Rundbrief - 2007/8 (pdf 80 k) - Landesbüro anerkannter ...
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RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
Dezember <strong>2007</strong> / Januar 2008<br />
Wir wünschen unseren Lesern und deren Familien noch ein gesundes neues<br />
Inhalt: Inhalt:<br />
Inhalt:<br />
Jahr und hoffen auch im Jahr 2008 auf eine gute Zusammenarbeit beim<br />
A. INTERNES NTERNES 1<br />
B.<br />
B. AKTUELLE KTUELLE VERFAHREN<br />
ERFAHREN 1<br />
C NEUES EUES AUS AUS DEM DEM NATURSCHUTZ<br />
ATURSCHUTZ<br />
ATURSCHUTZ- ATURSCHUTZ UND UND UMWELTRECHT<br />
MWELTRECHT 5<br />
D TERMINE ERMINE 7<br />
E WEITERES EITERES 7<br />
A. INTERNES NTERNES<br />
Personelle Personelle Veränderungen<br />
Veränderungen<br />
Veränderungen<br />
Frau Katrin Kobus ist seit April <strong>2007</strong> aus der<br />
Elternzeit zurück und übernahm wieder die<br />
Geschäftsführung und ihre ursprünglichen<br />
Bearbeitungs- und Themengebiete. Wir<br />
danken Frau Dannecker für ihre Arbeit und<br />
ihr Engagement und wünschen ihr viel Erfolg<br />
und Kraft für ihre neue Aufgabe, die<br />
Geschäftsführung der SDW Landesverband<br />
Brandenburg e.V..<br />
B. AKTUELLE KTUELLE VERFAHREN<br />
ERFAHREN<br />
Lacoma Lacomaer Lacoma er Teiche<br />
Teiche<br />
Zu den Lacomaer Teichen gibt es erneut jede<br />
Menge zu berichten. Zu Beginn des Jahres<br />
lief das Befreiungsverfahren zur<br />
Vorfeldberäumung für den Tagebau Cottbus<br />
Nord. Im Mai schloß sich dann die<br />
Ausgliederung der vom Tagebau betroffenen<br />
Flächen aus dem Landschaftsschutzgebiet<br />
Peitzer Teichgebiet und Hammergraben an.<br />
Ergänzend erfolgte im August <strong>2007</strong> ein<br />
weiterer Befreiungsantrag zur<br />
Vorfeldberäumung und Errichtung von<br />
Feldriegeln. Im September <strong>2007</strong> sah sich die<br />
Grüne Liga gezwungen ihr Klageverfahren im<br />
Kampf um den Erhalt der Lacomaer Teiche<br />
mit einem außergerichtlichen Vergleich zu<br />
beenden. Ausschlaggebend waren das Risiko<br />
nicht kalkulierbarer Kosten bei Fortführung<br />
Schutz unserer Natur und Umwelt.<br />
1<br />
der Klageverfahren sowie die Tatsache, dass<br />
selbst bei Weiterführung des<br />
Hauptsacheverfahrens eine Zerstörung des<br />
Teichgebiets nicht mehr aufzuhalten war.<br />
Wie 2006 bereits vermutet, erging der<br />
Planfeststellungsbeschluss zur Zerstörung<br />
der Teichlandschaft kurz vor Weihnachten,<br />
am 18.12.2006. Dagegen reichte die Grüne<br />
Liga mit Unterstützung des BUND, des NABU<br />
sowie Robin Wood Klage beim<br />
Verwaltungsgericht Cottbus ein. Über den<br />
Eilantrag auf Herstellung einer<br />
aufschiebenden Wirkung entschied das OVG.<br />
Im Juli hatte dann das OVG die Zulässigkeit<br />
der Wiederaufnahme der Maßnahmen zur<br />
Beseitigung des Teichgebietes durch<br />
Vattenvall bestätigt.<br />
Anfang September begann die<br />
Trockenlegung der Lakomaer Teiche. Dabei<br />
bleiben 2 der 22 Teiche als Rückzugsgebiet<br />
für Amphibien noch ein Jahr erhalten. Ende<br />
September besetzten Robin Wood –<br />
AktivistInnen mehrere Bäume in der<br />
Teichlandschaft, um gegen die Zerstörung<br />
der ökologisch wertvollen Teichlandschaft zu<br />
protestieren. Nach 10 Tagen erfolgte die<br />
Räumung, um mit der Fällung der Bäume zu<br />
beginnen.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
Tagebau Tagebau Welzow Welzow-II Welzow II<br />
Im Juni <strong>2007</strong> war der Scoping-Termin für das<br />
wasserrechtliche Erlaubnis-Verfahren<br />
Tagebau Welzow-Süd 2009-2022. Das heißt<br />
mit diesem Termin erfolgte die Festlegung<br />
des Untersuchungsrahmens. In den<br />
Unterlagen sprach Vattenfall bereits vom
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
„Tagebau Welzow / Teilfeld Proschim“, zu<br />
dem bisher noch keine Entscheidungen<br />
vorliegen. Ein Versuch einem<br />
landesplanerischen Ergebnis vorzugreifen?<br />
Denn erst im Sommer <strong>2007</strong> wurden<br />
verfahrenseinleitende Unterlagen bei der<br />
Gemeinsamen Landesplanung eingereicht.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
Tagebauplanungen Tagebauplanungen in in der der der Lausitz<br />
Lausitz<br />
Vattenfall mit Unterstützung der<br />
Landesregierung plant den Aufschluß von<br />
drei neuen Tagebauen in der Lausitz:<br />
Jänschwalde-Nord, Bagenz-Ost und<br />
Spremberg-Ost. Eine Neuausrichtung der<br />
Energiegewinnung in Brandenburg ist nicht<br />
in Sicht. Deshalb gründete sich die<br />
Volksinitiative „Keine neuen Tagebaue - für<br />
eine zukunftsfähige Energiepolitik“. Ein<br />
allmähliches Auslaufen der<br />
Braunkohlenutzung bei gleichzeitigen<br />
Strukturveränderungen kommt den<br />
Menschen der Region, dem Klima, dem<br />
Wasserhaushalt, der Lausitzer<br />
Kulturlandschaft und den Tieren und<br />
Pflanzen zu Gute. Unterstützen Sie mit ihrer<br />
Unterschrift den mittelfristigen Ausstieg aus<br />
der Braunkohleförderung in Brandenburg<br />
und den Umstieg auf erneuerbare Energien.<br />
Unterschriftenlisten können im <strong>Landesbüro</strong><br />
angefordert und volle Listen eingereicht<br />
werden.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
Frachtflughafen Frachtflughafen Erie Erie-Drewitz<br />
Erie Drewitz Drewitz-International<br />
Drewitz International<br />
(EDI) (EDI) in in Cottbus Cottbus-Drewitz<br />
Cottbus Drewitz Drewitz<br />
Wir berichteten im <strong>Rundbrief</strong> 2006<br />
ausführlich über die Planungen zum<br />
Flugplatz Cottbus-Drewitz. Dem Investor<br />
wurde gekündigt und die Bewirtschaftung<br />
des Flugplatzes neu ausgeschrieben. Das<br />
Raumordnungsverfahren wurde Mitte des<br />
Jahres eingestellt.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331- 20 155 56<br />
2<br />
Solarparks Solarparks Solarparks im im Süden Süden des des Landes<br />
Landes<br />
Das <strong>Landesbüro</strong> wird vermehrt an Planungen<br />
zu Solaranlagen vornehmlich im Süden des<br />
Landes beteiligt. So bestehen Planungen für<br />
Solarparks in den Orten Locksdorf, Preschen,<br />
Turnow-Preilack (SPN), Dahme und Nieder-<br />
görsdorf (TF). Laut dem Betreiber wird die<br />
Anlage Solarpark Turnow-Preilack viermal<br />
leistungsfähiger sein als das größte Solar-<br />
kraftwerk in Arnstein bei Würzburg mit 12<br />
Megawatt. Der Standort des Solarparks<br />
befindet sich auf dem ehemaligen Truppen-<br />
übungsplatz Lieberose, im SPA-Gebiet<br />
„Spreewald und Lieberoser Endmoräne“. Im<br />
Dezember <strong>2007</strong> lief das artenschutz-<br />
rechtliche Befreiungsverfahren.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
Ferienhauslandschaft Ferienhauslandschaft Zehdenick<br />
Zehdenick<br />
Die Tonstichlandschaft Zehdenick umfasst<br />
etwa 70 Tonstiche. Aufgrund der hohen<br />
Wertigkeit des Gebietes wurde es unter<br />
Schutz gestellt (Naturpark „Uckermärkische<br />
Seenlandschaft“, Landschaftsschutzgebiet<br />
„Fürstenberger Wald- und Seengebiet“).<br />
Darüber hinaus sind Teile der Landschaft<br />
Bestandteil des FFH-Gebietes „Zehdenicker-<br />
Mildenberger-Tonstiche“ und des SPA-Ge-<br />
bietes „Obere Havelniederung“. Das Vor-<br />
haben soll den Bau von 620 Ferienhäusern<br />
auf einer Fläche von 102ha verteilt auf 10<br />
Einzelstandorte umfassen. Eine Überar-<br />
beitung der Unterlagen führte zu einem teil-<br />
weisen Verzicht auf besonders sensible<br />
Flächen. Dennoch soll die Planung ihre<br />
Dimension behalten und weiterhin Bereiche<br />
einschließen, die naturschutzfachlich als<br />
besonders wertvoll einzustufen sind. Die ge-<br />
plante Größe, die Inanspruchnahme von<br />
wesentlichen Teilbereichen des ökologisch<br />
wirksamen Freiraumverbundes und der Ein-<br />
griff in schutzwürdige Bereiche werden von<br />
den Verbänden kritisch gesehen.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
Ausbau Ausbau Langer Langer Trödel<br />
Trödel<br />
Im Rahmen des Projektes WIN –<br />
WassertourismusInitiative Nordbrandenburg<br />
– wird u.a. der Ausbau des Langen Trödel<br />
zwischen Liebenwalde (OHV) und<br />
Zerpenschleuse (BAR) vorbereitet. Der Lange<br />
Trödel ist FFH-Gebiet und soll den Schutz<br />
von Biber, Fischotter, Flussampfer-<br />
Feuerfalter sowie des Lebensraumtyps<br />
Fließgewässer der planaren bis montanen<br />
Stufe gewährleisten. Die Untersuchungen zur<br />
FFH-Verträglichkeit sollten im<br />
Sommer/Herbst <strong>2007</strong> abgeschlossen<br />
werden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist<br />
noch kein Genehmigungsverfahren eröffnet<br />
worden.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
Fällung Fällung von von 672 672 Alleebäumen Alleebäumen an an der der K K 6005<br />
6005<br />
Rü Rüdnitz Rü nitz nitz-Danewitz<br />
nitz Danewitz Danewitz-L Danewitz L L 29<br />
Im Zuge des geplanten Ausbaus der<br />
Kreisstraße sollte der gesamte<br />
Alleebaumbestand gefällt werden.<br />
Nachgewiesenerweise beherbergt die Allee<br />
jedoch geschützte Arten, für welche<br />
artenschutzrechtliche Genehmigungen<br />
eingeholt werden müssen. Dieses<br />
Versäumnis des Landkreises als<br />
Vorhabensträger ließ die Grüne Liga<br />
gerichtlich feststellen. Diesem Umstand ist<br />
zu verdanken, dass bisher nur wenige, aus<br />
Verkehrssicherungsgründen notwendige<br />
Fällungen erfolgten.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-20 155 53<br />
Radweg Radweg Radweg Steinhöfel Steinhöfel<br />
Steinhöfel<br />
Die Trassenführung des Radfernweges<br />
Berlin-Usedom im Abschnitt Steinhöfel-<br />
Stegelitz wurde aus artenschutzrechtlichen<br />
Gründen von den Verbänden abgelehnt. Der<br />
Weg führt durch eines der wenigen Reviere<br />
des Schreiadlers und tangiert mehrere<br />
Kranichbrutplätze.<br />
Mögliche Alternativrouten wurden seitens der<br />
Gemeinde verworfen. Man entschied sich<br />
3<br />
entgegen der Ablehnung der Naturschutz-<br />
verbände und des Biosphärenreservates<br />
Schorfheide-Chorin sowie gegen eine<br />
ehemalige Ablehnung der Trassenführung<br />
durch das Landesumweltamt für genau diese<br />
Streckenführung.<br />
Unterstützt wird das Vorhaben samt<br />
Vorgehensweise vom Landkreis Uckermark.<br />
Gegen den geplanten Baubeginn hat der<br />
NABU gemeinsam mit der Deutschen<br />
WildtierStiftung beim Verwaltungsgericht<br />
eine Verfügung zum Stopp des Radwegebaus<br />
bewirkt.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Energetische Energetische Verwertungsanlage Verwertungsanlage Eberswalde<br />
Eberswalde<br />
Eberswalde<br />
Inmitten des Biosphärenreservates hat die Fa.<br />
Theo Steil in Eberswalde eine Anlage zur<br />
Verbrennung von Ersatzbrennstoffen aus<br />
Abfällen beantragt. Das<br />
immissionsschutzrechtliche Verfahren steht<br />
kurz vor dem Abschluß. Das Land<br />
Brandenburg hat bereits signalisiert, dass es<br />
für die Anlage eine Genehmigung geben<br />
wird, da keine Überschreitung der<br />
Immissionswerte nachgewiesen werden<br />
konnte. Genau dies einschließlich<br />
zunehmender Verkehrsbelastung wird von<br />
der Bürgerinitiative, die fast 14.000<br />
Unterschriften gegen den Bau der Anlage<br />
gesammelt hat, befürchtet. Auch die<br />
Naturschutzverbände schließen dauerhafte<br />
Beeinträchtigungen angrenzender<br />
Schutzgebiete nicht aus.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Wasserwandern Wasserwandern Wasserwandern im im im Oderbruch<br />
Oderbruch<br />
Grundsätzlich stehen die Verbände<br />
umweltverträglichen Freizeit- und<br />
Tourismusnutzungen positiv gegenüber. Der<br />
Oderland Kanuten e.V. beantragte pauschal<br />
die Genehmigung zur Befahrung aller<br />
Gewässer im Oderbruch. Betroffen sind hier<br />
FFH/SPA, LSG einschließlich der Bereiche des<br />
Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin.
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
Diese Vorgehensweise wurde von den<br />
Verbänden kritisch gesehen. Gefordert wird<br />
die Erstellung einer Nutzungskonzeption<br />
einschließlich notwendiger FFH-Prüfungen,<br />
auf deren Grundlage entschieden werden<br />
kann, ob, wann, wo und in welchem Umfang<br />
eine naturverträgliche Nutzung gegeben ist.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Raumordnungsverfahren Raumordnungsverfahren Ortsumgehung<br />
Ortsumgehung<br />
Eberswalde Eberswalde bis bis Bad Bad Freienwalde<br />
Freienwalde<br />
Für o.g. Ortsumgehung wurde ein<br />
Raumordnungsverfahren eröffnet. Gegenüber<br />
dem Vorhaben bestehen aus<br />
naturschutzfachlicher Sicht erhebliche<br />
Bedenken. Landschaftsverbrauch und<br />
Landschaftszerschneidung innerhalb<br />
geschützter Naturräume wären gravierend.<br />
Eine zwingende Notwendigkeit für den Bau<br />
dieser Ortsumgehung wird aufgrund<br />
zunehmend sinkender Bevölkerungszahlen<br />
nicht gesehen.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Schmeinemastanlage Schmeinemastanlage Klein Klein Ziethen<br />
Ziethen<br />
Die Verbände wurden im Rahmen des<br />
Bimsch-Verfahrens und im<br />
Befreiungsverfahren beteiligt. Auch dieses<br />
Vorhaben, welches die Errichtung von ca.<br />
4.500 Tierplätzen vorsieht, wird neben<br />
Tierschutzaspekten (Massentierhaltung)<br />
aufgrund seiner Lage inmitten des<br />
Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin<br />
und der mit dem Betrieb anlagebedingt<br />
verbundenen Immissionen kritisch gesehen.<br />
Ansprechpartner: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Ausbau Ausbau des des Werbellinkanals<br />
Werbellinkanals<br />
Geplant ist die Wiederherstellung des<br />
Werbellinkanals zwischen dem Finowkanal<br />
und der Havel-Oder-Wasserstraße für eine<br />
durchgehende touristische Nutzung.<br />
Aus Sicht der Belange von Natur und<br />
Landschaft ist dieses Vorhaben<br />
4<br />
anlagebedingt mit gravierenden Eingriffen in<br />
den Naturhaushalt verbunden. Seitens der<br />
Verbände wurden im Rahmen der UVP<br />
umfangreiche Untersuchungen gefordert,<br />
einschließlich der Prüfung von<br />
Alternativvarianten.<br />
Darüberhinaus wird die Wahl des Verfahrens<br />
kritisch gesehen. U.E. ist die Durchführung<br />
eines Planfeststellungsverfahrens gemäß §<br />
31 WHG notwendig, um Planungs- und<br />
Rechtssicherheit zu erlangen. Die<br />
verfahrensführende Behörde hat sich jedoch<br />
für ein Plangenehmigungsverfahren<br />
entschieden.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Schweinemastanlage Schweinemastanlage Haßleben<br />
Haßleben<br />
Die Verbände erwarteten noch im Jahr <strong>2007</strong><br />
die ausstehende Entscheidung zum seit 2004<br />
laufenden Bimschverfahren zu Europas<br />
größter Schweinemastanlage mit geplanten<br />
84.000 Tierplätzen. Die<br />
Immissionsbelastungen zwischen Naturpark<br />
Uckermärkische Seen und Biosphärenreservat<br />
Schorfheide Chorin wären gewaltig.<br />
Befürchtet wird eine Zunahme der Schäden<br />
der bereits nachweislich durch den zu DDR-<br />
Zeiten erfolgten Betrieb der Anlage,<br />
insbesondere hinsichtlich der Belastungen<br />
von Boden, Wasser und Luft. Die<br />
touristischen Bemühungen in der Region sind<br />
hiermit gefährdet.<br />
Die seitens des Umweltamtes angekündigte<br />
Entscheidung zum Antrag wird daher auch<br />
klären müssen, ob sich Brandenburg ein<br />
Projekt dieser Dimension auf Kosten der<br />
Umweltbelange leisten kann.<br />
Ansprechpartnerin: Cordula Pape<br />
Telefon: 0331-201 55 53<br />
Neue Neue Neue Erdgasleitung Erdgasleitung OPAL OPAL (Ostsee-Pipeline-<br />
AnbindungsLeitung)<br />
Im September wurde das Raumordnungs-<br />
verfahren eröffnet. Die Trassenführung<br />
berührt/schneidet zahlreiche Schutzgebiete,<br />
Biotope und Brutgebiete. Diese Bereiche
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
müssen auch im kommenden<br />
Planfeststellungsverfahren kritisch beurteilt<br />
werden. Es hat sich gezeigt, dass das<br />
verwendete Datenmaterial der Behörden<br />
(LUA, UNB) nicht dem aktuellen Stand<br />
entspricht und folglich Fehleinschätzungen<br />
zu befürchten sind.<br />
Ansprechpartnerin: Angelika Becker<br />
Telefon: 0331-201 55 57<br />
Brücke Brücke Brücke über über den den Jagowkanal Jagowkanal in<br />
in<br />
Zechlinerhütte Zechlinerhütte (OPR)<br />
(OPR)<br />
Der Landkreis hat den Ausbau der<br />
Kreisstraße in der OL Zechlinerhütte<br />
einschließlich der Erneuerung der Brücke<br />
über den Jagowkanal beschlossen. Dabei<br />
handelt es sich nicht um einen akzeptablen<br />
Ersatzneubau in den vorhandenen Maßen,<br />
sondern um einen überdimensionierten<br />
Neubau neben der vorhandenen Brücke. Es<br />
werden Niedermoor- und Feuchtwiesen<br />
überbaut, Bruch- und Erlenwald sowie über<br />
100 Jahre alte Alleebäume abgeholzt. Alles<br />
nur für den Tourismus!<br />
Das Rheinsberger Wassersportrevier zählt<br />
schon jetzt zu den dicht besiedeltesten in<br />
Europa. Die Klage des NABU wurde<br />
abgewiesen. Steht die Frage, ob die<br />
Windelschnecke, ein Indiz für die intakte<br />
Landschaft, sich dann hier immer noch wohl<br />
fühlt.<br />
Ansprechpartnerin: Angelika Becker<br />
Telefon: 0331-201 55 57<br />
AG AG Kanusport Kanusport und und Naturschutz<br />
Naturschutz<br />
Diese Arbeitsgruppe wurde vor Jahren ins<br />
Leben gerufen, um das Kanu fahren auch in<br />
Naturschutzgebieten zu ermöglichen. Zu den<br />
unregelmäßigen Treffen lädt das Ministerium<br />
für Ländliche Entwicklung, Umwelt und<br />
Verbraucherschutz Vertreter des<br />
Sportministeriums, des Landesportbundes,<br />
des Kanuverbandes und das <strong>Landesbüro</strong>s<br />
ein. Den jeweils betroffenen<br />
Regionalverbänden steht es offen<br />
teilzunehmen. Ab dem nächsten Jahr wird<br />
diese Arbeitsgruppe erweitert. Da der<br />
5<br />
Tauchsport sich offensichtlich auch zu einem<br />
Volkssport entwickelt und das Tauchen wie<br />
das Kanu Fahren lt. NSG-VO verboten sind,<br />
sollen in diesem Gremium Kompromisse<br />
gefunden werden. Dass noch andere<br />
Sportarten demnächst dazu kommen, ist<br />
nicht auszuschließen. Ich appelliere an dieser<br />
Stelle an die Regionalgruppen aller Verbände<br />
uns hier zu unterstützen. Die<br />
Begehrlichkeiten der Sportler sind groß, sich<br />
in den NSG ungehindert zu tummeln.<br />
Ansprechpartnerin: Angelika Becker<br />
Telefon: 0331-201 55 57<br />
C. NEUES EUES AUS AUS DEM DEM NATURSCHUTZ<br />
ATURSCHUTZ<br />
ATURSCHUTZ- ATURSCHUTZ UND<br />
UND<br />
UMWEL MWEL MWELTRECHT<br />
MWEL RECHT RECHT<br />
1. Novellierung Novellierung des des Brandenburger<br />
Brandenburger<br />
Brandenburger<br />
Wasse Wassergesetzes<br />
Wasse gesetzes gesetzes<br />
Die Stellungnahme der Naturschutzverbände<br />
fand in wesentlichen Teilen keinen Eingang<br />
in den Entwurf des Landeswassergesetzes.<br />
Am 24. Oktober fand im Landtag die<br />
Anhörung zum Gesetz zur Änderung<br />
wasserrechtlicher Vorschriften statt.<br />
Ansprechpartner: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-20 155 56<br />
2. Neues Neues Alleenkonzept<br />
Alleenkonzept<br />
Alleenkonzept<br />
Zukünftig werden jährlich 30km Alleen<br />
gepflanzt (entspricht ca. 5000 Bäumen),<br />
unabhängig von der Anzahl der Fällungen<br />
pro Jahr. Eine Lückenbepflanzung soll nicht<br />
mehr erfolgen. Dies gilt für Bundes- und<br />
Landesstraßen. Die Auswirkungen des<br />
Konzeptes werden erheblich sein, denn<br />
aufgrund des Alters und Zustandes vieler<br />
Alleebäume werden in den kommenden<br />
Jahren bis zu 9000 Fällungen pro Jahr<br />
erwartet. Der Bestand an Alleen wird in<br />
Brandenburg damit bis 2025 um ca. 1/3<br />
abnehmen (lt. Prognose MIR). Erst nach 2025<br />
würde bei gleichbleibenden Pflanzzahlen der<br />
Baumbestand wieder ansteigen. Erst 2060<br />
wäre das heutige Niveau erreicht. Ein kleiner<br />
Trost wäre: in Brandenburg gäbe es wieder<br />
Alleen in allen Altersklassen. Auf der
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
Grundlage dieses Konzeptes soll nun der<br />
Runderlaß zu Alleen überarbeitet werden.<br />
Der fordert eine zeitnahe Nachpflanzung im<br />
Verhältnis 1:1. Aber der große<br />
Unsicherheitsfaktor ist, wie verbindlich das<br />
Konzept für die nächsten 20, 30, 40 Jahre für<br />
die zuständigen Ministerien sein wird. Der<br />
ursprüngliche Alleenerlass stammt aus dem<br />
Jahr 2000. Haltbarkeit: 7 Jahre! Das dieser<br />
Art der langfristigen Verpflichtung die<br />
Ministerien nachkommen werden, wird von<br />
den Verbänden bezweifelt.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-201 55 56<br />
3. 3. Mitfahrt Mitfahrt Mitfahrt von von Vertretern Vertretern der<br />
der<br />
Naturschut<br />
Naturschutzverbände Naturschut verbände in in Dienstfahr<br />
Dienstfahr-<br />
Dienstfahr<br />
zeugen zeugen zeugen bei bei Bau Baumschauen Bau schauen möglich?<br />
Im Jahr 2006 wurden erste Schritte hin zu<br />
einer veränderten Auslegung der<br />
Dienstkraftfahrzeugrichtlinie erkennbar.<br />
Leider sehen dies immer noch nicht alle<br />
Niederlassungen des Landesbetriebes<br />
Straßenwesen so. Die Niederlassung Süd hielt<br />
<strong>2007</strong> weiter an der ursprünglichen sehr<br />
engen Auslegung fest, dass Vertreter der<br />
Naturschutzverbände Privatpersonen sind<br />
und nicht in den Fahrzeugen der Behörde<br />
mitgenommen werden können.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-201 55 56<br />
4. Artenschutz<br />
Artenschutz-Zuständigkeitsverordnung<br />
Artenschutz Zuständigkeitsverordnung<br />
Zuständigkeitsverordnung-<br />
Zuständigkeitsverordnung<br />
ArtSchZV<br />
ArtSchZV<br />
Seit Mitte Mai des Jahres <strong>2007</strong> ist die<br />
Verordnung zur Übertragung von<br />
Zuständigkeiten für besonders geschützte<br />
Tierarten in Kraft. Demnach sind für folgende<br />
Tierarten nunmehr die unteren<br />
Naturschutzbehörden der Landkreise bei<br />
Entscheidungen über Ausnahmen (§43<br />
BNatSchG) sowie Befreiungen (§62 BNatSchG)<br />
zuständig:<br />
Maulwurf, Biber, Fledermäuse, Ufer-, Rauch-,<br />
Mehlschwalbe, Mauersegler, Weißstorch,<br />
Nebelkrähe, Hornisse, Rote Waldameise,<br />
Dohle, Hausrotschwanz, Haussperling,<br />
6<br />
Turmfalke, Amphibien, Nashornkäfer,<br />
Saatkrähe. Die Verordnung gilt bis zum<br />
30.04.2009.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-201 55 56<br />
5. Änderung Änderung des des des Bundesnaturschutz-<br />
Bundesnaturschutz<br />
gesetzes gesetzes<br />
gesetzes<br />
Der Europäische Gerichtshof hat mit seinem<br />
Urteil von 10.01.2006 die Umsetzung der<br />
FFH-Richtlinie der BRD in nationales Recht<br />
beanstandet. Dem Urteil wurde nun mit den<br />
Änderungen im BNatSchG gefolgt. Dies<br />
betrifft im Wesentlichen:<br />
• Keine Unterscheidung mehr zwischen<br />
Projekten innerhalb oder außerhalb<br />
besonderer Schutzgebiete.<br />
• Einführung eines subsidiären<br />
Anzeigeverfahrens und damit<br />
Gewährleistung, dass eine<br />
Verträglichkeitsprüfung auch<br />
durchgeführt wird, wenn nach<br />
anderen Rechtsvorschriften keine<br />
Anzeige oder Entscheidung<br />
erforderlich ist.<br />
• Genehmigungsbedürftige Anlagen<br />
nach BImSchG werden den übrigen<br />
Projekten gleichgestellt.<br />
• Die artenschutzrechtliche Ausnahme-<br />
regelung nach §42 Abs. 4 wird<br />
aufgehoben.<br />
Das geänderte Gesetzt kann abgerufen<br />
werden unter:<br />
http://www.bmu.de/naturschutz_biologische<br />
_vielfalt/bundesnaturschutzgesetzt/gesetzes<br />
text/doc/38751.php<br />
6. Landesentwicklungsplan Landesentwicklungsplan Berlin Berlin- Berlin<br />
Brandenburg<br />
Brandenburg<br />
Bis zum 15. Januar 2008 hatten die<br />
Naturschutzverbände Zeit sich zum Entwurf<br />
des Landesentwicklungsplanes Berlin-<br />
Brandenburg (LEP B-B) zu äußern. Kritisch<br />
sehen die Verbände u.a. dass mit dem Plan<br />
die rechtliche Grundlage für zukünftige<br />
erhebliche Eingriffe durch den<br />
Braunkohlentagebau geschaffen werden soll
RUNDBRIEF <strong>2007</strong>/2008<br />
ohne dabei auf die bestehenden Absichten<br />
zur Eröffnung neuer Tagebaue einzugehen.<br />
Der Entwurf enthält außerdem keine<br />
europarechtlich notwendige Strategische<br />
Umweltprüfung. Weiterhin sollen z.B. die<br />
Voraussetzungen für eine verstärkte<br />
Entwicklung der Siedlungen vor allem im<br />
berlinnahen Raum geschaffen werden.<br />
Dagegen gibt es von Seiten der Verbände<br />
Bedenken, wenn dies auf Kosten der<br />
Freiräume geht und den Verlust von<br />
wertvollen Biotopen, Erholungsräumen und<br />
Frischluftschneisen bedeutet.<br />
D. TERMINE ERMINE<br />
Derzeit läuft die Beteiligung zum neuen<br />
Landesstraßenbedarfsplan, erstes Scoping.<br />
Die Verbände haben Zeit sich bis Ende Januar<br />
2008 sich vorrangig zu folgenden Punkten<br />
zu äußern: zur Verfahrensweise bei der<br />
Durchführung der Strategischen<br />
Umweltprüfung, zur Darstellung der<br />
Umweltsituation und der Entwicklung des<br />
Umweltzustandes.<br />
Seit dem 22. Dezember <strong>2007</strong> läuft für ein<br />
halbes Jahr im Rahmen der Umsetzung der<br />
Wasserrahmenrichtlinie die Anhörung zum<br />
„Überblick über die für das Einzugsgebiet<br />
festgestellten wichtigen Wasse-<br />
rbewirtschaftungsfragen“. Die Verbände<br />
übergaben bereits vorab ein<br />
Diskussionspapier zu den wichtigen<br />
wasserwirtschaftlichen Fragen für das Land<br />
Brandenburg, erarbeitet durch die<br />
verbandsübergreifende AG Wasser.<br />
Ansprechpartnerin: Katrin Kobus<br />
Telefon: 0331-201 55 56<br />
23. Januar 2008 Scoping Erweiterung<br />
Papierfabrik am Standort<br />
Schwarze Pumpe<br />
7<br />
24. Januar 2008 Erörterung Neubau<br />
Radweg im Zuge der B246<br />
zwischen Mittenwalde und<br />
Zossen.<br />
30. Januar 2008 Scoping zur<br />
Errichtung und Betrieb der<br />
3<strong>80</strong>-kV-Freileitung Bertikow-<br />
Neuenhagen<br />
(Uckermarkleitung)<br />
Vom 1. Dezember <strong>2007</strong> bis zum 29. Februar<br />
2008 läuft das Einspruchsverfahren zur FLL-<br />
Richtlinie „Bau von Golfplätzen“. Interessierte<br />
informieren sich bitte auf der Homepage:<br />
www.fll.de.<br />
E. WEITERES EITERES<br />
Seit Mitte des Jahres ist auf der Internetseite<br />
des <strong>Landesbüro</strong>s die Liste aller im<br />
<strong>Landesbüro</strong> eingegangenen Verfahren zu<br />
finden. Sie kann unter dem Punkt Service,<br />
Vorgänge und Beteiligungen als <strong>pdf</strong>-Datei<br />
geöffnet werden.<br />
Redaktion: Katrin Kobus<br />
Potsdam, Januar 2008<br />
Herausgeber <strong>Landesbüro</strong> <strong>anerkannter</strong> Naturschutzverbände GbR • Haus der Natur • Lindenstraße 34 • 14467 Potsdam<br />
Telefon + 49 331 – 20155-50 • Telefax + 49 331 – 20155-55 • eMail info@landesbuero.de • Internet www.landesbuero.de<br />
Gesellschafter: BUND • GRÜNE LIGA • NABU • NaturFreunde • Schutzgemeinschaft Deutscher Wald