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OP-Aufklärung Akne inversa - Universitäts-Hautklinik Tübingen

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<strong>Universitäts</strong>-<strong>Hautklinik</strong> <strong>Tübingen</strong> Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. M. Röcken<br />

<strong>OP</strong>-Bereich Leitender Oberarzt Prof. Dr. med. H. Breuninger<br />

Patientenadresse<br />

Merkblatt zum <strong>Aufklärung</strong>sgespräch<br />

über die operative Behandlung einer<br />

entzündlichen Hauterkrankung –<br />

z.B. <strong>Akne</strong> <strong>inversa</strong><br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Sie haben als Patientin /Patient ein Recht auf<br />

<strong>Aufklärung</strong> vor einer Operation. Als Patientin<br />

/Patient sind Sie aber auch verpflichtet, sich<br />

bei der Ärztin/dem Arzt weitere Informationen<br />

zu dem geplanten Eingriff einzuholen<br />

(„Informationspflicht“).<br />

Nach der Lektüre dieses Merkblatts wird die<br />

Ärztin/der Arzt mit Ihnen ein persönliches<br />

<strong>Aufklärung</strong>sgespräch führen. Sie haben<br />

hierbei die Gelegenheit, der Ärztin / dem<br />

Arzt Fragen zu stellen. Ein Exemplar dieses<br />

<strong>Aufklärung</strong>sblatts dürfen Sie behalten.<br />

Bei Ihnen soll eine krankhafte entzündliche<br />

Hautveränderung operativ entfernt werden. Bei<br />

der sogenannten <strong>Akne</strong> <strong>inversa</strong> bestehen<br />

teilweise längere „unterirdische“ Fistelgänge.<br />

In der Regel wird die Hautveränderung unweit<br />

neben dem sichtbaren Rand entfernt.<br />

Manchmal finden sich weitere noch<br />

ausgedehntere Fistelgänge unter der Haut. Je<br />

nach Art und Ausdehnung der Hautveränderung<br />

entsteht dann ein Haut- und<br />

Gewebedefekt, zum Teil weit über 10 cm im<br />

Durchmesser. Die Erfahrung hat gezeigt, dass<br />

man diese Defekte nicht zunähen sollte, da<br />

erstens das Operationsgebiet immer mit<br />

Eiterbakterien aus den Fisteln besiedelt ist und<br />

zweitens bei Nähten eine starke Spannung auf<br />

dem Wundrand entsteht. Diese Spannung und<br />

auch das Nahtmaterial fördern wiederum eine<br />

Wundinfektion. Deshalb lassen wir selbst<br />

grosse Wunden von selbst zuheilen,<br />

sozusagen durch „Mutter Natur“. Meist wird<br />

das sehr schön. Die Wunde muss nur sauber<br />

gehalten und regelmässig mit Alkohol<br />

desinfiziert werden. Duschen ist möglich und<br />

notwendig. Falls danach störende Narben<br />

zurückbleiben sollten, sind Korrekturen<br />

möglich.<br />

Die Eingriffe werden, wenn sie klein sind, in<br />

örtlicher Betäubung durchgeführt. Die örtliche<br />

Betäubung erfolgt bei uns sehr sanft und<br />

langsam mit computergesteuerten Automaten.<br />

Falls Sie auf örtliche Betäubungsmittel<br />

allergisch sind, teilen Sie uns dies bitte mit.<br />

Manchmal ist während der Operation eine<br />

medikamentöse Entspannung günstig. Bei<br />

allen grösseren Eingriffen ist eine Vollnarkose<br />

notwendig.<br />

Nach der Operation bekommen Sie einen<br />

Schutzverband, in der Regel mit einer Folie,<br />

die beim Entfernen nicht schmerzt. Eventuell<br />

auch einen Druckverband. Wenn er drücken<br />

sollte, melden Sie sich bitte umgehend. Falls<br />

vom Operateur nicht anders angeordnet, sollen<br />

Sie sobald als möglich an die Bettkante<br />

sitzen auch aufstehen. Bei örtlicher<br />

Betäubung in der Leiste müssen Sie<br />

unbedingt vorher prüfen, ob Sie im<br />

operierten Bein Kraft haben, da es<br />

manchmal zur vorübergehenden Ausschaltung<br />

des Beinnerven kommen kann.<br />

Postoperative Behandlung:<br />

Verband:<br />

Der Verband wird frühzeitig durch unser<br />

Fachpersonal gewechselt, vor allem wenn sich<br />

die Wunden im Genital- und Afterbereich<br />

befinden. Erstaunlicherweise schadet<br />

Stuhlgang der Wunde nicht. Man reinigt die<br />

Wunde nach dem Stuhlgang mit<br />

körperwarmem Wasser.<br />

In manchen Fällen besteht Infektionsgefahr.<br />

Dann erhalten Sie vorbeugend Antibiotika.<br />

Falls Sie auf Antibiotika eine Allergie haben,<br />

teilen Sie es uns bitte mit.<br />

Fadenmaterial, wenn es benutzt wurde:<br />

Aussen liegendes Nahtmaterial wird nach ca. 6<br />

bis 21 Tagen entfernt. In der Haut versenkt<br />

verwenden wir nur auflösbares Material aus<br />

Polyzucker. Der Auflöseprozess kann Monate<br />

dauern. Es kann sich Material durch die Haut<br />

durcharbeiten. Dieses wird einfach mit einem<br />

spitzen Instrument abgeschnitten.<br />

Behandlungsalternativen:<br />

Keine. Alle anderen Methoden und auch<br />

medikamentöse Behandlungen haben sich als<br />

nicht wirkungsvoll erwiesen. Wenn Sie<br />

Raucher/in sind, ist es für die Erkrankung sehr<br />

günstig mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Risiken der Operation:<br />

Den Erfolg einer Behandlung und ihre<br />

Risikofreiheit kann kein Arzt garantieren.<br />

Nachblutungen und Wundinfektionen<br />

lassen sich bei operativen Eingriffen nie<br />

gänzlich vermeiden. Als spezielle<br />

Komplikationen können Nachblutungen<br />

auftreten, die operativ versorgt werden<br />

müssen.<br />

Telefon Pforte <strong>Universitäts</strong>-<strong>Hautklinik</strong>: 07071 298 3751 Copyright by Univ.-<strong>Hautklinik</strong> <strong>Tübingen</strong><br />

Erstellt von Prof. Dr. Helmut Breuninger, Univiversitäts-<strong>Hautklinik</strong> und Ass.jur.Iris Wolf Rechtsabteilung des Klinikums


<strong>Universitäts</strong>-<strong>Hautklinik</strong> <strong>Tübingen</strong> Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. M. Röcken<br />

<strong>OP</strong>-Bereich Leitender Oberarzt Prof. Dr. med. H. Breuninger<br />

Bitte weisen die Ärztin/den Arzt auf eventuelle<br />

persönliche Risikofaktoren wie Einnahme von<br />

gerinnungshemmenden Medikamenten oder<br />

Stoffwechselerkrankungen hin. Zusätzlich<br />

haben Sie einen entsprechenden Fragebogen<br />

über Ihre persönlichen Risiken ausgefüllt.<br />

Thrombosen (Bildung von Blutgerinnseln) in<br />

den Beinvenen sind bei dieser Art von<br />

Operationen im Allgemeinen sehr selten. Bitte<br />

weisen Sie den Arzt / die Ärztin darauf hin<br />

wenn bei Ihnen oder in der Familie eine<br />

Thromboseneigung besteht oder wenn sie<br />

wegen Rauchen und Kontrazeptiva (Pille) ein<br />

erhöhtes Risiko haben.<br />

Durch die unvermeidliche Schädigung von<br />

Hautnerven können nach der Operation<br />

gelegentlich Gefühlsstörungen und Schmerzen<br />

auftreten.<br />

Bei allen Operationen an der Haut sind<br />

Narben nie zu vermeiden. Wir legen grossen<br />

Wert auf kosmetisch einwandfreie Operationstechniken.<br />

Falls sich doch unschöne Narben<br />

bilden sollten, wenden Sie sich bitte an uns, da<br />

wir über eine grosse Erfahrung bei Narbenkorrekturen<br />

verfügen.<br />

Wiederauftreten der Erkrankung<br />

Da es sich um eine anlagebedingte<br />

Erkrankung handelt, können durchaus neue<br />

Fistelgänge auftreten. Das ist in ca. 50 % der<br />

Patienten der Fall. Manchmal treten die Fisteln<br />

auch nochmals in der Narbe auf. Wir<br />

empfehlen eine frühzeitige erneute Operation,<br />

die in aller Regel viel kleiner ausfällt als die<br />

erste.<br />

Bitte melden Sie sich sofort bei uns, wenn sie<br />

von einer Komplikation betroffen sind, auch<br />

wenn Sie wieder zu Hause sein sollten. Wir<br />

haben einen Notdienst rund um die Uhr.<br />

Erklärung der Patientin/des Patienten:<br />

Ich hatte Gelegenheit mit der Ärztin/dem Arzt<br />

......................................... ausführlich über<br />

die geplante Operation zu sprechen. Über<br />

Art, Zweck und Hergang des Eingriffs, sowie<br />

über seine wesentlichen Vor- und Nachteile<br />

und Risiken, auch im Vergleich zu anderen<br />

Methoden der Behandlung, zum Unterlassen<br />

des Eingriffs und über mögliche<br />

Komplikationen bin ich mündlich und durch das<br />

umseitige Merkblatt verständlich und<br />

ausreichend aufgeklärt worden. Zu weiteren<br />

Fragen hatte ich Gelegenheit. Insbesondere<br />

hat der Arzt/die Ärztin mit mir folgende<br />

Gesichtspunkte erörtert (Ergänzungen durch<br />

die Ärztin/den Arzt):<br />

Ich erkläre mich mit der vorgesehenen<br />

Massnahme und Methode einverstanden.<br />

Ich versichere, dass ich in der Krankengeschichte<br />

alle mir bekannten Leiden und<br />

Erkrankungen genannt habe.<br />

<strong>Tübingen</strong>, den ................................<br />

Unterschrift der Patientin / des Patienten<br />

Unterschrift der Ärztin/des Arztes<br />

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Erstellt von Prof. Dr. Helmut Breuninger, Univiversitäts-<strong>Hautklinik</strong> und Ass.jur.Iris Wolf Rechtsabteilung des Klinikums

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