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OFFICE-VERKABELUNG: FTTO - MIT GLAS INS BÜRO? - Dätwyler

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<strong>OFFICE</strong>-<strong>VERKABELUNG</strong>:<br />

<strong>FTTO</strong> - <strong>MIT</strong> <strong>GLAS</strong> <strong>INS</strong> <strong>BÜRO</strong>?<br />

Eine Etagenverkabelung mit Glasfaser- statt mit Kupfertechnik bietet<br />

viele Vorteile – und sie muss nicht automatisch mit höheren Kosten<br />

verbunden sein. Die erzielbaren Einsparungen bei Platz, Installation,<br />

Wartung und Betrieb der Verkabelung können zumeist sogar zu einer<br />

preisneutralen, wenn nicht sogar zu einer günstigeren Lösung führen.<br />

Im Local Area Network (LAN) finden sich Glasfasern zumeist<br />

auf der Sekundär- oder Primärebene. Diese Verkabelung ist in<br />

der Regel mit höherfaserigen Universalkabeln mit Multimode-Fasern<br />

(OM3/OM4) oder Singlemode-Fasern ausgeführt.<br />

Auf den Etagen selbst, in der Tertiärverkabelung, sind<br />

Lichtwellenleiter (LWL) dagegen selten. Nach einem kurzfristigen<br />

Boom Ende der 90er Jahre ist es um Fiber-to-the-Office-<br />

(<strong>FTTO</strong>) und Fiber-to-the-Desk-Lösungen (FTTD) wieder recht<br />

ruhig geworden.<br />

Dabei liegen die Vorteile einer LWL- gegenüber einer Kupferverkabelung<br />

auf der Hand. Gerade in großen Gebäuden mit<br />

Collapsed Backbones, Objekten unter Denkmalschutz und<br />

überall dort, wo nur wenig Platz für Unterverteiler vorhanden<br />

ist, wo lange Strecken zu überbrücken sind und wo es gilt,<br />

EMV-Probleme zu vermeiden, kann sich eine Etagenverkabelung<br />

mit Glasfasern durchaus „rechnen“.<br />

Vorteile der Glasfaser<br />

Glasfasern auf der Etage bieten eine hohe Investitionssicherheit,<br />

da sie den zukünftigen Bandbreitenbedarf langfristig,<br />

auch über 10 Gigabit pro Sekunde hinaus, abdecken. Neben<br />

niedrigeren Brandlasten und einem reduzierten Planungsaufwand<br />

schlägt vor allem ihr geringerer Platzbedarf positiv<br />

zu Buche: Ein zweifaseriges LWL-Kabel ist nur ca. 4 mm „dick“<br />

und kann bei FTTD zwei Nutzer, bei <strong>FTTO</strong> je nach Bandbreitenbedarf<br />

vier und mehr Nutzer versorgen. Ein durchschnittliches<br />

AWG23 Kategorie-7-Kupferdatenkabel hat dagegen einen<br />

Durchmesser von ca. 7-8 mm – und das für nur einen Nutzer.<br />

Die LWL-Installationskosten – früher ein beliebtes Totschlagargument<br />

– lassen sich durch vorkonfektionierte Glasfaserlösungen<br />

deutlich senken.<br />

Anders als bei FTTD, wo LWL-Kabel bis zu den Netzwerkkarten<br />

der PCs reichen, werden die Glasfasern bei <strong>FTTO</strong> aus dem<br />

Serverraum nur bis zu Arbeitsplatz-Switches im Büro gezogen.<br />

Mittlerweile sind Miniswitches für den Einbau in Brüs-<br />

tungskanäle und Fußbodentanks verfügbar, die ausgangsseitig<br />

über Kupferports verfügen. So kann jeder Anwender seinen<br />

PC oder Laptop wie gewohnt mit einem Kupfer-Patchkabel<br />

anschließen. Moderne Arbeitsplatz-Switches bieten außerdem<br />

die volle Power-over-Ethernet-Fähigkeit. Dadurch lassen sich<br />

auch PoE-fähige Telefone in die <strong>FTTO</strong>-Verkabelung einbinden.<br />

Kostenvergleich: <strong>FTTO</strong> versus Kupfer<br />

Für einen realistischen, überprüfbaren Kostenvergleich werden<br />

im Folgenden zwei Verkabelungslösungen mit 1200 Anschlüssen<br />

miteinander verglichen, hier in einem fünfstöckigen Bürogebäude<br />

mit insgesamt 150 Büros. Beide Varianten wurden mit<br />

hochwertigen Kabeln und Komponenten durchgerechnet.<br />

Die konventionelle Lösung benötigt sechs Technikräume,<br />

davon einen zentralen. Über je einen Technikraum pro Etage<br />

werden 30 Büros mit 240 Nutzer-Ports mit Kupfer-Datenkabeln<br />

angeschlossen. Die Technikräume sind über LWL-<br />

Kabel mit den Core-Switches im zentralen Technikraum<br />

sowie auch untereinander verbunden. Bei der <strong>FTTO</strong>-Lösung<br />

werden die 240 Netzwerk-Ports pro Etage von je zwei Wandverteilern<br />

aus versorgt. Über zweifaserige LWL-Kabel sind pro<br />

Büro zwei 4-Port-Arbeitzsplatz-Switche angebunden. Die<br />

Wandverteiler sind wiederum über hochfaserige LWL-Kabel<br />

mit dem zentralen Technikraum verbunden.<br />

Eine realistische Aufstellung des jeweils benötigten Materials<br />

und der Installationskosten sähe demnach so aus, wie auf der<br />

Folgeseite dargestellt (Tabelle 1):<br />

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Bereits dieser Material- und Installationskostenvergleich zeigt:<br />

Eine <strong>FTTO</strong>-Verkabelung kann mit der Twisted-Pair-Kupferverkabelung<br />

auf der Etage durchaus mithalten: Ihr Pro-Port-Preis<br />

liegt mit 356 Euro nur 11 bis 12 Euro über dem der klassischen<br />

Lösung (345 Euro).<br />

Ein weiterer für den Kostenvergleich relevanter Faktor ist, dass<br />

sich mit <strong>FTTO</strong> wertvolle Raumfläche einsparen lässt: Statt sechs<br />

Technikräumen ist nur noch ein zentraler notwendig. Damit<br />

reduzieren sich zugleich die Kosten für deren Einrichtung und<br />

Ausstattung, also zum Beispiel für den Brandschutz, die Zutrittskontrolle<br />

und die Wartung.<br />

Das Ausmessen einer <strong>FTTO</strong>-Verkabelung gestaltet sich ebenfalls<br />

einfacher, da mit Dämpfung, Return Loss und Länge nur wenige<br />

Parameter gemessen werden müssen – und dies bei einer geringen<br />

Anzahl an Kabeln. Bei Vorkonfektion ist die Messung der<br />

optischen Links mittels OTDR sogar gänzlich unnötig, da die<br />

Dämpfung durch das Messprotokoll des Lieferanten verifiziert ist.<br />

Betriebskosten geben den Ausschlag<br />

Richtig interessant wird der Kostenvergleich, wenn man die<br />

Betriebskosten mit einbezieht. Die für eine längerfristige Betrachtung<br />

relevante Größe ist hier die Leistungsaufnahme: die der 25<br />

Workgroup-Switche, die bei der klassischen Lösung benötigt<br />

werden, die ihrer Klimatisierung und die der benötigten USV.<br />

Eine realistische Kalkulation – inklusive der Leistungsaufnahme –<br />

ergibt folgendes Bild (Tabelle 2):<br />

Die <strong>FTTO</strong>-Verkabelung hat also – vor allem aufgrund ihrer geringeren<br />

Leistungsaufnahme – gegenüber der klassischen strukturierten<br />

Verkabelung bereits ein Jahr nach ihrer Inbetriebnahme<br />

die Nase vorn.<br />

Höhere Verfügbarkeit, bessere Performance<br />

Punkten kann die <strong>FTTO</strong>-Verkabelung auch bei den Themen<br />

Verfügbarkeit: Fällt bei der klassischen Lösung in einem Core-<br />

Switch ein Port (SFP) aus, ist die Performance eines ganzen<br />

Netzwerk-Bereichs gefährdet. Beim Ausfall eines SFP in der <strong>FTTO</strong>-<br />

Verkabelung sind nur die vier Endgeräte des daran angeschlossenen<br />

<strong>FTTO</strong>-Arbeitsplatz-Switches betroffen.<br />

In der klassischen Variante werden die 48-Port-Kupferswitche in<br />

der Regel über ein bis zwei 1-Gigabit-Uplinks versorgt, die sich<br />

alle dort gepatchen Nutzer teilen. Bei der <strong>FTTO</strong>-Verkabelung<br />

teilen sich nur je vier Endgeräte 1 Gbit/s, können also mit einer<br />

weitaus besseren Performance rechnen.<br />

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