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Schutzengel sucht Schutzbengel - Deutscher Spendenrat

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GUTE-TATEN-INFO<br />

B 4972 DIE RUMMELSBERGER<br />

1/2007<br />

TITELGESCHICHTE<br />

<strong>Schutzengel</strong> <strong>sucht</strong><br />

<strong>Schutzbengel</strong><br />

Wie TV-Star Heikko Deutschmann<br />

bei jungen Menschen Wunder bewirkt<br />

www.rummelsberg.de info@rummelsberger.net Servicenummer: 09128 500


S. 3<br />

S. 6<br />

S. 7<br />

S. 8<br />

2<br />

RANDNOTIZEN 1/07<br />

Heikko Deutschmann ist Schauspieler<br />

und Drehbuchautor. Seit über 20 Jahren<br />

dreht er Produktionen für Film und Fernsehen,<br />

steht auf der Bühne und gestaltet<br />

Hörbücher. Wie kommt ein so erfolgreicher<br />

Schauspieler auf die Idee, sich für<br />

benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

einzusetzen? Antworten finden Sie ab<br />

Seite 3.<br />

Wir nennen sie die „Rummelsberger<br />

Spendendamen“. Der Einblick in die Arbeit<br />

von Edith Brandl und Klara Heinrich<br />

auf Seite 6 wird Sie überraschen.<br />

Ein Ehepaar geht stiften – lesen Sie, was<br />

Flugzeuge, Stürme und ein Gelübde mit<br />

der 1. Rummelsberger Stiftung zu tun<br />

haben.<br />

Unsere neuen Spendenfonds geben Ihnen<br />

die Möglichkeit, gezielt Menschen<br />

beizustehen. Erfahren Sie auf Seite 8,<br />

wofür Ihre Spende verwendet werden<br />

kann.<br />

Ihr<br />

Gunnar Dillschneider<br />

IMPRESSUM<br />

Beilage zum „Gruß aus Rummelsberg“, Magazin der<br />

Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission E.V. und der<br />

Rummelsberger Dienste für Menschen gGmbH<br />

Herausgeber: Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Heinz Bierlein<br />

Postfach 1163, 90588 Schwarzenbruck<br />

Telefon 09128 50-2439, Telefax 09128 50-2150<br />

presse@rummelsberger.net<br />

Redaktion: Diakon Gunnar Dillschneider (verantwortlich),<br />

Diakon Willi Haas, Klaus Leder<br />

Gestaltung: Michael Gröters (unovaria)<br />

Druck: Hofmann Medien, Nürnberg<br />

Auflage: 40.000, erscheint zweimal im Jahr<br />

Spendenkonto:<br />

HypoVereinsbank AG Nürnberg<br />

Konto 2 275 023, BLZ 760 20070<br />

Mitglied im Deutschen <strong>Spendenrat</strong>.<br />

ANGEMERKT<br />

Menschen an unserer Seite<br />

Wir möchten Ihnen mit diesem<br />

Heft Menschen vorstellen. Pro-<br />

minente Männer und Frauen, die<br />

sich für die Rummelsberger ein-<br />

setzen. Freunde und Förderer, die<br />

sich persönlich mit einer eigenen<br />

Stiftung oder in einer Sozialpartnerschaft nachhaltig<br />

für die Rummelsberger engagieren. Außerdem wer-<br />

fen wir einen Blick hinter die Kulissen unserer Arbeit<br />

und stellen Menschen vor, die Ihre Hilfsbereitschaft<br />

in die Tat umsetzen.<br />

Leider war im „Gruß aus Rummelsberg“ dafür der<br />

Platz manchmal zu knapp. Mit dem „SpendenGruß“<br />

wollen wir dem besonderen Engagement Raum<br />

geben und gute Beispiele zeigen. Denn: Menschen,<br />

die sich den Rummelsbergern anvertrauen, sind auf<br />

diese direkte Hilfe angewiesen.<br />

Ihr<br />

Spendengruß 1/2007


FOTOS: LOY<br />

Er ist das Gesicht einer Initiative, die sich für<br />

benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt.<br />

Als Schirmherr der „Aktion <strong>Schutzbengel</strong>“<br />

tritt Heikko Deutschmann in ganz Deutschland<br />

auf, um sich für eine bessere Lebensituation<br />

von Jungen und Mädchen starkzumachen. Dabei ist<br />

der 45-Jährige in seinem Metier ein viel beschäftigter<br />

Mann: als Schauspieler vor der Kamera und auf<br />

der Bühne genauso wie als Drehbuchautor und<br />

Sprecher von Hörbüchern.<br />

Spendengruß: Herr Deutschmann, Ihr Kalender<br />

ist randvoll mit Terminen. Warum nehmen Sie<br />

sich trotzdem Zeit für Ihr soziales Engagement?<br />

Deutschmann: Warum engagiert man sich? Weil ich<br />

davon überzeugt bin: Wir müssen uns stärker<br />

um die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen<br />

kümmern. Als Vater von vier Kindern weiß ich,<br />

Spendengruß 1/2007<br />

TITEL GESCHICHTE<br />

<strong>Schutzengel</strong><br />

<strong>sucht</strong><br />

<strong>Schutzbengel</strong><br />

TV-Star Heikko Deutschmann braucht Helfer, um bei jungen Menschen Wunder zu tun<br />

wie wichtig es ist, offene Ohren für die Probleme<br />

von Kindern zu haben. Leider haben Kinder und<br />

Jugendliche in Deutschland bisher keine starke<br />

Lobby. Das will ich ändern.<br />

»Nicht jeder hat das Glück,<br />

beschützt und geliebt aufzuwachsen«<br />

Spendengruß: Warum haben Sie sich für die<br />

Aktion <strong>Schutzbengel</strong> entschieden?<br />

Deutschmann: Sich für gute Startbedingungen<br />

junger Menschen einzusetzen, sehe ich als eine<br />

selbstverständliche Pflicht jedes Erwachsenen.<br />

Denn auch bei uns in Deutschland hat nicht<br />

jeder das Glück, beschützt und geliebt aufzuwachsen.<br />

Doch jedes Kind und jeder Jugendliche<br />

hat das Recht auf einen würdigen Platz in der<br />

Gesellschaft.<br />

Die Fotos zeigen Heikko Deutschmann im Gespräch mit Jugendlichen bei seinem Besuch in Rummelsberg<br />

3


4<br />

Steckbrief<br />

Heikko Deutschmann<br />

Spendengruß: In den Medien tauchen<br />

Jugendliche oft als Schläger auf,<br />

im schlimmsten Fall als Amokläufer.<br />

Deutschmann: Problemkinder brauchen<br />

besonders unsere Aufmerksamkeit.<br />

Sie brauchen professionelle Unterstützung,<br />

aber auch Zuwendung und<br />

Verständnis. Was viele Eltern nicht<br />

wissen: Sie haben ein Recht auf Un-<br />

• Geboren am 13. Februar 1962 in Innsbruck<br />

(Österreich)<br />

• 1981 bis 1984: Schauspielstudium an der Berliner<br />

Hochschule der Künste. Danach Engagements<br />

an der Berliner Schaubühne unter Peter<br />

Stein, am Hamburger Thalia Theater mit den<br />

Regisseuren Jürgen Flimm, Robert Wilson,<br />

Ruth Berghaus und Alexander Lang sowie an<br />

den Schauspielhäusern Köln und Zürich.<br />

• Gleichzeitig Beginn einer Karriere vor der Kamera.<br />

Filmische Arbeit mit den Regisseuren<br />

Thomas Mauch, Tom Toelle, Hans-Christoph<br />

terstützung – individuell auf den<br />

jungen Menschen und seine Familie<br />

abgestimmt.<br />

Wir brauchen neben der professionellen<br />

Jugendhilfe aber auch die Unterstützung<br />

und das Verständnis der Menschen<br />

von nebenan. Junge Menschen<br />

aktiv dabei zu unterstützen, den Weg<br />

in ein selbstbestimmtes Leben zu<br />

meistern, ist unsere gemeinsame<br />

Aufgabe. Auf jeden Einzelnen von uns<br />

kommt es an, wenn es um die Frage<br />

geht, wie die Generation von morgen<br />

aufwächst. Der Name <strong>Schutzbengel</strong><br />

steht als Symbol für die Helfer, aber<br />

auch für die Adressaten der Hilfe: die<br />

Kinder und Jugendlichen.<br />

Um noch wirkungsvoller helfen zu können,<br />

treibt die Aktion <strong>Schutzbengel</strong><br />

ganz konkret die Forschung und<br />

Weiterentwicklung in diesem Bereich<br />

voran. Regelmäßig trifft sich der<br />

wissenschaftliche Beirat, der von der<br />

Aktion berufen wurde und sie fachkompetent<br />

unterstützt. Außerdem<br />

fördern wir konkrete Projekte der<br />

Kinder- und Jugendhilfe.<br />

• Blumenberg, Jo Baier und immer wieder mit<br />

Peter Patzak. Unter seiner Regie Rollen im TV-<br />

Thriller „Die Entführung“ (1999) und in „Sweet<br />

Little Sixteen“ (1998). Mitwirkung in Jo Baiers<br />

„Der Laden“ (1998), der mit dem Grimme Preis<br />

ausgezeichnet und für den Deutschen Fernsehpreis<br />

nominiert wurde.<br />

• In den vergangenen Jahren Rollen in verschiedenen<br />

Tatort-Produktionen, außerdem in der<br />

Politsatire „Rotwang muß weg!“, im Krimi<br />

„Dornröschens leiser Tod“ und in der ZDF-Serie<br />

„Das Kanzleramt“.<br />

• Sprecher zahlreicher Hörbücher, darunter<br />

„Schiller-Balladen“ und „Geschichten aus 1001<br />

Nacht“. kl<br />

Spendengruß 1/2007


Spendengruß: Was hat Sie bei der<br />

Aktion besonders angesprochen?<br />

Deutschmann: Besonders schön fand<br />

ich die Auftaktveranstaltung der<br />

Aktion, weil die zusammen mit den<br />

Kindern und Jugendlichen lief. Denn<br />

Kinder lassen sich sehr leicht von der<br />

<strong>Schutzbengel</strong>-Idee begeistern und<br />

machen schnell mit. Außerdem<br />

können wir nur gemeinsam die Welt<br />

kinderfreundlicher gestalten.<br />

Spendengruß: Sie haben die Geschichte<br />

„Hilfe, die Herdmanns kommen“<br />

von Barbara Robinson auf einer<br />

Veranstaltung für die Aktion <strong>Schutzbengel</strong><br />

gelesen. Warum haben Sie<br />

das Buch ausge<strong>sucht</strong>?<br />

Deutschmann: Die Geschichte wird aus<br />

der Perspektive einer Vierzehnjährigen<br />

erzählt und handelt davon, wie die<br />

Herdmann-Kinder - sie sind als die<br />

„schlimmsten Kinder aller Zeiten“<br />

verschrien - ein Krippenspiel einüben<br />

und aufführen. Zum Erstaunen aller<br />

wird es das beste Krippenspiel, das<br />

die Gemeinde je gesehen hat. Denn<br />

die Herdmanns übertragen die Geschichte<br />

der Geburt Jesu in ihre eigene<br />

Welt. Problemkinder werden im<br />

Licht der Weihnachtsbotschaft nicht<br />

mehr nur als problematisch wahrgenommen.<br />

Sie verwandeln sich in<br />

Menschen mit Interessen, Wünschen<br />

und Gefühlen.<br />

Spendengruß: Das wünschen Sie<br />

sich auch für die <strong>Schutzbengel</strong>?<br />

Deutschmann: Genau. Die Aktion will<br />

zeigen: Wir müssengenauer hinsehen,<br />

wenn junge Menschen schwierig<br />

sind, sich problematisch verhalten.<br />

Denn kein junger Mensch ist freiwillig<br />

schwierig. Wenn wir das Image benachteiligter<br />

Kinder in unserem Land<br />

verbessern wollen, dann müssen wir<br />

nach den Gründen für ihre Notlage<br />

fragen. Nur dann können wir sie<br />

wirklich unterstützen.<br />

Interview: Anita Skobl, Klaus Leder<br />

i<br />

Spendengruß 1/2007<br />

Aktion <strong>Schutzbengel</strong><br />

Hinter der Aktion <strong>Schutzbengel</strong> stehen die Rummelsberger<br />

Dienste für junge Menschen. Die<br />

Rummelsberger widmen sich als einer der<br />

führenden Träger der Diakonie in Deutschland<br />

seit 100 Jahren Kindern und Jugendlichen in<br />

schwierigen Lebenssituationen. In ihren Einrichtungen,<br />

Ausbildungsbetrieben und Schulen<br />

werden rund 1.700 junge Menschen gezielt<br />

gefördert und beraten.<br />

Kontakt: Diakon Christian Oerthel,<br />

Geschäftsführer Rummelsberger Dienste<br />

für junge Menschen<br />

Rummelsberg 20a<br />

90592 Schwarzenbruck<br />

Telefon: 09128 50-2710<br />

Telefax: 09128 50-2669<br />

E-Mail: aktion-schutzbengel@<br />

rummelsberger.net<br />

Website: www.aktion-schutzbengel.de<br />

Wenn Sie die Aktion unterstützen möchten:<br />

Spendenkonto:<br />

HypoVereinsbank Nürnberg<br />

Kto. 2 275 023 (BLZ 760 200 70)<br />

Stichwort: „Aktion <strong>Schutzbengel</strong>“<br />

5<br />

»Wir müssen<br />

genauer<br />

hinsehen «<br />

TITELGESCHICHTE


6<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Gratis-Konzert<br />

am Telefon FOTO:<br />

Engagiert und mit viel Herz:<br />

unsere Spendenverwaltung<br />

Wenn Sie spenden, bearbeiten Edith Brandl (re.)<br />

und Klara Heinrich Ihre Gabe. Sie sorgen dafür,<br />

dass Ihre Spende dort ankommt, wofür sie gedacht<br />

ist. Sie stellen Ihre Spendenquittung aus,<br />

schreiben den Dankbrief an Sie und kümmern<br />

sich um den Postversand. Bei ihrer Arbeit entstehen<br />

immer wieder langjährige Beziehungen.<br />

Spendengruß: Frau Brandl und Frau Heinrich,<br />

wie entsteht Ihr gutes Verhältnis zu Spendern?<br />

Brandl: Manchmal bekommen wir Beträge, die wir<br />

nicht korrekt zuordnen können. Dann rufen wir<br />

den Spender an und fragen, wofür seine Gabe<br />

verwendet werden soll.<br />

Heinrich: Das sind oft sehr interessante Gespräche,<br />

denn die Menschen erzählen dann, warum sie<br />

die Rummelsberger unterstützen wollen. Zum<br />

Beispiel, weil sie im Wichernhaus eine Knieoperation<br />

gut überstanden haben oder weil<br />

Ihre Angehörigen so liebevoll gepflegt werden.<br />

Da ensteht der erste Kontakt.<br />

Spendengruß: Ihre Aufgaben gehen also über<br />

das reine Verbuchen der Spenden hinaus.<br />

Brandl: Das ist ja das Schöne – dass zu Spendern<br />

langjährige Beziehungen entstehen. Ein treuer<br />

Förderer ruft uns jedes Jahr in der Adventszeit<br />

an und spielt uns am Klavier ein Lied vor. Das ist<br />

dann ein ganz besonder Tag: mit einem Gratiskonzert<br />

am Telefon.<br />

Edith Brandl und Klara Heinrich erreichen Sie unter Telefon 09128 502259<br />

Das aktuelle Spendenprojekt finden Sie im „Gruß aus Rummelsberg“ auf Seite 12.<br />

Spendengruß 1/2007<br />

4<br />

Spendengruß: Gibt es auch weniger erfreuliche<br />

Anrufe?<br />

Heinrich: Ja selbstverständlich, viele Menschen erleben<br />

so viel Kummer und Leid. Wir beide können<br />

ihnen leider wenig Trost und Hoffnung geben,<br />

aber wir können zuhören. Das sind oft bewegende<br />

und nachdenkliche Gespräche.<br />

Brandl: Mich berührt oft, warum wir Spenden erhalten.<br />

Da hörst du von Kindern, die ihr ganzes<br />

Leben schlecht behandelt wurden oder von<br />

Menschen mit Behinderung, die sich notwendige<br />

Hilfsmittel nicht leisten können.<br />

Heinrich: Wir tun unsere Arbeit gerne – gerade<br />

wegen der guten Kontakt zu unseren Spendern.<br />

Spaß machen uns auch die Oster- und Weihnachtsaktionen,<br />

mit denen wir unseren langjährigen<br />

Spendern und Förderern eine kleine Freude<br />

machen dürfen. Andererseits tragen wir unseren<br />

Spendern gegenüber eine große Verantwortung.<br />

Eine Verantwortung, die wir gerne übernehmen<br />

– zugunsten der Menschen, die den Rummelsbergern<br />

anvertraut sind.<br />

LEDER


PORTRAIT f<br />

Rettende Idee<br />

So schnell bringt Rüdiger Steinhagen nichts aus der<br />

Ruhe. Ob in Schweden, Spanien, Russland und China,<br />

in allen diesen Ländern hat er für Stahlwerke die<br />

Schaltpläne für die Elektrik und Elekronik überprüft<br />

und an die bestehenden Anlagen angepasst, konstruierte<br />

vor Ort und schulte Kunden. Auf einer seiner<br />

Reisen „bekam ich eine Riesenangst“, erinnert sich<br />

der 59-Jährige. Eine Angst, die nicht ohne Folgen<br />

bleiben sollte.<br />

Es war Sturm, Regen und Nebel, als Steinhagens<br />

Flieger mit dreistündiger Verspätung in Frankfurt<br />

abhob. Die zwölf Passagiere an Bord der Fokker<br />

Friendship erwartete alles andere als eine gute<br />

Reise. Bei Sturm und Regen wurden sie gehörig<br />

durchgeschüttelt. Da tat der Reisende ein Gelübde:<br />

“Wenn ich das hier lebend überstehe, spende ich<br />

jährlich ein Prozent meines Bruttogehalts!“ Bei der<br />

Landung in Luxemburg erkannte Steinhagen ein<br />

Modell des gleichen Flugzeugtyps, mit abgerissenem<br />

Fahrwerk und verbogenen Propellern neben der Piste.<br />

Steinhagen überlebte den Flug – und erinnerte sich<br />

an sein Versprechen. Jedes Vierteljahr füllte er eine<br />

Überweisung auch für die Rummelsberger aus.<br />

„Gebetet habe ich noch öfter“, verrät der Vielgereiste.<br />

In Russland wäre er fast abgestürzt. Nachdem<br />

sein Flugzeug sehr hart auf die Landebahn aufsetzte,<br />

brachte es die Besatzung erst kurz vor dem Hangar<br />

zum Stehen. In Nürnberg erkannte der Kapitän seines<br />

Fliegers in letzter Sekunde eine Maschine, die sich<br />

auf die falsche Landebahn verirrt hatte.<br />

Dass der Tod ständiger Begleiter des Menschen ist,<br />

erlebten Rüdiger Steinhagen und Ehefrau Sieglind<br />

auch im Kreis der Familie: Der Vater starb im vergangenen<br />

Jahr, die Mutter leidet an Krebs. „Es kann<br />

ganz schnell gehen“, meint das Ehepaar. Die beiden<br />

haben keine Kinder und so fragten sie sich: Was<br />

Spendengruß 1/2007<br />

7<br />

Ehepaar Steinhagen gründete eine<br />

Rummelsberger Stiftung<br />

wird im Fall des Falles aus ihrer Wohnung, was aus<br />

dem hart verdienten Barvermögen?<br />

„Biste tot, denkt keiner mehr an Dich“, erklärt Steinhagen<br />

offen. Deshalb <strong>sucht</strong>e er nach so etwas wie<br />

einem Denkmal. Wie das aussehen könnte, dämmerte<br />

ihm, als er im „Gruß aus Rummelsberg“ blätterte.<br />

Da stand in einem Artikel, dass er mit 5000 Euro eine<br />

eigene Stiftung gründen könne, die nach ihm benannt<br />

sein werde.<br />

Rektor Dr. Karl Heinz Bierlein (re.) dankt den Stiftern.<br />

Beim Stiftungszweck musste das Ehepaar nicht lange<br />

überlegen. Sie möchten helfen, „wo die Not am<br />

größten ist“, sagt Sieglind Steinhagen. Als das Ehepaar<br />

ihren Bekannten von dem Plan erzählten,<br />

waren auch sie begeistert. In einem Fall wird schon<br />

darüber nachgedacht, ob das nicht auch für die<br />

Bekannten eine gute Sache sei, ihren Nachlass zu<br />

regeln. Denn bei einer Stiftung wird das Kapital<br />

nicht aufgezehrt, nur die Erträge werden für den<br />

guten Zweck verwendet.<br />

Dr. Karl Heinz Bierlein, Rektor der Rummelsberger,<br />

bedankte sich herzlich bei den Steinhagens: „Sie<br />

sind Menschen, die nicht den ganzen Tag nur über<br />

das Unglück der Welt grübeln. Sie handeln lieber<br />

und setzen sich für andere ein.“ Klaus Leder<br />

Wenn auch Sie Stifter werden wollen: Weitere Infos im „Gruß aus Rummelsberg“ auf Seite 12.<br />

FOTO: LEDER


SPENDENFONDS B<br />

THERAPEUTISCHE HILFSMITTEL<br />

Barrieren überwinden<br />

Alltäglichkeiten wie Körperpflege oder Spaziergänge<br />

werden für Menschen mit Behinderung oft zu einem<br />

schier unüberwindlichen Kraftakt. Technische Lösungen<br />

zur Unterstützung gibt es: Badelifter zum Beispiel<br />

helfen bei der täglich Hygiene, Elektrorollstühle<br />

mit individueller Steuerung ermöglichen ein hohes<br />

Maß an selbstbestimmtem Leben.<br />

Doch nicht immer werden solche oder ähnliche<br />

therapeutischen Hilfsmittel von den Kostenträgern<br />

übernommen.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe,<br />

um Menschen mit Behinderung durch therapeutische<br />

Hilfsmittel ein hohes Maß an Lebensqualität zu<br />

schenken.<br />

IHR STICHWORT: Therapie<br />

PFLEGEN UND HELFEN<br />

Keine Angst vor dem Einschlafen<br />

Nachts beginnt für viele Menschen mit Demenz die<br />

unheimlichste Zeit des Tages. Bange Stunden vergehen<br />

bis zum Einschlafen. Oft lässt die Angst, aus<br />

dem Bett zu fallen, die Menschen kein Auge zutun.<br />

Gitter am Bett verletzen die Würde der Menschen –<br />

die Lagerung am Boden ist auch keine Lösung.<br />

Niedrigbetten sind für Menschen mit Demenz optimale<br />

Hilfsmittel in der stationären Pflege.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe für<br />

hochwertige und innovative Hilfsmittel in der Pflege.<br />

IHR STICHWORT: Pflegen<br />

ERZIEHUNG UND BILDUNG<br />

Faire Starthilfe<br />

Das Auto springt nicht an? Starthilfe ist da kein Problem.<br />

Für 20 prozent der Jugendlichen ist Starthilfe<br />

eine echte Zukunftsaufgabe. Sie haben wenig<br />

Schulbildung und erst recht keine berufliche Ausbildung<br />

vorzuweisen. Soll ihr Leben schon in jungen<br />

Jahren zum Scheitern verurteilt sein?<br />

Geben Sie den jungen Menschen eine Starthilfe,<br />

damit sie den richtigen Kick ins Leben erhalten.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe für<br />

Bildungsangebote für junge Menschen.<br />

IHR STICHWORT: Bildung<br />

SEELSORGE/HOSPIZ<br />

Dort, wo die Seele wohnt<br />

Die Besuche der Kinder wurden immer seltener.<br />

Elfriede, 82 Jahre, war die Freude am Leben nach<br />

und nach verloren gegangen. Die ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitenden der Begleitenden Seelsorge bemerkten,<br />

dass sie sich auf dem emotionalen Rückzug<br />

befand. Die geschulten Seelsorgerinnen und Seelsorger<br />

kümmerten sich um Elfriede und schenkten<br />

ihr ein offenes Ohr. Nun lächelt sie und winkt von<br />

weitem, wenn sie die Seelsorger kommen sieht.<br />

Heimat ist eben dort, wo die Seele zu Hause ist.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe für<br />

• Maßnahmen in der Klinikseelsorge und der Ausbildung<br />

von ehrenamtlichen Mitarbeitenden;<br />

• unsere Seelsorge in unseren Kliniken, Altenhilfeeinrichtungen<br />

und Hospizvereinen.<br />

IHR STICHWORT: Seelsorge<br />

NOTFONDS<br />

Hilfe in der Not<br />

Menschen in Notlagen brauchen schnelle, unbürokratische<br />

Unterstützung. Der Fonds „Hilfe in Not“<br />

kommt ihnen direkt zugute: Kinder aus Krisengebieten<br />

erhalten in unseren Krankenhäusern medizinische<br />

Hilfe. In unseren Beratungsstellen z.B. für<br />

Schlaganfallpatienten oder für Menschen mit Epilepsie<br />

gibt es gezielt Unterstützung.<br />

Wir brauchen Ihre Hilfe für<br />

Menschen in Notlagen.<br />

IHR STICHWORT: Not<br />

Spenden an unsere Fonds bitte an:<br />

HypoVereinsbank Nürnberg<br />

Konto-Nummer: 22 750 23, BLZ 760 200 70

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