25 Jahre Musikkurswochen in Arosa - Kulturkreis Arosa

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INHALT
n MOTORRADCLUB
Der Motorradclub Arosa läutet mit
seiner Orientierungsfahrt den
Festsommer ein. Seiten 6–7
n LÄNDLERTREFF
Bei strahlendem Sommerwetter
fand der Ländlertreff bei den
«Brüggerstuben» statt.
Seiten 16–17
n CHURER ALPEN
Die Churer Alpen sind wieder
bestossen. Seiten 20–21
n LÜEN
In der Gemeindeversammlung
wurde der Kredit für die Unterdorfstrasse
gebilligt. Seite 23
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Die geladenen Gäste kamen nicht aus: Ein Lied musste im Schnellverfahren erlernt werden. Bild Gudrun Elke Conrad
25 Jahre Musikkurswochen
in Arosa
Seit 25 Jahren können Nachwuchskünstler und Musikinteressierte
sich bei intensivem Training weiterbilden
lassen – eine Erfolgsgeschichte aus Arosa.
ec. Zwei laut ausgesprochene
Wünsche, einige Glas Bier, ein
paar Recherchen und die ersten
Musikwochen in Arosa waren geboren.
Das ist nun 25 Jahre her
und wurde am 30. Juni, gebührend
gefeiert. Die drei Initianten
und ein Organisationstalent der
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ersten Stunde führten die Gäste
durch den Festakt und erzählten
von den Anfangszeiten. Zwei der
laufenden Kurse wurden besucht
und zeigten das Erarbeitete einer
Musikwoche. Junge Talente, die
vom Kulturkreis Arosa gefördert
werden, gaben zusammen mit
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dem Festivalorchester ein Konzert
und ernteten –berechtigt –
grossen Applaus. Es wurden Einblicke
in die Zukunft der Aroser
Musikkurswochen gegeben und
die noch folgenden grossen Anlässe
dieses Sommers vorgestellt.
Ein abwechslungsreicher und
hochkarätiger Kultursommer ist
im Jubiläumsjahr zu erwarten.
b Mehr auf Seiten 2 und 3
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Freitag, 8. Juli 2011 Musikkurswochen Arosa
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Eine unmögliche Idee erobert sich seit
25 Jahren erfolgreich einen Platz
Elfy Göpel kam zuerst auf die Idee. Arosa könnte zur Belebung der
Sommersaison Kurswochen für Musik anbieten. Sie vertraute sich
Christian Buxhofer an. Max Aeberli wollte einmal richtig intensiv
mit einem Chor üben. Bei einem Weiterbildungskurs in Salzburg vertraute
er sich Buxhofer an. Dieser brachte beider Ideen zusammen.
n Von Gudrun Elke Conrad
«Bringe du mir die Sänger, dann sorge ich
für den Rest», sagte vor 25 Jahren in Salzburg
Christian Buxhofer zu Max Aeberli.
Buxhofer und Aeberli trafen sich bei einem
Weiterbildungskurs. Zuvor vergingen einige
Tage mit Lernen, mit entspannten Abenden
und noch mehr Bieren. Aeberli erzählte davon,
dass er einmal mit einem Chor sehr intensiv
üben wolle, aber nicht wisse wie und
wo.
Zu Hause in Arosa war Elfy Göpel die Idee
gekommen, Intensivwochen in Sachen Musik
anzubieten, um die Sommersaison anzukurbeln.
Doch wie umsetzen? Da sie von
Buxhofers organisatorischem Talent wusste,
vertraute sie sich ihm an. Und als Aeberli in
Salzburg seinen Wunsch äusserte, brachte
Buxhofer die Ideen und Personen zusammen.
Die Aroser Musikkurswochen waren
geboren.
Beim Aufbau der Musikwochen in Arosa
konnte Buxhofer als Präsident des Kulturkreises
von der Arbeit seiner Vorgängerin
Ines Traber profitieren. Sie übergab einen
gut durchorganisierten Verein.
Elfy Göpel, von ihr kam die Idee zu den Kurswochen.
Reaktionen von Belächeln bis Kopfschütteln
Immer wenn neue Ideen in die Tat umgesetzt
werden, reichen die Reaktionen der Umwelt
von Belächeln bis Kopfschütteln. Mittlerweile
kommt noch eine ordentliche Portion Neid
dazu, denn die Aroser Musikkurswochen
wurden schnell zu einem Erfolgsprojekt.
1987 belegten etwa 50 Personen Intensivkurse,
2010 waren es knapp 1200 Personen.
Die Kurswochen sind aus Arosa nicht mehr
wegzudenken und ein Wirtschaftsfaktor, mit
dem das heimische Gewerbe in der schwächeren
Sommersaison fest rechnen kann. Sie
finden auch dann statt, wenn es regnet, und
generieren von Jahr zu Jahr mehr Stammpublikum.
Die meisten Kursteilnehmer übernachten
in einem der rund 20 Kurshotels,
der Vorteil kurzer Wege bietet sich einfach
an. Da es überwiegend Schweizer sind, die
die Kurse belegen, sind die Musikwochen
nicht von ausländischen Währungsschwankungen
abhängig. Brauchte es zu Anfang
noch einen ordentlichen finanziellen Zustupf
seitens der Gemeinde, werden heute die
Kosten zu 50 Prozent von den Einnahmen
getragen. Der Rest kommt von Sponsoren,
Stiftungen und den ansässigen Tourismusunternehmen.
Die Gemeinde beteiligt sich
nur noch mit gut sieben Prozent am Gesamtbudget
des Vereins. Der Kulturkreis Arosa
pflegt seine Kunden mit unterschiedlichen
Begünstigungen, was zwei Drittel der Kunden
mit einer weiteren Belegung im folgenden
Jahr belohnen.
Herzblut und harte Arbeit
Heute sind die Aroser Musikkurswochen
nicht mehr wegzudenken und haben Arosa
als Kulturhochburg bekannt gemacht. Pascal
Jenny, Tourismusdirektor von Arosa, bringt
es auf den Punkt: «Welche Bedeutung die
Kurswochen für Arosa haben, erkenne ich
erst seit ich Tourismusdirektor bin.» Grossen
Respekt habe er vor den Initianten. Und er
nehme sich die vier als Vorbild. «Sie haben
nicht aufgegeben, haben ihr Herzblut und
viel harte Arbeit in das Projekt gesteckt.»
Göpel und Traber treten heute kürzer, sie haben
aber rechtzeitig für ihre Nachfolger gesorgt.
Das Ehepaar Angela und Christian
Max Aeberli, Initiator und Dirigent des Festivalchors.
Bild zVg
Buxhofer ist nun, zusammen mit Aeberli, der
Motor der Sommerkurswochen. «Die beiden
haben Mut zur Veränderung», stellt Jenny
fest. «Sie passen das Programm ständig an
neue Forderungen an und haben Ideen, die
umsetzbar sind.» Persönlich ist Jenny den
Buxhofers besonders dankbar, denn «die Zusammenarbeit
mit ihnen hat mir den Horizont
erweitert, sie haben mir Mut und Kraft
zum Weitermachen gegeben.» Zum Schluss
seiner Rede kann es sich Jenny nicht verkneifen,
eine Geschichte aus dem Kulturkreis
preiszugeben. «Der Kraftort Arosa hat
einer zentralen Figur der Musikwochen,
dem Dirigenten des Festivalchors und Initianten
der ersten Stunde, Max Aeberli zum
Lebensglück verholfen. Er lernte vor zehn
Jahren hier seine Frau kennen.»
Die intensiven Kurse sind gefragt
Die Qualität der Kurse steigt, und die Kursleiter
sind gefragte Spezialisten. Schon
längst sind die Zeiten vorbei, als sich Hobbymusiker
verbessern wollten. Die Schule der
Aroser Kurswochen haben schon einige Talente
durchlaufen, die sich einen Namen gemacht
haben. Philipp Schmelzle ist einer davon.
Der Hornist lernte in Arosa im Kurs von
Stefan Ruf, studierte an der Musikakademie
Basel und ist erster Hornist beim Philharmonischen
Orchester der Stadt Heidelberg.
Oder Rahel Kohler. Sie studiert Saxofon an
der Hochschule der Künste in Bern. Selbst
das bereits bekannte Ensemble Ö! erarbeitet
sich bei den Kurswochen Fortschritte. Die
Gruppe um David Sontòn-Caflisch stellte sich

Freitag, 8. Juli 2011 Musikkurswochen Arosa
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als Festivalorchester zur Verfügung und erarbeitete
ein Konzert mit den beiden jungen
Künstlern. Die Premiere am 30. Juni in der
evangelischen Kirche in Arosa war ein Genuss.
Ines Traber war bis 1986 Präsidentin des Kulturkreises
und sorgte für ein gutes Fundament.
Respektspersonen
Adrian Altmann, Vizepräsident der Gemeinde
Arosa, dankte den vier anwesenden Gründern.
Sein spezieller Dank gehörte aber auch
dem Ehepaar Devonas, die als stille Helfer in
der Not vieles für die Kurswochen möglich
machen. «Es sind Respektspersonen», so
Altmann. «Als Kind hatte ich besonders vor
Ines Traber Ehrfurcht. Begegnete ich ihr,
dann trat ich aufgeregt und vorsichtshalber
einen Schritt zurück.» Lachend dankte er ihr
mit einem Blumenstrauss. Auch Elfy Göpel
und Angela Buxhofer erhielten von der Gemeinde
einen Blumenstrauss, den Christian
Buxhofer für seine Frau entgegennahm.
Buxhofer selbst wurde mit Karten für eine
Trottinettabfahrt von der Gemeinde geehrt.
Ziele sind gesetzt
Die Organisatoren wollen die Kurswochen
noch weiter ausbauen. Dafür soll die Werbung
im Internet ausgebaut und die Angebotspalette
erweitert werden. Ein weiterer
Punkt ist der Qualitätsausbau. Ein wichtiger
und grosser Schritt in diese Richtung wurde
vor Kurzem gemacht. Ein dem heutigen
Standard für gute Ausbildungsstätten angepasster
Konzertflügel bekam der Kulturkreis
Arosa von der Arosa Bergbahnen AG gespendet.
Die Richtung in die Zukunft ist festgelegt.
Arosa Bergbahnen AG unterstützt
Musik-Kurswochen Arosa
Der Kulturkreis Arosa ist bei der Finanzierung seiner Qualitätsoffensive
bei den Musikkurswochen Arosa wieder einen grossen Schritt
vorwärtsgekommen: Die Arosa Bergbahnen AG hat für das Projekt
einen Flügel beigesteuert.
n Von Luisa Fumagalli
Thomas Gurzeler, Direktor der Arosa Bergbahnen
AG, hat dem Kulturkreis Arosa vor
wenigen Tagen ein in jeder Hinsicht grosses
Geschenk übergeben: einen Yamaha-Flügel
C3. Damit steht nun im evangelischen Kirchgemeindesaal
Arosa endlich ein Instrument
zur Verfügung, das der Grösse des Raums
und den Ansprüchen international ausgeschriebener
Kurse gerecht wird. «Mit den
Musikkurswochen hat der Kulturkreis Arosa
ein Angebot geschaffen, das für den Sommertourismus
in Arosa von grosser Bedeutung
ist», sagte Gurzeler bei der Übergabe
des wertvollen Instruments. «Ich freue mich
über eine intensive Nutzung und hoffe, dass
die Qualitätsoffensive des Kulturkreises Arosa
dazu beiträgt, das Angebot zu festigen und
weiter auszubauen.» Der Übergabe des Instruments
wohnte auch Pfarrer Thomas
Müller-Weigl bei. Christian Buxhofer, Präsident
des Kulturkreises Arosa, nutzte die Ge-
legenheit, um der Kirchgemeinde für das
Zurverfügungstellen der schönen Räumlichkeiten
für die Kursarbeit zu danken. «Solche
idealen Räume nutzen zu dürfen, ist die
Grundvoraussetzung, um die Musikkurswochen
durchführen zu können», so Buxhofer
weiter.
Der Kulturkreis Arosa will mit der Anschaffung
von Flügeln und Klavieren die Infrastruktur
bei den Musikkurswochen auf einen
internationalen Standard bringen, und mit
verschiedenen anderen Massnahmen dafür
sorgen, dass die Stammgäste weiterhin gerne
an den Musikkurswochen kommen und
auch neue Teilnehmende gewonnen werden
können. Für diese Qualitätsoffensive sollen
insgesamt 600 000 Franken aufgewendet
werden. Um das Vorhaben komplett umsetzen
zu können, fehlen dem Verein noch etwa
70 000 Franken. Buxhofer ist mit dem Zwi-
Christian Buxhofer, Präsident des Kulturkreis Arosa.
Bilder Gudrun Elke Conrad
schenstand mehr als zufrieden: «Vor zwei
Jahren hätten wir nicht zu träumen gewagt,
einen derart grossen Schritt machen zu können.»
Thomas Gurzeler, Direktor Arosa Bergbahnen AG
(links), und Kulturkreis-Präsident Christian Buxhofer
bei der Übergabe des neuen Flügels im evangelischen
Kirchgemeindesaal. Bild Foto Homberger