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Case Management in Speyer - HealthCare Journal - B. Braun ...

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Welche Rolle kann, darf und muss die Industrie übernehmen?<br />

Wie nah darf sie sich am unmittelbaren Versorgungsgeschehen<br />

beteiligen?<br />

Die Industrie ist e<strong>in</strong> großer Know-how-Träger und im Grunde<br />

e<strong>in</strong> exzellenter Partner im Gesundheitswesen. Sie hat hohe <strong>in</strong>dikationsspezifische<br />

Kompetenzen und den Zugang zu Ärzten<br />

und Entscheidungsträgern. Dieses Potenzial wertschöpfend<br />

wie unternehmerisch e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen ist e<strong>in</strong>e Herausforderung für<br />

die Industrie im Gesundheitswesen. E<strong>in</strong>ige Unternehmen gehen<br />

bereits den Weg, <strong>in</strong>dem sie ihr bisheriges Kerngeschäft – etwa<br />

e<strong>in</strong> Produkt – ausdehnen und sich als Kompetenzpartner für die<br />

Versorgungsoptimierung und das Versorgungsmanagement profilieren.<br />

Die Industrie ist e<strong>in</strong>deutig gefordert, neue strategische<br />

Geschäftsfelder zu erschließen. E<strong>in</strong>e punktuelle Produktstrategie<br />

kann langfristig im Wettbewerb Nachteile br<strong>in</strong>gen, wenn es<br />

darum geht, den Marktzugang für das Produkt abzusichern und<br />

sich im Wettbewerb zu differenzieren. Vielmehr s<strong>in</strong>d Lösungen<br />

für die Versorgung und Therapie gefragt. Das heißt, die Industrie<br />

tut gut daran, sich als Know-how-Träger für den Prozess<br />

der Versorgung zu etablieren. Gleichsam kann die Industrie ihre<br />

<strong>Management</strong>kompetenzen nutzen und e<strong>in</strong> Versorgungsmanagement<br />

beispielsweise def<strong>in</strong>ierter Indikationen anbieten. Der Weg<br />

der Industrie im Gesundheitswesen ist h<strong>in</strong> zur Versorgung und<br />

Etablierung strategischer Geschäftsfelder.<br />

E<strong>in</strong> Vorteil für den Patienten ist nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> f<strong>in</strong>anzieller<br />

Vorteil für das Gesundheitssystem – wie kann das Problem<br />

gelöst werden?<br />

Das ist sicher e<strong>in</strong>e wichtige, auch hoch ethische Problemstellung.<br />

Als Beispiel kann hier angeführt werden, dass mediz<strong>in</strong>ische Verfahren<br />

und Weiterentwicklungen der Behandlung oft alle<strong>in</strong> dadurch<br />

kosten<strong>in</strong>tensiver s<strong>in</strong>d, da sie auch lebensverlängernd s<strong>in</strong>d.<br />

Wenn beispielsweise die Überlebensrate bei herzschwachen Pa-<br />

Versorgungsmanagement<br />

tienten mit telemediz<strong>in</strong>ischer Begleitung durchschnittlich länger<br />

ist, als bei Patienten ohne Telemediz<strong>in</strong>, dann ist dies e<strong>in</strong>e hoch<br />

ethische Problemstellung <strong>in</strong> der Frage, ob die Kostenträger die<br />

telemediz<strong>in</strong>ische Intervention <strong>in</strong> ihr Erstattungsprogramm mit<br />

aufnehmen. Diese und ähnliche Fragen werden im deutschen Gesundheitswesen<br />

bislang nicht offen diskutiert, faktisch werden<br />

diese Fragen entschieden <strong>in</strong> der Kosten- und Erstattungspolitik<br />

der Krankenversicherungen.<br />

Qualitätssicherung – wie lässt sie sich etablieren?<br />

Die Qualitätssicherung ist ke<strong>in</strong>e punktuelle Aktion, sondern immer<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verfahren e<strong>in</strong>gebettet, welches als systematischer Prozess<br />

angelegt ist. Das heißt, der sogenannte Qualitätskreislauf hat<br />

sich <strong>in</strong> der Praxis schon bewährt und dies nicht nur im Gesundheitswesen.<br />

Insofern kann man sagen, Qualitätssicherung lässt<br />

sich am besten etablieren als <strong>Management</strong>kreislauf, welcher von<br />

der Analyse und Konzeption bis h<strong>in</strong> zur Evaluation und Steuerung<br />

e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher und regelmäßiger Bestandteil des Betriebsablaufs<br />

im Krankenhaus oder im Versorgungsnetz ist.<br />

Wer s<strong>in</strong>d Ihrer Me<strong>in</strong>ung die Netzpartner bzw. wer sollte federführend<br />

bei der Steuerung der Versorgung tätig werden?<br />

Die Netzpartner s<strong>in</strong>d all die Dienstleister, die an der Patientenversorgung<br />

beteiligt s<strong>in</strong>d. Dazu zählt dann nicht nur der Arzt und die<br />

Pflege, sondern auch die Gesundheits<strong>in</strong>dustrie mit ihren Produkten<br />

und ihrem Know-how. Je umfassender das Versorgungsnetz<br />

ist, desto höher wird die Qualität und desto erfolgreicher wird es<br />

langfristig arbeiten können. Um mögliche verschiedene Interessen<br />

im Versorgungsnetz auch auf der Führungsebene zu bündeln,<br />

sollten die zentralen Dienstleister auch im Vorstand e<strong>in</strong>es solchen<br />

Netzes mit <strong>in</strong>volviert se<strong>in</strong>. Für das Netzmanagement braucht es<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Kompetenzen der Kommunikation, Ökonomie<br />

und der Versorgungsprozesse. In erfolgreichen Netzen werden die<br />

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