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<strong>de</strong>r <strong>weg</strong> in die Zukunft. <strong>www</strong>.zukunftsgewerkschaft.<strong>de</strong><br />

*Bezirks-nr.: *Mitgl.-nr.:<br />

*Dieses wird von <strong>de</strong>n Bezirken ausgefüllt.<br />

Beitrittserklärung und einzugsermächtigung<br />

name:<br />

Vorname:<br />

geburtsdatum: m m / m w<br />

PlZ/wohnort:<br />

straße/haus-nr.:<br />

nationalität:<br />

privat e-Mail:<br />

telefon:<br />

Mobiltelefon:<br />

dienstlich e-Mail:<br />

telefon:<br />

Mobiltelefon:<br />

eintrittsdatum ig Bce:<br />

eintrittsgrund:<br />

Übertritt/Vorgewerkschaft:<br />

Monatl. Bruttoeinkommen/eingruppierung:<br />

Personalnummer:<br />

BlZ/Konto-nr.:<br />

Bankinstitut:<br />

Ich ermächtige die IG BCE meinen satzungsgemäßen Beitrag bei<br />

Fälligkeit<br />

m monatlich m vierteljährlich<br />

m halbjährlich m jährlich<br />

von meinem Konto per Lastschrift abzubuchen o<strong>de</strong>r durch<br />

Betriebsabzug über <strong>de</strong>n Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin von<br />

meinem Lohn bzw. Gehalt einzubehalten. Einen evtl. Wi<strong>de</strong>rruf<br />

wer<strong>de</strong> ich bei <strong>de</strong>r IG BCE vollziehen. Wenn mein Konto die erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Deckung nicht aufweist, besteht seitens <strong>de</strong>s kontoführen<strong>de</strong>n<br />

Kredit instituts keine Verpflichtung zur Einlösung.<br />

Beschäftigt bei:<br />

PlZ/ort:<br />

tätigkeit:<br />

Abteilung:<br />

Berufsgruppe (Zutreffen<strong>de</strong>s im Kreis ankreuzen)<br />

01 Angelernte<br />

02 Handwerker/-innen und<br />

Facharbeiter/-innen<br />

03 Chemotechniker/-innen und<br />

Laboranten bzw. Laborantinnen<br />

04 Büroangestellte/Kaufleute<br />

05 Meister/-innen<br />

06 Technische Angestellte und<br />

Ingenieure bzw. Ingenieurinnen<br />

Ausbildungsbeginn (Monat/Jahr):<br />

Ausbildungsjahr:<br />

Ausbildungsen<strong>de</strong> (Monat/Jahr):<br />

werber/-in:<br />

einverständniserklärung nach § 4 a Bdsg<br />

Ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n, dass meine allgemeinen perso<br />

nen bezogenen Daten einschließlich evtl. Än<strong>de</strong>rungen und<br />

Er gänzungen zur Erledigung aller im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Mitglied</strong>schaft stehen<strong>de</strong>n Aufgaben zur <strong>Mitglied</strong>erverwaltung,<br />

<strong>Mitglied</strong>erbetreuung, <strong>de</strong>r <strong>Mitglied</strong>erinformation sowie<br />

<strong>de</strong>s Beitragseinzugs im erfor <strong>de</strong>rlichen Umfang er hoben, verarbeitet<br />

und genutzt <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>. Die Datenver arbeitung und<br />

Nutzung betrifft die zweckentsprechen<strong>de</strong> Datenspeicherung,<br />

-nutzung und Datenauswertung durch die IG BCE sowie die<br />

Datenweitergabe an Dritte, sofern und soweit diese mit <strong>de</strong>r<br />

<strong>Mitglied</strong>er betreuung und/o<strong>de</strong>r <strong>Mitglied</strong>erwerbung von <strong>de</strong>r<br />

IG BCE ermächtigt o<strong>de</strong>r beauftragt wor<strong>de</strong>n sind und auf das<br />

Bun<strong>de</strong>sdatenschutzgesetz verpflichtet <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Diese Einwilligungserklärung kann je<strong>de</strong>rzeit ganz o<strong>de</strong>r teilweise<br />

wi<strong>de</strong>rrufen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<br />

Datum Unterschrift<br />

Das vollständig ausgefüllte Formular bitte bei Ihrem<br />

zuständigen Bezirk bzw. Betriebsrat abgeben o<strong>de</strong>r<br />

per Fax an: 0511 7631-708<br />

07 AT-Angestellte: __________________<br />

08 Angestellte im Außendienst<br />

09 Aka<strong>de</strong>miker/-innen<br />

10 Leiten<strong>de</strong> Angestellte<br />

11 Atypische Beschäftigung:<br />

❏ Leiharbeitnehmer/-innen<br />

❏ Befristet Beschäftigte<br />

12 Sonstige: __________________________<br />

eine Auswahl <strong>de</strong>r typisch männlich<br />

dominierten Berufsbil<strong>de</strong>r:<br />

chemikantin: Sie überwachen die Produktion in <strong>de</strong>r chemischen<br />

Industrie, haben Verantwortung für die Anlagen und behalten<br />

<strong>de</strong>n Überblick über Mess- und Regelgeräte, Rohrleitungen und<br />

halten die Maschinen instand.<br />

Papiertechnologin: Sie richten Maschinen und Anlagen ein, wählen<br />

die Rezepturen aus und überwachen die Mischung von Rohund<br />

Hilfsstoffen. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Warten und<br />

Sauberhalten von Maschinen.<br />

chemielaborantin: Sie analysieren die Zusammensetzung von<br />

Stoffen in Forschungs- und Entwicklungslaboren. Sie sind die<br />

rechte Hand von Wissenschaftlern. Sie müssen mit Computern,<br />

mit Laborautomaten und Chemikalien arbeiten.<br />

Pharmakantin: Fachperson für industrielle Arzneimittelherstellung,<br />

sie bedient, wartet und pflegt die Anlagen und Maschinen<br />

zur Produktion von Pulvern, Tabletten, Dragees, Salben.<br />

Mechatronikerin: Dieser Beruf vereint Elektrofachwissen mit<br />

Metallberufen. Sie arbeiten selbstständig an elektrischen und<br />

mechanischen Geräten, halten sie instand, montieren o<strong>de</strong>r<br />

prüfen die Geräte.<br />

elektronikerin: Elektronikerinnen sind Tüftlerinnen. Sie berechnen<br />

und messen Schaltungen und beheben Störungen an <strong>de</strong>n Geräten.<br />

Zu <strong>de</strong>m Beruf gehört es aber auch, Mikrocomputersysteme<br />

zusammenzubauen sowie Programme dafür zu schreiben.<br />

Fachinformatikerin: Fachinformatikerinnen sind zuständig für die<br />

Wartung und Analyse von Computersystemen, kümmern <strong>sich</strong><br />

um Soft- und Hardware und auch um Datenbanken.<br />

it-systemkauffrau: Sie kennt <strong>sich</strong> mit allen Fragen rund um <strong>de</strong>n<br />

Computer, um Software, Telekommunikation und Mobilfunk aus.<br />

Sie erstellt Angebote für Hard- und Software, schließt passen<strong>de</strong><br />

Verträge ab, erstellt Konzepte für die komplette Firmenversorgung<br />

mit Informationstechnik (IT).<br />

Fachkraft für le<strong>de</strong>rverarbeitung: Sie verarbeitet Le<strong>de</strong>r zu Schuhen<br />

und Le<strong>de</strong>rwaren. Der Einsatz ist später neben <strong>de</strong>r Schuh- und<br />

Le<strong>de</strong>rwarenwirtschaft in Polstereien, bei Fahrzeuginnenausstattern<br />

und Automobilzulieferern, insbeson<strong>de</strong>re zur Herstellung<br />

von Schuhoberteilen, Taschen, Kleinle<strong>de</strong>rwaren, Polster- und<br />

Autositzbezügen, in Muster- und Serienfertigung.<br />

Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik: Sie beschichten<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Applikationsverfahren Oberflächen aus<br />

Metall sowie Holz o<strong>de</strong>r Kunststoff zu <strong>de</strong>korativen o<strong>de</strong>r funktionalen<br />

Zwecken, hauptsächlich mit Lacken.<br />

girls’ dAY<br />

Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik: Sie stellen<br />

durch verschie<strong>de</strong>ne Verarbeitungsverfahren unter Berück<strong>sich</strong>tigung <strong>de</strong>r<br />

einzuhalten<strong>de</strong>n Parameter unter an<strong>de</strong>rem Formteile, Mehrschicht- und<br />

Kautschukteile o<strong>de</strong>r Halbzeuge her.<br />

Fachkraft für schutz und <strong>sich</strong>erheit: Sie unterstützen die öffentliche, private<br />

und betriebliche Sicherheit und Ordnung. Sie schützen Personen, Sachwerke<br />

und immaterielle Werte, insbeson<strong>de</strong>re durch präventive Maßnahmen und<br />

soweit erfor<strong>de</strong>rlich durch Gefahrenabwehr. Sie analysieren Gefährdungspotenziale,<br />

entwickeln Sicherungsmaßnahmen und leiten diese ein. Sie i<strong>de</strong>ntifizieren<br />

Wirkungsweise und Gefährdungspotenzial von Waffen, gefährlichen<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n und Stoffen.<br />

weitere informationen zum girls’ day gibt es unter:<br />

<strong>www</strong>.girls-day.<strong>de</strong><br />

<strong>Mitglied</strong> <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> <strong>lohnt</strong> <strong>sich</strong>!<br />

auch unter<br />

<strong>www</strong>.mitglied<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>.<strong>igbce</strong>.<strong>de</strong><br />

impressum<br />

Herausgeber und Redaktion<br />

IG Bergbau, Chemie, Energie<br />

Vorstandsbereich 3<br />

Abteilung<br />

Frauen/Gleichstellung<br />

Königsworther Platz 6<br />

30167 Hannover<br />

E-Mail: abt.frauen@<strong>igbce</strong>.<strong>de</strong><br />

Verantwortlich: E<strong>de</strong>ltraud Glänzer<br />

Gesamtherstellung<br />

BWH GmbH –<br />

Die Publishing Company<br />

März 2012/2. Auflage<br />

Für mehr<br />

junge<br />

Frauen in<br />

technischen<br />

Berufen


Girls’ Day<br />

Für mehr junge Frauen in technischen Berufen<br />

Der Mädchen-Zukunftstag, <strong>de</strong>r Girls’ Day, bringt einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Imagegewinn bei technisch-naturwissenschaftlichen Berufen.<br />

Die Mitmachangebote <strong>de</strong>r Betriebe tragen erheblich dazu bei, das<br />

Interesse <strong>de</strong>r Schülerinnen für die vorgestellten Berufe zu wecken.<br />

Genau das ist notwendig, <strong>de</strong>nn noch immer entschei<strong>de</strong>n <strong>sich</strong><br />

54,7 Prozent <strong>de</strong>r Mädchen für einen <strong>de</strong>r zehn klassischen Frauenberufe<br />

und viel zu wenig für einen technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Beruf.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto »Ingenieurin statt Germanistin, Chemikerin<br />

statt Friseurin« macht <strong>sich</strong> <strong>de</strong>r Girls’ Day dafür stark, <strong>de</strong>n jungen<br />

Mädchen das weite Spektrum ihrer Möglichkeiten zu zeigen – <strong>de</strong>nn<br />

immerhin gibt es in Deutschland 346 Ausbildungsberufe. Seit seinem<br />

Start im Jahre 2001 steigt die Zahl <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Unternehmen<br />

stetig. Das ist vor allem auch ein Verdienst <strong>de</strong>r Betriebsräte,<br />

Vertrauensleute und Jugend- und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nvertretungen. Oftmals<br />

sind sie es, die in <strong>de</strong>n Unternehmen darauf dringen, <strong>sich</strong> am<br />

Girls’ Day zu beteiligen o<strong>de</strong>r die Aktionen und Programme für diesen<br />

Tag entwerfen.<br />

In diesen Bemühungen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> wir nicht nachlassen, <strong>de</strong>nn auch<br />

wenn die Zahl <strong>de</strong>r Veranstaltungen sowie <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer stetig steigt, reicht das noch lange nicht aus. Ange<strong>sich</strong>ts<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>s somit drohen<strong>de</strong>n<br />

Fachkräftemangels <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> Unternehmen künftig viel stärker als<br />

bisher auf qualifizierte junge Frauen angewiesen sein. Nur 2,7 Prozent<br />

<strong>de</strong>r Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Metallberufen sind weiblich,<br />

nur 4,2 im Elektrikbereich. Doch gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Arbeitsbereichen<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Ingenieur-<br />

wesen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> künftig gut ausgebil<strong>de</strong>te Arbeitskräfte fehlen.<br />

Des<strong>weg</strong>en bleibt <strong>de</strong>r Mädchenzukunftstag ein wichtiger Termin,<br />

an <strong>de</strong>m <strong>sich</strong> Jugend- und Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nvertreter, Betriebsräte<br />

und Vertrauensleute mit I<strong>de</strong>en und Aktionen beteiligen sollten.<br />

Denn dass Mädchen in sogenannten Männerberufen Karriere<br />

machen und zugleich noch Freu<strong>de</strong> am Beruf entwickeln können,<br />

beweisen die folgen<strong>de</strong>n Interviews, die zu<strong>de</strong>m einen kleinen<br />

Einblick in die eher frauenuntypischen Berufsbil<strong>de</strong>r geben.<br />

E<strong>de</strong>ltraud Glänzer<br />

�Jacqueline gwozdz,<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zur gerberin bei<br />

Zschimmer und schwarz:<br />

»Ich bin nicht so ein Mensch, <strong>de</strong>r unbedingt<br />

etwas typisch Weibliches<br />

machen möchte. Technische Berufe<br />

haben mich schon immer interessiert,<br />

<strong>de</strong>s<strong>weg</strong>en habe ich zuerst auch<br />

als Facharbeiterin in Solartechnik angefangen.<br />

Doch dann hörte ich von meinem Nachbarn, dass es <strong>de</strong>n Beruf<br />

<strong>de</strong>s Gerbers gibt. Ich habe ein Praktikum bei Zschimmer und Schwarz<br />

gemacht – und war sofort begeistert. Hier kann ich viel ausprobieren.<br />

Wir bekommen die vorgegerbten Rohhäute und ich kann mit <strong>de</strong>m Fettungsmittel<br />

weiches Schuhle<strong>de</strong>r daraus machen ebenso wie robustes<br />

Autole<strong>de</strong>r. Das macht mir Spaß. Zwischen meinen männlichen Kollegen<br />

kann ich so sein, wie ich bin. Obwohl ich die einzige Frau bin, fühle ich<br />

mich wie in einer großen Familie. Viele Handgriffe in meinem Beruf sind<br />

körperlich sehr anspruchsvoll, immerhin müssen wir ganze Kuhhäute<br />

be<strong>weg</strong>en, etwa um sie aus <strong>de</strong>n Maschinen zu ziehen. Dafür braucht<br />

man Kraft. Eine große Hilfe ist mir dabei mein Sport, das Judo. Gerber<br />

ist inzwischen ein exotischer Beruf in Deutschland, weil er hier so selten<br />

gewor<strong>de</strong>n ist.«<br />

� stefanie Müller, elektronikerin<br />

für Betriebstechnik bei <strong>de</strong>r Mibrag:<br />

»Als Kind wollte ich eigentlich Polizistin<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong> – doch das hat später<br />

nicht geklappt. Mein Vater ist auch<br />

bei <strong>de</strong>r Mibrag und da habe ich mich<br />

hier umgeschaut. Einen typischen<br />

Mädchenberuf zu lernen, kam für<br />

mich nicht infrage. Ich möchte we<strong>de</strong>r<br />

lange am PC sitzen, noch in einem Team nur aus Frauen zusammenarbeiten,<br />

da herrscht schnell eine zickige Stimmung. Als Elektronikerin<br />

arbeite ich mit meinen Hän<strong>de</strong>n, das ist etwas, was mir viel Freu<strong>de</strong><br />

bereitet. In <strong>de</strong>r Ausbildung habe ich ganz neue Dinge erschaffen o<strong>de</strong>r<br />

Kaputtes wie<strong>de</strong>r in Gang gesetzt. Genauso habe ich mir meinen Job immer<br />

vorgestellt. Sehr schnell hat mich <strong>de</strong>r Beruf fasziniert – vor allem das<br />

Löten von Platinen. Hier kann ich kleine Schaltungen bauen, die man vielfältig<br />

einsetzen kann. Mit meiner Ausbildung kann ich heute sogar große<br />

Schaltschränke bedienen und reparieren. Dass ich eine Frau in einem<br />

Männerberuf bin, hat nie eine Rolle gespielt, meine Kollegen haben mich<br />

genauso akzeptiert wie die männlichen Azubis auch. Gera<strong>de</strong> bin ich vom<br />

Unternehmen übernommen wor<strong>de</strong>n und arbeite als Maschinen- und<br />

Anlagenführerin im Tagebau. Das ist auch spannend.«<br />

� Jana-latoya Kosik,<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> zur Papiertechnologin,<br />

sappi Alfeld:<br />

»Schon in <strong>de</strong>r Schule habe ich gerne<br />

im Labor experimentiert, <strong>de</strong>s<strong>weg</strong>en<br />

war mein Wunsch eigentlich eine<br />

Ausbildung im Labor. Aber sie wird<br />

so nicht bei <strong>de</strong>r Sappi angeboten – nur<br />

in Kombination mit <strong>de</strong>r Ausbildung<br />

zur Papiertechnologin. Ich habe kurz überlegt und mich dann dafür<br />

entschie<strong>de</strong>n. Hier kann ich jetzt praktische Erfahrungen sammeln, die ich<br />

ja später brauchen wer<strong>de</strong>, wenn ich im Labor arbeiten möchte – das ist<br />

je<strong>de</strong>nfalls mein Ziel hier. Die Kollegen haben <strong>sich</strong> sehr gefreut, dass <strong>sich</strong><br />

auch Frauen die Ausbildung zutrauen und unterstützen mich sehr. Manche<br />

Aufgaben allerdings kann ich nicht schaffen – dafür fehlt mir einerseits die<br />

Kraft und an<strong>de</strong>rerseits die Körpergröße. Mit meinen 1,60 Metern Körpergröße<br />

kann ich nun mal weniger heben o<strong>de</strong>r schwerer an große Papierrollen<br />

kommen als ein Mann mit 1,90 Metern. Ich versuche erst mal, ob ich<br />

es schaffe – und sonst frage ich die männlichen Kollegen, ob sie mir helfen<br />

können. Natürlich bin ich am liebsten im Labor und teste Proben o<strong>de</strong>r<br />

mache Reißproben beim Papier o<strong>de</strong>r teste das Wasser unserer Kläranlage.<br />

Und wenn ich später dort arbeiten möchte, schaffe ich die Aufgaben auch<br />

ohne Unterstützung.«<br />

� Vanessa Aurich, Verfahrensmechanikerin<br />

für Kunststoff<br />

und Kautschuk, gerresheimer<br />

regensburg:<br />

»Auf <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>r Verfahrensmechanikerin<br />

bin ich über ein Schulpraktikum<br />

gestoßen. Es hat mir so viel Spaß<br />

gemacht, dass ich gar nicht lange überlegen<br />

musste, welche Ausbildung ich<br />

wählen wollte, es war sofort klar. Meine Freun<strong>de</strong> waren zuerst völlig überrascht,<br />

dass ich einen Männerberuf erlerne und manchen musste ich sogar<br />

erklären, was ich genau mache. Meine Familie hat mich immer in meiner Entscheidung<br />

unterstützt, das war mir wichtig. Hilfreich war es auch, unter <strong>de</strong>n<br />

Kollegen im Betrieb so gut aufgenommen zu sein. Als Frau in diesem Zweig<br />

haben sie mich von Anfang an herzlich aufgenommen und darauf geachtet,<br />

dass ich nicht benachteiligt wer<strong>de</strong> und die gleichen Handgriffe machen darf<br />

wie die männlichen Azubis. Beson<strong>de</strong>rs freue ich mich bei <strong>de</strong>r Arbeit auf die<br />

Zeiten, in <strong>de</strong>nen ich das Werkzeug rüsten darf, das mache ich am liebsten.<br />

Überhaupt ist es sehr interessant, die Technik zu verstehen. Es wird nie langweilig<br />

in meinem Beruf, ich darf sogar Roboter einstellen. Als einzigen Nachteil<br />

sehe ich, dass er körperlich auch sehr beansprucht, etwa beim Ziehen <strong>de</strong>r<br />

Werkzeuge mit <strong>de</strong>m Hubwagen o<strong>de</strong>r die vollen Wannen zu heben.«<br />

� Jil topcu, Fachkraft für schutz<br />

und <strong>sich</strong>erheit, infracor Marl:<br />

»Als ich im Jahr 2005 meine Ausbildung<br />

zur Fachkraft für Schutz und<br />

Sicherheit im Chemiepark Marl<br />

begann, war ich seit Bestehen <strong>de</strong>s<br />

Standortes (1938) die erste Frau im<br />

Ordnungs- und Sicherheitsdienst.<br />

Schon als Kind wollte ich Polizistin<br />

<strong>wer<strong>de</strong>n</strong>, da dieser Beruf sehr abwechslungsreich ist. Als das Berufsbild <strong>de</strong>r<br />

Fachkraft für Schutz und Sicherheit angeboten wur<strong>de</strong>, entschied ich mich<br />

für diese Ausbildung, da das Aufgabengebiet ähnlich wie bei <strong>de</strong>r Polizei sehr<br />

vielseitig gestaffelt ist.<br />

Neben <strong>de</strong>n Kontrollen beim Zugang o<strong>de</strong>r Verlassen <strong>de</strong>s Werkes <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

auch Geschwindigkeits-, Gefahrgut-, allgemeine Verkehrskontrollen, Objektschutztätigkeiten<br />

sowie Streifentätigkeiten im Chemiepark Marl durchgeführt.<br />

Als ich vor sieben Jahren in <strong>de</strong>n Kreis <strong>de</strong>r Kollegen kam, habe ich schnell<br />

erfahren, was es heißt, die erste Kollegin zu sein. Die anfängliche Zurückhaltung<br />

bei <strong>de</strong>n männlichen Kollegen ist aber schnell einem sehr guten<br />

Arbeitsklima gewichen.<br />

Mittlerweile sind wir mit sechs Frauen in <strong>de</strong>r ehemaligen ›Männerdomäne‹<br />

beschäftigt.«<br />

� Marion Palme, chemielaborantin,<br />

sanofi Frankfurt:<br />

»Naturwissenschaftliche Fächer<br />

haben mich schon in <strong>de</strong>r Schule<br />

fasziniert. Mein damaliger Chemielehrer<br />

in <strong>de</strong>r Oberstufe war sehr<br />

engagiert und hat mein Interesse<br />

verstärkt, so hat <strong>sich</strong> mein Berufswunsch<br />

Chemielaborantin entwickelt.<br />

Meine Eltern waren sehr froh, dass ich etwas ›Handfestes‹<br />

lernen wollte, viele meiner Freun<strong>de</strong> aber hatten <strong>sich</strong> für ein Studium<br />

entschie<strong>de</strong>n und konnten meine Entscheidung nicht verstehen. Im<br />

Betrieb mochte ich die Herausfor<strong>de</strong>rung sehr, herumzuprobieren und<br />

zu tüfteln, ob <strong>sich</strong> Moleküle aus <strong>de</strong>r Theorie auch wirklich synthetisieren<br />

lassen. In <strong>de</strong>r Forschungsabteilung habe ich viele neue Stoffe hergestellt.<br />

Inzwischen sind in meiner Ausbildungsgruppe Männer in <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rheit.<br />

Vielleicht wird Laborantin ja zu einem Frauenberuf? Beson<strong>de</strong>rs reizvoll<br />

ist, dass es für Chemielaborantinnen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

gibt, etwa eine Technikerausbildung. Ich selbst habe ein berufsbegleiten<strong>de</strong>s<br />

Studium erfolgreich abgeschlossen. Jetzt stehen mir noch<br />

mehr Wege offen.«<br />

� Petra Kronen,<br />

Betriebsratsvorsitzen<strong>de</strong><br />

Bayer Uerdingen:<br />

»Wenn wir mehr Frauen in Führungsfunktionen<br />

sehen möchten, müssen wir die Weichen für die<br />

Karriere früh stellen. Es beginnt bei <strong>de</strong>r richtigen<br />

Wahl <strong>de</strong>s Studiums o<strong>de</strong>r einer betrieblichen<br />

Ausbildung. Sie sind entschei<strong>de</strong>nd für Aufstiegschancen<br />

und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

von Frauen – vor allem vor <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>s gestiegenen<br />

Fachkräftebedarfs. In technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Bereichen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong> Ingenieurinnen, Forscherinnen, Chemikantinnen<br />

dringend gesucht und bekommen gute Perspektiven in unserem<br />

Unternehmen. Dabei bietet <strong>de</strong>r Girls’ Day eine gute Gelegenheit für<br />

Schülerinnen, zukunftsfähige Berufe kennenzulernen. Unternehmen<br />

haben dabei ebenfalls die Möglichkeit, große Potenziale <strong>de</strong>r guten<br />

Schulabgängerinnen für <strong>sich</strong> zu gewinnen.«<br />

<strong>de</strong>r girls’ day:<br />

Die I<strong>de</strong>e zu einem Mädchentag kommt ursprünglich aus <strong>de</strong>n USA. Eine Frauenorganisation<br />

hatte die I<strong>de</strong>e, dass Eltern an diesem Tag ihre Töchter mit zur Arbeit nehmen<br />

dürfen. Der Girls’ Day soll dazu beitragen, <strong>de</strong>n Anteil <strong>de</strong>r weiblichen Beschäftigten<br />

in <strong>de</strong>n typischen Männerberufen zu erhöhen. Mehr und mehr Unternehmen <strong>wer<strong>de</strong>n</strong><br />

künftig stärker auf qualifizierte Frauen zurückgreifen müssen – <strong>de</strong>nn aufgrund <strong>de</strong>s<br />

Geburtenrückgangs droht ein Fachkräftemangel in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Industrie.<br />

Der Girls’ Day gibt <strong>de</strong>n Schülerinnen einen besseren Einblick in die Vielfalt <strong>de</strong>r möglichen<br />

Lehrberufe. Viele dieser Berufe sind <strong>de</strong>n Mädchen fremd und unbekannt –<br />

genau das än<strong>de</strong>rt <strong>sich</strong> am Mädchen-Zukunftstag. Zu<strong>de</strong>m zeigt <strong>de</strong>r die praktische<br />

Arbeitswelt – und die Unternehmen können schon frühzeitig Personal für <strong>sich</strong><br />

werben. So ist <strong>de</strong>r Girls’ Day ein Baustein dafür, die Berufs- und Karrierechancen<br />

von Frauen insgesamt zu steigern.<br />

In Deutschland startete <strong>de</strong>r Girls’ Day im Jahre 2001. Die Zahl <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

Betriebe und auch <strong>de</strong>r Schülerinnen steigt je<strong>de</strong>s Jahr. In <strong>de</strong>n Büros, Werkstätten,<br />

Produktionshallen und Werkstätten <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Betriebe fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>s Jahr<br />

ein beson<strong>de</strong>res Rahmenprogramm für die Schülerinnen statt. Zweck ist, sie möglichst<br />

viele praktische Erfahrungen sammeln zu lassen – ob beim Schweißen o<strong>de</strong>r<br />

beim Versuch im Chemielabor.<br />

Hier haben <strong>sich</strong> vor allem die Betriebsrätinnen und Betriebsräte <strong>de</strong>r IG BCE mit<br />

vielen I<strong>de</strong>en für Aktionen hervorgetan. Die IG BCE bietet weiterhin gerne Hilfestellung<br />

beim Mädchen-Zukunftstag an: sei es zum Erfahrungsaustausch mit<br />

an<strong>de</strong>ren Organisatoren beim Girls’ Day o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Hilfe zum Organisieren.<br />

Informationen erteilen die Bezirke und Lan<strong>de</strong>sbezirke <strong>de</strong>r IG BCE sowie die<br />

Abteilung Frauen/Gleichstellung unter <strong>de</strong>r Telefonnummer: 0511 7631-246.

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