Integrierte Versorgung in
Integrierte Versorgung in
Integrierte Versorgung in
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19.12.2006<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
<strong>in</strong> Österreich – e<strong>in</strong>e<br />
Bestandsaufnahme<br />
Wiener Gebietskrankenkasse<br />
Mag. Kar<strong>in</strong> Eger<br />
Dr. Klaudia Sandholzer
Agenda<br />
Ausgangssituation<br />
Lösungsansatz: <strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong>?<br />
Bestandsaufnahme<br />
Fazit<br />
19.12.2006 2
Ausgangssituation<br />
Strukturelle Schwächen des Gesundheitswesens<br />
sektorale Trennung bei F<strong>in</strong>anzierung<br />
<strong>Versorgung</strong>sdefizite bei den Schnittstellen<br />
Mangelnde Vernetzung der Subsysteme im<br />
Gesundheitswesen<br />
Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Dokumentation von Leistungen und<br />
Diagnosen<br />
Fehlende Outcome-Messungen und Wirksamkeitsnachweise<br />
19.12.2006 3
Ausgangssituation<br />
Qualitätsprobleme<br />
Fehlen von def<strong>in</strong>ierten Qualitätsstandards<br />
Fehlende Transparenz für Versicherte bzw. Patienten<br />
Zusätzliche Herausforderungen für das Gesundheitssystem<br />
Demographische Bevölkerungsentwicklung<br />
Steigender Anteil der älteren Bevölkerung<br />
Verschiebung von akuten h<strong>in</strong> zu chronischen Erkrankungen<br />
Multimorbidität<br />
19.12.2006 4
Agenda<br />
Ausgangssituation<br />
Lösungsansatz: <strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong>?<br />
Bestandsaufnahme<br />
Fazit<br />
19.12.2006 5
Lösungsansatz:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Begriffsbestimmung: <strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Def<strong>in</strong>ition vorhanden<br />
Vorschlag e<strong>in</strong>er Def<strong>in</strong>ition:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong> ist e<strong>in</strong>e<br />
- patientenorientierte,<br />
- kont<strong>in</strong>uierliche,<br />
- sektorenübergreifende und/oder <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre und<br />
- nach e<strong>in</strong>em standardisierten Behandlungskonzept<br />
ausgerichtete <strong>Versorgung</strong>.<br />
19.12.2006 6
Lösungsansatz:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Indikationsbezogene<br />
<strong>Versorgung</strong><br />
z.B. Disease Management<br />
- Patientenkollektiv<br />
- Geme<strong>in</strong>sames<br />
Krankheitsbild<br />
- Viele Programmbetreuer<br />
- Strukturierter<br />
Behandlungspfad von<br />
Prävention bis Nachsorge<br />
<strong>Versorgung</strong>sarten<br />
Nicht Indikationsbezogene<br />
<strong>Versorgung</strong><br />
z.B. Case Management<br />
- Individuell am Patienten<br />
ausgerichtet<br />
- Unterschiedliche Krankheiten<br />
- Durchführung durch e<strong>in</strong>zelne<br />
Betreuer<br />
- Koord<strong>in</strong>ation von<br />
Gesundheitsleistungen<br />
19.12.2006 7
Lösungsansatz:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Vertikale <strong>Versorgung</strong><br />
Sektorenübergreifende<br />
Kooperation<br />
z.B. niedergelassene Ärzte -<br />
stationärer Bereich -<br />
Rehabilitation - Pflege<br />
<strong>Versorgung</strong>sarten<br />
Horizontale <strong>Versorgung</strong><br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre,<br />
fachübergreifende Kooperation<br />
auf e<strong>in</strong>er <strong>Versorgung</strong>sebene<br />
z.B. Zusammenarbeit von<br />
Abteilungen verschiedener<br />
Krankenanstalten<br />
z.B. Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong>er<br />
Fachärzte<br />
19.12.2006 8
Lösungsansatz:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Nutzen von <strong>Integrierte</strong>r <strong>Versorgung</strong><br />
Effizienter Ressourcene<strong>in</strong>satz<br />
Schnittstellen zwischen den E<strong>in</strong>zelleistungen werden<br />
e<strong>in</strong>deutig def<strong>in</strong>iert (“Behandlungspfad”)<br />
Verm<strong>in</strong>derung von Doppel- und Mehrfachuntersuchungen<br />
durch verbesserte Information und Kommunikation der<br />
Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />
Leistung wird <strong>in</strong> kostengünstigstem Sektor erbracht<br />
19.12.2006 9
Lösungsansatz:<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong><br />
Nutzen von <strong>Integrierte</strong>r <strong>Versorgung</strong><br />
Verbesserung der Qualität<br />
Prozessqualität durch sektorenübergreifende und<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Kooperation der Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Qualität durch standardisierte<br />
Behandlungskonzepte, die sich an mediz<strong>in</strong>ischen Leitl<strong>in</strong>ien<br />
orientieren<br />
Ergebnisqualität durch laufende mediz<strong>in</strong>ische und<br />
ökonomische Evaluation<br />
19.12.2006 10
Lösungsansatz<br />
Nutzen von <strong>Integrierte</strong>r <strong>Versorgung</strong><br />
Erhöhter Patientennutzen<br />
Verbessertes Krankheitswissen durch z.B. Patientenschulungen<br />
Verbesserte Information/Transparenz: Behandlung erfolgt nach<br />
standardisierten optimierten Verfahren<br />
Belastende und zeitraubende Doppel- und<br />
Mehrfachuntersuchungen werden nicht mehr durchgeführt<br />
Verbesserte Betreuungsqualität: Patient wird funktions- und<br />
leistungsebenenübergreifend über den gesamten Krankheitsverlauf<br />
begleitet<br />
19.12.2006 11
Agenda<br />
Ausgangssituation<br />
Lösungsansatz: <strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong>?<br />
Bestandsaufnahme<br />
Fazit<br />
19.12.2006 12
Bestandsaufnahme<br />
Disease Management Programm Diabetes mellitus Typ 2<br />
Zielgruppe: Patienten mit Diabetes Typ 2<br />
vernetzte Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />
Strukturierter Behandlungspfad (Behandlungsleitl<strong>in</strong>ien)<br />
Patientenempowerment<br />
Dokumentation<br />
Evaluation<br />
⇒ Unterschiedliche Zugänge<br />
z.B. erster Zugang über qualitativ hochwertige<br />
Patientenschulung<br />
19.12.2006 13
Bestandsaufnahme<br />
<strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong> von Schlaganfallpatienten<br />
Verbesserte Schlaganfallerkennung im Notfallmanagement<br />
(Prozessqualität)<br />
Optimierte Behandlungsqualität (stroke units)<br />
Rechtzeitige Rehabilitation (Prozessqualität)<br />
Dokumentation<br />
Evaluation<br />
19.12.2006 14
Bestandsaufnahme<br />
Mamma-Screen<strong>in</strong>g<br />
Zielgruppe: Frauen zwischen 50 und 69 Jahren<br />
Bevölkerungsbezogenes E<strong>in</strong>ladungssystem<br />
Qualität entsprechend EU-Guidel<strong>in</strong>es (Schulung,<br />
technische QS, Doppel- und Drittbefundung)<br />
Dokumentation<br />
Evaluation<br />
19.12.2006 15
Bestandsaufnahme<br />
Kardiologische <strong>Versorgung</strong> – Modellregion Waldviertel<br />
Zielgruppe: Patienten mit Herz<strong>in</strong>suffizienz (stationäre<br />
Betreuung)<br />
Strukturierte Nachbetreuung (telefonisch und kl<strong>in</strong>isch)<br />
Onkologische <strong>Versorgung</strong> – Modellregion Waldviertel<br />
Zielgruppe: Krebspatienten, die chemotherapeutisch <strong>in</strong> KH<br />
behandelt werden<br />
Kooperation aller beteiligten Akteure <strong>in</strong>tra- und extramural<br />
Onko-Hotl<strong>in</strong>e für niedergelassene Ärzte<br />
19.12.2006 16
Bestandsaufnahme<br />
Best-Practice-Modell vernetztes teleunterstütztes<br />
Management chronischer Wunden<br />
Zielgruppe: Patienten mit chronischen Wunden<br />
Optimierung der mediz<strong>in</strong>ischen und pflegerischen<br />
Betreuung<br />
Vernetzung: Krankenanstalten- Universitätskl<strong>in</strong>ik –<br />
niedergelassene Ärzte – Pflege<br />
E<strong>in</strong>satz von Telemediz<strong>in</strong><br />
Evaluation<br />
19.12.2006 17
Bestandsaufnahme<br />
Kl<strong>in</strong>ischer Pfad Transurethrale Prostataresektion im<br />
Hanusch-Krankenhaus<br />
standardisierter Behandlungsprozess (prästationäre<br />
Diagnostik - stationärer Aufenthalt - postoperative<br />
ambulante Kontrollen)<br />
Mediz<strong>in</strong>ische Behandlungsleitl<strong>in</strong>ien<br />
Standardisierte Dokumentation<br />
19.12.2006 18
Bestandsaufnahme<br />
Projekt : Sekundärprävention osteoporosebed<strong>in</strong>gter Frakturen<br />
Zielgruppe: Ambulante Frauen über 50 Jahre mit Unterarmfrakturen,<br />
hüftgelenksnahe Frakturen bei stationären Frauen und<br />
Männern über 50 Jahre,<br />
präoperative Abklärung bei geplanten Gelenksersatzoperationen<br />
(Knie, Hüfte)<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit zur gezielten<br />
Osteoporoseabklärung<br />
Osteoporose-Schwestern<br />
Diagnose und Therapie gemäß Behandlungsleitl<strong>in</strong>ien<br />
(Arznei & Vernunft)<br />
19.12.2006 19
Bestandsaufnahme<br />
Entlassungsmanagement<br />
Unterstützung von Patienten mit komplexem<br />
<strong>Versorgung</strong>sbedarf bei der Organisation und Koord<strong>in</strong>ation der<br />
poststationären Betreuung<br />
Entlastung der Patienten und deren Angehörigen sowie des<br />
Personals im <strong>in</strong>tra- und extramuralen Bereich<br />
Reduktion der Verweildauer<br />
Vermeidung von <strong>Versorgung</strong>slücken und poststationären<br />
Komplikationen<br />
Reduktion der Wiederaufnahmerate<br />
19.12.2006 20
Bestandsaufnahme<br />
Entlassungsmanagement - unterschiedliche Konzepte<br />
<strong>Versorgung</strong>skoord<strong>in</strong>atoren<br />
Angestellte der Sozialversicherung<br />
Schwerpunkt liegt <strong>in</strong> der optimierten <strong>Versorgung</strong> von SV-<br />
Leistungen (Heilmittel, Heilbehelfe, Hauskrankenpflege,<br />
Verbandsstoffe etc.)<br />
„klassischer“ Entlassungsmanager<br />
Angestellter der Krankenanstalt<br />
Schwerpunkt: Koord<strong>in</strong>ation sämtlicher Leistungen (Pflege,<br />
Sozialdienste, niedergelassener Bereich)<br />
19.12.2006 21
Bestandsaufnahme<br />
Case Manager <strong>in</strong> Landes- und Bezirksstellen der<br />
Sozialversicherung<br />
E<strong>in</strong>zelfallbetreuung von Versicherten mit komplexerem<br />
<strong>Versorgung</strong>sbetreuungsbedarf<br />
Kontrollärzte <strong>in</strong> den Schwerpunktspitälern Wiens<br />
Bewilligungen aller Art (Heilmittel, Diagnostik, Therapien etc.)<br />
Ke<strong>in</strong>e Krankenstandskontrollen!<br />
19.12.2006 22
Bestandsaufnahme<br />
K<strong>in</strong>derfachärztliche Notdienstord<strong>in</strong>ation im AKH Wien<br />
Arzt für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> im SMZ-Ost<br />
Zusätzliche <strong>Versorgung</strong>sebene <strong>in</strong> der Notfallbehandlung zur<br />
Behandlung von „Bagatellerkrankungen“<br />
Schnittstelle <strong>in</strong>tra- und extramuraler Bereich<br />
Sicherstellung der <strong>Versorgung</strong>squalität<br />
Verkürzung der Wartezeiten auf e<strong>in</strong> akzeptables Maß<br />
19.12.2006 23
Bestandsaufnahme<br />
Zentrale <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Aufnahmestation –<br />
Landeskl<strong>in</strong>ikum Waldviertel Horn<br />
Schaffung e<strong>in</strong>er Nahtstelle zum niedergelassenen Bereich<br />
Ziel: Triage von stationär oder ambulant zu behandelnden<br />
Patienten<br />
19.12.2006 24
Bestandsaufnahme<br />
Präoperative anästhesiologische Befundung<br />
Leitl<strong>in</strong>ienkonforme Standardisierung der präoperativen<br />
anästhesiologischen Befundung bei elektiven E<strong>in</strong>griffen<br />
Abstimmung dieser Standardisierung zwischen <strong>in</strong>tra- und<br />
extramuralen Leistungserbr<strong>in</strong>gern<br />
Ziel:<br />
Reduktion von unnötigen Untersuchungen<br />
Reduktion von Doppelbefundungen<br />
Steigerung der Qualität der Diagnose<br />
19.12.2006 25
Bestandsaufnahme<br />
<strong>Integrierte</strong> Hospiz- und Palliativversorgung<br />
Stufenbau angedacht<br />
Mobile Palliativteams<br />
Palliativkonsiliardienste<br />
Tageshospiz<br />
Ziel: Ermöglichung der <strong>Versorgung</strong> zu Hause<br />
Unterstützung der Pflege<br />
Palliativstationen<br />
Stationäres Hospiz<br />
Aufbau von Strukturqualität erforderlich<br />
19.12.2006 26
Bestandsaufnahme<br />
Schnittstelle Radiologie<br />
Reformpoolprojekt Radiologie Tennengau<br />
Radiologie des KH Halle<strong>in</strong> und radiologische<br />
Ord<strong>in</strong>ation schließen sich zu e<strong>in</strong>er Gruppenpraxis<br />
zusammen<br />
Ziel: Spital bezieht alle radiologischen Leistungen von<br />
der Gruppenpraxis<br />
Radiologie Lungau<br />
E<strong>in</strong>gliederung der radiologische Ord<strong>in</strong>ation <strong>in</strong> das KH<br />
Tamsweg<br />
Ziel: Alle radiologische Leistungen werden im Spital<br />
erbracht<br />
19.12.2006 27
Bestandsaufnahme<br />
Patienten<strong>in</strong>formation<br />
www.LebensSeiten.at – Internetportal<br />
Überblick über das vielfältige Betreuungsangebot des<br />
Wiener Gesundheits- und Sozialsystem für<br />
Patienten/Angehörige und Leistungserbr<strong>in</strong>ger<br />
Ziel: zielgerichtetere Inanspruchnahme der Leistungen<br />
Gesundheits-Informationszentrum der SGKK<br />
Erklärung von Diagnosen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfallberatungen<br />
Vermittlung von Ernährungsberatung<br />
Information zu Vertragsärzten<br />
19.12.2006 28
Agenda<br />
Ausgangssituation<br />
Lösungsansatz: <strong>Integrierte</strong> <strong>Versorgung</strong>?<br />
Bestandsaufnahme<br />
Fazit<br />
19.12.2006 29
Fazit<br />
Ehrgeizige Vorhaben<br />
Ziele:<br />
Erhöhung des Patientennutzens<br />
sektorenübergreifende Kooperation/Schnittstellenmanagement<br />
standardisierte Behandlungskonzepte<br />
Vermeidung von Ineffizienzen<br />
lange Konzeptionsdauer<br />
langer Entscheidungsf<strong>in</strong>dungs-und Umsetzungsprozess<br />
personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ressourcen<br />
Datenverfügbarkeit vs. Datene<strong>in</strong>sicht<br />
unterschiedliche Interessen<br />
Datenschutz<br />
Ergebnisse der mediz<strong>in</strong>ischen und ökonomischen Evaluierung<br />
bleiben abzuwarten<br />
19.12.2006 30
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
19.12.2006 31