Gemeindenachrichten 1/2007 (3,56 MB) - Zwettl

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6 Aktuelles Historische Verbindungen zwischen Jindrichuv Hradec und Zwettl Zwischen Jindrichuv Hradec und Zwettl gab es im Lauf der Jahrhunderte einige interessante historische Parallelen. Stadtarchivar Friedel Moll hat sich mit den geschichtlichen Verbindungen zwischen unseren Städten befasst und beschreibt in seinem Beitrag die besonders markanten Themen und Ereignisse. Beide städte und ihr umland hatten unter den ereignissen des dreißigjährigen Krieges extrem zu leiden, wobei Jindrichuv Hradec wohl etwas besser dran war als Zwettl, hatte die stadt doch in Vilem slavata einen mächtigen schutzherrn. im 18. Jahrhundert kam in beiden städten dem tuchmachergewerbe große Bedeutung zu. sowohl in Zwettl als auch in Jindrichuv Hradec waren damals die tuchmacher jenes gewerbe, das in der stadt sowohl wirtschaftlich als auch - zumindest in Zwettl - politisch den ton angab. 1772 zerstörte ein Feuer, das an der Peripherie der stadt in der syrnau ausgebrochen war, fast die gesamte stadt Zwettl. nur die Pfarrkirche, das Bürgerspital und einige wenige Häuser blieben verschont. 1773 brach in Jindrichuv Hradec ein Brand aus, der das prächtige schloss schwer in Mitleidenschaft zog. Technische Pionierleistungen 1887 erhielt Jindrichuv Hradec als zweite stadt in Böhmen (nach Prag) elektrisches licht. 1898 begannen die Zwettler mit dem Bau des elektrizitätswerkes im Kamptal. es handelte sich dabei um das erste drehstromkraftwerk der Monarchie. 1896 wurde die eisenbahnlinie von schwarzenau nach Zwettl eröffnet. im darauffolgenden Jahr ging die Bahnlinie zwischen Jindrichuv Hradec und nova Bystrice in Betrieb. Enge Beziehungen Zwischen der Bevölkerung Böhmens und des Waldviertels bestanden durch die Jahrhunderte enge Beziehungen, die erst durch die ereignisse in der Folge des ersten Weltkriegs abrissen. in der geschichte der stadt Zwettl und ihrer Bevölkerung finden sich viele spuren, die nach Böhmen führen. Zahlreiche Zwettler Familien haben ihre Gemeindenachrichten Zwettl 1/2007 Eine aus dem Jahr 1794 datierende Bleistiftzeichnung von Georg Metzburg gibt das Erscheinungsbild der Stadt Zwettl im 18. Jahrhundert wieder. Das Original dieser Zeichnung wird in der NÖ Landesbibliothek St. Pölten (Topographische Sammlung, Inv.Nr. 9241) aufbewahrt. Wurzeln in Böhmen, Mähren und schlesien. die grenze trennte damals nicht, sie markierte nur verschiedene länder. erst nach 1918, besonders aber nach 1945, änderte sich diese situation dramatisch. Vor allem die wirtschaftlichen Kontakte waren sehr eng. Besonders vom 17. bis zum 19. Jahrhundert fand zwischen den Handwerkszünften des Waldviertels und südböhmens ein reger Austausch statt. Uhr- und Kammmacher 1702 war es der uhrmacher Johann Meltzer aus Jindrichuv Hradec, der über Auftrag der gemeindeverwaltung im rathausturm eine neue turmuhr montierte. einer der letzten Kammmacher, der in Zwettl tätig war, stammte aus Jindrichuv Hradec (damals neuhaus). um 1830 legte Joseph götsch in Zwettl sein Kammmachergewerbe zurück, er hatte es im Haus neuer Markt 14 betrie- ben. Am 14. Mai 1834 suchte Joseph dwizka (auch dwirzka) aus neuhaus in Böhmen beim Magistrat der stadt Zwettl um Verleihung des somit erledigten Kammmachergewerbes in Zwettl an. er war in neuhaus zur Welt gekommen, hatte die Kammmacher- Profession ordentlich erlernt und gehörte der innung in Budweis an. sein lehrbrief war mit 31. August 1830 datiert, das alles ist seinem Ansuchen zu entnehmen. der Magistrat der landesfürstlichen stadt Zwettl stimmte dem Ansuchen von Joseph dwizka zu. dieser ließ sich in Zwettl nieder und erwarb am 2. August 1841 gemeinsam mit seiner gattin theresia das Haus Babenbergergasse 1. 1848 war Joseph dwirzka Mitglied der Zwettler nationalgarde. seine nachkommen lebten bis etwa 1900 in Zwettl. Zumindest zwei seiner söhne erlernten ebenfalls das Handwerk eines Kammmachers.
Gemeindenachrichten Zwettl 1/2007 Aktuelles 7 Stadterneuerung Zwettl – ein Zwischenbericht aus Betreuerinnensicht Ein Beitrag von DI Elisabeth Wachter, Stadterneuerungsbetreuerin Zwettl. 2006 war das erste der vier Jahre in der stadterneuerung Zwettl. ich möchte diesen Anlass nutzen, um das vergangene Jahr revue passieren zu lassen. die Auftaktveranstaltung der stadterneuerung fand am 20. Jänner 2006 im stadtsaal statt. dabei wurde die Aktion den Besucherinnen vorgestellt und zur teilnahme in den Arbeitskreisen eingeladen. Außerdem wurden nochmals die umgesetzten Projekte aus der ersten teilnahme an der stadterneuerung (1998-2001) in erinnerung gerufen. die Mitarbeit der Bevölkerung ist das zentrale element in der Aktion „stadterneuerung“. derzeit gibt es sechs Arbeitskreise im rahmen der Zwettler stadterneuerung: • AK Jugend, Kultur und Bildung • AK Freizeiteinrichtungen und sport • AK Wirtschaft, tourismus und stadtgestaltung • AK gesundheit und soziales • AK Verkehr • AK umwelt und energie in den Arbeitskreisen sind ca. 160 interessierte Bürgerinnen aktiv beteiligt. in jedem dieser Arbeitskreise wurden zu Beginn der Aktion mögliche Projekte diskutiert und vor allem ideen gesammelt, wie eine positive Weiterentwick- lung von Zwettl verlaufen sollte. Aus der Menge an ideen kristallisierten sich schließlich jene heraus, die zuerst umgesetzt werden sollen. die intensität in den Arbeitskreisen ist sehr unterschiedlich, aber es lässt sich feststellen, dass bereits eine reihe von initiativen aus den gruppentreffen heraus entstanden sind. Hier einige Beispiele: • Jugendkulturtreff Zwettl • gesundheitstag • Althaustag • Mitarbeit bei der Koopera- tion „stadtmauerstädte“ • radweg Habsburgergasse- Hauptplatz • installation von neuen einfahrtssteinen bei den stadteinfahrten • in Planung: neugestaltung Propsteistiege • in Planung: sanierung Kirchldenkmal und ufergestaltung des Mühlbaches … diese liste ist sicherlich nicht vollständig und nur ein Auszug aus den vielfältigen tätigkeiten der Arbeitskreise. Als Betreuerin freue ich mich besonders, dass das interesse der Bürgerinnen an der Aktion „stadterneuerung“ so groß ist und bedanke mich für ihre Mitarbeit. Ohne ihre ideen und das engagement der Bewohnerinnen wäre die stadterneuerung nicht möglich und auch nicht so erfolgreich. Bedanken möchte ich mich bei allen Verantwortlichen der stadtgemeinde Zwettl für die gute unterstützung der Aktion. die umsetzung eines Projektes hängt von sehr vielen Menschen ab: angefangen von der kreativen idee, die weiterentwickelt werden muss - bis hin zur Planung und umsetzung - bedarf es vieler engagierter Partner, die sich in der stadterneuerung Zwettl glücklicherweise gefunden haben. Stadterneuerungs-Betreuerin DI Elisabeth Wachter zieht eine positive Zwischenbilanz über das erste Stadterneuerungs-Jahr. Kurz „gesagt“: Mein resümee aus Betreuerinnensicht nach einem Jahr stadterneuerung Zwettl fällt durchwegs positiv aus. und ich freue mich schon auf die weitere Zusammenarbeit in den nächsten drei Jahren! übrigens: Auf der gemeindehomepage www.zwettl.gv.at erfahren sie neben vielen anderen informationen auch die jeweils nächsten termine der Arbeitskreise sowie interessante neuigkeiten aus der stadterneuerung!. Terminvorschau: Treffen der Stadterneuerungs-Arbeitskreise die stadterneuerungs-Arbeitskreise treffen sich in den kommenden Wochen und Monaten zu weiteren sitzungen, in deren Verlauf u. a. die für heuer geplanten Maßnahmen vorgestellt und erörtert werden. Für das engagement und für die rege teilnahme an den Arbeitskreis-sitzungen sagen wir allen mitwirkenden Bürgerinnen und Bürgern auch an dieser stelle ein herzliches dankeschön. 8. März: „Wirtschaft, Tourismus und Stadtgestaltung“ Beim nächsten treffen des Arbeitskreises „Wirtschaft, tourismus und stadtgestaltung“ (leitung: str di Johannes Prinz), das am 8. März 2007 ab 19.30 uhr im Kleinen sitzungssaal des Zwettler stadtamtes stattfindet, sollen u. a. die themen „umgestaltung der Promenade im Bereich Kirchldenkmal/Mühlbach“, „umgestaltung Busbahnhof“, „Propsteistiege und Parkplatz Propsteifriedhof“ sowie „standortmarketing“ ausführlicher behandelt werden. 9. März: „Gesundheit und Soziales“ das nächste treffen des Arbeitskreises „gesundheit und soziales“ (leitung: str Prim. dr. Manfred Weissinger) findet am 9. März 2007 ab 17.30 uhr im Vortragssaal des landesklinikums Waldviertel Zwettl statt.
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