Netzwerk magazin Januar 2013 - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Netzwerk magazin Januar 2013 - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
Netzwerk magazin Januar 2013 - Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
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Wie wollen Sie<br />
von uns hören?<br />
Berichte über<br />
Katell Gélébart<br />
heimspiel.<br />
Teach First Deutschland<br />
Hauptstadtresidenz<br />
Stipendiatentreffen<br />
01<br />
13<br />
<strong>Netzwerk</strong><br />
<strong>magazin</strong><br />
Thema<br />
Wie wollen Sie<br />
von uns hören?
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Editorial<br />
Wie wollen Sie von uns hören?<br />
Editorial<br />
Nahezu jede Organisation beschäftigt sich in der einen oder anderen<br />
Weise damit, wie sie über ihre Arbeit informiert, ihr Handeln öffentlich<br />
darstellt oder Transparenz zu ihrem Tun erzeugt. Auch die <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> F.V.S. stellt sich in regelmäßigen Abständen die Frage, wie sie ihre<br />
Kommunikation sinnvoll weiterentwickeln kann.<br />
So wurden in den letzten Jahren verschiedene Formate erprobt und entwickelt:<br />
Traditionelle Gedenkschriften wurden von einem moderneren,<br />
sorgfältig gestalteten Jahrbuch abgelöst, Flyer und Informationsbroschüren<br />
erarbeitet und ein umfassender, dreisprachiger Internet Auftritt ausgebaut.<br />
Wie viele vergleichbare Institutionen auch hat die <strong>Stiftung</strong> heute<br />
ein durchdachtes „Corporate Design“, Farben, Schriften und Logo sind definiert<br />
und erlauben einen Wiedererkennungseffekt in einer immer bunter<br />
werdenden <strong>Stiftung</strong>slandschaft. Drei maßgebliche Grundüberzeugungen<br />
prägen dabei die Kommunikation der <strong>Stiftung</strong>:<br />
• Jede Form der Öffentlichkeitsarbeit und der Kommunikation sollte<br />
den <strong>Stiftung</strong>szwecken beziehungsweise den Zielen der <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />
dienen. So sollen die von der <strong>Stiftung</strong> geförderten Personen, Projekte<br />
und Vorhaben im Vordergrund jeder Berichterstattung stehen,<br />
nicht die <strong>Stiftung</strong> selbst, die dort handelnden Personen oder gar der<br />
Stifter. Auch für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gilt: <strong>Stiftung</strong>sarbeit<br />
ist kein Selbstzweck, sondern muss die Anliegen der von der <strong>Stiftung</strong><br />
Geförderten in deren Sinne voran bringen.<br />
• Auch in der Kommunikation gilt die aus der Architekturtheorie stammende<br />
Erkenntnis „form follows function“. So muss sich die Kommunikation<br />
der <strong>Stiftung</strong> den inhaltlichen Erfordernissen der bearbeiteten<br />
Themen und Arbeitsbereichen methodisch anpassen. Immer<br />
wieder versuchen wir, eine Kongruenz und Authentizität von Inhalten<br />
und Botschaft anzustreben. Dies gilt besonders, aber nicht nur in der<br />
Darstellung der Geschichte der <strong>Stiftung</strong>. Besonders wichtig ist uns<br />
dieser Anspruch dort, wo wir Menschen durch die Zuerkennung von<br />
Preisen auszuzeichen suchen. Hier gilt, dass wir nie über sie, sondern<br />
stets nur mit ihnen und ihrem Einverständnis kommunizieren.<br />
2 3<br />
Editorial<br />
• Schließlich beginnt jedes Nachdenken über Kommunikation mit<br />
der Reflektion über die Zielgruppe der jeweiligen <strong>Stiftung</strong>saktivität<br />
und deren Informations- und Dialoginteresse. In einem sich ständig<br />
erneuernden <strong>Stiftung</strong>sprogramm ist auch das Nachdenken über die<br />
Bedürfnisse sich ständig verändernder Zielgruppen ein wichtiger Aspekt.<br />
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die <strong>Stiftung</strong> mit ihren Weihnachtsgrüßen<br />
2012 viele der ihr verbundenen Menschen danach gefragt, wie und<br />
wozu diese zukünftig von ihr hören wollen. In Zeiten sich rapide verändernder<br />
Kommunikationsgewohnheiten, einer unübersehbaren Vielfalt<br />
von medialen Informationsmöglichkeiten sowie einer großen Flut an auch<br />
unverlangt zugesandten Informationen ist es nicht nur sinnvoll, sondern<br />
auch Ausdruck von Respekt, Menschen zu ihren Informationsbedürfnissen<br />
zu befragen.<br />
Und so fragen wir auch Sie als Leserinnen und Leser des <strong>Netzwerk</strong>-Magazins:<br />
Was ist Ihnen wichtig? Wie wollen Sie von uns zukünftig hören?<br />
Zögern Sie nicht, uns Rückmeldung nicht nur zu dieser Ausgabe, sondern<br />
auch zu unserer Kommunikation mit Ihnen generell zu geben. Denn es ist<br />
uns wichtig, dass Sie auch in Zukunft gerne von uns hören.<br />
Ansgar Wimmer<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Titelbild:<br />
Weihrelief für eine erhörende Gottheit<br />
griechisch, 4. Jh. v.Chr.<br />
Marmor<br />
Inhalt<br />
4 5<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
6<br />
12<br />
16<br />
19<br />
22<br />
24<br />
26<br />
32<br />
36<br />
Editorial<br />
Förderungen und Projekte<br />
Ein Preis mit Nebenwirkungen<br />
(Elb-)Philharmonie für Hannover<br />
heimspiel.<br />
Was ist wichtig?<br />
Frischer Wind fürs Klassenzimmer<br />
Die Hauptstadtresidenz<br />
Stipendiatentreffen<br />
One man makes a difference<br />
Impressum | Bildnachweis<br />
Kurz gemeldet<br />
Menschen<br />
Thema<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
Texte publik gemacht<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
open studios<br />
Eine Gesellschaft braucht Impulse von<br />
Künstlern, braucht ihren kritischen, ironischen<br />
oder überraschenden Blick auf<br />
das Zeitgeschehen. Um Ideen entwikkeln<br />
zu können, brauchen Künstlerinnen<br />
und Künstler ihrerseits Raum für Kreativität.<br />
Daher erhalten seit dem Jahr 2010<br />
jeweils sechs Studierende aus der ganzen<br />
Welt die Möglichkeit für ein Semester in<br />
Hamburg zu studieren, zu arbeiten und<br />
zu schaffen. Während dieser Zeit leben<br />
sie in Wohnateliers, die für sie im Karolinenviertel<br />
eingerichtet wurden.<br />
open<br />
studios<br />
Hochschule für bildende Künste Hamburg – School of the Museum of Fine Arts Boston – China Academy of Art Hangzhou – San Francisco Art Institute –<br />
Goldsmiths Art Department London – École Nationale Supérieure des Beaux Arts Paris – Akademie der bildenden Künste Wien<br />
Studierende der Hochschule für bildende<br />
Künste Hamburg (HFBK) stehen ihren<br />
internationalen Kommilitonen dabei<br />
zur Seite. Sie erhalten anschließend die<br />
Möglichkeit selbst im Ausland zu studieren<br />
und dort Erfahrungen zu sammeln.<br />
Ende <strong>Januar</strong> öffnen die sechs internationalen<br />
Künstler, die momentan die<br />
Wohnateliers nutzen, ihre Tore und stellen<br />
ihre Arbeiten für drei Tage aus. Die<br />
Studierenden kommen dieses Jahr aus<br />
Großbritannien, Österreich, Frankreich<br />
und China.<br />
Am 24. <strong>Januar</strong> findet ab 19:00 Uhr die<br />
Eröffnung statt. Anschließend ist die<br />
Ausstellung noch bis zum 27. <strong>Januar</strong> täglich<br />
von 14-18 Uhr geöffnet.<br />
Karolinenstraße 2a, Haus 4 und 5, 20357<br />
Hamburg<br />
Deutsch-Armenische<br />
Konzertreihe<br />
Kurz gemeldet<br />
Gleich zwei Konzerte konnte die<br />
Deutsch-Armenische Musikgesellschaft<br />
e.V. im letzten Jahr veranstalten und<br />
konnte an beiden Terminen ausverkaufte<br />
Säle verzeichnen. Mitte Oktober und<br />
Ende November bespielten verschiedene<br />
deutsche und armenische Künstler das<br />
Schloss, sowie die Karlsburg in Karlsruhe.<br />
Werke von deutschen Komponisten wie<br />
Bach oder Brahms wurden dabei ebenso<br />
gespielt wie armenische Stücke z. B. von<br />
Aram Chatschaturjan.<br />
Prominente Gäste, wie der Honorarkonsul<br />
der Republik Armenien Günter Pilarsky,<br />
oder der Vorsitzende des Zentralrats<br />
der Armenier Azat Ordukhanyan gehörten<br />
zu den begeisterten Zuhörern.<br />
Initiiert und organisiert wurden die Konzerte<br />
maßgeblich von der Vorsitzenden<br />
der Deutsch-Armenischen Musikgesell-<br />
schaft e.V. und ehemaligen <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong><br />
Stipendiatin Ani Aghabekyan. Für die<br />
Konzertreihe erhielt sie u. a. eine Förderung<br />
der <strong>Stiftung</strong>.<br />
Kurz gemeldet<br />
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entscheidet über die Vergabe.<br />
6 7<br />
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<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
KRASS. Das Kulturcrashfestival<br />
Globalisierung, Beschleunigung, politische<br />
und wirtschaftliche Krisen, machen<br />
die Welt immer unübersichtlicher. Die<br />
Menschen sind schneller unterwegs, fahren<br />
weiter weg und schaffen so eine gewisse<br />
„(Un-)Ordnung“, die sich auf das<br />
ganze gesellschaftliche Leben auswirkt.<br />
Es entsteht eine neue kreative Energie,<br />
die für künstlerische und kulturelle Ansätze<br />
genutzt werden kann.<br />
Das KRASS-Frestival auf Kampnagel,<br />
vom 5. bis 15. Dezember beschäftigte<br />
sich mit genau diesen Veränderungen<br />
und Bewegungen. Wer und was bewegt<br />
dabei die Gesellschaft? Das „ewig aktuelle<br />
Stichwort“ Integration stand im<br />
Mittelpunkt der Veranstaltung. Inter-,<br />
multi- und transkulturelle Gesellschaftsmodelle<br />
wurden in Vorträgen, Diskussionen,<br />
Filmen, Musik, Theater und Tanz<br />
berhandelt.<br />
Entwickelt wurde das Konzept vom hamburger<br />
Theaterregisseur Branko Simic,<br />
Der aus Bosnien stammende Simic ist<br />
Alumni der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
und erhielt eine Förderung für das Festival.<br />
Verleihung des Max-Brauer-Preises 2012 im hamburgmuseum<br />
Kurz gemeldet<br />
Max-Brauer-Preisverleihung 2012<br />
Vor etwa 350 geladenen Gästen fand am<br />
12. September 2012 die Verleihung des<br />
Max-Brauer-Preises im hamburgmuseum<br />
statt. Unter der gläsernen Überdachung<br />
des Innenhofes – also in gewisser<br />
Weise unter freiem Himmel – zog sich<br />
das Thema Sprache wie ein roter Faden<br />
durch die gesamte Veranstaltung und<br />
verband die einzelnen Elemente miteinander.<br />
Verbunden wurden auch die Preisträger,<br />
denn in diesem Jahr wurde der<br />
Preis gleich zwei Mal verliehen: Die Initiative<br />
„Dialog in Deutsch“ und das Ehepaar<br />
Grolle sind die gemeinsamen Preisträger<br />
des Max-Brauer-Preises 2012.<br />
Die Arbeit und das Wirken beider Preisträger<br />
wurde den Gästen in zwei besonderen<br />
Laudationes nahe gebracht: Prof.<br />
Dr. Fanklin Kopitzsch, Mitglied des Preiskuratoriums,<br />
holte sich mit allen vier<br />
Kindern des Ehepaar Grolles familiäre<br />
Unterstützung für seine Rede. Gemeinsam<br />
stellten die Kinder nicht nur die<br />
Arbeit ihrer Eltern vor, sondern gaben in<br />
gekonnt humoristischer Weise auch Einblicke<br />
in deren private Seite – ganz zur<br />
Freude der Gäste und der Preisträger. Die<br />
Kurz gemeldet<br />
Initiative „Dialog in Deutsch“ wurde von<br />
der Vorsitzenden des Preiskuratoriums,<br />
Marianne Tidick, portraitiert.<br />
Für die musikalische Untermalung sorgten<br />
zwei Ensembles, welche sowohl die<br />
Beatles, als auch Bach wiederaufleben<br />
ließen. Neben diesen klangvollen Einwürfen<br />
unterhielt der Poetry-Slammer<br />
Max Kennel mit seinem Gedicht „Babylon“<br />
die Gäste, die anschließend begeistert<br />
den zugehörigen Text verlangten.<br />
„Dialog in Deutsch“ ist ein Projekt der<br />
Bücherhallen, das Erwachsenen mit Migrationshintergrund<br />
einen Raum bietet<br />
ihre Deutschkenntnisse zu tranieren und<br />
zu vertiefen. Dr. Ingeborg und Prof. Dr.<br />
Joist Grolle sind Historiker, die seit vielen<br />
Jahren einen wichtigen Beitrag zu Erforschung<br />
und Vermittlung der Geschichte<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg leisten.<br />
Kultursommer in Siggen<br />
Anna Depenbusch beim Kultursommer in Siggen<br />
Mit einem Cello-Klavier-Konzert ging<br />
2012 der Kultursommer in Siggen zu<br />
Ende. Mit zwölf interessanten Konzerten<br />
und Vorträgen wurden die zahlreichen<br />
Besucher wieder gut unterhalten und informiert.<br />
Die Veranstaltungen reichten<br />
von Klassikk über Jazz bis zum Chanson.<br />
Hamburger Künstlerinnen, wie Anna<br />
Depenbusch waren dabei ebenso zu<br />
Gast, wie das tschechische Bennewitz<br />
Quartett, oder die aus Russland stammende<br />
Tatjana Charalgina.<br />
Somit ist das Programm für dieses Jahr<br />
abgeschlossen und lässt Platz für die Vorfreude<br />
auf den nächsten Kultursommer<br />
in Siggen <strong>2013</strong>.<br />
Punkt ohne Wiederkehr<br />
Nach intensiver Vorbereitung wurde<br />
am 27. November die neue Ausstellung<br />
„Punkt ohne Wiederkehr“ in der Galerie<br />
im Georgshof eröffnet.<br />
Darin konzentriert sich die Künstlerin<br />
Natalia Załuska auf kleinformatige Arbeiten.<br />
Diese entstehen häufig als „Proben“,<br />
die den großformatigen Arbeiten vorangehen<br />
und somit eine Art ganz persönlichen<br />
und intuitiven Tagebuchs bilden.<br />
Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit<br />
von Natalia<br />
Załuska steht die<br />
Beschäftigung mit<br />
dem malerischen<br />
Raum sowie mit<br />
den Möglichkeiten<br />
und Grenzen des<br />
ausgewählten Mediums.<br />
Sie greift<br />
in ihrer Malerei oft<br />
auf dieselben Motive<br />
zurück: Linien,<br />
Dreiecke, Farbflächen.<br />
Ihr Ansatz<br />
ist abstrakt. Unterschiedliches Bildmaterial<br />
und wirklichkeitsnahe Zusammenhänge<br />
sind jedoch relevant für die Entstehung<br />
ihrer Arbeiten. Ihre malerische<br />
Reflexion spiegelt sich im Umgang mit<br />
dem Bildträger und der Farbe wieder. Oft<br />
beziehen sich die bearbeiteten Themen<br />
8 9<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
auf die Tradition der Moderne in Kunst<br />
und Architektur.<br />
Die aktuelle Ausstellung ist noch bis zum<br />
22. Februar <strong>2013</strong> täglich von 14 bis 17<br />
Uhr (Freitags bis 16 Uhr) zu sehen in der<br />
Galerie im Georgshof (Georgsplatz 10,<br />
20099 Hamburg)<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.toepfer-fvs.de/galerie-georgshof.<br />
html<br />
Baladi-Ensemble nach Palästina<br />
Vom 09.12. bis zum 23.12.2012 fand<br />
das „Baroque Music Festival 2012“ in<br />
Palästina statt. Im Rahmen dieses Festi-<br />
Das Baladi-Ensemble<br />
Kurz gemeldet<br />
vals wurden neben den üblichen Konzertorten<br />
auch hirstorische Orte, wie z.B.<br />
das Sabastia Amphitheater (Nablus), die<br />
historische orthodoxe Kirche (Taybeh<br />
bei Ramallah), oder der Kulturpalast von<br />
Ramallah bespielt.<br />
Durch die Förderung der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong><br />
<strong>Stiftung</strong> F.V.S. konnte die Musikgruppe<br />
„Baladi-Ensemble“ an diesem Festival<br />
teilnehmen und zu seinem Gelingen beitragen.<br />
Das Ensemble besteht aus vier<br />
Künstlerinnen und Künstlern aus Italien,<br />
Großbritannien und Palästina und macht<br />
sowohl alte, als auch neue Musik. Es hat<br />
sich experimentellen Arrangements und<br />
Projekten mit interkulturellem Schwerpunkt<br />
verschrieben.<br />
Zum Ensemble gehört die Sängerin und<br />
Violinspielerin Emily Dreyfus, Alumni<br />
der „Hanseatic Scholarships for Britons“<br />
der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. in Kooperation<br />
mit den Universitäten Oxford<br />
und Cambridge. Ebenfalls <strong>Stiftung</strong>salumni<br />
und Mitglied der Gruppe ist der<br />
Flötist Ahmed R. Qatamesh.<br />
Kurz gemeldet<br />
Hamburger Winterreise<br />
Bereits am 21. November wurde der<br />
Liederzyklus „Winterreise“ von Franz<br />
Schubert, kombiniert mit Erfahrungsberichten<br />
wohnungsloser Menschen<br />
aufgeführt. Es handelte sich um ein gemeinsames<br />
Projekt der Hauptkirche St.<br />
Petri und Hinz&Kunzt, dem Hamburger<br />
Straßen<strong>magazin</strong>. Stefan Weiller, Initiator<br />
der „Winterreisen“ und Journalist aus<br />
Frankfurt, führte Interviews mit Verkäufern<br />
in der Hinz&Kunzt-Redaktion. Die<br />
Interviewpartner, die alle obdachlos sind<br />
oder waren, erzählten ihm aus ihrem<br />
Leben. Diese Erzählungen bildeten die<br />
Grundlage für die Texte, die zwischen<br />
den Liedern vorgetragen wurden und<br />
sich auf diese Weise lebendig mit dem<br />
Liederzyklus verbindeten.<br />
Die Vorstellung war sehr gut besucht<br />
und wurde von allen beteiligten als gro-<br />
ßer Erfolg bewertet.<br />
„Wenn die Winterreise mit Erfahrungsberichten<br />
von Obdachlosen verwoben<br />
wird, blickt man durch die Musik näher<br />
dorthin, wo Menschen auf der Straße,<br />
in der Kälte, inmitten von Passanten, auf<br />
Wärme und auf konkrete Hilfe angewiesen<br />
sind“, so die Schirmherrin des Projektes<br />
Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel<br />
Hamburg und Lübeck.<br />
Die Hamburger Veranstaltung ist Teil des<br />
bundesweiten Kunstprojekts Deutsche<br />
Winterreise, das seit 2009 in Deutschland<br />
und im benachbarten Ausland<br />
Aufführungen mit ausgegrenzten und<br />
wohnungssuchenden Menschen veranstaltet.<br />
www.deutsche-winterreise.de<br />
10 11<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Ein Preis mit Nebenwirkungen<br />
Wie geht es der KAIROS-Preisträgerin 2012<br />
Katell Gélébart?<br />
Anfang des Jahres erhielt Katell Gélébart<br />
den KAIROS-Preis. Wie hat sich diese Auszeichnung<br />
auf das Leben und Schaffen<br />
der Öko-Designerin ausgewirkt? Hat sich<br />
ihr Alltag verändert? Hat sie neue Wege<br />
gehen, neue Projekte anschieben können?<br />
Diese Fragen haben wir der Preisträgerin<br />
gestellt – und interessante Antworten bekommen.<br />
Die gebürtige Französin Katell Gélébart<br />
hat sich als Recycling-Künstlerin einen<br />
Namen gemacht. Schon in ihrer Kindheit<br />
begann sie aus Müll und weggeworfenen<br />
Stoffresten Mode und Möbel für ihre<br />
Puppen zu kreieren. 1998 gründete sie<br />
in Amsterdam den Modeladen „ART<br />
D’ECO“, dessen Name zum Programm<br />
wurde: Unter diesem Label verkauft sie<br />
mittlerweile Recycling-Kleidung in der<br />
ganzen Welt.<br />
Katell Gélébart versteht sich als moderne<br />
Nomadin. Sie lebt und arbeitet in Europa,<br />
in Indien, in der Türkei oder in Neuseeland.<br />
Dort, wo sie sich für einige Wochen<br />
oder Monate niederlässt, gibt sie Workshops<br />
und zeigt Interessierten, wie aus<br />
Müll originelle und kreative Kunstwerke<br />
oder Alltagsgegenstände entstehen können.<br />
Dabei steht die Nachhaltigkeit an<br />
oberster Stelle: Es werden ausschließlich<br />
bereits vorhandene Materialien genutzt,<br />
die möglichst so kombiniert werden,<br />
dass kein Abfall entsteht. Auf chemisch<br />
behandelte Stoffe verzichtet sie ganz.<br />
Menschen<br />
Im Oktober 2011 wurde Katell Gélébart<br />
vom unabhängigen Kuratorium des<br />
KAIROS-Preises als Preisträgerin 2012<br />
gewählt. Diese Auszeichnung kam für<br />
sie völlig überraschend. Umso dankbarer<br />
war und ist sie dafür, dass ihre Arbeit gebührend<br />
gewürdigt wird. Im März 2012<br />
fand die festliche Preisverleihung im<br />
Deutschen Schauspielhaus in Hamburg<br />
statt.<br />
„I was flying, happy, surrounded by my<br />
loved ones, congratulated by strangers<br />
and fans“<br />
schildert Gélébart die festliche Atmosphäre.<br />
Die vielen Gäste, die Laudatoren<br />
und die an der Zeremonie beteiligten<br />
Künstler ließen sie diesen Tag in ganz besonderer<br />
Erinnerung behalten. Zugleich<br />
erhielt sie die Möglichkeit, ihre Objekte<br />
im Museum für Kunst und Gewerbe<br />
Hamburg auszustellen. Ihre Werke an<br />
einem solch renommierten Ort präsentieren<br />
zu können, war für sie genauso bedeutend<br />
wie die Preisverleihung selbst.<br />
Auf einem Foto sieht man sie lächelnd<br />
auf der Treppe vor dem Ausstellungssaal<br />
stehen; hinter ihr die Besucher, die interessiert<br />
und vertieft die ausgestellten<br />
Objekte betrachten. In ihrem Gesicht<br />
spiegeln sich Glück und Stolz, aber auch<br />
Bescheidenheit. Und so resümierte sie<br />
am Ende des Tages:<br />
12 13<br />
Menschen<br />
„I was the queen of the day and it’s<br />
a wonderful feeling – for one day. It<br />
shouldn’t be more, then it gets to your<br />
head…“<br />
Die Wirkung des Preises ging weit über<br />
den Tag der Preisverleihung hinaus. Das<br />
große und anhaltende mediale Interesse<br />
an ihrer Arbeit, die zahlreichen Einladungen<br />
zu Lesungen, Veranstaltungen und<br />
Workshops prägten die nächsten Wochen<br />
und Monate. Ein Verlag schlug ihr<br />
Katell Gélébart vor ihrer Ausstellung<br />
die Herausgabe einer Biographie vor, die<br />
im Februar <strong>2013</strong> erscheinen wird. Sie<br />
blieb in Bewegung, führte ihre Projekte<br />
in Osteuropa weiter, zog für einige Monate<br />
nach Berlin und gestaltete dort mit<br />
Secondhand-Möbeln und gebrauchten<br />
Stoffen die Inneneinrichtung der Hauptstadtresidenz<br />
„Unter der Linde 1“ (siehe<br />
Seite 21).<br />
Neben der gestiegenen Aufmerksamkeit<br />
und großen Nachfrage brachte der Preis<br />
aber auch viel Ruhe mit sich, vor allem in<br />
Bezug auf ihre finanzielle Situation.<br />
„For the first time in 15 years I do not<br />
have to worry about money.“<br />
beschreibt Katell Gélébart die gewonnene<br />
finanzielle Sicherheit, die ihr neue<br />
Möglichkeiten und Freiheiten eröffnet.<br />
Die Chance inne zu halten und die letz-<br />
ten Jahre Revue passieren zu lassen oder<br />
auch zu evaluieren, ist für eine Künstlerin<br />
mindestens genauso wichtig, wie neue<br />
Projekte zu planen. Für beides hatte Gélébart<br />
nun genügend Zeit. Sie nutzte den<br />
Moment, um ihre Arbeitsweise zu überdenken<br />
und zu verbessern genauso wie<br />
sich über die Zukunft Gedanken zu machen.<br />
Welche neuen Projekte stehen an?<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
In welche Richtung<br />
soll es in der nächsten<br />
Zeit gehen?<br />
Heute, neun Monate<br />
nach der Preisverleihung,<br />
hat Katell<br />
Gélébart neue<br />
Produktideen entwickelt.<br />
Eine davon<br />
ist schon erhältlich:<br />
Öko-Schuhe. Wie<br />
üblich werden für<br />
diese Schuhe bereits<br />
vorhandene,<br />
nicht mehr benötigte<br />
Materialien<br />
verwendet. Doch<br />
ein besonderes<br />
Augenmerk wird<br />
auf die Umweltverträglichkeit<br />
gelegt.<br />
Die Schuhe sind zu<br />
Menschen<br />
100% natürlich abbaubar,<br />
können also<br />
ausgetragen, dann<br />
auf den Kompost<br />
geworfen und irgendwann<br />
als Pflanzenerdeweiterverwendet<br />
werden.<br />
Der KAIROS-Preis<br />
hat das Leben von<br />
Katell Gélébart<br />
nicht verändert.<br />
Vielmehr wurde sie<br />
im rechten Moment<br />
bestärkt, ihren Weg<br />
(weiter) zu gehen.<br />
Man kann also gespannt<br />
sein wohin<br />
es sie als nächstes<br />
führt.<br />
Ein aktueller Artikel über Katell Gélébart ist kürzlich im Magazin „natur“<br />
(Ausgabe 1/<strong>2013</strong>) erschienen und kann hier nachgelesen werden.<br />
sd<br />
14 15<br />
Menschen<br />
Katell Gélébart nach der Verleihung des KAIROS-Preises 2012<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Hamburgs größte Baustelle, und sicherlich<br />
auch eines der meist diskutierten<br />
Themen auf Hamburger Straßen: die<br />
Elbphilharmonie. Beim Anblick der gigantischen<br />
Kräne und Container und<br />
mit Sicht auf die doch recht fragwürdige<br />
Planung und Umsetzung dieses Mega-<br />
Projektes, mag der ein oder andere vielleicht<br />
schon mal vollmundig verkündet<br />
haben: „Ich hätte das ja viel besser und<br />
schneller gemacht“. Meist findet man<br />
hinter diesen Ankündigungen nur recht<br />
wenig Substanz, die solche Voraussagen<br />
belegen könnten. Anders aber bei den<br />
19 Architekturstudierenden der Leibniz<br />
Universität Hannover, die Mitte November<br />
für eine Woche zu Gast im Gut Siggen<br />
waren. Angeleitet wurden sie von<br />
Professor Jörg Friedrich vom Institut für<br />
Entwerfen und Gebäudelehre. Bereits<br />
zum sechsten Mal ist dieser gemeinsam<br />
mit seinen Studierenden zu Gast in Siggen<br />
und genießt es, sich vollkommen auf<br />
die Arbeit konzentrieren zu können.<br />
Zwischen Modellbau und 3d-Grafik<br />
(Elb-)Philharmonie<br />
für Hannover<br />
Architekturseminar der Uni Hannover<br />
tagt zum sechsten Mal in Siggen<br />
Thema<br />
Philharmonie – das war also das Thema.<br />
Doch nicht etwa an der Elbe, sonder am<br />
Maschsee in Hannover. So sah die erste<br />
Idee für den Inhalt des Architekturseminars<br />
aus. Jeder Teilnehmer bekam den<br />
Auftrag eine Philharmonie für Hannover<br />
zu entwerfen. In Aussehen, Form und<br />
Größe waren den Nachwuchsarchitekten<br />
keine Grenzen gesetzt und sogar<br />
den Standort konnten sie teilweise selbst<br />
wählen. Mit diesen Vorgaben bzw. eher<br />
ohne große Vorgaben legten die Studierenden<br />
los: Zunächst gaben Professor<br />
Friedrich und seine Wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter Peter Haslinger und Oliver<br />
Thiedmann einen kleinen Input in Form<br />
von Fotowänden mit Entwürfen und Bildern<br />
von bereits gebauten Gebäuden.<br />
Davon inspiriert sollten die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer selbst Ideen<br />
entwickeln; teilweise noch sehr abstrakt,<br />
teilweise schon recht präzise. Genauso<br />
unterschiedlich war auch der Stand der<br />
Studierenden: Während manche kurz<br />
vor ihrer Bachelor-Arbeit<br />
standen, kümmerten sich<br />
andere bereits um ihren<br />
Master und zwei standen<br />
sogar vor ihrem Diplom<br />
und arbeiteten an eigenen<br />
Projekten. Ungeachtet dieser<br />
Heterogenität, oder<br />
gerade deswegen stand der<br />
Austausch innerhalb der<br />
Gruppe immer an oberster<br />
16 17<br />
Thema<br />
Stelle. Jeder Entwurf und jede Idee wurden<br />
nicht nur von den drei Seminarleitern,<br />
sondern vom ganzen Kollektiv kritisch<br />
betrachtet. „Auf diese Weise wird<br />
man ständig gezwungen seinen Entwurf<br />
zu verteidigen und reflektiert damit seine<br />
eigene Arbeit immer wieder“, so ein<br />
Teilnehmer.<br />
Der damit verbundene leichte Druck<br />
wirkt sich aber keineswegs auf das Gemeinschaftsgefühl<br />
aus, da waren sich<br />
alle einig. Im Gegenteil, die Tage wurden<br />
nicht selten mit langen Spielabenden im<br />
gemütlichen Kaminzimmer beschlossen.<br />
Diese, sowie Ausflüge an den nahen<br />
Ostseestrand, waren Abwechslung zum<br />
Reißbrett an dem neue Zuschauerränge<br />
mit gutem Blick auf die Bühne zu entwerfen<br />
waren.<br />
Nach fünf solchen schönen Tagen, in<br />
denen fleißig gearbeitet, fürstlich gespeist<br />
und freundschaftlich gespielt<br />
wurde, kam mit dem Sonntag auch der<br />
entscheidende Tag, an dem die Entwürfe<br />
vorgestellt und abschließend besprochen<br />
wurden. Dabei wurde der normale<br />
Planungsprozess teilweise von hinten<br />
aufgerollt, indem aus den Visionen und<br />
Luftschlössern jeweils zwei Bilder erstellt<br />
wurden, die einen Eindruck der neuen<br />
Philharmonie vermitteln sollen. Im realen<br />
Architekturgeschäft werden diese<br />
Bilder natürlich erst am Ende produziert,<br />
wenn der fertige Entwurf den Auftraggebern<br />
präsentiert wird, doch hier sollten<br />
die Studierenden sich ausprobieren. Und<br />
das gelang ihnen in bewundernswertem<br />
Maße: Gänzlich unterschiedliche und<br />
einzigartige Bilder wurden der Gruppe<br />
am Sonntagabend präsentiert. Die einen<br />
aus einem realen, abfotografierten Modell,<br />
die anderen am Computer entstanden,<br />
hatte man immer die tausenden<br />
Leute vor Augen, die diesen neuen Ort<br />
erobern und mit Leben und Musik füllen<br />
Ein Philharmonie-Modell<br />
würden. Professor Friedrich und seinen<br />
Kollegen fehlte am Ende der Vorstellung<br />
förmlich die Sprache, bei diesen kreativen<br />
Präsentationen. Denn nicht nur die<br />
Bilder selbst beeindruckten, sondern<br />
auch die Art der Vorstellung: Einen 90<br />
Sekunden langen Brief durften die neuen<br />
Architekten vorlesen, der das Erlebnis<br />
eines Besuchers in der neuen Philharmonie<br />
vermitteln sollte. Diese alternative<br />
Art der Darbietung kam gut an, da sie die<br />
Veranstaltung einerseits beschleunigt<br />
und gleichzeitig auflockert.<br />
Nach dieser gelungenen Abschlusspräsentation<br />
geht die Arbeit richtig los, da<br />
nun die Entwürfe präzisiert werden müssen<br />
und Dinge wie die Statik, die Finanzen<br />
oder die allgemeine Umsetzbarkeit<br />
bedacht werden müssen.<br />
Zunächst konnten alle Beteiligten aber<br />
auf ein paar erfolgreiche und produktive<br />
Tage zurückblicken. Die Studierenden<br />
hatten wieder einmal viel gelernt und<br />
das Organisationsteam konnte sich an<br />
den fantastischen Entwürfen erfreuen.<br />
So feierte man gemeinsam noch bis in<br />
den Montagmorgen hinein und genoss<br />
die Siggener Atmosphäre noch ein letztes<br />
Mal.<br />
sd<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Umbau in Siggen<br />
Während der Betrieb im<br />
Gut Siggen weitergeführt<br />
wird und Architekturseminare<br />
und die verschiedensten<br />
anderen Gruppen<br />
zu Gast sind, wird hinter<br />
den Kulissen noch mehr<br />
als sonst gearbeitet, denn:<br />
das Herrenhaus wird renoviert.<br />
„Irgendwann wurde es<br />
einfach Zeit die Einrich-<br />
tung und die Zimmer zu<br />
erneuern“, so die für Sig-<br />
Thema<br />
gen zuständige Programmreferentin der <strong>Stiftung</strong> Uta Gielke. Der rechte Flügel wurde<br />
bereits im Laufe des Jahres fertiggestellt und kann mittlerweile schon von neuen Gästen<br />
bewundert und bewohnt werden. Ebenso der Speiseraum, in neuem Anstrich. Der linke<br />
Flügel befindet sich noch im Umbau.<br />
Doch nicht nur die Einrichtung<br />
wird erneuert,<br />
auch neue Namen bekommen<br />
die Zimmer.<br />
Statt der langweiligen<br />
Nummern, schallen in<br />
Siggen künftig europäische<br />
Städtenamen durch<br />
die Gänge:.<br />
An solchen Details, kann<br />
man schon erahnen, dass<br />
auch in Zukunft Komfort<br />
und Behaglichkeit bis in<br />
. . . wird vom Nahen das Gerüst doch deutlich.<br />
Aus dieser Sicht noch recht unauffällig . . .<br />
alle Kleinigkeiten in Siggen<br />
herrschen wird.<br />
Neben diesen Einzelheiten, werden mit dem Umbau auch ganz praktische Ziele verfolgt:<br />
So konnte die Kapazität des Herrenhauses erhöht werden, sodass in Zukunft mehr Gäste<br />
gleichzeitig in Siggen residieren können. Zudem wird der Schwerpunkt von Doppelzimmern<br />
mehr auf Einzelzimmer verlegt.<br />
Von den gegenwärtigen Arbeiten bekommen die Gäste jedoch nicht viel mit, wenngleich<br />
sich einige bereits an den neuen Zimmern erfreuen können. Der Service geht nach wie<br />
vor weiter und einzig die Gerüste um das Herrenhaus lassen ahnen, dass dort noch fleißig<br />
gebaut wird.<br />
18 19<br />
Thema<br />
heimspiel.<br />
Das Bildungsprojekt der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
und der Joachim Herz <strong>Stiftung</strong><br />
Seit Juni 2012 unterstützt „heimspiel“<br />
den Auf- und Ausbau von Bildungslandschaften<br />
in den zwei Hamburger Quartieren<br />
Hohenhorst und Neuwiedenthal/<br />
Hausbruch, um mit den Akteuren vor Ort<br />
Lücken „zwischen“ unterschiedlichen Angeboten<br />
zu erkennen und Doppelungen zu<br />
vermeiden. Besonders wichtig ist in diesem<br />
Zusammenhang der partizipatorische<br />
Ansatz, weil eine Bildungslandschaft nur<br />
dann funktionieren kann, wenn wirklich<br />
alle mit Bildungsfragen betrauten Menschen<br />
an einem Strang ziehen.<br />
In diesem Rahmen setzen sich die <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. und die Joachim<br />
Herz <strong>Stiftung</strong> dafür ein, dass die lokalen<br />
Bildungsakteure mit aufeinander abgestimmten<br />
Konzepten arbeiten und die<br />
Kinder und Jugendlichen so möglichst<br />
optimal auf ihrem Bildungsweg begleiten.<br />
Die „heimspiel“-Mitarbeiterinnen<br />
verstehen sich dabei vor allem als helfende<br />
<strong>Netzwerk</strong>er. Sie unterstützen zum<br />
Beispiel, indem sie externe Expertise einholen,Konzepte<br />
mit<br />
entwickeln,<br />
Fortbildungenorganisieren,Zielgruppen<br />
einbinden und ehrenamtliches<br />
Engagement stärken.<br />
Um sich gemeinsam mit den lokalen Ak-<br />
teuren darüber zu verständigen, welche<br />
Themen derzeit die wichtigsten sind,<br />
gab es im August 2012 in beiden Quartieren<br />
eine Auftaktveranstaltung in der<br />
sich alle Beteiligten auf je drei besonders<br />
relevante Themen verständigt haben, die<br />
das heimspiel-Team zunächst bearbeiten<br />
wird:<br />
Hohenhorst<br />
• Elternarbeit<br />
• frühe sprachliche Förderung (in Kita<br />
und Grundschule)<br />
• Aktivierung statt Konsum – für einen<br />
wachen Umgang mit Medienkonsum<br />
Neuwiedenthal/Hausbruch<br />
• mit Inklusion umgehen<br />
• Elternarbeit<br />
• Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />
In Hohenhorst bearbeitet das „heimspiel“-Team<br />
im Augenblick das Thema<br />
Elternarbeit; macht eine Bestandsanalyse<br />
und klärt den aktuellen Bedarf. Bei<br />
einer Veranstaltung<br />
am 10.<br />
Dezember<br />
FÜR BILDUNG<br />
2012 stellte<br />
das Team<br />
die Zwischenergebnisse vor und präsentierte<br />
zwei interessante Maßnahmen,<br />
die sich verschiedenen Bereichen der<br />
Elternarbeit widmen: Die „Inselmütter“<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Das heimspiel-Team<br />
Maren Riepe<br />
Senior Projektmanagerin Persönlichkeitsbildung<br />
bei der Joachim<br />
Herz <strong>Stiftung</strong>.<br />
mriepe@joachim-herz-stiftung.de<br />
Sonja Krajewski<br />
Projektleitung Bildung bei der <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
krajewski@toepfer-fvs.de<br />
Mona Janning<br />
Projektmanagement heimspiel bei<br />
der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
janning@toepfer-fvs.de<br />
Thema<br />
aus Wilhelmsburg verrichten besonders<br />
niedrigschwellige Arbeit und gehen bei<br />
Interesse direkt in die Familien, um aufzuklären<br />
und bei Bedarf an Beratungsstellen<br />
weiterzuvermitteln. Das „familY-<br />
Programm“ von Buddy e.V. setzt an der<br />
Schuleingangsphase an und erarbeitet<br />
in mehreren Modulen mit teilnehmenden<br />
Eltern eine konstruktive Haltung<br />
bei der Unterstützung der Kinder im<br />
zunächst fremden und ungewohnten<br />
Schulalltag. Im nächsten Schritt wird in<br />
Hohenhorst geklärt welche Elemente<br />
aus den präsentierten Programmen für<br />
Hohenhorst relevant und umsetzbar<br />
sind.<br />
In Neuwiedenthal erfordert die Umsetzung<br />
der Inklusion derzeit alle Kräfte<br />
und stellt nicht nur die Schulen, sondern<br />
auch Jugendhilfe-Träger und Vereine sowie<br />
Eltern vor neue Herausforderungen<br />
und ungeklärte Fragen. Auf diesen Bedarf<br />
an Aufklärung und Unterstützung<br />
möchte die Regionale Beratungs- und<br />
Unterstützungsstelle (REBUS) Süderelbe<br />
gemeinsam mit „heimspiel“ reagieren<br />
und eine Veranstaltungsreihe im kommenden<br />
Schulhalbjahr (Februar bis Juni<br />
<strong>2013</strong>) anbieten, die aus unterschiedlichen<br />
Bausteinen bestehend informiert,<br />
Betroffene themenbezogen zusammenbringt<br />
und Ansätze guter Praxis vorstellt.<br />
Neben der inhaltlichen Arbeit und der<br />
Tatkraft des Teams unterstützt „heimspiel“<br />
auch die Eigeninitiative der Akteure<br />
vor Ort: Durch die seit Oktober<br />
installierte Impulsförderung können Institutionen<br />
Förderung für solche Projekte<br />
oder Vorhaben beantragen, die vernetzenden<br />
Charakter haben und die Selbsthilfe<br />
der Beteiligten fördern.<br />
sk<br />
20 21<br />
Thema<br />
Impulsförderung für Kooperationsprojekte<br />
Das Projekt heimspiel unterstützt den Auf- und Ausbau von Bildungslandschaften<br />
in Hohenhorst und Neuwiedenthal/Hausbruch. In diesem Rahmen setzen sich<br />
die <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. und die Joachim Herz <strong>Stiftung</strong> dafür ein, dass die<br />
lokalen Bildungsakteure mit aufeinander abgestimmten Konzepten arbeiten und<br />
die Kinder und Jugendlichen möglichst optimal auf ihrem Bildungsweg begleiten.<br />
Die heimspiel-Mitarbeiter verstehen sich dabei vor allem als helfende <strong>Netzwerk</strong>er.<br />
Um gemeinsame Vorhaben zu realisieren, stellt heimspiel außerdem eine Impulsförderung<br />
zur Verfügung. Im Mittelpunkt stehen hierbei Ideen und Maßnahmen, die<br />
vernetzenden Charakter haben und die Selbsthilfe der Beteiligten fördern.<br />
Die letzten Förderungen:<br />
Beratungsangebot Hand in Hand<br />
Antragsteller: Erziehungshilfe e.V. / Rudolf-Ballin-<strong>Stiftung</strong> e.V. Kita Knirpse<br />
und Co<br />
Ein Beratungsangebot zu allen Fragen der Erziehung und des Familienalltages, das in<br />
der Kita „Knirpse& Co“ von der „Erziehungshilfe e.V.“ in Hohenhorst durchgeführt<br />
wird: lm Rahmen einer 14täglichen 2-stündigen Präsenzzeit in der Kita findet die<br />
Elternsprechzeit, die sich an alle Eltern des Stadtteils mit überwiegend jungen Kindern<br />
wendet, statt. Zusätzlich bietet die Anwesenheit der Beraterin (eine ausgebildete<br />
Heilpädagogin und Kindertherapeutin/Entwicklungsberaterin) Gelegenheit zu<br />
Tür- und Angelgesprächen und einem unverbindlichem Kennenlernen. Außerdem<br />
können die Mitarbeiterinnen der Kita bei Bedarf von der Erziehungshilfe e.V. eine<br />
Supervision in Anspruch nehmen.<br />
Vorbereitung auf die Fremdenprüfung zum 1. Bildungsabschluss<br />
Antragsteller: REBUS Süderelbe / IN VIA, die 2. Chance / Frieda-Stoppenbrink-Förderschule<br />
Ziel des Projektes 2. Chance ist die Reintegration der Schulverweigerer in das<br />
Regelsystem. Dennoch schaffen einige Schüler innerhalb dieses Unterstützungsangebots<br />
nicht den Hauptschulabschluss, obwohl sie dazu in der Lage wären. Durch<br />
Fremdenprüfung ist es für jene Schüler nun ihre Hauptschulprüfung außerhalb des<br />
Schulgebäudes abzulegen: Zwei REBUS-Kollegen, die die Befähigung zur Abnahme<br />
der Fremdenprüfung haben, führen die Prüfungen in den Räumen von IN VIA durch.<br />
Von derzeit elf Schülern der 2. Chance wird bei vier von ihnen keine Reintegration<br />
in das schulische Regelsystem möglich sein. Diese vier Schüler sollen ab <strong>Januar</strong> in<br />
enger Begleitung auf die Fremdenprüfung vorbereitet werden. Seit sie von dieser<br />
Möglichkeit Kenntnis haben, arbeiten sie hochmotiviert mit.<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
»Eine Begeisterung für etwas<br />
entwickeln. Seine Arbeit,<br />
den Alltag oder ein Hobby mit<br />
wirklicher Leidenschaft erleben. Es<br />
ist wichtig sich auf bestimmte Dinge<br />
einzulassen und sich ehrlich dafür zu<br />
begeistern. Nur dann erreicht man<br />
damit auch etwas.«<br />
Nadine (25) - Teilnehmerin des<br />
Architekturseminars in Siggen<br />
»Wichtig wird sein das Säulen-<br />
und Schubladendenken<br />
zu überwinden, sozialräumlich<br />
ganzheitliche Betrachtungsweisen zu<br />
etablieren, Bildung und Gesundheit<br />
als eins und nicht nur als Auftrag<br />
der Schule sondern des Stadtteils<br />
zu formulieren, Vernetzungen mit<br />
hoher Verbindlichkeit herzustellen<br />
und dabei alle erreichen im Sinne von<br />
sozialer Gerechtigkeit.«<br />
Torsten Hoehnke - Geschäftsführer<br />
Erziehungshilfe e.V.<br />
Was ist wichtig?<br />
das haben wir verschiedene Menschen<br />
aus dem <strong>Stiftung</strong>sgeschehen gefragt<br />
Thema<br />
»Was ich wirklich wichtig<br />
finde, zumindest seit längerer<br />
Zeit, ist Achtsamkeit! Achtsamkeit<br />
gegenüber sich selbst, um seine<br />
eigene Kräfte gut einschätzen zu<br />
können und so mit sich umzugehen<br />
dass man selbst und andere lange<br />
etwas davon haben, Achtsamkeit<br />
gegenüber den Bedürfnissen Anderer,<br />
auch kultursensible Achtsamkeit und<br />
schließlich Achtsamkeit gegenüber<br />
der Natur und den Ressourcen.<br />
Außerdem ist es wichtig, das<br />
wichtige vom unwichtigen zu<br />
unterscheiden.«<br />
Mona Janning -<br />
Projektmanagement heimspiel bei<br />
der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
22 23<br />
Thema<br />
» Bei dieser Frage muss ich vor<br />
allem an das Stipendium für<br />
junge Menschen in Gaza denken,<br />
das ich im Jahre 2011 in Oxford<br />
etablierte. Im Rahmen dieser Arbeit<br />
wurde mir klar, was mir wirklich in<br />
diesem Jahr wichtig war, nämlich,<br />
Kontakt mit Jugendlichen in dieser<br />
Region aufzunehmen, sie bei den<br />
kleineren und den größeren Sorgen<br />
in ihrem Leben zu unterstützen und<br />
dabei selber unheimlich viel über Mut<br />
und Menschlichkeit zu lernen.<br />
Außerdem: den Zugang zu Wissen<br />
zu erleichtern durch das Erklären<br />
von Kurzwegen von inspirierenden<br />
Stimmen; das Fördern von<br />
unabhängigem Denken und das<br />
Hinterfragen von den gängigen<br />
Ideologien unserer Gesellschaft; sich<br />
der außersprachlichen Klangwelt der<br />
Musik hingeben.«<br />
Emily Dreyfus (25) – Stipendiatin<br />
und Mitglied im Baladi-Ensemble<br />
»Schon mal anzufangen und sich<br />
nicht in kostenlose Bedenken zu<br />
flüchten!«<br />
Prof. Dr. Harald Welzer -<br />
FUTURZWEI. <strong>Stiftung</strong><br />
Zukunftsfähigkeit.<br />
»Für mich sind Dinge wie<br />
Liebe und Familie besonders<br />
wichtig. Meine Arbeit ist da eher<br />
zweitrangig. Aber dennoch versuche<br />
ich Architektur für Menschen zu<br />
schaffen. Also versuche ich meine<br />
Arbeit so zu gestalten, dass andere<br />
Menschen etwas davon haben<br />
und dass es so für sie wichtig wird.<br />
Aber natürlich möchte ich mich<br />
auch selbst mit meiner Arbeit<br />
identifizieren«<br />
Tolga (26) – Teilnehmer des<br />
Architekturseminars in Siggen<br />
»Zufrieden sein ist für mich<br />
wichtig. Man sollte sich in<br />
Bescheidenheit üben mit dem was<br />
man hat. Menschen, die immer mehr<br />
wollen, sind mir eher unangenehm.<br />
Bei der Arbeit ist es mir besonders<br />
wichtig mich selbst in meinen<br />
Entwürfen zu verwirklichen.<br />
Eigene Werte sollten in die<br />
Architektur einfließen, damit keine<br />
unpersönlichen Gebäude entstehen,<br />
sondern welche unter denen ich auch<br />
meinen Namen schreiben würde.«<br />
Jannika (25) – Teilnehmerin des<br />
Architekturseminars in Siggen<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Jeder fünfte Jugendliche kann weder Zeitung<br />
lesen noch eine Bewerbung schreiben.<br />
Betroffen sind vor allem Kinder und<br />
Jugendliche aus sozial schwachen Familien.<br />
Die soziale Herkunft bestimmt in hohem<br />
Maße den Bildungserfolg. Wie kann<br />
dieser Missstand behoben werden? Diese<br />
Frage stellten sich die Gründer von Teach<br />
First Deutschland – und beantworteten<br />
sie wirkungsvoll. Ihr Engagement für bessere<br />
Bildungschancen Benachteiligter wird<br />
nun mit dem Freiherr-vom-Stein-Preis<br />
2012 ausgezeichnet.<br />
Die Idee von Teach First Deutschland ist<br />
einfach, aber bestechend: Absolventinnen<br />
und Absolventen verschiedenster<br />
Fachrichtungen arbeiten zwei Jahre lang<br />
in Vollzeit an Schulen in sozialen Brennpunkten<br />
– und leisten somit ihren ganz<br />
persönlichen Beitrag für eine gerechtere<br />
Bildungslandschaft. Die sogenannten<br />
Fellows qualifizieren sich in einem<br />
dreistufigen Bewerbungsverfahren für<br />
diese Aufgabe und zeichnen sich durch<br />
hohes soziales, kulturelles, politisches<br />
oder sportliches Engagement sowie<br />
durch einen herausragenden Hochschulabschluss<br />
aus. Nach einem intensiven<br />
dreimonatigen Trainingsprogramm beginnen<br />
die Fellows ihren zweijährigen<br />
Einsatz in der Schule, wo sie z.B. zusammen<br />
mit einem Lehrer Klassen im Team<br />
oder in Teilungsgruppen unterrichten<br />
und Schüler individuell fördern. Außer-<br />
Frischer Wind<br />
fürs Klassenzimmer<br />
Freiher-vom-Stein-Preisträger 2012<br />
Teach First Deutschland<br />
Thema<br />
dem machen Fellows Lern- und Förderangebote<br />
wie Schülerfirmen, Bewerbungstrainings<br />
oder Sportkurse. Nach<br />
diesem prägenden Einsatz setzen sich<br />
die ehemaligen Fellows weiterhin für<br />
mehr Bildungsgerechtigkeit und die Anliegen<br />
von benachteiligten Schülern ein.<br />
Schülerinnen und Schüler können durch<br />
die Fellows stärker unterstützt und gefördert<br />
werden. Sie erleben Lernfortschritte,<br />
die ihnen neues Vertrauen in die<br />
eigene Leistungsfähigkeit geben und das<br />
große Engagement der Fellows entfaltet<br />
eine starke Vorbildwirkung. Die Fellows<br />
selbst ziehen ebenfalls Vorteile aus ihrer<br />
Arbeit in der Schule: Sie bauen ihre persönlichen<br />
Fähigkeiten für ihren weiteren<br />
Berufsweg aus, lernen von erfahrenen<br />
Kollegen und arbeiten gemeinsam mit<br />
ihnen in einem sehr herausfordernden<br />
Umfeld. Die positive Wirkung des Teach<br />
First Deutschland Programms auf Schüler,<br />
Schulen und Fellows konnte durch<br />
eine erste unabhängige wissenschaftliche<br />
Untersuchung der Universität Bielefeld<br />
bestätigt werden.<br />
Teach First Deutschland Geschäftsführer<br />
Ulf Matysiak resümiert: „Das Besondere<br />
an Teach First Deutschland ist, dass hier<br />
alle gesellschaftlichen Kräfte zusammen<br />
kommen und nachhaltig wirken.“<br />
Ermöglicht wird das Programm durch<br />
Drittförderungen von <strong>Stiftung</strong>en und<br />
Unternehmen, die auf diese Weise Anwerbung,<br />
Auswahl, Training, Betreuung<br />
24 25<br />
Thema<br />
und Fortbildung der Fellows finanzieren.<br />
Die Fellow-Gehälter werden dagegen<br />
öffentlich finanziert. Vorbild für die Initiative<br />
waren ähnliche Programme in den<br />
USA (Teach For America) und Großbritannien<br />
(Teach First). Mittlerweile gibt es<br />
in weiteren 26 Ländern entsprechende<br />
Initiativen, die über die Dachorganisation<br />
Teach For All untereinander vernetzt<br />
sind. In Deutschland kommen Fellows<br />
aktuell in Baden-Württemberg, Berlin,<br />
Hamburg, Nordrhein-Westfalen und<br />
Thüringen zum Einsatz.<br />
Für ihr Engagement wurde die Initiative<br />
Teach First Deutschland am 10. Dezember<br />
2012 in der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin mit dem Freiherr-vom-Stein-<br />
Preis ausgezeichnet.<br />
Ulf Matysiak kommentiert die Auszeichnung:<br />
„Wir sind sehr stolz, mit dem Freiherr-vom-Stein-Preis<br />
ausgezeichnet zu<br />
werden. Mit unserem Programm treten<br />
wir innovativ und nachhaltig für bessere<br />
Bildungschancen benachteiligter Kinder<br />
und Jugendlicher ein. Die Auszeichnung<br />
bestärkt uns darin, weiterhin intensiv<br />
an der Fortführung und Ausweitung<br />
unseres Programms zu arbeiten. Mein<br />
Dank geht vor allem an die Fellows, die<br />
sich mit hohem Idealismus und Pragmatismus<br />
Tag für Tag unermüdlich in den<br />
Schulen dafür einsetzen, ihren Schülern<br />
neue Perspektiven zu eröffnen und sie zu<br />
besseren Leistungen zu führen“.<br />
Teach First Deutschland<br />
Teach First Deutschland startete 2009. Die ersten beiden Jahrgänge mit rund 90<br />
Fellows haben das Programm bereits abgeschlossen. In diesem Schuljahr arbeiten rund<br />
120 Fellows an Schulen in Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen<br />
und Thüringen.<br />
Zum Schuljahr <strong>2013</strong>/2014 wird der fünfte Fellow-Jahrgang starten. Ab sofort können<br />
sich persönlich und fachlich herausragende Absolventinnen und Absolventen aller<br />
Fachrichtungen bei Teach First Deutschland um eine Programmteilnahme als Fellow<br />
bewerben. Erster Bewerbungsstichtag ist der 15. <strong>Januar</strong> <strong>2013</strong>, zweiter und letzter Bewerbungsstichtag<br />
ist der 1. März <strong>2013</strong>.<br />
Weitere Informationen und das Online-Bewerbungsportal unter<br />
www.teachfirst.de/absolventen<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
Die Hauptstadtresidenz<br />
Nehmen wir uns zu wichtig? Für wen sind<br />
wir da? Wen erreichen wir eigentlich wirklich<br />
mit dem, was wir tun? Wie wichtig<br />
ist die Nähe zur vermuteten Macht, zur<br />
veröffentlichten Meinung? Sind wir gut<br />
positioniert, umgeben von den richtigen<br />
Leuten? Sind wir relevant? Wirkungsvoll?<br />
Wo ist Hauptstadt? Wo das Leben?<br />
Mit diesen Fragen, so manchen Ideen<br />
und vielen interessierten Kooperationspartnern<br />
im Gepäck haben die <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S., die Gerda Henkel<br />
<strong>Stiftung</strong> und die Haniel <strong>Stiftung</strong> im Jahr<br />
2012 für einen Sommer gemeinsam<br />
Wurzeln in einem Kleingarten im Berliner<br />
Bezirk Pankow geschlagen. An einem<br />
Ort, der vielen Menschen als Rückzugsort<br />
wertvoll, anderen gänzlich fremd ist.<br />
Voller Respekt und mit einer gehörigen<br />
Ein Resümee<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
Portion Neugierde wurde die Hauptstadtresidenz<br />
„Unter der Linde 1“ bezogen.<br />
Kann man näher an den Menschen<br />
sein als in ihren Gärten?<br />
Die Parzelle „Unter der Linde 1“ in der<br />
traditionsreichen Kleingartenanlage<br />
„Am Anger e.V.“ in Berlin-Pankow war<br />
einen Sommer lang Begegnungsort und<br />
kommunikatives Experiment. Der Garten<br />
bot Raum für Alltag und für Gegenentwurf,<br />
er erlaubte Berührungspunkte,<br />
wo man keine vermutete und lud Menschen<br />
ein, deren Leben normalerweise<br />
wenig Schnittmengen aufweisen.<br />
Unter handfestem Einsatz, mit spannenden<br />
Diskussionen, an lauen Sommerabenden,<br />
bei Film, Kammermusik und<br />
gegrillten Würstchen – 1,2,3 – wuchs es<br />
ganz erfreulich.<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
1 Gegraben und Gebaut<br />
Bevor es mit den Veranstaltungen<br />
in die Umsetzung ging<br />
war die schon seit geraumer<br />
Zeit nicht genutzte und etwas<br />
heruntergekommene Parzelle<br />
zu bearbeiten: umgraben, neu<br />
bepflanzen, Hütte umbauen –<br />
und all dies selbstverständlich<br />
ganz im Einklang mit den detaillierten<br />
Bedingungen im sog. Bundeskleingartengesetz<br />
(BKleinG), das neben der<br />
Bauhöhe der Laube und dem Abstand<br />
zur Nachbarparzelle, Vorschriften für<br />
die landwirtschaftlich zu nutzende Fläche<br />
der Parzelle regelt. Gesagt, getan:<br />
Während die Leitungsverlegung und Renovierung<br />
noch von professionellen Firmen<br />
erledigt wurde, durften sich bei der<br />
Neugestaltung des Gartens die Teams<br />
der <strong>Stiftung</strong>en ausleben. Gemeinsam<br />
wurde der Garten umgegraben. Blumen,<br />
Büsche, Beeren wurden angepflanzt, die<br />
Linde feierlich gesetzt, so dass sich die<br />
Repräsentanz schon recht eindrucksvoll<br />
präsentieren konnte. Die Einrichtung der<br />
Laube wiederum wurde in professionelle<br />
Hände gelegt: Die KAIROS-Preisträgerin<br />
Die unbewirtschaftete Parzelle . . . . . . und die renovierte Laube<br />
und Öko-Designerin Katell<br />
Gélébart frischte die Laube<br />
und das kleine Gewächshaus<br />
auf. Ganz ihrer Philosophie<br />
entsprechend, fanden die verschiedensten<br />
Stoffe, Lampen,<br />
Stühle, Tische, Teller, Tassen<br />
und Bilder ihren Weg in den<br />
Schrebergarten und wurden<br />
auf diese Weise recycelt.<br />
2 Feierlich Eröffnet<br />
Am 11. Mai 2012 war es soweit: die drei<br />
<strong>Stiftung</strong>en wurden mit ihrer Hauptstadtresidenz<br />
„Unter der Linde 1“ in Berlin begrüßt.<br />
Eröffnet wurde mit einem bunten<br />
Programm mit Männerchor und Grußworten<br />
der Hamburger Kultursenatorin<br />
Barbara Kisseler, des Generalsekretärs<br />
des Bundesverbands Deutscher <strong>Stiftung</strong>en<br />
Hans Fleisch und des Vorsitzenden<br />
des Bezirksverbandes der Gartenfreunde<br />
Pankow e.V. Wolfgang Wölfer.<br />
Gartennachbarn fanden sich ebenso<br />
wie die neugierigen Gäste aus dem <strong>Stiftung</strong>swesen<br />
beim gegrillten Würstchen<br />
ein, inspizierten Laube und Garten und<br />
bevölkerten trotz heftiger Regenschauer<br />
die Hauptstadtresidenz.<br />
26 27<br />
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13<br />
3 Gehört – Gesagt – Gesehen<br />
In den folgenden Wochen und Monaten<br />
fanden zahlreiche Veranstaltungen in<br />
und rund um die Laube statt. Die Vielfalt<br />
reichte von Vorträgen über Podiumsdiskussionen<br />
und Workshops bis hin zu<br />
Filmvorführungen und theologischen<br />
Abenden.<br />
Großer Andrang bei der Eröffnungsveranstaltung<br />
Die frisch gesäten Sonnenblumen lugten<br />
gerade aus dem Boden als im Frühsommer<br />
die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
der drei <strong>Stiftung</strong>en in der Hauptstadtresidenz<br />
offiziell angrillten und in<br />
der dicht besetzten Laube zeigten wir<br />
erstmals Stipendiaten-Filme – so manche<br />
Filmvorführung folgte. Im Verlauf des<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
Sommers schaute sich die Projektgruppe<br />
„Neue Lokalitäten“ des Studienkollegs<br />
zu Berlin die Nachbarschaft genauer an:<br />
Es wurden Portraits von den Kleingärtnern<br />
und ihren Gärten erstellt, die diese<br />
als Schöpfer ihrer eigenen Lebenswelten<br />
dokumentierten. Detailaufnahmen von<br />
Objekten sollten die Individualität und<br />
Kreativität der Gestaltung hervorheben.<br />
Diese photographische Dokumentation<br />
wurde mit Kochrezepten kombiniert,<br />
die Bezug auf den Eigenanbau der jeweiligen<br />
Anrainer nehmen. Es entstand ein<br />
Dokument, das sowohl in visueller als<br />
auch in kulinarischer Hinsicht ein sehr<br />
persönliches Bild der Kleingartenanlage<br />
zeichnet.<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
Einen historischen Blick auf die Gartenlaube<br />
als Versteck im Nationalsozialimus<br />
erlaubte die Kooperation mit dem Anne-<br />
Frank-Zentrum Berlin. Gemeinsam mit<br />
der Gedenkstätte Deutscher Widerstand<br />
konnte die Zeitzeugin Ruth Winkelmann<br />
gewonnen werden, die sich als junges<br />
Mädchen gemeinsam mit ihrer Mutter<br />
und Schwester u. a. in einem Schrebergarten<br />
vor der Verfolgung verstecken<br />
konnte. Sehr eindrücklich ermöglichte<br />
sie durch ihre Schilderungen im voll<br />
besetzten Garten einen Einblick in die<br />
deutsche Geschichte.<br />
Im Gespräch mit Harald Welzer, Hermann<br />
Ott und Marlehn Thieme standen<br />
Fragen zu Nachhaltigkeit und Klimawandel<br />
im Zentrum: Wie lassen sich soziale<br />
und ökologische Veränderungen durch<br />
zivilgesellschaftliche Beteiligung erreichen?<br />
Und wie viel kann die Wissenschaft<br />
eigentlich zu diesem Wandel in der Gesellschaft<br />
beitragen? Ein nächstes Thema<br />
knüpfte daran an. Unter inzwischen<br />
hoch gewachsenen Sonnenblumen wurde<br />
gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler<br />
Prof. Dr. Meinhard Miegel über<br />
den Abschied vom Wachstumsglauben<br />
diskutiert und in einem kleinen Expertenkreis<br />
erwogen, wie alternative Wege<br />
zum Wohlstand aussehen können.<br />
Themen, die unmittelbar mit dem Schrebergarten<br />
verknüpft waren, fanden gleichermaßen<br />
Anklang wie gänzlich andere<br />
Inhalte. Prof. Dr. Bettina Oppermann<br />
von der Leibniz Universität Hannover<br />
referierte über Gärten, Urban-Gardening-Projekte<br />
und Gärtner. Unter dem<br />
Titel „Spaten-Graben-Ausgraben“ fand<br />
eine Archäologieveranstaltung mit Prof.<br />
Dally und Prof. Kohlmeyer statt, die Filmvorführung<br />
„Angry Young Man“ führte<br />
uns thematisch bis nach Afghanistan.<br />
Das Wahrzeichen der Laube - die Linde<br />
Mal konnten die Gäste mit anpacken,<br />
wie beim Recyclingworkshop und mal<br />
wurde interessanten Geschichten oder<br />
Diskussionen gelauscht. Diverse interne<br />
Besprechungen anderer <strong>Stiftung</strong>en sowie<br />
Kuratoriumssitzungen der Kooperationspartner<br />
fanden in der Laube ein<br />
kurzfristiges Heim. Bis am 22. Oktober<br />
mit einem „Science-Slam“, Stipendiaten<br />
und Freunden aller beteiligten <strong>Stiftung</strong>en,<br />
den Nachbarn und selbstverständlich<br />
wieder mit Würstchen offiziell abgegrillt<br />
wurde.<br />
Wir bedanken uns sehr herzlich bei all<br />
den interessierten treuen Gästen, bei<br />
den vielen Gartennachbarn, die uns so<br />
freundlich aufnahmen und tatkräftig unterstützen.<br />
Nun geben wir den Garten weiter. Nach<br />
dem momentanen Stand übernimmt<br />
die Berliner Kinder- und Jugendstiftung<br />
(www.dkjs.de) die Parzelle in den nächsten<br />
Monaten und wir sind sehr gespannt,<br />
wie der Garten weiter wächst, gedeiht<br />
und belebt bleibt.<br />
28 29<br />
am<br />
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Impressionen aus der Kleingartensaison<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
„Unter der Linde 1“ sucht Pächter<br />
Kleingarten für gemeinwohlorientierte<br />
Nutzung abzugeben<br />
Kann man näher an den Menschen sein als in ihren Gärten?<br />
Nach Auslaufen des Projektes „Hauptstadtresidenz“ steht die Parzelle im<br />
Kleingartenverein „Am Anger e. V.“ nun für andere Nutzungen zur Verfügung.<br />
Der verpachtende Verein und der Bezirksverband der Gartenfreunde Pankow e.V.<br />
haben im Laufe des Jahres großen Gefallen an einem gemeinnützigen Gebrauch<br />
gefunden, und würden diesen gern weiter ermöglichen.<br />
Für die nächste Kleingartensaison steht somit ein ungewöhnlicher, besonderer<br />
und sehr anregender Ort zur Verfügung, um ihn mit Veranstaltungen aller Art<br />
zu bespielen.<br />
Die Parzelle beläuft sich auf eine Fläche von 550 m 2 und ist mit einer, Anfang des<br />
Jahres von Grund auf renovierten, ca. 40 m 2 großen Laube bebaut. Diese verfügt<br />
sowohl über eine Küche, als auch ein W.C. Zudem steht ein Gewächshaus zum<br />
vielseitigen Gebrauch zur Verfügung.<br />
Bei einer weiteren gemeinnützigen Nutzung (die den gemeinnützigen<br />
Zielen der <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> Siftung F.V.S. entspricht, siehe Satzung) entfallen<br />
etwaige Abstandszahlungen und lediglich die laufenden Kosten (in Höhe<br />
von voraussichtlich ca. 1.000 EUR p. a.) sind zu tragen. Zudem muss eine<br />
Bewirtschaftung im Einklang mit dem Bundeskleingartengesetz gewährleistet<br />
werden.<br />
Bei Interesse, sowie bei weiteren Fragen wenden<br />
Sie sich bitte an die <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
Ansprechpartner<br />
Simon Dröge<br />
Tel. (040) 33 402-26<br />
droege@toepfer-fvs.de<br />
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Wie jedes Jahr im Herbst lud die <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. auch diesmal wieder<br />
zum Stipendiatentreffen in Hamburg<br />
ein. Am 16. und 17. November waren<br />
37 Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
aus ganz Deutschland zu Gast bei der<br />
<strong>Stiftung</strong>. Unter dem Thema „Hamburg<br />
– Eine Stadt sehen, wahrnehmen und<br />
erleben“ erwartete die Studierenden<br />
ein buntes Programm aus Vortrag, Diskussion,<br />
Museum und vielem mehr. Besonders<br />
interessant machte es dabei die<br />
Ausrichtung des Stipendienprogramms<br />
der <strong>Stiftung</strong>: Gefördert werden größtenteils<br />
osteuropäische Studierende, die in<br />
Deutschland studieren und sich gerade<br />
in der Abschlussphase ihres Masterstudiums<br />
oder ihrer Promotion befinden.<br />
So kamen Menschen aus vielen Ländern<br />
zusammen, Interessante Berichte und<br />
Erzählungen aus den verschiedenen Nationen<br />
und Städten waren also gewiss.<br />
Das Treffen wurde am Freitag im SPIE-<br />
GEL-Gebäude an den Toren zur Hafencity<br />
durch den Journalisten Sebastian<br />
Knauer eröffnet. Nach einem kurzen Einblick<br />
in die Arbeit der SPIEGEL-Gruppe<br />
und deren Produkte hieß Ansgar Wimmer,<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. die Stipendiaten<br />
herzlich willkommen in Hamburg. Anschließend<br />
erhielt der Fotograf und ehemals<br />
von der <strong>Stiftung</strong> geförderte André<br />
Lützen das Wort: In einem viel bebilderten<br />
Vortrag stellte er seine Arbeit vor<br />
Stipendiatentreffen<br />
am 16. und 17. November 2012<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
und gab einen Einblick in die Kunst der<br />
Fotografie. Inspiriert von dem Vortrag<br />
leitete Herr Wimmer eine kurze Vorstellungsrunde<br />
ein, in der die Stipendiaten<br />
neben den gewöhnlichen Informationen<br />
über sich auch ein Bild bzw. ein Foto nennen<br />
sollten, das sie gerne machen oder<br />
besitzen würden. So wurde gleich zu<br />
Anfang die Kreativität der Anwesenden<br />
gefordert, und alle erhielten einen interessanten<br />
Einblick in die verschiedenen<br />
Vorstellungen der anderen.<br />
Nachdem sich alle einander bekannt gemacht<br />
und ausreichend gestärkt hatten,<br />
brach die Gruppe auf, um nach einem<br />
kleinen Spaziergang am alten Wandrahm<br />
anzukommen. Hier befindet sich<br />
das Event-Museum „Dialog im Dunkeln“.<br />
In völliger Dunkelheit werden dort kleine<br />
Gruppen durch die Ausstellung bestehend<br />
aus alltäglichen Orten und Situationen<br />
wie Straßenkreuzungen oder Marktplätzen<br />
geführt. Der besondere Clou<br />
dabei: Die Führer sind selbst blind. Die<br />
Gruppe wurde aufgeteilt und erlebte für<br />
90 Minuten die Welt eines Blinden. Zwar<br />
machte sich in der Dunkelheit anfangs<br />
Angst und Unsicherheit breit, doch die<br />
Führer beherrschten es hervorragend,<br />
einem die Furcht zu nehmen, sodass<br />
sich alle auf die neue Situation einlassen<br />
konnten. Während die einen durch die<br />
Ausstellung geführt wurden, nutzten die<br />
anderen die freie Zeit, um sich weiter bekannt<br />
zu machen und gegenseitig auszu-<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
tauschen. Schnell wurden gemeinsame<br />
Herkunftsländer, gleiche Studienfächer<br />
oder ähnliche Interessen gefunden.<br />
Nachdem jeder einmal durch die Ausstellung<br />
geführt wurde, machte sich die<br />
Gruppe wieder auf den Weg zum „neuen<br />
Opernloft“, diesmal mit Unterstützung<br />
der öffentlichen Verkehrsmittel. Eigentlich<br />
sollte dort zunächst der langsam,<br />
aber sicher entstehende Hunger gestillt<br />
Begrüßung im SPIEGEL-Gebäude<br />
werden. Doch da die Flammkuchen und<br />
Pizzas gar nicht schnell genug serviert<br />
werden konnten, wurde freundschaftlich<br />
geteilt, bis sich alle genügend gestärkt<br />
hatten, um ins eigentliche Opernloft zu<br />
wechseln, in dem „Hoffmans Erzählungen“<br />
in einer modernisierten Fassung<br />
aufgeführt wurden. Nach diesem kulturellen<br />
Einschub machte sich der Großteil<br />
der Stipendiaten auf den Weg ins Hotel,<br />
um nach einem anstrengenden Tag ins<br />
Bett zu fallen und für das morgige Programm<br />
wieder fit zu sein. Einzig zwei<br />
hartgesottene Gäste zogen noch mal<br />
los und genossen das Nachtleben Ham-<br />
burgs in vollen Zügen.<br />
Am Samstag wurde der Tag mit einem<br />
offizielleren Termin begonnen: Die Senatorin<br />
der Behörde für Wissenschaft und<br />
Bildung und zweite Bürgermeisterin der<br />
Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Dorothee<br />
Stapelfeldt, begrüßte die Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten im Rathaus.<br />
Nach einem kurzen Einblick in den po-<br />
litischen und rechtlichen Aufbau Hamburgs,<br />
sowie in die aktuelle politische<br />
Lage, wurde die Möglichkeit genutzt,<br />
Fragen zu Studium, Wohnungssituation<br />
und anderem rund um Hamburg zu stellen.<br />
Dabei konnte der ebenfalls anwesende<br />
Prof. Dr. Jürgen Schlaeger, Senior<br />
Professor am Großbritannien-Zentrum<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin und<br />
seit 2011 <strong>Stiftung</strong>sratsvorsitzender der<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. zusätzliche<br />
Erfahrungen aus Berlin einbringen.<br />
Nach dieser umfassenden Diskussion<br />
starteten die Stipendiaten, eingeteilt<br />
in eine englische und eine deutsche<br />
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Gruppe, mit einer Stadtführung durch<br />
Hamburg. Angefangen beim Rathaus<br />
wurden dabei einige Sehenswürdigkeiten<br />
besucht. Langsam arbeitete sich die<br />
Gruppe in die Hafencity vor. Bei immer<br />
niedrigeren Temperaturen konnte man<br />
sich dabei mit einem Glühwein aufwärmen<br />
und anschließend reichhaltig zu<br />
Mittag essen.<br />
Doch Zeit für eine weitere Pause blieb<br />
nicht, denn das Schiff wartete: Mit der<br />
Fähre ging es von der Elbphilharmonie<br />
zum Anleger Oevelgönne. Von der Elbe<br />
aus startete man dann zum letzten Spaziergang<br />
und finalem Ziel: dem Elbehaus<br />
der <strong>Stiftung</strong>. Dort konnte, nach ausreichender<br />
Bewunderung der Aussicht auf<br />
den Hafen, der offizielle Teil des Treffens<br />
beginnen: die Urkundenüberreichung.<br />
Durch Herrn Wimmer und Herrn Schlaeger<br />
wurde den anwesenden Stipendiaten<br />
ihre Urkunde überreicht, die ihnen von<br />
nun an bescheinigt, ein Stipendium der<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S. erhalten zu<br />
haben. Anschließend ließ man das Treffen<br />
noch gemeinsam ausklingen, bevor<br />
einige Stipendiaten ihre Züge und Flüge<br />
nach Hause erreichen mussten und die<br />
restlichen zurück ins Hotel fuhren.<br />
Von dort aus gingen viele am Abend<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
noch gemeinsam in die Stadt, um das<br />
Treffen auch gebührend zu beenden.<br />
Das Feedback war durchgängig positiv,<br />
und die Stipendiaten freuen sich bereits<br />
auf die Stipendiatenakademien in Siggen<br />
Projekte/ Aus der <strong>Stiftung</strong><br />
diesen Sommer. Somit konnten sich die<br />
Organisatorinnen des Treffens, Hélène<br />
Ericke (Programmbereich Stipendien<br />
und Studienförderung) und Sophie Salmen<br />
(Praktikantin im August und Sep-<br />
tember 2012) stolz zurücklehnen und<br />
am restlichen Wochenende auf ein gelungenes<br />
Treffen zurückblicken.<br />
Gespräch mit Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt Stadtführung durch Hamburg Überreichung der Urkunden im Elbehaus<br />
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sd<br />
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One man makes a difference<br />
Dr. Arthur Mitchell of Mourne Heritage Trust (UK)<br />
awarded with <strong>Alfred</strong>-<strong>Toepfer</strong>-Medal 2012<br />
Honoring his long-term comittment, participatory<br />
approach and success in conservation<br />
of protected areas, the EUROPARC<br />
Federation in cooperation with the <strong>Alfred</strong><br />
<strong>Toepfer</strong> Foundation F.V.S. awarded the<br />
<strong>Alfred</strong>-<strong>Toepfer</strong> Medal 2012 to Dr. Arthur<br />
Mitchell of Mourne Heritage Trust.<br />
At the heart of Dr. Mitchell´s mission<br />
stands local ownership. Peoples´ participation<br />
is the core of the community<br />
networks he initiated to protect and enhance<br />
natural landscapes, with income<br />
generating opportunities through sustainable<br />
tourism and other activities.<br />
It was his unstinting commitment and<br />
dedicated approach that serve many as<br />
best practice example. Now, as an <strong>Alfred</strong>-<br />
<strong>Toepfer</strong> Medal holder, Arthur Mitchell´s<br />
strategy will reach out to even more people<br />
who combine nature conservation<br />
and landscape-based sustainable development.<br />
As a General Medical Practitioner in<br />
one of Europe’s most beautiful areas,<br />
the Mourne Area of Outstanding Natural<br />
Beauty, Dr Mitchell’s empathy for<br />
the local population and his awareness<br />
of the connection between people and<br />
landscape, led him into being a tireless<br />
campaigner for his beloved Mournes. In<br />
an exemplary way he brought together<br />
many different stakeholders from the<br />
public and private sphere using his Eu-<br />
Texte publik gemacht<br />
ropean connections and contacts to<br />
foster advocacy for designated areas in<br />
his home country. As a result, in 2003<br />
Mourne Heritage Trust became the first<br />
area in the United Kingdom or Ireland<br />
that be awarded the European Charter<br />
for Sustainable Tourism in Protected<br />
Areas (ECST), the prestigious internationally<br />
recognized sustainable tourism<br />
system of EUROPARC.<br />
Dr. Mitchell also initiated the groundbreaking<br />
Mourne Homesteads Scheme, a<br />
community based project that encouraged<br />
local people and tourists to connect<br />
and won renowned awards from the UK<br />
Civic Trust and Europa Nostra (2007).<br />
His local development projects go hand<br />
in hand with the principles of emphasi-<br />
The EUROPARC Federation is<br />
a non-governmental organisation,<br />
founded in 1973. It has since grown<br />
to become Europe’s largest protected<br />
areas network and currently has<br />
over 420 members spanning 35<br />
countries. EUROPARC is built on the<br />
principle that Europe’s natural heritage<br />
is better conserved and managed<br />
through international cooperation.<br />
To this end, the organisation seeks opportunities<br />
for networking, exchange<br />
and collaboration in all areas of protected<br />
area work.<br />
www.europarc.org<br />
Texte publik gemacht<br />
EUROPARC Federation president Thomas Hansson and Dr. Arthur Mitchella<br />
zing positive socio-economic impacts<br />
through sustainable development based<br />
on landscape qualities.<br />
Dr. Mitchell´s rural development focus<br />
culminated in £10 million of the EU<br />
peace fund for Northern Ireland in 2004<br />
being dedicated to sustainable tourism<br />
in five high quality landscape areas – a<br />
landmark achievement in challenging<br />
political circumstances. With his clear<br />
commitment, determination and vision,<br />
Dr. Mitchell has ever since been active in<br />
campaigning for enhanced investment<br />
in community based landscape management<br />
services by the government in<br />
Northern Ireland. His home region is one<br />
of - if not the only - jurisdiction in Western<br />
Europe yet to have a National Park<br />
or the equivalent.<br />
The EUROPARC Federation and <strong>Alfred</strong>-<br />
<strong>Toepfer</strong>-Foundation F.V.S. recognize Dr.<br />
Mitchell´s outstanding contribution to<br />
connect conservation with sustainable<br />
social, economic and environmental<br />
development which is intrinsic to<br />
the EUROPARC mission. His life-long<br />
efforts have now culminated in the<br />
EUROPARC´s Council decision to award<br />
Dr. Mitchell the <strong>Alfred</strong>-<strong>Toepfer</strong>-Medal<br />
2012. Tony Gates, CEO of Northumberland<br />
National Park presented at the Gala<br />
dinner of the EUROPARC 2012 Conference<br />
in Genk (Belgium) Dr. Mitchell´s<br />
life journey with images from the greatest<br />
moments of the awardees’ work life.<br />
Thomas Hansson, EUROPARC Federation<br />
president, proudly awarded the<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> Medal with the words:<br />
“With your continuous and most successful<br />
social and environmental vision<br />
are you stepping in the foot prints of Dr.<br />
<strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong>. A connecting vision like<br />
yours proves to be of major importance<br />
in today´s times, and I most honoured<br />
to award you in the name of the EURO-<br />
PARC Federation and <strong>Alfred</strong>-<strong>Toepfer</strong>-<br />
Foundation F.V.S. We can think of no<br />
other person to receive the medal in<br />
2012”.<br />
EUROPARC-Federation<br />
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<strong>Netzwerk</strong> Magazin 01/13
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Redaktion: Simon Dröge (sd)<br />
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Beiträge: Simon Dröge (sd)<br />
Sonja Krajewski (sk)<br />
Teach First Deutschland<br />
Antje Mannsbrügge (am)<br />
EUROPARC-Federation<br />
Herausgeberin: <strong>Alfred</strong> <strong>Toepfer</strong> <strong>Stiftung</strong> F.V.S.<br />
Georgsplatz 10, 20099 Hamburg<br />
Bildnachweise: open studios (6 links), DAMG (6 rechts),<br />
Kirsten Haarmann (8; 10 unten; 13; 15; 20<br />
mitte und unten), Ansgar Wimmer (9), Natalia<br />
Załuska (10 oben), „Hamburger Winterreise“<br />
(11), Katell Gélébart (14), Simon Dröge<br />
(16; 18; 33; 35 oben und unten mitte), Peter<br />
Haslinger (17), Joachim Herz <strong>Stiftung</strong> (20<br />
oben), Teach First Deutschland (25), Sarah<br />
Heuberger (26; 30), Dieter Wellendorf (27; 28;<br />
29; 30), Prof. Dr. Jürgen Schlaeger, CBE (31),<br />
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