Augustinerkirche 1. August-Feier Wort – Musik – Gebet zum ...
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Zeit haben und Zeit nehmen<br />
von Vikarin melanie handschuh<br />
Ich kenne viele Menschen, die bedauern,<br />
dass alles so schnell vorbeigeht.<br />
Je älter man wird, sagen sie,<br />
desto schneller vergeht die Zeit,<br />
Monat um Monat, Jahr für Jahr. Das<br />
Leben ist kurz, sagen sie, ich habe<br />
keine Zeit oder nicht genug Zeit für<br />
alles. Aber ich frage mich: Ist das<br />
Leben wirklich kurz? Wie lange ist<br />
kurz? Kann ein Leben nicht lang und<br />
trotzdem leer, kann es nicht kurz<br />
und trotzdem wertvoll sein?<br />
Wir haben Zeit: 24 stunden jeden tag.<br />
trotzdem sagen eltern zu ihren kindern:<br />
«ich habe keine Zeit.» sie haben keine<br />
Zeit <strong>zum</strong> spielen, keine Zeit für den<br />
Partner, keine Zeit für kollegen.<br />
ehrlicher wäre es vielleicht zu sagen:<br />
«ich nehme mir keine Zeit.» Das tönt<br />
sehr hart, für viele zu hart, aber es ist<br />
wahrer. es bedeutet: «anderes ist mir<br />
wichtiger.» Da frage ich mich, was in<br />
einem kind vorgeht, das immer wieder<br />
erleben muss, dass seine eltern für alles<br />
mögliche und Unmögliche Zeit haben,<br />
es selbst aber immer warten muss? auch<br />
für eine gute und funktionierende Partnerschaft<br />
ist es sehr wichtig, dass beide<br />
sich Zeit nehmen, um miteinander zu<br />
reden. nicht nur, aber auch, über das<br />
alltägliche, das einen beschäftigt und<br />
umtreibt.<br />
nicht nur berufstätige, sondern auch<br />
pensionierte menschen erfahren es täglich<br />
neu: Wir leben in einer hektischen<br />
Zeit, alles geht schnell und muss schnell<br />
gehen. mails müssen sofort beantwortet,<br />
es muss sofort zurückgerufen werden.<br />
Das handy hat auch die ältere Generation<br />
schon lange erreicht. manchmal merken<br />
wir gar nicht, wie viel wir selbst zu dieser<br />
hektik beitragen. Wir lassen es zu, dass<br />
sich termin an termin reiht und wir kaum<br />
mehr freie Zeit haben. Die hektik setzt<br />
sich oft auch in der Freizeit fort. Wie<br />
schwierig ist es, zur ruhe zu kommen…<br />
Die Freizeit wird <strong>zum</strong> stress, weil ja so<br />
vieles erledigt werden muss, was sonst zu<br />
kurz gekommen ist. ich nehme mich da<br />
selbst nicht aus. aber ich muss mir immer<br />
wieder klar machen: es liegt an mir, an<br />
uns. Wir müssen uns Zeit nehmen, damit<br />
wir Zeit haben. Wir selbst können und<br />
müssen entscheiden, meistens jedenfalls,<br />
wofür wir unsere Zeit einsetzen. sie ist<br />
begrenzt und kostbar. manchmal merken<br />
wir das erst, wenn wir in dieser hektik<br />
nicht mehr mithalten können.<br />
sich Zeit nehmen… in einer Geschichte<br />
heisst es: als der meister einmal eine<br />
hochgestellte Persönlichkeit zur meditation<br />
einlud, erhielt er die antwort, sie sei<br />
zu beschäftigt. Da sagte der meister zu<br />
seinen schülern: «Dieser mann erinnert<br />
mich an einen holzfäller, der Zeit und<br />
kraft verschwendete, weil er mit einer<br />
stumpfen axt arbeitete. Denn, so sagte<br />
der mann erschöpft, er habe keine Zeit,<br />
die schneide zu schärfen.»<br />
auch wir müssen immer wieder «die<br />
schneide schärfen». Das fängt damit an,<br />
dass wir uns Zeit nehmen für uns selbst.<br />
es gibt verschiedene möglichkeiten, auch<br />
im alltag kraft zu schöpfen. Jede und jeder<br />
muss ihren und seinen Weg finden. oft<br />
müssen wir erst ausprobieren, was uns<br />
wann am ehesten entspricht. hilft eine<br />
bestimmte musik? Gibt es einen lieblingsplatz,<br />
wo ich zu mir finde? Finde ich ruhe<br />
beim Beten in einer kirche oder beim lesen<br />
oder bei einem spaziergang im Wald?<br />
manchen ist es eine hilfe, sich einen oder<br />
zwei abende in der Woche freizuhalten.<br />
andere nehmen sich vielleicht vor, jede<br />
Woche auch etwas für ihren körper zu tun.<br />
manchmal kann uns sogar die Jahreszeit<br />
helfen, uns Zeit zu nehmen: Wenn es<br />
draussen warm oder sogar unerträglich<br />
heiss ist, schalten wir automatisch einen<br />
Gang herunter. ich glaube, der sommer<br />
ist jedes Jahr eine Chance, sich wirklich<br />
Zeit zu nehmen für sich selber und aufzutanken:<br />
Wärme, sonne und hoffentlich<br />
auch ruhe. im sommer ist es einfacher,<br />
auch mal fünf gerade sein zu lassen<br />
und den tag und die freien stunden zu<br />
geniessen.<br />
ich wünsche ihnen allen frohe, ruhige<br />
und schöne sommertage!<br />
Treff PUNKT<br />
Nr. 187 <strong>–</strong> Sommer 2012<br />
editorial 2<br />
kirchgemeindeversammlung 2012<br />
einladung 4<br />
traktandenliste 5<br />
Firmlager 6<br />
oliver Wartenweiler <strong>–</strong> ein herz für<br />
Jugendliche 8<br />
Floh- und Büchermarkt 10<br />
<strong>1.</strong> august-<strong>Feier</strong> 10<br />
konzerte augustinerkirche 11<br />
kirchenzettel 12<br />
Familiengottesdienst mit «Brätle» 14<br />
Festgottesdienst mit albanimal 15<br />
Patrozinium Christuskirche 15<br />
Feste <strong>Feier</strong>n 16<br />
Patrozinium augustinerkirche 16<br />
Familienlager mörlialp 17<br />
Forum 60+ <strong>–</strong> «lotto im saal» 18<br />
Jugendgottesdienst 18<br />
kontaktadressen / Pfarrämter 19<br />
agenda 20<br />
herzliche Gratulation 21<br />
impressum 22<br />
Gemeindespiegel 23<br />
schlusspunkt 24<br />
Titelbild<br />
Die Teilnehmer am diesjährigen<br />
Firmlager in Liverpool. v.l.n.r. Pfr.<br />
Lars Simpson, Florian Sutter, Vkn.<br />
Ulrike Henkenmeier, Jérôme Gubler,<br />
Jugendbetreuer Oliver Warthen-<br />
weiler, Moritz Stadtmüller,Claudio<br />
Piraccini, Marc Bartholet, Vanessa<br />
Storchenegger, Urs Kamber, Livia<br />
Jenny, Roman Waldmeier, Roy<br />
Büsser, Alina Schneebeli, Adrian<br />
Brunner.<br />
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