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HELIOS vereinheitlicht Datenverwaltung im Einkauf

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Die Mitarbeiterzeitung der <strong>HELIOS</strong> Kliniken Gruppe Juli 2010/92<br />

Menschen bei<br />

<strong>HELIOS</strong><br />

Beate Morvai hat<br />

ein Musical auf<br />

die Bühne gebracht<br />

» Seite 16<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

Über 60 Kliniken bedeutet für<br />

den <strong>Einkauf</strong> auch: Tausende<br />

von Produkten mit klinikeigenen<br />

Bezeichnungen. Ende<br />

2010 wird jedoch die gesamte<br />

<strong>HELIOS</strong> Materialwirtschaft<br />

in einer Sprache sprechen.<br />

Einheitliche Informationen<br />

zu Herstellern und Produkten<br />

organisiert in einem HE-<br />

LIOS Materialwirtschaftssystem.<br />

Dafür hat ein Team aus<br />

Einkäufern, ITlern und Mitarbeitern<br />

des Rechnungswesens<br />

aufwendige Vorarbeiten<br />

geleistet. Das Projekt ist ohne<br />

viel Bürokratie gelungen.<br />

Das zeigt, wie gut die Kliniken,<br />

Regionen und Bereiche<br />

zusammenarbeiten.<br />

Gestartet wurde mit der Integration<br />

der Region West. Wir<br />

sagen Danke für diese außerordentliche<br />

Leistung.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Jörg Reschke, Armin Engel,<br />

Dr. Francesco De Meo,<br />

Karin Gräppi, Olaf Jedersberger<br />

und Prof. Dr. Ralf Kuhlen<br />

Vor Ort in ...<br />

Gothaer Radiologen haben eine<br />

3000 Jahre alte Mumie <strong>im</strong> Computertomgraphen<br />

untersucht –<br />

und einiges herausgefunden.<br />

» Seite 3<br />

Neues aus den Regionen<br />

Ein interdisziplinäres Ärzteteam<br />

aus Berlin-Buch weitete in<br />

einer seltenen OP die Luftröhre<br />

eines Dreijährigen.<br />

» Seite 5<br />

Netzwerk Medizin<br />

In der AG Patientenüberleitung<br />

treffen sich Mitarbeiter aus<br />

Akut -und Rehahäusern. Ihr<br />

Ziel: Medizin aus einer Hand.<br />

» Seite 13<br />

<strong>HELIOS</strong> <strong>vereinheitlicht</strong><br />

<strong>Datenverwaltung</strong> <strong>im</strong> <strong>Einkauf</strong><br />

IT, Bau- und Projektsteuerung<br />

oder das medizinische Sachkostencontrolling<br />

– in vielen<br />

Bereichen profitieren die 61<br />

<strong>HELIOS</strong> Standorte bereits von<br />

einheitlichen Prozessen innerhalb<br />

des Konzerns. In einem<br />

<strong>HELIOS</strong>-weiten Projekt<br />

werden nun die Materialwirtschaftssysteme<br />

standardisiert.<br />

Das nutzt nicht nur den Einkäufern,<br />

sondern auch Patienten,<br />

Mitarbeitern und der Verwaltung.<br />

Nicht zuletzt können<br />

neue Kliniken schneller integriert<br />

werden.<br />

Bis zum 31. Dezember 2010<br />

sollen die bisher sieben verschiedenen<br />

<strong>HELIOS</strong> Materialwirtschaftssysteme<br />

in einem<br />

zentralen System mit einheitlichen<br />

Abläufen und Stammdaten<br />

zusammengeführt werden.<br />

Ein gewaltiges Stück Arbeit für<br />

die beteiligten Mitarbeiter aus<br />

<strong>Einkauf</strong>, IT und Rechnungswesen.<br />

„Bisher war es so, dass die<br />

Information zu einem Produkt<br />

oder einem Hersteller – die<br />

sogenannten Stammsätze – in<br />

jedem der sieben Systeme abgelegt<br />

war. Das machte es zum<br />

Beispiel schwierig, einen genauen<br />

Überblick über unseren Materialverbrauch<br />

zu bekommen“,<br />

erklärt Projektmanager Frank<br />

Können schon auf standardisierte Datensätze zurückgreifen: Martin Aschenbach<br />

und Gunther Schlicht aus der Region West (v.l.). Foto: Mutzberg<br />

Kleemann. Inzwischen wurden<br />

die Stammsätze konzernweit<br />

gesichtet und <strong>vereinheitlicht</strong>:<br />

Der Datensatz für Materialien<br />

sank dadurch von 81.000 auf<br />

56.000, der für Lieferanten von<br />

27.000 auf 2.500. „Das zeigt, wie<br />

viele Informationen wir bisher<br />

mehrfach verwaltet haben“, so<br />

Kleemann. Gespeichert werden<br />

die Daten nun zentral auf einem<br />

Server in Erfurt. Als erste<br />

Region wurde der Westen mit<br />

der Materialwirtschaft in Wuppertal<br />

integriert. Weitere Standorte<br />

folgen bis Jahresende. Von<br />

den einheitlichen Stammdaten<br />

verspricht sich der <strong>Einkauf</strong> viel:<br />

„Zum einen können wir damit<br />

die <strong>Einkauf</strong>sabläufe in den Kli-<br />

niken standardisieren. Zum anderen<br />

werden wir endlich den<br />

Verbrauch aller <strong>im</strong> Konzern genutzten<br />

Materialien „auf Knopfdruck“<br />

ermitteln können – das<br />

erleichtert die Verhandlung mit<br />

den Lieferanten.“ «<br />

Konstanze Richter<br />

Haben Sie Fragen zum<br />

neuen <strong>Einkauf</strong>ssystem<br />

bei <strong>HELIOS</strong>? Gerne steht<br />

Ihnen Frank Kleemann<br />

als Ansprechpartner zur<br />

Verfügung (frank.kleemann@helios-kliniken.<br />

de oder 030 521 321-435).


2 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 3<br />

UNTERNEHMEN<br />

+++Kurzmeldung+++<br />

<strong>HELIOS</strong> kooperiert mit<br />

Medical School Hamburg<br />

In Kooperation mit <strong>HELIOS</strong><br />

bietet die Medical School<br />

Hamburg (MSH) ab Oktober<br />

den Studiengang „Advanced<br />

Nursing Practice“<br />

an. Das innovative Studienkonzept<br />

richtet sich an<br />

ausgebildete Pflegekräfte,<br />

die sich auf akademischem<br />

Niveau weiterentwickeln<br />

möchten. Bewerben können<br />

sich für den Studiengang<br />

alle Pflegekräfte. Die Dauer<br />

des berufsbegleitenden Studiums<br />

beträgt viereinhalb<br />

Jahre. Die Studiendauer<br />

kann auf zweieinhalb Jahre<br />

verkürzt werden, sofern<br />

entsprechende Qualifikationen<br />

vorliegen. Absolventen<br />

erhalten den Bachelor of<br />

Science. «<br />

Mit HIT 33 Kilometer durch das Erzgebirge<br />

Der 33- oder 16-Kilometer-<br />

Gruppenlauf in Plauen und<br />

der Leisniger Burglauf sind<br />

die HIT-Events der Region Ost.<br />

Mitorganisiert und betreut<br />

werden sie von Nicole Götzke.<br />

Die 37-Jährige ist Regionalleiterin<br />

Recht sowie HIT-Beauftragte<br />

der Region.<br />

„Vor meiner Beschäftigung bei<br />

<strong>HELIOS</strong> gehörte Sport zu meinem<br />

Alltag wie Zähneputzen.<br />

Unter anderem habe ich mir als<br />

Fitnesstrainerin mein Studium<br />

finanziert. Das hat sich bei mir<br />

– wie bei vielen anderen Kollegen<br />

– leider mit der Berufstätigkeit<br />

ungünstig verändert und<br />

wurde mit der Geburt meiner<br />

Tochter <strong>im</strong> Oktober 2008 nicht<br />

besser. Als HIT angekündigt<br />

wurde, habe ich das deswegen<br />

mit großem Interesse verfolgt<br />

und gedacht: Das ist die Chance,<br />

sportlich wieder anzufangen<br />

HIT-Community-Website ist online<br />

Nicole Götzke<br />

und loszulegen. Nach achtjähriger<br />

Abstinenz laufe ich seitdem<br />

zwe<strong>im</strong>al wöchentlich jeweils<br />

knapp zehn Kilometer. An HIT<br />

finde ich klasse, dass es jeden<br />

motiviert. Ein privates Thema<br />

wird in den beruflichen Alltag<br />

integriert: Das erschwert die<br />

Suche nach den uns allen be-<br />

kannten Ausreden und führt<br />

zur Überwindung des inneren<br />

Faultiers.“ «<br />

Der Gruppenlauf in<br />

Plauen startet am 7. August<br />

um 8.30 Uhr und<br />

führt 33 bzw. 16 Kilometer<br />

durch das Erzgebirge.<br />

Mit seinen 13,3 Kilometern<br />

ist der Leisniger<br />

Burglauf am 10. Oktober<br />

auch für Laufanfänger<br />

geeignet. Besonderes<br />

Highlight: Am Vorabend<br />

erwartet die HIT-Anwärter<br />

neben der Pasta-<br />

Party auch Sport-Coach<br />

Herbert Steffny, der<br />

bereits Joschka Fischer<br />

trainierte. Weitere Infos<br />

unter: www.heliosironteam.com/events/<br />

Seit Juni ist die HIT-Community-Webseite<br />

online. Sie ist die<br />

zentrale Plattform für HIT-Begeisterte<br />

und jene, die es werden<br />

wollen. Auf der Seite haben Sie<br />

die Möglichkeit, sich als HIT-<br />

Community-Mitglied zu registrieren,<br />

Freunde einzuladen und<br />

Kontakte zu pflegen, Bildergalerien<br />

zu erstellen, Ihr eigenes<br />

Trainingstagebuch zu führen<br />

und Termine einzufügen – vom<br />

gemeinsamen Training bis hin<br />

zu Veranstaltungen, die dieses<br />

Jahr leider nicht als HIT-Event<br />

berücksichtigt werden konnten.<br />

Sie wollen sich registrieren? Unter<br />

http://www.helios-ironteam.<br />

com/registration/ erklärt Ihnen<br />

Toni, wie's funktioniert. «<br />

VOR ORT IN …<br />

Gotha<br />

Diagnose nach 3000 Jahren<br />

Die Ägyptische Sammlung der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha<br />

Meist sind es Notfälle oder<br />

Patienten mit schweren Erkrankungen,<br />

die der Gothaer<br />

Radiologie-Chefarzt Dr. Lars<br />

Jonetz-Mentzel in den Computertomographen<br />

schiebt. Am<br />

8. Juni jedoch ist alles anders:<br />

Diesmal geht es nicht darum,<br />

schnellstmöglich die Diagnosebilder<br />

zu erstellen. Denn die<br />

„Patientin“ ist bereits seit mehreren<br />

Jahrtausenden tot.<br />

Eine Mumie <strong>im</strong> CT – das ist für<br />

die Mitarbeiter der Radiologie<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Kreiskrankenhaus<br />

alles andere als alltäglich. Der<br />

konservierte Leichnam der<br />

Frau, die vermutlich zwischen<br />

945 und 800 v. Ch. in Mittelägypten<br />

gelebt hat, ruht heute in<br />

der Ägyptischen Sammlung der<br />

Stiftung Schloss Friedenstein<br />

Gotha. Nun taten sich Ägyptenforscher<br />

und Ärzte zusammen,<br />

um die Mumie auf Zeichen von<br />

Krankheiten zu untersuchen<br />

und etwas über die mögliche Todesursache<br />

zu erfahren. Gewählt<br />

wurde dafür die Mehrschicht-<br />

Spiral-Computertomographie<br />

– ein Verfahren, das <strong>im</strong> Falle<br />

der Mumie nicht ganz unkompliziert<br />

war: „Es mussten zum<br />

Beispiel Vorkehrungen getroffen<br />

werden, damit die Mumie<br />

keinen Schaden n<strong>im</strong>mt“, so Dr.<br />

Lars Jonetz-Mentzel. Da sie nicht<br />

mitsamt dem 1,80 Meter langen<br />

hölzernen Innensarg durch<br />

das CT gepasst hätte, musste<br />

die Mumie zunächst auf einem<br />

straffen Tuch vorsichtig auf den<br />

Untersuchungstisch umgelagert<br />

werden. Anschließend wurden<br />

vom Leichnam Volumendatensätze<br />

des gesamten Körpers, des<br />

Kopfes und der Halswirbelsäule<br />

erstellt. Die Befunde, die Dr.<br />

Jonetz-Mentzel mit Unterstützung<br />

seines Kollegen Christian<br />

Schulz und Uta Wallenstein von<br />

der Gothaer Ägyptensammlung<br />

erhob, sind eindrucksvoll: „Wir<br />

konnten bestätigen, dass es sich<br />

bei dem mumifizierten Leichnam<br />

um eine Frau handelt“, so<br />

der Radiologe. „Das ließ sich<br />

eindeutig am Halteapparat der<br />

Organe des kleinen Beckens<br />

erkennen. Die Frau dürfte bei<br />

ihrem Tod zwischen 30 und 40<br />

Jahre alt gewesen sein. Ihre Lebendkörpergröße<br />

schätzen wir<br />

auf 1,60 bis 1,65 Meter.“ Die<br />

Todesursache bleibt jedoch weiterhin<br />

<strong>im</strong> Dunkeln: „Sämtliche<br />

inneren Organe − bis auf die<br />

Nieren und die Reste der Organe<br />

des kleinen Beckens − sind<br />

während der Einbalsamierung<br />

entnommen worden“, erklärt<br />

Dr. Jonetz-Mentzel. „Wir konnten<br />

sie daher nicht in die Gesamtbeurteilung<br />

einbeziehen.“<br />

Auch genauere Informationen<br />

zu Knochen und Zähnen halfen<br />

nicht weiter: „Wir haben zwar<br />

Gewebeknötchen – sogenannte<br />

Wurzelspitzengranulome – entdeckt,<br />

die eine Knochenentzün-<br />

Auch nach Tausenden Jahren sind<br />

die Knochen noch klar zu erkennen.<br />

dung ausgelöst und dadurch<br />

den angrenzenden Oberkieferknochen<br />

zerstört haben“, erläutert<br />

der Chefarzt. „Ob eine<br />

daraus resultierende Blutvergiftung<br />

und Multiorganversagen<br />

zum Tod geführt haben<br />

könnten, bleibt aber reine Spekulation.“<br />

«<br />

Sandra Oehmer und<br />

Dr. Johann Peter Prinz


4 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 5<br />

++Kurzmeldungen++<br />

Krankenhaus in Brilon<br />

nutzt NEURONET<br />

Mit Hilfe des <strong>HELIOS</strong> NEU-<br />

RONET beteiligt sich das<br />

Städtische Krankenhaus Maria-Hilf<br />

in Brilon (Sauerland)<br />

am regionalen teleneuromedizinischenNetzwerkverbund<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

Das Netzwerk war<br />

2007 gegründet worden, um<br />

insbesondere kleinen Krankenhäusern<br />

innerhalb der<br />

Klinikengruppe eine kompetente<br />

Versorgung von akuten<br />

Schlaganfallpatienten bezüglich<br />

der Thrombolyseoption<br />

zu ermöglichen. In Brilon<br />

kann nun auf das Knowhow<br />

aus Wuppertal zurückgegriffen<br />

werden. Das neurologische<br />

Expertenteam aus<br />

Wuppertal steht zudem mit<br />

weiteren Kliniken in Kontakt,<br />

die ebenfalls Interesse<br />

an einem Netzwerkverbund<br />

bekundet haben. «<br />

Gütesiegel für Erfurt<br />

Im Mai erteilte die deutsche<br />

Krebsgesellschaft (Onkozert)<br />

dem Prostatakarzinomzentrum<br />

und dem Darmzentrum<br />

am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Erfurt die Zertifikate. Nach<br />

Brustzentrum und Hauttumorzentrum<br />

verfügt das<br />

Klinikum damit über vier<br />

zertifizierte Krebszentren.<br />

Die Klinik für Urologie des<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikums Erfurt ist<br />

eine der wenigen Kliniken<br />

in Deutschland, die alle derzeit<br />

anerkannten Methoden<br />

zur Heilung von Prostatakarzinomen<br />

anbietet sowie<br />

die Behandlungsergebnisse<br />

kontrolliert und seit zehn<br />

Jahren regelmäßig veröffentlicht.<br />

«<br />

UNTERNEHMEN NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Leitfaden hilft bei der Begleitung<br />

am Ende des Lebens<br />

Jeder zweite Deutsche stirbt<br />

<strong>im</strong> Krankenhaus. Pflegemitarbeitern<br />

wie Ärzten verlangt<br />

das viel ab: Wurde an alles gedacht,<br />

was der Patient für sein<br />

Wohlbefinden braucht? Ein<br />

spezieller Leitfaden, der Liverpool<br />

Care Pathway (LCP), setzt<br />

hier an und soll dabei unterstützen,<br />

Patienten in der Sterbephase<br />

zu begleiten. In den<br />

<strong>HELIOS</strong> Kliniken Schwerin<br />

wird er bereits genutzt, auf der<br />

Palliativstation in Wuppertal<br />

seit November getestet.<br />

Vor dem Sterben haben die<br />

meisten Menschen Angst. Sie<br />

fürchten, alleine zu sein. Sie<br />

wünschen sich, keine Schmerzen<br />

zu haben oder anderen<br />

nicht zur Last zu fallen. Genau<br />

diese und viele weitere Bedürfnisse<br />

werden <strong>im</strong> Liverpool Care<br />

Pathway aufgegriffen.<br />

Der Leitfaden ist auf<br />

die Bedürfnisse der<br />

Patienten in der Sterbephase<br />

ausgerichtet.<br />

„Der LCP ist eine Checkliste, mit<br />

der man die einzelnen Betreuungsschritte<br />

der Sterbephase<br />

erfassen und überprüfen kann“,<br />

erläutert Justus Majewski, examinierter<br />

Krankenpfleger auf<br />

der Wuppertaler Palliativsta-<br />

tion, wo der Leitfaden seit acht<br />

Monaten eingesetzt wird. Was<br />

sich bürokratisch anhört, n<strong>im</strong>mt<br />

vor allem Berufsanfängern oder<br />

Mitarbeitern, die nur selten mit<br />

Sterbenden in Berührung kommen,<br />

die Unsicherheit. „Es geht<br />

in erster Linie um das Wohlbefinden<br />

des Patienten – aber auch<br />

darum, <strong>im</strong> Team nachvollziehen<br />

zu können, warum man was zu<br />

welchem Zeitpunkt gemacht<br />

hat“, erklärt der 26-Jährige, der<br />

<strong>im</strong> 6. Semester Pflegemanagement<br />

studiert.<br />

Der in den 90er Jahren in Großbritannien<br />

entwickelte und seit<br />

2007 in deutschen Krankenhäusern<br />

eingesetzte Leitfaden<br />

besteht aus einem Stammblatt,<br />

in dem der Ist-Zustand des Patienten<br />

angegeben wird, sowie<br />

je einem Bogen zur Verlaufsbeurteilung<br />

und der Betreuung<br />

nach dem Tod. Zudem wurden<br />

für die wichtigsten Symptome<br />

wie Atemnot, Schmerzen oder<br />

Unruhezustände Richtlinien entwickelt,<br />

die Orientierungs- und<br />

Entscheidungshilfe geben sollen.<br />

„Der Behandlungspfad ermöglicht<br />

uns, besser mit den Wünschen<br />

der Patienten und Angehörigen<br />

umgehen zu können<br />

und schenkt uns letztlich mehr<br />

Zeit für die Betreuung der Patienten“,<br />

bewertet Justus Majewski<br />

den LCP. Zwar werden auf<br />

der Wuppertaler Palliativstation<br />

Patienten sowohl mit als auch<br />

ohne LCP auf ihrem letzten Weg<br />

betreut – der Krankenpfleger<br />

und seine Kollegen sind jedoch<br />

sicher: Die Qualität der Sterbebegleitung<br />

wird sich durch den<br />

LCP wesentlich verbessern. «<br />

Kira Kollmeier<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

Der kleine Ian kann wieder atmen<br />

Ian mit Mutter Tina und seinem betreuenden Arzt, Prof. Dr. Dr. Klaus Schaarschmidt Foto: Thomas Oberländer<br />

Ians Mutter Tina kann die Klinikaufenthalte<br />

ihres Sohnes<br />

kaum zählen. Aufgrund einer<br />

angeborenen Verengung der<br />

Luftröhre bekam der fast Dreijährige<br />

sehr schlecht Luft, jede<br />

Erkältung brachte in ihn Lebensgefahr.<br />

Nur eine seltene<br />

Luftröhrenerweiterung konnte<br />

ihm helfen.<br />

Angeborene Verengungen der<br />

Luftröhre sind extrem selten.<br />

Je nach Ausprägung der Verengung<br />

und dem verbleibenden<br />

Atemvolumen unterscheidet<br />

man vier Krankheitsgrade. Ian<br />

hatte die schwerste Ausprägung.<br />

Einen halben Zent<strong>im</strong>eter<br />

vor der Aufzweigung in die<br />

Bronchien war seine Luftröh-<br />

re (med. Trachea) bis auf einen<br />

Mill<strong>im</strong>eter verengt. Die Folge:<br />

pfeifende Atemgeräusche und<br />

Atemnot bei Belastung, zuletzt<br />

auch in Ruhe. Bei jeder Erkältung<br />

schwoll der schmale Spalt<br />

weiter zu, so dass der kleine<br />

Chemnitzer häufig in Lebensgefahr<br />

in die Klinik eingeliefert<br />

wurde, dort Sauerstoff, Kortison<br />

und Überdruckbeatmung<br />

benötigte.<br />

Der einzige Ausweg: Eine Luftröhrenerweiterung.<br />

Gemeinsam<br />

mit einem 20-köpfigen interdisziplinären<br />

Team wagte Prof.<br />

Dr. Dr. Klaus Schaarschmidt,<br />

Chefarzt der Kinderchirurgie<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-<br />

Buch, den komplexen Eingriff.<br />

„Derart stark ausgeprägte Ver-<br />

engungen der Luftröhre, so genannte<br />

Trachealstenosen, sind<br />

sehr selten – und damit auch<br />

die Erfahrungswerte in vergleichbaren<br />

Fällen. Nur wenige<br />

kinderchirurgische Zentren in<br />

Europa führen diesen Eingriff<br />

durch, weltweit sind nur zirka<br />

zwei Dutzend ähnliche Eingriffe<br />

in den letzten 20 Jahren<br />

beschrieben worden“, erläutert<br />

der Chefarzt. Das Team um Professor<br />

Schaarschmidt hat deswegen<br />

alle Operationsschritte<br />

und möglichen Notfallmaßnahmen<br />

minutiös vorbereitet, einige<br />

Wochen vor Ians OP an Luftröhren<br />

junger Schweine geübt,<br />

verschiedene Szenarien durchgespielt<br />

und unterschiedliche<br />

Nahtmaterialien getestet.<br />

Unter laufender Beatmung wurde<br />

Ians Luftröhre dann in einer<br />

sechsstündigen Operation geweitet.<br />

Während Dr. Wolfgang<br />

Flügel, Leitender Oberarzt, der<br />

Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,<br />

<strong>im</strong> offenen Brustkorb<br />

zunächst die Luftröhre<br />

spiegelte, lokalisierten die Chirurgen<br />

von außen die Stelle der<br />

größten Verengung. Prof. Dr.<br />

Jochen Strauß, Chefarzt der Klinik<br />

für Anästhesie, überwachte<br />

in dieser Zeit unter anderem die<br />

Beatmung und den Sitz des Beatmungsschlauches.<br />

Weil dieser<br />

durch die Körperregion verlief,<br />

in der operiert wurde, musste<br />

seine Lage ständig angepasst<br />

werden. „Die Verengung lag<br />

hinter der großen Hohlvene<br />

und dem Herzbeutel sowie in<br />

Nähe wichtiger Nerven – das<br />

erhöhte das Eingriffs-Risiko<br />

extra“, sagt Dr. Flügel. In der<br />

Mitte der Verengung durchtrennten<br />

die Bucher Chirurgen<br />

die Luftröhre, schnitten beide<br />

Hälften längs ein, verschoben<br />

sie und vernähten sie so, dass<br />

die Verengung beseitigt und die<br />

Luftröhre vor und hinter der<br />

ehemaligen Enge auf doppelte<br />

Normalgröße erweitert wurde.<br />

„Dadurch ist die Luftröhre<br />

zwar kürzer, gewinnt aber <strong>im</strong><br />

kritischen Bereich den doppelten<br />

Durchmesser, so dass der<br />

Atemdurchfluss um das Achtfache<br />

verbessert wird und bei<br />

komplikationsloser Heilung<br />

dauerhaft bestehen bleibt – etwas,<br />

was Ian noch nie richtig<br />

erlebt hat“, erklärt Professor<br />

Schaarschmidt den Erfolg der<br />

OP. «<br />

Natalie Erdmann


6 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 7<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

Bucher Patientin spricht über ihre Erfahrungen<br />

Mut zu einem Leben mit der Diagnose Krebs<br />

Es ist Juni 2006, ganz Deutschland<br />

ist <strong>im</strong> WM-Taumel. Während<br />

draußen mit Fahnen geschmückte<br />

Autos vorbeifahren,<br />

bekommt Kora Decker (48) die<br />

alles verändernde Diagnose:<br />

Brustkrebs. Nachdem sie den<br />

ersten Schock bewältigt hat, beginnt<br />

sie sechs Wochen später,<br />

einen Blog über ihre Erfahrungen<br />

zu schreiben. Aus dem daraus<br />

entstandenen Buch „jetzt ist<br />

heute“ hat sie nun <strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Berlin-Buch gelesen.<br />

C50.9 hieß der Blog, den Kora<br />

Decker <strong>im</strong> August 2006 begann.<br />

C50.9 – das steht für „nicht näher<br />

bezeichnetes Mammakarzinom“.<br />

„Als ich den Blog damals<br />

gelesen habe, war es sofort mein<br />

sehnlichster Wunsch, dass daraus<br />

irgendwann ein Buch wird“,<br />

erzählt Heidi Loll, Brustkrankenschwester<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Berlin-Buch, bei der Begrüßung<br />

der Gäste. „Ich persönlich kenne<br />

kein Buch, in dem so realistisch,<br />

aber auch so opt<strong>im</strong>istisch mit der<br />

Krankheit und ihren Folgen umgegangen<br />

wird.“<br />

Mit großer Offenheit, aber auch<br />

Kora Decker bei ihrer Lesung in Berlin-Buch Foto: Thomas Oberländer<br />

viel Humor und Ironie beschreibt<br />

Kora Decker ihre Erfahrungen<br />

mit dem Brustkrebs. So auch das<br />

Thema Haarausfall: „Warum zahlen<br />

die Krankenkassen eigentlich<br />

bei einer Chemotherapie für eine<br />

Perücke und nicht wahlweise für<br />

supermodische Stiefel…? So als<br />

Aufmunterung fürs erschütterte<br />

Selbstbewusstsein. (…) Ich nehme<br />

meine Rest-Eitelkeit mal als<br />

Gradmesser für meinen Lebenswillen:<br />

Wer schon wieder eitel ist,<br />

der ist wohl mit der Todesangst<br />

fertig geworden, oder? Ja, liebe<br />

BKK, und deswegen bräuchte ich<br />

dringend diese kniehohen Stiefel<br />

mit Schnallen – auf Rezept. Bis<br />

ich eine Antwort von Ihnen bekomme,<br />

halte ich mich an meinen<br />

Augenbrauen und W<strong>im</strong>pern<br />

fest.“ Bei aller seelischen Erschütterung,<br />

die dem Leser nicht erspart<br />

wird, bleibt der Grundton<br />

doch <strong>im</strong>mer opt<strong>im</strong>istisch. „Das<br />

Buch hilft mir oft, wenn ich mit<br />

meinen Patientinnen spreche“,<br />

berichtet Heidi Loll. „Besonders<br />

das Kapitel zu den Haaren lese<br />

ich häufig vor.“<br />

Auch an diesem Abend lassen<br />

sich die Zuhörerinnen von der<br />

positiven St<strong>im</strong>mung, die das<br />

Buch verbreitet, anstecken und<br />

Bad Saarower Geschäftsführerin begleitet die Luftrettung<br />

Zehn Stunden lang begleitete<br />

Corinna Glenz, Geschäftsführerin<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum Bad<br />

Saarow, das Notfallteam <strong>im</strong><br />

Rettungshubschrauber. Dabei<br />

erlebte sie unter anderem die<br />

Versorgung eines Schlaganfallpatienten,<br />

zweier Schwerverletzter<br />

nach einem Motorradunfall<br />

und einen Intensivverlegungstransport.<br />

„Wenn ich heute noch<br />

wollen ganz genau wissen, was<br />

Kora Decker geholfen hat, nie den<br />

Mut zu verlieren. „Das wichtigste<br />

ist wohl, dass jeder für sich selbst<br />

herausfindet, was ihm wirklich<br />

gut tut. Ob das Qi Gong ist, Yoga,<br />

Gespräche oder eine Massage“,<br />

rät die ehemalige Bucher Patientin.<br />

„Meine wichtigste Therapie<br />

war in der Tat mein Blog. Der<br />

Krankheit selbst etwas entgegenzusetzen,<br />

sie mit meiner Ironie<br />

und meinem Humor selbst zu<br />

„behandeln“ – das hat mir sehr<br />

viel Kraft gegeben.“ Kehrt der<br />

Krebs fünf Jahre nach der Behandlung<br />

nicht zurück, gilt Kora<br />

Decker als geheilt. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt <strong>im</strong> nächsten Sommer<br />

will sie noch aus ihrem Buch lesen:<br />

„Danach ist wieder ein Leben<br />

ganz ohne Krebs dran.“ «<br />

Alexandra Lethgau, Berlin<br />

Kora Decker: „jetzt ist<br />

heute: Mein Leben nach<br />

der Diagnose“, Deutscher<br />

Taschenbuch Verlag,<br />

180 Seiten, 12,90 Euro.<br />

mal studieren dürfte, würde ich<br />

Notfallmediziner werden wollen.<br />

Meinen Respekt hat aber<br />

auch der Rettungsassistent, der<br />

nicht nur bei der Behandlung<br />

hilft, sondern auch mit navigiert,<br />

um den richtigen Landeplatz<br />

be<strong>im</strong> Einsatzort für den<br />

Hubschrauber zu finden – tolle<br />

Leistung!“, zeigt sich die Geschäftsführerin<br />

beeindruckt. «<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Berlin-Brandenburg<br />

Lange Nacht der Wissenschaften<br />

Unter dem Motto „Medizin entdecken“<br />

hat sich das <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Berlin-Buch auch in<br />

diesem Jahr an der „Langen<br />

Nacht der Wissenschaften“ beteiligt.<br />

Rund 6.000 Besucher kamen,<br />

um hinter die Kulissen des<br />

Max<strong>im</strong>alversorgers zu schauen.<br />

Zwischen 15 und 23 Uhr konnten<br />

die Besucher stündlich die modernen<br />

Operationssäle besichtigen<br />

und das OP-Equipment<br />

ausprobieren. Zum Mitmachen<br />

luden zudem die Gesundheits-<br />

Region Ost<br />

tests ein: So konnte jeder seinen<br />

Cholesterinspiegel und sein<br />

Herzinfarktrisiko messen und<br />

<strong>im</strong> Gespräch mit einem Spezialisten<br />

auswerten lassen. Auch<br />

für die Kleinsten hielt das Klinikum<br />

spannende Dinge bereit:<br />

Be<strong>im</strong> Gummibärchenfischen<br />

war besonders die Geschicklichkeit<br />

<strong>im</strong> Umgang mit der min<strong>im</strong>alinvasiven<br />

Technik gefragt<br />

und zum Kuscheltierröntgen<br />

brachten insgesamt 145 Kinder<br />

ihr Lieblingsstofftier mit. «<br />

Region Ost<br />

Schüler malen mit Patienten<br />

Wer rastet, der rostet. Katharina<br />

Bley (43) weiß, dass die Volksweisheit<br />

nur allzu richtig ist.<br />

Um die Bewohner des <strong>HELIOS</strong><br />

Geriatriezentrums Zwenkau fit<br />

zu halten, organisierte die Sozialarbeiterin<br />

deswegen einen<br />

Malzirkel zwischen ihnen und<br />

Schülern der örtlichen Grundschule.<br />

„Kinder tun unseren Bewohnern<br />

einfach gut, das habe ich <strong>im</strong> Alltag<br />

oft erlebt. Da lag nichts näher,<br />

als zu versuchen, alt und<br />

jung in einem Projekt zusammen<br />

zu bringen“, beschreibt Katharina<br />

Bley den Ausgangspunkt des<br />

Malzirkels. Zwei Wochen lang<br />

war er ein fester Termin für die<br />

<strong>HELIOS</strong> Patienten und die Erst-<br />

bis Viertklässler der AG Kunst<br />

der Zwenkauer Grundschule.<br />

Entstanden sind dabei Bilder,<br />

die den Frühling auf Leinwand<br />

bringen. Jeweils ein Patient malte<br />

mit einem Schüler. „Kinder<br />

inspirieren ältere Menschen,<br />

diese entdecken sich dadurch<br />

„Offene Beine“ nach zehn Jahren endlich geheilt<br />

Die Haut am Unterschenkel<br />

juckt und ist gerötet. Später bilden<br />

sich oft nässende Ekzeme,<br />

Hautverhärtungen oder braune<br />

Pigmentflecken. Es entsteht<br />

eine offene Stelle, die nicht<br />

heilt. Fast eine Million Menschen<br />

in Deutschland haben<br />

eine Krankheit, die allgemein<br />

als „offene Beine“ bezeichnet<br />

wird. Dietmar Burgert (52) litt<br />

zehn Jahre unter einer solchen<br />

Wunde, bis er ins Leisniger<br />

<strong>HELIOS</strong> Krankenhaus kam.<br />

Der Leidensweg von Dietmar<br />

Burgert ist lang: Zehn Jahre Besuche<br />

be<strong>im</strong> Hausarzt, später<br />

be<strong>im</strong> Dermatologen, zwei Krankenhausaufenthalte<br />

in verschiedenen<br />

Kliniken. Selbst in einer<br />

Spezialklinik konnten die „offenen<br />

Beine“ nicht geheilt werden.<br />

„Ich hielt es vor Schmerzen kaum<br />

noch aus, kein Schmerzmittel<br />

hat geholfen“, so der 52-Jährige.<br />

Auch wenn zwischenzeitlich<br />

Linderung auftrat, die Ursache<br />

seiner Beschwerden wurde in all<br />

den Jahren nicht gefunden.<br />

Durch eine Info-Veranstaltung<br />

des <strong>HELIOS</strong> Krankenhauses<br />

Leisnig zum Thema „Chronische<br />

Wunden“ kam Dietmar Burgert<br />

in die Klinik. Unverzüglich wurde<br />

in der Gefäßabteilung mit<br />

der Madentherapie begonnen.<br />

Zunächst wurden die Wunden<br />

durch die kleinen Larven vom<br />

„wilden Fleisch“ befreit und damit<br />

gereinigt. Mit einer gezielten<br />

Diagnostik konnte parallel die<br />

Ursache der schlechten Heilung<br />

neu. Unsere Patienten haben<br />

sich mit dem Projekt auf eine<br />

ganz andere Ebene eingelassen<br />

– und die Schüler haben einen<br />

ganz anderen Bezug zu älteren,<br />

kranken Menschen entwickelt“,<br />

lautet das positive Fazit von Katharina<br />

Bley.<br />

Das nächste künstlerische Zusammentreffen<br />

ist bereits in<br />

Planung. Im Spätsommer, zum<br />

Beginn des neuen Schuljahres,<br />

wird man an den erfolgreichen<br />

Auftakt anknüpfen. Schüler<br />

und <strong>HELIOS</strong> Patienten wollen<br />

dann zusammen Collagen anfertigen.<br />

«<br />

Janet Schütze, Borna<br />

gefunden werden: eine Erkrankung<br />

der Krampfadern, die – für<br />

eine komplette Genesung – eine<br />

Hautverpflanzung nötig machte.<br />

Heute sind beide Beine vollständig<br />

geheilt – und Dietmar Burkhart<br />

kann endlich entspannt die<br />

Kontrolluntersuchungen bei den<br />

Gefäßchirurgen wahrnehmen:<br />

„Ich hatte in der Klinik eine sehr<br />

gute Betreuung. Dafür bin ich<br />

unsagbar dankbar.“ «<br />

Ines Kläffling und Annett Lott


8 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 9<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Ost<br />

Adis lebt endlich ohne quälende<br />

Darmkrankheit<br />

PD Dr. Roland Albrecht mit seinem Patienten Adis Saric.<br />

Adis Saric (18) litt seit seiner<br />

frühen Kindheit an einem sogenannten<br />

Megacolon. Bei<br />

der seltenen Krankheit ist der<br />

Dickdarm geweitet, zudem leiden<br />

Betroffene unter chronischer<br />

Verstopfung. Die Folgen<br />

sind hygienisch und sozial gewaltig:<br />

Megacolon-Patienten<br />

können ihren Stuhlgang kaum<br />

regulieren, die Essensaufnahme<br />

ist enorm eingeschränkt. In<br />

seiner He<strong>im</strong>at Bosnien konnte<br />

Adis nur unzureichend versorgt<br />

werden. Nun wurde der<br />

Jugendliche <strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Aue erfolgreich operiert.<br />

Weil be<strong>im</strong> Megacolon die Nerven<br />

des Dickdarms nicht korrekt<br />

angelegt sind, kann dieser<br />

nicht richtig arbeiten. „Eine<br />

Operation, bei der man den<br />

kranken Darm beseitigt, war für<br />

den Jungen unbedingt erforderlich“,<br />

sagt Priv.-Doz. Dr. Roland<br />

Albrecht, Chefarzt der Klinik<br />

für Viszeral- und Gefäßchirurgie<br />

am Auer Klinikum. Weil der<br />

Eingriff in Bosnien nicht realisiert<br />

werden konnte, entschied<br />

sich das Auer Klinikum, zu<br />

helfen. Erfahren hatte man von<br />

Adis Schicksal über die Bosnienhilfe<br />

Schneeberg. Da das Leiden<br />

des 18-Jährigen allen zu Herzen<br />

ging, bat Geschäftsführerin Diana<br />

Lohmann <strong>im</strong> Namen aller<br />

Mitarbeiter in einem Brief an<br />

die deutsche Botschaft in Sarajewo<br />

um ein medizinisches Besuchervisum<br />

für Adis. Kurzfristig<br />

wurde der Antrag gewährt.<br />

Unterstützt von der Bosnienhilfe<br />

kam der Jugendliche <strong>im</strong> Juli<br />

2009 schließlich ins Erzgebirge.<br />

Bis Dezember wurde Adis stationär<br />

behandelt. Er unterzog<br />

sich mehreren schweren Operationen,<br />

wobei ihm schließlich<br />

der gesamte Dickdarm entfernt<br />

wurde. Im März konnte Adis<br />

zurück zu seiner Familie nach<br />

Bosnien-Herzegowina reisen.<br />

Seinen Helfern schickte er von<br />

dort noch einmal ein riesiges<br />

Dankeschön und Bilder, die<br />

ihn zehn Kilo schwerer und<br />

gemeinsam mit seiner Familie<br />

zeigten. «<br />

Katja Leuschner, Aue<br />

Region Mitte<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus Gotha/Ohrdruf<br />

So gefiel es dem ersten PJler<br />

Die täglichen Blutabnahmen gehören dazu: Markus Tost (26) greift auf Station<br />

D0 zu Röhrchen und Tablett.<br />

Seit Februar 2010 ist das HE-<br />

LIOS Kreiskrankenhaus Gotha/<br />

Ohrdruf Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Uniklinik<br />

Jena – und damit studentische<br />

Ausbildungsstätte. Mit Markus<br />

Tost konnte nun der erste Student<br />

<strong>im</strong> Praktischen Jahr (PJ) <strong>im</strong><br />

Haus begrüßt werden.<br />

Markus Tost hat genaue Vorstellungen,<br />

wenn es um seine<br />

berufliche Zukunft geht: Allgemeinmediziner<br />

will er werden<br />

mit dem Schwerpunkt Enddarmerkrankungen<br />

und Naturheilkunde.<br />

Präzise Erwartungen<br />

hatte der Jenaer Medizinstudent<br />

auch, als er sich die Gothaer<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik für seinen dritten<br />

PJ-Abschnitt in der Inneren<br />

Medizin aussuchte. „Die Klinik<br />

ist ein überschaubares Haus mit<br />

breitgefächertem Spektrum und<br />

guten Lernmöglichkeiten“, so<br />

der 26-Jährige.<br />

Endlich mit der Ausbildung der<br />

PJler starten zu können, freute<br />

vor allem Dr. Thomas Broska.<br />

Der Gothaer Chefarzt und Ansprechpartner<br />

für das Praktische<br />

Jahr hat einen klaren Anspruch<br />

an das Programm: „Die angehenden<br />

Ärzte sollen bei uns nicht<br />

nur einen Abschnitt des Curriculums<br />

absolvieren, sondern<br />

auch Rüstzeug für ihre künftige<br />

ärztliche Tätigkeit mitnehmen.“<br />

Eine Absicht, die Markus Tost<br />

mehrheitlich realisiert sieht. Er<br />

ist mit seiner Einbindung in das<br />

Stations- und Ärzteteam sehr<br />

zufrieden: „Meine Erwartungen<br />

an das PJ in Gotha haben sich erfüllt.“<br />

Was er sich noch wünschen<br />

würde: „Seminare, die auf die<br />

konkreten Lernbedürfnisse der<br />

PJler zugeschnitten sind, etwa<br />

EKG- und Sonographiekurse.“<br />

Dr. Broska notiert die Wünsche<br />

aufmerksam. „Die Rückmeldungen<br />

der Studenten geben uns<br />

wichtige Hinweise, wie wir die<br />

Attraktivität unseres Akademischen<br />

Lehrkrankenhauses noch<br />

weiter steigern können.“ «<br />

Dr. Johann Peter Prinz<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Mitte<br />

Laser-OP gegen Kurzsichtigkeit<br />

Erfurter Arzt erhält Leonhard-Klein-Preis<br />

Immer mehr Menschen wollen<br />

eine gute Sehleistung ohne<br />

Brille oder Kontaktlinse. Den<br />

Wunsch erfüllen kann eine Laser-OP,<br />

zum Beispiel mit dem<br />

Femtosekunden-Laser. Ihn<br />

nutzen auch Prof. Dr. Marcus<br />

Blum vom <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Erfurt und Prof. Dr. Walter<br />

Sekundo vom Universitätsklinikum<br />

Gießen-Marburg. Gemeinsam<br />

entwickelten sie auf<br />

seiner Basis ein neues Operationsverfahren<br />

zur chirurgischen<br />

Behandlung der Kurzsichtigkeit.<br />

Dafür erhielten sie nun<br />

den renommierten Leonhard-<br />

Klein-Preis.<br />

Den mit 15.000 Euro dotierten<br />

Preis erhalten der Chefarzt der<br />

Erfurter Augenheilkunde und<br />

der Direktor der Universitäts-<br />

Augenklinik Marburg für ihre<br />

Arbeit zur sogenannten „Femtosekunden-Lentikel-Extraktion“<br />

(FLEx). Das neuartige OP-Ver-<br />

Region Rheinland<br />

Prof. Dr. Markus Blum (l., <strong>HELIOS</strong>) und Prof. Dr. Walter Sekundo (r., Uni-<br />

klinik Marburg) erhalten vom Präsidenten der DOG, Prof. Gerhard K. Lang,<br />

den Leonhard-Klein-Preis. Foto: Der Augenspiegel<br />

fahren macht es möglich, eine<br />

Kurzsichtigkeit innerhalb von<br />

60 bis 90 Sekunden zu beheben.<br />

„Nötig sind dafür mehrere dreid<strong>im</strong>ensional<br />

angeordnete und<br />

extrem präzise Schnitte, von denen<br />

ein größerer genutzt wird,<br />

um einen Gewebeanteil – den<br />

sogenannte Lentikel – aus der<br />

Hornhaut herauszutrennen.<br />

Der Laser ist dabei stabil am<br />

Auge positioniert“, erklärt Professor<br />

Marcus Blum. Von Vorteil<br />

für die Patienten ist, dass die<br />

Korrektur in einem Schritt und<br />

nur mit einem Gerät erfolgt. Bei<br />

den bisher genutzten Methoden<br />

waren zwei unterschiedliche<br />

Teddy-Krankenhaus: Keine Angst vorm weißen Kittel<br />

Über 650 Kuscheltiere wurden in diesem Jahr <strong>im</strong> Teddy-Krankenhaus<br />

behandelt – zur Freude der kleinen Kuscheltier-Eltern.<br />

Kater Seppi hat einen Wackelkopf<br />

und der kleine Malte macht<br />

sich große Sorgen. Höchste Zeit<br />

für einen Termin <strong>im</strong> Teddy-<br />

Krankenhaus – organisiert<br />

vom Zentrum für Kinder- und<br />

Jugendmedizin am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Krefeld, der AOK<br />

Rheinland/Hamburg und dem<br />

Deutschen Roten Kreuz. Alle<br />

zwei Jahre können besorgte Kuscheltier-Eltern<br />

ihren Liebling<br />

untersuchen lassen. Es gibt eine<br />

Sprechstunde, einen Behand-<br />

Geräte mit zwischenzeitlichem<br />

Wechsel notwendig.<br />

Rund 2.000 kurzsichtige Patienten<br />

wurden bereits mit FLEx<br />

behandelt und die Ergebnisse<br />

ausgewertet. Darauf aufbauend<br />

wollen Prof. Dr. Marcus Blum<br />

und Prof. Dr. Walter Sekundo<br />

die OP-Technik noch weiter<br />

entwickeln. „Es ist schon heute<br />

nachgewiesen, dass ein kleiner<br />

statt des bisherigen großen<br />

Schnittes genügt, um den Lentikel<br />

zu entfernen. Damit ist es<br />

auch nicht mehr nötig, die obere<br />

Hornhautschicht – den sogenannten<br />

„flap“ – abzuheben“,<br />

erklärt der Erfurter Chefarzt. Bis<br />

der kleine Schnitt zur Routine<br />

geworden ist, dürfen sich Blum<br />

und Sekundo über den Preis für<br />

ihre bisherige Arbeit freuen. Er<br />

wurde ihnen auf dem Weltkongress<br />

der Augenärzte in Berlin<br />

verliehen. «<br />

Brigitte Kohlberg, Erfurt<br />

lungsraum, in dem gegipst oder<br />

geröntgt wird, einen „Operations-<br />

und Intensivbereich“ und<br />

eine Apotheke mit vielen bunten<br />

„Pillen“ gegen jedes Wehwehchen.<br />

„Dialog und kindgerechte<br />

Erklärung stehen hier<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, so können wir<br />

Berührungsängste abbauen und<br />

das Bewusstsein für Gesundheit<br />

und Vorsorge fördern“, erklärt<br />

Prof. Dr. T<strong>im</strong> Niehues, Direktor<br />

des Zentrums für Kinder- und<br />

Jugendmedizin. «


10 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 11<br />

++Kurzmeldungen++<br />

Wöchentlicher Lauftreff<br />

Jeden Dienstag treffen sich<br />

Laufbegeisterte an der HE-<br />

LIOS Albert-Schweitzer-Klinik<br />

Northe<strong>im</strong> zum gemeinsamen<br />

Lauftraining – für<br />

den einen oder anderen Freizeitläufer<br />

auch mit dem Ziel,<br />

Kondition für den <strong>HELIOS</strong><br />

Halbmarathon zu sammeln.<br />

Dieser findet jedes Jahr <strong>im</strong><br />

September in Northe<strong>im</strong><br />

statt. Um rechtzeitig fit zu<br />

sein, laufen die Teilnehmer<br />

unter Anleitung eines Lauftrainers.<br />

Gemäß dem Motto<br />

„Die Klinik bewegt sich“<br />

sind alle Laufinteressierten<br />

– vom Mitarbeiter, über den<br />

Patienten bis zum Familienangehörigen<br />

– eingeladen,<br />

am einstündigen Lauftreff<br />

teilzunehmen. «<br />

<strong>HELIOS</strong> Ärztin zweite be<strong>im</strong><br />

Rennsteiglauf<br />

Als „Europas größter Cross“<br />

ist der Rennsteiglauf durch<br />

den Thüringer Wald ein<br />

Magnet für Läufer: Über<br />

14.000 gingen am 8. Mai an<br />

den Start! Mit drei Stunden<br />

und 27 Minuten lief Johanna<br />

Schreier den Marathon über<br />

43,5 Kilometer als Zweitschnellste<br />

und wurde damit<br />

Siegerin in ihrer Altersklasse.<br />

Die 27-jährige begeisterte<br />

Langstreckenläuferin<br />

ist<br />

Ärztin in Weiterbildung<br />

in<br />

der Klinik für<br />

Allgemein-<br />

und Viszeralchirurgie<br />

des <strong>HELIOS</strong><br />

K l i n i k u m s<br />

Erfurt. «<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Regionen Berlin-Brandenburg und Rheinland<br />

Berlin – Krefeld – Berlin: Unterwegs in Sachen Herz<br />

Chefarzt PD Dr. Henning Baberg, Dr. Martina Esser, Dr. Tobias Polch und<br />

Krankenschwester Maxi Wendt mit Bodo Blütgen (M.) Foto: TO<br />

Es war nur eine Routineuntersuchung,<br />

doch die Diagnose<br />

traf Bodo Blütgen aus Eberswalde<br />

unvorbereitet: Die Mediziner<br />

am <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Berlin-Buch stellten bei dem<br />

51-Jährigen einen Herzfehler<br />

fest und rieten ihm zu einer<br />

sogenannten Ross-Operation<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld.<br />

In Berlin diagnostiziert,<br />

in Krefeld erfolgreich operiert<br />

– über die Standorte hinweg<br />

wurde die defekte Herzklappe<br />

von Bodo Blütgen opt<strong>im</strong>al<br />

versorgt.<br />

Eine undichte Herzklappe! Als<br />

Privatdozent Dr. Henning Baberg,<br />

Chefarzt der Klinik und<br />

Poliklinik für Kardiologie und<br />

Nephrologie <strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Berlin-Buch, Bodo Blütgen<br />

die Diagnose mitteilte, klärte er<br />

ihn sofort über die unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten einer<br />

Klappenoperation auf. Schnell<br />

entschied sich der 51-jährige<br />

Einrichtungsberater für die<br />

Ross-Methode, ein kompliziertes,<br />

aber schonendes Verfahren,<br />

das nur in wenigen spezialisierten<br />

Herzchirurgien in Deutschland<br />

durchgeführt wird. Da das<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Berlin-Buch<br />

über keine Herzchirurgie verfügt,<br />

berieten Arzt und Patient,<br />

wo und vor allem von welchen<br />

Herzchirurgen der Eingriff<br />

durchgeführt werden sollte.<br />

Die Wahl von Bodo Blütgen fiel<br />

auf das <strong>HELIOS</strong> Klinikum Krefeld<br />

und Prof. Dr. Franz-Xaver<br />

Schmid, Direktor der Klinik für<br />

Herz- und Thoraxchirurgie.<br />

„Auf den ersten Blick scheint<br />

es unsinnig, sich 800 Kilometer<br />

fernab der Familie operieren<br />

zu lassen“, erzählt der Brandenburger.<br />

„Aber der gute Ruf<br />

von Professor Schmid hat mich<br />

überzeugt. Und letztlich war<br />

die Fahrt dann auch wesentlich<br />

kürzer und unkomplizierter, als<br />

ich mir vorgestellt hatte.“ Auch<br />

Privatdozent Dr. Baberg war<br />

mit der Wahl seines Patienten<br />

zufrieden: „Professor Schmid<br />

hat schon über 250 Ross-Operationen<br />

durchgeführt und ist<br />

damit einer der großen Experten<br />

in Deutschland. Wenn wir<br />

schon einen solchen Spezialisten<br />

<strong>im</strong> Konzern haben, sollten<br />

wir das auch nutzen“, so der<br />

Chefarzt.<br />

In Krefeld angekommen, lagen<br />

den Ärzten bereits die kompletten<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

vor. Reibungslos verlief dann<br />

auch die Ross-Operation, bei<br />

der die defekte Aortenklappe<br />

durch eine körpereigene Klappe<br />

der Lungenschlagader ersetzt<br />

wird, anstatt – wie sonst<br />

üblich – durch eine künstliche<br />

Herzklappe. Die körpereigene<br />

Pulmonalklappe wiederum<br />

wird gegen das Gewebe eines<br />

Organspenders ausgetauscht.<br />

„Das Verfahren ist deshalb für<br />

den Patienten geeigneter, weil<br />

das eigene Gewebe sich dem<br />

Körper und Kreislauf besser<br />

anpasst und weniger empfindlich<br />

für Infektionen ist“, weiß<br />

Chefarzt Prof. Franz-Xaver<br />

Schmid. Besonderer Vorteil für<br />

den Patienten: Er ist nach dem<br />

Eingriff nicht auf blutverdünnende<br />

Medikamente angewiesen,<br />

dafür aber rasch voll belastbar<br />

und muss keine weitere<br />

OP befürchten.<br />

Bodo Blütgen konnte bereits<br />

sechs Tage nach der OP wieder<br />

nach Berlin zurückkehren:<br />

„Ich war begeistert, wie gut die<br />

Teams von Dr. Baberg und Prof.<br />

Schmid trotz der Entfernung<br />

zusammengearbeitet haben.<br />

Dadurch konnte ich mich voll<br />

und ganz auf meine Genesung<br />

konzentrieren.“ «<br />

Alexandra Lethgau, Berlin und<br />

Anna Heuer, Krefeld<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region Nord<br />

Plakatwettbewerb Leezen: Das sind die Gewinner<br />

Zum Internationalen Tag der Händedesinfektion<br />

<strong>im</strong> Mai hatte Bärbel Schmiedeke, Hygienefachschwester<br />

in der <strong>HELIOS</strong> Klinik Leezen, die<br />

Kreativität ihrer Kollegen herausgefordert: Wer<br />

1<br />

Gabi Jopp, Krankenschwester<br />

Das Team der Station 2<br />

entwirft das einprägsamste Plakat, um auf die<br />

Bedeutung desinfizierter Hände hinzuweisen?<br />

Eingereicht wurden insgesamt 23 Arbeiten.<br />

Die drei erstplazierten sind:<br />

Markus Westphal und Anne Malchow, Physiotherapeuten<br />

3<br />

2<br />

++Kurzmeldungen++<br />

Tag des Hörens<br />

Ende April informierte die<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Hettstedt <strong>im</strong><br />

Ratssaal der Stadt über das<br />

Hören. Neben HNO-Ärzten,<br />

Logopäden, Hörakustikern<br />

und Tinnitustherapeuten<br />

standen den Gästen auch Betroffene<br />

Rede und Antwort<br />

zu Hörproblemen, Lärmschutz<br />

und Ohrgeräuschen.<br />

An verschiedenen Ständen<br />

überprüften Fachkräfte das<br />

Hörvermögen. Die Besucher<br />

nutzten die Gelegenheit,<br />

mit Experten, darunter auch<br />

Prof. Dr. Dirk Eßer, Chefarzt<br />

der Klinik für Hals-Nasen-<br />

Ohren-Heilkunde des HE-<br />

LIOS Klinikums Erfurt, ins<br />

Gespräch zu kommen. «<br />

Farbe bekannt<br />

Eine der ältesten MarathonveranstaltungenDeutschlands<br />

lockte am 25. April<br />

nicht nur tausende Zuschauer<br />

nach Leipzig, sondern<br />

auch drei Ärzte der <strong>HELIOS</strong><br />

Klinik Schkeuditz unter<br />

die mehr als 7.600 Aktiven.<br />

Ausgestattet mit dem HE-<br />

LIOS Laufshirt kämpften sie<br />

<strong>im</strong> Halbmarathon (21,0975<br />

Kilometer) mit zirka 2.000<br />

Läufern um gute Platzierungen.<br />

Auf dem Foto: Facharzt<br />

Bernard Blazevic, Dr. Ulrike<br />

Hoffarth, Oberarzt Dr. Ekkehard<br />

Gürtler (v.l.) «


12 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 13<br />

NEUES AUS DEN REGIONEN<br />

Region West<br />

Wuppertaler Chefarzt hilft in Burma<br />

Burma – 1989 von den Militärmachthabern<br />

in Myanmar umbenannt<br />

– ist international weitgehend<br />

isoliert. 40 Millionen<br />

Einwohner hat das Land, aber<br />

nur vier plastische Chirurgen<br />

in der Universitätsklinik der<br />

früheren Hauptstadt Rangun.<br />

Ausländische Ärzte dürfen nur<br />

unter schwierigsten Bedingungen<br />

einreisen. Über die Organisation<br />

„Interplast Germany“<br />

konnte Prof. Dr. Heinz-Herbert<br />

Homann, Chefarzt am <strong>HELIOS</strong><br />

Klinikum Wuppertal, in Burma<br />

medizinische Hilfe leisten.<br />

„Die Zustände in Burma sind<br />

nicht nur <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />

vergleichbar mit denen in<br />

Deutschland vor rund 100 Jahren“,<br />

sagt Prof. Dr. Heinz-Herbert<br />

Homann. Der Chefarzt für<br />

Plastische und Handchirurgie,<br />

Ästhetische und Rekonstruktive<br />

Chirurgie, engagiert sich seit<br />

zwölf Jahren bei Interplast Germany<br />

und wendet regelmäßig<br />

Prof. Dr. Heinz-Herbert Homann bei seinem Einsatz in Burma<br />

einen Teil seines Urlaubs auf,<br />

um in Entwicklungsländern<br />

unentgeltlich zu operieren. Im<br />

April war der 44-Jährige nun<br />

Teil eines neunköpfigen Ärzteteams<br />

aus Deutschland, das<br />

in Lashio, einer Stadt nahe der<br />

chinesischen Grenze, vor allem<br />

Wegen eines „offenen Beines“<br />

musste der Holländer Jarno<br />

Twikler das WM-Vorrunden-<br />

Spiel Holland - Dänemark von<br />

einem deutschen Krankenhausbett<br />

aus verfolgen. Doch ein<br />

wahrer Fan ist vorbereitet: Der<br />

36-Jährige hatte sein Einzelz<strong>im</strong>mer<br />

in der Klinik für Plastische<br />

Chirurgie des <strong>HELIOS</strong> Klinikums<br />

Wuppertal schon vor dem<br />

Anpfiff mit Girlanden, einem<br />

Schal und allerlei anderen Requisiten<br />

so oranje wie möglich<br />

gefärbt.<br />

Das „offene Bein“ ist Folge eines<br />

inzwischen lange zurück-<br />

Kinder mit Lippen-, Kiefer- und<br />

Gaumenspalten, Verbrennungen<br />

und Verätzungen, Tumoren<br />

und Fehlbildungen operierte.<br />

„Es ist schon erschreckend,<br />

wenn man sieht, wie lange<br />

die Kinder dort mit teilweise<br />

massiven Fehlbildungen leben<br />

müssen, ohne jemals einen Arzt<br />

gesehen zu haben“, so Prof.<br />

Homann. Entsprechend ausgebildete<br />

Ärzte gibt es so gut wie<br />

gar nicht.<br />

Über die Universität kam der<br />

Kontakt von Interplast nach Burma<br />

zustande. Das Gesundheitsministerium<br />

des Landes billigte<br />

den Einsatz, begleitete ihn aber<br />

kritisch. Dass es dennoch in<br />

den vergangenen sieben Jahren<br />

gelungen ist, drei burmesische<br />

plastische Chirurgen während<br />

mehrwöchiger Aufenthalte in<br />

Deutschland fortzubilden, ist<br />

ein kleiner, aber für viele Patienten<br />

wichtiger Erfolg. «<br />

Jörn Grabert, Wuppertal<br />

Holländischer WM-Fan bringt oranje ins Wuppertaler Klinikum<br />

Foto: Mutzberg<br />

liegenden Motorrad-Unfalls.<br />

Die Lösung der Wuppertaler<br />

Ärzte: Eine Hauttransplantation.<br />

Trotz Fußball-WM war Jarno<br />

Twikler froh, in Deutschland<br />

behandelt zu werden: „Mit der<br />

Versorgung in Holland war ich<br />

nicht zufrieden. Da war ich nur<br />

eine Nummer“, so der Niederländer.<br />

„Die Schwestern und<br />

Ärzte hier sind dagegen super.“<br />

Der 36-Jährige wohnt in S<strong>im</strong>pelveld<br />

nahe Maastricht. Nach<br />

Wuppertal kam er aufgrund<br />

der Kooperation der UVIT-<br />

Krankenversicherung mit der<br />

<strong>HELIOS</strong> Kliniken Gruppe. «<br />

NETZWERK MEDIZIN<br />

AG Patientenüberleitung<br />

„Kurze Wege für Informationen schaffen“<br />

Die Mitglieder der AG Patientenüberleitung be<strong>im</strong> Februartreffen in Krefeld.<br />

Wie schaffen wir einen möglichst<br />

reibungslosen Übergang<br />

für unsere Patienten von der<br />

Akut- in die Rehabilitationsklinik?<br />

Welche Ansprüche haben<br />

die unterschiedlichen Reha-<br />

Kostenträger? Dies sind zwei<br />

der zentralen Fragen, mit der<br />

sich die Arbeitsgruppe „Patientenüberleitung“<br />

beschäftigt.<br />

„Medizin aus einer Hand – so<br />

sollen Patienten die Versorgung<br />

in den <strong>HELIOS</strong> Kliniken wahrnehmen“,<br />

erläutert Veronika<br />

Schulte-Marin, zuständig für<br />

das Reha-Management bei HE-<br />

LIOS, das Ziel der Arbeitsgruppe.<br />

„Damit unterstützen wir sowohl<br />

die Akutkliniken, in denen<br />

die Patienten die Überleitung<br />

als guten Service wahrnehmen,<br />

als auch die Rehakliniken, in die<br />

unsere Patienten zur Anschluss-<br />

heilbehandlung übergeleitet<br />

werden.“ Der Vorteil für die Patienten:<br />

Sie erhalten rechtzeitig<br />

alle für die Behandlung notwendigen<br />

medizinischen Informationen<br />

und haben bei Fragen den<br />

kurzen Draht zum Akuthaus.<br />

Um die Schnittstellen zwischen<br />

Akut- und Rehabereich überregional<br />

zu managen und eine<br />

nahtlose Patientenversorgung<br />

sicherzustellen, setzt die AG vor<br />

allem auf intensiven Austausch<br />

– und trifft sich mehrmals pro<br />

Jahr. Dabei sprechen die Mitglieder<br />

zum Beispiel über gesetzliche<br />

Änderungen und Antragsverfahren<br />

oder über den<br />

richtigen Umgang mit Kostenträgern.<br />

„Wir müssen kurze<br />

Wege für Informationen schaffen.<br />

Gibt es in einer Rehaklinik<br />

ein neues Therapieangebot, ist<br />

es für die Überleitungsmanager<br />

in den Akutkliniken sehr wichtig,<br />

das zu wissen. So können sie<br />

individuell auf die Anforderungen<br />

der Patienten eingehen und<br />

die passende Klinik für die Reha<br />

finden“, stellt Michaela Höhne<br />

heraus, die das Patientenser-<br />

Gibt es in einer Rehaklinik ein neues Therapieangebot,<br />

müssen das auch die Überleitungsmanager erfahren.<br />

vicecenter in Wuppertal leitet.<br />

Neu auf die Agenda gesetzt<br />

hat sich die Arbeitsgruppe die<br />

medizinischen Aspekte. Denn<br />

gerade für die Mitarbeiter in<br />

der Patientenüberleitung ist es<br />

hilfreich, wenn sie über medizinisches<br />

Grundwissen der typischen<br />

Reha-Indikationen ver-<br />

fügen. Das wird ihnen von nun<br />

an ein Arzt des gastgebenden<br />

Hauses vermitteln. Angedacht<br />

sind zum Beispiel die Themen<br />

Knie- und Hüft-TEP, Akuter<br />

Myocardinfarkt, Schlaganfall<br />

oder onkologische Erkrankungen.<br />

«<br />

Tobias Pott<br />

Auf einen Blick: Portal zu<br />

Patientenüberleitung<br />

Das neue Portal zum Thema<br />

Überleitungsmanagement<br />

ist eine Informationsplattform<br />

für alle Mitarbeiter,<br />

die für die Überleitung von<br />

Patienten in ihren Häusern<br />

zuständig sind.<br />

So finden sich auf der Seite<br />

zum Beispiel die Kontaktinformationen<br />

aller Überleitungsmanager<br />

<strong>im</strong> Akut-<br />

und <strong>im</strong> Rehabereich. Zudem<br />

gibt es Musterformulare für<br />

verschiedene Kostenträger<br />

und nützliche Links zu Gesetzesinformationen.<br />

Ziel der Seite ist, die Patientenüberleitung<br />

zu unterstützen.<br />

Für die Weiterentwicklung<br />

ist Veronika<br />

Schulte-Marin zuständig,<br />

die unter veronika.schultemarin@helios-kliniken.de<br />

gerne Anregungen für weitere<br />

Inhalte oder Adressänderungen<br />

aufn<strong>im</strong>mt.<br />

Sie finden das Potal in my-<br />

<strong>HELIOS</strong> unter Unternehmen><br />

Zentrale-Dienste><br />

Budget-Rehabilitation><br />

Überleitungsmanagement.


14 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 15<br />

FORSCHUNG UND WISSEN<br />

Berchinger Studie: Reha trotz Dialyse sinnvoll<br />

Die <strong>HELIOS</strong> Klinik Berching<br />

hat die Rehabilitationsergebnisse<br />

von Dialysepatienten<br />

<strong>im</strong> höheren Lebensalter untersucht.<br />

Versagt geriatrischen Patienten<br />

dauerhaft die Nierenfunktion,<br />

wird ihnen von Medizinern und<br />

Krankenkassen oft die Rehabilitationsfähigkeit<br />

aberkannt – auf<br />

rehabilitative Maßnahmen warten<br />

vielen von ihnen vergebens.<br />

„Wir sind diesem Sachverhalt<br />

nachgegangen und haben die<br />

von uns in den letzten Jahren<br />

betreuten 62 Patienten mit endgültigem<br />

Nierenversagen und<br />

chronischem Nierenersatzverfahren<br />

mit den insgesamt 2094<br />

Reha-Patienten verglichen“, so<br />

Dr. Ramona Ullmann, Ärztliche<br />

Direktorin und Verwaltungsleiterin<br />

der <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Berching.<br />

Werden geriatrische Patienten<br />

wegen einer Nierenerkrankung<br />

zur Reha geschickt, dann in der<br />

Regel weil sich ihre Stoffwechselsituation<br />

verschlechtert hat,<br />

sie auf den Beginn der Dialyse<br />

depressiv reagierten, Komplikationen<br />

<strong>im</strong> Gefäßsystem auftra-<br />

ten oder sie allgemein <strong>im</strong>mobiler<br />

geworden sind. „Geriatrische<br />

Dialysepatienten bleiben genauso<br />

lange in der Reha wie Nicht-<br />

Dialysepatienten. Sie sind genauso<br />

selbständig und zeigen<br />

auch bei der Einschätzung von<br />

Demenz und Depression – dem<br />

sogenannten geriatrischem Assessment<br />

– keine Unterschiede“,<br />

sagt Dr. Ramona Ullmann.<br />

Auch nach der Rehabilitation<br />

konnten die Berchinger keinen<br />

Unterschied zwischen beiden<br />

Gruppen feststellen: „Sowohl<br />

die Dialysepatienten als auch<br />

alle anderen Patienten erreichten<br />

ein über dem bayrischen<br />

Durchschnitt liegendes, sehr gutes<br />

Rehabilitationsergebnis.“<br />

Einziger Unterschied zwischen<br />

den Vergleichsgruppen: Während<br />

die Rehapatienten ohne<br />

Nierenerkrankung ihre Mobilität<br />

sehr stark verbessern konnten,<br />

blieben die Dialysepatienten<br />

häufiger vom Rollstuhl<br />

abhängig. Trotzdem konnten<br />

diese Patienten doppelt so häufig<br />

nach Hause entlassen werden<br />

als andere Patienten. „Sie sind<br />

zwar körperlich geschwächter,<br />

aber an die Möglichkeiten der<br />

häuslichen Versorgung besser<br />

angepasst“. Generell sprechen<br />

die Ergebnisse der Berchinger<br />

Studie deutlich für eine Rehabilitation<br />

von geriatrischen Dialysepatienten.<br />

„Weil die Betroffenen<br />

in der Reha auch Zeit für<br />

die Dialyse benötigen, haben sie<br />

bisher eher ein noch strafferes<br />

Rehabilitationsprogramm – und<br />

würden daher sogar von eine<br />

verlängerten Reha profitieren“,<br />

so das Fazit von Dr. Ramona<br />

Ullmann. «<br />

Georg Auer<br />

ZAHL DES MONATS<br />

viele außerfachliche Weiterbildungskurse wurden für dieses<br />

Jahr von den Kliniken eingeplant. Bereits 2008 nutzten rund 1.000<br />

Mitarbeiter 70 Veranstaltungen, um Schlüsselqualifikationen wie<br />

Zeit- und Selbstmanagement oder Kommunikation zu trainieren.<br />

Zum ersten Mal angeboten wurden die außerfachlichen Kurse 2006<br />

– damals startete die <strong>HELIOS</strong> Akademie mit zwei Seminaren in<br />

diesem Bereich. „Mit den nun 190 Veranstaltungen reagieren wir<br />

auf die große Nachfrage und die Bedürfnisse der Mitarbeiter“, sagt<br />

Prof. Dr. Parwis Fotuhi, Leiter der Akademie. „Die außerfachliche<br />

Kompetenz ist <strong>im</strong> Klinikalltag genauso wichtig wie die fachliche. Je<br />

nach Schwerpunkt lernen die Mitarbeiter hier zum Beispiel, wie sie<br />

besser <strong>im</strong> Team kommunizieren, mit chronisch Kranken und deren 190So<br />

Angehörigen umgehen oder ihre Zeit und Arbeit opt<strong>im</strong>al planen<br />

können.“ Sie haben Interesse? Alle Seminare finden Sie unter my-<br />

<strong>HELIOS</strong> > Wissen > Aus- Fort- und Weiterbildung.<br />

IM GESPRÄCH MIT …<br />

Dr. Siegfried Lederer: „Einsätze, an die man sich<br />

lange erinnert, sind nicht <strong>im</strong>mer die glücklichsten“<br />

Seit 20 Jahren gibt es die<br />

Luftrettung in Bad Saarow,<br />

seit zehn Jahren gehört sie<br />

der Deutschen Rettungsflugwacht<br />

(DRF) an. Einer, der<br />

die Luftrettung am Standort<br />

mitbegründet hat, ist Dr. Siegfried<br />

Lederer. Im Juni wurde<br />

der 65-Jährige in den Ruhestand<br />

verabschiedet. <strong>HELIOS</strong><br />

aktuell sprach mit ihm über<br />

die Herausforderungen und<br />

Glücksmomente eines Notarztes.<br />

Herr Dr. Lederer, 40 Berufsjahre<br />

liegen hinter Ihnen, davon<br />

waren Sie 35 Jahre <strong>im</strong> Krankenhaus<br />

Bad Saarow beschäftigt.<br />

Welcher Abschnitt war<br />

für Sie der wichtigste?<br />

Da kann ich mich gar nicht<br />

festlegen. Die ersten 14 Jahre<br />

bis zur Wende möchte ich nicht<br />

missen. Als Militärarzt und<br />

NVA-Offizier habe ich in dieser<br />

Zeit an der damaligen Militärmedizinischen<br />

Akademie Bad<br />

Saarow promoviert und habilitiert.<br />

In dieser Zeit habe ich<br />

sehr viel gelernt.<br />

Sehr spannend waren aber<br />

auch die Wendezeit und der<br />

Übergang in eine private Krankenhausgesellschaft.<br />

Damals<br />

haben wir eine Notfallmedizin<br />

aufgebaut, die es bis dahin in<br />

Bad Saarow so noch nicht gab:<br />

Wir haben die Rettungsstelle<br />

eröffnet und die Luftrettung<br />

gegründet. In zwanzig Jahren<br />

ist aus dem kleinen Pflänzchen<br />

eine große stattliche Pflanze mit<br />

starken Wurzeln geworden. Ein<br />

erfolgreiches „Zufallsprodukt“<br />

ist dabei die Landesrettungsschule,<br />

die es seit 1992 gibt.<br />

Hat die Luftrettung in Bad Saarow<br />

mit aufgebaut: Dr. Siegfried Lederer<br />

Heute ist sie über die Grenzen<br />

Brandenburgs anerkannt und<br />

wird jährlich von über 1.300<br />

Kursteilnehmer durchlaufen.<br />

Aber auch die letzten Jahre waren<br />

spannend und erfolgreich.<br />

In der Rettungsstelle behandeln<br />

wir jährlich über 20.000 Patienten,<br />

unser Notfallteam ist zirka<br />

3.500 Mal mit dem Notarztwagen<br />

und rund 1.400 Mal mit<br />

dem Rettungshubschrauber <strong>im</strong><br />

Einsatz.<br />

Gibt es Notfalleinsätze, die<br />

Sie nicht vergessen können?<br />

Einsätze, an die man sich lange<br />

erinnert, sind nicht <strong>im</strong>mer<br />

die glücklichsten. Trotz aller<br />

Bemühungen können wir nicht<br />

<strong>im</strong>mer helfen. Gerade, wenn<br />

Kinder betroffen sind, bedeutet<br />

das für das gesamte Rettungsteam<br />

eine bleierne Last.<br />

Als Leitender Arzt muss man<br />

sich hier auch unbedingt um<br />

den psychischen Zustand seiner<br />

Mitarbeiter kümmern.<br />

Es gibt aber auch viele schöne<br />

Erinnerungen, zum Beispiel<br />

wenn wir in Notfällen auch als<br />

Geburtshelfer tätig waren und<br />

ein gesundes Kind das Licht<br />

der Welt erblickt hat.<br />

Welche Pläne haben Sie für<br />

die Zukunft?<br />

Da wird sicher keine Langeweile<br />

aufkommen. Ein Mal in<br />

der Woche werde ich die Rettungswache<br />

in Fürstenwalde<br />

besetzen, außerdem übe ich<br />

weiterhin das Amt des Vorstandsvorsitzenden<br />

und Ärztlichen<br />

Leiters in der Landesrettungsschule<br />

Brandenburg<br />

aus. Nicht zuletzt: Wir haben in<br />

den vergangenen Jahren während<br />

unserer Rettungseinsätze<br />

viel fotografiert. Dieses digitale<br />

Bildmaterial möchte ich für<br />

Lehrzwecke unbedingt archivieren.<br />

Was raten Sie den Nachwuchsmedizinern,<br />

die sich für<br />

die Luftrettung interessieren?<br />

Sie sollten in einer Fachrichtung<br />

tätig sein, die für die Notfallmedizin<br />

wegen ihrer Bandbreite<br />

besonders geeignet ist – wie<br />

zum Beispiel Chirurgie, Innere<br />

Medizin, Anästhesiologie oder<br />

Allgemeinmedizin. Haben die<br />

jungen Ärzte die erforderliche<br />

Qualifikation – also die Zusatzbezeichnung<br />

Notfallmedizin –<br />

erworben, empfehle ich ihnen,<br />

zuerst mehrere Jahre <strong>im</strong> bodengebundenen<br />

Rettungsdienst<br />

Erfahrungen zu sammeln, bevor<br />

sie in der Luftrettung tätig<br />

werden.<br />

Die Fragen stellte Anja Paar<br />

Gesundheitstipp<br />

Risiko Salmonellen<br />

Sommerzeit ist Grillzeit. Doch<br />

be<strong>im</strong> liebsten Freizeitvergnügen<br />

der Deutschen lauert<br />

Gefahr: Salmonellen. Die<br />

warme Jahreszeit begünstigt<br />

das Wachstum der Bakterien,<br />

die vor allem in tierischen<br />

Lebensmitteln wie Eiern und<br />

Geflügel vorkommen. Ob jemand<br />

erkrankt, hängt unter<br />

anderem von der Anzahl der<br />

aufgenommenen Salmonellen<br />

ab. Typische Symptome<br />

sind Übelkeit, Durchfall und<br />

Erbrechen. Meist verläuft<br />

die Erkrankung mild. Treten<br />

aber massive Brechdurchfälle<br />

oder Fieber auf, sollte<br />

ein Arzt aufgesucht werden.<br />

„Gefährdet sind dann vor<br />

allem Kleinkinder und ältere<br />

Menschen. Sie werden in<br />

der Regel stationär behandelt“,<br />

sagt Dr. Hubert Bannier,<br />

Chefarzt der Klinik für<br />

Gastroenterologie und Infektiologie<br />

in Schwerin. Um<br />

eine Infektion zu vermeiden,<br />

ist eine strenge Küchenhygiene<br />

wichtig – also regelmäßig<br />

die Hände waschen und<br />

die Arbeitsflächen reinigen!<br />

„Zudem müssen eihaltige<br />

Speisen gekühlt aufbewahrt<br />

werden, da sich Salmonellen<br />

bei Kühlschranktemperatur<br />

nicht vermehren. Einfrieren<br />

tötet die Ke<strong>im</strong>e nicht“, so Dr.<br />

Bannier. Wichtig: Gekochte<br />

Gerichte, insbesondere solche<br />

mit Geflügel, müssen<br />

be<strong>im</strong> Wiedererwärmen gut<br />

erhitzt werden. „Darauf ist<br />

besonders bei Mikrowellen<br />

und be<strong>im</strong> Grillen zu achten,<br />

da sich hier die Wärme nicht<br />

<strong>im</strong>mer gleichmäßig verteilt<br />

und die notwendigen 70<br />

Grad u. U. nicht an allen Stellen<br />

erreicht werden.“ «


16 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 17<br />

MENSCHEN BEI <strong>HELIOS</strong><br />

SCHLAU IN 60 SEKUNDEN Beate Morvai<br />

Oneiroid Syndrom<br />

„Ein Traum wird wahr“ – so<br />

flapsig die Redewendung<br />

klingt, so ernst ist doch das<br />

Syndrom, das für ein als real<br />

empfundenes Träumen steht:<br />

Oneiroid. Von diesem Phänomen<br />

spricht man, wenn<br />

die Träume so komplex sind,<br />

dass der Träumende in ihnen<br />

selbst handelt, seine Traumwelt<br />

als real empfindet und<br />

nicht mehr zwischen Wachsein<br />

und Traum unterscheiden<br />

kann. Der Begriff leitet<br />

sich vom griechischen Wort<br />

„oneiros“ für Traum ab.<br />

Durch die Endsilbe -id wird<br />

er in seiner Bedeutung erweitert:<br />

„wie <strong>im</strong> Traum“. Die<br />

oneiroide Welt ist farbenfroh,<br />

jedoch erleben die Träumenden<br />

meist bedrohliche und<br />

angsteinflößende Dinge:<br />

Nicht selten glauben sie, etwas<br />

Falsches getan zu haben,<br />

vom Tode bedroht oder gefangen<br />

zu sein.<br />

Das oneiroide Syndrom tritt<br />

unter anderem bei Patienten<br />

mit infektiösen oder auto<strong>im</strong>munen<br />

Entzündungen der<br />

Nervenwurzeln (z.B. Guillain-Barré-Syndrom),<br />

oder<br />

multisystemischen Infektionskrankheiten<br />

(z.B. Lyme-<br />

Krankheit) auf. Aber auch<br />

Drogen können Oneiroide<br />

auslösen, wenn sie zu Zuständen<br />

führen, in denen die Konsumenten<br />

nicht ansprechbar<br />

sind und über einen längeren<br />

Zeitraum beatmet auf der<br />

Intensivstation versorgt werden<br />

müssen. Verbessert sich<br />

das die Träume auslösende<br />

Krankheitsbild, verlassen die<br />

Betroffenen auch ihre oneiroide<br />

Welt – vergessen werden<br />

sie sie aber nicht. «<br />

Musical ohne Drehbuch<br />

Für Beate Morvai ist<br />

Bewegung Lebenselexier<br />

– in Beruf und<br />

Freizeit. Die Gruppenleiterin<br />

für Krankengymnastik<br />

an<br />

der <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Bergisch-Land widmet<br />

sich nach Dienstschlussleidenschaftlich<br />

dem Tanz und<br />

der Musik. So unterrichtet<br />

sie seit rund<br />

17 Jahren israelische<br />

Tänze an der Musik-<br />

und Kunstschule<br />

Remscheid. Ein publikumsträchtigesErgebnis<br />

dieser Arbeit<br />

ist das Musical „Jankeles<br />

großer Tag“, das<br />

zu Beginn des Jahres<br />

in Remscheid <strong>im</strong> ausverkauften<br />

Teo-Otto-<br />

Theater uraufgeführt<br />

wurde. Jüngst fand auch eine<br />

Vorstellung <strong>im</strong> Wuppertaler<br />

Opernhaus statt.<br />

Wer ein Musical nach striktem<br />

Drehbuch erwartet hatte, war<br />

Fehl am Platz bei der Premiere<br />

von „Jenkeles großer Tag“. Improvisation<br />

hieß das Motto des<br />

Abends – und diejenigen, die<br />

sich darauf einließen, wurden<br />

mit einem beeindruckenden<br />

Stück über das Leben des jüdischen<br />

Jungen Jankele belohnt.<br />

„Wir wollten das Leben des<br />

Jungen von der Geburt und<br />

der Beschneidung bis zu seiner<br />

Bar Mizwa, also der Feier zum<br />

Eintritt ins Erwachsenenleben,<br />

farbenfroh und schwungvoll<br />

in Szene setzen“, erzählt Beate<br />

Morvai. Vor sechs Jahren bereits<br />

Liebt Bewegung und Tanz: Beate Morvai<br />

entwickelte sie mit ihren Tanzgruppen<br />

das Stück „Jüdische<br />

Hochzeit“. Inhaltlich ist „Jankeles<br />

großer Tag“ die aufwändigere<br />

Fortsetzung.<br />

Schlaglichtartig sind <strong>im</strong> Stück<br />

Phasen aus Jankeles jüdischer<br />

Kindheit zu sehen – bunte Feste,<br />

aber auch Momente der Auflehnung<br />

gegen die Eltern und das<br />

Erwachsen werden.<br />

Geprobt haben der Chor der jüdischen<br />

Kultusgemeinde „Masel<br />

Tov“ und die Tanzgruppe<br />

„Jad Bejad“ der Musik- und<br />

Kunstschule Remscheid dafür<br />

ein halbes Jahr, Ideengeberinnen<br />

für das Projekt waren Beate<br />

Morvai und Chorleiterin Rokella<br />

Verenina. In den Händen der<br />

Krankengymnastin aus der HE-<br />

LIOS Klinik Bergisch-Land la-<br />

gen dabei die gesamte<br />

Choreographie und die<br />

Regie. Darüber hinaus<br />

entwarf und fertigte<br />

sie die Kostüme – und<br />

spielte den Rabbiner.<br />

Als tanzender „Jankele“<br />

überzeugte die<br />

zwölfjährige Thalia<br />

aus der Jugendtanzgruppe.<br />

„Im Musical haben<br />

junge und ältere Sänger<br />

und Tänzer vom<br />

Vorschul- bis ins Rentenalter<br />

mitgewirkt.<br />

Ein generationsübergreifendes<br />

Erlebnis zu<br />

schaffen, lag uns vom<br />

Beginn an am Herzen“,<br />

sagt Beate Morvai.<br />

Neben der altersübergreifendenZusammenarbeit<br />

spielte der<br />

interreligiöse Aspekt bei<br />

dem Projekt eine bedeutende<br />

Rolle: „Mir war es schon lange<br />

wichtig, mehr Wissen und damit<br />

Respekt und Toleranz zwischen<br />

Christen und Juden zu<br />

schaffen“, so die 53-Jährige.<br />

Bei den Zuschauern kam der<br />

Mix aus Improvisationstheater,<br />

Tanz, Musik und interreligiösem<br />

Dialog sehr gut an – mit<br />

stehenden Ovationen und Bravo-Rufen<br />

wurden die Darsteller<br />

nach den Vorstellungen gefeiert.<br />

„Ich bin sehr stolz und glücklich,<br />

dass wir es geschafft haben,<br />

das Publikum so zu begeistern“,<br />

freute sich Beate Morvai. „Und<br />

das nur mit Laiendarstellern,<br />

ohne Drehbuch und ohne professionelle<br />

Begleitung.“ «<br />

Karin Esser, Wuppertal<br />

10 FRAGEN AN …<br />

Gabriele May<br />

Personalsachbearbeiterin<br />

in der <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Müllhe<strong>im</strong><br />

Gabriele May (52) arbeitet seit 2009 in der Klinik <strong>im</strong> Markgräflerland.<br />

Sie ist die erste Anlaufstelle für die Mitarbeiter in allen<br />

Personalfragen von der Abrechnung bis zum Zeugnis.<br />

1 Was verbinden Sie mit<br />

<strong>HELIOS</strong> ?<br />

<strong>HELIOS</strong> ist für mich ein<br />

innovatives und modernes<br />

Unternehmen. Ich habe einen<br />

Arbeitsplatz, der mir große<br />

Möglichkeiten <strong>im</strong> beruflichen<br />

Weiterkommen in einer sehr<br />

freundliche Atmosphäre bietet.<br />

2 Was muss man unbedingt<br />

können, um Personalsachbearbeiterin<br />

in einem Krankenhaus<br />

zu sein?<br />

Man muss es verstehen, eine<br />

Brücke zwischen Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmern sowie<br />

zwischen tariflichen und gesetzlichen<br />

Vorgaben schlagen<br />

zu können. Wichtig ist auch,<br />

die vielfältigen Berufsbilder<br />

und deren Anforderungen zu<br />

kennen.<br />

3 Als Kind wollten Sie sein<br />

wie ..?<br />

Pipi Langstrumpf. Sie ist stark<br />

und verwirklicht sich selbst.<br />

4 Mit wem würden Sie gerne<br />

einmal tauschen ?<br />

Mit Barack Obama, damit ich<br />

einmal verstehe, was auf einen<br />

solchen Mann an einem Tag<br />

alles einströmt.<br />

5 Worüber können Sie lachen ?<br />

Über Wortwitz in den verschiedensten<br />

Situationen und wenn<br />

jemand Selbstironie besitzt.<br />

6 Was gehört für Sie zum<br />

perfekten Abendessen ?<br />

Dass ich es selbst gekocht habe.<br />

7 Was essen Sie gar nicht<br />

gerne ?<br />

Rouladen – alles was gerollt ist.<br />

8 Was machen Sie am liebsten<br />

an freien Tagen ?<br />

Ausruhen und Sport – am besten<br />

Lesen und Radfahren.<br />

9 Welcher Teil der Zeitung<br />

ist für Sie der wichtigste ?<br />

Die erste Seite – da habe ich<br />

den Hauptüberblick und weiß,<br />

ob ich weiterblättere.<br />

10 Von welchem Buch oder<br />

welchem Film waren Sie zuletzt<br />

richtig begeistert ?<br />

Liebesleben – als Buch von Zeruya<br />

Shalev und auch als Film<br />

von Maria Schrader.<br />

Qualität verbrieft<br />

Am <strong>HELIOS</strong> Klinikum Wuppertal<br />

wurde eine Chest Pain<br />

Unit (Brustschmerzambulanz)<br />

nach den Vorgaben der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kardiologie<br />

(DGK) zertifiziert. Patienten<br />

mit unklaren Brustschmerzen<br />

können sich dort jederzeit ohne<br />

ärztliche Überweisung und<br />

ohne Anmeldungsformalitäten<br />

vorstellen. Die Ambulanz ist<br />

mit allen modernen Geräten<br />

zur umgehenden Versorgung<br />

von Herznotfallpatienten ausgestattet.<br />

«<br />

Bauabschnitt eingeweiht<br />

Im Mai weihten Geschäftsführung,<br />

Mitarbeiter und Gäste<br />

den ersten Bauabschnitt der<br />

Zentralen Notaufnahme in den<br />

<strong>HELIOS</strong> Kliniken Schwerin ein.<br />

Herzstück sind zwei hochmoderne<br />

neue Schockräume sowie<br />

direkt daneben ein Notfall-OP.<br />

Zudem wurden der neue behindertengerechte<br />

Zugang sowie<br />

eine Wagenhalle für ankommende<br />

Rettungswagen in Betrieb<br />

genommen. Ende Oktober<br />

sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen<br />

sein. «<br />

Eine Mumie <strong>im</strong> CT<br />

Studenten informiert<br />

Mit einem Info-Stand und dem<br />

Workshop „Notfallmedizin<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum Erfurt“<br />

präsentierten sich die <strong>HELIOS</strong><br />

Kliniken der Region Mitte auf<br />

der Kontaktmesse für Medizinstudenten<br />

der Friedrich-<br />

Schiller-Universität Jena. Die<br />

Messe bietet den Studierenden<br />

alle zwei Jahre die Möglichkeit,<br />

direkt mit Krankenhäusern als<br />

potentielle Arbeitgeber in Kontakt<br />

zu kommen und sich über<br />

Aus- und Weiterbildung zu informieren.<br />

«<br />

Klinik präsentiert<br />

Die Messe Wächtersbach zog<br />

vom 8. bis 16. Mai zehntausende<br />

Besucher an. Neben anderen<br />

Kliniken informierte die<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Oberwald über<br />

ihre medizinischen Leistungen.<br />

Interessierte ließen sich vom<br />

<strong>HELIOS</strong> Messeteam gesundheitlich<br />

beraten. Insgesamt<br />

wurde 733 Mal die Venenfunktion<br />

überprüft, 359 Mal der<br />

Blutzucker gemessen und 350<br />

Mal der Blutdruck. Über 2000<br />

persönliche Gespräche und<br />

Kontakte kamen zustande. «


18 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92 19<br />

TERMINE<br />

Palliativmedizin<br />

– Basiskurs<br />

Teil I: 19. bis 21.November<br />

Teil II: 3. bis 5. Dezember<br />

(beide Bad Lippspringe)<br />

Weiterbildungskurs zur Erlangung<br />

der Zusatz-Weiterbildung<br />

„Palliativmedizin“ gemäß Weiterbildungsordnung<br />

der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe vom<br />

9. April 2005 bzw. Basiskurs<br />

zur Erlangung des Zertifikates<br />

„Palliativmedizinische Grundversorgung“<br />

der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Basiskurs gute Patientenkommunikation<br />

15. September (Gevelsberg)<br />

Basiswissen zur Patientenkommunikation<br />

unter Anwendung<br />

von Techniken der Neurolinguistischen<br />

Programmierung.<br />

Es werden Geschichte und<br />

Grundprinzipien der NLP dargestellt<br />

und ein Überblick über<br />

kontaktfördernde Gesprächstechniken,<br />

M<strong>im</strong>ik, Gestik und<br />

Körperhaltung sowie über<br />

verschiedene Fragetechniken<br />

gegeben. Zielgruppe ist medizinisches<br />

Assistenzpersonal.<br />

Rean<strong>im</strong>ationskurs<br />

Pädiatrie<br />

20. September (Berlin)<br />

Die Behandlung eines Atem-<br />

und Kreislaufstillstandes bei<br />

Kindern ist oftmals eine Herausforderung.<br />

Der Kurs soll helfen,<br />

diese Situation mit der nötigen<br />

Ruhe zu meistern. Die erforderlichen<br />

Notfallmaßnahmen wie<br />

Rean<strong>im</strong>ation, Intubation, erweiterte<br />

Maßnahmen einschließlich<br />

der intraossären Punktion werden<br />

an Kinderpuppen nach den<br />

Richtlinien der American Heart<br />

Association (AHA) geübt.<br />

Konflikte konstruktiv<br />

austragen und lösen<br />

26. und 27. Oktober (Krefeld)<br />

Die Teilnehmer verbessern ihre<br />

Wahrnehmungen für mögliche<br />

Konfliktherde und -vorboten.<br />

Gleichzeitig machen sie sich<br />

vertraut mit wirkungsvollen<br />

Strategien aus der modernen<br />

Konfliktwissenschaft.<br />

Gute Fort- und Weiterbildung ist kein Zufall!<br />

(... und kostet Geld)<br />

2010/2011<br />

<strong>HELIOS</strong>-Wissen<br />

Mini-Kursbuch<br />

Wissen ist planbar!<br />

Die Budgetplanung der Kliniken für 2011 erfolgt <strong>im</strong> August.<br />

Planen Sie daher jetzt Ihren Fort- und Weiterbildungsbedarf<br />

und das (benötigte) Budget!<br />

http://myhelios.helios-kliniken.de<br />

Wissen <strong>im</strong> Kitteltaschenformat:<br />

Das neue <strong>HELIOS</strong> Wissen Mini-Kursbuch kommt!<br />

www.helios-kliniken.de<br />

Weitere Termine<br />

unter: http://myhelios.<br />

helios-kliniken.de/wissen<br />

PERSONALVERÄNDERUNGEN<br />

Bad Saarow<br />

Dr. med. Henning<br />

Blaich<br />

(41) ist seit 1.<br />

Juli Chefarzt<br />

der InterdisziplinärenZentralenNotaufnahme<br />

<strong>im</strong> <strong>HELIOS</strong> Klinikum<br />

Bad Saarow. Im Juni übernahm<br />

er zudem die Funktion des Ärztlichen<br />

Leiters der DRF Luftrettung<br />

– Station Bad Saarow. Der<br />

Anästhesist und Notfallmediziner<br />

ist seit 2003 <strong>im</strong> Klinikum.<br />

Dr. med. Andreas Gussmann ist<br />

seit 21. Juni neuer Ärztlicher Direktor<br />

<strong>im</strong> HE-<br />

LIOS Klinikum<br />

Bad Saarow. Er<br />

löst nach drei<br />

Jahren Dr. med.<br />

Ullrich Wruck<br />

(Chefarzt der<br />

Klinik für Innere Medizin I) in<br />

dieser Funktion ab. Dr. Gussmann<br />

ist seit 2002 Chefarzt der<br />

Klinik für Gefäßmedizin <strong>im</strong><br />

<strong>HELIOS</strong> Klinikum Bad Saarow<br />

und Leiter der Fachgruppe Gefäßmedizin.<br />

AKTUELLE STELLENANZEIGEN<br />

Oberärztin/Oberarzt<br />

Unfallchirurgie<br />

Hamburg-Harburg<br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Erfurt<br />

Fachärztin/Facharzt<br />

Orthopädie<br />

Berlin-Buch<br />

Neurochirurgie<br />

Plauen<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

Seit 1. Juli ist<br />

Priv.- Doz. Dr.<br />

med. Arnd<br />

T<strong>im</strong>mermann<br />

Chefarzt der<br />

Klinik für Anästhesiologie.<br />

Zuvor war er als Oberarzt am<br />

Zentrum für Anästhesiologie,<br />

Rettungs- und Intensivmedizin<br />

der Georg-August-Universität<br />

Göttingen tätig. Von 2004 an leitete<br />

er dort das Lehr- und S<strong>im</strong>ulationszentrum.<br />

Erfurt<br />

PD Dr. med. Thomas Steiner<br />

(44) ist seit Juni<br />

Chefarzt der<br />

Urologischen<br />

Klinik des HE-<br />

LIOS Klinikums<br />

Erfurt.<br />

Er absolvierte<br />

seine klinische Ausbildung in<br />

Erfurt und Jena. Zuletzt war<br />

er als Oberarzt der Klinik und<br />

Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums<br />

Jena tätig<br />

und leitete das Jenaer Transplantationszentrum.<br />

Ärztin/Arzt in Weiterbildung<br />

Psychosomatische Medizin<br />

Bad Berleburg<br />

Radiologie<br />

Wuppertal<br />

Pflegedienst<br />

Examinierter Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger (m/w)<br />

Bad Berleburg<br />

Bad Grönenbach<br />

Lengerich<br />

Seit 1. Juli<br />

ist Frau Dr.<br />

med. Angela<br />

Gerlach neue<br />

Chefärztin der<br />

Inneren Medizin,Schwerpunkt<br />

Kardiologie, in der<br />

<strong>HELIOS</strong> Klinik Lengerich. Nach<br />

Stationen in Leipzig und Ilanz<br />

(Schweiz) war Frau Dr. Gerlach<br />

zuvor leitende Oberärztin <strong>im</strong><br />

St. Katharinen Krankenhaus in<br />

Frankfurt am Main.<br />

Schwerin<br />

Priv. Doz. Dr. med. Jens Nürnberger<br />

(41) ist<br />

seit 1. Juni<br />

Chefarzt der<br />

Klinik für Nephrologie<br />

und<br />

Dialyse in den<br />

<strong>HELIOS</strong> Kliniken<br />

Schwerin. Von März 2000<br />

bis November 2002 hielt Nürnberger<br />

sich zu einem Forschungsaufenthalt<br />

in Indianapolis,<br />

USA, auf. Zuletzt war er<br />

als leitender Oberarzt am Universitätsklinikum<br />

Essen tätig.<br />

Stationsleitung Geriatrie<br />

Schwelm<br />

Pflegedienstleiter/-in<br />

Bad Schwartau<br />

Müllhe<strong>im</strong><br />

Alle freien Stellen<br />

der <strong>HELIOS</strong> Kliniken<br />

Gruppe finden Sie<br />

<strong>im</strong> Internet unter<br />

www.karriere.helios-<br />

kliniken.de.<br />

IMPRESSUM<br />

Verleger<br />

<strong>HELIOS</strong> Kliniken GmbH<br />

Geschäftsführung<br />

Friedrichstraße 136<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: 030-521 321-0<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Tobias Meixner (V.i.S.d.P.)<br />

c/o <strong>HELIOS</strong> Kliniken GmbH<br />

Redaktion<br />

Konstanze Richter<br />

(Redaktionsleitung)<br />

Marina Dorsch<br />

Natalie Erdmann<br />

Kira Kollmeier<br />

Kerstin Kröning<br />

Annett Lott<br />

T<strong>im</strong>o Mügge<br />

Tobias Pott<br />

Dr. Johann-Peter Prinz<br />

Gestaltung und Satz<br />

MOJAC<br />

Büro für Grafik- & Webdesign,<br />

Ramona Weitzenberg<br />

Jürgen Dachner<br />

Konstanze Richter<br />

Druck<br />

Druckerei Rindt<br />

Da<strong>im</strong>ler-Benz-Straße 30<br />

36039 Fulda<br />

Erscheinungsweise<br />

<strong>HELIOS</strong> aktuell erscheint<br />

monatlich. Redaktionsschluss<br />

der nächsten Ausgabe ist der<br />

16. Juli.<br />

Aus Gründen der leichten<br />

Lesbarkeit verwenden wir in<br />

den Texten überwiegend die<br />

männliche Form.<br />

heliosaktuell@<br />

helios-kliniken.de


20 <strong>HELIOS</strong> aktuell Juli 2010/92<br />

<strong>HELIOS</strong> IN DEN MEDIEN<br />

Was die anderen über uns schreiben<br />

Eine ungewöhnliche Hochzeit<br />

<strong>im</strong> Kreißsaal, die Eröffnung<br />

des neuen Therapiezentrums<br />

für Sportler in Oberhausen<br />

oder die Resonanz auf den<br />

Presseworkshop der Konzernzentrale:<br />

Auch <strong>im</strong> Juni wurde<br />

wieder viel über <strong>HELIOS</strong> berichtet.<br />

Eine kleine Auswahl<br />

finden Sie wie <strong>im</strong>mer an dieser<br />

Stelle.<br />

Anfang Juni hat <strong>HELIOS</strong> Pressevertreter<br />

zu einem Workshop<br />

eingeladen. Eines der vorgestellten<br />

Themen: die medizinische<br />

Qualität in der Klinikengruppe.<br />

Die Siegener Zeitung schreibt<br />

dazu am 8. Juni 2010 unter der<br />

Überschrift „Qualität ist das<br />

beste Rezept“: „<strong>HELIOS</strong> setzt<br />

klar auf Qualität. Die vom Konzern<br />

zusammen mit anderen<br />

Klinikträgern begründete Initiative<br />

Qualitätsmedizin (IQM) hat<br />

weiter an Fahrt aufgenommen.<br />

„Wir werden konsequent auf die<br />

Steigerung der Behandlungsqualität<br />

setzen, um in allen Kliniken<br />

dem Anspruch gerecht zu<br />

werden, überdurchschnittliche<br />

Qualität zu bieten“, erläuterte<br />

Francesco de Meo. Dabei seien<br />

absolute Transparenz, Fehlerkultur<br />

und ein kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess wichtige<br />

Bausteine. „Qualität macht sich<br />

bezahlt und setzt sich durch.<br />

Das muss auch den Ärzten in<br />

Fleisch und Blut übergehen“, so<br />

Francesco de Meo.“<br />

In der <strong>HELIOS</strong> St. Elisabeth<br />

Klinik Oberhausen können sich<br />

Leistungs- und Hobbysportler<br />

nun in einem neuen Therapie-<br />

Sudoku – Fitness für Ihr Gehirn<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

zentrum behandeln und beraten<br />

lassen. Die Westdeutsche Allgemeine<br />

Zeitung berichtet am 15.<br />

Juni 2010 <strong>im</strong> Artikel „Therapiezentrum<br />

für Sportler“ über das<br />

Angebot: „Gemeinsam mit dem<br />

Therapaedicum, einer eigenen<br />

Gesellschaft, zieht das Institut<br />

für Sportorthopädie und Sportkardiologie<br />

in die neuen Räume.<br />

Die große Nähe zwischen Ärzten<br />

und Physiotherapeuten soll<br />

vor allem den Patienten nutzen,<br />

so Cruse. Die Basketball-Damen<br />

der New Baskets Oberhausen<br />

und die Badmintonspielerinnen<br />

aus dem Bundesleistungsstützpunkt<br />

in Mülhe<strong>im</strong> haben sich<br />

dem neuen Therapiezentrum<br />

bereits anvertraut, aber auch<br />

andere Leistungssportler sollen<br />

dazukommen. Das Therapaedicum<br />

ist offizielles Therapiezentrum<br />

des Olympiastützpunkes<br />

Rhein-Ruhr.“ (Autorin: Géraldine<br />

Lakermann)<br />

Als bei Anke Lorenz am 29. Mai<br />

verfrüht die Wehen einsetzten,<br />

stand fest: Ihre für diesen Tag<br />

angesetzte Hochzeit würde nicht<br />

am geplanten Ort stattfinden<br />

können. Über die ungewöhnliche<br />

Heirat in der <strong>HELIOS</strong> Klinik<br />

Sangerhausen schreibt die Mitteldeutschen<br />

Zeitung am 15.<br />

Juni 2010 <strong>im</strong> Beitrag „Jawort unter<br />

anderen Umständen“: „Denn<br />

Familie und Krankenhausteam<br />

setzten umgehend alle Hebel in<br />

Bewegung, damit die Hochzeit<br />

trotzdem planmäßig stattfinden<br />

kann. Zumindest, was den Termin<br />

angeht. […] „So etwas gab<br />

es hier noch nicht - eine Trauung<br />

<strong>im</strong> Kreißsaal ist auch für uns etwas<br />

ganz Außergewöhnliches“,<br />

erzählt Oberärztin Annette<br />

Lässing, die Anke Lorenz vor<br />

Ort betreute.“ (Autorin: Beate<br />

Lindner) «

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