Geplante Fernsehsendungen Dezember 2010 – Jänner 2011 ...
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<strong>Geplante</strong> <strong>Fernsehsendungen</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2010</strong> <strong>–</strong> <strong>Jänner</strong> <strong>2011</strong><br />
(kurzfristige Programmänderungen durch die Sender jederzeit möglich)<br />
3Sat<br />
Freitag, 24. <strong>Dezember</strong>, 12.00 Uhr<br />
Weihnachten im Böhmerwald<br />
Film von Danko Handrick<br />
Wo früher der Eiserne Vorhang Ost und West teilte, liegt eine der einsamsten und<br />
urtümlichsten Landschaften Mitteleuropas: der Böhmerwald. Der Winter dort ist rau und<br />
ungemütlich. Wenn es in der Vorweihnachtszeit dämmert und der Wind pfeift, rücken die<br />
Familien in den Stuben zusammen, und alter Aberglauben wird wieder lebendig. Am Heiligen<br />
Abend, so glauben manche Menschen noch heute, würden Orakel einen Blick in die Zukunft<br />
gewähren.<br />
Der Film stellt das Weihnachtsfest im Böhmerwald vor.<br />
Freitag, 24. <strong>Dezember</strong>, 13.15 Uhr<br />
Weihnachten an der Schneekoppe<br />
Film von Henrike Sandner<br />
Am Ende eines jeden Jahres, wenn die Tage kürzer werden und die Nächte länger, zieht in<br />
die kleinen Dörfer am Fuße der Schneekoppe im polnischen Riesengebirge Ruhe ein. Für<br />
Wladek Palider ist Weihnachten untrennbar mit dem Duft des Mohnstriezels verbunden, den<br />
seine Frau Janina an Heiligabend backt. Für den 84-Jährigen ist es die Zeit, sich in die<br />
Werkstatt zurückzuziehen und einen Rübezahl aus Holz zu schnitzen. Für die Madejs ist<br />
Weihnachten vor allem ein großes Familienfest. Bei der Vorbereitung des mehrgängigen<br />
Menüs erfordern die Piroggen, Uszka genannt, die meiste Arbeit. Als Glücksbringer werden<br />
drei kleine Münzen inmitten der Teigkugeln versteckt. Elzbieta Madje ist sich sicher: "Wer<br />
diese am Heiligen Abend findet, den erwarten Glück und Reichtum." In dem Ort Karpacz sind<br />
zur Weihnachtszeit fast alle Hotels und Pensionen ausgebucht. Denn auch zahlreiche Gäste<br />
wollen die Feiertage im Riesengebirge verbringen.<br />
Der Film zeigt, wie das Weihnachtsfest an der Schneekoppe in Polen gefeiert wird.<br />
Donnerstag, 20. <strong>Jänner</strong>, 12.45 Uhr<br />
Böhmischer Winter in Kutná Hora<br />
Film von Kamilla Senjo<br />
In einem Naturpark bei Kutná Hora in Tschechien kann man weiße Hirsche bewundern. Eine<br />
einmalige Attraktion, denn die Tiere dort bilden das größte Rudel in Europa. - Der Film stellt<br />
den tschechischen Naturpark vor und begleitet die Tiere und das Pflegepersonal während<br />
eines böhmischen Winters.<br />
Donnerstag, 20. <strong>Jänner</strong>, 20.15 Uhr<br />
Kriegskinder: Mit dem Teddy auf der Flucht<br />
Film von Gabriele Trost<br />
Im dritten Teil geht es um den "Totalen Krieg", bei dem auch Kinder eingesetzt werden:<br />
Hitlerjungen, die als Luftschutzmelder oder Flakhelfer Dienst tun, Mädchen, die zu<br />
Räumungsarbeiten oder der Betreuung von Verwundeten herangezogen werden. Im Herbst<br />
1944 erreicht die Rote Armee Ostpreußen. Flucht wird zum Schicksalserlebnis für Millionen<br />
Deutsche. Familien, vorwiegend Frauen und Kinder, müssen ab Herbst 1944 ihre Heimat<br />
verlassen. Die elfjährige Jutta Hartwig wird in den Wirren einer überstürzten Flucht von ihrer<br />
Mutter getrennt. Am Bahnhof packt ein Fremder das einsame Kind beherzt und wirft es in<br />
eine Lokomotive. Jutta ist gerettet, doch nun beginnt eine Odyssee durch unzählige<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Bahnhöfe und Flüchtlingslager. Ihre Mutter wird sie nie wieder sehen. Als letztes Aufgebot<br />
werden Jungen als Volkssturm-Soldaten eingesetzt. Mit Panzerfaust und Karabiner sollen<br />
sie an der Seite der Großväter den Feind stoppen. Für den 15-jährigen Hitlerjungen Arthur<br />
Führer eine Bewährungsprobe, für die er sich freiwillig gemeldet hat. Doch seine Mutter<br />
bricht beim Abschied in verzweifelte Weinkrämpfe aus. Je näher der Krieg auf Deutschland<br />
zukommt, desto weiter rückt der Krieg aus dem unmittelbaren Blickfeld der Kinder in den<br />
befreiten oder zurückeroberten Gebieten in der Sowjetunion, Frankreich und Polen.<br />
Samstag, 22. <strong>Jänner</strong>, 14.00 Uhr<br />
Wiedersehen in Böhmen: zwei Lebenswege<br />
Film von Blanka Závitkovská<br />
Das Haus, in dem Isa Engelmann aufgewachsen ist, hat noch immer ein grünes Dach. Doch<br />
ihre verlorene Kindheit findet sie dort nicht mehr. Auf der Suche nach ihren Wurzeln ist Isa<br />
Engelmann in die böhmische Stadt Reichenberg zurückgekehrt. Die Menschen, die im<br />
heutigen Liberec leben, sprechen jedoch nicht ihre Sprache, sondern tschechisch. Vieles hat<br />
sich seit dem Zweiten Weltkrieg verändert. Auch die Synagoge gibt es nicht mehr. An ihrer<br />
Stelle ist ein modernes Bethaus entstanden, in dem die jüdische Tradition weiterlebt. Auch<br />
Edita Weitzenová konnte ihre Heimat nicht vergessen. Sie gehört zu den Überlebenden des<br />
Holocaust. Nach dem Krieg ist sie nach Reichenberg/Liberec zurückgekehrt und hat dort<br />
wieder ein Zuhause gefunden. Zwei Persönlichkeiten treffen mit gänzlich unterschiedlichen<br />
Erfahrungen aufeinander und beginnen das Wagnis, sich für die Gefühle und Erlebnisse der<br />
anderen zu öffnen. Nur allmählich gelingt es ihnen, Misstrauen und Vorurteile zu<br />
überwinden. Die Stadt Liberec, mit deutschem Namen Reichenberg, wird dabei zum Ort<br />
einer vorsichtigen Annäherung. Zwei Frauen, zwei ganz unterschiedliche Lebenswege, zwei<br />
Blicke auf dieselbe Stadt.<br />
Der Film erzählt die Geschichten von Isa, die mit ihrer Familie 1946 vertrieben wurde, und<br />
von Edita, die als Jüdin bereits 1938 vor den deutschen Besatzern fliehen musste. Bei der<br />
ungewöhnlichen Begegnung enthält sich der Film jeden Kommentars und folgt allein den<br />
beiden Frauen. Ihre Erinnerungen strukturieren die gegenwärtigen und vergangenen<br />
Bildwelten. Aktuelle Aufnahmen verschmelzen mit zum Teil noch nie gezeigtem<br />
Archivmaterial. Die Prager Filmemacherin Blanka Závitkovská hat die beiden Frauen mit der<br />
Kamera begleitet. Entstanden ist dabei ein einfühlsames und bewegendes Doppelporträt.<br />
Sonntag, 23. <strong>Jänner</strong>, 21.50 Uhr<br />
Söhne<br />
Film von Volker Koepp<br />
1945 flüchtet Elisabeth Paetzold mit ihren beiden ältesten Söhnen aus Angst vor der<br />
heranziehenden Roten Armee von ihrem Familiengut in Westpreußen in den Westen<br />
Deutschlands. Ihre zwei jüngsten Söhne, ein und drei Jahre alt, lässt sie in der Obhut der<br />
Großeltern zurück. Sobald sie ihre ältesten Söhne in Sicherheit weiß und ein neues Zuhause<br />
für sie alle gefunden hat, will sie die beiden Kleinen nachholen. Doch es kommt anders. Kurz<br />
nach Ende des Krieges erfährt Elisabeth Paetzold in Deutschland vom Tod ihrer Eltern, die<br />
von ihrem Gut in Celbau vertrieben wurden. Die beiden Söhne gelten als verschollen. Eine<br />
viele Jahre andauernde Odyssee in Polen auf der Suche nach ihren verlorenen Söhnen<br />
Friedrich und Rainer beginnt. Elisabeth Paetzold reist nach Ende des Krieges 1945 illegal<br />
nach Polen, ihre beiden älteren Söhne lässt sie bei Verwandten zurück. Sie macht<br />
schließlich ihren jüngsten Sohn Rainer in einer Pflegefamilie in Danzig ausfindig. Ein<br />
polnisches Gericht spricht ihr das Kind zu und sie fährt 1947 mit ihm zu ihren älteren Söhnen<br />
Klaus und Wolf nach Süddeutschland. Erst zwölf Jahre später erfährt sie, dass sie sich geirrt<br />
hat und ihr leiblicher Sohn Rainer noch in Polen lebt. Er wuchs in Danzig unter dem Namen<br />
Jerzy Choinacki auf. Erst als Erwachsener übersiedelt er in die Bundesrepublik Deutschland.<br />
In der Familie Paetzold gibt es nun zwei gleichnamige Brüder mit identischem<br />
Geburtsdatum. Auch die Suche nach ihrem zweitjüngsten Sohn Friedrich gestaltet sich als<br />
sehr schwierig. Erst nach Jahren findet ihn Elisabeth Paetzold in Polen. Friedrich, alias<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Stanislaw, will seine polnische Pflegemutter jedoch nicht verlassen: Er entscheidet sich für<br />
ein Leben in Polen.<br />
Dienstag, 1. Feber, 12.30 Uhr<br />
Wo ich lebe, dort ist meine Heimat<br />
Film von Alfred Pittertschatscher<br />
Die österreichische Stadt Traun ist traditionell eine Arbeitsimmigrationsstadt und ein<br />
Zuwanderungsgebiet. Nach den Schweizer und Böhmischen Industriearbeitern im 19.<br />
Jahrhundert und um die Jahrhundertwende folgten Heimatvertriebene, Siebenbürger,<br />
Donauschwaben und Sudentendeutsche, schließlich ab den 1960er Jahren Gastarbeiter.<br />
Heute kommen vor allem deutsche Zuwanderer.<br />
Der Film stellt zugewanderte Trauner vor, denen die Integration gelungen ist: darunter den<br />
Österreicher Thomas Lechner und die Kolumbianerin Beatriz Elena, die sich in Kolumbien<br />
kennenlernten und mittlerweile schon seit 17 Jahren als Ehepaar in Traun leben. Ismail<br />
Akcan wurde in Oberösterreich geboren und spielt beim Fußballclub ASKÖ Traun-Oedt als<br />
Mittelfeldspieler. Er und seine Schwester Elif besuchen das Gymnasium. Ihr Vater Mesut legt<br />
großen Wert auf eine gute Ausbildung seiner Kinder. "Wir sind (...) alles Immigranten auf<br />
dieser Welt. Und das wird sich noch weiter verstärken. Ganz Traun ist so<br />
zusammengesetzt", sagt Werner Ringer von der Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung<br />
Traun. Er weiß, wovon er spricht, denn sein Vater stammt in dritter Generation aus dem<br />
Sudetenland. Die Brüder seines Vaters siedelten sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs in<br />
Deutschland und Österreich an.<br />
BR<br />
Dienstag, 4. <strong>Jänner</strong>, 16.00 Uhr<br />
Gernstls Deutschlandreise: Entlang der Neiße<br />
Das filmende Trio <strong>–</strong> Franz X. Gernstl, HP Fischer (Kamera) und Stefan Ravasz (Ton) - fährt<br />
durch die Lausitz und an der Neiße entlang.<br />
So treffen die drei auf den Müllermeister Dirk Schmidt. Er schwärmt von den 60 Jahre alten<br />
"Walzstühlen" wie von einer großen Liebe.<br />
Görlitz zählt zu den schönsten Städten Deutschlands. Die Stadtführerin bejubelt den<br />
anonymen Spender, der jährlich eine halbe Million Euro springen lässt, die helfen sollen, die<br />
Stadt wieder in alter Schönheit erstehen zu lassen. Der junge Fotograf Marek Jankowski<br />
hingegen, ist nur an Görlitz als Grenzstadt interessiert.<br />
Indianerland in Schlesien: Robert Remus, seine sächselnde Squaw und seine vier Kinder<br />
leben ganz nach indianischen Traditionen.<br />
Der fidele Töpfer Günter Meißner eröffnet Gernstl gleich mal, dass der nie ein guter Töpfer<br />
werden könne, weil ihm nämlich etwas fehle: ein Bauch. Trotzdem weist er den schlanken<br />
Filmemacher in die Geheimnisse seines Berufes ein.<br />
Weiter entlang der Neiße reist das Team in die ehemalige Industriestadt Forst. Richard<br />
Zerboek war hier vor dreißig Jahren Lokführer bei der Stadteisenbahn, aber die wehmütige<br />
Erinnerung an seine "Schwarze Jule" hat ihn bis heute nicht verlassen.<br />
Mittwoch, 5. <strong>Jänner</strong>, 15.15 Uhr<br />
Gernstls Deutschlandreise: An der Oder<br />
Gut zweieinhalbtausend Kilometer hat das kleine Team um Franz Gernstl (Kamera: HP<br />
Fischer, Ton: Stefan Ravasz) bislang zurückgelegt. In Frankfurt an der Oder, dem Startpunkt<br />
dieser Reisetappe, entdeckt Gernstl in einem Hinterhof eine kleine Werkstatt, in der zwei<br />
etwas ältere Jungunternehmer das große Geschäft planen. Sie basteln an einem Zwei-<br />
Mann-U-Boot, das sie bald schon in Serie bauen wollen. Im Oderbruch, einer dünn<br />
besiedelten, bäuerlichen Kulturlandschaft, haben sich einige großstadtmüde Berliner<br />
angesiedelt. Einer von ihnen ist der Senfliebhaber Peter Herbert. Auf seinem verwilderten<br />
Kolonistenhof stellt er handgerührten Looser Senf her. Kleiner Abstecher nach Krzywin in<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Polen: Im Geiste der Völkerverständigung treten elf polnische Feuerwehren und eine<br />
deutsche gegeneinander an. Gegenüber, auf der deutschen Seite der Grenze, ist die Heimat<br />
der Bundeskanzlerin, die Uckermark. In Schwedt an der Oder präsentiert Helmut Zahn, der<br />
letzte Oderfischer, seinen dicksten Fisch, einen 65 Kilogramm schweren Waller. Nebenan, in<br />
paradiesisch anmutender Umgebung am Oderufer, wohnt eine junge Familie auf einem<br />
Hausboot. Die Eltern wollten das provinzielle Schwedt längst verlassen und in die Großstadt<br />
ziehen, schaffen es aber nicht, ihren idyllischen Kahn im Stich zu lassen. Im polnischen<br />
Stettin an der Odermündung endet die Reise auf dem Wasser. Der Konzertmeister der<br />
Stettiner Philharmoniker segelt mit den bayerischen Grenzgängern in die untergehende<br />
Sonne über den Dammschen See.<br />
Dienstag, 18. <strong>Jänner</strong>, 21.45 Uhr<br />
Die Flucht (1/2)<br />
Sommer 1944. Lena Gräfin von Mahlenberg macht sich von Berlin aus auf den Weg in ihre<br />
Heimat Ostpreußen. Sie will sich endlich mit ihrem todkranken Vater Berthold von<br />
Mahlenberg aussöhnen. Acht Jahre zuvor war es zum Bruch gekommen, als Lena<br />
Ostpreußen verließ, um ihre uneheliche Tochter Victoria großzuziehen, anstatt Heinrich Graf<br />
von Gernstorff zu heiraten. Auch um zu beweisen, dass sie eine gute Tochter ist, übernimmt<br />
Lena in den Kriegswirren die Verantwortung für das Mahlenbergsche Gut und lässt sich auf<br />
die Gepflogenheiten des Adels ein. Heinrichs Bruder hingegen, Ferdinand von Gernstorff,<br />
gerade als Soldat von der Ostfront zurückgekehrt, kann die ideologische Blindheit der<br />
deutschen Bevölkerung nicht mehr ertragen <strong>–</strong> traumatisiert durch die Greueltaten der<br />
Wehrmacht, ist er der Einzige, der die Dinge beim Namen nennt, sehr zum Unmut seines<br />
linientreuen Bruders und des autoritären Vaters Rüdiger. Zur gleichen Zeit gelingt es Lena,<br />
die selbstbewusst gegen absurde Befehle des Militärs vorgeht und sich auch für die Rechte<br />
der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter einsetzt, ihre Tochter aus der<br />
Kinderlandverschickung zurückzuholen. Unterdessen rückt die Front immer näher. Der Krieg<br />
ist für Deutschland so gut wie verloren. Wie die meisten Menschen in ihrer Umgebung<br />
verdrängt Lena zunächst die Wahrheit. Doch ein Mann auf ihrem Hof macht sie immer<br />
wieder auf die nahende Katastrophe aufmerksam: François Beauvais, ein französischer<br />
Kriegsgefangener. Zwischen ihm und Lena entwickelt sich eine ebenso zaghafte wie<br />
unmögliche emotionale Verbindung. Im Januar 1945 schließlich bleibt den Menschen in<br />
Ostpreußen keine Wahl mehr: Sie müssen vor der nahenden Front flüchten. Graf von<br />
Mahlenberg bleibt auf dem Gut zurück und überträgt seiner Tochter die Verantwortung für<br />
das Überleben ihrer Schutzbefohlenen.<br />
Dienstag, 18. <strong>Jänner</strong>, 23.30 Uhr<br />
Die Flucht der Frauen<br />
"Die Flucht der Frauen" ist die spannende, dramatische und berührende Geschichte von drei<br />
Frauen, die aus Ostpreußen und Schlesien fliehen mussten. Die drei Protagonistinnen<br />
führen die Zuschauer zurück in die längst vergangene Welt der ehemaligen Ostgebiete:<br />
Anita Motzkus, zur Entstehung des Films 67, aus einer ostpreußischen Bauernfamilie, die<br />
jahrelang als Wolfskind lebte, Vera von Lehndorff, ebenfalls 67, aus einer ostpreußischen<br />
Grafenfamilie, und Elisabeth Baronin von Maltzan, 93, aus Schlesien, begegnen ihrer<br />
Vergangenheit.<br />
Die Gefühle und Bilder, die bei der Begegnung mit dem Damals entstehen, rühren an<br />
Schichten der Erinnerung, die jahrzehntelang vergessen und verdrängt wurden: Zu groß<br />
waren die Traumata über Kriegserlebnisse, die Scham und die Schuldgefühle der Frauen<br />
und Kinder, die in diesem gewaltsamen, durch die Nazis verschuldeten Migrationsprozess zu<br />
Opfern wurden. Die Schrecken des Krieges und der Flucht liegen weit mehr als 60 Jahre<br />
zurück. Dennoch: Die Erfahrung der Gewalt, der Entwurzelung und des Heimatverlustes<br />
blieben für die drei Frauen ein beherrschendes Thema bis heute. Die Suche nach der<br />
eigenen Identität, nach einer neuen Existenz und Zugehörigkeit liegt tief in den Familien und<br />
begleitet das Leben der Flüchtlinge und das ihrer Familien bis in die dritte Generation hinein.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Mittwoch, 19. <strong>Jänner</strong>, 21.45 Uhr<br />
Die Flucht (2/2)<br />
Januar 1945. Nachdem die Ostfront immer näher rückt, ergreifen die Bewohner Ostpreußens<br />
panisch die Flucht. Auch Lena Gräfin von Mahlenberg führt einen Treck, der überwiegend<br />
aus Frauen und Kindern besteht, durch einen unbarmherzigen Winter in Richtung Bayern.<br />
Neben der Verantwortung für die ihr anvertrauten Menschen ist Lena auf der verzweifelten<br />
Suche nach ihrer achtjährigen Tochter Victoria, die sich bei dem Flüchtlingstrupp des<br />
Kriegsgefangenen François versteckt hatte. Während die Rote Armee plündernd und<br />
vergewaltigend in Ostpreußen einmarschiert, ermordet die fanatische deutsche Wehrmacht<br />
auf ihrem Rückzug gnadenlos sämtliche Kriegsgefangenen und Deserteure. Auf dem Gut<br />
des desillusionierten Rüdiger Graf von Gernstorff und dessen Frau Sophie trifft Lena nach<br />
einem dramatischen Zwischenfall endlich ihre Tochter und François wieder. Wenig später<br />
taucht dort auch Heinrich von Gernstorff mit seiner Wehrmachts-Einheit auf. Der<br />
hochrangige, noch immer verbissen linientreue Soldat schließt sich dem Flüchtlingstreck als<br />
uniformierter Begleiter und Beschützer an. Auf dem langen und beschwerlichen Weg<br />
Richtung Westen entwickelt sich unter Heinrichs eifersüchtigen Augen eine immer<br />
intensivere Beziehung zwischen Lena und François. Von ihrer besten Freundin Babette vor<br />
den Konsequenzen gewarnt, gibt Lena ihre Liebe schließlich auf: Um sein Leben zu<br />
schützen, schickt sie François fort. Im Frühling 1945 erreicht der Flüchtlingstreck Bayern. Die<br />
alte Gesellschaftsordnung hat sich aufgelöst. Lena entscheidet sich endgültig gegen<br />
Heinrich, der noch immer an die Ideologie der Nazis glaubt. Sie lässt ihre Vergangenheit<br />
hinter sich und versucht, sich aus den Trümmern ihrer Existenz eine Zukunft zu schaffen. Da<br />
trifft sie eines Tages François wieder, der mittlerweile für die alliierten Befreier arbeitet ...<br />
HR<br />
Freitag, 24. <strong>Dezember</strong>, 12.00 Uhr<br />
Endlich wieder Stille Nacht<br />
Der Krieg seit einem halben Jahr zu Ende, kein Fliegeralarm mehr, kein Flak- und Front-<br />
Getöse - Weihnachten 1945. Nach sieben Jahren Krieg endlich wieder ein Fest des Friedens<br />
und der Freude? Auch wenn das Schlimmste überstanden scheint, steht die erste<br />
Friedensweihnacht noch ganz im Zeichen des großen Infernos. Die Familien zerrissen und<br />
dezimiert, Ungewissheit in einem zerstörten und besetzten Land. Viele Frauen haben keinen<br />
Mann mehr, viele Kinder keinen Vater, viele Menschen kein Haus, keine Bleibe, Millionen<br />
haben die Heimat verloren, Vertriebene auf der Suche nach einem neuen Zuhause irgendwo<br />
in Deutschland. Die meisten Männer hungern noch in den Kriegsgefangenenlagern,<br />
Tausende Kilometer entfernt von den Liebsten daheim. Die Versorgungslage ist schlecht.<br />
Besonders in den Städten ist es schwierig, satt zu werden und eine warme Stube zu finden<br />
inmitten der Ruinenlandschaften. Entsprechend bescheiden fällt das traditionsreiche<br />
deutsche Familienfest aus. Die Dokumentation präsentiert Geschichten und Erlebnisse, die<br />
die Menschen damals in Atem hielten und bewegten - nachdenkliche, aber auch heitere<br />
Geschichten, Geschichten vom (Über-) Leben in einer schwierigen Zeit.<br />
Montag, 3. <strong>Jänner</strong>, 16.00 Uhr<br />
Ostpreußens Zauberwald<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Die Rominter Heide im äußersten Osten Ostpreußens war einst das bevorzugte Jagdgebiet<br />
der Hohenzollern, später dann der Nazis. Heute durchzieht die russische Grenze den<br />
Urwald, in dem noch immer Rothirsche, Elche, Luchse und Wölfe leben: ein naturbelassener<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Wald mit uralten Eichen, Fichten und Kiefern, mit einsamen Waldseen, Brüchen,<br />
Schonungen und Mooren. Filmautor Wolfgang Wegner macht sich zwischen Goldap und<br />
Szittkehmen auf die Suche nach Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart, begegnet<br />
Menschen am Rande der Rominter Heide: Förstern, Waldarbeitern, Bauern, Handwerkern,<br />
Jungen und Alten, einer Lehrerin, die Deutschunterricht gibt, einem Pfarrer, der Trost<br />
spendet in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit hier im äußersten polnischen Nordosten. An<br />
der Grenze zu Russland patrouillieren polnische Soldaten. Deutsche Töne hört man nur<br />
selten in den kleinen Orten rund um den Zauberwald. Aus Ostpreußen wurde nach dem<br />
Krieg die polnische Woiewodschaft Warmia i Masuri, der Regierungsbezirk Ermland und<br />
Masuren, aus der Rominter Heide die Puszca Romicka. Was geblieben ist, sind die alten<br />
Backsteinhäuser, erbaut in preußischer Zeit, und ein paar unkrautüberwachsene Gleise,<br />
über die einst die Personenzüge von Lyck über Goldap nach Gumbinnen bummelten.<br />
Dienstag, 4. <strong>Jänner</strong>, 16.00 Uhr<br />
Winter in Ostpreußens Zauberwald<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Auf seiner filmischen Reise durch die Rominter Heide im Nordosten Polens, nicht weit von<br />
Russland und Litauen entfernt, hat Wolfgang Wegner Land und Leute wiederentdeckt und<br />
Tiere beobachtet, die anderenorts in Europa längst verschwunden sind: Elche, Wölfe,<br />
Fischotter und sogar einen Luchs. Berühmt wurde die Rominter Heide durch ihre kapitalen<br />
Rothirsche, die Rominter Hirsche. Sie machten einst Ostpreußens Zauberwald zum<br />
bevorzugten Jagdrevier der preußischen Monarchen. Die Bauern in diesem Teil Polens<br />
leben noch mit den Jahreszeiten. Ende November, Anfang <strong>Dezember</strong> wird ein Schwein<br />
geschlachtet, das die Familien über den Winter bringt. Manche Frauen haben sich auf die<br />
Herstellung von Baumkuchen spezialisiert. In vielen Teilen Polens und auch im ehemaligen<br />
Ostpreußen hat die Herstellung von Baumkuchen eine lange Tradition. Auf der winterlichen<br />
Reise in die Rominter Heide begegnet Wolfgang Wegner Förstern und Waldarbeitern, einem<br />
Mann, der im ehemaligen Bahnhof von Szittkehmen lebt, dem Schweizer Jagdschriftsteller<br />
Andreas Gautschi, zwei jungen Leuten, die mitten im Wald eine kleine Pension betreiben<br />
und ihren Gästen köstliche Spezialitäten der Region servieren, und er begleitet polnische<br />
Grenzschützer, die, seitdem Polen Mitglied der Europäischen Union ist, die europäische<br />
Außengrenze bewachen. Sie durchschneidet die Rominter Heide, die Puscza Romincka.<br />
Sonntag, 16. <strong>Jänner</strong>, 12.00 Uhr<br />
Ostpreußens Norden (1/2)<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Ostpreußens Norden: Das ist jener Teil des ehemaligen deutschen Ostpreußens, der seit<br />
dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Russland gehört und Kaliningradskaja Oblast heißt.<br />
An die deutsche Zeit erinnert an manchen Orten der rote Backstein. Wahrzeichen<br />
Königsbergs, Krönungsstadt der preußischen Könige, ist der imposante Dom. Deutsche<br />
Orgelbauern bauen eine Doppelorgel ein - die größte in Russland. Auf dem Areal des<br />
einstigen Schlosses sind heute russische Archäologen beschäftigt. An der Immanuel-Kant-<br />
Universität erläutert eine Philosophie- Professorin die Bedeutung Kants für moderne<br />
Gesellschaften. In Rauschen, heute Swetlogorsk, einst mondäner Badeort an der<br />
Samlandküste, stellt die Sendung den Besitzer eines Bernsteingeschäftes und den Künstler<br />
vor, der die gigantische Sonnenuhr auf der Promenade geschaffen hat. In Rossitten auf der<br />
Kurischen Nehrung befindet sich noch immer die 1901 gegründete Vogelwarte. Die Kurische<br />
Nehrung wird durch das Haff vom Festland getrennt. Dort, in Gilge, erzählt eine<br />
Russlanddeutsche von deutschen Besuchern auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Die<br />
Elchniederung hoch oben im Norden des Kaliningrader Gebietes war das beliebteste<br />
Jagdrevier Kaiser Wilhelms II. Dem inmitten unberührter Natur gelegenen kaiserlichen<br />
Jagdhaus Pait will ein Mann aus Berlin zu neuer Blüte verhelfen.<br />
Sonntag, 23. <strong>Jänner</strong>, 12.00 Uhr<br />
Ostpreußens Norden (2/2)<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Film von Wolfgang Wegner<br />
Tilsit an der Memel ist heute eine durch und durch russische Stadt. Nur einige alte<br />
Bürgerhäuser in der ehemaligen Tilsiter Prachtmeile, der Hohen Straße, haben dem Zweiten<br />
Weltkrieg überstanden. Wahrzeichen Tilsits - heute Sovietsk <strong>–</strong> ist die Brücke über die<br />
Memel, die Luisenbrücke. Vor 200 Jahren war Tilsit Schauplatz des Tilsiter Friedens. Ein<br />
Historiker, der alles darüber weiß, erzählt spannende Geschichten. Im ehemaligen<br />
Lasdehnen verrät der Besitzer eines Privatmuseums, warum immer wieder Deutsche auf der<br />
Suche nach der eigenen Vergangenheit in den Ort kommen. Auf dem Weg nach Gumbinnen<br />
sind noch an vielen Orten die Narben des Krieges zu erkennen. In der Aula der ehemaligen<br />
Friedrichschule von Gumbinnen wird ein riesiges Fresko restauriert. Es zeigt die Ankunft<br />
Tausender von Salzburgern. König Friedrich Wilhelm I. hatte den wegen ihres Glaubens<br />
Verfolgten eine neue Heimat gegeben. Am Rande der Rominter Heide hat ein Ehepaar das<br />
ehemalige Forsthaus von Warnen in ein Gästehaus umgewandelt. Hier gibt es den besten<br />
Borscht im ganzen Königsberger Gebiet. In Trakehnen, 1731 gegründet, ist vom Mythos des<br />
ehemaligen preußischen Hauptgestütes nicht viel geblieben. Nur das alte<br />
Landstallmeisterhaus und das Gestütstor mit dem Emblem Trakehnens, der Elchschaufel,<br />
erzählen von längst vergangenen Zeiten.<br />
MDR<br />
Samstag, 18. <strong>Dezember</strong>, 11.36 Uhr<br />
Winter in Ostpreußens Zauberwald<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Die Welt des kleinen Glücks liegt im Nordosten Polens, nicht weit von Russland und von<br />
Litauen entfernt. In der Rominter Heide ist es im Winter ganz besonders still. Auf ihrer Reise<br />
entdecken die Filmemacher Land und Leute und beobachten Tiere, die andernorts in Europa<br />
längst verschwunden sind: Elche, Wölfe, Fischotter und sogar einen Luchs. Berühmt,<br />
beinahe legendär aber wurde die Rominter Heide durch ihre kapitalen Rothirsche, die<br />
Rominter Hirsche. Sie machten einst Ostpreußens Zauberwald zum bevorzugten Jagdrevier<br />
der preußischen Monarchen.<br />
Die Bauern in diesem Teil Polens leben noch mit den Jahreszeiten. Ende November, Anfang<br />
<strong>Dezember</strong> wird ein Schwein geschlachtet, das die Familien über den Winter bringt. In den<br />
Dörfern verdienen sich so manche Familien ein Zubrot. Und dabei sind der Phantasie keine<br />
Grenzen gesetzt. Manche Frauen haben sich auf die Herstellung von Baumkuchen<br />
spezialisiert. In vielen Teilen Polens und auch im ehemaligen Ostpreußen hat die Herstellung<br />
von Baumkuchen eine lange Tradition.<br />
Der Film begleitet Andreas Gautschi, einen Schweizer Jagdschriftsteller, der hier seinen<br />
Lebensmittelpunkt hat, zwei junge Leute, die mitten im Wald eine kleine Pension betreiben<br />
und ihren Gästen köstliche Spezialitäten der Region servieren und polnische Grenzschützer,<br />
die, seitdem Polen Mitglied der Europäischen Union ist, die europäische Außengrenze<br />
bewachen. Sie durchschneidet die Rominter Heide, die Puscza Romincka.<br />
Samstag, 25. <strong>Dezember</strong>, 14.30 Uhr<br />
Weihnachten im Böhmerwald<br />
Film von Danko Handrick<br />
Der Winter im Böhmerwald ist rau und abweisend. Wo früher der Eiserne Vorhang West und<br />
Ost teilte, liegt eine der einsamsten und urtümlichsten Landschaften Mitteleuropas. Wenn es<br />
in der Vorweihnachtszeit draußen dämmert und der Wind pfeift, rücken die Familien deshalb<br />
zusammen. Alte Traditionen wie das Krippenschnitzen sind hier noch lebendig, und<br />
manchmal ist bei den alten Leuten sogar noch der Klang des Böhmerwäldlerischen zu hören.<br />
Und über allem liegt das Rauschen des endlosen Waldes, in dem Märchen und Legenden<br />
schwingen. Und zwischen Weihnachtskarpfen und Christmette rückt in der winterlichen<br />
Abgeschiedenheit des Böhmerwaldes auch der Aberglaube der Vorfahren näher. Am<br />
Heiligen Abend, so glaubten die Menschen hier früher, gewähren Orakel einen Blick in die<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Zukunft. Wir blicken in die Vergangenheit des Böhmerwaldes und in die Zukunft. Und mit ein<br />
wenig Glück treffen wir die Fee Sumava, "Die Rauschende", die mythische Herrscherin des<br />
Böhmerwaldes, die dem Wald im Tschechischen ihren Namen gegeben hat.<br />
Dienstag, 4. <strong>Jänner</strong>, 10.48 Uhr<br />
Spndlermühle: Rübezahl und Rambazamba<br />
Film von Bettina Renner<br />
"Einst gehörte schon viel Glück dazu, ein Quartier in der Saison zu bekommen. Für uns aus<br />
der DDR waren die Hotels oft unerschwinglich. Also haben wir immer die billigeren<br />
Pensionen gewählt." So erzählen die Boigks aus Weimar über ihre Ferien in Spindermühle<br />
vor 1989. Fleisch hatten sie extra zu Hause eingeweckt und ins befreundete sozialistische<br />
Nachbarland mitgenommen. Seit 30 Jahren fährt Dieter Boigk mit seiner Frau inzwischen ins<br />
Riesengebirge. Als leidenschaftlicher Skilangläufer ist für ihn der Winterurlaub ein ideales<br />
Trainingslager. Denn regelmäßig bestreitet er Skimarathonwettkämpfe. Sehr gut weiß er<br />
noch, wie es damals war: Auf Komfort wurde wenig Wert gelegt und als gelernter DDR-<br />
Bürger musste man so gut wie alles mitnehmen. Denn große Sprünge waren einfach nicht<br />
drin. Schließlich war es nur erlaubt, 30 Mark der DDR pro Tag und Person in tschechische<br />
Kronen umzutauschen.<br />
Das alles ist kaum mehr vorstellbar. Die Zeiten haben sich sehr geändert. Die Boigks<br />
schlafen im Hotel Montana. Ihre vielgeliebten böhmischen Knödel werden langsam aber<br />
sicher von Pizza verdrängt. Der günstige Umtauschkurs zieht heute viele Touristen in das<br />
Riesengebirge. Jedes Jahr im Februar erfolgt zum Beispiel eine Invasion der Dänen. Über<br />
2.000 kommen an einem Tag. Dann hat Mads Bendix sprichwörtlich alle Hände voll zu tun.<br />
Er betreibt mit seiner Frau eine kleine Firma, die sich speziell um die dänischen Touristen<br />
kümmert. Mads Bendix ist ihr Landsmann. Anfang der 90er-Jahre kam er zufällig ins<br />
Riesengebirge. Er verliebte sich und blieb. Tochter Theresa wird in diesem Jahr eingeschult.<br />
Wenn ihm der Trubel manchmal in der Saison zu viel wird, fährt Mads hoch in die Berge.<br />
"Wenn ich hier stehe, den Wind über den Bergkamm pfeifen höre und die Sonne im Gesicht<br />
und den Schnee unter meinen Füßen spüre, dann weiß ich, warum ich hier bin. Weil es hier<br />
wunderschön ist."<br />
Mittwoch, 12. <strong>Jänner</strong>, 12.30 Uhr<br />
Das Zittauer Gebirge<br />
Film von Karin Ludwig<br />
Im südöstlichen Zipfel Sachsens liegen das Zittauer Gebirge, das kleinste Mittelgebirge<br />
Deutschlands, und die Stadt Zittau, nach der das Gebirge benannt ist. Jahrzehntelang war<br />
hier die Welt zu Ende - eine Grenze zu Polen, eine zu Tschechien. In der DDR waren diese<br />
Grenzen zu den "Brudervölkern" nahezu unpassierbar. Dem Besucher präsentiert sich Zittau<br />
mit restaurierten barocken Wohnhäusern und Handelshöfen, sprudelnden Brunnen und<br />
einem Rathaus im Stil eines italienischen Palazzo Grande als lebendige Stadt mit<br />
südländischem Flair. Kleine Geschäfte und Cafés laden zum Flanieren und Verweilen ein.<br />
Die reiche Kulturgeschichte der Stadt und einzigartige Denkmale wie das Fastentuch locken<br />
Touristen an.<br />
Mit der EU-Erweiterung rückt die Region aus einer Randlage ins Zentrum Europas. Viele der<br />
hier lebenden Menschen begreifen das als Chance, der Region wirtschaftlich auf die Beine<br />
zu helfen. Der Tourismus ist heute die Haupterwerbsquelle im Zittauer Gebirge. Dichte<br />
Wälder, schroffe Felsen und würzige Luft locken Gäste auch in die kleinen Orte entlang der<br />
böhmischen Grenze zum Wandern und Klettern. Damit sich die Gäste wohl fühlen, wurde<br />
einiges getan. Umgebindehäuser, in denen früher der Webstuhl stand, sind nunmehr Hotels,<br />
gemütliche Pensionen, urige Gasthäuser. Die Gäste können im solarbeheizten Wasser eines<br />
der Gebirgsbäder baden oder sich im modernen Freizeit- und Eissportzentrum entspannen.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Die hier lebenden Menschen sind stolz auf ihre Kultur, die Traditionen und ihre Mundart mit<br />
dem rollenden "R", nicht zuletzt deshalb ist die Amateur-Rockband "Pech und Schwefel" so<br />
überaus erfolgreich. Ihre Songs spiegeln die Gedanken- und Gefühlswelt junger Leute aus<br />
der Region. Ein Musikjournalist nannte sie "die geilste Mundartnummer seit BAP".<br />
Donnerstag, 13. <strong>Jänner</strong>, 10.33 Uhr<br />
Die Oder (1)<br />
Film von Christoph Hauschild<br />
Weit geht der Blick von der Burg Stary Jicin über das mährische "Kuhländchen" im äußersten<br />
Osten Tschechiens. Wer die Burg besaß, so hieß es, hatte die Macht über die Alte<br />
Handelsstraße. Schon vor über 1.000 Jahren wurden über die Mährische Pforte Waren von<br />
Nord nach Süd transportiert, Bronze etwa oder das Gold der Ostsee, der Bernstein. Nicht<br />
weit davon, tief verborgen in den Wäldern der westlichen Sudeten, entspringt das Flüsschen<br />
Oder. An seinen Ufern tummeln sich Fischotter, in den Wäldern leben Wölfe und Luchse. Im<br />
ausgehenden Winter wetteifern Birkhähne in spektakulären "Turnieren" um die Gunst der<br />
Hennen. In der Mährischen Pforte liegen zahlreiche kleine Teiche entlang des Flusslaufs.<br />
Rau erklingen die Rufe der balzenden Fischreiher aus der großen Kolonie, und in der<br />
Biberburg wächst Nachwuchs heran. Wenn die Oder das Schlesische Tiefland zwischen<br />
Opole und Wroclaw erreicht, hat sie viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren. Wo früher<br />
Auwälder die Ufer säumten, zwängt sie sich heute durch ein enges begradigtes Bett.<br />
Zahlreiche Schleusen und Wehranlagen dienen den Interessen der Schifffahrt. Im Sommer<br />
1997 hatte das katastrophale Folgen: In nur vier Tagen fiel in den Beskiden elfmal so viel<br />
Regen wie sonst im gesamten Juli. Die Nebenflüsse ließen die Oder zu einem wilden Strom<br />
anschwellen, den das enge künstliche Bett im Tiefland nicht fassen konnte.<br />
Montag, 17. <strong>Jänner</strong>, 15.30 Uhr<br />
Eine Stadt, die wieder Worte findet: Brünn<br />
Film von Danko Handrick<br />
Glanz und Schrecken der Brünner Geschichte begegnen sich im Garten des<br />
Augustinerklosters am Fuße des Spielbergs. Hier legte Gregor Mendel mit seinen<br />
Kreuzungsversuchen 1865 den Grundstein der Genetik - und hier nahm 1945 der Brünner<br />
Todesmarsch seinen Ausgang, die Vertreibung der Deutschen. Die gegensätzlichen<br />
Gesichter der Stadt - kaum jemand kennt sie so gut wie Jiri Kratochvil. Brünn ist das<br />
Lebensthema für den Grandseigneur der tschechischen Literatur, der uns mit seinen Augen<br />
durch die Stadt führt. Aber wir lernen auch Adam Ondra kennen, den 17-jährigen Kletter-<br />
Vizeweltmeister, der in den Felsen rund um seine Heimatstadt trainiert. Und Martin Malecek,<br />
der um Denkmalschutz für seine Plattenbausiedlung kämpft. Unter allem aber liegt eine<br />
zweite Schicht der Stadt - das abgewandte Brünn, die oft verdrängte Geschichte der Stadt.<br />
Die Kunsthistorikerin Katerina Tuckova gehört zu der jungen Generation, die anfängt Fragen<br />
zu stellen. Sie sucht nach den Spuren der Deutschen, die vor 65 Jahren hier ihre Heimat<br />
verlassen mussten.<br />
Donnerstag, 20. <strong>Jänner</strong>, 10.33 Uhr<br />
Die Oder (2)<br />
Film von Christoph Hauschild<br />
Einsame Strände, stille Altarme, weite Wiesen und romantische Dörfer säumen<br />
Deutschlands östlichsten Fluss, die Oder. Heute ist die weitläufige Flussaue, die über<br />
Jahrhunderte vom Menschen gestaltet wurde, eine Kulturlandschaft von unschätzbarem<br />
Wert. Die Grenzregion, einst Synonym für die Teilung Europas, ist bis heute auch Refugium<br />
zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen. Christoph Hauschild folgt dem Flusslauf von der<br />
Neiße bis zum Haff, zeigt die Verwandlung der Auenlandschaft im Lauf der Jahreszeiten,<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
porträtiert Natur und Menschen. Sein Film zeigt atemberaubende Aufnahmen von jagenden<br />
Seeadlern und balzenden Reihern, er blickt in die Kinderstube von Fuchs und Schwarzmilan,<br />
beobachtet Kormorane und Biber. Raritäten wie Wachtelkönig, Blaukehlchen und<br />
Karmingimpel gehören ebenso zur Oderlandschaft wie die Menschen, die am Fluss leben.<br />
Doch die Region leidet unter Landflucht, die einmalige Kulturlandschaft ist in Gefahr.<br />
Diejenigen, die geblieben sind, wie der Fischer Zahn und der Schäfer Israel, schwärmen<br />
jedoch von der herben Schönheit ihrer Heimat.<br />
Im Herbst erfüllen die Rufe tausender Zugvögel die in Nebel gehüllte Auenlandschaft. Die<br />
meisten bleiben so lange, bis im Winter die großen Polder geflutet werden. Dann verwandelt<br />
sich die Landschaft in eine riesige Wasserfläche. Für Landbewohner gibt es nun nur noch<br />
die Inseln, die aus dem Wasser ragen. Mit einem Spezialboot folgt Christoph Hauschild den<br />
Tieren, dokumentiert den winterlichen Überlebenskampf der Tiere des Odertals, zeigt, wie<br />
Rehe sich durch die Wassermassen zu ihren Nahrungsgründen kämpfen und hungrige<br />
Seeadler an den letzten Eislöchern nach Wasservögeln jagen.<br />
N3<br />
Montag, 20. <strong>Dezember</strong>, 11.30 Uhr<br />
Ostpreußens Wälder<br />
Film von Thomas Willers<br />
Ostpreußen <strong>–</strong> ein Land der Seen und historischen Städte. Seine tiefen Wälder aber haben<br />
noch viel mehr zu bieten: eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, wie man sie nur noch in<br />
wenigen europäischen Gebieten findet.<br />
Gedreht von dem renommierten Naturfilmer Thomas Willers wird diese abgelegene Region<br />
Osteuropas in diesem Film zu allen Jahreszeiten vorgestellt. Die weiten Wälder und<br />
angrenzenden Wiesen bieten Platz für große Herden von freilebenden Wisenten,<br />
Wildschweinen und Damwild. Auch Füchse gibt es hier, obwohl sie in der Vergangenheit von<br />
Jagdgesellschaften arg verfolgt wurden. Heute können sie in der von Menschen fast<br />
ungestörten Natur gut überleben. Auch der reichen Vogelwelt kommt die Ruhe dieser<br />
faszinierenden Naturlandschaft zugute: Störche und Kraniche sind hier beheimatet, Eisvögel<br />
und viele Arten von Singvögeln.<br />
Ostpreußen ist ein melancholisches Land, von vielen Bewohnern ehemals verlassen.<br />
Geblieben ist die einmalige Natur: satte, grüne Wiesen, von kleinen Bächen durchzogen,<br />
tiefe Wälder <strong>–</strong> eine unfassbare Idylle, von Förstern bewacht, von den wenigen hier lebenden<br />
Bauern und Fischern kaum gestört. Eine faszinierende Region im Osten Polens.<br />
Donnerstag, 23. <strong>Dezember</strong>, 14.15 Uhr<br />
Weihnachten im Böhmerwald<br />
Film von Ralf Kaiser<br />
Der Böhmerwald in Tschechien war bis Kriegsende Heimat der Sudetendeutschen. Nach<br />
Flucht und Vertreibung sind nur noch wenige Menschen in der alten Heimat geblieben. Der<br />
Film begleitet die deutschstämmige Familie Peraus und die tschechische Familie Talirs<br />
durch die Weihnachtszeit.<br />
Beide Familien leben in einem kleinen Dorf im südlichen Böhmerwald und pflegen die alten<br />
Weihnachtsbräuche. Natürlich werden Plätzchen gebacken, und Oma Talir hat noch das alte<br />
Striezelrezept im Kopf. Ein Schwein wird geschlachtet und für das Festessen am Heiligen<br />
Abend muss ein Karpfen auf den Tisch. Nachdem die Zeit des Kommunismus vorüber ist,<br />
gibt es im wunderschönen Ceský Krumlov, zu Deutsch Böhmisch Krumau an der Moldau,<br />
auch wieder ein öffentliches Krippenspiel. Eva Peraus spendiert ihren Kindern eine Fahrt<br />
nach Kaspersky Hory (Bergreichenstein), um bei einem Krippenschnitzer eine neue Krippe<br />
zu kaufen und überrascht die beiden dann noch mit einer Schlittenfahrt durch den tief<br />
verschneiten Böhmerwald.<br />
Der 50-jährige Jiri Talirs klettert, ängstlich beobachtet von Tochter Stepanka, hoch in einen<br />
Baum, um einen Mistelzweig als Glücksbringer abzubrechen. Die Talirs sind eine besonders<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
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musikalische Familie. Sie singen gemeinsam Adventslieder und sorgen für die musikalische<br />
Gestaltung des Weihnachtsgottesdienstes. Und dann gibt es endlich die von den Kindern<br />
beider Familien heiß ersehnte Bescherung.<br />
Montag, 3. <strong>Jänner</strong>, 22.30 Uhr<br />
Die Flucht (1/2)<br />
Sommer 1944. Lena Gräfin von Mahlenberg macht sich von Berlin aus auf den Weg in ihre<br />
Heimat Ostpreußen. Sie will sich endlich mit ihrem todkranken Vater Berthold von<br />
Mahlenberg aussöhnen. Acht Jahre zuvor war es zum Bruch gekommen, als Lena<br />
Ostpreußen verließ, um ihre uneheliche Tochter Victoria großzuziehen, anstatt Heinrich Graf<br />
von Gernstorff zu heiraten. Auch um zu beweisen, dass sie eine gute Tochter ist, übernimmt<br />
Lena in den Kriegswirren die Verantwortung für das Mahlenbergsche Gut und lässt sich auf<br />
die Gepflogenheiten des Adels ein. Heinrichs Bruder hingegen, Ferdinand von Gernstorff,<br />
gerade als Soldat von der Ostfront zurückgekehrt, kann die ideologische Blindheit der<br />
deutschen Bevölkerung nicht mehr ertragen <strong>–</strong> traumatisiert durch die Greueltaten der<br />
Wehrmacht, ist er der Einzige, der die Dinge beim Namen nennt, sehr zum Unmut seines<br />
linientreuen Bruders und des autoritären Vaters Rüdiger. Zur gleichen Zeit gelingt es Lena,<br />
die selbstbewusst gegen absurde Befehle des Militärs vorgeht und sich auch für die Rechte<br />
der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter einsetzt, ihre Tochter aus der<br />
Kinderlandverschickung zurückzuholen. Unterdessen rückt die Front immer näher. Der Krieg<br />
ist für Deutschland so gut wie verloren. Wie die meisten Menschen in ihrer Umgebung<br />
verdrängt Lena zunächst die Wahrheit. Doch ein Mann auf ihrem Hof macht sie immer<br />
wieder auf die nahende Katastrophe aufmerksam: François Beauvais, ein französischer<br />
Kriegsgefangener. Zwischen ihm und Lena entwickelt sich eine ebenso zaghafte wie<br />
unmögliche emotionale Verbindung. Im Januar 1945 schließlich bleibt den Menschen in<br />
Ostpreußen keine Wahl mehr: Sie müssen vor der nahenden Front flüchten. Graf von<br />
Mahlenberg bleibt auf dem Gut zurück und überträgt seiner Tochter die Verantwortung für<br />
das Überleben ihrer Schutzbefohlenen.<br />
Dienstag, 4. <strong>Jänner</strong>, 00.00 Uhr<br />
Die Flucht der Frauen<br />
"Die Flucht der Frauen" ist die spannende, dramatische und berührende Geschichte von drei<br />
Frauen, die aus Ostpreußen und Schlesien fliehen mussten. Die drei Protagonistinnen<br />
führen die Zuschauer zurück in die längst vergangene Welt der ehemaligen Ostgebiete:<br />
Anita Motzkus, zur Entstehung des Films 67, aus einer ostpreußischen Bauernfamilie, die<br />
jahrelang als Wolfskind lebte, Vera von Lehndorff, ebenfalls 67, aus einer ostpreußischen<br />
Grafenfamilie, und Elisabeth Baronin von Maltzan, 93, aus Schlesien, begegnen ihrer<br />
Vergangenheit.<br />
Die Gefühle und Bilder, die bei der Begegnung mit dem Damals entstehen, rühren an<br />
Schichten der Erinnerung, die jahrzehntelang vergessen und verdrängt wurden: Zu groß<br />
waren die Traumata über Kriegserlebnisse, die Scham und die Schuldgefühle der Frauen<br />
und Kinder, die in diesem gewaltsamen, durch die Nazis verschuldeten Migrationsprozess zu<br />
Opfern wurden. Die Schrecken des Krieges und der Flucht liegen weit mehr als 60 Jahre<br />
zurück. Dennoch: Die Erfahrung der Gewalt, der Entwurzelung und des Heimatverlustes<br />
blieben für die drei Frauen ein beherrschendes Thema bis heute. Die Suche nach der<br />
eigenen Identität, nach einer neuen Existenz und Zugehörigkeit liegt tief in den Familien und<br />
begleitet das Leben der Flüchtlinge und das ihrer Familien bis in die dritte Generation hinein.<br />
Dienstag, 4. <strong>Jänner</strong>, 22.30 Uhr<br />
Die Flucht (2/2)<br />
Januar 1945. Nachdem die Ostfront immer näher rückt, ergreifen die Bewohner Ostpreußens<br />
panisch die Flucht. Auch Lena Gräfin von Mahlenberg führt einen Treck, der überwiegend<br />
aus Frauen und Kindern besteht, durch einen unbarmherzigen Winter in Richtung Bayern.<br />
Neben der Verantwortung für die ihr anvertrauten Menschen ist Lena auf der verzweifelten<br />
Suche nach ihrer achtjährigen Tochter Victoria, die sich bei dem Flüchtlingstrupp des<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
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Kriegsgefangenen François versteckt hatte. Während die Rote Armee plündernd und<br />
vergewaltigend in Ostpreußen einmarschiert, ermordet die fanatische deutsche Wehrmacht<br />
auf ihrem Rückzug gnadenlos sämtliche Kriegsgefangenen und Deserteure. Auf dem Gut<br />
des desillusionierten Rüdiger Graf von Gernstorff und dessen Frau Sophie trifft Lena nach<br />
einem dramatischen Zwischenfall endlich ihre Tochter und François wieder. Wenig später<br />
taucht dort auch Heinrich von Gernstorff mit seiner Wehrmachts-Einheit auf. Der<br />
hochrangige, noch immer verbissen linientreue Soldat schließt sich dem Flüchtlingstreck als<br />
uniformierter Begleiter und Beschützer an. Auf dem langen und beschwerlichen Weg<br />
Richtung Westen entwickelt sich unter Heinrichs eifersüchtigen Augen eine immer<br />
intensivere Beziehung zwischen Lena und François. Von ihrer besten Freundin Babette vor<br />
den Konsequenzen gewarnt, gibt Lena ihre Liebe schließlich auf: Um sein Leben zu<br />
schützen, schickt sie François fort. Im Frühling 1945 erreicht der Flüchtlingstreck Bayern. Die<br />
alte Gesellschaftsordnung hat sich aufgelöst. Lena entscheidet sich endgültig gegen<br />
Heinrich, der noch immer an die Ideologie der Nazis glaubt. Sie lässt ihre Vergangenheit<br />
hinter sich und versucht, sich aus den Trümmern ihrer Existenz eine Zukunft zu schaffen. Da<br />
trifft sie eines Tages François wieder, der mittlerweile für die alliierten Befreier arbeitet ...<br />
Mittwoch, 4. <strong>Jänner</strong>, 00.00 Uhr<br />
Damals in Ostpreußen<br />
Film von Florian Huber<br />
Das alte Ostpreußen, das sind grandiose Landschaften und Ostseestrände, Trakehner<br />
Pferde und der sinnbildliche Elch. Die Menschen im Deutschen Reich kennen die Region als<br />
Sommerfrische. Wer es sich leisten kann, fährt mit dem "Seedienst" ans Frische Haff oder an<br />
die Kurische Nehrung. Und die Politik verklärt Ostpreußen zum Bollwerk, zum Vorposten des<br />
Deutschen Reiches im Osten. Ostpreußen ist seit dem Versailler Vertrag durch den so<br />
genannten polnischen Korridor vom Reich getrennt. Das schürt Ressentiments gegen den<br />
polnischen Nachbarn.<br />
Ostpreußen - ein Land der Gegensätze. Ein Agrarland, das für die meisten nur ein karges<br />
Dasein bieten kann. Daran ändern auch finanzielle Strukturhilfen der Weimarer Republik<br />
nichts, zumal sich Bauernfunktionäre die Gelder in die eigene Tasche stecken. Die<br />
Kleinbauern gehen oft leer aus. Ganz anders lebt der ostpreußische Adel. Nirgendwo sind<br />
die Gutshöfe prächtiger, die Ländereien weitläufiger und der Standesdünkel ausgeprägter.<br />
"Ich lebte in einer fest gefügten Welt, ich kannte es nicht anders", erinnert sich Hans Graf zu<br />
Dohna, Spross eines der ältesten Adelsgeschlechter in Ostpreußen. Ein Stück Toleranz lebt<br />
aber noch: die masurische Sprache, der polnischen sehr ähnlich, wird gepflegt, Königsberg<br />
ist immer noch ein geistiges Zentrum.<br />
Doch die Menschen wenden sich einem neuen "Propheten" zu: Adolf Hitler. Die<br />
Nationalsozialisten versprechen die "nationale Auferstehung", schüren den Frust über die<br />
Demokratie. Mit Erfolg: Bei den Wahlen 1932 ist Ostpreußen eine Hochburg der NSDAP.<br />
Der Nationalsozialismus nimmt Ostpreußen im Sturm ein. Die verarmten Bauern<br />
versprechen sich Hilfe. Aber auch der Adel schlägt sich in der Mehrheit auf die Seite von<br />
Adolf Hitler. Ostpreußen gerät in den Sog von Terror und Krieg. 1938 brennt die<br />
Königsberger Synagoge. Regimegegner werden verhaftet und in Konzentrationslager<br />
verschleppt. In Ostpreußen herrscht Gauleiter Erich Koch - ein "Hitler im Provinzformat". Er<br />
verkündet feierlich den "Ostpreußenplan", lässt Straßen bauen und sogar ein Stück<br />
Autobahn erreicht die ferne Provinz. Ein eigener Gauleiter-Kult entsteht.<br />
Sommer 1939. Die Provinz wird zum Aufmarschgebiet für den Polenfeldzug. Nach dem<br />
Angriff verschwindet der "Korridor". Größere Teile Polens werden Ostpreußen zugeschlagen.<br />
Eine Million Polen, darunter viele Juden, kommen unter die Zwangsherrschaft des<br />
ostpreußischen Gauleiters. Unter ihnen Genia, eine junge Zwangsarbeiterin aus Polen, die<br />
bei Familie Donder in der Landwirtschaft hilft. Günther Donder erinnert sich, dass Genia<br />
eines Tages in Tränen aufgelöst aus dem Dorf zurückkam. Jemand hatte ihr ins Gesicht<br />
geschlagen, weil sie kein "P" getragen habe, das Kennzeichen für polnische Zwangsarbeiter.<br />
Genia wird später in eine der Munitionsfabriken des Reiches deportiert, wo sie bis<br />
Kriegsende schuftet.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
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Von der Wolfsschanze bei Rastenburg aus plant Hitler auch seinen Vernichtungskrieg gegen<br />
die Sowjetunion. Mit der militärischen Wende im Osten wächst die Gefahr für die<br />
Zivilbevölkerung in Ostpreußen. "Wir waren jung und wollten unser Leben genießen. Tanz<br />
auf dem Vulkan, das Gefühl hatte man. Doch dann sahen wir die ersten Flüchtlingszüge. Wir<br />
haben uns nur in die Augen geblickt: Was wird noch kommen?" Gisela Hannig erlebt so den<br />
Sommer 1944. Die Rote Armee steht an den Grenzen. Doch "Ostpreußen ist sicher", tönt die<br />
NS-Propaganda.<br />
Im August wird Theo Nicolai mit anderen Königsberger Hitlerjungen zu militärisch sinnlosen<br />
Schanzarbeiten an den so genannten "Erich-Koch-Wall" abkommandiert. Ende August<br />
dringen die ersten Nachrichten von der Bombardierung Königsbergs durch, für Theo Nicolai<br />
bricht eine Welt zusammen: Sein Elternhaus ist völlig zerstört. Die Legende vom "sicheren<br />
Ostpreußen" bricht in sich zusammen. Es folgt die größte Massenflucht der Geschichte. Mitte<br />
Januar beginnt die Rote Armee ihre Offensive. Mehr als 1,5 Millionen Soldaten überrollen<br />
das Land. Die Menschen fliehen in Panik an die Ostsee, in verstopfte Häfen und auf<br />
überfüllte Schiffe. Von 2,5 Millionen Ostpreußen sind zwei Millionen auf der Flucht.<br />
Hunderttausende sterben dabei im Eis, im Geschützhagel, im Tieffliegerfeuer. Wer lebend<br />
zurückbleibt, muss sich einem neuen Überlebenskampf stellen. Irmgard Schneiderat wird auf<br />
der Flucht eingeholt und von Soldaten vergewaltigt. Andere Frauen helfen ihr und schneiden<br />
ihr die Zöpfe ab. Von da an war sie ein "Junge". Die folgenden Jahre überlebt sie nur dank<br />
ihrer Tarnung: Im Dienste der sowjetischen Besatzer schlägt sie sich auf einer Sowchos als<br />
Kutscherjunge durch.<br />
Schon 1945 wird der Untergang des alten Ostpreußens offiziell besiegelt. Das Land wird<br />
aufgeteilt. Den Norden nehmen sich die Sowjets. Das alte Königsberg heißt nun Kaliningrad,<br />
nach Stalins Weggefährten. Die Stadt, Vorposten der Sowjetunion im Westen, wird zur<br />
sozialistischen Mustersiedlung umgebaut: Die Ruine der einstigen preußischen Metropole<br />
weicht gewaltigen Plattenbausiedlungen. Der südliche Teil Ostpreußens wird polnisch.<br />
Neusiedler, darunter Vertriebene aus Polens Osten, den sich Stalin einverleibt hat, suchen<br />
hier eine neue Heimat. Für die Deutschen ist kein Platz mehr. Nur ganz wenige bleiben<br />
trotzdem. Der junge Masure Erich Neumann ist allein in seinem Dorf Pustnik zurückgebliebe,<br />
seit 1945 die Mutter geflohen ist und der Vater von den Russen abgeholt wurde. Erich<br />
Neumann lebt noch heute in seinem Elternhaus. "Das ist meine Heimat. Ich bin hier geboren<br />
und zur Schule gegangen, habe eine deutsche Schule besucht und eine polnische.<br />
Eingesegnet wurde ich und geheiratet hab ich. Und deswegen muss ich hier begraben<br />
werden. In Masuren."<br />
Mittwoch, 4. <strong>Jänner</strong>, 01.30 Uhr<br />
Königsberg - Kaliningrad<br />
Die russische Exklave Kaliningrad ist nicht größer als Schleswig-Holstein, was, mit<br />
russischen Maßstäben gemessen, sehr klein ist. Und doch ist das frühere nördliche<br />
Ostpreußen zwischen Memel und Frischem Haff zum Dreh-und Angelpunkt der<br />
deutschrussischen Beziehungen geworden. Die Geografie mag eine Ursache dafür sein.<br />
Schließlich ist Kaliningrad nur 600 Kilometer von Berlin entfernt, nach Moskau ist es doppelt<br />
so weit.<br />
Wichtiger aber ist die rasante Entwicklung, die die westlichste Provinz Russlands in den<br />
vergangenen 20 Jahren genommen hat. Vom isolierten militärischen Sperrgebiet zu einer<br />
der am schnellsten wachsenden Regionen Europas. Mehr als 350 deutsche Firmen haben<br />
sich hier niedergelassen. In der deutsch-russischen Handelsstatistik liegt Kaliningrad hinter<br />
Moskau und St. Petersburg bereits auf Platz drei. Die gemeinsame Geschichte war lange ein<br />
Tabuthema. Meist wurde sie reduziert auf den Vernichtungskrieg Hitlerdeutschlands gegen<br />
die Sowjetunion. Inzwischen haben die Kaliningrader das Erbe der Königsberger<br />
angenommen. "Die Zeit der Zerstörung von Kulturdenkmälern ist ein für allemal vorüber",<br />
sagt Gouverneur Boos in diesem Film und verspricht sogar den Wiederaufbau des zerstörten<br />
Stadtschlosses. Symbol dieser neuen Haltung zum deutschen Erbe ist der wieder<br />
aufgebaute Dom. Die Stadtverwaltung wollte ihn ursprünglich dem Erdboden gleichmachen.<br />
Heute gilt Ministerpräsident Putin als wichtigster Förderer des Domprojektes. Ein Drittel des<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Geldes für den Wiederaufbau, die große Uhr und die neue Orgel stammen übrigens aus<br />
Deutschland. Das erste Konzert eines deutschen Sinfonieorchesters im Januar <strong>2010</strong> im<br />
wiederaufgebauten Dom ist daher nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern wird Deutsche<br />
und Russen in Kaliningrad wieder ein kleines bisschen näher bringen.<br />
Mittwoch, 4. <strong>Jänner</strong>, 02.15 Uhr<br />
Taxi nach Königsberg<br />
Film von Christian Gramstadt<br />
Hans Wiegner ist Taxifahrer - und Spezialist für die ausgedehnten Touren älterer Damen, die<br />
nicht mit Bus, Bahn oder Flugzeug auf große Fahrt gehen, sondern per Taxi. Diesmal geht<br />
es von Königsfeld im Schwarzwald nach Kaliningrad, dem ehemaligen Königsberg in<br />
Ostpreußen.<br />
Fahrgast ist Christa Pfeiler, 75 Jahre alt und gebürtige Königsbergerin. Nach mehr als 60<br />
Jahren will Christa Pfeiler mit Hans Wiegner und seinem Taxi auf große Erinnerungstour in<br />
ihre verlorene Heimat gehen.<br />
Mittwoch, 4. <strong>Jänner</strong>, 02.45 Uhr<br />
Verschollen in Ostpreußen<br />
Film von Hans-Dieter Rutsch<br />
Der Film macht einen Rückblick auf die Geschichte der so genannten Wolfskinder, die als<br />
verwaiste Flüchtlingskinder, insbesondere aus Ostpreußen, in der Sowjetunion aufwuchsen.<br />
Heute sind sie auf der Suche nach ihrer ihnen bisher verschwiegenen Herkunft und<br />
ursprünglichen Identität. Der Film berichtet über verschiedene Einzelschicksale und die<br />
Geschichte von Genrich Tschupeili.<br />
Montag, 10. <strong>Jänner</strong>, 15.15 Uhr<br />
Winter in Ostpreußens Zauberwald<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Die Welt des kleinen Glücks liegt im Nordosten Polens, nicht weit von Russland und Litauen<br />
entfernt. In der Rominter Heide ist es im Winter ganz besonders still. Die filmische Reise<br />
entdeckt Land und Leute wieder und beobachtet Tiere, die anderenorts in Europa längst<br />
verschwunden sind: Elche, Wölfe, Fischotter und sogar einen Luchs. Berühmt, beinahe<br />
legendär aber wurde die Rominter Heide durch ihre kapitalen Rothirsche, die Rominter<br />
Hirsche. Sie machten einst Ostpreußens Zauberwald zum bevorzugten Jagdrevier der<br />
preußischen Monarchen.<br />
Die Bauern in diesem Teil Polens leben noch mit den Jahreszeiten. Ende November, Anfang<br />
<strong>Dezember</strong> wird ein Schwein geschlachtet, das die Familien über den Winter bringt. In den<br />
Dörfern verdienen sich so manche Familien ein Zubrot. Und dabei sind der Fantasie keine<br />
Grenzen gesetzt. Manche Frauen haben sich auf die Herstellung von Baumkuchen<br />
spezialisiert. In vielen Teilen Polens und auch im ehemaligen Ostpreußen hat die Herstellung<br />
von Baumkuchen eine lange Tradition.<br />
Auf unserer winterlichen Reise in die Rominter Heide sind wir Förstern und Waldarbeitern<br />
begegnet, einem Mann, der heute im ehemaligen Bahnhof von Szittkehmen lebt, dem<br />
Schweizer Jagdschriftsteller Andreas Gautschi, der hier seinen Lebensmittelpunkt hat, zwei<br />
jungen Leuten, die mitten im Wald eine kleine Pension betreiben und ihren Gästen köstliche<br />
Spezialitäten der Region servieren.<br />
Außerdem treffen wir auf polnische Grenzschützer, die, seitdem Polen Mitglied der<br />
Europäischen Union ist, die europäische Außengrenze bewachen. Sie durchschneidet die<br />
Rominter Heide, die Puszcza Romincka, Ostpreußens Zauberwald, schon heute ein<br />
europäischer Wald.<br />
Freitag, 14. <strong>Jänner</strong>, 15.15 Uhr<br />
Frisches Haff<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Montag, 31. <strong>Jänner</strong>, 13.30 Uhr<br />
Eisenbahnromantik: Bahnen im Elbsandsteingebirge<br />
In dieser Sendung geht es um Bahnen im Elbsandsteingebirge. Die Routen führen durch<br />
wunderschöne Landschaften oder andere im wahrsten Sinne des Wortes herausragende<br />
Besonderheiten.<br />
Die Sebnitztalbahn, die von Bad Schandau nach Sebnitz fährt, wird im Volksmund wegen<br />
ihrer Trassenführung, der sieben Tunnel und 34 Brücken, auch Sächsische Semmeringbahn<br />
genannt. Die Überlandstraßenbahn Kirnitzschtalbahn feierte 1998 ihren 100. Geburtstag.<br />
"Eisenbahnromantik" begibt sich auf die Suche nach Spuren der ehemaligen<br />
Schmalspurbahn Kohlmühle-Hohnstein, die bereits 1951 stillgelegt wurde.<br />
Abgerundet wird der Film durch Beiträge über Besuche im Kuhstall, der imposanten<br />
Felsenbrücke im Elbsandsteingebirge, in einer Holzschliffmühle und auf der letzten<br />
Dampffähre auf der Oberelbe.<br />
Phönix<br />
Samstag, 8. <strong>Jänner</strong>, 09.00 Uhr<br />
Die neuen Trakehner<br />
Film von Hartmut Idzko<br />
Kadyny, damals Kadinen, gehörte schnell zu den beliebtesten und schönsten Orten in der<br />
Nähe des Haffs. Vieles davon ist erhalten und restauriert. Sehr zur Freude der ganz wenigen<br />
Deutschen, die auch nach dem Krieg geblieben sind. Sie wissen viel zu erzählen vom<br />
Verhältnis der Polen und der Deutschen im ehemaligen Ostpreußen. Und von dem neuen<br />
Kadyny, das sich dank seines historischen Erbes so gut vermarktet: als polnisches<br />
Wintermärchen.<br />
Samstag, 8. <strong>Jänner</strong>, 08.15 Uhr<br />
Königin der Flüsse<br />
Film von Ulrich Adrian<br />
Von den beiden Quellen im Süden Polens bis zur Mündung im Delta an der Ostsee sind es<br />
genau 1047 Kilometer - eine weite Reise für die Weichsel. Der Fluss trennt das Land von<br />
Süden nach Norden ziemlich genau in der Mitte. Für die Polen ist die Weichsel die "Königin<br />
unter den Flüssen".<br />
RBB<br />
Dienstag, 21. <strong>Dezember</strong>, 21.00 Uhr<br />
Mittwoch, 22. <strong>Dezember</strong>, 09.30 Uhr<br />
Winter in Ostpreußens Zauberwald<br />
Film von Wolfgang Wegner<br />
Die Welt des kleinen Glücks liegt im Nordosten Polens, nicht weit von Russland und von<br />
Litauen entfernt. In der Rominter Heide ist es im Winter ganz besonders still. Auf seiner<br />
filmischen Reise hat Wolfgang Wegner Land und Leute wiederentdeckt und Tiere<br />
beobachten können, die anderenorts in Europa längst verschwunden sind: Elche, Wölfe,<br />
Fischotter und sogar einen Luchs. Berühmt, beinahe legendär aber wurde die Rominter<br />
Heide durch ihre kapitalen Rothirsche, die Rominter Hirsche. Sie machten einst Ostpreußens<br />
Zauberwald zum bevorzugten Jagdrevier der preußischen Monarchen. Die Bauern in diesem<br />
Teil Polens leben noch mit den Jahreszeiten. Ende November, Anfang <strong>Dezember</strong> wird ein<br />
Schwein geschlachtet, das die Familien über den Winter bringt. In den Dörfern verdienen<br />
sich so manche Familien ein Zubrot. Und dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.<br />
Manche Frauen haben sich auf die Herstellung von Baumkuchen spezialisiert. In vielen<br />
Teilen Polens und auch im ehemaligen Ostpreußen hat die Herstellung von Baumkuchen<br />
eine lange Tradition. Auf der winterlichen Reise in die Rominter Heide begegnet der<br />
Filmemacher Förstern und Waldarbeitern, einem Mann, der heute im ehemaligen Bahnhof<br />
von Szittkehmen lebt, dem Schweizer Jagdschriftsteller Andreas Gautschi, der hier seinen<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Lebensmittelpunkt hat, zwei jungen Leuten, die mitten im Wald eine kleine Pension betreiben<br />
und ihren Gästen köstliche Spezialitäten der Region servieren. Und er begleitet polnische<br />
Grenzschützer, die, seitdem Polen Mitglied der Europäischen Union ist, die europäische<br />
Außengrenze bewachen. Sie durchschneidet die Rominter Heide, die Puscza Romincka.<br />
Montag, 17. <strong>Jänner</strong>, 15.15 Uhr<br />
Wildes Masuren<br />
Film von Uwe und Christine Anders<br />
Die Masuren im Nachbarland Polen - einst Jahrhunderte zu Deutschland gehörend - das<br />
sind dunkle Wälder, klare Flüsse und tiefblaue Seen. Tiere bevölkern diese Landschaft im<br />
Nordosten Polens, die in vielen Teilen Europas längst verschwunden sind. Wisente und<br />
Elche durchstreifen die ausgedehnten Wälder, Fischotter tauchen in sauberen Flüssen nach<br />
Beute. Hauptdarsteller in dem Film ist der Wisent, der in Polen vor dem Aussterben bewahrt<br />
worden ist. Die Tierfilmer Uwe und Christine Anders zeigen die großen Wildrinder im<br />
Wechsel der Jahreszeiten. Doch es werden auch jene Tierarten vorgestellt, für die sich<br />
selbst in den Masuren die Lebensbedingungen immer weiter verschlechtern: die Birkhühner<br />
oder die buntschillernden Blauracken-Zugvögel.<br />
SWR<br />
Donnerstag, 23. <strong>Dezember</strong>, 05.15 Uhr<br />
Winter in Ostpreußens Zauberwald<br />
Die Welt des kleinen Glücks liegt im Nordosten Polens, nicht weit von Russland und von<br />
Litauen entfernt. In der Rominter Heide ist es im Winter ganz besonders still. Auf der<br />
filmischen Reise hat das Filmteam Land und Leute wiederentdeckt und Tiere beobachten<br />
können, die anderenorts in Europa längst verschwunden sind: Elche, Wölfe, Fischotter und<br />
sogar einen Luchs. Berühmt, beinahe legendär aber wurde die Rominter Heide durch ihre<br />
kapitalen Rothirsche, die Rominter Hirsche. Sie machten einst Ostpreußens Zauberwald zum<br />
bevorzugten Jagdrevier der preußischen Monarchen.<br />
Die Bauern in diesem Teil Polens leben noch mit den Jahreszeiten. Ende November, Anfang<br />
<strong>Dezember</strong> wird ein Schwein geschlachtet, das die Familien über den Winter bringt. In den<br />
Dörfern verdienen sich so manche Familien ein Zubrot. Und dabei sind der Fantasie keine<br />
Grenzen gesetzt. Manche Frauen haben sich auf die Herstellung von Baumkuchen<br />
spezialisiert. In vielen Teilen Polens und auch im ehemaligen Ostpreußen hat die Herstellung<br />
von Baumkuchen eine lange Tradition.<br />
Auf der winterlichen Reise in die Rominter Heide ist das Team Förstern und Waldarbeitern<br />
begegnet, einem Mann, der heute im ehemaligen Bahnhof von Szittkehmen lebt; dem<br />
Schweizer Jagdschriftsteller Andreas Gautschi, der hier seinen Lebensmittelpunkt hat, zwei<br />
jungen Leuten, die mitten im Wald eine kleine Pension betreiben und ihren Gästen köstliche<br />
Spezialitäten der Region servieren.<br />
Und die Zuschauer begleiteten polnische Grenzschützer, die, seitdem Polen Mitglied der<br />
Europäischen Union ist, die europäische Außengrenze bewachen. Sie durchschneidet die<br />
Rominter Heide, die Puscza Romincka.<br />
Sonntag, 26. <strong>Dezember</strong>, 04.40 Uhr<br />
Flussfahrt in Ostpreußen<br />
Ein Fluss im nördlichen Ostpreußen: Das nördliche Ostpreußen ist nach dem 2. Weltkrieg als<br />
"Kaliningrader Gebiet" zur Sowjetunion gekommen und nach deren Zerfall heute eine<br />
russische Exklave zwischen Litauen und Polen.<br />
Wenige Kilometer hinter Tilsit (heute: Sowjetsk) verliert die Memel (russisch: Neman,<br />
litauisch: Namunas) ihren Namen: die Hauptarme ihres Deltas heißen nun Ruß und Gilge.<br />
Durch die Elchniederung fließt die Gilge bis ins Kurische Haff.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Der Film beschreibt eine einzigartige Flusslandschaft, von der kaum jemand noch etwas<br />
weiß. Ein kompliziertes Entwässerungssystem machte die Gegend gleichzeitig zur<br />
landwirtschaftlichen Besonderheit.<br />
Nach 1945 wurde die deutsche Bevölkerung ausgesiedelt und es kamen Menschen vieler<br />
Nationalitäten aus vielen Gebieten der früheren Sowjetunion. Der allgemeine Verfall in<br />
Russland wirkt sich in dieser Exklave besonders aus. Doch die Menschen geben nicht auf.<br />
Sina, die rothaarige Melkerin erzählt von ihrem Leben an der Gilge, sie lebt allein mit ihrer<br />
Tochter, die Nachbarn sind unfreundlich in ihrem Dorf ... Anatoli, vor Jahren aus Sibirien<br />
gekommen, versucht hinter dem Deich Landwirtschaft zu betreiben, baut sich gar auf alten<br />
Grundmauern ein neues Haus. Die Ufer der Gilge sind ein Paradies für Kinder, auf Anatolis<br />
Grundstück mit der Kirchenruine kann man an die 100 Störche zählen.<br />
Der Fluss, der hohe Himmel Ostpreußens, der Wind, das Haff. Ein Film über eine Landschaft<br />
und über Menschen, die in dieser Landschaft leben. Nach seinem mehrfach preisgekrönten<br />
Film "Kalte Heimat" ist "Die Gilge" eine weitere Ostpreußen-Dokumentation des<br />
renommierten Filmemachers Volker Koepp.<br />
Mittwoch, 29. <strong>Dezember</strong>, 06.05 Uhr<br />
Die Ostsee<br />
Direkt vor der Haustür liegt ein Meer mit einem grenzenlosen Reichtum an Formen, Farben<br />
und Leben, geboren am Ende der Eiszeit - es ist das größte Brackwassermeer der Welt, die<br />
Ostsee. Bis heute ist die Ostsee im Wandel, ein Prozess der noch lange nicht<br />
abgeschlossen ist. Die zweiteilige Naturdokumentation zeigt die Entstehungsgeschichte<br />
dieses einmaligen Meeres und seiner Küsten, beleuchtet die vielfältige und interessante Tier-<br />
und Pflanzenwelt, besucht die Menschen, die von und mit der Ostsee leben.<br />
Der erste Teil führt von der Ostseeküste von Mecklenburg bis nach Estland. Vorbei an den<br />
endlosen Sandstränden und geschützten Bodden der Halbinsel Darß, Rastplatz für 50.000<br />
Kraniche und andere Zugvögel, zu den berühmten Kreidefelsen Rügens, die schon den<br />
Maler Caspar David Friedrich inspirierten. Oberhalb der Klippen in den Buchenwäldern des<br />
Nationalparks Jasmund zieht Damwild seine Kitze auf. Weiter geht es nach Usedom mit<br />
seinen Seevogelkolonien und traditionsreichen Kaiserbädern. Von dort geht es über die<br />
polnische Grenze, um die imposanten Wanderdünen Pommerns und die alten Gassen<br />
Gdansks, des ehemaligen Danzigs, zu erkunden. Die Reise endet an den einsamen<br />
Stränden des Baltikums.<br />
Der zweite Teil folgt der Ostseeküste von Litauen bis nach Dänemark. Die Sendung setzt die<br />
Reise auf der Kurischen Nehrung fort - berühmt für mächtige Wanderdünen und malerische<br />
Fischerdörfer. Von hier aus geht es weiter zu den felsigen Küsten Estlands mit urwüchsigen<br />
Wäldern, in denen noch so seltene Tiere wie Vielfraße leben. Weiter nordwestlich, zwischen<br />
Finnland und Schweden liegen im flachen, glitzernden Wasser Zehntausende kleiner<br />
Granitinseln, die Schären - Kinderstube der Kegelrobben. Von den Winzlingen der<br />
schwedischen Inselwelt geht es zur größten: Gotland. Mitten in der Ostsee gelegen mit<br />
steilen Klippen beherbergt sie riesige Vogelkolonien. Vor allem bietet die bis zu 100 Meter<br />
hohe Steilküste Lummen und Alken - den Pinguinen des Nordens - Platz zum Brüten. Die<br />
Reise endet auf der dänischen Insel Mön mit ihren markanten Kreidefelsen.<br />
Bis heute ist die Ostsee im Wandel, ein Prozess der noch lange nicht abgeschlossen ist. Die<br />
zweiteilige Naturdokumentation zeigt die Entstehungsgeschichte dieses einmaligen Meeres<br />
und seiner Küsten, beleuchtet die vielfältige und interessante Tier- und Pflanzenwelt,<br />
besucht die Menschen, die von und mit der Ostsee leben.<br />
Sonntag, 9. <strong>Jänner</strong>, 16.30 Uhr<br />
Die Oder <strong>–</strong> Schlesiens wilder Strom (1)<br />
Film von Uwe und Christian Hauschild<br />
Tief in den Wäldern der westlichen Sudeten verborgen entspringt als "Flüsschen" die Oder.<br />
An ihren Ufern tummeln sich Fischotter, in den Wäldern leben Wölfe und Luchse. Im<br />
ausgehenden Winter wetteifern Birkhähne in spektakulären "Turnieren" um die Gunst der<br />
Hennen. In der Mährischen Pforte liegen zahlreiche kleine Teiche entlang des Flusslaufs.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Viele von ihnen wurden seit dem 14. Jahrhundert von Mönchen als Fischzuchtgewässer<br />
angelegt. In ihrem Oberlauf macht die Oder ihrem Namen alle Ehre: Der tschechische Name<br />
des Flusses "Odra" stammt aus dem Sanskrit und ist eine altindische Bezeichnung für<br />
Flüsse, die ihren Lauf fortwährend verändern. Wenn die Oder das Schlesische Tiefland<br />
zwischen Opole und Breslau erreicht, hat sie viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren. Wo<br />
früher Auwälder ihre Ufer säumten, zwängt sich die Oder heute durch ein enges begradigtes<br />
Bett.<br />
Zahlreiche Schleusen und Wehranlagen dienen den Interessen der Schifffahrt. Im Sommer<br />
1997 hatte das katastrophale Folgen: In nur vier Tagen fiel in den Beskiden elfmal so viel<br />
Regen wie normalerweise im gesamten Monat Juli. Die Nebenflüsse ließen die Oder zu<br />
einem wilden Strom anschwellen, den das enge künstliche Flussbett im Tiefland nicht fassen<br />
konnte. In Breslau - mitten im einstigen Überflutungsraum gelegen - brachen vielerorts<br />
Deiche und das Wasser überflutete 60 Prozent der Stadt. Christoph Hauschild erinnert in<br />
Rückblicken an die Flutkatastrophe von 1997, setzt sich kritisch mit dem geplanten<br />
Flussausbau zwischen Breslau und deutscher Grenze auseinander und dokumentiert in<br />
stimmungsvollen Landschafts- und Tieraufnahmen das Leben an der Oder zwischen<br />
Sudeten und Neiße.<br />
Mittwoch, 12. <strong>Jänner</strong>, 07.30 Uhr<br />
Samstag, 15. <strong>Jänner</strong>, 08.45 Uhr<br />
1091 Kilometer Elbe <strong>–</strong> Vom Riesengebirge bis zur Nordsee<br />
Bis vor einigen Jahren galt die Elbe als der schmutzigste Fluss Europas. Heute leben im<br />
Elbewasser wieder Muscheln und viele verschiedene Fische. Der Fluss verläuft vom<br />
Riesengebirge bis zur kleinen Wattenmeerinsel Neuwerk und streift dabei Industrieruinen,<br />
naturbelassene Auenlandschaften und den Hamburger Hafen. Der Film zeigt, wie das<br />
Elbewasser zu Trinkwasser aufbereitet wird, wie man die Kraft des Flusses zur<br />
Stromgewinnung nutzt und welche Bedeutung die Elbe als Transportweg für Energieträger<br />
hat.<br />
Sonntag, 16. <strong>Jänner</strong>, 16.30 Uhr<br />
Die Oder <strong>–</strong> Schlesiens wilder Strom (2)<br />
Film von Uwe und Christian Hauschild<br />
Einsame Strände, stille Altarme, weite Wiesen und romantische Dörfern säumen<br />
Deutschlands östlichsten Fluss, die Oder. Heute ist die weitläufige Flussaue, die über<br />
Jahrhunderte vom Menschen gestaltet wurde, eine Kulturlandschaft von unschätzbarem<br />
Wert. Die Grenzregion, einst Synonym für die Teilung Europas, ist auch Refugium<br />
zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen. Der Filmemacher Christoph Hauschild macht sich<br />
auf Spurensuche.<br />
Ein Jahr lang folgt er dem Flusslauf von der Neiße bis zum Haff, zeigt die Verwandlung der<br />
Auenlandschaft im Lauf der Jahreszeiten, porträtiert Natur und Menschen.<br />
Der Film zeigt atemberaubende Aufnahmen von jagenden Seeadlern und balzenden<br />
Reihern, er blickt in die Kinderstube von Fuchs und Schwarzmilan, geht auf Tuchfühlung mit<br />
Kormoranen und Bibern. Raritäten wie Wachtelkönig, Blaukehlchen und Karmingimpel<br />
gehören ebenso zur Oderlandschaft wie die Menschen, die am Fluss leben. Doch die Region<br />
leidet unter Landflucht, die einmalige Kulturlandschaft ist in Gefahr.<br />
Diejenigen, die geblieben sind, wie der Fischer Zahn und der Schäfer Israel, schwärmen<br />
jedoch von der herben Schönheit ihrer Heimat. Im Herbst erfüllen die Rufe tausender<br />
Zugvögel die in Nebel gehüllte Auenlandschaft. Die meisten bleiben so lange, bis im Winter<br />
die großen Polder geflutet werden, dann verwandelt sich die Landschaft in eine riesige<br />
Wasserfläche. Für Landbewohner bleiben nun nur noch die Inseln, die aus dem Wasser<br />
ragen. Mit einem Spezialboot folgt Christoph Hauschild den Tieren, dokumentiert den<br />
winterlichen Überlebenskampf der Tiere des Odertals, zeigt, wie Rehe sich durch die<br />
Wassermassen zu ihren Nahrungsgründen kämpfen und wie hungrige Seeadler an den<br />
letzten Eislöchern nach Wasservögeln jagen.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383
Mittwoch, 19. <strong>Jänner</strong>, 07.30 Uhr<br />
Odra <strong>–</strong> von der Oderquelle bis zur Mündung<br />
Die Oder, einer der naturnahsten Flüsse Europas, ist vor allem als Grenzfluss und durch das<br />
"Jahrhunderthochwasser" bekannt. Auf der anderen Seite liegen Tschechien und Polen,<br />
Nachbarländer, zu denen Deutschland eine enge Beziehung hat. Die Dokumentation zeigt<br />
die Landschaft und die Menschen, die an den Ufern der Oder leben und arbeiten.<br />
Zusammenstellung: Niederlandverlag Johannes Liessel, Waldmeisterstraße 14, 80935 München<br />
Tel/Fax 089/3541383