echo-1986-06 - ACM Automobilclub München von 1903 e. V.

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RALLYE-FASZINATION Zu unserem Clubabend am 7. Mai konnte Kurt Distler den bekannten "Bleistift-Athleten" Ludwig REMBOLD, Freund und Kenner der Motor sport-Szene und ACM-Mitglied, als "Moderator" gewinnen. Rembold hatte den Videofilm "Rallye-Faszination" besorgt, der sicher lich jeden begeistert hat. Dieser Film spiegelte wirklich die Faszination dieses Sports, aber auch seine Gefährlichkeit wider. Herrlich der Tanz der Füße Walter Röhrls auf den Pedalen während einer Sonderprüfung: Links bremsen, Rechtsbremsen, ein Steptanz, der auch Motorsport-Muffel mit gerissen hätte. Die schnelle Arbeit am Lenkrad und am Schaltknüppel, Bil der die man noch nicht oft zu sehen bekam. Dazu aber auch Bilder aus Portugal und von Korsika. Daß der Rallyesport in jüngster Zeit durch die schrecklichen Unfälle arg in Verruf kam, die Berechtigung hierzu konnte man leider an diesen Bildern sehen. Die heutigen Wagen fahren leiderjen seits des menschlichen Vermögens. Aber auch diese Szenen konnten den Gesamteindruck kaum trüben, den dieser Film sicher bei den meisten Zu schauern hinterlassen hat. Nach der Vorführung ermöglichte uns Ludwig Rembold einen Blick hin ter die Kulissen über Ereignisse, die Rembold aufgrund seiner persönlichen Kontakte zu verschiedenen Fahrern bekam. So sollte in Korsika eine Si cherheits-Kommission gebildet werden, dies wurde aber am 30.4. abgebla sen. Die Fahrer wollten einen Teil der Strecke streichen, die FISA war da gegen. Nach dem tragischen Unfall des Henri Toivonen hat man unter dem moralischen Druck reagiert, dabei aber diese Reaktion wieder überzogen. Jetzt will man wieder zurück zur Gruppe A, aber ob das besser und siche rer ist, bleibt dahingestellt, weil auch in dieser Gruppe heute viel erlaubt ist. Die Meinung von Walter Röhrl hierzu: Ein neues Reglement wäre nö tig, mit weniger PS für die Fahrzeuge, aber die Bremsen und Fahrgestelle sollten optimal ausgereizt werden. Damit wäre evtl. wieder die Beherrschbarkeit für viele Fahrer gegeben. Die Sicherheit der Zuschauer wurde von der FISA nicht beachtet, evtl. würde durch den Einsatz eines Pace-Cars, unter dessen Führung im Konvoi die einzelnen Strecken abzufahren und gegebenenfalls zu annullieren wä ren, wieder an Sicherheit gewonnen. Selbstverständlich müßten auch die Streckenposten zahlreicher vorhanden und besser geschult sein; denn dann hätte Toivonen nicht so lange mit seinem Wagen auf dem Rücken liegen müssen und könnte vielleicht heute noch leben. Mit dem Resümee, daß auch wir in unserem Kreis nicht die zur Zeit an stehenden Probleme lösen könnten, beendeten wir einen unterhaltsamen, diskussionsreichen und turbulenten Clubabend. Herzlichen Dank an Ludwig Rembold! F.B.
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