Galvano Dynamik 1/2008 - Holzapfel Group
Galvano Dynamik 1/2008 - Holzapfel Group
Galvano Dynamik 1/2008 - Holzapfel Group
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FlexKorr<br />
Wirtschaftliche Zn-Ni-<br />
Beschichtung von Rohrleitungen<br />
Anlage 75<br />
Oberflächenbeschichtung XXL<br />
TransKorr<br />
Transparente Zink-Nickel-<br />
Oberfläche<br />
Nanotechnologie<br />
Interview mit Sabine Sengl<br />
Sinter Surface<br />
Solutions<br />
Neue Möglichkeiten für Sintermetalle<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
Ausgabe 1|08
Inhalt Vorwort<br />
FlexKorr<br />
Wirtschaftliche Zn-Ni-Beschichtung von Rohrleitungen 4-5<br />
Anlage 75<br />
Oberflächenbeschichtung XXL 6<br />
TransKorr<br />
Transparente Zink-Nickel-Oberfläche 7<br />
Nanotechnologie<br />
Interview mit Sabine Sengl 8-9<br />
Sinter Surface Solutions<br />
Neue Möglichkeiten für Sintermetalle 10-11<br />
Schon probiert?<br />
Kennen Sie schon unseren neuen Oberflächenratgeber auf unserer<br />
Website www.holzapfel-group.com? Er weist Ihnen schnell und<br />
unkompliziert den Weg zur richtigen Oberfläche für Ihre Werkstoffe<br />
und Anwendungen. Ein paar einfache Klicks zu Einsatzgebiet, Grundwerkstoff<br />
und Anspruch an die neue Oberfläche genügen, und schon<br />
erhalten Sie optimale Lösungsvorschläge – probieren Sie es aus!<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong><br />
Konzeption & Gestaltung:<br />
Welke Consulting Gruppe, Siegen<br />
Redaktion:<br />
Hans-Ludwig Blaas,<br />
Bianca Blaas,<br />
Sabine Sengl,<br />
Welke Consulting Gruppe, Siegen<br />
Druckerei:<br />
DÖNGES DRUCK + MEDIEN GMBH<br />
Hans-Ludwig Blaas, Geschäftsführer<br />
Sehr geehrte Damen und<br />
Herren,<br />
bei uns bewegt sich so einiges –<br />
das sehen Sie schon am neuen<br />
Layout unserer <strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>.<br />
Und natürlich bezieht sich<br />
das auch auf unsere jüngsten Entwicklungen<br />
und Verfahren. Live<br />
erleben können Sie dies vom 3.<br />
bis 5. Juni auf der O&S in Stuttgart<br />
(Halle 4, Stand B79/4.02).<br />
Hier erwarten wir Sie mit vielen<br />
neuen Ideen und Verfahren rund<br />
um Oberflächenbeschichtungen,<br />
z.B. Zn-Ni FlexKorr (Seite 4-5)<br />
und Zn-Ni TransKorr (Seite 7).<br />
Diese innovativen Technologien<br />
und Verfahren bieten Ihnen die<br />
Basis, um steigenden Beschaf-<br />
fungspreisen zu begegnen. Erst<br />
recht, wenn sie wie bei der <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong> mit der Komprimierung<br />
von Produktionsprozessen<br />
einhergehen. Denn die Veredelung<br />
Ihrer Produkte ist nur ein<br />
Teil dessen, was wir als Oberflächenspezialist<br />
für Sie leisten: Wir<br />
sind Ihr Mehrwert-Partner. Wir<br />
montieren, transportieren und<br />
managen Ihre gesamten Baugruppen<br />
mit integrativer Produktionstechnologie.<br />
Wir helfen<br />
Ihnen, effizient zu wirtschaften<br />
und dabei hochwertigste Produktlösungen<br />
zu schaffen. Das<br />
ist das Dienstleistungsplus der<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong>.<br />
Wir kennen die Herausforderungen<br />
der Branche und stellen<br />
uns darauf ein. Günstigere<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
Herstellungsverfahren, z.B. für<br />
Sinterprodukte, sind gut – aber<br />
sie sind nur der erste Schritt. Ihr<br />
Potenzial kann erst genutzt werden,<br />
wenn auch die Weiterverarbeitung<br />
der Produkte durch die<br />
Entwicklung innovativer Verfahren<br />
optimiert wird. Dafür sind<br />
wir Ihr Spezialist, etwa mit unseren<br />
Sinter Surface Solutions<br />
(Seite 10-11) zur Imprägnierung<br />
und Beschichtung anspruchsvoller<br />
Sinterprodukte.<br />
Immer einen Schritt voraus – das<br />
ist Ihr Mehrwert Marke <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong>.<br />
Herzliche Grüße, Ihr<br />
Hans-Ludwig Blaas
FlexKorr – Wirtschaftliche Zn-Ni-Beschichtung von Rohrleitungen<br />
Auch nach der Beschichtung flexibel<br />
bleiben – die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> hat den<br />
Bogen raus<br />
FlexKorr ermöglicht wirtschaftliche Zn-Ni-Beschichtung von Rohrleitungen<br />
Sie sollen flexibel und anpassungsfähig<br />
sein. Doch gleichzeitig<br />
müssen sie auch widerstandsfähig<br />
und zuverlässig<br />
sein. Die Rede ist von Rohrleitungen.<br />
Die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong><br />
hat ein Beschichtungsverfahren<br />
entwickelt, das genau diesen<br />
Ansprüchen gerecht wird.<br />
Immer wieder kamen Kunden<br />
mit dem gleichen Problem auf<br />
den Oberflächen-Spezialisten<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> zu: Nach dem<br />
marktüblichen transparent passivierten<br />
Zink-Nickel-Verfahren<br />
beschichtete Teile lassen sich<br />
nicht bzw. nur unter Beschädigung<br />
der Beschichtung verformen.<br />
So werden bislang<br />
bereits vorgeformte Teile beschichtet,<br />
die aber in den Gestellen<br />
der Beschichtungsanlagen<br />
viel Platz einnehmen und<br />
im Handling sehr aufwändig<br />
sind. Entsprechend kostspielig<br />
fällt die Beschichtung aus.<br />
FlexKorr bietet deutliche<br />
Zeit- und Kostenvorteile<br />
Die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> hat mit Flex-<br />
Korr einen Korrosionsschutz auf<br />
Zink-Nickel-Basis entwickelt, der<br />
diese Problematik bei der Herstellung<br />
von Rohrleitungen, bei<br />
Bördelprozessen und in der Um-<br />
formtechnik aus der Welt schafft.<br />
Die mit FlexKorr beschichtete<br />
Oberfläche ist biegefähig, verformbar<br />
und kommt zudem ohne<br />
Versiegelung aus. Gegenüber<br />
den herkömmlichen Methoden<br />
bietet das Verfahren erhebliche<br />
Zeit- und Kostenvorteile für den<br />
gesamten Produktionsprozess.<br />
Rohrleitungen und ähnliche Produkte<br />
können im gestreckten Zustand<br />
beschichtet werden, auch<br />
ein Abstopfen der Teile entfällt.<br />
Durch den geringeren Handlingaufwand<br />
sinken die Kosten deutlich.<br />
FlexKorr kann ohne Qualitätseinbußen<br />
zusammen mit<br />
dem Grundwerkstoff verformt<br />
und gebogen werden. Tropfenbildung,<br />
z.B. auf Dichtflächen,<br />
und das Verkleben kritischer<br />
Stellen wie Gewinde, Ein- und<br />
Auslässe o.ä. treten nicht mehr<br />
auf. So ist FlexKorr die Lösung<br />
für sämtliche industrielle Bereiche,<br />
in denen gebogene oder<br />
gebördelte Zn-Ni-beschichtete<br />
Bauteile eingesetzt werden, wie<br />
z.B. in der Automobilindustrie<br />
oder dem Anlagenbau. Neben<br />
Rohrleitungen ist das Verfahren<br />
auch für Befestigungstechnik<br />
wie Hülsen und Bolzen sowie<br />
für Blechteile geeignet.<br />
Erst beschichten, dann biegen – FlexKorr macht‘s möglich!<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
4 5
6<br />
Anlage 75 – Oberflächenbeschichtung XXL TransKorr – Transparente Zink-Nickel-Oberfläche<br />
Einfach edel – auch im großen Stil<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> setzt Maßstäbe bei ungewöhnlichen Werkzeuggeometrien<br />
Eine Bäderanlage, die es auch<br />
mit ungewöhnlichen Dimensionen<br />
und großen Formaten aufnimmt:<br />
Das bietet <strong>Holzapfel</strong> in<br />
Sinn. Diese <strong>Galvano</strong>-Anlage zur<br />
elektrolytischen Beschichtung im<br />
Gestell ist speziell auf Sonderformate<br />
ausgelegt. Damit kann<br />
<strong>Holzapfel</strong> Teile mit einer Größe<br />
bis zu 2300 x 1900 x 300 mm<br />
und einem Gewicht bis zu<br />
750 kg problemlos beschichten.<br />
„Alle denkbaren Verfahren können<br />
mit unserer Oberflächenbeschichtung<br />
XXL realisiert werden“,<br />
so Michael Kolb, Dekotec<br />
Verkaufsleiter funktionelle und<br />
dekorative Oberflächen. „So<br />
können wir äußerst flexibel auf<br />
An dieser Anlage können Teile mit Abmessungen von bis zu 2300 x 1900 x 300 mm<br />
beschichtet werden.<br />
Kundenanfragen reagieren und<br />
Lösungen für oftmals problematische<br />
Formate und Werkzeuggeometrien<br />
bieten.“ Oberflächenbeschichtungen<br />
aus Zink,<br />
Zink-Nickel, Silber oder Zinn<br />
sind ebenso möglich wie solche<br />
aus Kupfer, Hartchrom oder Chemisch-Nickel.<br />
<strong>Holzapfel</strong> eröffnet<br />
mit der Oberflächenbeschichtung<br />
XXL vielfältige Möglichkeiten, für<br />
Einzelteile genauso wie für Mas-<br />
senartikel: korrosionsschützende<br />
Beschichtungen, dekorative und<br />
funktionelle Veredelungen.<br />
Dabei sorgt die <strong>Holzapfel</strong> Fluid<br />
Flow Technology (FFT) für optimale,<br />
gleichmäßige Schichtstärken<br />
selbst bei komplexen<br />
Teilegeometrien. Gewährleistet<br />
wird die gleichmäßige Schichtdicke<br />
durch eine äußerst effektive<br />
Elektrolyt-Umspülung. So ist<br />
auch das Spektrum an Produkten<br />
breit, die in der Anlage beschichtet<br />
werden können: von Kondensatoren<br />
und Turbinenteilen über<br />
Motoren- und Getriebegehäuse<br />
bis zu Solar- und Windradteilen.<br />
Einen weiteren Vorteil bietet die<br />
Anlagenperipherie, denn hier<br />
werden diverse Möglichkeiten<br />
der Vor- und Weiterbearbeitung<br />
durchgeführt, z.B. Polieren, Imprägnieren,<br />
Nieten oder Konfektionieren.<br />
Heute schon Technologie<br />
von morgen nutzen<br />
futureinside<br />
Die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> bietet mit<br />
TransKorr ein europaweit einzig-<br />
artiges, hochwertiges Chrom-<br />
VI-freies Verfahren für transparenten<br />
Korrosionsschutz. Es<br />
weist deutliche Vorteile gegenüber<br />
anderen Methoden auf. Mit<br />
TransKorr behandelte Gestellware<br />
muss beispielsweise nicht zusätzlich<br />
versiegelt werden. Das<br />
bringt zum einen Sicherheit, denn<br />
Tropfenbildung auf Dichtflächen<br />
wird vermieden und Passmaße<br />
werden sicher eingehalten. Zum<br />
anderen sinkt der Handlingsaufwand.<br />
Gleichzeitig werden<br />
die aktuell geforderten Normen<br />
aus dem Automobilbereich deutlich<br />
übertroffen. Denn TransKorr<br />
Beschichtetes TransKorr-Teil nach 720 h im Salzsprühtest.<br />
erweist sich als äußerst widerstandsfähiger<br />
Korrosionsschutz:<br />
Im Salznebelsprühtest halten<br />
die mit TransKorr geschützten<br />
Werkstücke mehr als doppelt so<br />
lange stand wie nach DIN EN<br />
ISO 9227 gefordert. Über 480<br />
Stunden und länger ist TransKorr<br />
nachweislich weißrostbeständig.<br />
Im Vergleich: Die VW-Norm<br />
r643 fordert lediglich 240 Stunden<br />
Weißrostbeständigkeit. Eine<br />
Kontaktkorrosion mit Aluminium<br />
ist mit TransKorr ebenfalls ausgeschlossen.<br />
Ein weiteres deutliches<br />
Plus, vor allen Dingen für<br />
den Fahrzeugbau.<br />
Auch zur Weiterverarbeitung sind<br />
Teile, die mit der speziellen Zink-<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
Die transparente Zink-Nickel-Oberfläche TransKorr der <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong><br />
Nickel-Oberfläche der <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong> versehen sind, bestens<br />
geeignet. TransKorr gewährleistet<br />
eine hohe Haftbeständigkeit,<br />
so dass auch anschließende<br />
Lackierungen (KTL- oder Pulver-<br />
beschichtungen) problemlos<br />
möglich sind. Das ausgezeichnete<br />
Thermoschockverhalten<br />
von TransKorr sorgt zudem dafür,<br />
dass Abplatzer oder andere<br />
Beschädigungen der Oberfläche<br />
endgültig der Vergangenheit angehören<br />
werden.<br />
Und mit TransKorr denken Sie<br />
noch weiter in die Zukunft:<br />
Das Verfahren ist bereits heute<br />
kobaltfrei und schützt somit<br />
Umwelt und Gesundheit.<br />
Ohne TransKorr-Beschichtung nach 720 h im Salzsprühtest.<br />
7
Nanotechnologie – Interview mit Sabine Sengl<br />
Mit Nanotechnologie auf dem<br />
Weg in die Zukunft<br />
Nanopartikel bieten in der Oberflächenbeschichtung neue Möglichkeiten – die<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> hat sich schon früh als einer der Vorreiter in diesem Bereich etabliert<br />
Nanotechnologie ist in aller<br />
Munde – im wahrsten Sinn des<br />
Wortes, wenn wir daran denken,<br />
dass es selbst Zahnpasta<br />
gibt, in der Nanopartikel enthalten<br />
sind. <strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong><br />
ging im Gespräch mit Sabine<br />
Sengl, Vertriebsleitung und Unternehmensentwicklung<br />
bei der<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong>, der Frage auf<br />
den Grund, was das Besondere<br />
an Nanotechnologie ist und<br />
worin ihre Chancen bestehen.<br />
Sabine Sengl<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Was versteht<br />
man genau unter dem Begriff<br />
Nanotechnologie?<br />
Sabine Sengl: Die Vorsilbe Nano<br />
leitet sich von dem altgriechischen<br />
„nanos“ ab, das so viel<br />
bedeutet wie „Zwerg“. Das rührt<br />
daher, dass die Teilchen, mit denen<br />
wir es in der Nanotechnologie<br />
zu tun haben, sehr klein sind:<br />
Ein Nanometer ist ein Milliardstel<br />
Meter. Ein häufig bemühter, aber<br />
sehr treffender Vergleich zeigt,<br />
wie klein das ist: Ein Nanometer<br />
verhält sich zu einem Meter<br />
so wie der Durchmesser einer<br />
Haselnuss zu der des Erdballs.<br />
Technisch spricht man von Nano-<br />
technologie bei Prozessen der<br />
Untersuchung, Herstellung und<br />
Anwendung von Materialien,<br />
Strukturen und Oberflächen, die<br />
kleiner sind als 100 nm.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Aus welchen<br />
Bereichen kennt man Nanotechnologie?<br />
Sabine Sengl: Obwohl die wenigsten<br />
es wissen, ist Nanotechnolgie<br />
aus vielen Bereichen<br />
nicht mehr wegzudenken. Sie ist<br />
in Computern, Handys oder<br />
Lasern enthalten. Brillengläser<br />
gewähren dank Nanotechnologie<br />
einen klaren Blick ohne<br />
Kratzer, und Autofahrer freuen<br />
sich über glänzende Karosserien<br />
auch noch nach vielen Waschstraßenbesuchen.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Was ist das<br />
Besondere an der Nanotechnologie?<br />
Sabine Sengl: Stoffe haben im<br />
Nanometer-Maßstab ganz andere<br />
Eigenschaften. Das liegt vor<br />
allem daran, dass die Gesamtoberfläche<br />
bei winzigen Partikelgrößen<br />
deutlich zunimmt.<br />
So können sich völlig neue<br />
Materialeigenschaften ergeben:<br />
Schmelzpunkte liegen bei Nanopartikeln<br />
niedriger und auch die<br />
mechanischen, elektronischen<br />
und magnetischen Eigenschaften<br />
ändern sich in Abhängigkeit von<br />
der Partikelgröße.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Welche Chancen<br />
bietet die Nanotechnologie,<br />
gerade in der Oberflächenveredelung?<br />
Sabine Sengl: Die Oberflächen<br />
lassen sich mit völlig neuen<br />
Eigenschaften belegen, was zu<br />
einer Vielzahl an Möglichkeiten<br />
führt. Bei kratzfesten Lacken<br />
etwa können mit Hilfe der Nanotechnologie<br />
sehr stabile Verbindungen<br />
mit anderen Stoffen,<br />
etwa dem Untergrund, erzeugt<br />
werden. Das führt zur besseren<br />
Haftung. Auch schnellere Abscheideprozesse<br />
während der<br />
Beschichtung sind denkbar, z.B.<br />
durch Schmelzpunkterniedrigung<br />
oder veränderte Oberflächenspanungen.<br />
Besonders<br />
strukturierte Oberflächen mit<br />
unterschiedlichen funktionellen<br />
Eigenschaften, wie etwa Anti-<br />
Fingerabdruck-Effekten, bieten<br />
ebenfalls neue Möglichkeiten.<br />
Diese veränderten Beschichtungssysteme<br />
können positive<br />
Effekte wie Zeit- und Kostenersparnis<br />
mit sich bringen.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Die <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong> war als Experte zum Thema<br />
Nanotechnologie schon häufiger<br />
Cr 3+ -reiche Schicht<br />
Wird die Zinkschicht durch eine Beschädigung freigelegt, wandern die Nanopartikel auf Siliziumbasis<br />
(SiO 2 -Partikel) zur Schadstelle und decken diese ab. Durch diese Selbstheilung der<br />
Oberfläche wird der Korrosionsschutz aufrecht erhalten.<br />
Effekt: Sie sorgen für die „Selbstheilung“<br />
der Oberfläche. Dies<br />
war vorher nur mit toxischen,<br />
ChromVI-haltigen Chromatierungen<br />
möglich. Deren Verwendung<br />
ist aber nach der EU-Altautoverordnung<br />
aufgrund der<br />
Gesundheits- und Umweltgefahren<br />
von Cr(VI) seit 2007 nicht<br />
mehr gestattet. Viele der erdachten<br />
Ersatzverfahren enthielten<br />
dann kein Cr(VI) mehr, aber<br />
ihnen fehlte auch der Selbstheilungseffekt,<br />
der ein wichtiger<br />
Faktor für die Korrosionsbeständigkeit<br />
ist. Die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong><br />
hat mit NanoKorr eines der ersten<br />
Verfahren angeboten, das<br />
auch ohne Cr(VI) eine Beschichtung<br />
mit Selbstheilungseffekt<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
erzeugt. Die so beschichteten<br />
Teile halten den Belastungen bei<br />
Transport und Lagerung deutlich<br />
besser stand, denn der Selbstheilungsprozess<br />
hilft, entstehende<br />
Beschädigungen auszugleichen.<br />
Entsprechend sind die mit Nano-<br />
Korr erreichten Korrosionswerte<br />
so gut oder vielmehr sogar besser<br />
als bei den früher verwendeten<br />
Cr(VI)-haltigen Oberflächenbeschichtungen.<br />
Die Güte des<br />
Korrosionsschutzes zeigt sich in<br />
den Sprühnebeltests. NanoKorr<br />
ist nachweislich über 360 Stunden<br />
weißrostbeständig und über<br />
720 Stunden rotrostbeständig.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Welche Vorteile<br />
erwarten Sie sich von der<br />
Nanotechnologie für die Zukunft?<br />
Sabine Sengl: Mit Hilfe der Nanotechnologie<br />
können wir aussichtsreiche<br />
neue Entwicklungen<br />
für unsere Kunden angehen.<br />
Dabei helfen uns auch unsere<br />
Kontakte aus den Expertenforen.<br />
Denn hier haben wir vielversprechende<br />
Verbindungen zu Instituten,<br />
Forschungseinrichtungen,<br />
Verfahrenslieferanten und Rohstoffproduzenten<br />
geknüpft.<br />
8 9<br />
Zink<br />
Stahl<br />
Schadstelle nanoskaliges SiO 2<br />
gefragt. So hat sich das Unternehmen<br />
an einigen Experten-Foren<br />
beteiligt, etwa am 5. Hessischen<br />
Automobil Zulieferer Tag 2005<br />
oder an dem 4. Nanotechnologieforum<br />
Hessen 2007. Dort<br />
haben Sie sich an Diskussionen<br />
wie „Integration von Nanotech<br />
in den Produktionsprozess“ beteiligt.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Sabine Sengl: Die <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong> hat sich schon früh im<br />
Bereich der Nanotechnologie<br />
engagiert und vor allem den<br />
Schritt hin zur Einbindung der<br />
Technologie in die Produktion<br />
vollzogen. Als das Land Hessen<br />
interessante neue Lösungen in<br />
diesem Bereich gesucht hat, die<br />
auch schon umgesetzt und technisch<br />
verwertet werden, ist man<br />
daher auf uns zugekommen.<br />
<strong>Galvano</strong> <strong>Dynamik</strong>: Welche Entwicklung<br />
aus Ihrem Hause hat<br />
denn die Aufmerksamkeit der<br />
Hessen-Nanotech Aktionslinie<br />
erregt?<br />
Sabine Sengl: Unsere Dickschichtpassivierung<br />
NanoKorr.<br />
NanoKorr ist auf ChromIII-Basis<br />
für Zink- oder Zink-Nickel-<br />
Beschichtungen aufgebaut und<br />
enthält nanoskalige Partikel auf<br />
Silizium-Basis. Die Partikel, die<br />
sich in die Oberfläche einlagern,<br />
haben einen ganz besonderen<br />
Cr 3+ -reiche Schicht<br />
Zink<br />
Stahl
Sinter Surface Solutions – neue Möglichkeiten für Sintermetalle<br />
Schön, wenn jemand es komplett macht…<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> Sinter Surface Solutions eröffnen neue Möglichkeiten für Sintermetalle<br />
Die <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong>, der Mehrwert-Spezialist<br />
für Oberflächenveredelung,<br />
bietet mit Sinter<br />
Surface Solutions eine innovative<br />
Komplettlösung für anspruchsvolle<br />
Sinterprodukte.<br />
Imprägnierung und Beschichtung<br />
unmittelbar aus einer<br />
Hand<br />
Sinter Surface Solutions wurde<br />
von der <strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> speziell<br />
für Sinterprodukte entwickelt,<br />
wie sie z.B. in der Automobil-<br />
Michael Immel<br />
zulieferindustrie eingesetzt werden.<br />
Das Verfahren ist das erste<br />
in Europa, das Imprägnierung<br />
und Beschichtung vereint. Michael<br />
Immel, Technischer Leiter<br />
der HMV (ein Unternehmen der<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong>), über die Vorteile<br />
der Entwicklung: „Wir blicken<br />
auf langjährige Erfahrung<br />
sowohl im Automotive-Bereich<br />
als auch auf dem Gebiet der Imprägnierung<br />
zurück. So haben<br />
wir ein technisch überzeugendes<br />
und gleichzeitig sicheres Verfahren<br />
entwickelt, das den sehr<br />
hohen Qualitätsstandards der<br />
Automobilindustrie entspricht.“<br />
Die Kombination von Imprägnierung<br />
und Beschichtung an<br />
einem Standort bietet einen<br />
enormen Zeit- und Kostenvorteil,<br />
weil die Logistik zwischen beiden<br />
Arbeitsschritten entfällt. Bisher<br />
musste man Imprägnierung und<br />
Beschichtung in der Regel von<br />
unterschiedlichen Unternehmen<br />
vornehmen lassen. Gleichzeitig<br />
bringt es mehr Prozess-Sicherheit,<br />
wenn beide Vorgänge aus<br />
einer Hand erfolgen. Denn so<br />
wird die Imprägnierung optimal<br />
auf das Sinterwerkstück und seine<br />
Legierungszusammensetzung<br />
abgestimmt. Zudem hat der<br />
Kunde bei den Sinter Surface<br />
Solutions für alle Fragen rund um<br />
Imprägnierung und Beschichtung<br />
nur einen Ansprechpartner.<br />
Geeignet ist das Verfahren<br />
für nahezu alle Legierungen auf<br />
Basis von Eisenwerkstoffen und<br />
NE-Werkstoffen. Das Verfahren<br />
wird jeweils individuell an die<br />
Kunden- und anderen Anforderungen<br />
angepasst.<br />
Bleed Out ist mit Sinter Surface<br />
Solutions kein Thema mehr<br />
„Das so genannte Bleed Out,<br />
also das Austreten von Flüssigkeiten<br />
nach der abgeschlossenen<br />
Oberflächenbeschichtung, gehört<br />
mit unserem neuen Verfahren<br />
endgültig der Vergangenheit<br />
an“, hebt Michael Immel einen<br />
weiteren Vorteil des <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong>-Verfahrens hervor. Herkömmliche<br />
Imprägniersysteme<br />
sind üblicherweise speziell auf<br />
die Abdichtung von Gussteilen<br />
zugeschnitten und geben hier<br />
wenig Sicherheit. Zusätzlich bietet<br />
die Imprägnierung mit Sinter<br />
Surface Solutions aber auch<br />
ein Plus für nachfolgende mechanische<br />
Bearbeitungsschritte.<br />
Denn durch die gleichmäßig<br />
imprägnierte Werkstückstruktur<br />
werden deutlich verlängerte Werkzeugstandzeiten,<br />
z.B. bei spanender<br />
Bearbeitung, erzielt.<br />
Die Imprägnierung von Sinterwerkstücken<br />
vor einer Oberflächenbeschichtung<br />
ist unerlässlich,<br />
so Michael Immel: „Ein<br />
Werkstück aus Sintermetall ist<br />
wie ein Schwamm und nimmt<br />
während des Beschichtungsprozesses<br />
beträchtliche Mengen an<br />
Flüssigkeit auf. Diese Flüssigkeit<br />
führt dann zeitverzögert zum so<br />
genannten „Bleed Out“ in Form<br />
von Aussalzungen und Korrosion<br />
auf der Oberfläche. Eine<br />
Beschichtung ist erst dann möglich,<br />
wenn die oberflächennahen<br />
Porenlagen vollständig mit<br />
Imprägniermaterial abgedichtet<br />
sind.“ Sinter Surface Solutions<br />
löst diese Aufgabe mit einem<br />
speziell auf die Bedürfnisse der<br />
Sintermetalle zugeschnittenen<br />
Imprägniermittel. Nach der Imprägnierung<br />
erfolgt dann eine<br />
auf das Bauteil und Imprägnierung<br />
abgestimmte Beschichtung.<br />
Viele Möglichkeiten der<br />
Weiterbehandlung<br />
Sintermetallteile werden nach<br />
dem abgeschlossenen Sinterprozess<br />
und vor der weiteren<br />
Bearbeitung imprägniert. Bei<br />
den Sinter Surface Solutions der<br />
<strong>Holzapfel</strong> <strong>Group</strong> wird die Imprägnierung<br />
mit einem speziellen<br />
Kunstharz vorgenommen,<br />
das chemisch hoch beständig ist<br />
und zugleich in der Lage ist, die<br />
in den Bauteilen vorhandenen<br />
Kapillaren druckdicht zu verschließen.<br />
Im Anschluss ist das Werkstück<br />
bereit für weitere Behandlungsschritte<br />
wie eine mechanische<br />
Bearbeitung oder eine Beschichtung<br />
der Oberfläche. So sind<br />
nach der Imprägnierung korrosionsschützendeOberflächenbeschichtungen<br />
wie Zink oder Zink-<br />
Legierungssysteme möglich, aber<br />
auch dekorative Oberflächen wie<br />
z.B. Kupfer-Nickel-Chrom und<br />
andere Veredelungen können<br />
realisiert werden. Die <strong>Holzapfel</strong><br />
<strong>Group</strong> bietet den Kunden zudem<br />
weitere Oberflächenbehandlungen<br />
wie z.B. Gleitschleifen,<br />
Wärmebehandlungen oder Versiegelungen<br />
an. „Als Spezialist<br />
GALVANO<br />
<strong>Dynamik</strong><br />
für Oberflächenveredelung<br />
können wir natürlich auch auf<br />
weitergehende, spezielle Ansprüche<br />
an die Oberfläche eingehen<br />
und mit dem Kunden gemeinsam<br />
individuelle Lösungen<br />
entwickeln“, ergänzt Michael<br />
Immel die Bandbreite der Möglichkeiten.<br />
10 11
HOLZAPFEL Metallveredelung GmbH<br />
Unterm Ruhestein 1 | D-35764 Sinn<br />
Fon +49 (0) 27 72 . 50 08-0 | Fax +49 (0) 27 72 . 50 08-55<br />
DEKOTEC Dekorative <strong>Galvano</strong>- und Oberflächentechnik GmbH<br />
Unterm Ruhestein 3 | D-35764 Sinn<br />
Fon +49 (0) 27 72 . 50 08-0 | Fax +49 (0) 27 72 . 50 08-77<br />
HMV Herborner Metallveredelung GmbH<br />
Gewenn 31 | 35745 D-Herborn-Seelbach<br />
Fon +49 (0) 27 72 . 6 03-0 | Fax +49 (0) 27 72 . 6 03-55<br />
TESGAL <strong>Holzapfel</strong>, s.r.o.<br />
Staničná 502 | 952 01 Vráble, Slovakia<br />
Fon +421 (0) 37 . 7 83 27 71 | Fax +421 (0) 37 . 7 83 26 74<br />
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