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50 Jahre Bundesliga – die schönsten Geschichten<br />
Ahlenfelders Fehl-Pfiff:<br />
Halbzeit nach 32 Minuten<br />
Wolf-Dieter Ahlenfelder,<br />
inzwischen 68 Jahre<br />
alt, hat einen Traum.<br />
Er möchte noch einmal pfeifen, am<br />
liebsten an der Anfield Road in Liverpool,<br />
wo er mal Walter Eschweiler<br />
an der Linie assistierte. Aber<br />
dann sagt er: „Ich bin nicht<br />
mehr der alte Ahlenfelder, die Füße,<br />
die Füße, die laufen nicht mehr, wie<br />
ich will.“<br />
Vor acht Jahren ging er in den Vorruhestand,<br />
hängte seinen Job als<br />
Mineralölkaufmann bei BP an den<br />
Nagel. Vor zehn Jahren pfiff er sein<br />
letztes Spiel. Anfragen wie zuletzt<br />
vom Förderverein der Berufsfeuerwehr<br />
Oberhausen musste er absagen<br />
– die Beine. Aber er sagt:<br />
„Fußball war, ist und bleibt mein<br />
Leben.“<br />
Das ist nicht zu übersehen. In seiner<br />
Wohnung in Oberhausen-Holten,<br />
wo er mit seiner Frau Christel - einer<br />
gelernten Kindergärtnerin - lebt, hat<br />
er sich ein kleines Fußball-Museum<br />
eingerichtet. Mittendrin in einem<br />
kleinen Kästchen liegt die Goldene<br />
Pfeife, die ihm als Schiedsrichter<br />
des Jahres 1983/84 verliehen<br />
wurde. Aber berühmt wurde der<br />
Kult-Schiedsrichter neun Jahre früher<br />
durch einen legendären Auftritt<br />
bei seinem dritten Bundesligaspiel.<br />
Am 8. November 1975 leitete Ahlenfelder<br />
die Partie zwischen Werder<br />
Bremen und Hannover 96. Und<br />
pfiff nach 32 Minuten zur Halbzeit.<br />
Ahlenfelder erzählt, als wenn es<br />
gestern gewesen wäre: „Da<br />
kam der Höttges zu mir und sagte:<br />
Schiri, kann nicht sein, mein Trikot<br />
ist ja noch nicht nass. Da habe ich<br />
zu meinem Assistenten Rüdiger<br />
Wuttke geschaut und der zeigte<br />
auf die Uhr. Da habe ich wieder<br />
angepfiffen, Schiriball und weiter.<br />
Irgendwat hat mit meiner Uhr nicht<br />
gestimmt.“ Halbzeit nach 32 Minuten<br />
– ein einmaliger Vorgang in 50<br />
Jahren Bundesliga.<br />
Ahlenfelder war, wie damals üblich,<br />
von Gastgeber Werder Bremen zum<br />
Mittagessen eingeladen worden.<br />
Schiri-Betreuer Richard Ackerschott<br />
entführte ihn nebst seinen<br />
Assistenten Stunden vor dem Spiel<br />
in einen gemütlichen Gasthof. Es<br />
gab Gans. Dazu, so Ahlenfelder,<br />
„ein Bierchen und Malteser für<br />
alle obendrauf“. Wie viele Bierchen<br />
es waren, wird sein Geheimnis<br />
bleiben. Aber wer in Bremen heute<br />
einen „Ahlenfelder“ bestellt, erhält<br />
noch immer ein Gedeck mit Bier<br />
und Malteser. Ahlenfelder hat sich<br />
so zum Markenzeichen gemacht<br />
und sagt: „Ich hab das alles nie<br />
schön geredet, et war eben so.“<br />
106 Bundesligaspiele hat der Mann<br />
geleitet und kam dabei mit vier<br />
roten Karten aus. Kult-Schiedsrichter<br />
wurde er auch deshalb, weil er<br />
einen besonders jovialen Umgang<br />
zu den Spielern pflegte. Legendär<br />
ist auch folgender Wortwechsel.<br />
Breitner zu Ahlenfelder: „Ahli,<br />
du pfeifst wie ein Arsch.“ Ahlenfelder<br />
zu Breitner: „Und du,<br />
Paul, spielst wie ein Arsch.“ Heute<br />
würde es Sperren hageln, damals<br />
fand der Dialog nicht einmal einen<br />
Eintrag in den Spielbericht.<br />
Kugelige 85 Kilo brachte Schiedsrichter<br />
Wolf-Dieter Ahlenfelder schon zu aktiven Zeiten<br />
auf die Waage.<br />
Ahlenfelder nahm es menschlich<br />
und war populär. 1988 kassierte er<br />
stolze 2875 Mark für eine Werbeaktion<br />
des offiziellen EM-Sponsors<br />
Fuji. Angetan hatte es ihm besonders<br />
der attraktive Ortstermin. Die<br />
Aufnahmen entstanden in Nizza,<br />
während er sich bei einer Bundesliga-Dienstreise<br />
mit einem Tagessatz<br />
von 72 Mark begnügen musste.<br />
Ahlenfelder: „Der Fußball von<br />
früher war lustiger, vielleicht habe<br />
ich da besser hingepasst.“<br />
Heute verfolgt er die Bundesliga auf<br />
Sky und hätte sein TV-Gerät beim<br />
4:4 gegen Schweden am liebsten<br />
aus dem Fenster geworfen, weil er<br />
sich so über die deutsche Mannschaft<br />
geärgert hatte. Wer den Ahli<br />
persönlich treffen will, versucht sich<br />
besser in der Kreisklasse. Vielleicht<br />
bei Sterkrade 08. Da hatte alles mal<br />
angefangen…<br />
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