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Testbericht im deutschen Hifi-Magazin "LP"

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54 Test Komplettanlage Swissonor<br />

In einem formal sehr gelungenen<br />

Gehäuse steckt einer der kompaktesten<br />

Röhrenverstärker, die mir bekannt<br />

sind – trotz nur 2 x 8 Watt ein sehr<br />

ernst zu nehmendes Gerät<br />

sowie zwei 6V6-Endröhren <strong>im</strong> Ultralinear-Gegentaktbetrieb,<br />

die gut sind für eine<br />

Ausgangsleistung von etwa 8 Watt pro<br />

Kanal an 8 Ohm bei einem ziemlich breitbandigen<br />

Frequenzgang. Aus Kosten- und<br />

Platzgründen wird die optional steckbare<br />

Phonokarte mit OP-Verstärkern aufgebaut.<br />

Der Vollständigkeit halber: Statt der<br />

Phonokarte kann man auch einen DA-<br />

Wandler direkt ins Gerät stecken.<br />

Der Phonovorverstärker kann intern zwischen<br />

5 mV Eingangsempfi ndlichkeit für<br />

MM-Systeme und 2,5 mV für High-Output-MCs<br />

umgeschaltet werden. Trotz der<br />

kompakten Bauweise erzielt der V.S.O.P.<br />

(Vacuum State amplifi er with Operational<br />

Phono preamplifi er) sehr gute Messwerte –<br />

dazu trägt der sorgfältige Aufbau mit sehr<br />

guten Bauteilequalitäten ebenso bei wie die<br />

getrennte Stromversorgung für die Röhren-<br />

und die Halbleiterabteilung.<br />

Der Lautsprecher der Anlage bewegt sich<br />

ebenfalls weit abseits des Boxen-Mainstreams<br />

– technisch wie formal. Zum einen<br />

handelt es sich um ein einziges Chassis, das<br />

für das gesamte Frequenzspektrum zuständig<br />

ist. Ein 20-Zent<strong>im</strong>eter-Breitbänder ist<br />

es, eine Chassisklasse, die schon seit vielen<br />

Generationen Musikhörer glücklich<br />

macht. Der verwendete Treiber stammt<br />

übrigens von einem renommierten europäischen<br />

Hersteller und weist alle Züge<br />

modernsten Lautsprecherbaus<br />

auf – strömungsgünstig geformter Druckgusskorb,<br />

ein kräftiger und doch kompakter<br />

Neodym-Magnet und eine Staubschutzkappe,<br />

die in ihrer Struktur stark an<br />

einen Kalottenhochtöner erinnert – der<br />

vorzügliche Hochtonfrequenzgang kommt<br />

also nicht von ungefähr. Wie üblich wird<br />

die Wiedergabe oberhalb von 5 Kilohertz<br />

durch einen Schwirrkonus unterstützt.<br />

Dass das Gehäuse der B.A.C.H. 8E etwas<br />

ganz Besonderes ist, kann man schon an<br />

der Form erkennen: Nicht besonders tief<br />

baut sie und selbst mit Ständern auch nicht<br />

besonders hoch. Die Breite der Schallwand<br />

unterstützt das Chassis bei der Mitteltonwiedergabe,<br />

die außermittige Platzierung<br />

sorgt für min<strong>im</strong>ale Schallrefl exion an den<br />

Kanten. Was zuerst etwas Rätsel aufgibt,<br />

ist die Fußkonstruktion der Box: Neben<br />

einem normalen Bein gibt es noch ein seltsam<br />

geschwungenes Stahlblechteil. Dieses<br />

ist bei näherer Betrachtung nicht nur Stütze,<br />

sondern auch integraler Bestandteil des<br />

kurzen Horns, das an der Unterseite der<br />

B.A.C.H. mündet. Mit Langlöchern lässt<br />

sich zudem noch die Querschnittfl äche des<br />

Horns beeinfl ussen – einfach, aber genial.<br />

Urs Frei, der Entwickler und Chef von<br />

Swissonor, empfi ehlt die wandnahe Aufstellung<br />

der Lautsprecher – auf der High<br />

End 2012 standen sie sogar direkt an der<br />

Wand. Dies kann man in einem größeren<br />

Raum machen, sollte dann aber vorsichtig<br />

mit der Hornöffnung exper<strong>im</strong>entieren.<br />

Mir persönlich war in einem normalen<br />

Hörraum von knapp 20 Quadratmetern<br />

bei einer mittleren Einstellung der Bass fast<br />

schon zu kräftig – Reserven <strong>im</strong> Sinne einer<br />

etwas freieren Aufstellung der Boxen gibt<br />

es also allemal.<br />

Hat man seine persönliche Ein-<br />

und Aufstellung der Boxen gefunden,<br />

kann das Vergnügen<br />

beginnen. Ich persönlich<br />

habe mir den Thorens auf<br />

einem Beistelltisch neben die<br />

Couch geholt, den Verstärker<br />

ebenso in Griffweite aufgestellt<br />

und mir einen Plattenstapel<br />

aufs Kissen gepackt, so<br />

Nr_1-2013

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