echo-1986-06 - ACM Automobilclub München von 1903 e. V.

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LKW's gleichzeitig einen Platten. Aber die Experten hatten den Schaden schnell behoben. Die Schlucht von Laqiya Arbain ist ein riesiges Tal. Zum Teil mit knor rigem Gestrüpp bewachsen. Dort lief uns in langen Sprüngen eine Gazelle über den Weg. Ein Ölsuchtrupp bewirtete uns mit kühlem Orangensaft und drei Kanistern Trinkwasser. Nach Übergabe einiger Geschenke fuhren wir weiter bis zur nächsten Wasserstelle. Es ist schon erstaunlich, in diesem Gebiet plötzlich ein Loch mit klarem Wasser zu entdecken. Bis hierher mußten wir mit dem Waschwasser schon haushalten. Aber an diesem Abend brach eine wahre Badeorgie aus. Nach einem kleinen Umweg und zwei Tagesreisen hatten wir in der Oase Selima den nächsten Ruhetag. Wieder mit Wasserstelle. Dort war großer Klamot tenwaschtag. Ventile einstellen, Luftfilter reinigen, LKW abschmieren, dies alles war bald erledigt, und wir hatten einen halben Tag Zeit zum Le sen oder Dösen. Sämtliche Verrichtungen sind etwas problematisch, denn man braucht ständig eine Hand zum Abwehren der Fliegen. Aber gottseidank sind die Fliegen mit dem Anbruch der Dunkelheit weg, und man hat wieder beide Hände zur Verfügung. Die Tagesetappen bewegten sich, je nach Gelände, zwischen 120 und 250 km. Das ist nicht sehr viel, aber da die LKW's nicht allzu schnell fah ren können, sitzt man meistens 8-9 Stunden auf dem Motorrad, mit ledig lich einer halben Stunde Mittagspause. Nach Seüma ging es eine Tagesreise einen Kameltreck entlang, der links und rechts von Hunderten von Kamelgerippen gesäumt ist. Man findet als Wegweiser noch vielfach viereckige SHELL Benzinkanister mit der einge prägten Jahreszahl "1941", die seit der Zeit sandgestrahlt wurden und des halb immer noch nicht verrostet sind. Sie müssen offensichtlich noch von Feldmarschall Montgomery stammen. In der Nähe von Bir Abu el Husein stießen wir auf eine neuangelegte Teerstraße. Nach ein paar Kilometern erreichten wir einen Militärposten. Die vier Mann waren sehr erstaunt, wo wir herkamen. Wir erzählten, daß wir von Farafra ein bißchen durch die Wüste zur Oase Dakkla fahren woll ten. Unseren Ausflug in den Sudan behielten wir für uns. Für die nächsten zwei Tage bzw. 450 km über El Kharga bis Asyut bekamen wir einen Bei fahrer, der unsere Reisepässe "aufbewahrte". Nach längerem Warten auf einer Polizeistation kamen wir an das Ge richtsgebäude. Dort teilte man uns sehr höflich mit, wir hätten für unseren Ausflug vorher eine Genehmigung einholen müssen. Nach Übergabe unse rer Pässe und guten Wünschen für unseren weiteren Urlaub, fuhren wir
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