Kinder ernst nehmen – Demokratie grundlegen - MLLV - BLLV
Kinder ernst nehmen – Demokratie grundlegen - MLLV - BLLV
Kinder ernst nehmen – Demokratie grundlegen - MLLV - BLLV
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Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:51 Uhr Seite 1<br />
ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Februar 2012<br />
Münchner Lehrerzeitung<br />
MLZ <strong>–</strong> Verbandsorgan des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V.<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>ernst</strong> <strong>nehmen</strong> <strong>–</strong> <strong>Demokratie</strong> <strong>grundlegen</strong><br />
1
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 2<br />
Editorial / Inhalt<br />
<strong>Demokratie</strong>pädagogik gehört zu den notwendigen Qualitäten<br />
guter Schule. Im Rahmen unserer Verfassung kann es keine<br />
gute undemokratische Schule geben. Zum <strong>Demokratie</strong><br />
Lernen gehört gemeinsames Handeln im Interesse gemeinsamer<br />
Angelegenheiten. Schule ist politischer Erfahrungsraum.<br />
Es geht darum, sie zum demokratischen Handlungsund<br />
Erfahrungsraum zu entwickeln, durch den Unterricht,<br />
durch das Schulleben und in ihrer Außenwirkung.<br />
Aus Sicht des <strong>MLLV</strong> bedarf es dazu<br />
• überzeugender Vorbilder<br />
• des Vertrauens zwischen allen Beteiligten<br />
• der Erziehung zu Verantwortung<br />
Zur Umsetzung dieser drei „V“ sind wir Lehrerinnen und Lehrer<br />
an jedem Tag aufgerufen. Dieser schweren Aufgabe stellen wir<br />
uns gerne. Gerade deswegen brauchen wir das Vertrauen aller,<br />
die bei Stadt und Staat für Schule mit verantwortlich sind.<br />
Das sind wir unseren <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen in der Schule<br />
schuldig:<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>ernst</strong> <strong>nehmen</strong> <strong>–</strong> <strong>Demokratie</strong> <strong>grundlegen</strong><br />
Waltraud Lučić,<br />
Barbara Mang,<br />
Dr. Michael Hoderlein-Rein<br />
Redaktionsschluss Heft 2/2012: 1. März 2012<br />
Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden,<br />
Post an den Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte,<br />
Zeitschriften, Nachrichtendienste und Besprechungsexemplare werden<br />
ebenfalls an den Redakteur erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Besprechungsexemplare wird keine Haftung übernommen. Die mit<br />
Namen gekennzeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers, nicht<br />
aber eine Stellungnahme der Redaktion dar.<br />
Die Münchner Lehrerzeitung erscheint 6 x jährlich. Preis je Ausgabe 2,<strong>–</strong> €<br />
zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des <strong>MLLV</strong> ist der Verkaufspreis durch<br />
den Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
2 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
2 <strong>Kinder</strong> <strong>ernst</strong> <strong>nehmen</strong> - <strong>Demokratie</strong> <strong>grundlegen</strong><br />
Verbandsleben<br />
3 9. Kamingespräch des <strong>MLLV</strong><br />
10 Münchner Lehrertag<br />
15 <strong>MLLV</strong>-Reisen<br />
23 Geburtstage<br />
24 Ehrenabend des <strong>MLLV</strong><br />
Bildungspolitik<br />
9 Bildungs- und Teilhabepaket<br />
11 Interview mit Martin Güll<br />
13 250 zusätzliche Planstellen für Förderschulen<br />
13 Münchner Förderformel<br />
14 Verleihung der Kerschensteiner Medaille<br />
16 Akademisierung der Erzieher gefordert<br />
17 Sportbeirat und <strong>MLLV</strong> in Diskussion über Sporthallen<br />
<strong>Kinder</strong>hilfe<br />
18 Wirtschaftsdienst unterstützt <strong>Kinder</strong>hilfe<br />
Interkulturelle Bildung<br />
19 LeMi - Bayerisches Netzwerk für Lehrkräfte mit<br />
Migrationsgeschichte<br />
FG Seminar<br />
20 Neue Seminarrektoren in München<br />
21 FG unter neuer Leitung<br />
Geschichtswerkstatt<br />
22 Geschichtswerkstatt der MS Schleißheimer Straße<br />
erregt viel Aufsehen<br />
22 Programm<br />
FG Ernährung und Gestaltung<br />
23 Übungsprojekte zur neuen Projektprüfung<br />
ABJ<br />
26 Seminar für Neumünchner<br />
Pensionisten aktiv<br />
27 Ausflug nach Augsburg<br />
27 Computerkurs<br />
27 Ankündigungen:<br />
Pensionistenversammlung<br />
Schiele Ausstellung<br />
IMPRESSUM<br />
Inhaber und Verleger: Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (<strong>MLLV</strong>),<br />
Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (<strong>BLLV</strong>)<br />
Bavariaring 37, 80336 München,<br />
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Verantwortliche Redakteurin: Sabine Sattler,<br />
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Tel. 089 - 450 80 69-62, E-Mail: g.meier@blueprint.de, www.blueprint.de
n<br />
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 3<br />
9. Kamingespräch des <strong>MLLV</strong><br />
Das Wissen um die NS-Gewaltherrschaft und den Zweiten Weltkrieg<br />
muss nach Ansicht des ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters<br />
Dr. Hans-Jochen Vogel auch nach dem Tod der letzten<br />
Zeitzeugen eindringlich weitergegeben werden. Vogel forderte die<br />
Münchner Lehrer auf, das entstehende NS-Dokumentationszentrum<br />
bei seiner Methodenentwicklung zu unterstützen, um besonders<br />
die kommenden Generationen zu erreichen.<br />
Unter dem Motto „<strong>Kinder</strong> erst <strong>nehmen</strong><br />
<strong>–</strong> <strong>Demokratie</strong> <strong>grundlegen</strong>“ stand das<br />
diesjährige Kamingespräch des <strong>MLLV</strong>.<br />
Die 1. Vorsitzende Waltraud Lučić for -<br />
derte in ihrem schulpolitischen Statement<br />
zur Förderung von <strong>Demokratie</strong><br />
die drei „Vs“: Vorbilder, Vertrauen und<br />
Verantwortung. Damit wäre ein großer<br />
Schritt zur Bildungsgerechtigkeit<br />
getan, der wiederum die <strong>Demokratie</strong><br />
in unserem Land fördert und stärkt.<br />
Im Anschluss diskutierte der langjährige<br />
SPD-Spitzenpolitiker und frühere<br />
Bürgermeister Münchens Dr. Hans-<br />
Jochen Vogel mit dem früh eren Landesbischof<br />
der evangelischen Kirche<br />
Dr. Johannes Friedrich über den Be -<br />
griff <strong>Demokratie</strong> in der deutschen Ver -<br />
gangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />
mit der Quintessenz: De mo kra tie<br />
muss auch in einer sich wan deln den<br />
Gesellschaft erhalten blei ben; da bei<br />
sind die Schulen ein wichtiger Ort, um<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche schon früh für<br />
diese Staatsform zu gewinnen.<br />
<strong>Demokratie</strong> braucht Vorbilder, Vertrauen<br />
und Verantwortung, so begann die<br />
1. Vorsitzende des <strong>MLLV</strong> Waltraud Lučić<br />
ihr schulpolitisches Statement beim<br />
jährlichen Kamingespräch. <strong>Demokratie</strong><br />
bedeutet aber auch ein Miteinander auf<br />
Augenhöhe, basierend auf Anerkennung<br />
und Wertschätzung. Dies muss auch im<br />
Hinblick auf die Schulpolitik gelten,<br />
daher ist es wichtig, auf Sachverhalte<br />
hinzuweisen, die aus Sicht des <strong>MLLV</strong><br />
noch nicht rund laufen.<br />
Offener und gebundener Ganztag<br />
Dieser Bereich wird von Seiten der<br />
Eltern, Schüler und Lehrer positiv bewertet.<br />
Sowohl im offenen als auch im<br />
gebundenen Ganztag ist nachweislich<br />
das Sozialverhalten der Schüler wesentlich<br />
ausgeprägter und der Lernfortschritt<br />
messbar höher. Dennoch kommt dieses<br />
vielversprechende Konzept in München<br />
nicht ins Rollen. Es fehlt an Lehrer -<br />
stunden, um das breite Spektrum an<br />
Verbandsleben<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>ernst</strong> <strong>nehmen</strong> <strong>–</strong> <strong>Demokratie</strong> <strong>grundlegen</strong><br />
Für Dr. Johannes Friedrich ist <strong>Demokratie</strong> eine Lebensform, die im<br />
Alltag eine große Rolle spielen müsse, dann sei sie auch als Staats -<br />
f orm greifbarer. "Schon mit Kleinkindern muss <strong>Demokratie</strong> gelebt<br />
werden, indem das Kind als eigene Persönlichkeit <strong>ernst</strong> ge nommen<br />
und sein Selbstbewusstsein gestärkt wird", sagte der Alt bischof.<br />
Derselbe Respekt müsse jedoch auch vom Kind gegenüber Anderen<br />
eingefordert werden. Für Friedrich wie für Vogel ist die Achtung<br />
der Menschenwürde der zentrale Wert der <strong>Demokratie</strong>.<br />
Schülern optimal fördern zu können.<br />
Natürlich ist dankend festzuhalten,<br />
dass die Klassenstärken in München<br />
gesenkt wurden, dennoch fehlen immer<br />
noch Stunden zur individuellen Förderung.<br />
Erschwerend kommen die baulichen<br />
Voraussetzungen an den Schulen<br />
hinzu. Kaum eine Schule ist für ein<br />
Der Leiter der <strong>BLLV</strong>-Abteilung Schul- und<br />
Bildungspolitik Dr. Fritz Schäffer (Mitte)<br />
und Fachgruppenleiterin Fachlehrer m/t<br />
Sylvia Dreher spekulieren über Bernd<br />
Wahls (links) Zukunft im <strong>MLLV</strong>.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
3
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 4<br />
Verbandsleben<br />
Vertreter der Förderschule (Hamberger, Künzel, Löschberger), der<br />
Ausbildung im KM (Dr. Gisela Stückl), des Verbandes (Inklusions<br />
AK-Leiterin Maria Lobensommer-Forster) der Regierung (Winkler)<br />
und des Schulamts (Müller, Eckert-Kalthoff, Zimmermann) setzen<br />
sich mit dem Thema Inklusion auseinander.<br />
SchR Gerhard Zimmermann, Wolfgang Henninger, Ltd. MR Stefan<br />
Glasl, Christian Marek, bildungspolitischer Sprecher der CSU Georg<br />
Eisenreich, Martin Göb, BBB-Vorsitzender Rolf Habermann werden<br />
mit den weiteren Gästen aus Politik und Verwaltung charmant und<br />
kurz von den zwei stellvertretenden Vorsitzenden begrüßt.<br />
Ganztagesangebot ausreichend oder<br />
passend ausgestattet. Daher ist die For -<br />
derung weiterhin: Münchens Schulen<br />
müssen weiter um- und ausgebaut<br />
werden, um für den Ganztag gerüstet<br />
zu sein.<br />
Bildungs- und Teilhabepaket<br />
Ausgrenzung erzeugt Schmerz und<br />
Aggression, auch deshalb unterstützt<br />
der <strong>MLLV</strong> das Bildungs- und Teilha -<br />
bepaket. <strong>Kinder</strong>n aus allen sozialen<br />
Schichten sollen die gleichen Bildungschancen<br />
gegeben werden. Allerdings<br />
kann die Organisation dieser sinnvollen<br />
Maßnahme nicht auf die Lehrer und<br />
Schulleitungen abgewälzt werden. Nicht<br />
nur die Diskussion um den Datenschutz<br />
sondern auch der bürokratische Auf-<br />
4 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
wand für Lehrer, Verwaltungsangestellte<br />
und Schulleitungen steht in keinem<br />
Verhältnis und kann in der jetzigen<br />
Form nicht akzeptiert werden. Lehrer<br />
sind Pädagogen und für Bildung und<br />
Erziehung zuständig. Zusätzliche Auf -<br />
gaben gehen zu Lasten der <strong>Kinder</strong>.<br />
Deshalb müssen dringend Gespräche<br />
mit der Stadt geführt werden.<br />
Integration/Inklusion<br />
Inklusion darf kein Sparmodell sein.<br />
Um dieses Konzept umsetzen zu können,<br />
werden finanzielle, personelle und<br />
bau liche Ressourcen benötigt. Bestehende<br />
Kooperationen zwischen den<br />
Förderzentren und den Schulen müssen<br />
weiter ausgebaut und intensiviert werden.<br />
Es geht dabei nicht darum, die<br />
Die Pressereferentinnen Dr. Julia Bernreuther und Birgit-Maria Mayer<br />
verfolgen das Geschehen aus der vorletzten Reihe. Ltd. Regierungsschuldirektorin<br />
Anne Blank, Regierungsschuldirektorin Gertrud<br />
Gruber, Schulamtsdirektorin Beate Eckert-Kalthoff und Schatzmeister<br />
Paul Hörmann verfolgen die Diskussion der beiden Ehrengäste.<br />
Die stellvertretende <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende Barbara Mang und Alt-<br />
Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel studieren die Gästeliste.<br />
Förderzentren abzuschaffen. Vielmehr<br />
sollte für jedes Kind der richtige Förderbedarf<br />
ermittelt und der passende<br />
Förderort gefunden werden. Interkulturelle<br />
Kompetenz wird helfen, Vielfalt als<br />
Wert und Chance zu sehen. „Wir werden<br />
nicht aufhören in diesem Bereich immer<br />
wieder Forderungen zu stellen, unseren<br />
<strong>Kinder</strong>n zuliebe!“<br />
Waltraud Lučić endete mit den Worten:<br />
„Vorbilder, Vertrauen und Verantwortung<br />
sind ein großer Schritt zur Bildungsgerechtigkeit<br />
und Bildungsgerechtigkeit<br />
fördert die <strong>Demokratie</strong>!“<br />
Den Reden schloss sich eine gesellschaftspolitische<br />
Diskussion zwischen<br />
dem langjährigen SPD-Spitzenpolitiker<br />
und früheren Bürgermeister Münchens
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Katharina Simlinger gestaltet mit ihrem Chor der Oselgrundschule das Rahmenprogramm<br />
Diskutieren Eisenreich und Habermann über die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse von Schulen?<br />
Die Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft Birgit Dittmer-Glaubig<br />
hat in ihrem Mann immer hervorragende Unterstützung und der<br />
<strong>MLLV</strong> einen Nichtlehrer als aktives „Mitglied“.<br />
Verbandsleben<br />
Marius Schwinger, war vor seiner Pensionierung 24 Jahre lang ein<br />
vorbildlicher Verbindungslehrer und übernimmt weiterhin bei <strong>MLLV</strong>-<br />
Veranstaltungen das Chauffieren unseres Alt-Oberbürgermeisters<br />
und <strong>MLLV</strong>-Ehrenmitglieds Dr. Hans-Jochen Vogel.<br />
Dank der Geschäftsführerin Annette Gieck (re) ist das Kamingespräch<br />
eine Erfolgsgarantie.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
5
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6<br />
Verbandsleben<br />
Der Fachlichen Leiterin Georgine Müller verdanken Münchner Lehrerinnen<br />
und Lehrer eine sichere und beschützte Fahrt durch unruhiges<br />
Bildungsgewässer, dies weiß auch Dr. Hans-Dieter Göldner.<br />
ABJ-Vorsitzende Judith Schmid informiert sich beim Leiter des<br />
Staatsinstituts für die Ausbildung von Fachlehrern, Klaus Göllner,<br />
über die zusätzlichen Fächerangebote (Englisch, Kunst, Sport) der<br />
vormals universitär angesiedelten Fächer und legt ein Veto ein.<br />
Dr. Hans-Jochen Vogel und dem früheren<br />
Landesbischof der evangelischen<br />
Kirche Dr. Johannes Friedrich über den<br />
Begriff <strong>Demokratie</strong> in der deutschen<br />
Ver gangenheit, Gegenwart und Zu -<br />
kunft an.<br />
In der historischen Diskussion wurde<br />
zunächst von beiden Diskutanten<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
fest gehalten, dass wir in Deutschland<br />
in einer gefestigten <strong>Demokratie</strong> leben.<br />
Für unser heutiges Leben ist Frieden<br />
die Normalität. Für die Generationen<br />
vor uns, war Krieg die Normalität.<br />
Dies muss bewahrt werden, auch in<br />
Zeiten, in denen sich die Gesellschaft<br />
wandelt und ein Werteverfall deutlich<br />
erkennbar ist.<br />
Dr. Michael Hoderlein-Rein kündigt Gesprächsbedarf wegen des<br />
Bildungs- und Teilhabepakets beim SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />
Alexander Reissl an.<br />
3. <strong>MLLV</strong>-Vorsitzender Dr. Michael Hoderlein-Rein, Regierungspräsident<br />
Christoph Hillenbrand, <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende und Vizepräsidentin<br />
Waltraud Lučić und Altbischof Dr. Johannes Friedrich konzentrieren<br />
sich auf ihre Statements.<br />
Immer mit gespitzten Bleistift beim <strong>MLLV</strong>: Philipp Paulus. 173 Jahre Mitgliedschaft: Karl-Heiß-Medaillenträgerinnen Elfriede<br />
Wurmer, Annelies Gegenfurtner und Sozialreferent Dieter Denninger.<br />
Die Schule ist dabei ein entscheiden der<br />
Faktor, hier können die Schüler für die<br />
<strong>Demokratie</strong> gewonnen werden. Klassenund<br />
Schulregeln sind erste Schritte in<br />
diese Richtung. Dr. Vogel machte deutlich,<br />
dass Toleranz oft mit Gleichgültigkeit<br />
verwechselt wird. Dies dürfe nicht<br />
eintreten. Jedem Kind muss in seinem<br />
Elternhaus und schließlich in der
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 7<br />
Saba entlockt zu seinen spanischen und französischen Texten der<br />
Gitarre beeindruckende Melodien.<br />
Zufriedene Vorstandsmitglieder Birgit Maria Mayer, Martin Göb und<br />
Oswald Hofmann.<br />
Verbandsleben<br />
Daniel Betz erklärt nach Gerhart Polt die <strong>Demokratie</strong> „Democrats<br />
always want a majority“.<br />
Exemplarisch erhält jede Politik- und Verwaltungsebene einen Termin-<br />
kalenderstern, damit sich alle Verantwortlichen für Bildung die Zeit für<br />
die <strong>MLLV</strong>-Veranstaltungen reservieren, um dort gemeinsam für die<br />
Schulstadt München Fortschritte zu erreichen. Lučić: „Ich hole Ihnen<br />
die Sterne vom Himmel, holen wir sie gemeinsam für unsere <strong>Kinder</strong>!“<br />
Die Seminaristinnen aus dem Mangseminar bildeten mit Michaela Roider (3. v. li) und Michaela Schöberl (ganz re.) eine exzellente<br />
Service-Crew.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
7
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 8<br />
Verbandsleben<br />
Simone Fleischmann, Leiterin der <strong>BLLV</strong>-Abteilung Berufswissenschaft,<br />
setzt sich für eine akademische Ausbildung aller Lehrerinnen<br />
und Lehrer ein.<br />
MLZ-Redakteurin Sabine Sattler weist den AK-Leiter der Mittelschule,<br />
Dominik Bauer und den neu gewählten Fachgruppenleiter, Jochen<br />
Höhne, in die Journalistentätigkeit ein.<br />
8 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Was plant der Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung<br />
(Habermann) mit dem Kultusministerium (Ltd MR Graf) und<br />
der Regierung (Abteilungsdirektor Winkler)?<br />
Susanne Kähne, Leiterin der Fachabteilung 4 im Referat Bildung und<br />
Sport, kennt die Bedürfnisse Münchner Schulen.<br />
Sabine Ruth, Mitarbeiterin im <strong>MLLV</strong>/<strong>BLLV</strong>, hat immer den Überblick. Sabine Sattler im Gespräch mit den Vertreterinnen des Gemeinsamen<br />
Elternbeirats (GEB).<br />
Schule Grenzen gesetzt werden. Um<br />
die <strong>Demokratie</strong> in unserem Land zu<br />
stärken, darf die Vergangenheit nicht<br />
ausgeblendet werden. Vielmehr muss<br />
man aus diesen schlimmen Zeiten<br />
lernen und den <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />
schon früh vermitteln, dass jedem<br />
das Recht auf Menschenwürde zusteht.<br />
Nur so kann man den Gefährdungen<br />
durch z. B. aktiven Rechtsextremismus<br />
vorbeugen.<br />
Abgerundet wurde die hervorragende<br />
Veranstaltung durch das musikalische<br />
Rahmenprogramm, bestehend aus dem<br />
<strong>Kinder</strong>chor der Grundschule an der<br />
Oselstraße unter der Leitung von<br />
Katharina Simlinger und dem Gitarristen<br />
Saba Zarkhozashvili. Daniel Betz trug<br />
uns eindrucksvoll vor, wie Gerhart Polt<br />
<strong>Demokratie</strong> sieht.<br />
Birgit Maria Mayer, Dr. Julia Bernreuther<br />
<strong>MLLV</strong> Presse-Team
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 9<br />
Bildungspolitik<br />
Das Bildungs- und Teilhabepaket <strong>–</strong> ein wichtiger Schritt in<br />
Richtung Bildungsgerechtigkeit in der Schulstadt München<br />
Der <strong>MLLV</strong> begrüßt ausdrücklich jede<br />
Förderung bedürftiger Schülerinnen<br />
und Schüler. Wir unterstützen vorbehaltlos<br />
alle Fördermaßnahmen aus<br />
dem Bildungs- und Teilhabepaket, weil<br />
sie einen wichtigen Schritt in Richtung<br />
Bildungsgerechtigkeit bedeuten.<br />
Welche personenbezogenen Voraussetzungen<br />
müssen gegeben sein?<br />
Es gibt sechs personenbezogene<br />
Voraussetzungen, von denen mindestens<br />
eine festgestellt werden<br />
muss.<br />
Bei folgenden fünf personenbezogene<br />
Voraussetzungen erfolgt die<br />
Prüfung durch das Jobcenter:<br />
• § 28 SGB II <strong>–</strong> Leistungen<br />
• § 34 SGB XII <strong>–</strong> Leistungen<br />
• § 6b BKGG Wohngeld oder<br />
<strong>Kinder</strong>zuschlag<br />
• § 2 AsylbLG i.V.m. SGB XII<br />
analog<br />
• § 3 AsylbLG<br />
Die sechste personenbezogene<br />
Voraussetzung, das Vorhandensein<br />
einer sogenannten sonstigen Not -<br />
lage, prüft die jeweilige Schule:<br />
Die Familie hätte nach den oben<br />
genannten fünf Rechtskreisen keinen<br />
Anspruch auf Leistungen aus<br />
dem Bildungs- und Teilhabepaket,<br />
erhält sie aber trotzdem, weil beispielsweise<br />
ein Konkurs oder fehlender<br />
Unterhalt die Familie bedroht.<br />
Darüber hinaus gelten folgende<br />
drei Bedingungen:<br />
• Das Kind hat das 25. Lebensjahr<br />
noch nicht erreicht,<br />
• besucht eine allgemein- oder<br />
berufsbildende Schule und<br />
• erhält keine Ausbildungsvergütung.<br />
Aufgaben der Schulen<br />
Eine Reihe von Aufgaben müssen derzeit von den Schulen erfüllt werden:<br />
• Beratung der häufig nicht deutschsprachigen Eltern beim Ausfüllen der<br />
Anträge<br />
• Ausfüllen des Antrags der öffentlichen Schule auf Gewährung von<br />
Leistungen für die gemeinschaftliche Mittagsverpflegung und für eintägige<br />
Schulausflüge: Aufschlüsselung nach sonstigen Notlagen sowie nach den<br />
fünf Rechtskreisen für jedes betroffene Kind bzw. für jeden betroffenen<br />
Jugendlichen in einer Tabelle<br />
• Feststellung und Anerkennung der sonstigen Notlage als notwendige<br />
Voraussetzung für die Gewährung von Leistungen<br />
• Ermittlung und Festlegung einer Pauschale für die Mittagsverpflegung<br />
• Ermittlung und Festlegung einer Pauschale für eintägige Schulausflüge,<br />
die für alle Klassen der jeweiligen Schule gelten sollen<br />
• Prüfung der individuellen Gültigkeitsdauer der Kostenübernahmeerklärungen<br />
• Verwaltung der von der Kommune auf das Schulkonto überwiesenen Geld -<br />
beträge<br />
• Einholen der Kontodaten der Antragssteller<br />
• Auszahlung / Überweisung der Pauschalbeträge an die betroffenen Familien<br />
• Aufbewahrung der Kostenübernahmeerklärungen und aller sonstigen<br />
Unter lagen für die Dauer von sechs Jahren<br />
Gerade weil das Bildungs- und Teilhabepaket<br />
eine wichtige Bedeutung für<br />
die Bildungsgerechtigkeit von <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen in der Schulstadt<br />
München besitzt, müssen die Aufgaben<br />
gerecht verteilt sein und auf recht -<br />
lich tragfähigem Fundament stehen.<br />
Beides ist derzeit nicht der Fall. Die<br />
Schulsekretariate sind mit der Erledigung<br />
der schulischen Verwaltungsaufgaben<br />
bereits überlastet. Die oben<br />
aufgeführten Aufgaben aus dem Bildungs-<br />
und Teilhabepaket gehen zu<br />
Lasten der täglich anfallenden schulischen<br />
Arbeiten und damit letztlich auch<br />
zu Lasten der anderen Schülerinnen<br />
und Schüler und bedeuten für die<br />
Schulen einen unzumutbaren Zeitaufwand<br />
sowie unzumutbare rechtliche<br />
Unsicherheiten.<br />
Der unzumutbare Zeitaufwand<br />
ergibt sich<br />
• durch Sprachprobleme der<br />
häufig nicht deutschsprachigen<br />
Antragssteller,<br />
• aufgrund des erhöhten Beratungsbedarfs<br />
in einem häufig<br />
sozioökonomisch benachteiligten<br />
familiären Umfeld der betroffenen<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendlichen,<br />
• durch das Ausfüllen, Sammeln<br />
und Verwalten der Anträge<br />
sowie<br />
• durch die Ermittlung und Festlegung<br />
von Pauschalbeträgen<br />
für Mittagessen und eintägige<br />
Schulausflüge.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
9
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 10<br />
Bildungspolitik<br />
Ankündigung:<br />
Dirndl & Döner<br />
Familienaustausch<br />
mit Istanbul für<br />
Münchner Schüler<br />
Kopftuch, Köfte und Koran? Was<br />
wissen Schüler über die Türkei?<br />
Ob Wissen oder Vorurteil: jetzt<br />
können sie es hautnah überprüfen<br />
und ergänzen. Denn die Landeshauptstadt<br />
München bietet 15- bis<br />
18jährigen Schülern einen Familienaustausch<br />
mit der türkischen<br />
Metropole an.<br />
In den Osterferien sind die türkischen<br />
Schülerinnen und Schüler in<br />
München zu Gast, in den Pfingstferien<br />
entdecken die Münchner die<br />
spannende Stadt zwischen Orient<br />
und Okzident <strong>–</strong> die einzige Großstadt<br />
übrigens, die auf zwei Kontinenten<br />
liegt. Die Verständigung findet auf<br />
deutsch und auf englisch statt.<br />
Da die EU den Austausch fördert,<br />
ist die Teilnahmegebühr mit<br />
490 € sehr günstig.<br />
Die Anmeldung möglichst<br />
bis 8. Februar 2012.<br />
Mehr Informationen und Anmeldung<br />
unter www.muenchen.de/iae<br />
10 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Die unzumutbare<br />
rechtliche Unsicherheit<br />
entsteht aufgrund<br />
folgender Faktoren:<br />
• Einholen und Umgang mit<br />
sensiblen Daten im Rahmen<br />
der Beratung und der Antrags -<br />
stellung<br />
• Aufbewahrung und Verwaltung<br />
sehr hoher Geldbeträge<br />
• Feststellung und Anerkennung<br />
einer sonstigen Notlage<br />
• Ermittlung und Festlegung<br />
von Pauschalbeträgen<br />
• Festlegung der auszube -<br />
zahlenden Beträge<br />
• Ausbezahlung der Geldbe träge<br />
Ankündigung:<br />
„Ressourcen und Lebenschancen <strong>–</strong><br />
ein Geben und Nehmen!“<br />
Unter diesem Motto findet der<br />
!<br />
23. Münchner Lehrertag am<br />
Samstag, den 21. April 2012 in<br />
der Mittelschule Cincinnatistraße<br />
statt. Ich freue mich, dass wir für das<br />
Hauptreferat den Neurobiologen Prof.<br />
Dr. Joachim Bauer von der Universität<br />
Freiburg gewinnen konnten.<br />
Er wird uns mit seinem Vortrag:<br />
„<strong>Kinder</strong> und Jugendlich verstehen und<br />
motivieren: Schulisches Lernen aus<br />
Sicht der Hirnforschung“<br />
in die Thematik des Tages einführen.<br />
Über das anschließende Workshop-<br />
Angebot werde ich Sie wie gewohnt<br />
rechtzeitig informieren.<br />
Ihre<br />
Birgit Dittmer-Glaubig<br />
Gerade weil das Bildungs- und Teil -<br />
habepaket eine wichtige Bedeutung<br />
für die Bildungsgerechtigkeit von<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen in der<br />
Schulstadt München besitzt, fordert<br />
der <strong>MLLV</strong> die Umsetzung folgender<br />
konkreter Lösungs vorschläge:<br />
1. Die Landeshauptstadt München legt<br />
gemäß den Lebenshaltungskosten<br />
die Sollbeträge fest.<br />
2. Die Jobcenter über<strong>nehmen</strong> die<br />
Betreuung der Antragssteller beim<br />
Ausfüllen der Formulare sowie die<br />
Auszahlung der Leistungen.<br />
3. Die Schulen leisten wichtige Unterstützungsarbeit<br />
bei der Überprüfung<br />
der Fakten, zum Beispiel: Welche An -<br />
gebote nimmt das Kind an der Schule<br />
wahr? Wie oft nimmt das Kind die -<br />
se Angebote wahr? Besteht Bedarf<br />
an Nachhilfe? In welchem Bereich ist<br />
eine Förderung der Schülerin oder<br />
des Schülers besonders wichtig?<br />
Dr. Michael Hoderlein-Rein<br />
Für Ihren Terminkalender!
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 11<br />
Interview mit Martin Güll<br />
Bildungspolitik<br />
Vorsitzender des Bildungsausschusses und Bildungspolitischer Sprecher<br />
der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag<br />
Martin Güll im Gespräch mit Dr. Julia Bernreuther, Pressereferentin des <strong>MLLV</strong>.<br />
Das <strong>MLLV</strong>-Presse-Team hatte die<br />
erfreuliche Aufgabe, mit dem neuen<br />
bildungspoltischen Sprecher der<br />
SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag<br />
Martin Güll ein Gespräch über seine<br />
Vorstellungen vom zukünftigen Bildungssystem<br />
zu führen.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Es wäre eine rhetorische Frage, wenn<br />
ich Sie fragen würde, ob sie das bisherige<br />
„Dreigliedrige Schulsystem“ für<br />
zukunftweisend halten. Sie haben das<br />
System der „Gemeinschaftsschule“<br />
entwickelt. Welche Grundpfeiler liegen<br />
diesem Konzept zugrunde?<br />
Martin Güll:<br />
Um auf den ersten Teil ihrer Frage zu<br />
antworten, das dreigliedrige Schulsystem<br />
ist meiner Meinung nach nicht mehr<br />
zukunftsträchtig. In jedem Land gibt es<br />
gewachsene Strukturen, die nach ihrer<br />
Bedarfsgerechtigkeit überprüft werden<br />
müssen. Demnach sind die Grundschule<br />
als gemeinschaftliche Schule sowie das<br />
Gymnasium bedarfsgerecht, die Real-<br />
schule in ihrer jetzigen Form ist noch<br />
bedarfsgerecht während die Haupt- bzw.<br />
Mittelschule trotz guter Arbeit vor Ort<br />
nicht mehr bedarfsgerecht ist. Sie sind<br />
nach heutigem Stand Auslaufmodelle.<br />
Um auf den zweiten Teil ihrer Frage zu<br />
antworten, ist zunächst festzuhalten,<br />
dass die Gemeinschaftsschule als er -<br />
gänzendes Anbot zu unserem bisheri -<br />
gen Schulsystem eingeführt werden<br />
soll. Die Eckpunkte der Gemeinschaftsschule<br />
sind folgende:<br />
• eine längere gemeinsam Schulzeit bis<br />
zur zehnten Klasse; also kein Übertritt<br />
nach der vierten Klasse<br />
• die Gemeinschaftsschule ist eine<br />
verpflichtende Ganztagesschule<br />
• der Frontalunterricht wird weitgehend<br />
abgelöst durch selbstgesteuertes<br />
Lernen, also selbsttätiges und handelndes<br />
Lernen im Einzel- oder<br />
Gruppenunterricht<br />
• die Rolle des Lehrers wird sich zum<br />
Lernbegleiter entwickeln<br />
• Lehrer aller bisherigen Schularten<br />
arbeiten in Teams zusammen<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Die „Gemeinschaftsschule“ soll auf<br />
neueste Lehr- und Lernmethoden zurückgreifen,<br />
der Frontalunterricht soll<br />
dabei, wie Sie gerade sagten, keine<br />
Rolle mehr spielen.<br />
Martin Güll:<br />
Es ist richtig, dass in der Gemein -<br />
schaftsschule sich der Unterricht weg<br />
vom Frontalunterricht hin zum selbst -<br />
gesteuerten, vernetzten Unterricht<br />
entwickeln muss. Der Lerntag wird<br />
auf verschiedene Weise rhythmisiert.<br />
Dabei gibt es Zeiten des selbständigen<br />
und vernetzten Lernens, des Fachunterrichts<br />
und des Individuellen Unterrichts.<br />
Die Rolle des Lehrers ändert sich vom<br />
„Macher“ zum „Begleiter“. Die Schülerrolle<br />
ändert sich vom passiven Zuhörer<br />
zum aktiven Teilnehmer. Fünfte und<br />
sechste Jahrgangsstufe werden Eingewöhnungsstufe,<br />
siebte und achte Jahrgangsstufe<br />
zur Orientierungsstufe,<br />
neunte und zehnte Jahrgangsstufe zur<br />
Abschlussstufe.<br />
Im Unterricht werden die Inhalte aller<br />
Schularten von Hauptschule bis Gymnasium<br />
je nach Leistungsfähigkeit der<br />
Schüler angeboten. Durch Individualisierung<br />
in jedem Fach wird auf das Niveau<br />
jedes einzelnen Schülers eingegangen.<br />
Dabei wird das Kind nicht mehr überbzw.<br />
unterfordert.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Sollte der Startschuss in den kommenden<br />
5 Jahren für die Gemeinschaftsschule<br />
fallen, sind nur Grund- und<br />
Mittelschullehrer für dieses Konzept<br />
ausreichend ausgebildet. Wie wollen Sie<br />
die anderen Lehrer/Anwärter/Studenten<br />
schnellstmöglich auf dieses für sie völlig<br />
neue, nicht studierte, niemals angewendete<br />
Konzept „umschulen“?<br />
Martin Güll:<br />
Natürlich muss sich dadurch auch die<br />
Lehrerbildung grundsätzlich verändern.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
11
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 12<br />
Bildungspolitik<br />
Bis dahin ist es notwendig, dass sich<br />
Lehrer aufgrund eigener Initiative und<br />
privaten Engagements eigenverantwortlich<br />
fortbilden und weiter qualifizieren.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
„Die Gemeinschaftsschule“ würde alle<br />
Schüler unterrichten, vom Gymnasiasten<br />
bis hin zum inkludierten Kind. Welcher<br />
Lehrplan würde angewendet?<br />
Martin Güll:<br />
Die Gemeinschaftsschule basiert auf<br />
einem vernetzten Lehrplan aller bisherigen<br />
Schularten. Wie bereits angesprochen,<br />
werden Schüler mit individuell<br />
angepassten Lernpaketen bedient.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Wie sie gerade dargestellt haben, sollen<br />
in der Gemeinschaftsschule Lehrer aller<br />
Schularten gemeinsam in Teams unterrichten.<br />
Sollen hierbei die Lehrer weiterhin<br />
unterschiedliche Besoldungsstufen<br />
erhalten? (HS/MS A12 RS A13 GY A14)<br />
Martin Güll:<br />
Es steht völlig außer Frage, dass sich<br />
das Dienstrecht früher oder später<br />
dieser neuen Schulart anpassen muss.<br />
Bis dahin werden sich die Besoldungsstufen<br />
nicht ändern. Allerdings wird ein<br />
Ausgleich von Stunden stattfinden.<br />
Ein Gymnasiallehrer würde beispiels -<br />
weise seine Stundenzahl von 21 auf 25<br />
aufstocken. Im Gegenzug würde der<br />
Mittelschullehrer seine Stundenzahl<br />
von 28 auf 25 absenken.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Glauben sie, dass sich unter diesen<br />
Bedingungen Mittelschullehrer für eine<br />
Tätigkeit an der Gemeinschaftsschule<br />
interessieren werden?<br />
Martin Güll:<br />
In der Gemeinschaftsschule steht der<br />
Schüler, nicht das Gehalt eines Lehrers<br />
im Vordergrund. Wer an dieser Schule<br />
tätig sein möchte, wird dies sicherlich<br />
akzeptieren.<br />
12 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Habe ich richtig verstanden, dass man<br />
sich für diese Schulart bewerben muss?<br />
Martin Güll:<br />
Da die Gemeinschaftsschule zunächst<br />
als ergänzende Schulart eingeführt wird,<br />
wird eine Auswahl des Lehrpersonals<br />
aufgrund von Bewerbungen stattfinden.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Ein Pfeiler ist das Ganztagesangebot.<br />
Wir machen immer wieder die Erfahrung,<br />
dass sich gerade in den Ganztagesklassen<br />
die schwierigen Schüler extrem<br />
häufen. Stehen Sie, um diese Entwicklung<br />
zu entzerren, für eine verpflichtende<br />
Ganztagesschule?<br />
Martin Güll:<br />
Die Gemeinschaftsschule ist nur in Form<br />
einer verpflichtenden Ganztagesschule<br />
durchführbar. Dieses Konzept verlangt<br />
viele zusätzliche Stunden, die nur in<br />
Form eines Ganztagesangebots bewältigt<br />
werden können. Als großes Vorbild<br />
dient uns dabei die „Bodenseeschule“.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Förderlehrer (frühere Pädagogische<br />
Assistenten) wurden bis Dr. Spaenle<br />
Kultusminister wurde fast abgeschafft.<br />
Jetzt wurde eine neue Ausbildungsstätte<br />
in Freising eingerichtet. Wie stehen Sie<br />
zu den Förderlehrern, spielen sie im<br />
Konzept der Gemeinschaftsschule noch<br />
eine Rolle?<br />
Martin Güll:<br />
Die Förderlehrer werden in der Gemeinschaftsschule<br />
eine Art der Renaissance<br />
erfahren. Neben Lehrern, pädagogischen<br />
Begleitern, Sozialpädagogen,<br />
Heilpädagogen, Erziehern und Förderschullehrern<br />
werden sie eine wichtige<br />
Rolle spielen. In der Gemeinschaftsschule<br />
werden die Schüler zukünftig<br />
von einer Mischung aus allen pädago -<br />
gischen Professionen betreut.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Sie waren lange Zeit Rektor einer Hauptschule<br />
und kennen daher die Nöte der<br />
Rektoren. Was bringt ihnen die Entwicklung<br />
zur „Gemeinschaftsschule“?<br />
Martin Güll:<br />
Die Schulleitungen werden, wenn sie<br />
wollen, von der Unterrichtsverpflichtung<br />
freigestellt. Zudem sollen alle Schulen<br />
mehr Eigenverantwortung bekommen.<br />
Dies gilt vor allem für die Personalpolitik,<br />
das pädagogische Konzept sowie für<br />
die Profilbildung.<br />
<strong>MLLV</strong>:<br />
Wir bedanken uns herzlich für das<br />
Gespräch und wünschen Ihnen viel<br />
Erfolg bei der Umsetzung ihres<br />
Konzeptes.<br />
Birgit Maria Mayer,<br />
Dr. Julia Bernreuther<br />
<strong>MLLV</strong> Presse-Team<br />
Zur Person:<br />
Martin Güll<br />
Schulleiter a.D. (Hauptschule)<br />
Gymnasium u. Abitur 1973 in<br />
Berchtesgaden, Studium an der<br />
Pädagogischen Hochschule in<br />
München-Pasing von 1973 -<br />
1976. 1. Lehramtsprüfung 1976;<br />
2. Lehramtsprüfung 1979. Seit<br />
1976 Hauptschullehrer an der<br />
Hauptschule Markt Indersdorf,<br />
seit 2002 Schulleiter der Hauptschule<br />
Markt Indersdorf. SPD<br />
Mitglied seit 2008, Vorsitzender<br />
des SPD-Unterbezirks Dachau.<br />
Mitglied in der AWO, Weißer<br />
Ring.<br />
Parl. Funktion:<br />
Vorsitzender des Ausschusses<br />
für Bildung, Jugend und Sport<br />
Mitglied des Landtags:<br />
seit 20.10.2008
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 13<br />
250 zusätzliche Planstellen für<br />
Studienräte an Förderschulen!<br />
Der stete Einsatz des <strong>BLLV</strong> für eine Erhöhung der Lehrerplanstellen<br />
für Förderschulen und Schulen für Kranke hat sich ein<br />
weiteres Mal ausgezahlt.<br />
Oswald Hofmann dankt Christa Stewens (2.v.r.) und zwei ihrer Mitstreiter,<br />
MdL Georg Eisenreich und MdL Ingrid Heckner für ihr erfolgreiches<br />
Planstellen-Engagement.<br />
Der stete Einsatz des <strong>BLLV</strong> für eine Erhöhung der Lehrerplanstellen<br />
für Förderschulen und Schulen für Kranke hat sich ein weiteres Mal<br />
ausgezahlt.<br />
Beim Förderschultag des <strong>MLLV</strong> und <strong>BLLV</strong> Oberbayern im Februar<br />
2011 hatten Gerd Nitschke für den <strong>BLLV</strong> Oberbayern und Oswald<br />
Hofmann für den <strong>MLLV</strong> in Anwesenheit von MdL Christa Stewens die<br />
Bedeutung der stationären Förderschulangebote bekräftigt und auf<br />
den Stellennachholbedarf hingewiesen (siehe MLZ April/2011).<br />
Stewens sagte daraufhin zu, sich weiterhin für Verbesserungen ein -<br />
zu setzen, nachdem sie sich schon länger zuvor zusammen mit MdL<br />
Joachim Unterländer und Vertretern privater Schulträger in einem<br />
Arbeitskreis (mitinitiiert von <strong>MLLV</strong>-Mitglied Dr. Edith Wölfl für die<br />
Evangelische Schulstiftung) intensiv um eine angemessene Personalversorgung<br />
an den Förderschulen bemühte. Neun Monate später war<br />
es soweit: Die Regierungskoalition hatte sich tatsächlich auf 250<br />
zusätzliche Planstellen im Nachtragshaushalt für die Förderschulen<br />
geeinigt.<br />
Damit ist nicht nur ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der son -<br />
derpädagogischen Förderung an und durch Förderschulen gemacht,<br />
sondern auch ein „Befreiungsschlag“ für die Anstellungssituation ge -<br />
lungen. Die Studienreferendare und Studienreferendarinnen können<br />
sich <strong>–</strong> nach der ersten Entspannung durch die zweistufige Umwidmung<br />
von Personalkostenmitteln für private Schulträger in 250 Planstellen im<br />
Doppelhaushalt <strong>–</strong> nun von Existenzängsten unbelastet auf ihre Ausbildung<br />
konzentrieren und zusammen mit den noch auf den Wartelisten<br />
vorhandenen Bewerbern in eine gesicherte berufliche Zukunft blicken.<br />
Karin Aßhoff, Oswald Hofmann<br />
Bildungspolitik / Dienstrecht und Besoldung<br />
Förderformel<br />
Mehr Chancengleichheit<br />
durch die konzertierte<br />
Münchner Bildungssteuerung<br />
Auf Datenbasis des Münchner Bildungsberichts<br />
wurden in Kooperation mit Bildungsakteuren<br />
dauerhafte strukturelle Ansätze zur Realisierung<br />
von mehr Bildungsgerechtigkeit entwickelt:<br />
im Elementarbereich (Münchner Förderformel),<br />
im Primar- und Sekundarbereich (Serviceagentur<br />
für Ganztagsbildung) und in der regionalen<br />
Aus prägung in den Quartieren (Bildungslokale).<br />
Unabhängig von der Herkunft sollen <strong>Kinder</strong><br />
gleiche Chancen haben. Damit setzt München<br />
transferfähige Akzente. Die Münchner Förderformel<br />
stellt z. B. ein kom munales Finanzierungskonzept<br />
für über 1000 <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen dar.<br />
Künftig werden rund 250 Einrichtungen in Stadtbezirken<br />
mit erhöhtem sozialpolitischem Handlungsbedarf<br />
mehr Ressourcen erhalten. Daneben<br />
beinhaltet das Konzept u. a. die Prämierung<br />
pädagogischer Innovationen und die Berücksich -<br />
tigung von <strong>Kinder</strong>n in schwierigen Lebenslagen.<br />
Ziel:<br />
Die Gesamtstrategie der Münchner Bildungsförderung<br />
sorgt auf Grundlage einer genauen Analyse<br />
(Bildungsbericht) und daraus in Kooperation mit<br />
weiteren Bildungsakteuren entwickelter, passgenauer<br />
struktureller Maßnahmen, nachhaltig für die<br />
Erhöhung von Bildungsgerechtigkeit, indem sie<br />
Bildungsakteure dabei stärkt, gerade Eltern und<br />
<strong>Kinder</strong> in Risikolagen entsprechend unterstützen<br />
zu können. Die „Münchner Förderformel“ wird als<br />
kind- und einrichtungsbezogenes sowie familienentlastendes<br />
Gesamtkonzept umgesetzt und er -<br />
höht die Chancengleichheit von Anfang an. Mit<br />
Unterstützung der „Bildungslokale“ <strong>–</strong> mit Bildungsberatung<br />
und Bildungsmanagement vor Ort im<br />
Stadtteil - sowie in Verbindung mit der „Münchner<br />
Serviceagentur für Ganztagsbildung“ <strong>–</strong> die Schulen<br />
und Bildungsträger begleitet - sind trägerübergreifende<br />
Konzepte und Verantwortungsgemeinschaften<br />
verwirklicht sowie verbindliche Kooperationen<br />
zwischen <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen, Schulen und<br />
anderen Akteuren im sozialen Nahraum geschaffen.<br />
(www.foerderformel.muc.kobis.de)<br />
Referat für Bildung und Sport,<br />
Abteilung Kommunales Bildungsmanagement<br />
Der <strong>MLLV</strong> wird die Umsetzung der Ziele<br />
interessiert und konstruktiv begleiten.<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
13
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 14<br />
Bildungspolitik<br />
Verleihung der Kerschensteiner-Medaille 2011<br />
Die ehemalige Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner wird für ihr Lebenswerk geehrt<br />
Bürgermeisterin Christine Strobl (re)<br />
überreicht die Kerschensteiner-<br />
Medaille an Frau Stadtschulrätin<br />
a.D. Elisabeth Weiß-Söllner (li)<br />
In diesem Jahr wurde die ehemalige<br />
Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-<br />
Söllner für ihr Lebenswerk mit der<br />
Kerschensteiner-Medaille geehrt.<br />
Ein Preis, mit dem die Stadt München<br />
jedes Jahr Persönlichkeiten<br />
auszeichnet, die sich besondere<br />
Verdienste um die Bildung von <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen in München<br />
erworben haben.<br />
Die ehemalige Stadtschulrätin Elisabeth<br />
Weiß-Söllner hat diese Ehrung mehr<br />
als verdient! Blickt man auf ihre fast<br />
17-jährige Amtszeit zurück, sind schon<br />
die damit verbundenen bloßen Zahlen<br />
und Fakten sehr beeindruckend. So<br />
nahm Frau Weiß-Söllner als Stadtschulrätin<br />
an über 800 Stadtratssitzungen teil,<br />
brachte über 4500 Beschlussvorlagen in<br />
den Stadtrat ein, nahm in ihrer Amtszeit<br />
geschätzte 20000 Termine wahr und<br />
kam insgesamt auf über 60000 Arbeitsstunden.<br />
Das Leitmotiv von Frau Weiß-<br />
Söllner war dabei stets, mehr Bildungsgerechtigkeit<br />
zur erreichen. Das gelang<br />
ihr in München unter anderem durch die<br />
14 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Einführung der Schulsozialarbeit an<br />
Haupt- und Berufsschulen, den Aufbau<br />
einer Mittagsbetreuung an 132 Schulen<br />
oder die Einrichtung städtischer Ganztagsschulen.<br />
Im Rahmen eines Festaktes im Alten<br />
Rathaus Saal wurde am 30.11.2011<br />
die Kerschensteiner-Medaille an Frau<br />
Eli sabeth Weiß-Söllner übergeben.<br />
Stadtschulrat Rainer Schweppe eröffnete<br />
die Veranstaltung mit einer Begrüßung<br />
der Gäste und anschließend hielt<br />
Bürgermeisterin Christine Strobl die<br />
Laudatio auf die ehemalige Stadtschulrätin.<br />
Unter anderem beschrieb sie die<br />
Preisträgerin mit folgenden Worten:<br />
„Frau Weiß-Söllner ist in doppelter<br />
Hinsicht eine ganz besondere Führungskraft.<br />
Sie ist in all ihrem Wirken<br />
immer mit ihrer ganzen Persönlichkeit<br />
präsent und immer authentisch<br />
engagiert. Zudem verbindet sie eine<br />
große Offenheit für neue Entwicklungen<br />
mit der nötigen Umsetzungsorientierung<br />
und mit Pragmatismus.“<br />
Frau Weiß-Söllner war von der Ansprache<br />
der Bürgermeisterin sichtlich gerührt<br />
und bedankte sich in ihrer Rede<br />
bei allen Anwesenden für die Auszeichnung.<br />
Im Anschluss hatten die geladenen<br />
Gäste bei einem Stehempfang die<br />
Gelegenheit, der Preisträgerin persönlich<br />
zu gratulieren.<br />
Harun Lehrer<br />
Frau Isabell Zacharias, Mitglied der SPD-<br />
Landtagsfraktion, im Gespräch mit dem<br />
<strong>BLLV</strong> - Integrationsbeauftragen Harun<br />
Lehrer
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 15<br />
Zwei Preisträger der Kerschensteiner-Medaille im Gespräch: Peter Vahlensieck und<br />
Elisabeth Weiß-Söllner.<br />
Der <strong>MLLV</strong> gratuliert der Preisträgerin.<br />
Stadtschulrat Rainer Schweppe hat ein offenes Ohr für den <strong>MLLV</strong> und<br />
seine Anliegen.<br />
Bildungspolitik<br />
Reiseprogramm 2012<br />
Für das neue Jahr haben wir für Sie<br />
wieder interessante Ziele ausgewählt.<br />
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit<br />
der vorzeitigen Anmeldung.<br />
Gleichzeitig mit der An- oder Einzahlung<br />
(mit Na men und Adresse<br />
versehen) soll die schriftliche<br />
Anmeldung erfolgen. Bei den<br />
Kulturfahrten genügt die Ein zah -<br />
lung und telefonische Anmeldung.<br />
16. Kulturfahrt: Diakoniewerk<br />
Herzogsägemühle, Polling und sein<br />
Raritätenstadel am 28. April 2012<br />
Preis: 25,00 € incl. Kaffee im<br />
Salonwagen der Zugspitzbahn<br />
17. Kulturfahrt: Zu Besuch in Mittelfranken:<br />
Wemding, Maria Brünnlein,<br />
Kaisheim am 23. Juni 2012,<br />
Preis: 25,00 €<br />
18. Kulturfahrt: Goldschlägerstadt<br />
Schwabach und Benediktinerkloster<br />
Plankstetten am 13.Oktober 2012,<br />
Preis: 25,00 €<br />
Abfahrt: immer Bahnhofsplatz<br />
Pasing vor der neuen Post, Kaflerstraße<br />
um 8.00 Uhr, Rückkehr gegen<br />
19.00 Uhr<br />
7. <strong>–</strong> 14. April 2012<br />
Flugreise nach Andalusien<br />
26. Mai <strong>–</strong> 2. Juni 2012<br />
Busreise nach Burgund<br />
27. Oktober <strong>–</strong> 1. November 2012<br />
Busreise Emilia Romagna<br />
Konto: Henninger/Wirth, Genossenschaftsbank,<br />
Kto.Nr.: 100 528 218,<br />
BLZ: 701 694 64<br />
E-Mail: wp.henninger@t-online.de,<br />
wirth.emmering@googlemail.com<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
15
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 16<br />
Bildungspolitik<br />
Akademisierung der<br />
Ausbildung von Erziehern gefordert<br />
Die Forderung des <strong>BLLV</strong> nach einer<br />
Akademisierung der Ausbildung von<br />
Erzieherinnen und Erziehern hat<br />
Widerspruch provoziert. Nicht alle<br />
sind der Auffassung, dass eine höhere<br />
Qualifizierung erforderlich ist -<br />
vielmehr müsste die Bezahlung deutlich<br />
angehoben werden. Viele sorgen<br />
sich zudem, dass mit einer Ausbildung<br />
an der Hochschule berufliche<br />
Zugänge erschwert werden. Die<br />
<strong>BLLV</strong>-Vizepräsidentin Waltraud Lučić,<br />
Mitinitiatorin der Petition „Verbesserung<br />
der frühkindlichen Erziehung<br />
in Bayern“, erklärt im Gespräch mit<br />
online-Redakteur Robert Haberer,<br />
warum der <strong>BLLV</strong> die Ausbildung an<br />
Hochschulen trotz aller Gegenargumente<br />
für richtig hält:<br />
Ist die Ausbildung von Erzieher/innen<br />
in Bayern nicht gut genug?<br />
Lučić:<br />
Die Ausbildung an den Fachakademien<br />
ist anspruchsvoll und dauert so lange<br />
wie ein Studium. Die Schüler bekommen<br />
darin Inhalte vermittelt, die auch<br />
Teil des Curriculums eines Hochschulstudiums<br />
sein könnten. Während der<br />
fünfjährigen Ausbildung werden die<br />
angehenden Erzieherinnen und Erzieher<br />
aber schlecht bezahlt und auch danach<br />
sieht es nicht viel besser aus. Die öffentliche<br />
Hand spart sich so viel Geld auf<br />
Kosten der Auszubildenden, ohne<br />
diesen Nachteil durch angemessene<br />
Perspektiven und Aufstiegschancen<br />
auszugleichen. Das ist der eigentliche<br />
Skandal. Kein Wunder, dass so viele<br />
ihre Ausbildung abbrechen.<br />
„Es fehlt an allem: an unterstützendem<br />
Personal, an Zeit und<br />
Raum - und das bei einer Bezahlung,<br />
die beschämend ist.“<br />
16 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Und ein Studium könnte diesen<br />
Missstand beheben?<br />
Lučić:<br />
Ja, denn die Eingruppierung in die<br />
einzelnen Gehaltsstufen der Tarifverträge<br />
erfolgt nach dem Bildungsweg und<br />
der Qualifikation. Wer studiert hat,<br />
verdient deswegen auch mehr. Natürlich<br />
muss mit einer akademischen Ausbildung<br />
die Eingruppierung in eine höhere<br />
Gehaltsstufe verbunden sein. Nur so<br />
kann es gelingen, engagierte junge<br />
Menschen für diesen Beruf zu gewinnen<br />
und so dem Fachkräftemangel in diesem<br />
Bereich entgegenzuwirken.<br />
Deutschland ist im Übrigen eines der<br />
wenigen Länder Westeuropas, das für<br />
die Arbeit im frühkindlichen Bereich kein<br />
Studium verlangt.<br />
Kritiker bemängeln, dass eine solche<br />
Ausbildung zu theoretisch und zu<br />
wenig praxisorientiert sei. Wer mit<br />
<strong>Kinder</strong>n arbeite, brauche vor allem<br />
Erfahrungen aus der Praxis.<br />
Lučić:<br />
Das ist richtig. Ohne ausreichende<br />
Praxiserfahrung geht es nicht. Wenn<br />
sich der <strong>BLLV</strong> für eine akademische<br />
Ausbildung ausspricht, bedeutet das<br />
nicht, dass diese unbedingt an einer<br />
Universität erfolgen muss, die tatsächlich<br />
eher auf eine Tätigkeit in der Forschung<br />
vorbereitet. Fachhochschulstudiengänge,<br />
die Theorie mit Pflichtpraktika<br />
verbinden, wären eine geeignete<br />
Alternative. Absolventen solcher Studiengänge<br />
könnten nach dem Bachelor<br />
einen Master draufsetzen, um sich<br />
weiterzuqualifizieren.<br />
Kritik kommt auch von Erzieherinnen,<br />
die in ihrem Beruf arbeiten und nicht<br />
mehr studieren können. Zweifeln Sie<br />
deren Professionalität an?<br />
Erzieherinnen und Erzieher, die heute in<br />
den Einrichtungen tätig sind, arbeiten<br />
hoch professionell und leisten hervorragende<br />
Arbeit. Sie müssen aber einen<br />
schwierigen Spagat schaffen, nämlich<br />
höchste Anforderungen bei gleichzeitig<br />
miserablen Arbeitsbedingungen zu<br />
erfüllen. Es fehlt an allem: an unterstützendem<br />
Personal, an Zeit und Raum -<br />
und das bei einer Bezahlung, die beschämend<br />
ist. Die Betroffenen in den<br />
Einrichtungen brauchen rasch Entlastung,<br />
also deutlich mehr Personal und<br />
jede erdenkliche Unterstützung. Dazu<br />
gehört eben auch Wertschätzung und<br />
Anerkennung - beides untrennbar mit<br />
einer höherwertigen Ausbildung und<br />
dadurch besseren Bezahlung verknüpft.<br />
Warum ist frühkindliche Erziehung<br />
so wichtig?<br />
Lučić:<br />
In den ersten Jahren der Kindheit werden<br />
die Grundlagen für den späteren<br />
sozialen und schulischen Erfolg geschaffen.<br />
Mädchen und Jungen, die von<br />
Anfang an richtig gefördert werden, tun<br />
sich in der Grundschule leichter. Erkennt<br />
man Verhaltensauffälligkeiten frühzeitig,<br />
kann den betroffenen <strong>Kinder</strong>n wirksam<br />
geholfen werden. Das ist durch viele<br />
Studien belegt. Vor allem <strong>Kinder</strong> aus<br />
schwierigen sozialen Verhältnissen und<br />
<strong>Kinder</strong> ausländischer Herkunft profitieren<br />
von so einer Unterstützung. Das<br />
Personal muss deshalb in der Lage sein,<br />
die richtigen Diagnosen zu stellen, um<br />
die passenden Maßnahmen zu ergreifen<br />
und so optimal auf die Bedürfnisse des<br />
einzelnen Kindes eingehen zu können.<br />
Analyse, Diagnose und das dafür erforderliche<br />
theoretische Hintergrundwissen<br />
müssen deshalb in der Aus bildung noch<br />
größeres Gewicht bekommen.<br />
Robert Haberer
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 17<br />
Sporthallendiskussion<br />
„Die Probleme kann man niemals mit<br />
derselben Denkweise lösen, durch<br />
die sie entstanden sind“ nach diesem<br />
Satz von Einstein handeln die Vorsitzenden<br />
des Sportbeirats und des<br />
<strong>MLLV</strong> treffen sich zu einem Kennenlerngespräch.<br />
Fehlende Kommunikation war das<br />
Grundproblem bei der Umstrukturierung<br />
der Sporthallenbelegung. Die Stadt<br />
München hat eine Verlängerung der<br />
Hallenöffnungszeiten bis 23 Uhr (bis<br />
jetzt 22 Uhr) an Werktagen sowie eine<br />
Öffnung der Hallen an Wochenenden, in<br />
den Ferien sowie an allen Sonn- und<br />
Feiertagen beabsichtigt ohne Kontrolle<br />
durch die Technischen Hausverwalter.<br />
Zudem sollen Schulschlüssel an Verantwortliche<br />
der Vereine zur eigenständigen<br />
Verwaltung ausgegeben werden.<br />
Als Vorsitzender des Sportbeirats der<br />
Landeshauptstadt München war Hans-<br />
Ulrich Hesse mit in die Planungen<br />
einbezogen. Der <strong>MLLV</strong> und auch der<br />
Örtliche Personalrat, also die betroffenen<br />
Personengruppen wurden nicht<br />
informiert. Die Vertreter der Stadt argumentierten<br />
mit der „Schweigepflicht“.<br />
Wir alle wissen, dass der Personalrat<br />
an die Schweigepflicht gebunden ist.<br />
Aus Sicht des <strong>MLLV</strong> ist ein erweitertes<br />
Sportangebot für Schüler zu begrüßen.<br />
Dies trägt zur Förderung der Gesundheit<br />
der Schüler bei und ist ein wichtiger<br />
Punkt in der Freizeitgestaltung der<br />
<strong>Kinder</strong>. Dennoch müssen mögliche<br />
negative Auswirkungen zum Wohle der<br />
<strong>Kinder</strong> im Vorfeld beachtet und somit<br />
ausgeschlossen werden:<br />
• Es können ungehindert fremde Per -<br />
sonen ins Schulhaus, vor allem bei<br />
den Schulen, deren Hallen im Schulgebäude<br />
integriert sind. Dadurch<br />
kann z. B. das liebevoll gestaltete<br />
Schulhaus Schaden <strong>nehmen</strong>.<br />
Bildungspolitik<br />
Der Vorsitzende des Sportbeirats Hans-Ulrich Hesse führt mit der Vorsitzenden des <strong>MLLV</strong><br />
Waltraud Lučić ein klärendes, vertrauensvolles Gespräch.<br />
• Der schulische Ablauf kann vor<br />
allem am Montagmorgen (durch<br />
Verunreinigungen, Beschädigungen)<br />
empfindlich gestört werden.<br />
• Durch die Ausgabe des Schlüssels<br />
ergibt sich eine Lücke im Sicherheitskonzept<br />
der Schule.<br />
Hans-Ulrich Hesse und Waltraud Lučić<br />
vereinbarten, dass beide bei Sportan -<br />
gelegenheiten den kurzen Weg gehen<br />
wollen. Information, Diskussion und<br />
Lösung soll künftig unter Ausschluss der<br />
Presse stattfinden, da einseitige Darstellungen<br />
die Gräben zwischen den Beteiligten<br />
nur vertiefen. Zum Verstehen ist<br />
es wichtig, dass sich die Partner jeweils<br />
„auf den Stuhl des anderen setzen“ und<br />
dies braucht Zeit, Vertrauen und Offenheit.<br />
Schulbürgermeisterin Strobel sagte dem<br />
<strong>MLLV</strong> eine Evaluation der Sporthallenentwicklung<br />
zu, die der <strong>MLLV</strong> mit ausarbeiten<br />
könne. Christine Strobel bat um<br />
eine konstruktive Begleitung. Diese<br />
können wir zusagen.<br />
Wir fordern Transparenz, Information<br />
und Beteiligung im Vorfeld bei schulischen,<br />
sachwalterischen Angelegen -<br />
heiten ein.<br />
Waltraud Lučić, <strong>MLLV</strong>-Vorsitzende<br />
und <strong>BLLV</strong>-Vizepräsidentin<br />
Wer hat Zeit und unterstützt uns?<br />
Wir brauchen engagierte, ehrenamtliche<br />
Lehrer, Pensionäre, Erzieher, ehemalige<br />
Lehrerinnen und Senioren, die unsere<br />
<strong>Kinder</strong> in unseren Übergangsklassen<br />
im Lernen unterstützen!<br />
Bitte melden Sie sich in der Grund -<br />
schule am Schererplatz in München-<br />
Pasing. Schererplatz 3. 81241 München.<br />
Telefon: 089 - 357 18 88 20<br />
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Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
17
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 18<br />
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18 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
Los um Los<br />
Bezirksvorsitzende und Präsidium freuen sich über die Spende des Wirtschaftsdienstes.<br />
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Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 19<br />
LeMi - Lehrer mit Migrationsgeschichte<br />
Interkulturelle Bildung<br />
Ein kleiner Beitrag für die Integration, ein großer Schritt für den Bildungserfolg<br />
Beispiele für gelungene Integration<br />
und eine erfolgreiche Karriere gibt<br />
es zuhauf: Mesut Özil, ein deutscher<br />
Nationalspieler mit türkischen Wurzeln,<br />
der gerade erfolgreich bei Real<br />
Madrid spielt oder Nazan Eckes, eine<br />
der bekanntesten Moderatorinnen bei<br />
RTL, die ebenfalls einen türkischen<br />
Hintergrund hat. Aber wie steht es mit<br />
dem Berufsfeld Lehrerin bzw. Lehrer?<br />
Wie ist LeMi entstanden?<br />
Und wie ist LeMi strukturiert?<br />
Gegründet hat sich das Netzwerk aus<br />
bayerischen Lehrkräften mit Migrationsgeschichte<br />
im Jahr 2010. Seitdem hat<br />
sich eine jährliche Fachtagung der<br />
„LeMis“ etabliert, es gibt einen regen<br />
Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
Lehrkräften verschiedener Schularten<br />
bei regionalen Treffen und lokalen<br />
Stammtischen. Daneben vernetzen<br />
wir uns mit Behörden und Verbänden.<br />
In Projekten, Fachtagungen und Bera -<br />
tungen engagieren sich unsere Lehrkräfte<br />
ehrenamtlich im Bereich Bildung.<br />
Ein Sprechergremium aus sechs gewählten<br />
Mitgliedern koordiniert und organisiert<br />
diverse Treffen und Veranstaltungen,<br />
natürlich immer in Zusammenarbeit mit<br />
den aktiven LeMi-Mitgliedern. Mittlerweile<br />
hat LeMi über 150 Mitglieder und wird<br />
in seinem Anliegen vom bayerischen Kul -<br />
tusministerium und dem ISB unterstützt.<br />
Wer ist bei LeMi dabei?<br />
LeMi, das sind Lehrerinnen und Lehrer<br />
aller Schularten, Fächer, Ethnien und<br />
zwar mit und ohne eigene Migrationserfahrung.<br />
Diese Symbiose der unterschiedlichen<br />
Hintergründe <strong>–</strong> in schulischer<br />
wie auch kultureller Hinsicht -<br />
ermöglicht oft ganz neue Sichtweisen<br />
und Herangehensweisen an die interkulturellen<br />
Herausforderungen in der Schule.<br />
Welche Ziele verfolgt LeMi?<br />
Unser Hauptziel ist die Schule und den<br />
Unterricht noch mehr interkulturell zu<br />
öffnen, indem wir die fachlich-pädagogische<br />
und die interkulturelle Kompetenz<br />
zusammenführen. Die Fähigkeiten so wie<br />
Talente von Lehrkräften und Schülern<br />
mit Migrationsgeschichte sollen stärker<br />
erkannt und für die Schulfamilie genutzt<br />
werden. Ein weiteres Ziel ist es, einen<br />
regen Austausch zwischen Lehrkräften,<br />
Schülern, Eltern und Studenten zu<br />
initiieren. Und des Weiteren sind wir<br />
daran interessiert, für diese Ziel gruppen<br />
auch Fortbildungen anzubieten. Ein<br />
langfristiges Ziel ist der Aus bau und<br />
die Pflege unseres Netzwerks.<br />
Für welche Aufgaben/Angebote<br />
fühlt sich LeMi verantwortlich?<br />
Einmal möchten wir Schülerinnen und<br />
Schüler mit Migrationsgeschichte für<br />
den Lehrberuf motivieren und über<br />
diesen informieren. Dies ermöglichen wir<br />
durch die aktive Mitarbeit am „Schülercampus“<br />
(weitere Informationen unter<br />
www.lemi-netzwerk.de). Weiterhin<br />
wollen wir den Austausch von Erfahrungen<br />
und die berufliche Weiterentwicklung<br />
der Netzwerkmitglieder und anderer<br />
Kollegen durch unsere Angebote<br />
verbessern. Dies erfolgt durch jährliche<br />
Fachtagungen, regionale Treffen, einen<br />
Ideenpool für erprobte Schulprojekte<br />
und Fortbildungen für Lehrkräfte aller<br />
Schularten mit und ohne Migrationsgeschichte.<br />
Zudem wollen wir Ansprechpartner<br />
für die Schülerschaft, Eltern und<br />
Lehrkräfte bei Gesprächs- und Beratungsbedarf<br />
sein, indem wir diese durch<br />
qualifizierte interkulturelle Berater unterstützen.<br />
Nicht zuletzt wollen wir <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche vorwiegend mit Migrationsgeschichte<br />
fördern und in ihrer<br />
kulturellen Identität stärken.<br />
Und zuletzt sehen wir unsere Vorbildfunktion<br />
als eine wesentliche Hauptaufgabe<br />
an. Wie schon Herr Dr. Spaenle in<br />
einer Aussage äußerte: „Diese Lehrerinnen<br />
und Lehrer sind positive Identifikationsfiguren<br />
und stehen mit ihrer ganzen<br />
Person für die Überzeugung ein, dass<br />
Bildung der entscheidende Schlüssel<br />
für Integration ist.“<br />
Diese Vorbildfunktion ist unserer Meinung<br />
nach nicht zu unterschätzen.<br />
Denn unsere Schüler brauchen Vorbilder.<br />
Einerseits als Beispiele für gelungene<br />
Bildungsbiographien. Andererseits<br />
als Identifikationspersonen, die verschiedene<br />
Kulturen ohne Probleme in<br />
sich vereinen können und als Brückenbauer<br />
zwischen den Kulturen fungieren<br />
können.<br />
Thomas Smiatek,<br />
Vorstandsmitglied LeMi.<br />
Lehrer für Pädagogik & Psychologie<br />
und Sport an der Lothar- von- Faber-<br />
Schule, Staatl. Fachoberschule<br />
Nürnberg<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
19
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 20<br />
FG Seminar<br />
Renaissance des Mannes<br />
Von links nach rechts: Jürgen Koch, Alfred Bleicher, Joachim Höhne<br />
Die Zahl der Lehramtsanwärterinnen<br />
und Lehramtsanwärter in München <strong>–</strong><br />
jetzt auch im Bereich der Mittelschule<br />
<strong>–</strong> steigt stetig an. Mittlerweile gibt es<br />
16 Grundschulseminare, 5 Hauptschulseminare<br />
und 1 Fachlehrerseminar.<br />
Es ist zwar erfreulich, wenn die<br />
Studierenden nach dem 1. Staatsexamen<br />
ihr Referendariat in München<br />
absolvieren wollen, aber für manche<br />
unserer Schulen ist es ein logistischer<br />
Rundumschlag, wenn sie bis zu<br />
4 Lehramtsanwärter/-innen ausbildungsgerecht<br />
einsetzen sollen.<br />
Laut Duden bedeutet Renaissance das<br />
„Wiederaufleben einer früheren Kulturerscheinung“.<br />
Seit der letzte Mann vor<br />
einigen Jahren im Münchner Seminarrektorenkreis<br />
von der Bildfläche verschwunden<br />
ist, wurden die Münchner<br />
Seminare von Frauen (Seminarrektorinnen)<br />
geleitet. Nun sind die Männer<br />
wieder auf dem Vormarsch. So hat die<br />
Regierung von Oberbayern dankenswerterweise<br />
im letzten Schuljahr zwei<br />
Seminarrektoren für das Lehramt Hauptschule<br />
ernannt, Alfred Bleicher und<br />
Joachim Höhne. In diesem Schuljahr ist<br />
Jürgen Koch verstärkend hinzugekommen.<br />
Wir freuen uns über den männlichen<br />
Zuwachs. Wir begrüßen und<br />
beglückwünschen unsere drei Kollegen<br />
und wünschen ihnen ein gutes Händ-<br />
20 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
chen und viel Freude im neuen Tätigkeitsfeld.<br />
Auch der <strong>MLLV</strong> bedankt sich<br />
für die Mitgliedschaft der neuen Kollegen<br />
und heißt sie herzlich willkommen.<br />
Zur Person:<br />
Jürgen Koch<br />
Studium in Würzburg, Arbeit bei Inlingua<br />
als Sprachtrainer in Essen, Referendariat<br />
in Freising, Betreuungslehrer, Praktikumslehrer,<br />
Multiplikator für Englisch im<br />
Landkreis Freising, Dozent am Staatsinstitut<br />
für die Ausbildung von Förderlehrern<br />
in Freising, Lehrauftrag an der LMU<br />
für Schulpädagogik, Tutor an der LMU,<br />
Zweitprüfer an der LMU, Versetzung<br />
nach München ab Schuljahr 2011/12,<br />
ab November 2011 Ernennung zum<br />
Seminarrektor für das Lehramt Hauptschule<br />
Alfred Bleicher<br />
Geboren am 24.05.1976 in Regensburg,<br />
Studium Lehramt Hauptschule an der<br />
Universität Regensburg, Referendariat<br />
in der Oberpfalz, seit 2003 Lehrer an<br />
der HS am Winthirplatz in München,<br />
von 2005 bis 2010 Fachberater Sport<br />
für GS und HS in München, seit 2008<br />
Referent für überregionale Fortbildungen<br />
der LASPO (Landessportstelle), seit<br />
1.09.2010 Seminarrektor für das<br />
Lehramt Hauptschule in München<br />
Joachim Höhne<br />
Geboren am 14.04.1959 in Freising, Stu -<br />
dium Lehramt HS (Deutsch, Geschich te,<br />
Sozialkunde, Sport), Germanistik und<br />
Theaterwissenschaft, 2. Staatsexamen<br />
1993, Einsatz anfangs in 7 <strong>–</strong> 9, Aufbau<br />
des M-Zweiges in Moosburg, neun Jahre<br />
lang M-10-Lehrer, Schulentwicklung,<br />
Sozialkompetenzen bei Schülern (SMV-<br />
Arbeit bayernweit), langjährig Praktikums-<br />
und Betreuungslehrer, Konrektor,<br />
seit 2010 Seminarrektor für das Lehramt<br />
Hauptschule in Mün chen. In der Freizeit:<br />
Literatur (kon sumierend und produzierend),<br />
Rennrad und Fotografie.<br />
Barbara Mang<br />
Ankündigung<br />
Konzert des Münchner<br />
Oratorienchors<br />
Termin:<br />
7. Februar 2012, 20 Uhr<br />
Prinzregententheater München<br />
• Carl Orff (1895 <strong>–</strong> 1982) <strong>–</strong><br />
Catulli Carmina<br />
• Wilfried Hiller (*1941) -<br />
Der klingende Dawid<br />
Uraufführung<br />
• Minoru Miki (1930 - 2011) <strong>–</strong><br />
Marimba Spiritual<br />
Ausführende:<br />
Instrumentalisten der Hochschule<br />
für Musik und Theater München<br />
Münchner Oratorienchor<br />
Leitung:<br />
Robert Blank<br />
Karten über München-Ticket<br />
Tel.: 089 - 54 81 81 81<br />
Veranstalter:<br />
Münchner Oratorienchor<br />
www.muenchneroratorienchor.de
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 21<br />
Fachgruppe Seminar unter neuer Führung<br />
Seminarrektorin für das Lehramt<br />
Grundschule, Stephanie Idda, die<br />
bisherige Leiterin der Fachgruppe<br />
Seminar verabschiedet sich.<br />
Seit November 2008 hat sich Stephanie<br />
Idda ehrenamtlich für die besonderen<br />
Anliegen und Bedürfnisse der<br />
Münchner Seminarrektorinnen und<br />
Seminarrektoren sowie der Lehramtsanwärterinnen<br />
und Lehramtsanwärter<br />
auf Landesebene eingesetzt. Im<br />
Dezember 2011 hat sie aus privaten<br />
Gründen dieses Amt niedergelegt.<br />
Wir danken Seminarrektorin Stephanie<br />
Idda für ihre Arbeit, die sie sehr<br />
verant wortungsbewusst wahrgenommen<br />
hat.<br />
Wir begrüßen den neuen Fachgruppenleiter!<br />
Seminarrektor für das<br />
Lehramt Hauptschule, Joachim<br />
Höhne, übernimmt die Fachgruppe<br />
Seminar im <strong>MLLV</strong>.<br />
Am 7. Dezember 2011 wurde Seminarrektor<br />
Joachim Höhne als Nachfolger<br />
von Seminarrektorin Stephanie Idda<br />
von den Münchner Seminarrektorinnen<br />
und Seminarrektoren zum Leiter der<br />
Fachgruppe Seminar im <strong>MLLV</strong> benannt.<br />
Weitere Informationen über Joachim<br />
Höhne finden Sie auf der linken<br />
Seite im Artikel „Renaissance des<br />
Mannes“ (Seite 20).<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Barbara Mang<br />
FG Seminar<br />
Barbara Mang, stellvertretende Vorsitzende<br />
und Seminarrektorin, dankt Stephanie Idda<br />
für ihre Arbeit.<br />
Barbara Mang gratuliert Joachim Höhne zur<br />
neuen Aufgabe.<br />
Anzeige<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
21
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 22<br />
Geschichtswerkstatt<br />
Die Geschichtswerkstatt der Mittelschule<br />
an der Schleißheimer Straße<br />
Im Zuge der Veranstaltungsreihe<br />
„München gedenkt der deportierten<br />
Juden“ der Landeshauptstadt München<br />
gestalteten Schüler der Mittelschule<br />
an der Schleißheimer Straße<br />
die Ausstellung „Judensiedlung",<br />
eine Ausstellung über das Barackenlager<br />
für Juden im Münchner Stadtteil<br />
Milbertshofen.<br />
Gut ein Jahr haben sechs Schüler die<br />
Ausstellung konzipiert. Da sie jetzt<br />
schon in der Lehre sind, haben Schüler<br />
22 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
der achten und neunten Klassen, aktuelle<br />
Mitglieder der Geschichtswerkstatt,<br />
sie fertig gestellt, Inhalte gegliedert und<br />
die Stellwände gestaltet.<br />
Das Projekt ist eine Chance, junge<br />
Menschen mit der Vergangenheit so zu<br />
konfrontieren, dass sie Geschichte als<br />
etwas begreifen, das ihr Leben prägen<br />
kann, dass sie lernen, kritisch zu<br />
hinterfragen.<br />
„So etwas gemeinsam zu machen,<br />
Geschichtswerkstatt des Münchner<br />
Lehrer- und Lehrerinnenverbands (<strong>MLLV</strong>)<br />
Das höfische Nymphenburg -<br />
Vergnügungen im Schloßpark*<br />
Die Kunstgeschichte und die Architektur<br />
der großartigen Schlossanlage<br />
zu Nymphenburg kann bei je -<br />
dem Schlossbesuch erkundet und<br />
bewundert werden.<br />
Unser Rundgang hingegen nimmt<br />
den Schlosspark mit ausgewählten<br />
Aspekten des höfischen Lebens und<br />
der höfischen Vergnügungen in den<br />
Fokus. Es werden keine Innen räume<br />
betreten!<br />
Termin:<br />
12. Mai 2012<br />
Treffpunkt:<br />
Nördlicher Flügel des<br />
Nymphenburger Schlosses<br />
beim Hubertussaal<br />
Beginn: 14:00 Uhr<br />
Ende: gegen 16:00 Uhr<br />
Münchner Badevergnügen<br />
im 19. Jahrhundert - einstiges<br />
Badevergnügen im bürgerlichen<br />
Nymphenburg!*<br />
Der gediegene Münchner Stadtteil<br />
Nymphenburg, die einstige Münchner<br />
Vergnügungs- und Amüsiermeile?<br />
Bei unserem fahrradgestützten<br />
Stadtteilrundgang suchen wir aus -<br />
gewählte historische Orte einstiger<br />
sommer licher Vergnügungen im<br />
heutigen Stadtbezirk IX auf. Wir<br />
werden auf Formen des Badever -<br />
gnügens unserer Vorfahren im Königreich<br />
Bayern stoßen und auch dem<br />
damaligen „Zeitgeist“ begegnen.<br />
Termin: 19. Mai 2012<br />
Treffpunkt:<br />
Nördlicher Flügel des Nymphenburger<br />
Schlosses beim Hubertussaal<br />
Beginn: 14:00 Uhr<br />
Ende: gegen 16:15 Uhr<br />
etwas Bedeutsames auf die Beine zu<br />
stellen, das nicht jeder, nicht jede<br />
Schule macht, das motiviert“, sagt<br />
Johann Greßirer, der Rektor der Schule<br />
und Leiter der Geschichtswerkstatt.<br />
Die Geschichtswerkstatt der Mittelschule<br />
an der Schleißheimer Straße<br />
in München ist Träger des Münchner<br />
Bürgerpreises <strong>–</strong> „Gegen Vergessen,<br />
für <strong>Demokratie</strong>“ - 2011 und gestaltet<br />
immer wieder Führung und Ausstellungen<br />
zur Geschichte Münchens.<br />
Bitte beachten:<br />
Fahrrad erforderlich!<br />
Kosten:<br />
Pro Stadtteilrundgang ist eine Teilnahmegebühr<br />
3,- € zu entrichten.<br />
Für Mitglieder des <strong>MLLV</strong>/<strong>BLLV</strong> sowie<br />
Mitglieder der Geschichtswerkstatt<br />
Neuhausen entfällt bei Nachweis der<br />
Mitgliedschaft die Teilnahmegebühr!<br />
Anmeldung:<br />
Ihre Anmeldung per E-Mail an<br />
mllvgeschichtswerkstatt@gressirer.de<br />
wird erbeten!<br />
Für sämtliche Veranstaltungen wird<br />
beim Staatlichen Schulamt in der<br />
Landeshauptstadt München die<br />
Anerkennung als die staatliche<br />
Lehrerfortbildung ergänzende<br />
Maßnahmen beantragt werden!
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 23<br />
Großer Ansturm zur Informationsveranstaltung<br />
„Übungsprojekte <strong>–</strong> der Stick mit Material für AWT+<br />
die BoZ Soziales, Wirtschaft und Technik“!<br />
Der Arbeitskreis „offene Lernformen“ lud zu einer Infoveranstaltung<br />
„Übungsprojekte <strong>–</strong> der Stick“ ein und so fanden viele Fachlehrer am<br />
Donnerstag, den 13. Oktober den Weg ins <strong>BLLV</strong>-Haus am Bavariaring.<br />
Elke Plödt, die Leiterin des Arbeitskreises, begrüßte die Teilnehmer herzlich,<br />
bevor diese einen konkreten Einblick in die einzelnen Projekte bekamen. Neben<br />
den ausgearbeiteten Projekten, die in Form von Übungsprojekten schon durch -<br />
geführt wurden, konnten die Besucher mit den Mitgliedern des Arbeitskreises<br />
bei Kaffee und Kuchen wertvolle Praxiserfahrungen austauschen und einen<br />
USB-Stick mit allen ausgearbeiteten Konzepten kaufen.<br />
Termin verpasst? Dann können Sie den USB-Stick für 10,- €, plus 2,50 €<br />
Versandkosten unter der Kontaktadresse: elke_gina2002@yahoo.de erweben.<br />
Informationsaustausch an den<br />
Präsentationsbereichen.<br />
AK-Leiterin Elke Plödt begrüßt die<br />
Teilnehmer.<br />
Nur ein Teil des AK-Organisationsteams:<br />
Gabriele Bauer, Elke Plödt, Susanna Zagler, Stefanie Staudacher und Katharina Funk.<br />
FG Ernährung und Gestaltung<br />
Geburtstage<br />
Liebe Mitglieder,<br />
wir gratulieren allen herzlich, die<br />
im Februar und März 50, 60,<br />
65, 70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre<br />
wer den. Ab dann gelten unsere<br />
besonderen Glückwünsche jedes<br />
Jahr.<br />
Ihre Sabine Sattler<br />
Redakteurin<br />
Förschl Ludwig<br />
Viragh Elisabeth<br />
Pallmann Siegfried<br />
Schmid Oskar<br />
Rehm Christa<br />
Glass Rudolf<br />
Schmid Brunhilde<br />
Lutz Brigitte<br />
Lindner Brigitte<br />
Geiger Monika<br />
Haschka Doris<br />
Munt Ingeborg<br />
Block Frank<br />
Pflüger Marietta<br />
Krautheim Anneliese<br />
Schuy Astrid<br />
Körnig Claudia<br />
Eckmayer Isabella<br />
Barth Ursula<br />
Kunz Heike<br />
Tanner Klaus<br />
Merkt Alto<br />
Kurmann Willa<br />
Berlinger Siegrid<br />
Rössel Ute<br />
Neßler Klaus<br />
Hornik Hannelore<br />
Sigel Richard<br />
Ma-Wallner Soung-He<br />
Lehnert Karin<br />
Steen Henrike<br />
Schönung Monika<br />
Zepp Andrea<br />
Langwieser Barbara<br />
Kazianka-Schübel Eveline<br />
Hackl Susanne<br />
Kraus Monika<br />
Rieger Sabine<br />
Rolvering Monika<br />
Hiergeist Annette<br />
Neuner Susanna<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
23
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 24<br />
Verbandsleben<br />
Ehrenabend des <strong>MLLV</strong><br />
<strong>MLLV</strong> würdigt langjährige Mitglieder<br />
Für ihre 40jährige Mitgliedschaft beim <strong>MLLV</strong> wurden geehrt:<br />
(sitzend v. li.) Monika Asam, Christa Breittruck-Siegesleitner, Gudula Gnann,<br />
Herbert Goigner, Gertrud Hilgers, Elisabeth Hundt, Barbara Kreuzer, Manfred<br />
Kuscha, (stehend v. li.) Martha Wiedmann, Walter Arnold Stumpfhuber,<br />
Helmut Schaudeck, die 2. Vorsitzende gratuliert, Prof. Dr. Karl Stocker, die<br />
1. Vorsitzende freut sich, Helga Roeder-Krafft, Christa Rehm, Margret Maetschke<br />
Im <strong>MLLV</strong> ist es gute Tradition, verdiente<br />
Mitglieder und Jubilare beim<br />
Ehrenabend in festlichem Rahmen zu<br />
würdigen. Besonderen Grund zum<br />
Feiern hatten Kolleginnen und Kollegen,<br />
die dem <strong>MLLV</strong> bereits seit 25, 40,<br />
50 oder sogar 60 Jahren treu verbunden<br />
sind.<br />
Nach einem stimmungsvollen Auftakt mit<br />
dem <strong>Kinder</strong>chor der Grundschule an der<br />
Oselstraße unter der Leitung von Katha -<br />
rina Simlinger hob <strong>MLLV</strong>-Vor sitzende<br />
Waltraud Lučić hervor: „Unser Verband<br />
lebt seit jeher vom hohen ehrenamtlichen<br />
Engagement und der langjährigen Treue<br />
seiner Mitglieder. Nur dadurch können<br />
wir die Interessen der Münchner Lehrer<br />
und Schüler wir kungsvoll vertreten. Wir<br />
müssen uns auch weiterhin dafür stark<br />
machen, dass Neuerungen wie die Ganz-<br />
24 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
tagsschule oder die Inklusion nicht auf<br />
dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen<br />
eingeführt werden.“<br />
Christian Marek übernahm als Ehrenvorsitzender<br />
des <strong>MLLV</strong> die Laudatio zu Eh ren von<br />
Jubilaren, die besondere Spuren in München<br />
hinterlassen haben: Gerson Peck, der<br />
langjährige Münchner Stadtschulrat, prägt<br />
bis heute das Profil der Schulstadt München<br />
durch die Willy-Brandt-Gesamtschule<br />
und die städtischen Tagesheime. Gerhart<br />
Mahler hat sich durch seinen Kommentar<br />
zur VSO einen Stammplatz in allen Münchner<br />
Leh rerzimmern erworben. Hartmut<br />
Schrei ner förderte den Münchner Schulsport<br />
beispielhaft. Last but not least zeichnete<br />
Marek Rosemarie Schönsiegel aus,<br />
die über viele Jahre ihre <strong>MLLV</strong>-Mit glied -<br />
schaft aktiv lebte und unter anderem<br />
als Verbindungslehrerin wirkte.<br />
Rosemarie Schönsiegel hält dem Münchner Lehrerund<br />
Lehrerinnenverband seit 65 Jahren die Treue.<br />
Vielen Dank dafür!<br />
Stocker: „Ich möchte dieser ‚Familie’<br />
weiterhin die Treue halten.“<br />
Professor Stocker ließ es sich nicht<br />
<strong>nehmen</strong>, als Jubilar selbst eine kleine<br />
Ansprache zu halten. Er erinnerte an<br />
die zahlreichen bildungspolitischen<br />
Auseinandersetzungen der letzten<br />
Jahrzehnte und betonte, dass sich der<br />
<strong>MLLV</strong> stets überparteilich eingebracht<br />
habe. Dieses faire und kollegiale Mit -<br />
einander zeichne den <strong>MLLV</strong> besonders<br />
aus. Es sei für ihn eine Selbstverständlichkeit,<br />
diesen Verband auch im Ruhestand<br />
durch seine Mitgliedschaft zu<br />
unterstützen. Stocker erinnerte auch<br />
an seinen allseits hoch geschätzten<br />
Mentor, Professor Hans Schiefele, der<br />
leider nicht zum Ehrenabend kommen<br />
konnte. An dieser Stelle sei er herzlich<br />
gegrüßt!
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 25<br />
Der <strong>Kinder</strong>chor der Grundschule an der Oselstraße unter der<br />
Leitung von Katharina Simlinger.<br />
Es blaut die Nacht, die Sternlein<br />
blinken...<br />
Wie in den vergangenen Jahren sorgte<br />
Redakteurin Sabine Sattler mit Texten<br />
zum Nachdenken und zum Schmunzeln<br />
für eine vorweihnachtliche Atmosphäre.<br />
Die gelungene Auswahl hatte durchweg<br />
auch aktuelle Bezüge. Eine besondere<br />
Freude war Loriots „Advent“, das zum<br />
Andenken an den großen Humoristen<br />
nicht fehlen durfte.<br />
Ein besonderes Dankeschön geht auch<br />
an Geschäftsführerin Annette Gieck,<br />
die zu sammen mit Sabine Sattler mit<br />
dem dies jährigen Ehrenabend einen<br />
weiteren Höhe punkt im Verbandsjahr<br />
organisiert hat.<br />
Martin Göb<br />
Verbandsleben<br />
Seit 25 Jahren treue Mitglieder des <strong>MLLV</strong> sind (sitzend v. li.)<br />
Christine Beier, Gertraud Dzaja, Ursula Essigkrug, Katharina Funk,<br />
(stehend v. li.) Irmgard Götz, Barbara Mang verteilt die Urkunden,<br />
Beatrix Graupner, Monika Hemmer, Waltraud Lučić gratuliert,<br />
Astrid Huber, Klaudia Korschofsky<br />
Für ihre 50, 55, 60 und sogar 65jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet:<br />
(sitzend v. li.) Gerson Peck (60), Gerhart Mahler (60), Liselotte Denzel (60), Marion<br />
Wehnelt (50), Rita Klee (55), Hartmut Schreiner (55), Christiane Kellerer (55), Rosemarie<br />
Schönsiegel (65). (stehend v. li.) Johann Angermeier (50), Sieglinde Bub (50), Hedwig<br />
Gartenmaier (50), Barbara Mang gratuliert, Volker Körner (50), Waltraud Lučić verteilt<br />
die Urkunden, Karl Oppenrieder (50), Christl Ruppenstein (50), Max Prechter (60),<br />
Ehrenvorstand Christian Marek spricht die Würdigungen<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
25
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 26<br />
ABJ<br />
Herzlich willkommen<br />
in München!<br />
München ist wahrlich eine schöne und<br />
interessante Stadt und wir Münchner<br />
aufgeschlossen für alle „Zuagroasten“.<br />
Viele Kollegen aus anderen<br />
Regierungsbezirken nahmen zum<br />
neuen Schuljahr den Dienst in unserer<br />
Stadt auf. Um sie in Empfang zu <strong>nehmen</strong><br />
und es ihnen leichter zu machen,<br />
unsere Stadt und ihre Einwohner ins<br />
Herz zu schließen, bot die ABJ München<br />
Ende September einen Workshop<br />
an.<br />
In persönlicher Runde luden wir zum<br />
Brainstorming über Sorgen, Nöte und<br />
Fragen ein. Diese wurden kompetent<br />
von unseren Referenten beantwortet.<br />
Christian Marek, der Vorsitzende des<br />
Münchner Personalrats, sorgte für<br />
Einblicke in den schulischen Betrieb<br />
unserer Stadt, Oswald Hofmann, der<br />
Leiter der Abteilung Dienstrecht und<br />
Besoldung im <strong>MLLV</strong>, ergänzte die Informationen<br />
durch rechtliche Hintergründe.<br />
Waltraud Lučić, die Vorsitzende des<br />
<strong>MLLV</strong> und Vizepräsidentin des <strong>BLLV</strong>,<br />
stellte die Strukturen des Verbands und<br />
seine Anliegen vor. Sie wurde in ihren<br />
Ausführungen von Barbara Mang, der<br />
zweiten Vorsitzenden und Mitgliedern<br />
aus dem Vorstand des <strong>MLLV</strong> unterstützt.<br />
Die ABJ München versuchte mit geeigneten<br />
Broschüren wie Behördenführern,<br />
Adressen im Umgang mit Eltern oder<br />
schwierigen Schülerinnen und Schülern<br />
und vielen praktischen Handreichungen<br />
den Start zu erleichtern.<br />
Jeder Anfang fordert besondere Kräfte<br />
und im Gegenzug wieder Gelegenheit<br />
zum Kraftschöpfen. Dafür haben wir<br />
einige Anlaufstellen zum Frühstücken,<br />
Kneipen usw. zusammen gestellt. Durch<br />
die Vernetzung der Teilnehmer untereinander<br />
hoffen wir, dass vielleicht gemeinsame<br />
Stadtführungen oder andere<br />
Unternehmungen unserem Workshop<br />
bald folgen. Wir wünschen allen „Neumünchner“-Kollegen<br />
ein gutes, erfolgreiches<br />
Schuljahr und ein gutes Einleben<br />
in unserer Stadt!<br />
Judith Schmid und Sabine Kofer<br />
26 Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
LMU<br />
Klinikum der Universität München<br />
Das Klinikum der Universität München ist eines der größten und leistungs -<br />
fähigsten Universitätsklinika in Deutschland und Europa. 45 Fachkliniken,<br />
Abteilungen und Institute mit einer exzellenten Forschung und Lehre ermög -<br />
lichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau.<br />
Hieran sind rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt.<br />
Das Dr. von Haunersche <strong>Kinder</strong>spital, Abt. Stoffwechselund<br />
Ernährungsmedizin sucht ab sofort eine/n oder mehrere<br />
Grundschulpädagogen/innen (m/w)<br />
Wir benötigen zum nächst möglichen Zeitpunkt wissenschaftliche Mitarbeit<br />
im Umfang von 30 Wochenstunden für ein Projekt im Bereich Gesundheitsförderung<br />
für das Setting Grundschule. Diese Mitarbeit kann von einer oder<br />
aber auch anteilig von mehreren Personen wahrgenommen werden.<br />
Ihr Aufgabenbereich:<br />
• Entwicklung und Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien schwerpunkt -<br />
mäßig für den Heimat- und Sachkundeunterricht der Grundschule<br />
• Einbringung von Praxiserfahrung<br />
• Pädagogische Beratung<br />
Unsere Anforderungen:<br />
• Abgeschlossenes Studium für ein Lehramt an Grundschulen<br />
(2. Staatsexamen) mit mehrjähriger Berufserfahrung, idealerweise in<br />
Ganztagsgrundschulen<br />
• Fähigkeit zum selbstständigen, eigenverantwortlichen und flexiblen Arbeiten<br />
• Sehr gute organisatorische und konzeptionelle Fähigkeiten<br />
• Routinierter Umgang mit MS-Office<br />
Unser Angebot:<br />
Die Einstellung erfolgt am Klinikum nach den Bedingungen des öffentlichen<br />
Dienstes (Vergütung nach TV-L oder auf freiberuflicher Basis) zunächst<br />
befristet für ein Jahr und ist auch berufsbegleitend neben dem Schuldienst<br />
stundenweise möglich. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei<br />
ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt. Vorstellungskosten<br />
können leider nicht erstattet werden.<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:<br />
Dr. Birgit Herbert, Tel.: 089/5160-7896,<br />
E-Mail: Birgit.Herbert@med.uni-muenchen.de.<br />
Ihre Bewerbung in einer pdf-Datei richten Sie bitte zeitnah an:<br />
Klinikum der Universität München<br />
E-Mail: Birgit.Herbert@med.uni-muenchen.de
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:52 Uhr Seite 27<br />
Pensionisten suchen Gold und Silber in Augsburg<br />
Am 7. Dezember starteten 22 Pensionisten<br />
nach Augsburg mit einem<br />
mächtigen Programm, das allerdings<br />
wegen des nasskalten Wetters hauptsächlich<br />
in gut temperierten Räumen<br />
stattfand. Vom Augsburger Hauptbahnhof<br />
brachte uns die Straßenbahn<br />
<strong>–</strong> Ticket ist im Bayernticket enthalten<br />
<strong>–</strong> in die Nähe des städtischen Maximilianmuseums,<br />
wo uns unsere Museumsführerin<br />
bereits erwartete. Dieses<br />
Mal hatten wir gezielt die Gold- und<br />
Silberabteilung ausgewählt. Diese<br />
kostbar gefertigten Pokale, Tafelaufsätze<br />
und Tafelgeschirre in Form<br />
prunkvoller Kleinplastiken Augsburger<br />
Provenienz sind heute in alle Welt<br />
verstreut, als Beispiel sei hier nur das<br />
weltberühmte Grüne Gewölbe in<br />
Dresden genannt.<br />
Ein kurzer Spaziergang führte dann zum<br />
„Bauerntanz“, unserem gemütlichen<br />
Mittagslokal, gleich unterhalb des Elias-<br />
Holl-Rathauses beim Weihnachtsmarkt.<br />
Die erste Pensionistenversammlung des neuen Jahres, findet traditionell im<br />
<strong>BLLV</strong>-Haus unter der bewährten Leitung von Dieter Denninger statt. Als Gast<br />
erwarten wir dieses Mal Herrn Bode, den Vorsitzenden des Seniorenbeirates<br />
der Landeshauptstadt München<br />
13. Computerkurs 2011<br />
Der 13. Computerkurs mit dem neuen<br />
Thema „Digitale Fotografie und digitale<br />
Bildbearbeitung am PC“ an drei Mittwoch-<br />
Nachmittagen im November wurde erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
In Erinnerung an unseren aktiven Dienst<br />
wurden nun Neigungsgruppen gegründet:<br />
Zuerst natürlich der Weihnachtsmarkt,<br />
aber auch Cafe und Shopping<br />
standen auf dem Programm; eine Gruppe<br />
besuchte auch das Barockmuseum<br />
im Schaezlerpalais <strong>–</strong> schon der Rokokosaal<br />
für sich war besuchenswert.<br />
Zur vereinbarten Zeit traf man sich<br />
pünktlich am Bahnhof und am frühen<br />
Abend trafen wir nach einem eindrucksvollen<br />
Tag wieder in München ein.<br />
Pensionistenversammlung am 7. Februar 2012<br />
Alle Teilnehmer hatten ihre Kamera für praktische Übungen dabei, wobei einige<br />
Teilnehmer extra eine neue Digitalkamera angeschafft hatten; deren Handha -<br />
bung und Gebrauchsanweisungen stellten auch die Kursleiter Christa Bopp,<br />
Herbert Wahl und Volker Körner vor größere Herausforderungen.<br />
Anmeldungen für einen Computerkurs direkt bei Herrn Körner, Telefon: 314 89 29<br />
Pensionisten aktiv<br />
Die nächsten Unternehmungen:<br />
Achtung! Terminverschiebung<br />
beim Museumsbesuch!<br />
Schiele oder nicht Schiele?<br />
Schon beim Stammtisch und bei der<br />
Augsburgfahrt waren sich alle Teilnehmer<br />
einig, dass wir die Schiele-Aus -<br />
stellung im Lenbachhaus nicht versäumen<br />
dürften. Da diese aber schon<br />
am 4. März endet, musste der im<br />
Jahresprogramm 2012 ürsprünglich<br />
geplante Museumstermin vorverlegt<br />
werden. Als <strong>MLLV</strong> haben wir <strong>–</strong> trotz<br />
Vollbelegung <strong>–</strong> noch einen Termin<br />
für einen Gruppenbesuch erhalten.<br />
Bitte vormerken:<br />
Schiele „Das unrettbare Ich“<br />
Donnerstag, 16. Februar, 12:45 Uhr<br />
Kunstbau des Lenbachhauses<br />
direkt über U2-Haltestelle Königsplatz,<br />
Ausgang Nord, an der Kassentheke<br />
Stammtische:<br />
29. Februar, 28. März, 25. April wie<br />
gewohnt, jeweils am letzten Mittwoch<br />
im Monat im Rhaetenhaus, Luisenstr.<br />
27, U-Bahn U2 Haltestelle Königplatz,<br />
Aufgang Karlsstr. Ab 18 Uhr bis ca.<br />
20 Uhr; Nebenzimmer, bzw. Garten<br />
Für alle Veranstaltungen (bis auf<br />
die Computerkurse) ist keine besondere<br />
Anmeldung nötig, einfach<br />
kommen, wir freuen uns auf Sie!<br />
Unser Motto:<br />
Sie sollen sich eingeladen, aber nicht<br />
verpflichtet fühlen. Da Sie sich nicht<br />
anmelden müssen, entfällt im Verhinderungsfalle<br />
auch eine Absage; noch<br />
am Ausflugstag können Sie je nach<br />
„Tagesform“ spontan über Ihre Teilnahme<br />
entscheiden. Auch die Teilnahme<br />
am Stammtisch verpflichtet nicht<br />
zu „regelmäßigem“ Besuch: Schauen<br />
Sie immer wieder mal rein und <strong>nehmen</strong><br />
Sie die neuesten Infos mit.<br />
Kontakte:<br />
Volker Körner 314 89 29<br />
Christa Bopp 56 46 59<br />
Wolfgang Henninger 811 33 60<br />
Jildico Luczfalvy-Jansco<br />
01728159912<br />
Münchner Lehrerzeitung Februar/2012<br />
27
Lehrerzeitung_MLZ_2012_1_Heft:MLZ_10 31.01.2012 15:53 Uhr Seite 28<br />
Ankündigung<br />
Bücherkisten gehen auf Reisen<br />
Orks, Sternenkrieger und Schur -<br />
ken: Die in den Bücherkisten<br />
enthaltenen Schmöker versprechen<br />
Spaß, Spannung und Abwechslung.<br />
Gepackt wurden sie<br />
vom <strong>BLLV</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
von Jugendbuchverlagen (ajv).<br />
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband<br />
will die Leselust bei<br />
Jungen im Freistaat wecken. Nur<br />
20 Prozent aller Jungen in Deutschland<br />
lesen gerne und tun dies frei -<br />
willig. Der überwiegenden Mehrheit<br />
geht somit die Schlüsselkompetenz<br />
„Lesen“ verloren. Lesen fördert aber<br />
Textverständnis, Sprach- und Konzentrationsfähigkeit,<br />
Fantasie und Empathievermögen.<br />
Daher ist es kein Wun-<br />
Roswitha Budeus-Budde von der Süddeutschen<br />
Zeitung stellte interessante<br />
Jugendliteratur vor, mit der auch die<br />
Jungen anfangen werden zu lesen.<br />
kolossal, was da neuerdings immer kommt<br />
Seit April 2011 gibt es mit kolossal<br />
in München ein kostenloses Kultur-<br />
und Veranstaltungsma gazin<br />
für Schüler, das direkt in alle<br />
Münchner Schulen geliefert wird.<br />
Kein Kommerz, Kultur und cool<br />
kolossal erscheint alle drei Monate<br />
und berichtet über die kulturelle Vielfalt<br />
in München <strong>–</strong> frei von kommerziellen<br />
Anzeigen.<br />
Wir brauchen Ihre Unterstützung!<br />
Nur wenn das Magazin in den Schulen<br />
an interessierte Schüler weitergeben<br />
wird, kann die Idee von kolossal, kostenfrei<br />
und mi lieu übergreifend über das<br />
der, dass die Jungen zur Zeit zu den<br />
Bildungsverlieren in den Schulen und<br />
Hochschulen zählen. Die Mädchen<br />
haben sie (nicht nur) aber auch aufgrund<br />
ihrer Lesebegeisterung im Bildungsvergleich<br />
klar abgehängt. Um<br />
diesem Umstand Abhilfe zu schaffen,<br />
hat der <strong>BLLV</strong> unter der Leitung der<br />
Vizepräsidentin des <strong>BLLV</strong> Waltraud<br />
Lučić ein zunächst für ein Jahr befristetes<br />
Leseprojekt speziell für Jungen im<br />
Alter von 7 bis 15 Jahren gestartet.<br />
Die Pressesprecherin des Verlags Random<br />
house, Dr. Renate Grubert, hat<br />
1500 Bücher bei der Arbeitsgemeinschaft<br />
von Jugendbuchverlag ajv kostenlos<br />
orga nisiert. Annabelle Staples<br />
und Markus Meyer haben diese<br />
Bücher auf 18 Kisten verteilt. Allen<br />
ein herzliches Dankeschön.<br />
Ulrich Störiko-Blume (Leiter des Hanser<br />
<strong>Kinder</strong>buch Verlags) forderte die Lehrer<br />
auf, Vermittler zu werden, um vor allem<br />
auch die <strong>Kinder</strong> aus bildungsfernen<br />
Schichten das Buch bzw. das Lesen<br />
näher zu bringen.<br />
große kulturelle Angebot in unserer<br />
Stadt zu informieren, Erfolg haben.<br />
<strong>Kinder</strong>reporter und Workshops<br />
Münchner Schulen können sich mit<br />
Projekten und Redaktionsworkshops<br />
auch an der Entstehung von kolossal<br />
beteiligen.<br />
Herausgeber Marco Eisenack bietet<br />
übrigens auch spezielle praxisnahe<br />
Workshops für Ihre Schülerzeitungs re -<br />
daktionen an. Bei Fragen wenden Sie<br />
sich an Marco.eisenack@textbau.com<br />
Infos: www.daskolossal.de<br />
www. facebook.de/kolossal<br />
Waltraud Lučić bedankt sich bei Dr. Cle -<br />
mens Schlegel für seinen hervorragenden<br />
Vortrag. Darin zeigte er auf, dass die Jun -<br />
gen zur Zeit die Bildungsverlierer sind.<br />
Um diese Entwicklung zu stoppen, müssen<br />
Strategien entwickelt werden. Eine<br />
davon ist das Leseprojekt des <strong>BLLV</strong>.<br />
Jede Schule kann speziell für Jungen<br />
zusammengestellte Bücherkisten<br />
für längstens 3 Wochen ausleihen.<br />
In München kann die Kiste ab 7 Jahre<br />
oder ab 11 Jahre mit je 65 Büchern<br />
bei annabelle.staples@gmx.de<br />
bestellt werden.<br />
Um den Anreiz für die Durchführung<br />
von Leseprojekten zu steigern, werden<br />
die besten Projekte bei der Ab -<br />
schlussveranstaltung im Jahr 2013<br />
vorgestellt und prämiert. Für die<br />
Prämierung wird zur Zeit ein Gespräch<br />
mit einem namhaften Sportler<br />
geführt.<br />
Mehr Informationen zu den Bücherkisten<br />
finden Sie im Internet auf<br />
unserer Website: www.bllv.de.<br />
kolossal ist ein kostenloses Münchner<br />
Kul tur- und Veranstaltungsmagazin<br />
für Schüler.