Thema: Zwischen Kärnten und der Steiermark soll eine neue ...
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Bürgeranwalt (ORF am 22.11.2008)<br />
<strong>Thema</strong>: <strong>Zwischen</strong> <strong>Kärnten</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>soll</strong> <strong>eine</strong> <strong>neue</strong><br />
Schnellstraße entstehen. Die Anrainer wehren sich.<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„<strong>Zwischen</strong> <strong>Kärnten</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> <strong>soll</strong> <strong>eine</strong> <strong>neue</strong> Schnellstraße gebaut<br />
werden. Wenn die fertig ist, dann wäre die Strecke Wien-Klagenfurt um r<strong>und</strong><br />
40 km kürzer als die <strong>der</strong>zeitige Südautobahn <strong>und</strong> trotzdem fast durchgehend als<br />
Autobahn o<strong>der</strong> Schnellstraße befahrbar. Und das würde explosionsartig viel<br />
Verkehr anlocken, befürchten die Anrainer. Und das würde die<br />
Biolandwirtschaften, den aufkeimenden sanften Tourismus <strong>und</strong> überhaupt ihre<br />
Lebensqualität zerstören. Sie haben sich an Volksanwältin Stoisits gewandt, die<br />
sich genau angeschaut hat, was da geplant ist <strong>und</strong> ob das so gebaut werden<br />
darf. Schönen guten Abend, Frau Volksanwältin.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Guten Abend.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„M<strong>eine</strong> Kollegin Ilse Grabner-Nürnberg hat das Gebiet, in dem die Schnellstraße<br />
entstehen <strong>soll</strong>, mit <strong>der</strong> Kamera besucht.“<br />
Ilse Grabner-Nürnberg/ORF:<br />
„Noch ist es verhältnismäßig ruhig auf <strong>der</strong> Strecke zwischen Scheifling <strong>und</strong><br />
Friesach. Der Verkehr auf <strong>der</strong> B 317, im Volksm<strong>und</strong> „17er“ genannt, hält sich in<br />
Grenzen. Der Hauptverkehr von Norden nach Süden findet auf <strong>der</strong> Südautobahn<br />
statt. Doch geht es nach dem Willen <strong>der</strong> Verkehrsplaner, <strong>soll</strong> hier <strong>eine</strong><br />
vierspurige Schnellstraße entstehen, die an die bald fertig ausgebaute S 36<br />
anschließen <strong>soll</strong>. Der genaue Straßenverlauf ist noch nicht fixiert. Es gibt vier<br />
Varianten, die jedenfalls von Scheifling über den Perchauer Sattel <strong>und</strong> Neumarkt<br />
hart am Rande <strong>eine</strong>s Naturparkes entlang führen <strong>soll</strong>, dann durch das Heilbad<br />
Wildbad Einöd bis Friesach. Ab hier gibt es schon die S 37 fast durchgehend bis<br />
Klagenfurt. Tausende Anrainer entlang <strong>der</strong> geplanten Schnellstraße befürchten<br />
<strong>eine</strong> Zerstörung ihrer Heimat.“<br />
Ing. Johann Stocker/BI Scheifling:<br />
„Es ist jede Variante für sich <strong>eine</strong> brutale Geschichte, weil irgend<strong>eine</strong> Siedlung<br />
betroffen ist. Und das ist für uns wirklich <strong>der</strong> Angriff auf den ländlichen Raum.<br />
Man muss sich vorstellen, profitieren werden ja nur die Ballungszentren davon.<br />
Es ist ja in den Gutachten eindeutig so festgehalten, dass nur die<br />
Ballungszentren, sprich Klagenfurt, Linz, Wien davon profitieren werden, <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
ländliche Raum wird damit wirklich von <strong>eine</strong>r Transitroute bedroht. Und es wird
ei uns nicht nur Wertschöpfung abgesaugt, son<strong>der</strong>n es wird auch <strong>der</strong><br />
Lebensraum massiv bedroht.“<br />
Ilse Grabner-Nürnberg/ORF:<br />
„Einige Bürgermeister <strong>der</strong> umliegenden Gemeinden erhoffen sich zwar <strong>eine</strong>n<br />
wirtschaftlichen Aufschwung durch die geplante Transitstrecke, strikt dagegen ist<br />
aber <strong>der</strong> Bürgermeister von Perchau <strong>und</strong> <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Bürger. Die bäuerliche<br />
Gemeinde ist von allen vier Varianten stark betroffen.“<br />
Matthäus Össl/Bürgermeister Perchau:<br />
„... reißt es da den halben Ort weg; die da oben würden bleiben; dann ist <strong>der</strong> Ort<br />
gestorben, nicht zum Akzeptieren. Die nächste Variante wäre dann ober dem Ort<br />
an <strong>der</strong> Ostseite, <strong>und</strong> da wäre <strong>der</strong> Betrieb vom Schobegger Frankie komplett<br />
zerrissen. Es kann nicht sein, dass <strong>eine</strong>r neu herbaut, sich in die Landwirtschaft<br />
hineinarbeitet, Freude hat; <strong>der</strong> kann dann mit <strong>der</strong> Landwirtschaft zusperren.<br />
Jetzt kann man sich vorstellen, wir brauchen die vier Spuren nicht.“<br />
Johann Petz/Landwirt Perchau:<br />
„Unser Gebiet ist ein Hoffnungsgebiet im Fremdenverkehr. Und wenn diese<br />
Transitschneise durchgeht, ist das <strong>Thema</strong> auch ziemlich gefallen. Was für ein<br />
Urlauber geht her, wenn er sieht, da geht die große Transitroute durch. Jetzt war<br />
es ruhig, es wäre ruhig, <strong>und</strong> dann ist das auch vorbei.“<br />
Ilse Grabner-Nürnberg/ORF:<br />
„Aufgebracht sind auch die Naturschützer, befindet sich doch entlang <strong>der</strong><br />
geplanten Routen <strong>der</strong> Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Sie befürchten <strong>eine</strong><br />
Zerstörung <strong>der</strong> Pflanzen- <strong>und</strong> Tiervielfalt.“<br />
Johann Kölbl/Verein Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen:<br />
„Ich kenne in Österreich alle Naturparke, <strong>und</strong> ich kann Ihnen sagen, es geht<br />
durch k<strong>eine</strong>n Naturpark <strong>eine</strong> Autobahn. Nirgendwo an<strong>der</strong>s wird diese Natur- <strong>und</strong><br />
Kulturlandschaft so auf Händen getragen wie bei uns. Und das ist alles<br />
unwie<strong>der</strong>bringlich <strong>und</strong> daher von beson<strong>der</strong>em Wert, dass niemand so <strong>eine</strong><br />
Zerstörung verantworten kann.“<br />
Ilse Grabner-Nürnberg/ORF:<br />
„Mit dem <strong>der</strong>zeitigen Verkehrsaufkommen könne man leben, sagen die Anrainer.<br />
Denn es dürfen hier nur LKW bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht durchfahren. Und<br />
nach Berechnungen <strong>der</strong> ASFINAG fahren zur Zeit vier PKW <strong>und</strong> ein LKW pro<br />
Minute auf dieser Strecke. Der Bau <strong>der</strong> Schnellstraße würde den Verkehr<br />
explosionsartig ansteigen lassen, befürchten die Transitgegner, wäre doch diese<br />
Straße dann die kürzeste Nord-Süd-Verbindung. 16 Bürgerinitiativen wehren sich<br />
vehement gegen die Transitstrecke, denn das geplante Objekt sei rechtswidrig,<br />
entgegen <strong>der</strong> EU-Vereinbarung zur Alpenkonvention.“<br />
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Prof. Dr. Herbert Haller/BI St. Georgen am Längsee:<br />
„Die Vertragsparteien verzichten auf den Bau <strong>neue</strong>r hochrangiger Straßen für<br />
den alpenquerenden Verkehr.“<br />
Gerald Grün/BI Friesach:<br />
„Wir erwarten Verkehrsprognosen so wie auf <strong>der</strong> Brennerautobahn o<strong>der</strong> wie im<br />
Inntal. Und wie wir dort sehen, dann haben wir dort <strong>eine</strong> Feinstaub- <strong>und</strong><br />
Abgasentwicklung, die 300 Meter hoch ist <strong>und</strong> 15 Kilometer breit; <strong>und</strong> würden<br />
wir noch dazu die Inversionswetterlagen auf <strong>der</strong> Kärntner Seite dazurechnen,<br />
dann wissen wir, dass wir in ganz <strong>Kärnten</strong>, das geht aber bis Klagenfurt <strong>und</strong> auch<br />
weiter über die Wörtherseeautobahn nach Villach, in <strong>eine</strong>r Abgaswolke ersticken<br />
werden.“<br />
Peter Präsent/Bgm. Mariahof:<br />
„Transit, damit Leute nur schneller vorbei- <strong>und</strong> durchkommen <strong>und</strong> uns bleibt <strong>der</strong><br />
Lärm <strong>und</strong> <strong>der</strong> Dreck, wie wir Steirer sagen, zurück, das bringt uns als Region<br />
nichts.“<br />
Bürgerin:<br />
„Es wäre eigentlich doch schön, wenn wir das erhalten könnten, die Natur, <strong>und</strong><br />
ich glaube, deshalb ist es ein Gr<strong>und</strong>, dass man hier wohnen bleibt <strong>und</strong> auch<br />
Arbeitsplätze da hat, <strong>und</strong> vor allem für die Kin<strong>der</strong> einfach, dass man nicht den<br />
ganzen Mist <strong>und</strong> Dreck einatmen muss <strong>und</strong> die ganze Landschaft eigentlich damit<br />
irgendwie zerstört wird.“<br />
Walter Reichl/Bergbauer:<br />
„Wir sind die starken, gestandenen Biobetriebe <strong>und</strong> landwirtschaftlichen Betriebe<br />
in unserer Region, die nachhaltig auf Generationen bewirtschaftet worden sind.<br />
Diese Nachhaltigkeit ist die Gr<strong>und</strong>lage eigentlich für jede ges<strong>und</strong>e<br />
Landwirtschaft, für ges<strong>und</strong>e Lebensmittel <strong>und</strong> damit für <strong>eine</strong> ges<strong>und</strong>e<br />
Gesellschaft.“<br />
Ing. Peter Hasler/BI Neumarkt:<br />
„Am 26. Oktober, am Nationalfeiertag, ist in Mariahof <strong>eine</strong> Wan<strong>der</strong>ung gemacht<br />
worden, <strong>und</strong> da wurde simuliert, wie würde so <strong>eine</strong> Schnellstraße ausschauen. Es<br />
wurde mit Kalk <strong>eine</strong>n Kilometer lang <strong>eine</strong> Breite von 22 Metern markiert, <strong>und</strong> so<br />
würde es ausschauen, wenn die Straße dann durch unser Gebiet durchgehen<br />
würde.“<br />
Bürgerin:<br />
„Ich fürchte die Staubbelastung, ich fürchte den Lärm, ich fürchte die Emissionen<br />
im Winter, ich fürchte einfach, dass auch die Abwan<strong>der</strong>ung zu stark zunehmen<br />
wird, weil es einfach hier dann auch nicht mehr lebenswert ist.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
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„So, <strong>und</strong> im Studio begrüße ich jetzt an <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Frau Volksanwältin die<br />
Vertreter von insgesamt 16 Bürgerinitiativen, die auch dieses Plakat<br />
mitgenommen haben, das den Lindwurm zeigt, <strong>der</strong> angeblich in <strong>der</strong> Gegend<br />
s<strong>eine</strong>rzeit gewohnt hat <strong>und</strong> quasi auch ein Anrainer dieser <strong>neue</strong>n Schnellstraße<br />
würde, wenn ihn nicht vorher ein trauriges Schicksal ereilt hätte. An <strong>der</strong> Seite<br />
<strong>der</strong> Frau Volksanwältin begrüße ich jetzt den Herrn Rechtsanwalt Dr. Matthias<br />
Göschke in <strong>der</strong> ersten Reihe, grüß Gott, Frau Judith Danner <strong>und</strong> Herrn Gerald<br />
Grün; <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> Gegenseite begrüße ich Herrn DI Friedrich Zotter vom<br />
Verkehrsministerium, guten Abend, er ist dort Leiter <strong>der</strong> Abteilung Planung <strong>und</strong><br />
Umwelt, Herrn DI Christian Honeger von <strong>der</strong> ASFINAG, grüß Gott, <strong>und</strong> Herrn DI<br />
Günter Liebel, Sektionschef für Umweltpolitik im Lebensministerium, schönen<br />
guten Abend. Nur um <strong>eine</strong>n kurzen Überblick zu bekommen in <strong>der</strong> R<strong>und</strong>e: Sie<br />
sind natürlich alle gegen die Straße, Verkehrsministerium für die Straße.“<br />
DI Friedrich Zotter/Verkehrsministerium:<br />
„Nicht dafür, aber wir werden uns bemühen, <strong>eine</strong> möglichst umweltschonende<br />
Trasse zu finden <strong>und</strong> die auch <strong>eine</strong>r Umweltverträglichkeitsprüfung zu<br />
unterziehen.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„ASFINAG ist natürlich dafür.“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Die ASFINAG ist dafür; wir haben den Auftrag über das B<strong>und</strong>esstraßengesetz<br />
bekommen, <strong>und</strong> dort ist die Straße hineingekommen durch <strong>eine</strong> Initiative aus <strong>der</strong><br />
Region <strong>Steiermark</strong> <strong>und</strong> <strong>Kärnten</strong>.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Und im Lebensministerium?“<br />
DI Günter Liebel/Lebensministerium:<br />
„Ja, wir stehen dafür, dass die Rechte <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger gerade auch<br />
in Genehmigungsverfahren wie auch beispielsweise bei Straßen optimal<br />
wahrgenommen werden, <strong>und</strong> dafür gibt es auch entsprechend viele<br />
Rahmenbedingungen, <strong>und</strong> die sind einzuhalten.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Befassen wir uns einmal mit den rechtlichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> den<br />
Gr<strong>und</strong>lagen. Im Beitrag ist die so genannte Alpenkonvention angesprochen<br />
worden. Das ist ein internationaler völkerrechtlicher Vertrag zwischen Österreich,<br />
Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Slowenien <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft. Und da gibt es auch ein Verkehrsprotokoll dazu,<br />
<strong>und</strong> da steht drinnen - wir haben es im Beitrag gehört: „dass die Vertragspartner<br />
sich verpflichten, auf die Neuerrichtung von alpenquerenden hochrangigen<br />
Schnellstraßen zu verzichten“. Wir sind uns – glaube ich – einig, dass diese<br />
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Alpenkonvention in Österreich wie ein Gesetz gilt; haben wir da Konsens drüber?<br />
Dann ist die Frage, stehen diese Alpenkonvention <strong>und</strong> dieses Verkehrsprotokoll<br />
dem Bau dieser Straße nicht entgegen?“<br />
DI Friedrich Zotter/Verkehrsministerium:<br />
„Aus <strong>der</strong> Sicht des Verkehrsministeriums steht sie dem nicht entgegen, denn wir<br />
haben zum Einen hier <strong>eine</strong> Übergangsbestimmung, dass sämtliche<br />
B<strong>und</strong>esstraßen, die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Unterzeichnung dieser Alpenkonvention<br />
rechtlichen Status hatten - <strong>und</strong> das ist das Verzeichnis zum B<strong>und</strong>esstraßengesetz<br />
-, dass diese Straßen ausgenommen sind von dieser Regelung, weil sie schon im<br />
rechtskräftigen Tatbestand waren.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Kurz die Frau Volksanwältin, sie kommen dann gleich dran.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Da gibt es schon den ersten Wi<strong>der</strong>spruch o<strong>der</strong> den ersten Protest dagegen.<br />
Natürlich, die B 317, das ist die Straße, die jetzt über den Neumarkter Sattel<br />
führt, die hat es schon gegeben. Aber es gab dort k<strong>eine</strong> Schnellstraße, k<strong>eine</strong><br />
Straße damals im Planungsstand o<strong>der</strong> überhaupt etwas, die <strong>eine</strong>, ja ich würde<br />
sagen, <strong>eine</strong> Alpentransitautobahn ist. Deshalb ist aus Sicht <strong>der</strong> Volksanwaltschaft<br />
vollkommen klar, dass die Alpenkonvention hier anzuwenden ist.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Weil nämlich diese Straße noch nicht so quasi geplant <strong>und</strong> damit ausgenommen<br />
gewesen sei, so die Sicht <strong>der</strong> Volksanwaltschaft. Was sagt die ASFINAG dazu?“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Man muss vielleicht die Situation betrachten, wie sieht die Situation jetzt aus?<br />
Man hat <strong>eine</strong> extreme Verkehrsbelastung in den Ortsdurchfahrten; wir haben<br />
jetzt Belastungen von bis zu 9.000 jetzt speziell im steirischen Abschnitt; in<br />
<strong>Kärnten</strong> geht das bis zu 24.000 Fahrzeuge pro Tag mit <strong>eine</strong>m hohen LKW-Anteil.<br />
Dieser Verkehrsanteil steigt auch ohne den Bau <strong>der</strong> S 37 aufgr<strong>und</strong> des regionalen<br />
Verkehrsdrucks, aber auch des überregionalen Verkehrs hier auf 9.000 bis<br />
32.000 Fahrzeuge. Mit <strong>der</strong> S 37 gibt es zwar <strong>eine</strong>n weiteren Anstieg, aber man<br />
muss bedenken, das ist <strong>eine</strong> Straße, die nach mo<strong>der</strong>nstem Standard <strong>und</strong> gemäß<br />
den Regeln <strong>der</strong> UVP - wir müssen uns <strong>der</strong> Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
unterziehen. Das ist ein sehr strenges Prüfverfahren.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Verzeihen Sie, wenn ich Sie kurz unterbreche, aber ist es nicht so, dass es <strong>eine</strong><br />
Alpenkonvention <strong>und</strong> dazu ein Zusatzprotokoll gibt, wo drinnen steht, dass diese<br />
Straße eigentlich verboten wäre?“<br />
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DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Das ist richtig. Erstens einmal handelt es sich um <strong>eine</strong> inneralpine Straße. Es<br />
sind hier auch einige Punkte angeführt: Es ist hier z.B. die Prüfung auf die<br />
Zweckmäßigkeit.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Entschuldigung, alpenquerend <strong>und</strong> inneralpin sind zwei Begriffe, die da wichtig<br />
sind. Sie sagen, es ist k<strong>eine</strong> alpenquerende, son<strong>der</strong>n <strong>eine</strong> inneralpine, <strong>und</strong><br />
deswegen gilt dieser Paragraph dafür nicht.“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Es gibt auch hier Ausnahmebestimmungen, die zum Beispiel sagen, es ist zu<br />
prüfen, ob die Straße zweckmäßig ist. Das ist erfolgt, es ist <strong>eine</strong> Strategische<br />
Umweltprüfung durchgeführt worden. Das hat ja zur Aufnahme dieser Straße ins<br />
B<strong>und</strong>esstraßengesetz geführt. Und es ist auch definiert, dass die Vornahme von<br />
Vorsorge- <strong>und</strong> Ausgleichsmaßnahmen sichergestellt werden muss, dass <strong>der</strong><br />
Alpenkorridor nicht beeinträchtigt wird. Und diese Vorsorge erfolgt im UVP-<br />
Verfahren. Das haben wir aber erst vor uns liegen.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Das heißt, von <strong>der</strong> Gegenseite wird vorgebracht, Alpenkonvention gut <strong>und</strong><br />
schön, aber erstens einmal, dieses Projekt ist ausgenommen, zweitens einmal,<br />
es ist nicht alpenquerend, son<strong>der</strong>n nur inneralpin, <strong>und</strong> Zweckmäßigkeitsprüfung,<br />
<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong>. Frau Volksanwältin.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Ich m<strong>eine</strong>, die Diskussion, was ist alpenquerend <strong>und</strong> was ist inneralpin, die<br />
Interpretation, die das Verkehrsministerium <strong>und</strong> die ASFINAG hat über das, was<br />
alpenquerend ist, würde bedeuten, dass die Tauernautobahn k<strong>eine</strong><br />
alpenquerende Straße ist, son<strong>der</strong>n <strong>eine</strong> inneralpine. Also das ist <strong>eine</strong> absolut<br />
nicht nachvollziehbare Interpretation über alpenquerend o<strong>der</strong> inneralpin. Ich<br />
sage Ihnen, das ist den Menschen, die dort leben <strong>und</strong> die das befürchten, was sie<br />
zu befürchten haben, weil das kennt man vom Inntal, das kennt man vom<br />
Brenner, das kennt man überall dort, wo Transit stattfindet; das ist <strong>der</strong> Punkt,<br />
über den wir jetzt diskutieren.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Was sagt das Lebensministerium dazu? Auf welcher Seite stehen Sie bei <strong>der</strong><br />
Argumentation?“<br />
DI Günter Liebel/Lebensministerium:<br />
„Also für uns ist es klar, dass die Alpenkonvention <strong>und</strong> das Verkehrsprotokoll in<br />
Österreich gelten, weil das Verkehrsprotokoll ein einfaches B<strong>und</strong>esgesetz ist <strong>und</strong><br />
daher anzuwenden ist. Stellt sich daher die Frage, ohne das jetzt juristisch zu<br />
verbreitern, ob <strong>der</strong> Artikel 11/1 o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Artikel 11/2 gilt. Gibt es <strong>eine</strong><br />
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Rechtsauffassung, die bestätigt wird, die sagt, <strong>der</strong> 11/1er gilt, also es handelt<br />
sich um <strong>eine</strong> alpenquerende Straße, dann dürfte sie nicht gebaut werden.<br />
Handelt es sich um <strong>eine</strong>n Artikel 11/2, also <strong>eine</strong> inneralpine Straße ....“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Und was ist jetzt alpenquerend o<strong>der</strong> inneralpin. Wer entscheidet das?“<br />
DI Günter Liebel/Lebensministerium:<br />
„Das muss geklärt werden juristisch, <strong>und</strong> das wird man sehen, wie hier auch die<br />
Gerichte entscheiden.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Was sagt <strong>der</strong> Herr Rechtsanwalt <strong>der</strong> Bürgerinitiative?“<br />
Dr. Matthias Göschke/BI St. Marein bei Neumarkt, Rechtsanwalt:<br />
„Aus unserer Sicht, ich habe mich sehr intensiv damit befasst, ist das <strong>eine</strong><br />
eindeutig alpenquerende Straße.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Warum?“<br />
Dr. Matthias Göschke/BI St. Marein bei Neumarkt, Rechtsanwalt:<br />
„Es kommt nicht darauf an, wo <strong>der</strong> Beginnpunkt <strong>eine</strong>r als S 37 o<strong>der</strong> wie auch<br />
immer benannten Straße <strong>und</strong> wo <strong>der</strong> Endpunkt ist, son<strong>der</strong>n welche Funktion<br />
diese Straße erfüllt, sprich: findet auf dieser Straße alpenqueren<strong>der</strong> Transit statt?<br />
Und dazu muss man wissen, dass die Alpen gemäß Alpenkonvention so definiert<br />
sind, dass Wiener Neustadt bitte außerhalb <strong>der</strong> Alpen liegt; Linz, Wels liegen<br />
außerhalb <strong>der</strong> Alpen; selbst Graz liegt nicht in den Alpen. Je<strong>der</strong> Verkehr, <strong>der</strong> von<br />
Wels nach Graz fährt ist alpenquerend.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Und die Gegend dort ist Alpen?“<br />
Dr. Matthias Göschke/BI St. Marein bei Neumarkt, Rechtsanwalt:<br />
„Die sind Alpen, definitiv. Das heißt: Ein LKW, <strong>der</strong> von Linz nach Graz fährt,<br />
durch diese Gegend durch, <strong>der</strong> ist alpenqueren<strong>der</strong> Verkehr, <strong>und</strong> damit erfüllt<br />
diese Straße <strong>eine</strong> alpenquerende Funktion.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Ist diese Alpenkonvention für die Bürgerinitiative so quasi das<br />
Schlüsselargument schlechthin das juristische, um diese Straße zu verhin<strong>der</strong>n?<br />
Vielleicht kann da wer An<strong>der</strong>er auch was dazu sagen?“<br />
Gerald Grün/BI Friesach:<br />
„Es ist ein Schlüsselargument die Alpenkonvention, was die Bürgerinitiativen in<br />
ihren For<strong>der</strong>ungen zusammengestellt haben. Die Bürgerinitiativen bestehen<br />
drauf, dass die Alpenkonvention Anwendung findet, <strong>und</strong> verwehren sich<br />
eigentlich gegen diese Praxis, dass – von Norden bauen wir ein Stück Autobahn,<br />
von Süden bauen wir ein Stück Autobahn - dann haben wir noch k<strong>eine</strong><br />
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Alpenquerung. Aber dann erfolgt <strong>der</strong> Lückenschluss, <strong>und</strong> durch diesen<br />
Lückenschluss entsteht <strong>eine</strong> Alpenquerung.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Herr Zotter.“<br />
DI Friedrich Zotter/Verkehrsministerium:<br />
„Ich darf dazu ausholen, dass also die Bezeichnung B 317 den Hinweis gibt. Denn<br />
die 300er-Straßen waren immer als Schnellstraßen-Ersatzstraßen bezeichnet,<br />
<strong>und</strong> das ist also die Bezeichnung, die darauf hindeutet, dass früher o<strong>der</strong> später<br />
diese Straße einmal in <strong>eine</strong> Schnellstraße umzuwandeln beabsichtigt war. Das<br />
war schon zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Unterzeichnung <strong>der</strong> Alpenkonvention gegeben.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Bitte, Sie wollten was sagen.“<br />
Judith Danner/BI St. Veit an <strong>der</strong> Glan:<br />
„M<strong>eine</strong>r Meinung nach ist diese ganze Diskussion <strong>eine</strong> Wortklauberei. Es geht<br />
darum, dass man <strong>eine</strong> Straße errichtet, auf <strong>der</strong> Transit stattfindet. Wir haben<br />
nicht nur Angst, son<strong>der</strong>n die Angst ist sehr berechtigt. Und es ist so, dass die<br />
Umwelt schon so stark geschädigt ist. Die Ängste in <strong>der</strong> Bevölkerung sind alle<br />
berechtigt, <strong>und</strong> hier klaubt man Worte, ist es o<strong>der</strong> ist es nicht. Es ist absolut<br />
unnötig, diese Straße zu bauen. Wir haben Verkehrswege genügend, <strong>und</strong> wir<br />
brauchen hier k<strong>eine</strong> <strong>neue</strong>n.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Es klingt vielleicht wirklich nach Wortklauberei, aber das sind halt die Gesetze,<br />
die dann sozusagen den Hebel dafür o<strong>der</strong> dagegen bilden können.“<br />
Dr. Matthias Göschke/BI St. Marein bei Neumarkt, Rechtsanwalt:<br />
„Ja dazu muss man ganz kurz sagen, wenn <strong>der</strong> Herr DI Zotter von <strong>der</strong> ASFINAG<br />
sagt, die bestehende B 317 ist jetzt schon <strong>eine</strong> hochrangige Straße, <strong>und</strong> es geht<br />
nur um <strong>eine</strong>n Ausbau, muss man sich klar sein, dass die <strong>der</strong>zeitige B 317 so<br />
ausschaut. Beispielhaft: Das Kurvenradienfahren kann hier mit <strong>eine</strong>r<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit von maximal 50 km/h ermöglichen, <strong>und</strong> es <strong>soll</strong> hier<br />
auf 100 km/h vierspurig ausgebaut werden.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Eine kl<strong>eine</strong> Straße, wollen Sie damit beweisen.“<br />
Dr. Matthias Göschke/BI St. Marein bei Neumarkt, Rechtsanwalt:<br />
„Mit <strong>eine</strong>r komplett an<strong>der</strong>en Trassenführung im steirischen Teil. Es würden auf<br />
grünen Wiesen, wir haben das vorhin im Beitrag gesehen, <strong>neue</strong> Straßen gebaut.<br />
Das Ganze ist nur <strong>eine</strong> Umbenennung <strong>eine</strong>r Tatsache, <strong>und</strong> wenn Sie<br />
angesprochen haben, dass die 300er-Straßen als hochrangig definiert wurden,<br />
muss man ganz klar sagen: was hochrangig ist, bestimmt die Alpenkonvention,<br />
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<strong>und</strong> da steht drinnen: vierspurig, wie <strong>eine</strong> Autobahn, kreuzungsfrei, 100 km/h,<br />
nicht aber zweispurig durch Ortsgebiete.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Zuerst die Frau Volksanwältin, dann Herr Honeger.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Ich möchte noch Eines hinzufügen. Es hätte damals in <strong>der</strong> Alpenkonvention<br />
selbstverständlich die Möglichkeit gegeben, <strong>eine</strong> Ausnahme festzuschreiben. Es<br />
wurden ja auch zwei Ausnahmen festgeschrieben, nämlich die Bodensee-<br />
Schnellstraße <strong>und</strong> die Fernpassstraße. K<strong>eine</strong> Rede von dieser geplanten Straße.<br />
Also für uns, wir in <strong>der</strong> Volksanwaltschaft, führen natürlich ein Prüfverfahren<br />
über die juristischen Gr<strong>und</strong>lagen durch, <strong>und</strong> da muss ich sagen, diese<br />
Strategische Prüfung Verkehr, die dazu geführt hat, das ist es, was mangelhaft<br />
ist. Und das hat ja das Lebensministerium ja auch kritisiert. Da haben die Fehler<br />
schon begonnen. Da hat man schon begonnen, die Bevölkerung im wahrsten<br />
Sinn des Wortes zu überrollen. Das hat das Prüfverfahren bis jetzt eindeutig<br />
ergeben.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Herr Honeger.“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Aber ich glaube, abseits <strong>der</strong> juristischen Belange ist es ganz wichtig, <strong>der</strong> Herr<br />
Dr. Göschke hat diese Fotos gezeigt, die zeigen ganz charakteristisch, wie es<br />
<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Region ausschaut. Wir haben Ortsdurchfahrten, sehr enge<br />
Ortsdurchfahrten. Aufgr<strong>und</strong> dieser Verkehrssicherheitsprobleme <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Belastung <strong>der</strong> Anrainer gibt es Gott sei Dank seit einigen Jahren aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Initiative <strong>der</strong> Bezirkshauptmannschaft Murau ein LKW-Fahrverbot. Aber mit<br />
dieser Schnellstraße ist es jetzt möglich, dieses Problem nachhaltig zu lösen.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Sie wollen den Anrainern helfen, sagen Sie.“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Ja, <strong>und</strong> es ist ja auch aus <strong>der</strong> Region gekommen. Man muss jetzt wissen, alle<br />
Bürgermeister in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong> haben <strong>eine</strong> Resolution erstellt, <strong>und</strong> auf Basis<br />
dieser Resolution wurde auch im B<strong>und</strong>esstraßengesetz beschlossen, dass diese<br />
S 37 umgesetzt wird. Aber jetzt kommt natürlich ein großes Projekt auf die<br />
Region zu. Uns ist bewusst, wir wickeln ja sehr viele solche Projekte ab, dass<br />
natürlich hier jetzt Ängste bestehen. Und unsere Aufgabe ist es, hier Sachlichkeit<br />
hineinzubringen. Wir betreiben jetzt den Planungsprozess seit 2006, im Frühjahr<br />
nächsten Jahres werden wir ganz konkrete Antworten auch geben können, was<br />
kommt, was wird an Lärm entlastet, was kommt an Lärm hinzu.“<br />
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Peter Resetarits/ORF:<br />
„Kann es auch sein, dass gar nichts kommt, dass man sich entschließt, die<br />
Straße doch nicht zu bauen?“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Wir prüfen, ob diese Straße umsetzbar ist. Wir haben sehr, sehr strenge<br />
Auflagen.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Aber das Ergebnis ist offen? Es kann auch sein, dass herauskommt, wir bauen<br />
nicht?“<br />
DI Christian Honeger/ASFINAG:<br />
„Das Ergebnis ist offen. Wir haben Vorprüfungen gemacht. Wir sind überzeugt,<br />
dass diese Straße genehmigungsfähig sein wird, aber wir müssen noch<br />
definieren, wie werden wir sie machen.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Na, das wäre vielleicht <strong>eine</strong> Idee, das zu machen, was ja das Lebensministerium<br />
s<strong>eine</strong>rzeit schon geschrieben hat: lokale kl<strong>eine</strong> Ortsumfahrungen, Forcierung <strong>der</strong><br />
Bahn, Berücksichtigung des öffentlichen Verkehrs. Darum geht es ja. Die<br />
Menschen haben Angst, dass sie an <strong>eine</strong>r Transitstrecke leben, wo Verkehr, <strong>der</strong><br />
in Litauen o<strong>der</strong> Estland beginnt <strong>und</strong> bis Genua geht, in dieser Region passiert,<br />
o<strong>der</strong> von Hamburg nach Sizilien. Das ist <strong>der</strong> Punkt, um den es geht, <strong>und</strong> da muss<br />
korrekt vorgegangen werden.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Frau Danner <strong>und</strong> auch Sie bitte noch <strong>eine</strong> kurze Stellungnahme; dann von Ihnen<br />
noch, <strong>und</strong> dann müssen wir das lei<strong>der</strong> beenden.“<br />
Judith Danner/BI St. Veit an <strong>der</strong> Glan:<br />
„Ich möchte sagen, dass die Bürgermeister, die alle einheitlich dafür waren,<br />
genauso wenig Ahnung hatten wie die Bevölkerung selbst. Inzwischen gibt es<br />
Gemein<strong>der</strong>atsbeschlüsse, einstimmige, ich glaube schon sechs entlang <strong>der</strong><br />
Strecke, die sich gegen die Autobahn aussprechen.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Bitte.“<br />
Gerald Grün/BI Friesach:<br />
„Ich möchte sagen, als Vergleich, die Bürgermeister haben damals gefor<strong>der</strong>t –<br />
ich bringe <strong>eine</strong>n Vergleich aus <strong>der</strong> Heizungstechnik – die haben praktisch <strong>eine</strong><br />
Hackschnitzelheizung gefor<strong>der</strong>t, <strong>und</strong> Sie planen ein Atomkraftwerk. Und mit<br />
diesen Planungen sind wir nicht einverstanden.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Gut, das geben wir dem Verkehrsministerium, dem Lebensministerium <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
ASFINAG mit.“<br />
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DI Friedrich Zotter/Verkehrsministerium:<br />
„Ich darf sagen zur Strategischen Prüfung Verkehr: Diese Strategische Prüfung<br />
war ja <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich. Es konnte je<strong>der</strong>mann dazu etwas sagen.<br />
Aber Sie sagen zu Recht, die Bürger sehen das jetzt erst an den Planungen. Das<br />
heißt also, <strong>eine</strong>n Vorwurf hier zu machen, dass die Strategische Prüfung Verkehr<br />
vielleicht in die <strong>eine</strong> o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Richtung mit gewissen Mängeln behaftet ist,<br />
geht hier ein bisschen ins Leere. Weil die Bürger brauchen zuerst die konkreten<br />
Planungen, <strong>und</strong> dann können sie auch feststellen, welche<br />
Umweltschutzmaßnahmen seitens <strong>der</strong> ASFINAG hier gefor<strong>der</strong>t sind.“<br />
Mag. Terezija Stoisits/Volksanwältin:<br />
„Aber Herr Diplomingenieur, ich habe nur das Lebensministerium zitiert, nämlich<br />
aus <strong>der</strong> Stellungnahme des Lebensministeriums. Wenn das benachbarte<br />
Ministerium, ihr sitzt in <strong>eine</strong>m Haus sozusagen, was ganz An<strong>der</strong>es sagt...“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Sagen Sie was ganz An<strong>der</strong>es, Herr Diplomingenieur? Sagen Sie was ganz<br />
An<strong>der</strong>es als ........“<br />
DI Günter Liebel/Lebensministerium:<br />
„Ich glaube, <strong>der</strong> wesentliche Punkt ist: es muss rasch rechtlich geklärt werden,<br />
ob es sich um <strong>eine</strong> alpenüberquerende <strong>neue</strong> Straße handelt. Wenn das geklärt<br />
ist, dann sind noch die weiteren Schritte festzulegen, <strong>und</strong> dann sind noch alle<br />
an<strong>der</strong>en Rechte <strong>der</strong> Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger gerade auch in <strong>eine</strong>m UVP-<br />
Verfahren unter Anwendung <strong>der</strong> Alpenkonvention einzusetzen. Aber <strong>der</strong> Punkt<br />
ist: rasche rechtliche Klärung, worum es eigentlich hier geht.“<br />
Peter Resetarits/ORF:<br />
„Wir sind damit am Ende. Ich fasse kurz zusammen: Wenn man draufkommt,<br />
das ist <strong>eine</strong> alpenquerende Straße, ist es aus. Dann braucht man gar nicht mehr<br />
viel weiterdiskutieren. Ansonsten kommen halt all diese Dinge wie<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung <strong>und</strong> so weiter zum Tragen. Wir werden an <strong>der</strong><br />
Sache weiter dranbleiben <strong>und</strong> werden weiter berichten. Ich bedanke mich bei<br />
Ihnen allen, dass Sie zu uns gekommen sind. Ich bedanke mich auch bei Ihnen,<br />
dass Sie sich dieser Diskussion gestellt haben, die vielleicht nicht ganz so<br />
angenehm ist für Sie, <strong>und</strong> wir bleiben an <strong>der</strong> Sache dran. Danke schön.“<br />
Tonbandabschrift <strong>der</strong> Fachabteilung Raumplanung/Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins vom<br />
5.12.2008<br />
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