten viel<br />

reisen muss. Ich lebe in der schönen Stadt<br />

Bonn, umgeben von viel Natur und Grün.<br />

Ich bin ein Outdoor-Fan und genieße das<br />

Leben in der Region. Ich mag Kricket und<br />

Basketball und verfolge diese Sportarten,<br />

soweit ich dazu Gelegenheit habe. Und<br />

ich habe ein sehr weit gefächertes, gut<br />

funktionierendes Netzwerk zu Freunden<br />

und Kollegen in aller Welt. Dieses Netzwerk<br />

will gepflegt sein, es braucht aber auch<br />

einiges von meiner Zeit.<br />

7<br />

Standort info l Ausgabe 1/09


8<br />

Standort info l Ausgabe 1/09<br />

Es ist wieder soweit<br />

Rund um<br />

<strong>LyondellBasell</strong><br />

Einmal ist keinmal, zweimal ist immer<br />

und dreimal ist Tradition Rheinland.<br />

Daher darf der diesjährige Lauf-<br />

wettbewerb „Rund um <strong>LyondellBasell</strong>“,<br />

dessen Einzelwettbewerbe am<br />

7. Juni 2009 gestartet werden, mit Fug<br />

und Recht als traditionell bezeichnet<br />

werden, findet er in diesem Jahr doch<br />

bereits zum siebten Mal statt.<br />

� Einzigartig im Rheinland - ein Lauf durchs<br />

Chemiewerk. <strong>LyondellBasell</strong> macht´´s möglich.<br />

Über stetig steigende Teilnehmerzahlen<br />

konnte sich das Laufereignis in den<br />

letzten Jahren erfreuen. Es passt gut in<br />

den Terminkalender zahlreicher Sportler,<br />

die sich z.B. auf den Köln-Marathon<br />

im Oktober vorbereiten. Im Jahr 2008<br />

waren es schon fast 400 Teilnehmer.<br />

Die Läufer über die fünf und zehn<br />

Kilometer lange Strecke können ebenso<br />

ihren aktuellen Leistungsstand in der<br />

Laufsaison ermitteln, wie die Läufer auf<br />

der Halbmarathonstrecke. Gemütlicher,<br />

weil ohne Zeitmessung, geht’s bei den<br />

Walkern und Radfahrern zu. Und auch<br />

beim Bambini Lauf heißt die Devise: Dabei<br />

sein ist alles.<br />

Start und Ziel ist am Tor 2. Allen<br />

Gruppen ist gemeinsam, dass Ihnen die<br />

außergewöhnliche Chance winkt, einmal<br />

durch ein Chemiewerk zu laufen, vorbei an<br />

Schlaufenreaktoren, Kesseln, Kühltürmen<br />

und Rohrbrücken – wahrlich nicht<br />

alltäglich. Auch fürs leibliche Wohl und die<br />

Unterhaltung an Start und Ziel ist gesorgt.<br />

Anmeldungen/weitere Informationen:<br />

Ernst-Georg Jud 02236/ 72-3801.<br />

SICHERHEIT GESUNDHEIT<br />

Gesamtzufriedenheit der MA<br />

Jahr 2005<br />

Jahr 2008<br />

| www.lyondellbasell.com |<br />

Zufriedenheit mit dem Betrieb<br />

Arbeitsbedingungen<br />

Gesundheitszustand<br />

Lob, Motivation durch Vorgesetzten<br />

Konfliktlösung durch Vorgesetzten<br />

Hilfsbereitschaft unter Kollegen<br />

Fairness unter Kollegen<br />

Zusammenarbeit mit Kollegen<br />

Mitarbeiterbefragung zeigt erfreuliche Ergebnisse<br />

Gute Basis für schwierige Zeiten<br />

Die Zahl der Mitarbeiter, die mit<br />

ihrer Arbeit in Wesseling, ihren<br />

Kollegen und ihren Chefs zufrieden<br />

sind, ist weiter gestiegen. Dies<br />

ist das wichtigste Ergebnis der<br />

Mitarbeiterbefragung aus dem<br />

vergangenen Jahr, deren Ergebnisse<br />

inzwischen ausgewertet worden<br />

sind.<br />

Dies zeigt nicht zuletzt die wieder<br />

sehr hohe Beteiligung von über<br />

68% aller Mitarbeiter. Im Vergleich<br />

zur letzten Befragung im Jahr<br />

2005 haben sich zudem die Werte<br />

für den persönlich empfundenen<br />

Gesamtgesundheitszustand verbessert,<br />

ebenso wie die Zustimmung zur internen<br />

Informationspolitik am Standort.<br />

„Eine gute Beziehung zum Chef, nette<br />

Kollegen und deren Unterstützung, eine<br />

gute Informationspolitik (Transparenz)<br />

und gute Arbeitsbedingungen sind<br />

gesundheitsstärkende Faktoren“, betont<br />

Werkärztin Dr. Gundula Asshoff. Gerade<br />

in Zeiten wie den aktuellen, seien dies<br />

wichtige Ressourcen, ja Werte, die die<br />

Stärke eines Standortes ausmachen, so<br />

die Gesundheitsexpertin.<br />

Signifikant bessere Ergebnisse als bei<br />

der Befragung 2005 erbrachten die<br />

Fragen nach dem Führungsverhalten<br />

der Vorgesetzten. 71% sind der<br />

40,2%<br />

38,1%<br />

�In die richtige Richtung unterwegs - die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung 2008<br />

Überzeugung, dass sich Ihre Chefs für<br />

sie einsetzen, 75% schätzen die klaren<br />

Anweisungen und für 81% der Mitarbeiter<br />

wird deutlich, dass die Führungskräfte<br />

ein großes Interesse an betrieblichen<br />

Verbesserungen haben.<br />

Viele Vorgesetzte haben ihr persönliches<br />

Engagement, sich für Führungsaufgaben<br />

zu qualifizieren und sie zu verbessern, sehr<br />

ernst genommen. Die Teilnehmerzahlen<br />

an Fortbildungen, Schulungen und<br />

Workshops in den vergangenen Jahren<br />

zeigen dies. Aber: Führungsrollen sind<br />

herausfordernder, zeitintensiver, mit<br />

höheren Belastungen und zusätzlichen<br />

Aufgaben verbunden. Die Zahl der<br />

Führungskräfte, die sich subjektiv<br />

gestresster fühlen als 2005 hat daher<br />

zugenommen (74%).<br />

Stress ist ein grundsätzliches Thema, vor<br />

dem niemand gefeit ist, wie die Befragung<br />

gezeigt hat. Als Stress fördernd werden<br />

dabei vor allem häufige Störungen und<br />

Unterbrechungen (51%), zu wenig<br />

Personal (46%) und widersprüchliche<br />

Anforderungen, z.B. Termintreue und/oder<br />

Qualität (33%) empfunden. Auch stuften<br />

die Mitarbeiter Schichtarbeit allgemein als<br />

deutlich belastender ein als 2005 (69,4%).<br />

Damit eng zusammenhängend war auch<br />

die Klage über Schlafstörungen (28%).<br />

„Diese Themen liegen uns am Herzen“,<br />

sagt Dr. Asshoff. „Wir werden neben<br />

59,8%<br />

63,1%<br />

60,0%<br />

64,8%<br />

79,1%<br />

76,6%<br />

83,7%<br />

82,3%<br />

83,7%<br />

80,6%<br />

81,8%<br />

81,8%<br />

89,6%<br />

88,9%<br />

0,0% 20,0% 40,0% 60,0% 80,0% 100,0%<br />

Grad der Zustimmung<br />

unserem „Fit in der Schicht“- Konzept<br />

daher ab Sommer `Anti-Stress-Seminare`<br />

anbieten, mit dem Ziel, die individuelle<br />

Stress-Bewältigung zu stärken.“ Tipps<br />

und Infos zu Stress und Ursachen<br />

sollen ebenso vermittelt werden, wie<br />

praktische Übungen, mit deren Hilfe die<br />

Kommunikation „entstresst“ werden kann,<br />

und Entspannungstechniken.<br />

Während sich das Stressempfinden in<br />

Teilen der Belegschaft leicht verstärkt<br />

hat, hat die Zahl der Mitarbeiter, die<br />

körperliche Beschwerden beklagen,<br />

tendenziell abgenommen. Nur noch 18%<br />

statt 20% haben häufiger schon einmal<br />

Schulterschmerzen, bei 25 statt 27%<br />

schmerzt das Kreuz von Zeit zu Zeit, 8%<br />

statt 10% beklagen Bauchschmerzen<br />

und lediglich 7, statt 9% in 2005, juckt<br />

gelegentlich die Haut.<br />

„Wir sind auf dem richtigen Weg“, freut<br />

sich auch Werkleiter Jürgen Kerth über das<br />

Ergebnis der Mitarbeiterbefragung. “Die<br />

Resultate zeigen, dass unser Engagement<br />

in Sachen Gesundheit, sowohl für Geist<br />

und Seele, als auch für den Körper, Früchte<br />

trägt.“ Die Angebote des „Feel-Well-<br />

Programms“ werden daher künftig ebenso<br />

fortgesetzt, wie die Initiative „Fit in der<br />

Schicht“, an der sich jedes Jahr zwei bis<br />

drei Betriebe beteiligen können. Und: auch<br />

die nächste Mitarbeiterbefragung kommt<br />

bestimmt, spätestens in drei Jahre


Ausbildung ist und bleibt zentrales Kerngeschäft<br />

<strong>LyondellBasell</strong> Wesseling übernimmt 25 Azubis<br />

Auch in diesem Jahr gibt es gute Nachrichten aus dem Ausbildungszentrum der<br />

<strong>LyondellBasell</strong> im Werk Wesseling. Anfang des Jahres konnte Personalleiter Jürgen Pischke<br />

25 Auszubildenden, die im Winter ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, die erfreuliche<br />

Nachricht übermitteln, vom Standort in eine erste Anstellung übernommen zu werden.<br />

Die Azubis, darunter 13 Chemikanten, vier<br />

Elektroniker, sechs Industriekaufleute und<br />

zwei Industriemechaniker, haben zunächst<br />

– seit Jahren am Standort gängige Praxis -<br />

für ein Jahr ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

angenommen. Sechs der Chemikanten<br />

(mit Abitur) haben die Ausbildung<br />

aufgrund Ihrer überdurchschnittlichen<br />

Leistungen um ein Jahr verkürzen dürfen<br />

und werden nunmehr zusätzlich zum Job<br />

ein berufsbegleitendes Studium anfangen.<br />

Studieren und gleichzeitig einen<br />

Ausbildungsberuf erlernen können<br />

auch im kommenden Ausbildungsjahr<br />

wieder fünf junge Schulabgänger.<br />

Die Bewerbungsfristen laufen, noch<br />

sind die fünf „dualen Studienplätze“<br />

nicht endgültig vergeben. Im Angebot<br />

ab September 2009: Zwei Plätze für<br />

Chemikanten, die den Abschluss Bachelor<br />

Prozesstechnik erwerben wollen, zwei<br />

Seit September 2008 hat sich einiges im<br />

Bereich Ausbildung der <strong>LyondellBasell</strong><br />

im Werk Wesseling/Knapsack verändert.<br />

In drei von vier Ausbildungsberufen<br />

gibt es erstmalig die Möglichkeit,<br />

neben der Ausbildung im Betrieb und<br />

in der Berufsschule auch ein duales<br />

Studium zu absolvieren.<br />

Eine zukünftige Industriekauffrau, zwei<br />

Elektroniker für Automatisierungstechnik<br />

und zwei Industriemechaniker drücken<br />

nicht nur die Schulbank, sondern besuchen<br />

auch Hörsaale. Diese Veränderung<br />

im Bereich Ausbildung ist laut Guenther<br />

Hoffman, Ausbilder der Elektroniker für<br />

Automatisierungstechnik, ein wichtiger<br />

Schritt in die Zukunft: „Aufgrund des auch<br />

mittelfristig bestimmt wieder hochkommenden<br />

Ingenieurmangels ist die Idee,<br />

selber firmenintern für den hoch qualifizierten<br />

Nachwuchs zu sorgen, sicher eine<br />

sinnvolle Investition“.<br />

Das Unternehmen übernimmt dabei die<br />

Studiengebühren, im Gegenzug verpflichten<br />

sich die Auszubildenden, das Bachelor-<br />

Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen<br />

sowie sich nach Studienabschluss<br />

vertraglich für einige Zeit an das Unternehmen<br />

zu binden. Für die angehende<br />

Plätze für Industriemechaniker mit<br />

Bachelor Maschinenbau und einer<br />

für eine Industriekauffrau oder einen<br />

Industriekaufmann, die den Bachelor<br />

Industriemanagement anstrebt.<br />

Darüberhinaus unterstützt das Werk alle<br />

diejenigen, die sich neben Ihrer Ausbildung<br />

oder auch ihrem bereits ausgeübten Beruf<br />

für die Aufnahme eines berufsbegleitenden<br />

Studiums entscheiden.<br />

Auch bei den vier Ausbildungsberufen,<br />

für die <strong>LyondellBasell</strong> im Werk<br />

Wesseling qualifiziert, wird es im neuen<br />

Ausbildungsjahr keine wesentlichen<br />

Abstriche geben. Im Werk können ab<br />

September wieder über 40 Jugendliche<br />

eine neue Ausbildung in den vier<br />

Ausbildungsberufen „Chemikant“,<br />

„Industriemechaniker“, „Elektroniker“<br />

und Industriekaufleute“ beginnen. Für<br />

die Ausbildungsplätze wird gezielt auch<br />

Attraktives Ausbildungsangebot – attraktive Zukunftsperspektive<br />

Studierende Azubis<br />

Industriekauffrau, Elvira Urmeew, hat<br />

das erste Semester bereits begonnen. Sie<br />

besucht die Europäische Fachhochschule<br />

in Brühl und hat neben Vorlesungen dort<br />

auch im Karl Schiller Berufskolleg Unterricht.<br />

Die Elektriker für Automatisierungstechnik<br />

und Industriemechaniker hingegen<br />

werden ab September 2009 die FH Bonn-<br />

Rhein-Sieg in St. Augustin besuchen.<br />

Für sie läuft das 1. Lehrjahr zunächst einmal<br />

größtenteils normal ab. Bevor sie dem<br />

eher theoretischen Uni-Alltag ‚ausgesetzt’<br />

werden, sollen sie zuerst einen guten praxisorientierten<br />

Einblick in ihren künftigen<br />

Beruf bekommen. Insgesamt dauert ihr<br />

duales Studium viereinhalb Jahre.<br />

Der Vorteil für die Auszubildenden in diesem<br />

System besteht in der Bindung an ein<br />

Unternehmen bereits während des Studiums<br />

sowie in der begleitenden praktischen<br />

und finanziellen Unterstützung. Außerdem<br />

haben sie gezielt eine Verbindung zwischen<br />

Praxis durch die Ausbildung im Unternehmen<br />

und Theorie im Studium gewählt –<br />

und das parallel in kurzer Zeit.<br />

Für den Ausbildungsjahrgang 2009 mit<br />

Start im September bietet das Unternehmen<br />

am Standort wiederum duale Studienplätze<br />

an für folgende Fachrichtungen:<br />

AUSBILDUNG<br />

� Prüfung geschafft! Die Auszubildenden der Winterprüfung zusammen mit ihren Ausbildern<br />

innerhalb des Unternehmens bei den<br />

Mitarbeitern geworben. „Wir haben<br />

damit gute Erfahrungen gemacht<br />

in der Vergangenheit“, ermuntert<br />

Ausbildungschefin Silvana von Hayn.<br />

Industriekaufmann/frau –<br />

Bachelor für Industriemanagement<br />

Industriemechaniker/in – Bachelor Maschinenbau<br />

Chemikant/in – Bachelor Prozesstechnik (neu!).<br />

Neben dem dualen Studium hat jeder Auszubildende<br />

natürlich auch in Eigeninitiative<br />

die Möglichkeit, parallel ein Studium zu<br />

absolvieren. Die Auszubildenden machen<br />

die Ausbildung im Betrieb, besuchen die<br />

Berufsschule im Blockunterricht und nehmen<br />

abends und/oder samstags an Vorlesungen<br />

teil oder erarbeiten die Aufgaben<br />

zu Hause. Doch stehen die Auszubildenden<br />

damit nicht unter enormen Zeitdruck?<br />

Welche Konsequenzen hat dies für Hobbys<br />

und Freunde? Die ehemalige Auszubildende,<br />

Samira Bender, ist da ganz zielstrebig:<br />

„Ich hab mich für das berufsbegleitende<br />

Studium entschieden, weil ich keine Zeit<br />

verschwenden will. Dafür haben Freunde<br />

und Verwandschaft sicherlich Verständnis!“<br />

Angefangen hat Samira Bender<br />

an der FernUniHagen. Diese schickte ihr<br />

prüfungsrelevantes Material zu, welches<br />

sie zu Hause eigenständig bearbeitet hat.<br />

Doch der fehlende Kontakt zu Professoren<br />

und Kommilitonen hat sie dazu bewegt,<br />

das Studium an der FOM in Köln weiterzuführen.<br />

Sie besucht jetzt Vorlesungen am<br />

Abend oder samstags.<br />

„Allerdings müssen auch Kinder von<br />

Mitarbeitern oder aus deren Verwandten-<br />

und Bekanntenkreis<br />

die gleichen Anforderungen erfüllter wie<br />

alle anderen Bewerber!“<br />

News in Kürze<br />

Gespräch mit den Nachbarn<br />

Auch in diesem Jahr wird <strong>LyondellBasell</strong><br />

wieder den unmittelbaren Kontakt<br />

mit seinen Nachbarn rund um<br />

das Werk Wesseling suchen. Das<br />

traditionelle Nachbarschaftstreffen<br />

findet daher am 21. April statt,<br />

dieses Mal im Bildungszentrum des<br />

Werkes. Die Geschäftsleitung wird<br />

über die aktuellen Entwicklungen<br />

im Unternehmen informieren. Das<br />

Ausbildungsteam um Silvana von Hayn<br />

wird das Ausbildungsengagement<br />

am Standort vorstellen und durch die<br />

Werkstätten führen. Eingeladen sind<br />

rund 150 ausgesuchte Interessenten<br />

von Vereinen, Organisationen,<br />

Bildungseinrichtungen wie auch<br />

einzelne Bürger.<br />

Auch Angelina Hausmann, Auszubildende<br />

zur Industriekauffrau, nutzt diese Möglichkeit.<br />

Ihr Bachelor-Studium dauert vier Jahre<br />

anstelle von drei Jahren Vollzeitstudium.<br />

Für sie ist diese Form von Studium ideal, da<br />

sich die Themen von Uni und Berufsschule<br />

häufig ergänzen. (MW)<br />

9<br />

Standort info l Ausgabe 1/09


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Standort info l Ausgabe 1/09<br />

„G & H Isostar“ heißen die<br />

Titelverteidiger aus dem letzten<br />

Jahr. Sie werden in diesem Jahr<br />

ebenso wieder an den Start des<br />

„<strong>LyondellBasell</strong> Fußball-Cups“ gehen,<br />

wie 13 andere Mannschaften.<br />

PANORAMA<br />

Spielen für einen guten Zweck<br />

Turnier um <strong>LyondellBasell</strong><br />

Fußball-Cup<br />

Kleinfeldern. Anstoß der ersten Spiele<br />

ist um 9.30 Uhr. Die Veranstaltung ist<br />

öffentlich. Gäste sind daher herzlich<br />

willkommen. Eintritt ist frei, für Speis<br />

und Trank ist gesorgt. Der Reinerlös des<br />

Turniers wird, wie in den Jahren zuvor,<br />

� Spannende Torszenen - auch in diesem Jahr wieder garantiert beim <strong>LyondellBasell</strong> Fußball-Cup<br />

Auch ausländische Mannschaften von<br />

anderen <strong>LyondellBasell</strong>-Standorten<br />

haben wieder ihr Kommen angesagt.<br />

Der <strong>LyondellBasell</strong>-Cup 2009 – ein<br />

internationales Fußballturnier.<br />

Gespielt wird in zwei Gruppen im<br />

Ulrike-Meyfarth-Stadion, quer auf zwei<br />

gemeinnützigen Organisationen bzw.<br />

Vereinen in der Nachbarschaft gespendet.<br />

Weitere Infos:<br />

Ludwig Esser 02236/ 72–2090,<br />

Hans Zimmermann 02236/ 72-3961<br />

Anja Hilden<br />

Vorbild beim<br />

Stromsparen<br />

Kann man Stromkosten in einem<br />

Einfamilienhaushalt um 30 Prozent<br />

senken? Glaubt man Anja Hilden (TPM),<br />

ist es sogar ganz einfach und der<br />

Komfort bleibt trotzdem nicht auf der<br />

Strecke.<br />

Die Betriebswirtin, die bei <strong>LyondellBasell</strong><br />

als Business-Managerin für den Vertrieb<br />

der C4-Produkte in Europa zuständig<br />

ist, hat die Erfahrung gemacht, dass<br />

Stromsparen einfacher als gedacht ist. Mit<br />

Ehemann Bernd und den drei Kindern<br />

wurden sie von den Stadtwerken Brühl<br />

als „Energiesparfamilie“ ausgewählt. In<br />

einem einjährigen Projekt – ein Singleund<br />

ein Zweipersonen-Haushalt werden<br />

ebenfalls unter die Lupe genommen – gilt<br />

es unter dem Motto „Brühl spart Energie“<br />

den Nachweis zu erbringen, dass sich<br />

Stromverbrauch und damit auch die Kosten<br />

spürbar senken lassen.<br />

Beraten von den Spezialisten der<br />

Stadtwerke, hat sich seitdem einiges im<br />

Haus Hilden geändert: Wäschetrockner und<br />

Spülmaschine wurden in Energiesparmodelle<br />

getauscht. Viele Glühlampen wurden durch<br />

entsprechende Sparversionen ersetzt. Soweit<br />

die Änderungen im „Hardware-Bereich“.<br />

Viel wichtiger war jedoch, eine neue<br />

Einstellung bei allen Familienmitgliedern,<br />

was den Umgang mit dem Energieträger<br />

Strom angeht. „Wir sind inzwischen in<br />

hohem Maß sensibilisiert, wenn es ums<br />

Stromsparen geht“, bekennt Anja Hilden.<br />

Die Kinder Hannah (12), Judith (10) . und<br />

Filius Simon (2) erhielten eine „Ausbildung“<br />

als „Stromspar-Detektive“. Auf diesem<br />

Neulich in Wesseling ... von Rudolf Grabowski<br />

spielerischen Weg lernten sie nicht nur das<br />

eigene Verhalten zu ändern, sondern auch<br />

die Eltern zu „kontrollieren“.<br />

Dennoch ist bei den Hildens „das Licht nicht<br />

ausgegangen“, leuchtet aber nicht mehr<br />

so intensiv und nur in den Räumen, die<br />

gerade auch benutzt werden. Musikgeräte,<br />

der Computer bekommen nur dann<br />

den „Saft“ aus der Steckdose, wenn<br />

sie tatsächlich auch gebraucht werden.<br />

Unnötiger Standby-Verbrauch wird zudem<br />

durch Steckdosenleisten mit Kippschalter<br />

verhindert.<br />

Und die Zwischenbilanz nach einem<br />

halben Jahr Energiesparfamilie ist positiv:<br />

Die Hildens haben 30 Prozent beim<br />

Stromverbrauch eingespart. „Es wird keine<br />

zusätzliche Lampe mehr eingeschaltet,<br />

nur weil es nett aussieht“, nennt Anja<br />

Hilden eines von vielen Beispielen, wie sie<br />

unnötigen Energieverbrauch �Drei vermeidet.<br />

Energiesparfüchse in einer Famil<br />

Sie ist mehr als überzeugt Anja davon, Hilden auf im Kreise dem ihrer Lieben.<br />

richtigen Weg zu sein.<br />

Und sie hat mit Ihrem Verhalten inzwischen<br />

auch Freunde und Familie „angesteckt“.<br />

Die haben das Experiment nicht nur<br />

verfolgt, sondern sind in vielen Diskussionen<br />

selbst auch bereiter geworden, ihr<br />

Verbrauchsverhalten zu überdenken.<br />

Angesichts von Ressourcenknappheit bei<br />

natürlichen Energieträgern, müsse man<br />

insbesondere der Jugend verdeutlichen, dass<br />

man die eigene Zukunft gestalte, wenn man<br />

sparsam mit Energie umgeht, zeigt sich Anja<br />

Hilden überzeugt.

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