Inhalt dIeser ausgabe: - Kirchgemeinde Altenburg
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herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. psalm 90, Vers 12<br />
„Bilder von Sterben und Tod gehören zum Alltag. In beinahe jeder Nachrichtensendung wird von Todesfällen berichtet. Da und dort<br />
schreckt uns die Todesnachricht eines Freundes auf. Trotzdem verdrängen wir, dass unser Leben begrenzt ist. Das eigene Sterben<br />
gehört zwar noch zum Leben und wird unsere letzte Erfahrung sein – aber wir denken eben nicht gern daran. Von Anfang an hat<br />
die christliche Gemeinde ihre Toten zur letzten Ruhe begleitet. Die Bestattung ist Ausdruck der Liebe und der Achtung gegenüber<br />
dem Verstorbenen. Angehörige und Freunde, Kollegen und Nachbarn versammeln sich am Sarg oder an der Urne. Im besten Sinne<br />
des Wortes halten sie Andacht. Das Sterben ist immer auch Anlass, über die Endlichkeit des eigenen Lebens nachzudenken. Die<br />
kirchliche Bestattung nimmt das auf und hilft zu begreifen, was der Tod für das Leben bedeutet.“<br />
Mit diesen einleuchtenden Sätzen bringt ein Faltblatt unserer Landeskirche das Thema Bestattung ins Gespräch. Anlass auch für<br />
uns in der <strong>Altenburg</strong>er <strong>Kirchgemeinde</strong>, über die gegenwärtige Bestattungspraxis nachzudenken. Dabei fällt auf, dass es neben den<br />
vielen anonymen Bestattungen auch eine zunehmende Zahl von Christen in unserer Gemeinde gibt, die nicht christlich bestattet<br />
werden. Woran liegt das? Wissen die Kinder vielleicht gar nicht, dass Vater oder Mutter noch zur Kirche gehört? Entscheiden sie<br />
hier über die Wünsche der Eltern hinweg, weil es ihnen selbst nichts bedeutet?<br />
Die Gespräche über diese letzten Dinge fallen schwer. Doch aus diesen Beobachtungen ergibt sich für uns ganz klar die Bitte an<br />
Sie: Reden Sie miteinander über das, was Ihnen wichtig ist, solange Sie noch reden können. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Familie<br />
mit den Wünschen und Erwartungen zu konfrontieren, die Sie für Ihre eigene Bestattung haben. Nutzen Sie auch die Gesprächsmöglichkeiten<br />
in der <strong>Kirchgemeinde</strong> oder in der Nachbarschaft. Pfarrerin Rudnik, Pfarrer Flemming und Pfarrer Kwaschik stehen<br />
Ihnen gern als Gesprächspartner zur Verfügung.<br />
Superintendentin Anne-Kristin Ibrügger<br />
die rudolstädter Medianbibel von 1541. Wanderausstellung „durchs Wort sollen wir gewinnen.“ reformationsgeschichte<br />
aus erster hand, altenburg vom 27. Mai bis 27. august<br />
Am Freitag, dem 27. Mai 2011 wurde um 19 Uhr in der Bartholomäi-Kirche zu <strong>Altenburg</strong> die Sonderausstellung „Durchs Wort sollen wir gewinnen.<br />
Die Rudolstädter Medianbibel von 1541“ feierlich eröffnet. Präsentiert wird ein einzigartiges Exemplar der im September 1541 in Wittenberg<br />
vollendeten Median<strong>ausgabe</strong> von Luthers Bibelübersetzung. Für Luther bedeutete die auf zwei Bände verteilte und reich bebilderte großformatige<br />
Bibel den Höhepunkt und Abschluss seiner Arbeit als Bibelübersetzer. Ihre Einzigartigkeit verdankt die heute in Rudolstadt aufbewahrte Bibel, die<br />
im Rahmen der Ausstellung erstmals öffentlich gezeigt wird, handschriftlichen Einträgen von Martin Luther, Philipp Melanchthon und weiterer<br />
Wittenberger Reformatoren. Neben Luther und Melanchthon waren es der Hallenser Reformator Justus Jonas und dessen Wittenberger Kollege<br />
Caspar Cruciger, die sich hier zwischen 1542 und 1546 auf Bitte ihres Besitzers verewigten. Das geschah in Form von Bibelzitaten, die um kurze<br />
belehrende Auslegungen und die eigene Unterschrift erweitert wurden. Solche Bucheinzeichnungen erfreuten sich als persönlich zugeeignete<br />
Zeugnisse unter den Zeitgenossen großer Beliebtheit.<br />
Luther selbst hielt die beiden Bände 1544 in den Händen. Zu dieser Zeit gehörte die Bibel dem bis 1546 in Halle tätigen Augsburger Maler Lukas<br />
Furtenagel, der im Februar 1546 in Eisleben Luthers heute in Berlin aufbewahrte Totenmaske zeichnete. Mit Luthers Nachfahren kam die Bibel 35<br />
Jahre später in Augsburg in Berührung. Die Gelegenheit ließen Luthers Sohn Paul sowie Luthers Enkel Johann Ernst und Johann Friedrich nicht<br />
ungenutzt und verewigten sich ebenfalls hier. In seinen beiden Berichten schildert Paul Luther eine Episode, die Luther im Kreis der Tischgenossen<br />
1544 über seine Romfahrt berichtete, und die eigenen Erinnerungen an den Tod des großen Reformators. Auf engstem Raum bietet die kleine,<br />
neben den beiden Bänden der Bibel alle neun Autographen Luthers, seiner Familie und Freunde zeigende Ausstellung Reformationsgeschichte<br />
aus erster Hand, wie es so nur wenige Zeugnisse dieser bewegenden Zeit vermögen.<br />
Davon wollen wir reden<br />
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