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LSV kompakt Dezember 2012 (Mittel- und Ostdeutschland)

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❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aktueLL<br />

Mit dem Inkrafttreten des<br />

Pflege-Neuordnungsgesetzes<br />

ändert sich für pflegebedürftige<br />

Menschen <strong>und</strong> ihre<br />

Angehörigen einiges.<br />

kernstück der Pflegereform sind<br />

die verbesserten Leistungen<br />

für Menschen mit Demenz oder geistiger<br />

Behinderung. Die wichtigsten<br />

Maßnahmen im Überblick:<br />

Finanzielle verbesserungen<br />

für Demenzkranke<br />

Ab 1. Januar 2013 erhalten Menschen<br />

mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz,<br />

die zu Hause gepflegt<br />

werden, mehr Leistungen.<br />

neue Leistungsart:<br />

Häusliche Betreuung<br />

Mit der häuslichen Betreuung wird<br />

ab 2013 eine neue Pflegesachleistung<br />

neben der Gr<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> der hauswirtschaftlichen<br />

Versorgung eingeführt.<br />

Dazu zählen verschiedene Hilfen<br />

im häuslichen Umfeld <strong>und</strong> bei der<br />

Alltagsgestaltung. Auch Menschen<br />

mit Demenz, die keiner der drei Pflegestufen<br />

zugeordnet sind, können Be-<br />

bei Demenz pflegegeld<br />

euro/monat<br />

18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Dezember</strong> I 12<br />

sachleistungen<br />

euro/monat<br />

Pflegestufe 0 120 225<br />

Pflegestufe 1 305 665<br />

Pflegestufe 2 525 1.250<br />

Für pflegebedürftige Demenzkranke in der Pflegestufe<br />

3 bleiben die Leistungen unverändert.<br />

Pflegereform<br />

Das ändert sich<br />

treuungsleistungen als von den Pflegediensten<br />

zu erbringende Sachleistung<br />

erhalten.<br />

Flexiblere vergütung<br />

für Pflegedienste<br />

Neben der bisher üblichen Abrechnung<br />

nach Leistungskomplexen können<br />

in der ambulanten Pflege auch<br />

Vergütungen nach Zeit mit den Pflegediensten<br />

vereinbart werden.<br />

Unterstützung für<br />

pflegende angehörige<br />

Künftig wird das Pflegegeld zur Hälfte<br />

weitergezahlt, wenn die pflegenden<br />

Angehörigen Kurzzeit- bzw. Verhinderungspflege<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Die für eine rentenversicherungsrechtliche<br />

Absicherung der Pflegepersonen<br />

notwendige Mindestpflegezeit<br />

von 14 St<strong>und</strong>en pro Woche kann auch<br />

durch die Pflege von zwei oder mehr<br />

Pflegebedürftigen erreicht werden.<br />

Förderung von Wohngruppen<br />

Pflegebedürftige in ambulant betreuten<br />

Wohngruppen von mindestens<br />

drei Pflegebedürftigen erhalten monatlich<br />

zusätzlich 200 Euro für Pflegehelfer.<br />

Zur Neugründung ambulanter<br />

Wohngruppen stehen derzeit pro Person<br />

2.500 Euro (maximal 10.000 Euro<br />

je Wohngruppe) zur Verfügung.<br />

sicherstellung einer<br />

frühzeitigen Beratung<br />

Die Pflegekasse hat unter Angabe einer<br />

Kontaktperson innerhalb von zwei<br />

Wochen nach Eingang eines Antrages<br />

einen konkreten Termin für die Pflegeberatung<br />

anzubieten. Kann diesem<br />

Wunsch nicht nachgekommen werden,<br />

hat sie einen Beratungsgutschein<br />

auszustellen, den der Antragsteller bei<br />

anderen Beratungsstellen auf Kosten<br />

der Pflegekasse einlösen kann.<br />

Zeitnahe entscheidungen<br />

<strong>und</strong> mehr service<br />

Falls der Antragsteller nicht innerhalb<br />

von vier Wochen einen Termin für<br />

die Begutachtung durch den Medizi-<br />

nischen Dienst der Krankenversicherung<br />

erhält, hat die Pflegekasse drei<br />

andere unabhängige Gutachter vorzuschlagen.<br />

Der Antragsteller ist künftig<br />

auch darauf hinzuweisen, dass er<br />

einen Anspruch darauf hat, das Gutachten<br />

zugesandt zu bekommen.<br />

Wenn die Pflegekasse die Leistungsentscheidungen<br />

nicht innerhalb von<br />

fünf Wochen trifft, muss sie für jede<br />

angefangene Woche der Überschreitung<br />

70 Euro als erste Versorgungsleistung<br />

bezahlen.<br />

verbesserung des Wohnumfeldes<br />

Pflegekassen können bisher finanzielle<br />

Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Wohnumfeldes des Pflegebedürftigen<br />

gewähren, deren Höhe<br />

auf 2.557 Euro begrenzt ist. Künftig<br />

entfällt der zu erbringende Eigenanteil.<br />

stationäre Pflege<br />

Pflegeheime müssen ab 2014 die Pflegekassen<br />

darüber informieren, wie<br />

sie die medizinische <strong>und</strong> Arzneimittelversorgung<br />

ihrer Bewohner sicherstellen.<br />

Die medizinische Versorgung<br />

in Pflegeheimen soll durch den Abschluss<br />

von Kooperationsverträgen<br />

zwischen Ärzten <strong>und</strong> Pflegeheimen<br />

verbessert werden.<br />

Pflegevorsorgezulagen<br />

Ab 2013 werden Zulagen für die private<br />

Pflegevorsorge eingeführt. Die Zulage<br />

beträgt 5 Euro monatlich bzw. 60 Euro<br />

jährlich für förderfähige private Pflege-<br />

Zusatzversicherungen. Dies ist an eine<br />

Eigenleistung von mindestens zehn<br />

Euro monatlich gekoppelt.<br />

Finanzierung<br />

Für Landwirte <strong>und</strong> mitarbeitende Familienangehörige<br />

steigt der Zuschlag<br />

zum Krankenkassenbeitrag zum 1. Januar<br />

von bisher 12,6 auf 13,2 Prozent<br />

(14,81 Prozent für Kinderlose). Für<br />

freiwillig Versicherte <strong>und</strong> Rentner erhöht<br />

sich der Beitrag zur Pflegeversicherung<br />

von 1,95 auf 2,05 Prozent<br />

(2,30 Prozent für Kinderlose). ■<br />

Kathrin Hußfeldt

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