Gute Arbeit für alle? - IG BCE - RHEIN-MAIN
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Kursfi ndung mit<br />
CPS? Bei Clariant<br />
soll es ein neues<br />
Produktionssystem<br />
möglich machen.<br />
auf Seite 4<br />
Leiharbeit und Werkverträge hebeln<br />
die gemeinsame Erklärung aus<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>alle</strong>?<br />
WIESBADEN | <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und <strong>Arbeit</strong>geber waren sich<br />
einig. Die gemeinsame Erklärung »<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>«<br />
sollte <strong>Arbeit</strong>s- und Sozialstandards schaffen. Doch<br />
die guten Absichten werden unterlaufen. Die Erklärung<br />
wird oft bei Leiharbeitern nicht angewandt.<br />
Im Jahr 2008 haben der <strong>Arbeit</strong>geberverband<br />
Chemie<br />
und die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> eine Erklärung<br />
unterschrieben, in der sie<br />
sich unter anderem zu »<strong>Gute</strong>r<br />
<strong>Arbeit</strong>« in den Betrieben bekennen.<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>, so heißt es in<br />
der Erklärung zum »Wittenberg-Prozess«,<br />
beinhaltet faire<br />
Standards und Regeln. Und in<br />
der Erläuterung heißt es weiter:<br />
»In Deutschland gewährleisten<br />
<strong>Arbeit</strong>s- und Sozialstandards<br />
und vor <strong>alle</strong>m Tarifverträge faire<br />
Bedingungen <strong>für</strong> gute <strong>Arbeit</strong><br />
– sie sind Vorteile im globalen<br />
Wettbewerb, die auch künftig<br />
gewahrt werden müssen. <strong>Gute</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> ist geprägt von einer<br />
Kultur der Teilhabe und Mitgestaltung.«<br />
Außerdem verlange <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
das Zusammenwirken von<br />
Unternehmen, Mitarbeitern<br />
und der Gesellschaft. Dabei ist<br />
die Basis <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />
der gegenseitige Respekt.<br />
Das bedeutet, dass die <strong>Arbeit</strong>-<br />
Willkommen!<br />
Azubis* starten<br />
ins Berufsleben<br />
nehmer nicht nur als Produktionsfaktor<br />
betrachtet und<br />
behandelt werden. Wohl gemerkt,<br />
diese Vereinbarung ist<br />
von <strong>Arbeit</strong>gebern und <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
unterschrieben – als Bekenntnis<br />
zur gemeinsamen Verantwortung<br />
in der Sozialen Marktwirtschaft.<br />
Nirgends in der Vereinbarung<br />
steht, dass diese Bedingungen<br />
<strong>für</strong> <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> nur <strong>für</strong><br />
die Beschäftigten gelten, die<br />
ein unbefristetes <strong>Arbeit</strong>sverhältnis<br />
mit dem Chemiebetrieb<br />
haben. Was ist also mit all denen,<br />
die als Leiharbeitnehmer<br />
Begrüßung der neuen<br />
Azubis. In Flörsheim<br />
und Wiesbaden fanden<br />
eigens Parties statt.<br />
Und <strong>alle</strong> kamen!<br />
auf Seite 5<br />
oder durch Werkverträge <strong>für</strong><br />
die Chemiebetriebe tätig sind?<br />
Auch <strong>für</strong> diese Kolleginnen und<br />
Kollegen muss gelten, dass<br />
sie ein Recht auf <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
im oben beschriebenen Sinne<br />
haben. Sie arbeiten in der chemischen<br />
Industrie und <strong>für</strong> die<br />
chemische Industrie, deren <strong>Arbeit</strong>geber<br />
sich zu guter <strong>Arbeit</strong><br />
und fairen <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
bekennen.<br />
Soziale Verantwortung,<br />
die sich auch lohnt<br />
Übrigens: Der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Bezirk<br />
Rhein-Main arbeitet zwischen<br />
Offenbach und Limburg mit<br />
rund 170 Betrieben zusammen.<br />
Etwa 80 Prozent davon gehören<br />
dem <strong>Arbeit</strong>geberverband<br />
der chemischen Industrie an.<br />
Tatsächlich ist seitens der<br />
Unternehmensführung die<br />
Zusammenarbeit mit den Betriebsräten<br />
in vielen Betrieben<br />
vom Willen zu konstruktiver<br />
Zusammenarbeit geprägt,<br />
auch wenn die Meinungen in<br />
der Sache auseinander gehen.<br />
Aber sind die Betriebsräte wirklich<br />
noch <strong>für</strong> <strong>alle</strong> <strong>Arbeit</strong>nehmer<br />
zuständig, die <strong>für</strong> den Betrieb<br />
arbeiten?<br />
Viele Beschäftigte werden<br />
über Werkverträge und Leiharbeit<br />
in den Unternehmen beschäftigt.<br />
Und warum? Weil <strong>für</strong><br />
diese Kolleginnen und Kollegen<br />
oft keine Tarifverträge gelten,<br />
und sie daher aus Sicht der Un-<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
ternehmen »billiger« sind als<br />
die eigenen Beschäftigten. Damit<br />
verschaffen sich Unternehmen<br />
einen Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber Mitbewerbern auf<br />
Kosten derjenigen, denen<br />
dann der Zugang<br />
zu <strong>Gute</strong>r <strong>Arbeit</strong> verwehrt<br />
wird.<br />
Der Tarifvertrag <strong>für</strong><br />
die Mitglieder und Beschäftigten<br />
im eigenen<br />
Betrieb wird dann<br />
s e l b s t v e r s t ä n d l i c h<br />
angewendet, aber je<br />
mehr Beschäftigte mit<br />
3-2010<br />
Tag der offenen Tür<br />
bei der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>. Der Bezirk<br />
hatte in die neuen<br />
Räume in Wiesbaden<br />
eingeladen.<br />
auf Seite 7<br />
<strong>BCE</strong> Bezirk Rhein-Main fordert<br />
die Unternehmen auf, die<br />
Zweiklassengesellschaft im<br />
Betrieb abzuschaffen – im eigenen<br />
Interesse: »Unser Ziel ist<br />
» <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
heißt faire Standards<br />
in unseren<br />
Betrieben <strong>für</strong> <strong>alle</strong><br />
Beschäftigten. «<br />
Catharina Clay<br />
Bezirksleiterin,<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Rhein-Main<br />
Werkverträgen und Leiharbeit es, unter den Bedingungen des<br />
– ohne Tarifbindung und ohne globalen Wettbewerbs die Vo-<br />
Betriebsräte – <strong>für</strong> den Betrieb raussetzungen <strong>für</strong> <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
tätig sind, um so größer ist der zu bewahren, um gemeinsam<br />
Vorteil dieser Betriebe gegen- von ihren Vorteilen zu profi tieüber<br />
jenen, die soziale Verantren. ... Nachhaltiger unternehwortung<br />
ernst nehmen und merischer Erfolg ist die Basis<br />
auf Tarifbindung auch bei Leih- <strong>für</strong> gute <strong>Arbeit</strong>. ... <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
arbeitern und Werkvertrags- fördert Innovations- und Wett-<br />
mitarbeitern Wert legen. bewerbsfähigkeit durch Quali-<br />
Konnte <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> also<br />
wirklich überall in den<br />
Betrieben der chemischen<br />
Industrie gewählt werden?<br />
fi kation und Weiterbildung«.<br />
So wird letztlich <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
Bedingung <strong>für</strong> die langfristige<br />
Existenzsicherung der Unternehmen<br />
und steht <strong>für</strong> Stabili-<br />
Wir müssen die <strong>Arbeit</strong>geber<br />
tät, engagierte und motivierte<br />
an ihre eigene Erklärung er- Mitarbeiter. Dazu haben sich<br />
innern und die konsequente die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> und die <strong>Arbeit</strong>geber<br />
Umsetzung einfordern. Tarif- der chemischen Industrie beverträge<br />
gewährleisten faire kannt. Deshalb ist sich unser<br />
Bedingungen <strong>für</strong> <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>. Bezirksvorstand einig: <strong>Gute</strong><br />
Das gilt <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Beschäftigten, <strong>Arbeit</strong> heißt faire <strong>Arbeit</strong>s- und<br />
die <strong>für</strong> ein Unternehmen arbei- Sozialstandards in unseren Beten<br />
und Beiträge leisten. trieben <strong>für</strong> <strong>alle</strong> Beschäftigten.<br />
Der Bezirksvorstand der <strong>IG</strong> Catharina Clay<br />
* Wie<br />
hier bei<br />
Provadis<br />
in Frankfurt.
Haustarif bei Erbslöh abgeschlossen<br />
Unterstützung durch<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> bringt Erfolg<br />
GEISENHEIM | Bereits im letzten<br />
Jahr war bei der Erbslöh Geisenheim<br />
AG, einem Hersteller von<br />
Getränkebehandlungsmitteln<br />
<strong>für</strong> die Bereiche Wein, Fruchtsaft,<br />
Bier und Branntwein, geplant,<br />
einen Tarifabschluss zu<br />
erzielen. Doch dann traf die internationale<br />
Wirtschaftskrise<br />
auch diese Branche. Das Unternehmen<br />
geriet 2009 in derart<br />
große Schwierigkeiten, dass<br />
die Beschäftigten freiwillig auf<br />
bis zu 50 Prozent ihres Weihnachtsgeldes<br />
verzichteten.<br />
In diesem Jahr laufen die Geschäfte<br />
besser. Davon sollten<br />
auch die Kollegen profi tieren.<br />
Die Tarifverhandlungen wurden<br />
wieder aufgenommen.<br />
Durch Unterstützung der <strong>IG</strong><br />
<strong>BCE</strong> mit Alexander Wiesbach<br />
und Markus Wimmer vom Bezirk<br />
Rhein-Main konnte die Tarifkommission<br />
ein sehr gutes<br />
Ergebnis erzielen. Hervorzuheben<br />
sind auch die konstruktiven<br />
Verhandlungsrunden mit<br />
der Geschäftsleitung.<br />
Ab 1. September 2010 bekommen<br />
die Beschäftigten<br />
1,0 Prozent und ab 1. Januar<br />
2011 sogar 2,75 Prozent mehr<br />
Seite 2<br />
Gehalt. Zudem wurde eine erfolgsabhängige<br />
Komponente<br />
ausgehandelt, die nach bisherigem<br />
Geschäftsverlauf mit<br />
großer Sicherheit (im Mai 2011)<br />
zur Auszahlung kommen wird.<br />
Die Tarifvereinbarung hat eine<br />
Laufzeit bis zum 31. Juli 2011.<br />
Für die Auszubildenden<br />
konnte noch mehr erreicht<br />
werden. Das Entgelt wird ab<br />
dem 1. September 2010 um 5,0<br />
Prozent steigen. Darüber<br />
hinaus erhalten<br />
sie nach bestandener<br />
Abschlussprüfung und<br />
bei entsprechender<br />
Eignung einen befristeten<br />
<strong>Arbeit</strong>svertrag<br />
<strong>für</strong> mindestens sechs<br />
Monate.<br />
Ein Erfolg, den die<br />
Belegschaft insbesondere<br />
dem Einsatz von<br />
Alexander Wiesbach<br />
und Markus Wimmer<br />
zu verdanken haben. Der Betriebsrat<br />
hofft, auch noch weitere<br />
Kollegen zum Eintritt in<br />
die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> bewegen zu können,<br />
denn nur mit einer starken Organisation<br />
kann die Tarifkommission<br />
gute Ergebnisse erzielen.<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Industriepark Offenbach<br />
Alter Chemiestandort<br />
mit frischem Leben<br />
Bayer CropScience:<br />
Gut vorbereitet auf<br />
neue Aufgaben<br />
FRANKFURT | Der neugewählte<br />
Betriebsrat der Bayer CropScience<br />
AG am Standort Frankfurt<br />
hat sich am 23. und 24. August<br />
bei einer Klausur in Grasellenbach<br />
mit den kommenden Herausforderungen<br />
der nächsten<br />
Amtsperiode befasst. Die Betreuung<br />
durch die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> war<br />
durch Petra Hartwig sichergestellt.<br />
Neben aktuellen Personalthemen<br />
wurden auch langfristige<br />
Perspektiven zur Demografi<br />
e und die Folgen <strong>für</strong><br />
BCS in Frankfurt entwickelt.<br />
In einer sehr offenen und konstruktiven<br />
Diskussion konnten<br />
konkrete Vorschläge erarbeitet<br />
und daraus Initiativen des Betriebsrates<br />
abgeleitet werden.<br />
Daneben spielte das Thema<br />
Betriebliches Gesundheitsma-<br />
OFFENBACH | Gut besucht waren zwei von der<br />
Stadt Offenbach organisierte Rundgänge auf<br />
dem Allessa-Areal in Offenbach. 80 Besucher<br />
nahmen im Rahmen der Route der Industriekultur<br />
die Möglichkeit war, sich das frühere<br />
Sozialgebäude anzusehen.<br />
Die Kunsthistorikerin Ursula Thiele führte<br />
die Besucher durch die Räumlichkeiten des<br />
alten Badehauses – unterstützt durch den<br />
Betriebsratsvorsitzenden der AllessaChemie,<br />
Reiner Conrad. Während die zukünftige Nut-<br />
nagement eine zentrale Rolle.<br />
Da BCS Frankfurt als Pilotbetrieb<br />
zur praktischen Umsetzung<br />
im Wittenberg-Prozess<br />
vorgesehen ist, wurde auch<br />
dieses Feld intensiv diskutiert.<br />
Am Ende der Klausur stand<br />
eine lange Erledigungsliste von<br />
Punkten, mit denen sich der<br />
Betriebsrat in den nächsten<br />
vier Jahren beschäftigen wird.<br />
Fazit der Betriebsräte: »Die<br />
Zeiten werden sicherlich nicht<br />
einfacher, wir sind aber gut<br />
vorbereitet.«<br />
zung des denkmalgeschützten<br />
historischen Badehauses noch<br />
unklar ist, zeichnet sich <strong>für</strong> den<br />
Industriepark insgesamt eine<br />
Kehrtwende ab.<br />
Die Energieversorgung Offenbach<br />
investiert zurzeit 13<br />
Millionen Euro in den Neubau<br />
einer Anlage <strong>für</strong> die Herstellung<br />
von Industriepellets. Für<br />
die Errichtung eines Biomassekraftwerks<br />
werden weitere drei<br />
Millionen Euro aufgewendet.<br />
Diese Anlagen sollen bereits<br />
im Oktober ihren Betrieb aufnehmen.<br />
Konkret ist zudem die<br />
Planung des VDE Prüf- und Zertifi<br />
zierungsinstituts, <strong>für</strong> fünf<br />
Millionen Euro ein Zentrum<br />
zur Prüfung von Batterie- und<br />
Ladesysteme <strong>für</strong> Elektrofahrzeuge<br />
im Industriepark zu errichten.<br />
WIESBADEN | Nach der erfolgreichen Wahl im Mai 2010 haben<br />
sich die neugewählten Betriebsräte der ROC GmbH am 8. September<br />
zu einem schlagkräftigen Team zusammengefunden. In<br />
einer ersten Sitzung wurden bis zum Jahresende folgende Themen<br />
festgeschrieben:<br />
Zusammenarbeit im Gesamtbetriebsrat<br />
Schulungen, Beratung und Unterstützungen der <strong>Arbeit</strong>nehmer<br />
im <strong>Arbeit</strong>sprozess<br />
Durchführung der JAV-Wahlen<br />
Vorbereitung der Tarifverhandlung, die am 13. Oktober 2010<br />
beginnt.<br />
Unterstützung in ihrer <strong>Arbeit</strong> erhalten die Betriebsräte von den<br />
<strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Bezirken Rhein-Main und Darmstadt.<br />
Gut aufgestellt: Der Betriebsrat<br />
der Bayer CropScience.<br />
OG Runkel:<br />
Frühschoppen<br />
RUNKEL | Zum diesjährigen<br />
Frühschoppen der Ortsgruppe<br />
Runkel waren ca. 75 Gäste<br />
gekommen. Die Mehrheit bildeten<br />
zwar auch diesmal die<br />
Rentner der Ortsgruppe, doch<br />
es fanden auch junge Familien<br />
den Weg zu der Veranstaltung.<br />
Mit diesem Frühschoppen<br />
möchte der Vorstand der Ortsgruppe<br />
den Mitgliedern Dank<br />
sagen <strong>für</strong> die Solidarität, aber<br />
auch Gelegenheit geben zu politischen<br />
Diskussionen. Die <strong>Arbeit</strong><br />
der Ortsgruppe ist mittlerweile<br />
in der Gemeinde bekannt<br />
und anerkannt.<br />
IMPRESSUM: <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Bezirk Rhein-Main – Catharina Clay (V.i.S.d.P.), Rheingaustr. 190-196, Geb. K 256, 65203 Wiesbaden, Tel: 0611/462092-0, Internet: www.rhein-main.igbce.de;<br />
Realisation: Wolfgang Strähler, wst.redaktionsbüro, 70794 Filderstadt; Druck: BWH GmbH - Die Publishing Company, 30457 Hannover.
Die Transformation der Fertigung<br />
Es bleibt ein bitterer<br />
Beigeschmack<br />
FRANKFURT | Mit FRI2BE hat Sanofi -Aventis ein Projekt<br />
gestartet, das der Belegschaft viel abverlangt. 1800 Mitarbeiter<br />
sollten im Zuge einer Neustrukturierung umorganisiert<br />
werden. Der Betriebsrat tat sein Möglichstes,<br />
um die Auswirkungen <strong>für</strong> die Kollegen so kommod wie<br />
möglich zu gestalten. Doch gab es auch Kritik.<br />
Am ersten Januar 2010 war<br />
es so weit. Die »neuen«<br />
Organigramme waren<br />
da. Jeder in der Fertigung sollte<br />
jetzt wissen, wo er sich wiederfi<br />
nden soll. Nachdem man<br />
sich <strong>für</strong> die Planung des groben<br />
Gerüstes monatelang Zeit<br />
gelassen hatte, blieb jetzt <strong>für</strong><br />
die Feinplanung der einzelnen<br />
Stellen und die Umsetzung so<br />
gut wie keine Zeit mehr: Innerhalb<br />
von zwei Wochen sollten<br />
1800 Mitarbeiter umorganisiert<br />
werden.<br />
Dass bei einer solchen Vorgehensweise<br />
so manches schief<br />
gehen MUSSTE, ist wohl jedem<br />
vernünftig denkenden Menschen<br />
schon vorher klar gewesen.<br />
Aber glücklicherweise gibt<br />
es ja noch einen Betriebsrat.<br />
Dessen Mitbestimmung setzt<br />
dann ein, wenn es an Einzelschicksale<br />
geht – wie beispielsweise<br />
Versetzungen, Abgruppierungen<br />
oder Änderungen<br />
des <strong>Arbeit</strong>sinhaltes.<br />
Die Betriebsräte der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> haben<br />
vor riesigen Listen mit Hunderten<br />
von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern gesessen<br />
und die gröbsten Ungerechtigkeiten<br />
beseitigt. So konnte bei<br />
über 200 Stellen eine teilweise<br />
um bis zu vier Entgelt-Stufen<br />
schlechtere Zieleingruppierung<br />
korrigiert werden. <strong>Arbeit</strong>szeitänderungen<br />
wurden hinterfragt<br />
und – wo möglich – auch<br />
verhindert. »Degradierungen«<br />
von verdienten Mitarbeitern<br />
wurden wenigstens wieder<br />
so richtig gestellt, dass deren<br />
fachliche Ausnahmestellung<br />
berücksichtigt wurde.<br />
Manchmal stellt man sich da<br />
schon die Frage, ob Teile des<br />
Leitungsteams die Ȁnderung<br />
der Kultur« missverstanden haben,<br />
oder ob sie nur noch mehr<br />
Angst und Unfrieden schüren<br />
wollten. Wie kann es sein, dass<br />
monatelang über Stellen und<br />
Anforderungen gegrübelt wurde<br />
und zum Schluss den meisten<br />
Betroffenen nicht plausibel<br />
erklärt werden konnte, was sie<br />
in Zukunft machen sollen?<br />
Die Personalabteilung <strong>alle</strong>rdings<br />
wusste sofort, welche<br />
Stellen nun weniger wert sein<br />
sollen, und hat dieses vielfach<br />
auch durch niedrigere Eingruppierungen<br />
versucht durchzusetzen.<br />
Es wird aber auch wei-<br />
14 Vertrauensleute und Betriebsräte von Sanofi -Aventis haben in Linsengericht<br />
zwei Tage lang Strategien der Kommunikation ausgearbeitet.<br />
Hier ging es um Argumentation, Außenwirkung, Darstellung<br />
der eigenen <strong>Arbeit</strong> und die <strong>Arbeit</strong> der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>.<br />
tere Ungereimtheiten geben.<br />
Dann ist der Betriebsrat auf<br />
die Hilfe der Kolleginnen und<br />
Kollegen angewiesen. Wer also<br />
Probleme mit der neuen Stelle<br />
oder deren Eingruppierung<br />
haben, wem das Tätigkeitsfeld<br />
nicht ausreichend erklärt wurde,<br />
der wende sich an die <strong>IG</strong>-<br />
<strong>BCE</strong>-Betriebsräte.<br />
Wer aber meint, der Betriebsrat<br />
hätte nur Nein sagen müssen<br />
und FRI2BE wäre gestoppt<br />
worden, der will bewusst fehl<br />
informieren, oder er hat keine<br />
Ahnung von Betriebsratsarbeit.<br />
Bei einer Umorganisation<br />
hat der Betriebsrat weitgehend<br />
nur Informations- aber wenig<br />
Mitbestimmungsrechte.<br />
Der Betriebsrat hat versucht,<br />
seine Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />
zu nutzen und hat<br />
– wie oben beschrieben – den<br />
Menschen geholfen. Er wird<br />
dies auch weiter tun. In einem<br />
Flugblatt einer Gruppierung<br />
wurde die Frage gestellt »Was<br />
macht eigentlich der Betriebsrat?«<br />
Vielleicht sollte die Belegschaft<br />
einmal die Frage so<br />
stellen: Was machen eigentlich<br />
die Betriebsräte dieser Gruppierung?<br />
Immer nur zu jammern, wie<br />
schlimm die Welt ist, ist einfach.<br />
Immer nur sagen: »Die<br />
machen schlechte <strong>Arbeit</strong>« ist<br />
unfair. Jeder im Betriebsrat ist<br />
der Belegschaft und sich selbst<br />
gegenüber verantwortlich und<br />
hat in diesem Sinn zu handeln<br />
– ob es ihm schmeckt oder<br />
nicht. Nur da hocken, Flugblätter<br />
schreiben und über das<br />
Elend der Welt klagen, bringt<br />
niemanden auch nur einen<br />
Schritt weiter.<br />
Wir sollten uns auch als Betriebsrat<br />
nicht mit uns beschäftigen,<br />
sondern auf den <strong>Arbeit</strong>geber<br />
deuten: Der <strong>Arbeit</strong>geber<br />
ist es, der versucht Geld zu sparen,<br />
die <strong>Arbeit</strong> zu verdichten,<br />
weniger Personal zu beschäftigen.<br />
Er will Befristungen und<br />
Leiharbeitnehmer.<br />
Nur mit der Solidarität unserer<br />
Belegschaft können wir das<br />
Schlimmste verhindern und<br />
nicht gegeneinander. Das sollte<br />
uns <strong>alle</strong>n klar sein!<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Sanofi -Aventis ist doch ein modernes Unternehmen!<br />
Nein, hier gibt es keine schlechte Stimmung! Wirklich?<br />
Doch mal ehrlich: Auf welches Unternehmen trifft die<br />
folgende Bestandsaufnahme eigentlich nicht zu?<br />
In unseren sich ständig ändernden Betriebsabläufen und Strukturen<br />
wird Gemeinschaft in einem über Jahre hinweg gleichbleibenden<br />
Kollegenkreis in einem stabilen Umfeld immer<br />
mehr zu einer Anekdote aus vergangenen Zeiten. So etwas ist<br />
»unmodern«, »von gestern«, »passt nicht mehr in die Zeit«, »wir<br />
müssen fl exibel sein«.<br />
Forderungen nach mehr befristeten <strong>Arbeit</strong>sverträgen, permanenter<br />
Fortbildung, Flexibilität und immer höherer Leistungsdruck<br />
führen zwangsläufi g zu immer mehr Zurückgezogenheit und teilweise<br />
zu egoistischem Verhalten Einzelner. Auch oder gerade weil<br />
sich das Ganze oft nicht mehr in einem von Solidarität geprägten<br />
stabilen Gefüge abspielt.<br />
Die feste Struktur des Kollegenkreises ist oft nicht mehr der<br />
atmosphärische Rahmen, der den nötigen Rückhalt <strong>für</strong> Herausforderungen<br />
bietet. Der »Einzelkämpfer« ersetzt oft immer mehr das<br />
Team. Dabei wimmelt es nur so von Teams und Projektgruppen:<br />
ständig anders zusammengesetzt, immer <strong>für</strong> befristete Zeiträume.<br />
Teilweise verbringen Kolleginnen und Kollegen ihre gesamte<br />
volle <strong>Arbeit</strong>szeit nur noch in »Teilzeit« in verschiedenen <strong>Arbeit</strong>sgruppen.<br />
Dabei wird sicherlich viel Engagement aufgebracht und<br />
ein gemeinsames Ziel verfolgt, aber die persönlichen Bindungen<br />
bleiben häufi g zeitlich begrenzt und netzwerkhaft. Netzwerk<br />
klingt zwar modern, beinhaltet aber schon im Wort viele Lücken.<br />
Netzwerke bieten immer nur zeitweise einen sicheren Hafen.<br />
Schlechte Stimmung?<br />
Wir rufen nicht mehr unseren Kollegen an, sondern unseren<br />
»Kunden«. Bei einem »Kunden«, der sich im Laufe der Zeit dann<br />
auch irgendwann so versteht, wird man aber nicht mehr das Verständnis<br />
<strong>für</strong> sich als Person fi nden, nicht mehr den Zuspruch oder<br />
das Lob, dass jeder irgendwann braucht. Wir sind oft nicht mehr<br />
einer unter Kollegen, sondern stehen plötzlich unter dem Druck<br />
einer Lieferanten-, Kunden-Beziehung. Von der Unternehmensleitung<br />
ist das sicher so gewollt.<br />
Wenn sich aber Druck, fehlende Verbindlichkeit untereinander<br />
und fehlende Verbindlichkeit vom Unternehmen zu seinen Mitarbeitern<br />
verbinden, entsteht Vertrauensverlust. Das menschlich<br />
notwendige Gefühl von Sicherheit, das mit Verlässlichkeit beantwortet<br />
wird, verschwindet. Demotivation kann dann Zugehörigkeitsgefühl<br />
und im Extremfall berufl iches Pfl ichtbewusstsein<br />
ersetzen.<br />
Also wird munter dokumentiert, kontrolliert, zertifi ziert, evaluiert<br />
und zum Schluss dann professionell motiviert. Wenn <strong>alle</strong>s nicht<br />
mehr hilft, holt man sich einen externen Trainer.<br />
Das wäre möglicherweise nicht in dem Maße notwendig, wenn<br />
nicht manchmal das menschliche Maß als Maßstab des Handelns<br />
im Unternehmen verloren gegangen wäre und wenn nicht Solidarität<br />
gänzlich von Zielerreichung um fast jeden Preis ersetzt würde.<br />
Der Mensch braucht Zugehörigkeit und Solidarität, die auch in<br />
schwierigen Zeiten trägt. Die Stimmung ergibt sich daraus, ob wir<br />
dies im direkten Umfeld und im ganzen Unternehmen fi nden.<br />
Wir brauchen wieder unbefristete <strong>Arbeit</strong>sverträge, Motivation<br />
statt Druck, eine <strong>Arbeit</strong>sbelastung, die wieder Normalmaß erreicht<br />
und eine Organisation, die uns nicht als Ressource sondern<br />
als Menschen begreift.<br />
Seite 3<br />
© laurent hamels - Fotolia
Erstes CPS-Seminar<br />
erfolgreich<br />
d u r c h g e f ü h r t<br />
FRANKFURT | Was ist ein<br />
Produktionssystem? Wieso<br />
wird die Produktion schon<br />
wieder durchleuchtet? Was<br />
können Betriebsrat und Beschäftigte<br />
tun?<br />
Um all diese Fragen ging<br />
es auf dem ersten CPS-Seminar,<br />
das die Betriebsräte<br />
gemeinsam mit der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
durchgeführt haben. Die<br />
Teilnehmer kamen aus den<br />
Betrieben HPP2, PD1, AZO II<br />
und LPP-Betrieb.<br />
Ein zweites Seminar <strong>für</strong> die<br />
Betriebe VP1, AZO III, HPP1<br />
und POW fi ndet vom 22. auf<br />
23. September statt. Und die<br />
letzte betriebliche Runde <strong>für</strong><br />
VP2, AZO IV, HPPM und VP4<br />
wird vom 30. September auf<br />
den 1. Oktober stattfi nden.<br />
Interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen können sich<br />
noch beim Betriebsrat anmelden.<br />
Seite 4<br />
Clariant Produktionssystem<br />
Wird jetzt wirklich<br />
<strong>alle</strong>s besser?<br />
FRANKFURT | Ganzheitliches Produktionssystem – dieses<br />
Konzept der Autoindustrie kommt in die Chemie. Jetzt<br />
auch bei Clariant. Das Programm heißt »CPS« (Clariant<br />
Produktionssystem).<br />
Im ersten Anlauf immer genau<br />
die Qualität produzieren,<br />
<strong>für</strong> die der Kunde bezahlt.<br />
Nicht mehr und nicht weniger,<br />
nicht besser – aber auch nicht<br />
schlechter. Genau so, wie vom<br />
Kunden bestellt. Weltklasse bei<br />
der Anlagenverfügbarkeit und<br />
Prozesseffi zienz. Einstellung<br />
und Verhalten der Beschäftigten<br />
streben nach kontinuierlicher<br />
Verbesserung. Das sind,<br />
kurz gefasst, die Vorstellungen<br />
von einer exzellenten Fabrik.<br />
CPS ist Teil von »Clariant<br />
Excellenz«. Es ist das umfangreichste<br />
Programm, das je bei<br />
Clariant eingeführt worden ist.<br />
Die Senioren in der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>:<br />
Gesellig und zusammen aktiv<br />
WIESBADEN | Unter dem Motto<br />
»warum ist am Rhein so schön«<br />
haben sich die aufgeweckten<br />
Alten am 2. September auf den<br />
Weg in den Rheingau gemacht.<br />
Alle freuten sich auf einen<br />
schönen Ausfl ug bei sonnigem<br />
Spätsommerwetter. Nach einer<br />
entspannten Anreise mit der<br />
Bahn ging es mit einer erfrischenden<br />
Schiffsfahrt über den<br />
Rhein nach Assmannshausen.<br />
Eine Seilbahn brachte die<br />
lustige Gruppe hinauf auf den<br />
Berg, zu Fuß wurde dann das<br />
Niederwalddenkmal anvisiert.<br />
Ein phantastischer Ausblick<br />
über das Rheintal<br />
bot sich von dort oben.<br />
Nach einer kleinen<br />
Verschnaufpause ging<br />
es einen malerischen<br />
Weg durch die Weinberge<br />
Richtung Rüdesheim.<br />
Ein gemeinsames<br />
Mittagessen in<br />
einer Gastwirtschaft<br />
beendete den netten Ausfl ug.<br />
Die Bahn brachte die Gruppe<br />
dann nach Hause.<br />
Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> hat so einiges <strong>für</strong><br />
ihre Senioren parat. Selbstverständlich<br />
ist der kostenlose<br />
Rechtschutz bei sozialrechtlichen<br />
Konfl ikten, etwa mit der<br />
Krankenkasse, Pfl egeversicherung<br />
oder Rentenversicherung.<br />
Für den Beitrag von nur 0,4<br />
Prozent des Renteneinkommens<br />
gibt es auch interessante<br />
Infoveranstaltungen und geselliges<br />
Zusammentreffen.<br />
Also dabei bleiben und mitmachen!<br />
Hierzu wird <strong>alle</strong>s untersucht.<br />
Jede Verschwendung soll entdeckt<br />
und abgestellt werden.<br />
Es geht um unnötigen Transport,<br />
teure Rohstoffe, die auf<br />
Bearbeitung warten, unnötige<br />
Bewegung bei Ware oder<br />
<strong>Arbeit</strong>ern, jegliche Wartezeiten<br />
durch Engpässe, ob in der<br />
Anlage oder durch fehlende<br />
Freigaben verursacht. Überproduktion,<br />
Überentwicklung und<br />
Nacharbeit stehen ebenso auf<br />
der Verschwendungsliste.<br />
Es geht nicht nur um Verschwendung,<br />
sondern genauso<br />
um eine weltweite Vergleichbarkeit<br />
der Effi zienz und die<br />
Standardisierung von Abläufen<br />
in der Produktion.<br />
So manchem<br />
Betriebsleiter<br />
wird schwindelig<br />
bei den<br />
Zielen. Schichtarbeiter<br />
lachen<br />
eher lauthals. Es<br />
klingt auch zu<br />
utopisch. »Die<br />
meisten unserer<br />
Anlagen<br />
sind Unikate<br />
und nicht standardisierbar«,<br />
so die ersten<br />
KUNDEN<br />
Rhein-Main, Betriebsrat<br />
UMWELT<br />
Ablauf-, Methoden- und<br />
Regelbeschreibung<br />
Grundlage f…r<br />
kontinuierliche<br />
Verbesserung<br />
Argumente. Wirft man einen<br />
Blick auf die Automobilindustrie,<br />
stellt man fest, dass es<br />
dort ebenso utopisch klang.<br />
Bei Toyota lagen 1955 die Rüstzeiten<br />
bei drei Stunden. 1971<br />
dauerte es noch drei Minuten,<br />
mittlerweile liegt man unter<br />
einer Minute. Bei der guten alten<br />
Hoechst AG waren in der<br />
Produktion Umlaufzeiten kein<br />
Thema.<br />
Heute wären wir nicht konkurrenzfähig<br />
mit der Produktionsweise<br />
von Hoechst. Jedoch<br />
sind in der Automobilindustrie<br />
die Produktionssysteme »gewachsen«,<br />
es hat Jahrzehnte<br />
gebraucht, sie zu entwickeln<br />
und nachhaltig umzusetzen.<br />
Wie schnell soll CPS bei<br />
Clariant eingeführt werden?<br />
Oder wie viel Zeit gibt uns die<br />
asiatische Konkurrenz? Der<br />
Zeitplan ist hart und anspruchsvoll.<br />
CPS führt viele bekannte<br />
Dinge, wie beispielsweise KVP<br />
(kontinuierlicher Verbesserungsprozess)<br />
oder BVW (Betriebliches<br />
Vorschlagswesen)<br />
und neue Dinge wie schicht-<br />
Grundlage f…r<br />
Personalentwicklung<br />
Grundordnung f…r die<br />
Produktion<br />
Ein ganzheitliches<br />
Produktionssystem<br />
ist€<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Leonardo Aquino:<br />
»Wir müssen während<br />
des CPS-Workshop im<br />
Dialog bleiben.«<br />
bezogene Kennzahlensysteme<br />
zusammen. Die Mitarbeiter<br />
werden befragt, neue Ideen<br />
entwickelt.<br />
Nach einer dreimonatigen<br />
Diagnose wird dann der neue<br />
Weg eingeschlagen. So die Planung<br />
des CPS-Teams. Die etwa<br />
15-köpfi ge Truppe ist international<br />
zusammengestellt und<br />
wird von vier McKinsey-Beratern<br />
unterstützt.<br />
Ob dann, wenn die Truppe an<br />
den nächsten Clariant-Standort<br />
weiter zieht, <strong>alle</strong>s Weltklasse<br />
ist, wird sich nicht nur zeigen,<br />
sondern auch beweisen müssen.<br />
Aber immer dann, wenn<br />
professionelle <strong>Arbeit</strong>splatzver-<br />
Grundlage f…r das<br />
Tagesgeschƒft<br />
laufend zu<br />
verbessernder Standard<br />
Anleitung f…r<br />
Beschƒftigte und<br />
F…hrungskrƒfte<br />
BRANCHE<br />
LIEFERANTEN<br />
13.09.10<br />
nichter wie McKinsey-Berater<br />
mitwirken, wird es besonders<br />
schwierig. Die Möglichkeiten<br />
des Betriebsrats sind, wie sollte<br />
es auch anders sein, begrenzt.<br />
Detlef Triebel:<br />
»Der Betriebsrat darf<br />
uns jetzt nicht <strong>alle</strong>ine<br />
lassen.«<br />
Norbert Loreth:<br />
»Da kommt ein großer<br />
Brocken, den muss man<br />
erst einmal verdauen.«<br />
Die Mitbestimmungsrechte<br />
anwenden und einfordern<br />
ist das eine. Viel wichtiger ist<br />
die Kommunikation mit den<br />
Beschäftigten. Zu hören, was<br />
wirklich passiert, schnell auf<br />
Entwicklungen zu reagieren<br />
oder sogar gemeinsam die Dinge<br />
dahin steuern, wo Überlastung<br />
in der Produktion herrscht<br />
und echte Verbesserung nötig<br />
ist.<br />
Den Beschäftigten Halt geben<br />
bei dem Umgang mit dem<br />
CPS-Team:<br />
Wie verhält man sich richtig<br />
während der Untersuchung?<br />
Was sagt man, wenn man<br />
befragt wird?<br />
Was sagt man besser nicht?<br />
Natürlich werden mit dem<br />
Betriebsrat Regeln zur Befragung<br />
festgelegt. Genauso werden<br />
die Fragebögen im Vorfeld<br />
inhaltlich abgestimmt, ebenso<br />
die dazugehörende Auswertung.<br />
Die Zeit zu fi nden, damit<br />
der Betriebsrat sich um <strong>alle</strong>s<br />
kümmern kann, ist ein echtes<br />
Problem.<br />
Mitarbeiterversammlungen,<br />
Schichtversammlungen,<br />
Vertrauensleute-Sitzungen,<br />
CPS-Sprechstunde und nicht<br />
zuletzt Seite 6 Betriebsratssitzungen<br />
sind notwendig. Es kommt darauf<br />
an, dass <strong>alle</strong> mitmachen:<br />
Betriebsräte, Vertrauensleute<br />
und die Kolleginnen und Kollegen<br />
vor Ort.<br />
»Ganzheitliche Produktionssysteme« – oder kurz GPS...<br />
... kommen aus der Automobilindustrie. Ihnen liegt die Idee zugrunde, eine Unternehmenskultur<br />
zu etablieren, die nachhaltige Veränderungsprozesse in einem<br />
Produktionssystem vorlebt und nicht verordnet. Es geht dabei weniger um eine<br />
technisch-hierarchische Struktur, sondern um die Denkhaltung der Mitarbeiter.<br />
Als Vorbild der Branche und Musterbeispiel gilt der Autobauer Toyota. Ein solches<br />
Produktionssystem offenbart seine ganze Stärke erst als umfassendes Managementsystem.<br />
Grundlage ist eine langfristige Orientierung und nicht die kurzfristige<br />
Gewinnmaximierung. Die Wertschöpfungsprozesse eines Unternehmens sind<br />
immer nur so gut wie die sozialen Prozesse. Gewerkschaften und Betriebsräte<br />
haben Rationalisierung in diesem Sinne als Segnungen des wirtschaftlichen Fortschritts<br />
Ende der 20er Jahre gefordert.<br />
Dem Toyota-Produktionssystem liegen die Ideen von Henry Ford und F. W. Taylor<br />
zugrunde. Anhand des Fließbandsystems wird dabei durch Standardisierung<br />
und konsequenter <strong>Arbeit</strong>sorganisation der einzelnen Verrichtungen der Wertstrom<br />
der Produktionsabläufe perfektioniert. Die Wertstromanalyse erhebt den<br />
Ist-Stand des aktuellen Produktionssystems und ist entscheidende Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> Veränderungsansätze. Schließlich ist die Basis nachhaltiger Verbesserungen<br />
nun einmal das Erkennen von Fehlern. Um solch komplexe Produktionssysteme<br />
funktionsfähig zu halten, sind sie fortlaufend dem KVP, dem kontinuierlichen<br />
Verbesserungsprozess, unterworfen. Ein GPS braucht zudem Flexibilisierungsreserven<br />
– z.B. in Bezug auf <strong>Arbeit</strong>szeit, Vertretung oder Prozesswissen. Allerdings<br />
kann GPS nicht einfach von anderen Unternehmen übernommen werden.<br />
Schließlich geht die Bandbreite von maximaler Standardisierung (Toyota) bis hin<br />
zu dem Verzicht darauf (BMW-PS).<br />
Und wo bleibt der Mitarbeiter? Die weitere <strong>Arbeit</strong>sverdichtung muss entsprechend<br />
ausgeglichen werden, da sonst psychische Erkrankungen zunehmen (Bsp.<br />
Burn-Out-Syndrom). Auch ist eine laufende Qualifi zierung der Mitarbeitern unumgänglich.<br />
Sie muss vom Betriebsrat eingefordert werden.
FLÖRSHEIM | Am 27. August 2010 fand in der Stadth<strong>alle</strong> Flörsheim die erste<br />
Be.Ginner-Party im Bezirk Rhein-Main statt. Rund zehn Ausbildungsbetriebe<br />
der Region Frankfurt, die Fejo und der Bezirksjugendausschuss stellten sich<br />
mit interessanten Ständen vor. Die neuen Azubis des Lehrjahres 2010/2011<br />
waren von der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> mit Familie und Freunden eingeladen worden.<br />
Zur Begrüßung bekam jeder Azubi als Gratulation zum ersten Ausbildungstag<br />
eine »Schultüte« überreicht. Mit dieser konnte man noch ein Erinnerungsbild<br />
schießen lassen. Neben den zahlreichen Ständen, die auch sehr informativ <strong>für</strong><br />
die Eltern waren, konnten die Azubis sich an einem Quiz beteiligen. Bei gutem<br />
Essen und netten Gesprächen zwischen neuen Azubis, den Jugend- und<br />
Auszubildendenvertretern und den Betriebsräten der teilnehmenden Betriebe<br />
konnten so schon erste Kontakte geknüpft werden.<br />
Be.Ginner Party 2010<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
WIESBADEN | Bei angenehmen<br />
Temperaturen und Sonnenschein trafen die neuen Azubis<br />
in Wiesbaden auf Betriebsräte und Jugend- und Auszubildendenvertretunger.<br />
In einem extra aufgebauten Festzelt<br />
auf dem Parkplatz gegenüber der <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Ortsgruppe<br />
Wiesbaden Biebrich am K<strong>alle</strong>-Albert-Industriepark wurden<br />
die Azubis mit gutem Essen und Musik in ihrem neuen<br />
Lebensabschnitt begrüßt. Die Betriebe stellten sich mit<br />
kleinen Info-Ständen vor und nutzten die letzten Sonnenstrahlen<br />
in diesem Sommer, um Kontakte zu knüpfen und<br />
die neuen Auszubildenden kennenzulernen.<br />
Seite 5
Industriepolitische Tagung des DGB<br />
Zukunft im Fokus<br />
FRANKFURT | Am 6. September<br />
2010 fand beim<br />
DGB, Region Frankfurt-<br />
Rhein-Main, eine industriepolitische<br />
Tagung <strong>für</strong><br />
Betriebsräte statt. Mehr als<br />
50 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer, größtenteils<br />
aus dem Bereich der <strong>IG</strong><br />
<strong>BCE</strong>, nutzten die Gelegenheit,<br />
sich über Standortbedingungen<br />
und Rahmenbedingungen<br />
der Branchen<br />
und Betriebe in der Region<br />
zu informieren.<br />
In <strong>Arbeit</strong>sgruppen wurde<br />
über betriebliche Problemlagen<br />
und Anforderungen an<br />
örtliche Industriepolitik diskutiert.<br />
Nach einer Präsentation der<br />
<strong>Arbeit</strong>sgruppenergebnisse und<br />
betrieblichen Beispiele stellte<br />
Peter Kania, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderung<br />
Frankfurt GmbH, die Möglichkeiten<br />
der kommunalen Wirtschaftsförderung<br />
dar. Er warb<br />
ausdrücklich um die Zusammenarbeit<br />
mit den Betriebsräten<br />
und bot ihnen seine Unterstützung<br />
an.<br />
Im Anschluss erläuterte Winfried<br />
Ott, Geschäftsführer der<br />
TBS gGmbH Rheinland-Pfalz,<br />
die Möglichkeiten der regio-<br />
FRANKFURT | Neben diversen Ständen rund um Ausbildung und Weiterbildung ließ<br />
es sich die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Rhein-Main nicht nehmen, auch einen Stand beim Tag der offenen<br />
Tür von Provadis aufzubauen. Neben Infowänden über den Bezirksjugendausschuss,<br />
Seminare der <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Jugend und Vorteile einer Mitgliedschaft konnten die Besucher<br />
ihr Geschick am »heißen Draht« ausüben und tolle Preise am Glücksrad gewinnen.<br />
Eine gute Gelegenheit <strong>für</strong> zahlreiche Gespräche.<br />
Seite 6<br />
nalen Wirtschaftsförderung in<br />
Rheinland-Pfalz. Er zeigte Möglichkeiten<br />
der Zusammenarbeit<br />
auch über die Landesgrenzen<br />
hinaus auf.<br />
Nach der Mittagspause stellte<br />
Armin Schild, Bezirksleiter<br />
der <strong>IG</strong> Metall Frankfurt, betriebliche<br />
Strategien und Maßnahmen<br />
gegen den Fachkräftemangel<br />
aus dem Bereich der<br />
<strong>IG</strong> Metall vor. Er betonte dabei<br />
vor <strong>alle</strong>m auch die Möglichkeiten<br />
der Tarifpolitik, in diesem<br />
Bereich unterstützend einzugreifen.<br />
Anschließend sprach Rainer<br />
Kumlehn, der Landesbezirks-<br />
Jürgen Glaser<br />
vom Bezirk<br />
Rhein-Main bei<br />
seinem Vortrag<br />
zu Standortbedingungen<br />
in der Region<br />
(oben).<br />
leiter der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Hessen/Thüringen,<br />
über die notwendigen<br />
Maßnahmen zur Zukunftssicherung<br />
des Industriestandortes<br />
Frankfurt-Rhein-Main.<br />
Den Abschluss der Veranstaltung<br />
bildeten zwei Vorträge<br />
aus dem <strong>Arbeit</strong>geberlager:<br />
Christoph Ritzkat, Geschäftsführer<br />
der Diehl-Aerospace<br />
GmbH, informierte unter der<br />
Überschrift »Ideen sichern <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
am Standort« über<br />
Systeme des betrieblichen Vorschlagswesens<br />
in seinem Unternehmen.<br />
Dr. Holger Zinke,<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
der B.R.A.I.N. AG sprach über<br />
Industrielle Transformation am<br />
Beispiel der Weißen Biotechnologie.<br />
Die Gelegenheit zur Diskussion<br />
dieser Vorträge wurde ausgiebig<br />
genutzt.<br />
Tag der offenen Tür bei<br />
Provadis, und die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
mittendrin<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Standort-VKV Wiesbaden<br />
Situation in Betrieben<br />
wird spürbar besser<br />
WIESBADEN | Das letzte turnusmäßige Treffen des Standort-VKV<br />
(Vertrauenskörpervorstand) in Wiesbaden fand<br />
am 7. September 2010 bei der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Bezirk Rhein-Main<br />
statt. Es war eine Möglichkeit des Austausches <strong>für</strong> die Mitglieder<br />
des VKV, <strong>für</strong> Betriebsrats- und Vertrauensleutevorsitzende<br />
über die Situation in ihren Betrieben. Gleichzeitig<br />
besprachen sie betriebsübergreifende Themen.<br />
Positiv wurde festgestellt,<br />
dass die meisten Betriebe<br />
die Wirtschaftskrise gut<br />
überstanden haben und die<br />
Produktionen wieder gut ausgelastet<br />
sind. Durch die ausgedünnte<br />
Personaldecke sind <strong>alle</strong>rdings<br />
durchweg erhebliche<br />
Mehrbelastungen der Beschäftigten<br />
zu verzeichnen, die teils<br />
durch Neueinstellungen, teils<br />
durch Leiharbeitnehmer abgemildert<br />
werden sollen, was jedoch<br />
nicht überall gelingt.<br />
Ein weiteres Schwerpunktthema<br />
war die Umsetzung<br />
des Tarifvertrages Demografi<br />
e und Lebensarbeitszeit in<br />
den Betrieben, was jetzt größtenteils<br />
im Sinne der Beschäftigten<br />
geregelt ist.<br />
Für Fragen in diesem Zusammenhang<br />
stehen die Betriebsräte<br />
der jeweiligen Firmen<br />
ihren Kollegen als Ansprech-<br />
partner zur Verfügung. Neben<br />
diesem Austausch über die betriebliche<br />
Situation stand vor<br />
<strong>alle</strong>m die Planung. In einem<br />
gemeinsamen Vertrauensleuteseminar,<br />
voraussichtlich am<br />
21. und 22. Januar 2011, sollen<br />
die verschiedenen Aspekte von<br />
Tarifpolitik, wie die Entstehung<br />
von Tarifverträgen, der Ablauf<br />
von Tarifverhandlungen über<br />
eine Bestandsaufnahme von<br />
bestehenden Tarifverträgen<br />
bis hin zur dann aktuellen Tarifrunde<br />
beleuchtet und diskutiert<br />
werden.<br />
Eingeladen werden die gewerkschaftlichenVertrauensleute<br />
<strong>alle</strong>r Betriebe im Industriepark<br />
K<strong>alle</strong>-Albert. Wer<br />
bereits jetzt Interesse hat oder<br />
sich schon anmelden möchte,<br />
kann sich bei Beate Rohrig melden<br />
unter beate.rohrig@igbce.<br />
de
Tag der offenen Tür<br />
im Bezirk Rhein-Main<br />
Rund 200 Mitglieder, Gäste und Interessierte<br />
kamen am 20. August<br />
2010 zum Tag der offenen Tür in das<br />
neue Büro der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Bezirk Rhein-Main<br />
in Wiesbaden. Besonderer Anziehungspunkt<br />
war die Möglichkeit, nicht nur mit<br />
den Beschäftigten des Bezirkes, sondern<br />
auch mit Edeltraud Glänzer, Mitglied im<br />
geschäftsführenden Hauptvorstand der<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>, Gespräche zu führen. Aber auch<br />
die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten<br />
des Bezirks zu besichtigen, war <strong>für</strong> viele<br />
ein Grund <strong>für</strong> ihren Besuch. Für Speisen<br />
und Getränke aber auch <strong>für</strong> Unterhaltung<br />
– so faszinierte und verblüffte ein Zauberer<br />
die Gäste mit kleinen Taschenspielertricks<br />
– war selbstverständlich gesorgt. Es<br />
war ein rundum gelungener Tag.<br />
Geisenheim<br />
WIESBADEN | Die erste Betriebsrätetagung nach den Betriebsratswahlen<br />
fand am 25. Juni statt. Wichtigste Erkenntnis:<br />
Bei den diesjährigen Wahlen haben die Listen<br />
der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> durchweg gute Ergebnisse erreichen können.<br />
Zum Erfolg hat maßgeblich<br />
auch der gute Informationsaustausch<br />
zwischen<br />
den <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Betriebsräten beigetragen,<br />
der insbesondere<br />
Limburg<br />
Betriebsrätetagung der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong><br />
Der demografische Wandel<br />
Idstein<br />
Taunusstein<br />
durch die Seminare und Veranstaltungen<br />
ermöglicht wird.<br />
Die <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> wird diese bewährte<br />
Praxis fortführen und hat ausdrücklich<br />
dazu auch die neu ge-<br />
Wiesbaden<br />
wählten Betriebsräte herzlich<br />
eingeladen.<br />
Bei der Tagung ging es um ein<br />
wesentliches Aufgabenfeld der<br />
Betriebsratsarbeit, die künftige<br />
Gestaltung der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen.<br />
Der DGB hat hierzu<br />
unten dem Titel »DGB-Index<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>« bundesweit Mitarbeiterbefragungenorganisiert.<br />
Die Ergebnisse dieser Befragungen<br />
liefern den Betriebsräten<br />
wichtige Hinweise, die<br />
bei der Bearbeitung und Ausgestaltung<br />
der <strong>Arbeit</strong>sbedin-<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Bad Homburg<br />
Frankfurt<br />
gungen unterstützen können.<br />
Die Gestaltung der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
gewinnt vor dem<br />
Hintergrund des demografi -<br />
schen Wandels zusätzlich an<br />
Bedeutung. Erste Tarifverträge<br />
fordern ausdrücklich eine<br />
alters- und alternsgerechte<br />
Umgestaltung der <strong>Arbeit</strong>. Das<br />
auch, weil unabhängig von den<br />
Formulierungen in Tarifverträgen<br />
die Bearbeitung der damit<br />
verbundenen Herausforderungen<br />
zwingend notwendig ist.<br />
Auf der <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Veranstaltung<br />
wurden wesentliche Er-<br />
Offenbach<br />
gebnisse des DGB-Index <strong>Gute</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> von Jasmin Fahimi und<br />
Rajko Pientka von der <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-<br />
Hauptverwaltung vorgestellt.<br />
In den anschließenden moderierten<br />
<strong>Arbeit</strong>sgruppen wurde<br />
über die Umsetzung der<br />
Erkenntnisse dieser Befragung<br />
in betriebsrätliches Handeln<br />
gesprochen.<br />
Als ein Ergebnis hat sich bereits<br />
ein »Runder Tisch« zum<br />
Thema Weiterbildung gebildet.<br />
Ein weiteres Ergebnis war<br />
das Thema »Psychische Belastungen<br />
am <strong>Arbeit</strong>splatz«.<br />
Seite 7
�<br />
<strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> auf Tour:<br />
Frauen besuchen Prag<br />
WIESBADEN | Der diesjährige<br />
Ausfl ug der <strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Frauen<br />
führte nach Prag – mit Zwischenstopps<br />
in Pilsen, Marienbad<br />
und Eger. Prag, die goldene<br />
Stadt, ist wirklich zu jeder<br />
Jahreszeit eine Reise wert. Das<br />
hatten sich auch die 42 Frauen,<br />
überwiegend Sanofi -Aventis-<br />
Kolleginnen, gedacht.<br />
Altstadt, Kleinseite, Karlsbrücke,<br />
Nikolauskirche, Hradschin<br />
und der Prager Burgberg<br />
waren ein eindrucksvolles Erlebnis.<br />
Ein Abendessen fand in<br />
der schönen Atmosphäre eines<br />
von meinem Konto per Lastschrift abzubuchen oder durch<br />
Betriebsabzug über den <strong>Arbeit</strong>geber von meinem Lohn bzw.<br />
Gehalt ein zubehalten. Diese Ermächtigung gilt auch <strong>für</strong><br />
jedes andere, auf meinen Namen lautende Konto bei jedwedem<br />
Kreditinstitut. Einen evtl. Widerruf werde ich bei der<br />
<strong>IG</strong> Bergbau, Chemie, Energie vollziehen. Wenn mein Konto<br />
die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens<br />
des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur<br />
Einlösung.<br />
Der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> Bezirk Rhein-Main<br />
Immer in Ihrer Nähe<br />
Original-Jugendstilrestaurants<br />
statt.<br />
Den stimmungsvollen Abschluss<br />
bildete die Fahrt mit<br />
einem Moldauschiff mit Musik<br />
Beschäftigt bei:<br />
Ort:<br />
Tätigkeit:<br />
Ich bin damit einverstanden, dass die von mir gemachten<br />
Angaben einschließlich eventueller Änderungen und Ergänzungen<br />
zur Erledigung <strong>alle</strong>r im Zusammenhang mit der<br />
Mitgliedschaft stehenden Aufgaben, insbesondere der Mitgliederverwaltung,<br />
der Mitgliederinformation sowie des<br />
Beitragsabzugs im erforderlichen Umfang – auch durch<br />
Datenträgeraustausch – mithilfe von Computern (automatisiert)<br />
verarbeitet und genutzt werden können.<br />
Das vollständig ausgefüllte Formular bitte bei Ihrem<br />
Betriebsrat abgeben oder per Telefax an: 069/238 566-29<br />
Landesbezirk Hessen-Thüringen<br />
Beschäftigt als (Zutreffendes im Kreis ankreuzen)<br />
01 Un-/Angelernte/-r<br />
02 Handwerker-/<br />
Facharbeiter/-innen<br />
03 Meister/-innen<br />
und leckerem Buffet. In Marienbad<br />
konnten die große Kolonnade<br />
und die Musikfontäne<br />
bewundert werden.<br />
Nebenbei erwähnt: Wie bei<br />
unseren bisherigen Reisen blieb<br />
immer auch genügend Zeit <strong>für</strong><br />
einen Kaffee, Shopping oder<br />
einfach dem Treiben der Stadt<br />
zuzuschauen. Fazit der Reise:<br />
Auch nächstes Jahr werden die<br />
Frauen wieder zu einem attraktiven<br />
Ausfl ug aufbrechen.<br />
Auf diesem Weg ein Dankeschön<br />
an Monika Reiter, der<br />
Initiatorin und langjährigen<br />
Organisatorin der Frauenfahrten.<br />
Cornelia Brinkmeier und<br />
Katja Theis führen diese gute<br />
Tradition nun fort.<br />
04 Technische Angestellte/<br />
Ingenieure<br />
05 Chemotechn.-/Laboranten<br />
06 Kaufm./Büroangestellte<br />
07 Akademiker/-innen<br />
08 AT-Angestellte<br />
09 Angestellte im Außendienst<br />
10 Leitende Angestellte<br />
11 Beamte<br />
12 Sonstige Angestellte<br />
unter Tage<br />
Industriegewerkschaft<br />
Bergbau, Chemie, Energie<br />
Das Büro befi ndet sich seit dem 27. Mai 2010<br />
in Wiesbaden. Die neue Telefonnummer ist<br />
die 0611/462092-0. Die Faxnummer ist die<br />
0611/462092-29. An den Internet- und E-Mail-<br />
Adressen (bezirk.rhein-main@igbce.de)<br />
hat sich nichts geändert. Wer uns persönlich besuchen<br />
möchte, fi ndet uns in der Rheingaustraße<br />
190-196, Geb. K 256, 65203 Wiesbaden.<br />
Unser Büro in Höchst ist seit dem 15. August in<br />
der Hostatostraße/Ecke Leverkuser Straße dienstags<br />
von 12.30 Uhr bis 16.30 Uhr und donnerstags<br />
von 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr besetzt. Außerhalb<br />
dieser Zeiten nach Vereinbarung.<br />
Kunststoff: Rascher<br />
Tarifabschluss<br />
FRANKFURT | Die Tarifparteien<br />
in der Kunststoff verarbeitenden<br />
Industrie Hessen haben<br />
sich auf einen neuen Vergütungstarifvertrag<br />
mit einer<br />
Laufzeit bis zum 31. Dezember<br />
2011 verständigt. Wesentliches<br />
Element ist eine Erhöhung der<br />
Vergütungen um 2,7 Prozent<br />
ab 1. Januar 2011. Die Ausbildungsvergütungen<br />
werden um<br />
21 Euro erhöht.<br />
2,7 % mehr Geld<br />
Einmalzahlung 200 Euro<br />
3 % mehr Ausbildungsplätze<br />
Sicherung der <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
Ich bin mit dabei im Bezirk Rhein-Main!<br />
Verdienstmedaille:<br />
Edith Abram geehrt<br />
Betriebsräte: Weiterbildung<br />
nach Maß<br />
Sommeraktion 2010<br />
FRANKFURT | Seit 2001 war<br />
Edith Abram Mitglied im<br />
Hauptvorstand der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>. Zur<br />
letzten Betriebsratswahl ist sie<br />
nicht wieder angetreten, da<br />
sie aus Altersgründen aus dem<br />
Berufsleben ausgeschieden ist.<br />
Der Bezirksvorstand hatte sich<br />
bei Edith bereits am 22. Juni <strong>für</strong><br />
die langjährige und gute Zusammenarbeit<br />
bedankt.<br />
Für den Landesbezirk Hessen-Thüringen<br />
hat jetzt Rainer<br />
Kumlehn durch die Verleihung<br />
der Verdienstmedaille das besondere<br />
Engagement von Edith<br />
Abram gewürdigt.<br />
WIESBADEN | Betriebsrätinnen<br />
und Betriebsräte aus<br />
unterschiedlichen Betrieben<br />
besuchten die Betriebsratsgrundlagenseminare<br />
BR 1-3 des<br />
<strong>IG</strong>-<strong>BCE</strong>-Bezirks Rhein-Main.<br />
Die Seminare wurden von den<br />
Referenten Sephora McElroy,<br />
Karl-Heinz Bauer, Marcus<br />
Reinold und Detlef Trautsch<br />
durchgeführt und jeweils von<br />
einem Sekretär des Bezirks be-<br />
Landesbezirk Hessen-Thüringen<br />
gleitet. Die Seminarteilnehmer<br />
brachten eigene Erfahrungen<br />
ein, erarbeiteten miteinander<br />
umfangreiche Lösungsansätze<br />
und diskutierten in einem angenehmen<br />
<strong>Arbeit</strong>sklima. Fazit:<br />
Absolut empfehlenswert <strong>für</strong><br />
jeden Betriebsrat!<br />
Jubilarehrung:<br />
Am 20. November<br />
WIESBADEN | Die zentrale Jubilarehrung<br />
fi ndet dieses Jahr<br />
in Idstein statt. Die Laudatio<br />
wird Peter Hausmann vom geschäftsführendenHauptvorstand<br />
der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong> halten. Wir laden<br />
<strong>alle</strong> Jubilare dieses Jahres,<br />
die nicht in ihren Ortsgruppen<br />
geehrt werden, herzlich dazu<br />
ein. Persönliche Einladungen<br />
gehen ihnen rechtzeitig zu.<br />
wann: Samstag, 20. November<br />
2010, 14:00 Uhr<br />
wo: Stadth<strong>alle</strong> in Idstein, Löherplatz<br />
15, 65510 Idstein