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Elektromagnetische Felder beim Schwei

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M 666<br />

www.auva.at<br />

SICHERHEIT KOMPAKT<br />

<strong>Elektromagnetische</strong><br />

<strong>Felder</strong> <strong>beim</strong><br />

<strong>Schwei</strong>ßen<br />

Sicherheitsinformation der<br />

Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Einleitung 2<br />

<strong>Schwei</strong>ßen, <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung (-anlage, -gerät,<br />

-maschine) 3<br />

<strong>Schwei</strong>ßverfahren 4<br />

Einsatzhäufigkeit und Expositionshöhe von<br />

<strong>Schwei</strong>ßverfahren 5<br />

<strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> 6<br />

Vorgehensweise bei der Expositionsbeurteilung 8<br />

Schutzmaßnahmen 10<br />

Rechtliche Grundlagen und Normen 13<br />

Wichtige Kontakte 14<br />

Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher<br />

Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Männer und Frauen<br />

in gleicher Weise.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen 1


Für alle, die mit<br />

<strong>Schwei</strong>ßgeräten<br />

arbeiten<br />

Sinn und<br />

Zweck dieser<br />

Broschüre<br />

2<br />

Einleitung<br />

Einleitung<br />

Für wen ist die Broschüre gedacht?<br />

Diese Broschüre wendet sich an alle Personen, die mit<br />

<strong>Schwei</strong>ßgeräten arbeiten. Das sind sowohl Arbeitnehmer<br />

wie z.B. Spengler, Installateure, Kfz–Mechaniker oder Bauarbeiter,<br />

als auch Personen, die im Privatbereich schweißen.<br />

Was die Broschüre bietet<br />

Diese Broschüre bietet Informationen zum sicheren<br />

Umgang mit <strong>Schwei</strong>ßgeräten und <strong>Schwei</strong>ßanlagen im Hinblick<br />

auf die Wirkungen elektromagnetischer <strong>Felder</strong>, die<br />

<strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen auftreten.<br />

Die in dieser Broschüre angeführten Schutzmaßnahmen<br />

dienen der Expositionsminimierung elektromagnetischer<br />

<strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


<strong>Schwei</strong>ßen, <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung<br />

<strong>Schwei</strong>ßen, <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung<br />

Was ist <strong>Schwei</strong>ßen?<br />

Unter <strong>Schwei</strong>ßen versteht man das unlösbare Verbinden<br />

von Bauteilen ohne oder mit Zusatzwerkstoffen unter<br />

Anwendung von Wärme und/oder Druck.<br />

Was ist eine <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung (-anlage, -gerät,<br />

-maschine)?<br />

Eine <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung besteht im Wesentlichen aus<br />

einer <strong>Schwei</strong>ßstromquelle, Zu- und Ableitungen für den<br />

<strong>Schwei</strong>ßstrom und einer <strong>Schwei</strong>ßelektrode. <strong>Schwei</strong>ßeinrichtungen<br />

werden in der Industrie, im Gewerbe und im<br />

Privatbereich eingesetzt, um meist Metalle fest miteinander<br />

zu verbinden.<br />

© 2010 JupiterImages Corporation<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

Definition<br />

<strong>Schwei</strong>ßen<br />

Bestandteile<br />

einer <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung<br />

3


Die Vielzahl von<br />

<strong>Schwei</strong>ßverfahren<br />

4<br />

<strong>Schwei</strong>ßverfahren<br />

Welche <strong>Schwei</strong>ßverfahren gibt es?<br />

Es gibt eine Vielzahl von <strong>Schwei</strong>ßverfahren. Die folgende<br />

Übersicht zeigt jene, bei denen mit hohen Magnetfeldern<br />

zu rechnen ist.<br />

Schmelzschweißverfahren<br />

Lichtbogenschweißen<br />

Metalllichtbogenschweißen<br />

Lichtbogenhandschweißen<br />

Schwerkraftlichtbogenschweißen<br />

Federkraftlichtbogenschweißen<br />

Unterschieneschweißen<br />

Schutzgasschweißen<br />

Wolfram-Schutzgasschweißen(WSG)<br />

Wolfram-Inertgas-<strong>Schwei</strong>ßen(WIG)<br />

(Wolfram-)Plasma-<strong>Schwei</strong>ßen(WP)<br />

Wolfram-Wasserstoff-<strong>Schwei</strong>ßen(WHG)<br />

Metall-Schutzgasschweißen(MSG)<br />

Metall-Inertgas-<strong>Schwei</strong>ßen(MIG)<br />

Metall-Aktivgas-<strong>Schwei</strong>ßen(MAG)<br />

Plasma-Metall-Schutzgasschweißen<br />

Unterpulverschweißen<br />

Kohlelichtbogenschweißen<br />

Funkenschweißen<br />

Strahlschweißen<br />

Lichtstrahlschweißen<br />

Laserstrahlschweißen<br />

Elektronenstrahlschweißen<br />

Preßschweißverfahren<br />

Widerstandschweißen<br />

Punktschweißen<br />

Buckelschweißen<br />

Rollennahtschweißen<br />

Abbrennstumpfschweißen<br />

Lichtbogenpreßschweißen<br />

Lichtbogenbolzenschweißen<br />

magn. Lichtbogenschweißen<br />

Diffusionsschweißen<br />

Heizelementschweißen<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Einsatzhäufigkeit und Expositionshöhe<br />

Einsatzhäufigkeit und Expostionshöhe<br />

Im Rahmen dieser Broschüre werden <strong>Schwei</strong>ßverfahren<br />

behandelt, bei denen aufgrund des hohen <strong>Schwei</strong>ßstromes<br />

starke magnetische <strong>Felder</strong> auftreten können (die elektrischen<br />

<strong>Felder</strong> sind bei <strong>Schwei</strong>ßvorgängen vernachlässigbar<br />

klein). Dabei handelt es sich um gängige <strong>Schwei</strong>ßverfahren<br />

mit hohen <strong>Schwei</strong>ßströmen. Diese sind vor allem:<br />

die Lichtbogenschweißverfahren<br />

- Metallinertgas (MIG)<br />

- Metallaktivgas (MAG)<br />

- Wolframinertgas (WIG)<br />

und<br />

das Widerstandsschweißverfahren<br />

- Punktschweißen<br />

gering mittel hoch<br />

erwartete<br />

Exposition<br />

am<br />

Arbeitsplatz<br />

Abbrennstumpfschweißen<br />

automat. bis<br />

100kA<br />

UP-<br />

<strong>Schwei</strong>ßen<br />

automat. bis<br />

1,4kA<br />

gering<br />

Rollennahtschweißen<br />

bis<br />

14kA automat.<br />

selten manuell<br />

Punktschweißen<br />

manuell bis<br />

180kA (Kond.-<br />

Entl. bis 320kA)<br />

Stabelektrodenschweißen<br />

ungep.<br />

manuell bis<br />

Plasma<br />

250A<br />

-<br />

schweißen<br />

gepulst g manuell<br />

bis 150A<br />

Buckelschweißen<br />

>150A<br />

automatisiert<br />

WIG,<br />

AC manuell<br />

bis 500A<br />

MIG/<br />

MAG gepulst<br />

manuell bis<br />

750A<br />

mittel hoch<br />

Lichtbogenschweißverfahren<br />

Einsatzhäufigkeit<br />

in Österreich<br />

Widerstandsschweißverfahren<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

Expositionsrelevante<strong>Schwei</strong>ßverfahren<br />

5


6<br />

Definition<br />

Das relevante<br />

Feld<br />

Einfluss auf den<br />

Menschen -<br />

Basisgrenzwert<br />

<strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong><br />

<strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong><br />

Bei elektromagnetischer Strahlung handelt es sich um<br />

Kraftfelder, die sich von ihren Quellen lösen und in Wellenform<br />

mit Lichtgeschwindigkeit im Raum ausbreiten. Dabei<br />

wird Energie transportiert. Im Hochfrequenzbereich spricht<br />

man von Strahlung, während im Niederfrequenzbereich der<br />

Begriff Feld verwendet wird.<br />

Beim <strong>Schwei</strong>ßen von Metallen fließen hohe Ströme, die zu<br />

einem starken magnetischen Feld führen. Wegen der niedrigen<br />

Spannungen sind die elektrischen <strong>Felder</strong> vernachlässigbar<br />

klein.<br />

Die magnetische Feldstärke steigt mit dem <strong>Schwei</strong>ßstrom.<br />

Sie ist nahe dem Leiter am größten und fällt mit zunehmender<br />

Distanz stark ab.<br />

Was bewirken die magnetischen <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong><br />

<strong>Schwei</strong>ßen?<br />

Wenn magnetische Wechselfelder auf geladene Teilchen<br />

treffen, versetzen sie diese in Bewegung und es entstehen<br />

Ströme. Auch im menschlichen Körper entstehen <strong>beim</strong><br />

<strong>Schwei</strong>ßen Wirbelströme. Ab einer gewissen Stärke führen<br />

diese Ströme in Muskel- und Nervenzellen zu Reizungen,<br />

die gesundheitlich nachteilig sein können. Daher müssen<br />

die Ströme im menschlichen Körper auf ein ungefährliches<br />

Ausmaß begrenzt werden. Diese Grenzwerte, die<br />

der Strom im Körper nicht überschreiten darf, werden als<br />

„Basis-Grenzwert“ bezeichnet.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


<strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong><br />

Wie werden die <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen beurteilt?<br />

Um beurteilen zu können ob an einem Ort der „Basis-<br />

Grenzwert“ eingehalten wird, müsste man den Strom im<br />

Körper messen. Da dies nicht möglich ist, kann man lediglich<br />

auf die leicht messbaren Magnetfelder zurückgreifen.<br />

Durch geeignete Modelle des menschlichen Körpers ist<br />

es möglich, zu einem gewissen Magnetfeld den im Körper<br />

resultierenden Strom abzuschätzen.<br />

In den einschlägigen Normen werden auf Basis solcher<br />

Modelle neben den „Basis-Grenzwerten“ auch so genannte<br />

„Referenzwerte“ angegeben. Die „Referenzwerte“ sind<br />

maximal zulässige Werte für das Magnetfeld.<br />

Bei Einhaltung der Referenzwerte ist auch unter ungünstigen<br />

Umständen gewährleistet, dass die Basisgrenzwerte<br />

eingehalten werden. In diesem Fall sind die Schutzziele von<br />

Normen und Richtlinien auf jeden Fall erfüllt und es kann<br />

davon ausgegangen werden, dass keine Gefährdung der<br />

Arbeitnehmer vorliegt.<br />

Im linken Bild sind beispielhaft die magnetischen <strong>Felder</strong> von einem<br />

<strong>Schwei</strong>ßkabel dargestellt, im rechten Bild die Magnetfelder einer Widerstandsschweißmaschine.<br />

Die Magnetfeldstärke wird verlaufend von hell<br />

nach dunkel dargestellt, die höchsten <strong>Felder</strong> sind weiß.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

Beurteilung<br />

über Referenzwert<br />

7


8<br />

Normen<br />

Maßnahmen zur<br />

Verringerung<br />

des Magnetfeldes<br />

Expositionsbeurteilung<br />

Vorgehensweise bei der Expositions-<br />

beurteilung<br />

Bei der Expositionsbeurteilung sind einschlägige Normen<br />

wie z. B. die Vornorm ÖVE/ÖNORM E8850 heranzuziehen.<br />

Solange die Referenzwerte eingehalten werden ist auch der<br />

Basisgrenzwert eingehalten.<br />

Was ist zu tun, wenn der Referenzwert überschritten<br />

ist?<br />

Eine Überschreitung des Referenzwertes für die äußere<br />

magnetische Feldstärke bedeutet nicht unbedingt, dass<br />

der Strom im Körper die Basisgrenzwerte überschreitet. In<br />

diesem Fall stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:<br />

Maßnahmen zur Verringerung des Magnetfeldes oder die<br />

Überprüfung der Einhaltung der Basisgrenzwerte. In jedem<br />

Fall sind die Angaben von Herstellern zu berücksichtigen.<br />

Möglichkeit 1:<br />

Maßnahmen zur Verringerung des Magnetfeldes sind z. B.<br />

Reduktion des Stromes<br />

Änderung der <strong>Schwei</strong>ßanordnung<br />

Möglichkeit 2:<br />

Es kann mit geeigneten Methoden die Basis-Größe – also<br />

der im Körper fließende Strom – bestimmt und damit die<br />

Einhaltung der Basis-Grenzwerte überprüft werden. Diese<br />

Überprüfung kann entweder mit einfachen Modellrechnungen<br />

oder aufwändigeren Simulationen erfolgen. Wird der<br />

Basisgrenzwert nicht überschritten, sind keine weiteren<br />

Maßnahmen notwendig, auch dann nicht, wenn das auf<br />

den Menschen einwirkende Magnetfeld die Referenzwerte<br />

überschreitet.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Expositionsbeurteilung<br />

Werden jedoch die Basisgrenzwerte überschritten, sind<br />

geeignete, oftmals umfassendere Maßnahmen wie technische<br />

Umstellungen an der <strong>Schwei</strong>ßeinrichtung durchzuführen<br />

oder geeignete Sicherheitsabstände einzuhalten.<br />

Die Einhaltung des Basisgrenzwertes ist in jedem Fall zu<br />

gewährleisten (siehe Abschnitt „Schutzmaßnahmen“).<br />

© 2010 JupiterImages Corporation<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

Basisgrenzwerte<br />

unbedingt einhalten<br />

9


Maßnamen bei<br />

Referenzwertüberschreitung<br />

10<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Generell ist zu empfehlen, die Emissionen von <strong>Schwei</strong>ß-<br />

geräten entsprechend der wirtschaftlichen Zumutbarkeit<br />

und technischen Machbarkeit möglichst gering zu halten.<br />

In jedem Fall ist bei einer Überschreitung eines Referenzwertes<br />

entweder die Einhaltung der Basisgrenzwerte<br />

sicherzustellen oder durch technische, organisatorische<br />

oder administrative Maßnahmen eine Reduktion der Exposition<br />

auf Werte unterhalb der Referenzwerte herbeizuführen.<br />

Technische Maßnahmen<br />

Distanz zwischen exponierter Person und elektroma-<br />

gnetischer Quelle (<strong>Schwei</strong>ßkabel, <strong>Schwei</strong>ßstrom quelle)<br />

erhöhen<br />

Absenken oder Vermeiden der Emission (z. B. durch<br />

Reduktion des <strong>Schwei</strong>ßstromes, Veränderung der<br />

Anordnung der <strong>Schwei</strong>ßkabel)<br />

Durchführen von Abschirmmaßnahmen (Quelle oder<br />

<strong>Schwei</strong>ßer)<br />

Wenn technische Maßnahmen nicht ausreichen, können<br />

administrative Maßnahmen durchgeführt werden. Technische<br />

Maßnahmen sind administrativen vorzuziehen.<br />

Organisatorische und Administrative Maßnahmen<br />

Zutritt beschränken (z. B. für Herzschrittmacherträger,<br />

betriebsfremde Besucher)<br />

Einhalten von Sicherheitsabständen<br />

Schulen des Personals über mögliche Auswirkungen<br />

und Gefahren<br />

Berücksichtigen der vom Hersteller bereitgestellten<br />

Information zur Minimierung der Exposition (z. B. Emp-<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Schutzmaßnahmen<br />

fehlungen für die korrekte Installation von <strong>Schwei</strong>ßge-<br />

räten, optimierte Verlegung der <strong>Schwei</strong>ßkabel, spezi-<br />

fische Vorsichtsmaßnahmen bei der Wartung und der<br />

Reparatur von <strong>Schwei</strong>ßgeräten)<br />

Bei hohen statischen Magnetfeldern (größer 3 mT) sind<br />

Warnhinweise im Hinblick auf mögliche Projektilwir-<br />

kungen von ferromagnetischen Objekten anzubringen<br />

Wenn die Möglichkeit des Nichteinhaltens von Schutz-<br />

zielen einschlägiger Normen, Verordnungen, Richtlinien<br />

oder anderer Dokumente besteht (d. h. die Überschrei-<br />

tung der Basisgrenzwerte) sind entsprechende Warn-<br />

hinweise oberhalb des Gerätes, von weitem gut sichtbar<br />

und am Eingang des Aufstellungsraumes anzubringen<br />

Die in einschlägigen Normen (siehe z. B. EN 50445) und in<br />

Handbüchern von <strong>Schwei</strong>ßgeräten beinhalteten Empfehlungen<br />

sind zu berücksichtigen, mögliche Beispiele werden<br />

im Folgenden angeführt:<br />

Vor allem die Bereiche der <strong>Schwei</strong>ßelektroden,<br />

der <strong>Schwei</strong>ßkabel und der <strong>Schwei</strong>ßstromquelle sind<br />

aufgrund einer möglichen erhöhten Expositionen zu<br />

meiden<br />

Bei Trägern von passiven Implantaten (z. B. Schrauben,<br />

Platten etc.) und aktiven Implantaten (z. B. Herzschrittmacher,<br />

Neurostimulatoren, Defibrillatoren etc.) kann<br />

es zu einer Belästigung oder Gefährdung kommen.<br />

Daher ist in jedem Einzelfall eine Überprüfung einer<br />

möglichen Gefährdung erforderlich<br />

(Siehe „Aktive Implantate“ – AUVA-Report Nr. 50)<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

Achtung vor<br />

wegfliegenden<br />

Teilen<br />

Empfehlungen<br />

einhalten<br />

11


Grundsätze,<br />

Maßnahmen<br />

<strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

12<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Grundsätzlich sind <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen folgende expositionsminimierende<br />

Maßnahmen zu ergreifen:<br />

<strong>Schwei</strong>ßkabel (Hin- und Rückleitung) sollten möglichst<br />

nahe aneinander verlegt werden, sie können durch<br />

Klebebänder miteinander verbunden werden<br />

Einhaltung eines möglichst großen Abstandes zum<br />

<strong>Schwei</strong>ßstromkreis<br />

<strong>Schwei</strong>ßkabel sollten niemals um den Körper (z. B. über<br />

die Schulter) gewickelt oder gelegt werden<br />

der Körper des <strong>Schwei</strong>ßers sollte sich nie zwischen den<br />

<strong>Schwei</strong>ßkabeln befinden, die <strong>Schwei</strong>ßkabel sollten<br />

immer nur auf einer Seite des Körpers sein<br />

das Stromrückflusskabel sollte am Werkstück möglichst<br />

nahe an der <strong>Schwei</strong>ßstelle angebracht werden<br />

der Aufenthalt in unmittelbarer Nähe, das Sitzen auf<br />

oder das Lehnen an der <strong>Schwei</strong>ßstromquelle sind zu<br />

vermeiden<br />

während des <strong>Schwei</strong>ßvorganges sollte die Stromquelle<br />

nicht am Körper getragen werden<br />

Vor der Zündung ist der Widerstand des Zündstromkreises<br />

zu messen und mit dem errechneten Widerstand desselben<br />

zu vergleichen. Bei Abweichungen ist die Fehlerquelle<br />

zu ermitteln, zu beseitigen, abermals eine Vergleichsmessung<br />

und bei Bedarf eine erneute Fehlerbeseitigung<br />

durchzuführen.<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Rechtliche Grundlagen und Normen<br />

Rechtliche Grundlagen und Normen<br />

ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) idgF<br />

Richtlinie 2004/40/EG und 2008/46/EG des Euro-<br />

päischen Parlaments und des Rates zum Schutz von<br />

Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor der<br />

Gefährdung durch physikalische Einwirkungen (elektro-<br />

magnetische <strong>Felder</strong>)<br />

Vornorm ÖVE/ÖNORM E 8850, elektrische, magne-<br />

tische und elektromagnetische <strong>Felder</strong> im Frequenzbe-<br />

reich von 0 Hz bis 300 GHz – Beschränkung der Expo-<br />

sition von Personen<br />

Ratsempfehlung 1999/519/EG, Empfehlung des Rates<br />

zur Begrenzung der Exposition der Bevölkerung durch<br />

elektromagnetische <strong>Felder</strong> (0 Hz – 300 GHz)<br />

EN 50444, Grundnorm zur Ermittlung der Exposition<br />

von Lichtbogenschweißen und artverwandten Pro-<br />

zessen<br />

EN 50445, Produktfamiliennorm zur Konformitätsprü-<br />

fung von Einrichtungen zum Widerstandsschweißen,<br />

Lichtbogenschweißen und artverwandte Prozesse in<br />

Bezug auf die Exposition durch elektromagnetische Fel-<br />

der anzuwendende Basisgrenzwerte (0 Hz – 300 GHz)<br />

EN 50505, Grundnorm für die Bewertung der mensch-<br />

lichen Exposition gegenüber elektromagnetischen<br />

<strong>Felder</strong>n von Einrichtungen zum Widerstandsschweißen<br />

und für verwandte Verfahren<br />

AUVA Merkblätter:<br />

M663 Autogenschweißen<br />

M665 Lichtbogenschweißen<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

13


Kontakte<br />

14<br />

Wichtige Kontakte<br />

<strong>Schwei</strong>ßgerätehersteller Telefon<br />

Fronius +43 7242 241 40 05<br />

Weitere Informationen und Hilfestellungen<br />

Bundesarbeitskammer +43 1 501 65-208<br />

AUVA +43 1 33 111-445 od. 462 od. 416<br />

Seibersdorf Labor GmbH +43 505 50-2500<br />

Fachverband der Elektro – und<br />

Elektronikindustrie (FEEI) +43 1 588 39-0<br />

WKÖ Wien +43 1 514 50-2335<br />

Burgenland +43 2683 695-270<br />

Kärnten +43 463 58 68-150, 155<br />

Niederösterreich +43 1 534 66-1241, 1242<br />

Oberösterreich +43 732 78 00-0<br />

Salzburg +43 662 88 88-0<br />

Steiermark +43 316 601-0<br />

Tirol +43 512 53 10-0<br />

Vorarlberg +43 5522 305-0<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Wichtige Kontakte<br />

Arbeitsinspektorate<br />

Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wien 1, 2, 3 und 20 +43 1 714 04 50<br />

Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wien 4, 5, 6, 10 und 11 +43 1 212 77 95<br />

Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wien 8, 9, 16, 18 und 19 +43 1 714 04 56-477<br />

Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wien 7, 12, 13, 14 und 15 +43 1 214 95 25<br />

6. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wien 23, Bruck a.d. Leitha, Mödling,<br />

Tulln, Wien-Umgebung +43 1 505 17 95<br />

7. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Gänserndorf, Hollabrunn, Korneuburg, Mistelbach,<br />

Wien-Umgebung +43 1 714 04 62<br />

8. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wiener Neustadt, Baden, Neunkirchen +43 2622 231 72<br />

9. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

St. Pölten, Waidhofen a.d. Ybbs, Amstetten, Lilienfeld,<br />

Melk, Scheibbs +43 2742 36 32 25-411<br />

10. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Linz, Steyr, Freistadt, Perg, Rohrbach,<br />

Urfahr-Umgebung +43 732 60 38 80<br />

11. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

das Land Salzburg +43 662 886 686-0<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen<br />

15


16<br />

Wichtige Kontakte<br />

12. Aufsichtsbezirk, zuständig für Graz, Graz-Umgebung,<br />

Deutschlandsberg, Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg,<br />

Leibnitz, Radkersburg, Voitsberg, Weiz +43 316 48 20 40<br />

13. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Bruck a.d. Mur, Judenburg, Knittelfeld, Leoben, Liezen,<br />

Mürzzuschlag, Murau +43 3842 432 12, +43 3842 422 65<br />

14. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

das Land Kärnten +43 463 565 06<br />

15. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

das Land Tirol +43 512 249 04<br />

16. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

das Land Vorarlberg +43 5574 786 01-0<br />

17. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

das Land Burgenland +43 2682 645 06<br />

18. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Krems a.d. Donau, Gmünd, Horn,<br />

Waidhofen a.d. Thaya, Zwettl +43 2732 812 20,<br />

+43 2732 831 56<br />

19. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Braunau a.Inn Gmunden, Ried im Innkreis, Schärding,<br />

Vöcklabruck +43 7672 727 69<br />

20. Aufsichtsbezirk, zuständig für<br />

Wels, Eferding, Grieskirchen,<br />

Kirchdorf a.d. Krems +43 7242 686 47-0<br />

M 666 <strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Felder</strong> <strong>beim</strong> <strong>Schwei</strong>ßen


Allgemein<br />

M 666<br />

HUB - M 666 - 05/2010 Neuauage SICHERHEIT KOMPAKT<br />

Bitte wenden Sie sich in allen Fragen des Gesundheitsschutzes<br />

und der Sicherheit bei der Arbeit an den Unfallverhütungsdienst<br />

der für Sie zuständigen Landesstelle:<br />

Wien, Niederösterreich und Burgenland:<br />

UVD der Landesstelle Wien<br />

Webergasse 4, 1203 Wien<br />

Telefon +43 1 331 33-0<br />

UVD der Außenstelle St. Pölten<br />

Kremser Landstraße 8, 3100 St. Pölten<br />

Telefon +43 2742 25 89 50-0<br />

UVD der Außenstelle Oberwart<br />

Hauptplatz 11, 7400 Oberwart<br />

Telefon +43 3352 353 56-0<br />

Steiermark und Kärnten:<br />

UVD der Landesstelle Graz<br />

Göstinger Straße 26, 8021 Graz<br />

Telefon +43 316 505-0<br />

UVD der Außenstelle Klagenfurt<br />

Waidmannsdorfer Straße 35,<br />

9021 Klagenfurt am Wörthersee<br />

Telefon +43 463 58 90-0<br />

Oberösterreich:<br />

UVD der Landesstelle Linz<br />

Garnisonstraße 5, 4017 Linz<br />

Telefon +43 732 23 33-0<br />

Salzburg, Tirol und Vorarlberg:<br />

UVD der Landesstelle Salzburg<br />

Dr.-Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 Salzburg<br />

Telefon +43 662 21 20-0<br />

UVD der Außenstelle Innsbruck<br />

Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck<br />

Telefon +43 512 520 56-0<br />

UVD der Außenstelle Dornbirn<br />

Eisengasse 12, 6850 Dornbirn<br />

Telefon +43 5572 269 42-0<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:<br />

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt<br />

Adalbert-Stifter-Straße 65, 1201 Wien<br />

www.auva.at

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