30.01.2013 Aufrufe

Lebensmittelkunde im Rahmen der Vorlesung Grundlagen der ...

Lebensmittelkunde im Rahmen der Vorlesung Grundlagen der ...

Lebensmittelkunde im Rahmen der Vorlesung Grundlagen der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Lebensmittelkunde</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> <strong>Vorlesung</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong><br />

Ernährung<br />

Dr. Susanne Nowitzki-Gr<strong>im</strong>m<br />

Dipl.-Ernährungswissenschaftlerin<br />

Schorndorf<br />

1


Vollwertige Ernährung nach den 10 Regeln <strong>der</strong> DGE<br />

Seit 1953 erarbeitet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Ernährungsempfehlungen.<br />

Standen diese zunächst ganz <strong>im</strong> Blickpunkt <strong>der</strong> Vermeidung von<br />

Mangelernährung, steht heute <strong>der</strong> Bereich Prävention <strong>im</strong> Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Dafür gibt es seit vielen Jahren die 10 Regeln <strong>der</strong> DGE.<br />

1.Vielseitig essen<br />

2.reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln<br />

3.Gemüse und Obst – N<strong>im</strong>m „5“ am Tag ...<br />

4.Täglich Milch und Milchprodukte, ein- bis zwe<strong>im</strong>al in <strong>der</strong> Woche Fisch;<br />

Fleisch, Wurstwaren und Eier in Maßen<br />

5.Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel<br />

6.Zucker und Salz in Maßen<br />

7.Reichlich Flüssigkeit<br />

8.Schmackhaft und schonend zubereiten<br />

9.Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen<br />

10.Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung<br />

Um die richtige Zusammensetzung <strong>der</strong> Ernährung für Verbraucher zu visualisieren,<br />

wurden seit den 50er Jahren einige Modelle ausprobiert. Ausgang war <strong>der</strong> gleich<br />

segmentierten Ernährungskreis. Ihm folgte <strong>der</strong> Lebensmittelkreis mit<br />

unterschiedlichen Segmentgrößen und dann schließlich <strong>der</strong> Ernährungskreis in <strong>der</strong><br />

Tellerform.<br />

Daneben erwies sich die Pyramidendarstellung als für die Verbraucher am<br />

verständlichsten.<br />

Aus beiden hat die DGE 2005 die Dreid<strong>im</strong>ensionale Pyramide erarbeitet. In <strong>der</strong> Basis<br />

ist <strong>der</strong> Ernährungskreis, das die quantitative Zusammensetzung <strong>der</strong> Ernährung<br />

darstellt. Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sind die Grundlage <strong>der</strong><br />

quantitativen Basis. Auf den Pyramidenseiten sind die Lebensmittel entsprechend<br />

ihrer Qualität aufgereiht.<br />

Analog <strong>der</strong> DGE-Pyramide orientieren sich die aid-Pyramide und die US-Food-<br />

Guide-Pyramid an Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr.<br />

An<strong>der</strong>e Pyramiden wie z.B. die LOGI-Pyramide o<strong>der</strong> die Healthy Eating Pyramid aus<br />

den USA verfolgen einen metabolischen Ansatz, d.h. die Lebensmittelempfehlungen<br />

orientieren sich an <strong>der</strong> Wirkung von Lebensmitteln auf wenige<br />

Stoffwechselparameter.<br />

2


D-A-CH-Referenzwerte<br />

für die Nährstoffzufuhr<br />

Empfehlungen –<br />

Schätzwerte - Richtwerte<br />

Der Ernährungskreis: Die quantitative Basis:<br />

Empfehlungen aus 5<br />

am Tag<br />

2 Portionen Obst<br />

3 Portionen Gemüse<br />

10 Regeln für eine<br />

vollwertige<br />

Ernährung<br />

Genussvoll und<br />

gesun<strong>der</strong>haltend<br />

essen und trinken<br />

3


So könnte die Lebensmittelauswahl aussehen:<br />

1) Getränke (pro Tag)<br />

mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit, bevorzugt energiearme Getränke<br />

2) Pflanzliche Lebensmittel (pro Tag):<br />

Gemüse und Obst:<br />

• ca. 400 g Gemüse<br />

• ca. 250 g Obst<br />

Nährmittel:<br />

• 4-6 Scheiben Brot (200-300 g) o<strong>der</strong> 3-5 Scheiben Brot und 50-60 g<br />

Getreideflocken<br />

• 1 Portion Kartoffeln (200-250 g) o<strong>der</strong> 1 Portion Nudeln (gekocht 200-250 g)<br />

o<strong>der</strong> 1 Portion Reis (gekocht 150-180 g)<br />

3) Tierische Lebensmittel:<br />

Milch und Milchprodukte (pro Tag):<br />

• 2 Scheiben fettarmer Käse (50-60 g) und 200-250 g fettarme Milch und<br />

Milchprodukte täglich<br />

Fleisch, Fisch, Eier (pro Woche):<br />

• 1 Portion fettarmer Seefisch (80-150 g)<br />

• 1 Portion fettreicher Seefisch (70 g)<br />

• 300-600 g Fleisch<br />

• und bis zu 3 Eiern<br />

4) Öle und Fette (pro Tag):<br />

• 15-30 g Butter o<strong>der</strong> Margarine und 10-15 g Öl (z.B. Raps-, Soja-, Walnussöl)<br />

Diese Angaben ergeben eine Energiezufuhr von ca. 1400 kcal/Tag, d.h. es bleibt ein<br />

Spielraum für weitere Lebensmittel offen.<br />

4


<strong>Lebensmittelkunde</strong> – die qualitativen Pyramidenseiten<br />

1) Getränke<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe können welche Getränke liefern?<br />

Wasser: Mineralstoffe, z.B. Ca. Mg<br />

Säfte: Kohlenhydrate, Vitamine, z.B. C, b-Carotin,<br />

Alkoholische Getränke: alkohol<br />

1.1) Tafelgetränke<br />

- Mineralwasser<br />

Mineralwasser wird aus natürlichen o<strong>der</strong> künstlich erschlossenen bis zu 1000 m<br />

tiefen Quellen gewonnen. Diese Wasservorkommen sind von natürlicher Reinheit<br />

und durch die Mineralien <strong>der</strong> Gesteinsschichten reich an Mineralstoffen (z.B.<br />

Magnesium). Mineralwasser muss direkt am Quellort abgefüllt werden und amtlich<br />

zugelassen sein (als einziges Lebensmittel in Deutschland). Es gilt die Mineral- und<br />

Tafelwasserverordnung.<br />

- Tafelwasser<br />

wird aus Trinkwasser hergestellt und durch Zusätze ergänzt, z.B. Kohlensäure, Sole<br />

- Quellwasser<br />

muss nicht aus unterirdischen Quellen stammen. Unterliegt <strong>der</strong><br />

Trinkwasserverordnung<br />

- Trinkwasser<br />

Es gilt die Trinkwasserverordnung. Ca. 2/3 Grundwasser, 1/3 Oberflächenwasser<br />

1.2) Heilwasser<br />

unterliegt <strong>der</strong> Arzne<strong>im</strong>ittelverordnung<br />

1.3) Fruchtsäfte und gleichartige Erzeugnisse<br />

- Fruchtsaft<br />

- Gemüsesaft<br />

- Fruchtnektar (25-50% Saft)<br />

- Fruchtsirup (68% Zucker)<br />

- Gemüsetrunk<br />

5


1.4) Kaffee, Schwarztee, Kräuter- und Früchtetees<br />

je nach Handhabung alle kalorienfrei<br />

Koffeingehalte: Espresso = 50-60 mg, Filterkaffee (1 Tasse) = 60-100 mg,<br />

Schwarztee (1 Tasse) = 20-50 mg<br />

1.5) Erfrischungsgetränke<br />

- Fruchtsaftgetränke (mind. 6% Saft)<br />

- L<strong>im</strong>onaden (mind. 7% Zucker) inkl. Bittergetränke, Brausen, Energy Drinks<br />

Diätgetränke – „Light-Produkte“<br />

1.6) Alkoholische Getränke<br />

- Bier<br />

- Wein<br />

- Spirituosen<br />

- Alcopops<br />

Alkohol liefert 7,3 kcal/g Energie. Eine Empfehlung für die Alkoholzufuhr gibt es nicht.<br />

Als Grenzwerte gibt die DGE für die tägliche Zufuhr an: 10 g/Tag für Frauen, 20<br />

g/Tag für Männer.<br />

Darüber hinaus hat auch das Trinkverhalten einen Einfluss auf die gesundheitliche<br />

Wirkung des Alkohols.<br />

6


2.1) Gemüse und Obst<br />

2.) Pflanzliche Lebensmittel<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe können Obst und Gemüse liefern?<br />

Kohlenhydrate, Ballaststoffe, v.a. vom wasserlöslichen Typ, Pektin, Vitamine, z.B. C,<br />

Folsäure, b-Caarotin, , Mineralstoffe, z.B. Mg, K,<br />

Beson<strong>der</strong>e Nähr- und Inhaltsstoffe<br />

Folsäuregehalte<br />

Broccoli gegart 48 µg/100 g<br />

Kohl frisch 80 µg/100 g<br />

Endivie 50 µg/100 g<br />

Kresse 110 µg/100 g<br />

Hühnerei 1 St. 36 µg/100 g<br />

angereichertes Speisesalz: 100 µg/1 g<br />

Bedarf: Erwachsene 400 µg/Tag<br />

Sekundäre Pflanzenstoffe<br />

- über 100 000 Verbindungen aus vielen verschiedenen Stoffgruppen<br />

- Charakteristisch ist, dass sie in Lebensmitteln nur in sehr geringen Mengen<br />

vorkommen, dass sie teilweise nur in ganz best<strong>im</strong>mten Lebensmitteln vorhanden<br />

sind und dass sie zumindest nach heutigem Kenntnisstand nicht essenziell sind.<br />

SP mit ungünstigen Wirkungen: z.B. Lektine, Proteaseinhibitoren, Blausäure,<br />

strumigene Substanzen, Alkaloide, Phytinsäure<br />

Günstige Wirkungen<br />

Wesentlich wichtiger sind die neuen Erkenntnisse zu den SP - ihnen kommt via Obst<br />

und Gemüse z.B. <strong>im</strong> Krebsgeschehen sowie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Adipositas u.a. eine wichtige Rolle zu.<br />

Substanzklassen <strong>der</strong> SP sind z.B. Carotinoide (z.B. Carotin, Lykopin, Lutein,<br />

Zeaxanthin, z.B. in Obst und Gemüse), Flavonoide und Anthocyane, Polyphenole,<br />

Glucosinolate (z.B. in Kohlgemüse), Phytoöstrogene (z.B. Isoflavonoide, Lignane,<br />

z.B. in Soja und Leinsamen), Monoterpene, Phytosterine, Sulfide, Phenolsäuren (=<br />

Hydroxyz<strong>im</strong>tsäuren, Hydroxybenzoesäuren, z.B. in Kaffee, Obst, Gemüse) .....<br />

Wirkungsweise <strong>im</strong> Krebsgeschehen:<br />

SP können auf 3 Ebenen ins Krebsgeschehen eingreifen:<br />

7


a) bei <strong>der</strong> Entstehung <strong>der</strong> Karzinogenese, z.B. unterdrücken Phenolsäuren die<br />

Nitrosaminbildung<br />

b) in <strong>der</strong> Initialphase<br />

c) in <strong>der</strong> progredienten Phase<br />

Die Wirkungen reichen von antioxidativer Kapazität über die Hemmung o<strong>der</strong><br />

Induktion best<strong>im</strong>mter Enzyme bis zu Wechselwirkungen mit <strong>der</strong> DNA.<br />

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen antioxidative, antithrombotische und<br />

<strong>im</strong>munmodulatorische Wirkungen zum Tragen.<br />

SP kommen v.a. in pflanzlichen Lebensmitteln und hier v.a. in Obst und Gemüse vor.<br />

Die einzelnen Lebensmittel haben dabei aber unterschiedliche Gehalte an SP -<br />

deshalb ist eine ausgewogene Zufuhr und abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl<br />

sehr wichtig.<br />

Über die Bioverfügbarkeit <strong>der</strong> SP wird noch heftig geforscht und diskutiert. Gesichert<br />

ist, dass die Bioverfügbarkeit <strong>der</strong> fettlöslichen Carotinoide Carotin und Lykopin in<br />

zubereitetem Zustand besser (z.B. Tomatensaft, Tomaten in <strong>der</strong> Dose, gekochte<br />

Möhren) ist als in roher Form. Beide sind auch hitzestabil. Die Xanthophylle dagegen<br />

sind wasserlöslich und hitzeinstabil. Die Bioverfügbarkeit <strong>der</strong> Polyphenole <strong>im</strong> Wein ist<br />

z.B. nicht letztlich geklärt. Freie Phenolsäuren werden resorbiert, für<br />

Phenolsäureester ist dies dagegen ungeklärt.<br />

Die meisten SP sind hitzelabil (Ausnahmen s.o.) und auch wasserlöslich, weshalb ein<br />

großer Teil <strong>der</strong> Zufuhr aus unverarbeiteten Lebensmitteln stattfinden sollte.<br />

8


Vermutlich entfalten die SP ihre schützenden Wirkungen erst <strong>im</strong> Verbund -<br />

epidemiologische Studien haben für viele Einzelsubstanzen z.B. be<strong>im</strong> KHK-Risiko<br />

keine Wirkungen gezeigt.<br />

Bei <strong>der</strong> Vielzahl von Einzelsubstanzen fährt man <strong>der</strong>zeit am besten mit <strong>der</strong><br />

Empfehlung: abwechslungsreiche Auswahl und abwechslungsreiche Zubereitung.<br />

Viele Studien belegen die präventiven Eigenschaften von Obst und Gemüse, u.a.<br />

auch <strong>im</strong> Hinblick auf Krebserkrankungen. Deshalb hat die Deutsche<br />

Krebsgesellschaft die Kampagne "5amTag" gestartet - 5xtäglich Obst und Gemüse:<br />

Täglich je eine Portion Salat, Gemüse und Rohkost sowie täglich 2 Portionen Obst.<br />

Eine Portion ist dabei eine Hand voll.<br />

Quelle: aid<br />

9


Gemüsearten<br />

Blatt- und Stielgemüse, z.B. Spargel, Spinat, Artischocke<br />

Fruchtgemüse, z.B. Aubergine, Gurke, Tomate<br />

Wurzel- und Knollengemüse<br />

Kohlgemüse<br />

Zwiebelgemüse<br />

Blattsalate<br />

Exoten, z.B. Bambussprossen<br />

Pilze<br />

Gemüsedarreichungen<br />

roh<br />

Gemüsekonserven<br />

Sauerkonserven (pasteurisiert), z.B. saure Gurken<br />

Gärungsgemüse (roh), z.B. Sauerkraut<br />

Tiefkühlgemüse<br />

Trockengemüse<br />

Obstarten<br />

Kernobst, z.B. Apfel<br />

Steinobst<br />

Beerenobst<br />

Schalenobst, z.B. Nüsse<br />

Exoten<br />

Obstdarreichungen<br />

roh<br />

Obstkonserven<br />

- Dunstobst: kein Zucker<br />

- sehr leicht gezuckert: 9-14 g Zucker / 100 g<br />

- leicht gezuckert: 14-17 “<br />

- gezuckert: 17-20 “<br />

- stark gezuckert: > 20 “<br />

Konfitüre, Marmelade, Gelee: mind. 60% Gesamtzucker<br />

Obstaufstrich = mehr Früchte als Zucker<br />

Tiefkühlobst<br />

Apfelkraut = streichfähige Apfelzubereitung<br />

kandierte Früchte<br />

Bei <strong>der</strong> Verarbeitung von Gemüse und Obst ist zu beachten:<br />

sparsam schälen, schnell waschen, kühl lagern, vor Einfrieren blanchieren<br />

10


Bei <strong>der</strong> Auswahl von Obst und Gemüse ist auch auf die Saison zu achten:<br />

es lohnt sich, diese Tabelle auszufüllen, z.B. Saisonkalen<strong>der</strong> des aid<br />

Frühjahr<br />

Sommer<br />

Herbst<br />

Winter<br />

11


2.2 Nährmittel<br />

Was zählt dazu?<br />

Teigwaren, Reis, Brote, Kartoffeln, Hülsenfrüchte<br />

eigentlich: Sammelbezeichnung für Getreide- und Stärkeerzeugnisse außer Mehl<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe können Nährmittel liefern?<br />

Kohlenhydrate (Stärke), Ballaststoffe, v.a. vom unlöslichen Typ, Cellulose, Lignin,<br />

Eiweiß, Vitamine, v.a. B-Gruppe, Mineralstoffe, z.B. Mg, Spurenelemente, z.B. Fe, Zn<br />

Ballaststoffgehalte<br />

Haferflocken 5,5-9,5 g pro 100 g<br />

Weizenflocken 11,5-12 ”<br />

Roggenvollkorn 13,5 “<br />

Obst u. Gemüse 1,5-5 “<br />

Trockenobst bis 13 “<br />

Bedarf: 30-40 g/Tag<br />

Mehltype: Was sagt sie aus?<br />

Die Typenzahl gibt Auskunft darüber, wie viel g Ascherückstand bei <strong>der</strong> Veraschung<br />

von 100 g Mehl übrig bleibt. Dies entspricht dem Gehalt an Mineralstoffen und lässt<br />

sich auf den Gehalt an Vitaminen extrapolieren.<br />

Glykämischer Index: Was ist das? Wie wird er best<strong>im</strong>mt?<br />

Fläche unter <strong>der</strong> Kurve des Blutzuckerspiegels nach 2 Stunden nach <strong>der</strong> Gabe von<br />

100 g Kohlenhydrat <strong>im</strong> Vergleich zu 100 g Glucose<br />

Achtung: manchmal ist die Bezugsgröße nicht Glucose, son<strong>der</strong>n Weißmehl,<br />

manchmal die Bezugszeit nicht 2, son<strong>der</strong>n 3 Stunden<br />

12


Wichtig: Bezugsgröße<br />

Wichtig: Zeit<br />

Einflussfaktoren auf den glykämischen Index<br />

- Lebensmittelzusammensetzung<br />

- Verarbeitungsgrad<br />

- Hitze/Feuchtigkeit<br />

- Enzyminhibitoren<br />

- an<strong>der</strong>e Makronährstoffe <strong>im</strong> LM<br />

- individuelle Schwankungen<br />

- Ballaststoffgehalt<br />

- Zusammensetzung <strong>der</strong> Mahlzeit<br />

hoch (> 70)<br />

Baguette, pommes frites, gebackene Kartoffeln, Cornflakes<br />

mittel (55-70)<br />

Vollkornbrot, fein, Müsli, weißer Reis, Haushaltszucker<br />

niedrig (< 55)<br />

Vollkornbrot, grob, Salzkartoffeln, Spaghetti, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte<br />

Glykämische Last =<br />

glykämischer Index x g KH pro Portion<br />

----------------------------------------------------<br />

100<br />

Biologische Eiweißwertigkeit<br />

Hühnerei 100<br />

Schweinefleisch 85<br />

Soja 81<br />

Geflügel 80<br />

Kartoffel 76<br />

Milch 72<br />

64% Kartoffel + 36% Ei 136<br />

52% Bohnen + 48% Mais 99<br />

13


Gute und schlechte Eisenlieferanten<br />

Fleisch ca. 2,5 mg Fe/100 g<br />

Resorption ca. 20%<br />

d.h. ca. 0,5 mg werden resorbiert<br />

Haferflocken ca. 5 mg Fe/100 g<br />

Resorption ca. 5%<br />

d.h. 0,25 mg werden resorbiert<br />

Hirse ca. 9 mg Fe/100 g<br />

Resorption ca. 5 %<br />

d.h. 0,45 mg Fe werden resorbiert<br />

Der Zusatz von Vitamin C erhöht die Resorptionsquote aus pflanzlichen<br />

Lebensmitteln um den Faktor 4.<br />

Eisenbedarf: Erwachsene w 15 mg/d<br />

m 10 mg/d<br />

Beson<strong>der</strong>e Getreide und Getreideprodukte<br />

Graupen = Gerste geschält und poliert<br />

Grütze = Schrot von geschältem Getreide<br />

Gries = 1. Mahlung<br />

Bulgur = vorgekochter Weizen<br />

Hartweizen = enthält mehr Kleberanteil<br />

Dinkel = Getreide<br />

Grünkern = unreif geernteter Dinkel<br />

Reis<br />

parboiled Reis = enthält mehr Nährstoffe als <strong>der</strong> geschälte Reis<br />

Langkornreis = fest, Kleber-reich, Rundkornreis = weich, Kleber-arm<br />

14


Kartoffeln<br />

festkochend = geringster Stärkeanteil (12-14%)<br />

Speisefrühkartoffeln: erstmalige Verladung zwischen 11. und 10.8. eines Jahres<br />

Es gibt 257 Kartoffelsorten in <strong>der</strong> EU, davon sind aber nur 25 <strong>im</strong><br />

Einzelhandelssort<strong>im</strong>ent. Der Rest geht in die Weiterverarbeitung bzw. wird nur<br />

regional vertrieben.<br />

15


3.1) Milch und Milchprodukte<br />

3.) Tierische Lebensmittel<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe liefern Milch und Milchprodukte?<br />

Eiweiß, Fett und dessen Begleitstoffe, Lactose, Mineralstoffe, z.B. Ca,<br />

Spurenelemente, z.B. Jod, Vitamine, z.B. B2, D<br />

Milch<br />

• Rohmilch o<strong>der</strong> Vorzugsmilch<br />

• Frischmilch (pasteurisierte Milch)<br />

• Längerfrische Milch (Extended Shelf Life-Milch)<br />

• H-Milch (Ultrahocherhitzte Milch)<br />

• Sterilmilch<br />

Außer Rohmilch sind diese Milchsorten in unterschiedlichen Fettstufen erhältlich:<br />

• Vollmilch mit natürlichem Fettgehalt (mindestens 3,8 %)<br />

• Vollmilch mit eingestelltem Fettgehalt (mindestens 3,5 %)<br />

• Teilentrahmte, fettarme Milch (mindestens 1,5 % und höchstens 1,8 %)<br />

• Entrahmte Milch, Magermilch (max<strong>im</strong>al 0,5 %)<br />

Rohmilch ist eine unbehandelte, unerhitzte Milch, die direkt ab Hof verkauft wird und<br />

somit an <strong>der</strong> Abgabestelle mit dem Hinweis „Rohmilch – vor dem Verzehr abkochen!"<br />

versehen werden muss. Sie ist auch bei Kühlung nur 2 Tage haltbar. Vorzugsmilch<br />

ist eine streng überwachte Rohmilch in verpackter Form, die wie diese vor dem<br />

Verzehr abgekocht werden soll. Sie ist bei Kühlung nur 2-3 Tage haltbar.<br />

Vorzugsmilch ist <strong>im</strong> Handel erhältlich. Um Infektionen vorzubeugen sollten Kin<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> geschwächte Personen keine Rohmilch o<strong>der</strong> Vorzugsmilch trinken, die nicht<br />

abgekocht wurde.<br />

Frischmilch (pasteurisierte Milch) wird meist 15 bis 30 Sekunden mit 72 bis 75 °C<br />

erhitzt (Kurzzeiterhitzung) um Krankheitserreger abzutöten. Vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

Abfüllung an ist sie <strong>im</strong> Kühlschrank ungeöffnet 6 - 10 Tage haltbar.<br />

Längerfrische Milch ist eine beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> pasteurisierten Milch. Sie wird in<br />

speziellen Anlagen kurzzeitig auf 85 - 127 °C erhitzt und anschließend sofort wie<strong>der</strong><br />

abgekühlt. So bleibt sie ungeöffnet <strong>im</strong> Kühlschrank ca. drei Wochen haltbar.<br />

H-Milch (ultrahocherhitzte Milch) enthält aufgrund einer Erhitzung auf mind. 135 °C<br />

für mind. 2 Sekunden keine vermehrungsfähigen Ke<strong>im</strong>e mehr. Ungeöffnet ist sie<br />

ungekühlt mindestens 6 Wochen haltbar.<br />

Sterilmilch wird in luftdicht verschlossener Verpackung bis zu 20 Minuten auf<br />

mindestens 110 °C erhitzt und wird dadurch ke<strong>im</strong>frei, verliert jedoch auch deutlich an<br />

Vitaminen. Die Haltbarkeit beträgt <strong>im</strong> ungeöffneten und ungekühlten Zustand 6 - 12<br />

Monate.<br />

16


Lactosefreie Milch wie Minus-L-Milch ist für Menschen mit einer Lactoseintoleranz<br />

geeignet, die normale Milch nicht vertragen können. Bei <strong>der</strong> lactosefreien Milch wird<br />

die in <strong>der</strong> Milch vorhandene Lactose in ihre beiden Bestandteile Glucose und<br />

Galactose gespalten. Lactosefreie Milch schmeckt deswegen leicht süßlich.<br />

Wärmebehandlungsverfahren:<br />

Produkt Verfahren Temperatur Dauer<br />

Frischmilch Pasteurisieren:<br />

- Kurzzeiterhitzung<br />

Längerfrische Milch „Pasteurisieren"<br />

(Hocherhitzung)<br />

72 - 75 °C<br />

15 – 30 sek<br />

85 - 127 °C 1 – 2 sek<br />

H-Milch Ultrahocherhitzung 135 - 150 °C mind. 1 sek<br />

Sterilmilch Sterilisieren mind. 110 °C bis zu 20 min<br />

Quelle: Warenkundebroschüre Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 2004<br />

Käse<br />

Käsesorten<br />

• Hartkäse (mind. 3 Monate reifen)<br />

• Schnittkäse (mind. 3 Wochen reifen)<br />

• halbfester Schnittkäse<br />

• Weichkäse<br />

• Frischkäse<br />

• Sauermilchkäse (mind. 4 Wochen Reife)<br />

• Schmelzkäse<br />

Fettgehaltsangaben<br />

Bei Milchprodukten erfolgt die Angabe des Fettgehalts einmal absolut, z.B. bei Milch.<br />

Bei Käse finden sich jedoch die Angaben nach Fett i.Tr. = in <strong>der</strong> Trockenmasse.<br />

Trockenmasse = Käsemasse – Wasser.<br />

Der Fettgehalt in <strong>der</strong> Trockenmasse (= Fett i. Tr.) in Prozent best<strong>im</strong>mt die Zuordnung<br />

zu einer Fettgehaltstufe:<br />

17


Bezeichnung % Fett i. Tr.<br />

1. Doppelrahmstufe 60 - 87<br />

2. Rahmstufe 50 - 59<br />

3. Vollfettstufe 45 - 49,5<br />

4. Fettstufe 40 - 44,9<br />

5. Dreiviertelfettstufe 30 - 39,9<br />

6. Halbfettstufe 20 - 29,9<br />

7. Viertelfettstufe 10 - 19,9<br />

8. Magerstufe 0 - 9,9<br />

Die Angabe des Fettes in Bezug auf die Trockenmasse ist sinnvoll, weil <strong>der</strong><br />

Wassergehalt während <strong>der</strong> Reifung und <strong>der</strong> anschließenden Lagerung durch<br />

Verdunstungen ständig sinkt. Bei Angabe des absoluten Fettgehalts müsste dieser<br />

aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Wassergehalte ständig geän<strong>der</strong>t werden.<br />

Möchte man aus <strong>der</strong> Angabe i.Tr. den absoluten Fettgehalt ermitteln, so multipliziert<br />

man die Angabe zu Fett i. Tr. mit folgenden Faktoren:<br />

• bei Frischkäse mit 0,3<br />

• bei Weichkäse und Schmelzkäse mit 0,5<br />

• bei halbfestem Schnittkäse mit 0,55<br />

• bei Schnittkäse mit 0,6<br />

• bei Hartkäse mit 0,7<br />

Daraus ergibt sich folgende Rechnung:<br />

Hartkäse<br />

Emmentaler<br />

Schnittkäse<br />

Gouda<br />

Weichkäse<br />

Camembert<br />

Frischkäse<br />

Speisequark<br />

Fett i. Tr. Multiplikator absoluter Fettgehalt (in g/100 g Käse)<br />

45%<br />

45%<br />

45%<br />

20%<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,3<br />

31,5<br />

27,0<br />

22,5<br />

Sauermilcherzeugnisse<br />

wärmebehandelte Milch + Milchsäurebakterien, z.B. Sauermilch, Dickmilch<br />

6,0<br />

18


Jogurt<br />

wärmebehandelte Milch + ausgewählte Milchsäurebakterien, z.B. Lactobacillus<br />

bulgaricus<br />

• Jogurt mit mindestens 3,5 % Fett<br />

• fettarmer Jogurt mit 1,5 bis 1,8 % Fett<br />

• Magermilchjogurt mit höchstens 0,3 % Fett<br />

• Sahnejogurt mit mindestens 10 % Fett<br />

Kefir<br />

wärmebehandelte Milch + Milchsäurebakterien + Hefen<br />

Buttermilch<br />

fällt be<strong>im</strong> Buttern an * Milchsäurebakterien<br />

Butter<br />

Sauerrahmbutter = + Milchsäurebakterien, pH < 5,1<br />

Süßrahmbutter = ohne Milchsäurebakterien, pH > 6,4<br />

Butterschmalz = Butter mit max. 0,1% Wasser<br />

Butterfett = Butter mit max. 0,2% Wasser<br />

Milchmischerzeugnisse<br />

Milchmischerzeugnisse bestehen zu mindestens 70 % aus Milch o<strong>der</strong><br />

Milcherzeugnissen und zu höchstens 30 % aus an<strong>der</strong>en Lebensmitteln wie Früchten,<br />

Kakao, Zucker, Malz. Zu dieser Gruppe gehören z. B. Kakaotrunk o<strong>der</strong><br />

Fruchtjogurterzeugnisse.<br />

Kondensmilcherzeugnisse<br />

Kondensmilch ist eingedickte Milch. Be<strong>im</strong> Kondensieren verdampft das Wasser.<br />

Dadurch wird die Milchtrockenmasse erhöht. Kondensmilch ist <strong>im</strong>mer homogenisiert<br />

und sterilisiert. Auf dem Markt sind gezuckerte und ungezuckerte Sorten.<br />

19


Exkurs: Prä- und probiotische Milchprodukte bzw. Lebensmittel<br />

Prä- und Probiotica verfolgen das Ziel, das Gleichgewicht <strong>der</strong> Mikroorganismen in<br />

<strong>der</strong> Darmflora günstig zu beeinflussen.<br />

Bakterien mit Bakterien mit Bakterien mit<br />

schädigenden Effekten beiden Effekten gesundheitsför<strong>der</strong>nden Effekten<br />

z.B. Clostridien z.B. E. coli z.B. Lactobazillen<br />

Staphylokokken Enterokokken Bifidobakterien<br />

Streptokokken Eubakterien<br />

Bacteroides<br />

Infektionen St<strong>im</strong>ulation <strong>der</strong> Immunfunktion<br />

Toxinproduktion natürliche Barriere<br />

Hemmung pathogener Ke<strong>im</strong>e<br />

Dabei werden Probiotica direkt als lebende Ke<strong>im</strong>e den Lebensmitteln zugesetzt. Je<br />

nach Hersteller werden hier unterschiedliche Zelllinien speziell gezüchtet.<br />

Diese müssen folgende Kriterien erfüllen:<br />

- <strong>im</strong> Lebensmittel ausreichend hohe Ke<strong>im</strong>zahl<br />

- Überlebensfähigkeit <strong>im</strong> Magen-Darm-Trakt<br />

- Stammspezifische Wirkung<br />

- Klinischer Wirksamkeitsnachweis<br />

Präbiotica wirken an<strong>der</strong>s. Oligofructose und Inulin wirken als spezifisches Substrat<br />

für Bifidusbakterien, die bei entsprechend hoher Aufnahme vermehrt wachsen.<br />

Dadurch werden indirekt ungünstige Ke<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Darm verdrängt.<br />

Inulin- u. Oligofruktose-Gehalte:<br />

Chicoree 15-20%<br />

Knoblauch 9-16%<br />

Topinambur 16-20%<br />

Spargel 1-30%<br />

Zwiebel 2-6%<br />

Weizen 1-4%<br />

Geschätzte Aufnahme in Europa: 4-12 g pro Tag und Person bei Mischkost<br />

20


Was ist dran an <strong>der</strong> Wirkung?<br />

Es hat sich in den letzten 4 Jahren trotz vieler Studien nichts Neues ergeben.<br />

Grundsätzlich sind die Wirkungen bei<strong>der</strong> ähnlich. Z.T. gibt es Hinweise auf Stamm-<br />

Spezifische Wirkungen, was evtl. aber auch auf die Studien zurückzuführen ist.<br />

Wirkungen therapeutisch<br />

• Günstige Zusammensetzung <strong>der</strong> Darmflora<br />

• Verhin<strong>der</strong>ung unspezifischer Magen-Darm-Beschwerden<br />

• Verkürzung <strong>der</strong> Krankheitsdauer bei viral, bakteriell und Antibiotikaassoziierter<br />

Diarrhoe, z.T. ganz gezielte Wirksamkeit, z.B. Saccharomyces<br />

boulardii bei Clostridium difficile<br />

Wirksamkeit bei Lactoseintoleranz und Diarrhoen an<strong>der</strong>en Ursprungs<br />

weiterhin unklar<br />

• Lin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beschwerden bei Laktoseintoleranz<br />

• Stärkung <strong>der</strong> Immunabwehr<br />

• Evtl. günstige Effekte bei M. Crohn und Colitis ulcerosa<br />

Wirkungen präventiv<br />

Allergieprävention be<strong>im</strong> Säugling<br />

21


3.2) Fleisch und Fleischwaren<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe liefern Fleisch und Fleischwaren?<br />

Eiweiß, Fett und Begleitstoffe, Purin, Spurenelemente, z.B. Fe, Se, B-Vitamine<br />

Selengehalte<br />

Fisch 25 µg/100 g<br />

Eier 24 “<br />

Fleisch 14 “<br />

Wurst 5 “<br />

Milch/-produkte 3 “<br />

Getreide 2 “<br />

Gemüse 0,8 “<br />

Obst 0,4 “<br />

Schätzwerte für angemessene Zufuhr:<br />

Erwachsene 30-70 µg/d<br />

Vitamin B12-Gehalte<br />

Fisch 8-9 µg/100 g<br />

Fleisch 0,5-3 “<br />

Milchprodukte 0,4-3,1 “<br />

Bedarf: Erwachsene 3 µg/d<br />

22


Kriterien für Fleischqualität:<br />

Nährwert<br />

Wasserbindung/Textur<br />

Bindegewebsgehalt<br />

Farbe<br />

Marmorierung<br />

Safthaltevermögen<br />

pH-Wert<br />

Rückstände<br />

Nährwerte ausgewählter Wurstsorten pro 100 g (BLS II.3)<br />

Salami<br />

Lyoner<br />

Landjäger<br />

Teewurst<br />

Sülze<br />

Wurstwaren<br />

Rohwürste, z.B. Salami<br />

Brühwürste (= gebrühte Rohwurst), fast alle<br />

Energie (kcal) Fett (g) Eiweiß (g)<br />

360 30,8 19,7<br />

293 25,2 17<br />

464 44,4 15,2<br />

367 34,8 14,4<br />

109 3,2 19,7<br />

Kochwürste (aus vorgekochtem, vorgebrühtem Fleisch), z.B. Sülze, Blutwurst<br />

Schinken<br />

23


3.3) Eier = Hühnereier<br />

Bei Eiern darf das Mindesthaltbarkeitsdatum 28 Tage nach dem Legen nicht<br />

überschreiten, nach dem 18. Tag müssen Eier <strong>im</strong> Handel gekühlt werden. Das letzte<br />

Verkaufsdatum ist <strong>der</strong> 21. Tag nach dem Legen.<br />

www.was-steht-auf-dem-ei.de<br />

Code für das Haltungssystem:<br />

0 Ökologische Erzeugung (Futter aus<br />

ökologischem Anbau, Belegdichte <strong>im</strong> Stall<br />

höchsten 6 Legehennen pro Quadratmeter)<br />

1 Freilandhaltung (Stall steht zur Verfügung,<br />

zusätzlich haben die Hühner Auslauf <strong>im</strong> Freie;<br />

jedem Huhn stehen <strong>im</strong> Auslauf mindestens 4<br />

Quadratmeter Fläche zur Verfügung)<br />

2 Bodenhaltung (Stallhaltung)<br />

3 Käfighaltung (Haltung in herkömmlichen Käfigen,<br />

Sitzstangen, Einstreu und Nester können,<br />

müssen aber nicht vorhanden sein, häufig<br />

beengte Haltung)<br />

Code für die Mitgliedsstaaten:<br />

AT = Österreich<br />

BE = Belgien<br />

DE = Deutschland<br />

NL = Nie<strong>der</strong>lande<br />

24


3.4) Fische<br />

Welche Nähr- und Inhaltsstoffe können Fische liefern?<br />

Eiweiß, Fett inkl. omega-3-Fettsäuren, Spurenelemnte, z.B. Iod, Se, Vitamine, z.B.<br />

B12, D<br />

Jodgehalte<br />

Seelachs 200 µg/100 g<br />

Kabeljau 170 “<br />

Thunfisch 150 “<br />

Muscheln/Garnelen 130 “<br />

Hering 90 “<br />

Makrele 59 “<br />

an<strong>der</strong>e LM 1-18 “<br />

Jodsalz 20 µg/g<br />

Bedarf: Erwachsene 200 µg/d<br />

omega-3-Fettsäuren (DHA + EPA)<br />

Hering 2700 mg/100 g<br />

Makrele 1750 mg/100 g<br />

Lachs 2600 mg/100 g<br />

Forelle 615 mg/100 g<br />

Thunfisch 3470 mg/100 g<br />

Seelachs 440 mg/100 g<br />

Kabeljau 265 mg/100 g<br />

Seefische =Hering, Makrele<br />

Süßwasserfische = Forelle, Felchen<br />

25


Magerfische<br />

(< 1 Prozent Fett)<br />

Flun<strong>der</strong><br />

Flussbarsch<br />

Hecht<br />

Kabeljau (= Dorsch)<br />

Leng<br />

Schellfisch<br />

Scholle<br />

Seelachs (= Köhler)<br />

Wittling (= Merlan)<br />

Zan<strong>der</strong><br />

www.msc.org<br />

Mittelfette Fische<br />

(1-10 Prozent Fett)<br />

Forelle<br />

Karpfen<br />

Katfisch<br />

Krebstiere<br />

Rotbarsch<br />

Saibling<br />

Sardine<br />

Seehecht<br />

Scholle<br />

Fettfische<br />

(> 10 Prozent Fett)<br />

Aal<br />

Hering<br />

Lachs<br />

Makrele<br />

Sprotte<br />

Thunfisch<br />

26


Kriterien <strong>der</strong> Fettqualität = Fettsäuren<br />

g/100 g<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Emmentaler<br />

4.) Öle und Fette<br />

In den Lebensmitteln liegen stets Mischungen <strong>der</strong> Fettsäuren vor. Dennoch sind <strong>im</strong><br />

Folgenden Lebensmittel Fettsäuren zugeordnet, die vorrangig diese enthalten:<br />

gesättigte Fettsäuren: -C-C-C-C-C-C-C-C-C-<br />

Stellvertreter: Palmkernfett, Kokosfett<br />

einfach ungesättigte Fettsäuren: -C-C-C-C-C=C-C-C-<br />

Stellvertreter: Olivenöl, Erdnussöl, Sesamöl, Rapsöl<br />

mehrfach ungesättigte Fettsäuren: C-C-C=C-C-C=C-<br />

Stellvertreter: Distelöl, Sonnenblumenöl, Ke<strong>im</strong>öle<br />

Omega-3-Fettsäuren:<br />

Leinöl, Rapsöl, Walnussöl, Fischöle<br />

Beispiele für Fettsäuremuster:<br />

g/100 g<br />

Käse Fleisch<br />

3,5<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

Rindfleisch<br />

27


Empfehlungen<br />

SOLL-Fettsäuremuster<br />

Verhältnis bei mehrfach ungesättigten Fettsäuren:<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

! "##<br />

$ %& $ '& $<br />

IST: 10 :1 omega-6 : omega-3 SOLL: 5:1<br />

Weitere Kriterien bei Fetten<br />

Mittelkettige Fettsäuren<br />

Verwendung bei Fettstühlen, bei Problemen <strong>der</strong> Fettverdauung. Es gibt nur wenige<br />

Hersteller <strong>der</strong> MCT-Fette.<br />

Kaltgepresst o<strong>der</strong> raffiniert?<br />

ist eine Frage <strong>der</strong> Verarbeitung. Die Fettsäurequaität bleibt unbeeinflusst.<br />

28


Literatur<br />

aid-Medienkatalog<br />

Broschüren zur Warenkunde aller Lebensmittelgruppen<br />

Dr. Oetker Lexikon Lebensmittel und Ernährung<br />

Rudolf-August-Oetker KG, Bielefeld, 2004<br />

Spektrum Lexikon Ernährung<br />

Spektrum Verlag, 2002<br />

Brockhaus Ernährung<br />

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, DACH 2008<br />

DGE Ernährungsbericht 2008<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!