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Amyotrophe Lateralsklerose aus hausärztlicher Sicht Versuch eines ...

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Vortrag: ALS<br />

<strong>Amyotrophe</strong> <strong>Lateralsklerose</strong><br />

Nicht bzw. sehr selten betroffen sind:<br />

• die geistigen Fähigkeiten (Gedächtnis, Intellekt)<br />

[ist aber möglich: bis ca. 6 % d. Fälle]<br />

• die Sensibilität<br />

• die ALS ist auch nicht schmerzhaft (abgesehen von Muskelverspannungen und -<br />

verkrampfungen)<br />

Krrankheeiitt und Veerrllauff<br />

Häufigkeit der Erkrankung<br />

Die Inzidenz (jährliche Neuerkrankungsrate) liegt bei 0,6 bis 2,4 pro 100.000 Einwohner (in Nordeuropa<br />

mehr als in Südeuropa).<br />

Die Prävalenz (Erkrankte pro 100.000 Einwohner) liegt bei 0,8 bis 8,4; dies entspricht in etwa ein<br />

Erkrankter auf 24.000 Einwohner. Charité: 3-8 ALS-Kranke auf 100.000 E. [L9]<br />

Prof. Borasio: (Lit. 45): In Deutschland leiden ca. 6000 Menschen an ALS, Inzidenz ca. 2 auf 100.000,<br />

zum Vergleich: MS (Multiple Sklerose)-Inzidenz 3-5 auf 100.000 E..<br />

Nach dem Krieg, 1950 bis 1963 gab es zunächst eine Zunahme der Neuerkrankungen, anschließend<br />

von 1963 bis 1975 einen Rückgang der Erkrankung. Seit 1975 ist erneut eine Zunahme zu beobachten.<br />

Männer sind häufiger betroffen: männlich zu weiblich 1,2 (bis 1,6) zu 1, also ca. 3 zu 2.<br />

ALS gibt es rund um den Erdball: Amerika (USA, Mexiko, Kanada), Europa (England, Dänemark,<br />

Polen, Tschechien, Schweiz, Italien), Nordafrika (Israel, Libyen), Philippinen, Hawaii [L1]. Auf den<br />

Guam-Inseln/Westpazifik gibt es bedeutend mehr Erkrankungen: 20 (Frauen) bzw. 50 (Männer) Fälle<br />

auf 100.000 Einwohner [L10].<br />

Überlebenszeit, Statistik und Bandbreite<br />

Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwischen 50 und 70 Jahren. Unter 10 % erkranken vor dem 40.<br />

Lebensjahr [L10].<br />

Die mittlere Überlebenszeit schwankt zwischen 16 und 36 Monaten, wobei die Patienten, die vor dem<br />

65 Lebensjahr erkranken eine deutlich längere Überlebenszeit haben als die älteren ALS-Patienten.<br />

Patienten mit Bulbärparalyse haben eher eine schlechtere Prognose.<br />

Ursachen der Erkrankung, Stand der Forschung<br />

1. Genetische Ursache: Die familiäre Form der ALS, die vorwiegend autosomal dominant vererbt<br />

wird, stellt etwa 4-10 % aller ALS-Fälle da. Das mittlere Erkrankungsalter dieser Form<br />

liegt bei 45,7 Jahren. Nur 10 % davon (also ca. 0,5 % aller ALS-Pat.) sind von der SOD-1-<br />

Mutation betroffen.<br />

Es gibt auch eine autosomal-rezessive Form der ALS (Tunesien) mit Beginn der Erkrankung<br />

bereits zwischen 20 und 30 Jahren, dann allerdings langsamen Fortschreiten (wahrscheinlich<br />

die Alsin-Gen-Mutation).<br />

2. Bei über 90 % der Erkrankten ist die Ursache bislang ungeklärt.<br />

Abgrenzung zu anderen Erkrankungen:<br />

Muskelkrankheiten, Multiple Sklerose (MS)<br />

Diagnostik (Neurologische Tests, Labor, Radiologie):<br />

1. Ausschlussdiagnostik: Röntgen Lunge und Wirbelsäule, CT, Kernspin, Laboruntersuchungen<br />

(Entzündungszeichen, Stoffwechselerkrankungen, Vitamin B12, Schilddrüsenhormone), evtl.<br />

Muskelbiopsie.<br />

2. Elektromyographische Untersuchung – EMG (Messung der Nervenleitgeschwindigkeit) beim<br />

Neurologen<br />

3. Klinische Untersuchung und Verlaufsbeobachtung:<br />

2. Motoneuron: Lähmungen, EMG verändert. Fortschreiten der Lähmungen bei einer Wiederholungsuntersuchung<br />

1. Motoneuron: Reflexe verändert, Pyramidenbahnzeichen.<br />

- 6 -<br />

Dr. Karsten Karad, Niederadener Str. 3, 44532 Lünen

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