Die Himmelspolizey - Astronomische Vereinigung Lilienthal e.V.
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<strong>Himmelspolizey</strong>, 29, Januar 2012<br />
mm!!! Bild 5 zeigt den Ausschnitt einer<br />
Radiokarte der Milchstraße im Sternbild<br />
Cassopeia bei 11cm Wellenlänge (2,7<br />
GHz), die von Effelsberg aufgenommen<br />
wurde.<br />
Weitere Möglichkeiten, hohe Auflösungen<br />
zu erreichen, sind heute die<br />
Zusammenschaltung von mehreren<br />
mittelgroßen Radioteleskopen zu einem<br />
Interferometer und die kontinentweite<br />
Verknüpfung einer Vielzahl von einfachen<br />
Dipolantennen zu einem riesenhaften<br />
„Array“ wie das LOFAR (LOw<br />
Frequency ARray). Ein LOFAR-Feld ist<br />
Abb. 5 Quelle MPIfR<br />
auch in Effelsberg in Betrieb, das uns<br />
leider aber nicht näher gezeigt werden<br />
konnte. Eine genauere Beschreibung<br />
von LOFAR ist in dieser HIPO-Ausgabe<br />
unter der Rubrik WAS MA-<br />
CHEN DIE EIGENTLICH? zu<br />
finden.<br />
Eine gewisse Problematik bei Radioteleskopen<br />
ist jedoch mit deren Arbeitsfrequenzen<br />
verbunden, da diese<br />
für zahlreiche <strong>Die</strong>nste im Funkverkehr<br />
genutzt werden und die äußerst schwachen<br />
Radiosignale von Objekten im tiefen<br />
Weltall überlagern und somit stören.<br />
Um durch einfache Maßnahmen diese<br />
Störungen zu minimieren, baut man<br />
deshalb Radioteleskope in Funkverkehrarmen<br />
Regionen und/oder in möglichst<br />
tiefen Tälern, wie in Effelsberg geschehen.<br />
Nun noch kurz zu zwei interessanten<br />
Ergebnissen, die das Effelsberg-<br />
Teleskop geliefert hat. So konnten die<br />
„Effelsberger“ die Existenz von Wasser<br />
schon im ganz frühen Universum nachweisen.<br />
(Bild 6) zeigt die Spektrallinie<br />
des Wassers von einer Galaxie, deren<br />
Licht mehr als 11 Milliarden Jahre benötigte,<br />
um zu uns zu gelangen.<br />
Zum anderen wurde mit Hilfe einer<br />
satellitengestützten weltweiten Zusammenschaltung<br />
einer Reihe von großen<br />
Abb. 6 Quelle MPIfR<br />
Radioteleskopen (selbstverständlich<br />
unter Beteiligung von Effelsberg) die<br />
Verschiebung des amerikanischen und<br />
afrikanischen Kontinents gegenüber<br />
Europa von 1985 bis heute aufgezeichnet<br />
(Abb, 7).<br />
<strong>Die</strong> beiden Diagramme zeigen, dass<br />
sich der Abstand zu Amerika stetig vergrößert<br />
und zu Afrika verringert. Zum<br />
anderen wurde mit Hilfe einer satellitengestützten<br />
weltweiten Zusammenschaltung<br />
einer Reihe von großen Radioteleskopen<br />
(selbstverständlich unter<br />
Beteiligung von Effelsberg) die Verschie-<br />
Abb. 7 Quelle MPIfR(Bilder: IVS; Geodäsie, Uni. Bonn)<br />
19<br />
bung des amerikanischen und afrikanischen<br />
Kontinents gegenüber Europa von<br />
1985 bis heute aufgezeichnet (Abb.7). <strong>Die</strong><br />
beiden Diagramme zeigen, dass sich der<br />
Abstand zu Amerika stetig vergrößert<br />
und zu Afrika verringert.<br />
Nach gut einer Stunde Turbovortrag<br />
machten wir uns dann auf den Weg in<br />
unsere Galaxie. Doch mehr darüber<br />
von Gert Traupe.<br />
Peter Steffen