Zusammenstellung der wichtigsten Vorschriften über ... - brego

3 Erleichterungen für bestimmte Elektro-Motorfahrräder
3.1 Allgemeines (Art. 175 Abs. 1 bis VTS und Art. 3b Abs. 4 VRV))
Für Motorfahrräder mit elektrischem Antrieb, einer Dauerleistung von höchstens
0,50 kW und einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit bis 20 km/h im reinen
Elektrobetrieb können folgende Erleichterungen in Anspruch genommen werden:
a. Ein schaltbares Mehrganggetriebe ist zulässig (Art. 177 Abs. 1 VTS). Dessen
Auslegung muss so gewählt sein, dass die Höchstgeschwindigkeit nur im
höchsten Gang erreicht werden kann;
b. Es sind mehr als zwei Räder zulässig (Art. 177 Abs. 4 VTS);
c. Pedalantrieb (Art. 177 Abs. 3 VTS), Führersitz (Art. 178 Abs. 3 VTS),
Abstellstütze (Art. 179 Abs. 2 VTS) und Rückspiegel (Art. 181 Abs. 1 VTS) sind
nicht erforderlich;
d. Die Bestimmungen über den Mindestdurchmesser des Antriebsrades (Art. 177
Abs. 5 VTS) gilt nicht;
e. Es gelten die Vorschriften für Fahrradbeleuchtung (Art. 216 und 217). Die in
Artikel 216 Absatz 1 vorgeschriebenen Lichter müssen fest angebracht sein.
Ein vorderer Rückstrahler ist nicht erforderlich.
f. Fussrasten sind zulässig (Art. 178 Abs. 4 VTS).
g. Führer von solchen Fahrzeugen sind von der Helmtragpflicht ausgenommen
(Art. 3b Abs. 4 Bst. e VRV). Im Fahrzeugausweis wird durch die Zulassungsbehörde
der Vermerk “Keine Helmtragpflicht” eingetragen.
3.2 Leicht-Motorfahrräder
Unterkategorie „Leicht-Motorfahrräder“ in der Kategorie „Motorfahrräder“. Danach
sind Leicht-Motorfahrräder „einplätzige, einspurige Fahrräder, speziell eingerichtete
Fahrräder für das Mitführen einer behinderten Person und spezielle Fahrrad-
/Behindertenfahrstuhlkombinationen mit elektrischer Tretunterstützung bis 25 km/h
und einer maximalen Nennleistung von 0,25 kW“ (Art. 18 VTS).
Der Begriff „Tretunterstützung“ bedeutet, dass der Elektromotor nur wirksam ist,
solange getreten wird. Fahrzeuge, bei denen ein rein elektromotorischer Betrieb
möglich ist oder die über keine Pedale verfügen, gelten demnach nicht als
Leichtmofas.
Für Leicht-Motorfahrräder gelten folgende Erleichterungen:
- Sie sind von der Typengenehmigung ausgenommen (Anh. 1 Ziff. 1 TGV 5 ).
Die massgebenden Vorschriften müssen aber eingehalten sein (z.B. auch
NEV).
- Ein Führerausweis ist nicht erforderlich (Art. 5 Abs. 2 Bst. d VZV),
ausgenommen für 14 bis 16-jährige Personen (Art. 6 Abs. 1 Bst. f VZV).
- Sie benötigen weder Fahrzeugausweis noch Kontrollschilder (Art. 72 VZV);
eine Velovignette genügt (Art. 37 VVV 6 ).
5 Verordnung vom 19. Juni 1995 über die Typengenehmigung von Strassenfahrzeugen (SR 741.511)
6 Verkehrsversicherungsverordnung vom 20. November 1959 (SR 741.31)
2