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Rettung der Wale

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<strong>Rettung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Wale</strong><br />

Die <strong>Wale</strong><br />

brauchen uns.<br />

Umweltverschmutzung und<br />

Klimawandel sind nur zwei <strong>der</strong> vielen<br />

Gefahren, denen die beeindruckenden<br />

Meeressäuger ausgesetzt sind.<br />

Eine Veröffentlichung des Internationalen Tierschutz-Fonds


Der Kampf geht weiter<br />

<strong>Wale</strong> und Delfine sind heute mehr Gefahren denn je<br />

ausgesetzt. Am leichtesten abzustellen wäre die Bedrohung,<br />

die von Japan, Norwegen und Island ausgeht, wo immer<br />

noch Walfang für kommerzielle Zwecke betrieben wird. Wir<br />

werden erst dann Ruhe geben, wenn diese Län<strong>der</strong> keine <strong>Wale</strong><br />

mehr harpunieren.<br />

Zudem arbeiten wir verstärkt daran, den <strong>Wale</strong>n die<br />

Navigation durch gefährliche Wasserstraßen zu erleichtern,<br />

wo Begegnungen mit Schiffen und Fischnetzen drohen.<br />

Gestrandeten Meeressäugern kommen wir zu Hilfe, indem<br />

wir tatkräftig zupacken.<br />

Der IFAW will erreichen, dass <strong>Wale</strong> und Delfine nicht mehr<br />

durch den Menschen bedroht werden. Durch Direkthilfe für<br />

einzelne Tiere, praktische Lösungen, die die Ozeane sicherer<br />

machen sowie innovative Projekte und politische Arbeit<br />

schützt und för<strong>der</strong>t <strong>der</strong> IFAW die Lebensgrundlagen von<br />

<strong>Wale</strong>n, Delfinen und Küstengemeinden in <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

Bitte unterstützen Sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe.<br />

Patrick R. Ramage<br />

Leiter <strong>der</strong> Wal-Kampagne<br />

Inhalt<br />

Kampf gegen kommerziellen Walfang<br />

Die Jagd auf <strong>Wale</strong>: Grausam und überflüssig 4-5<br />

Song of the Whale<br />

Sanfte Erforschung <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> 6-7<br />

Walbeobachtung hat Zukunft<br />

För<strong>der</strong>ung einer viel versprechenden Ökobranche 8-9<br />

Lebensräume <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> schützen<br />

Weniger Schiffskollisionen, treibende<br />

Fischnetze und Unterwasserlärm 10-11<br />

Gestrandet und gerettet<br />

Hilfe für Meeressäuger 12-13<br />

Informationsprogramm Naturschutz und Mitgefühl<br />

Tierschutz im Unterricht 14-15<br />

2 © IFAW 2011 Alle Fotos © IFAW, sofern nicht an<strong>der</strong>s angegeben.<br />

Umschlag Innenseite © Brandon Cole. Titelfoto © Masa Ushioda/SeaPics.com<br />

3


Kampf gegen<br />

kommerziellen Walfang<br />

Der kommerzielle Walfang ist seit über zwei Jahrzehnten verboten. Dennoch<br />

harpunieren Japan, Island und Norwegen die sanften Meeressäuger,<br />

um Produkte zu gewinnen, die niemand benötigt. Seit Inkrafttreten des<br />

Walfangverbots 1986 wurden mehr als 35.000 <strong>Wale</strong> für kommerzielle<br />

Zwecke getötet.<br />

Grausames Geschäft<br />

Es ist unmöglich, einen Wal human zu<br />

töten. Zum einen versuchen die Walfänger,<br />

von einer schwankenden Plattform aus ein<br />

bewegliches Ziel im Wasser zu treffen. Ein<br />

präziser und sofort tödlicher Schuss ist unter<br />

solchen Bedingungen nahezu unmöglich.<br />

Oft dauert es mehr als zwei Minuten, bis <strong>der</strong><br />

Wal stirbt, manchmal länger als eine halbe<br />

Stunde. Welchen Qualen die großen und<br />

intelligenten Säuger ausgesetzt sind, während<br />

sie langsam ertrinken o<strong>der</strong> verbluten, ist<br />

unvorstellbar.<br />

Die Internationale<br />

Walfangkommission (IWC)<br />

Die IWC wurde 1949 gegründet und<br />

entscheidet seither in jährlichen Konferenzen<br />

über Fragen im Zusammenhang mit<br />

dem Walfang und dem Schutz <strong>der</strong><br />

<strong>Wale</strong>. Anfänglich gab es nur wenige<br />

Mitgliedsstaaten. Heute sind <strong>der</strong><br />

Organisation 80 Län<strong>der</strong> angeschlossen.<br />

Lei<strong>der</strong> verfolgt die japanische Regierung<br />

aktiv ein auf „Stimmenfang” ausgerichtetes<br />

Programm. Über die Mobilisierung einer<br />

starken Koalition von Walfangbefürwortern<br />

sollen jahrzehntelange Anstrengungen zum<br />

Schutz <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> zunichte gemacht werden.<br />

Die Lüge des<br />

wissenschaftlichen Walfangs<br />

Japan wie Island berufen sich auf eine von<br />

<strong>der</strong> IWC genehmigte Ausnahmeregelung,<br />

wonach die Jagd auf <strong>Wale</strong> zu<br />

wissenschaftlichen Zwecken erlaubt ist. Das<br />

bei den wissenschaftlichen Fängen anfallende<br />

Fleisch kann dann an Verbraucher verkauft<br />

werden. Hinter dem Wort „wissenschaftlich”<br />

verbirgt sich ein jeglicher internationaler<br />

Kontrolle entzogener Walfang. Der IFAW<br />

arbeitet unablässig daran, die Son<strong>der</strong>regelung<br />

für wissenschaftlichen Walfang<br />

abzuschaffen, um dieses Schlupfloch in den<br />

Moratoriumsbestimmungen zu schließen.<br />

Im Juni 2010 wäre es den<br />

Walfangnationen fast gelungen, die<br />

IWC von einer erneuten Legalisierung<br />

des Walfangs zu überzeugen. Der<br />

permanenten Wachsamkeit des IFAW und<br />

seiner För<strong>der</strong>er ist es zu verdanken, dass<br />

Japan, Norwegen und Island nicht wie<strong>der</strong><br />

ganz offen Jagd auf <strong>Wale</strong> machen können.<br />

Der Walfang beschäftigt die<br />

internationale Gerichtsbarkeit<br />

Im Mai 2010, nachdem <strong>der</strong> IFAW über fünf<br />

Jahre lang Empfehlungen von unabhängigen<br />

Rechtsexperten vorgelegt hatte, erhob<br />

die Regierung Australiens Klage beim<br />

Internationalen Gerichtshof gegen Japans<br />

Walfang im antarktischen Schutzgebiet.<br />

Der IFAW ist fest entschlossen, alle<br />

internationalen Übereinkommen und<br />

rechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um zu<br />

erreichen, dass <strong>Wale</strong> in Meeresschutzgebieten<br />

unantastbar sind.<br />

4 InternatIonaler tIerschutz-Fonds 5


Der Forschungssegler<br />

„Song of the Whale”<br />

Je mehr wir über die <strong>Wale</strong>, ihr<br />

Verhalten und ihre Bedürfnisse<br />

wissen, desto besser können<br />

wir sie schützen. Der IFAW-<br />

Forschungssegler „Song of the<br />

Whale” zählt die Bestände<br />

an Meeressäugetieren in<br />

verschiedenen Seegebieten<br />

und arbeitet laufend an<br />

<strong>der</strong> Perfektionierung<br />

von Techniken und<br />

Verfahren zur schonenden<br />

Beobachtung <strong>der</strong> Tiere.<br />

Die Besatzung <strong>der</strong><br />

„Song of the Whale” hat<br />

Forschungsarbeiten im<br />

Atlantik, im Mittelmeer,<br />

in <strong>der</strong> Karibik und <strong>der</strong><br />

Ostsee durchgeführt.<br />

Das Expertenteam<br />

Verantwortlich für den Betrieb und die Verwaltung des Seglers ist die<br />

Marine Conservation Research Limited (MCR) – ein Unternehmen,<br />

das gemeinsam vom IFAW und Mitglie<strong>der</strong>n des Forschungsteams<br />

gegründet wurde. Das Team unternimmt Expeditionen für den IFAW<br />

und kooperiert mit an<strong>der</strong>en Organisationen und Wissenschaftlern bei<br />

unterschiedlichsten Forschungsprojekten zum Schutz <strong>der</strong> Meere.<br />

Akustische Walstudien<br />

Alle <strong>Wale</strong>, Delfine und Tümmler<br />

kommunizieren akustisch. An Deck <strong>der</strong><br />

„Song of the Whale” können wir in ihre<br />

Gesänge und Unterhaltungen hineinhören<br />

und bestimmen, welche Arten in <strong>der</strong> Nähe<br />

sind und aus wie vielen Tieren die Gruppe<br />

besteht. So erhalten wir ein Bild von den<br />

Wan<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Wale</strong>, ihrem Verhalten<br />

und ihrer Kommunikation – und können sie<br />

besser schützen.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Cornell<br />

University entwickelten wir eine beson<strong>der</strong>e<br />

Form akustischer Überwachungsbojen,<br />

die auf <strong>Wale</strong> reagieren und Schiffe im<br />

Seegebiet über die Anwesenheit <strong>der</strong> Tiere<br />

informieren. Durch diese Bojen sterben<br />

weniger <strong>Wale</strong> durch Schiffskollisionen.<br />

6 InternatIonaler tIerschutz-Fonds 7


Walbeobachtung:<br />

Eine wachsende<br />

Ökobranche<br />

Umsichtig betriebene Walbeobachtung ist eine<br />

grüne Branche, die gleichermaßen die lokale Wirtschaft<br />

för<strong>der</strong>t und <strong>der</strong> Information über <strong>Wale</strong> und ihrem Schutz dient.<br />

Laut einer 2010 veröffentlichten globalen Wirtschaftsstudie<br />

nahmen 2009 knapp 13 Millionen Menschen in 119 Län<strong>der</strong>n an<br />

geführten Walbeobachtungen teil und bescherten <strong>der</strong> Branche einen<br />

Gesamtumsatz von beachtlichen 1,4 Milliarden Euro.<br />

Weiterhin zeigt die Studie, dass die Walbeobachtung viel schneller<br />

wächst als die weltweite Tourismusbranche insgesamt.<br />

Impulse für Küstenregionen<br />

Finanzielle Vorteile bringt die<br />

Walbeobachtung vor allem den Regionen, in<br />

denen sie angeboten wird. Über den Erwerb<br />

von Karten für die Walbeobachtung und<br />

die Nebenkosten für Anreise, Verpflegung,<br />

Unterbringung und Souvenirs för<strong>der</strong>n die<br />

Touristen die lokale Wirtschaft. Dies stärkt<br />

vor Ort angesiedelte Gewerbe, schafft<br />

Arbeitsplätze und Einnahmen für die<br />

Küstengemeinden.<br />

Vom Walfang zur<br />

Walbeobachtung<br />

Im Dezember 2010 finanzierte <strong>der</strong> IFAW<br />

an <strong>der</strong> Universität <strong>der</strong> Vereinten Nationen<br />

in Tokio eine internationale Konferenz zum<br />

Thema Walbeobachtung. Die Teilnehmer<br />

kamen aus ganz Japan und an<strong>der</strong>en<br />

Walfangnationen sowie Län<strong>der</strong>n, die keinen<br />

Walfang betreiben.<br />

Wir for<strong>der</strong>n Japan, Island und Norwegen<br />

dazu auf, den kommerziellen Walfang<br />

aufzugeben und sich für eine nachhaltige<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Walbeobachtung<br />

auszusprechen. Dies ist eine Branche,<br />

die den Küstengemeinden dieser Län<strong>der</strong><br />

langfristigen Nutzen bringt.<br />

8 InternatIonaler tIerschutz-Fonds 9


Schutz des<br />

Lebensraums Ozean<br />

Der zunehmende Verkehr auf den Ozeanen erzeugt mehr Gefahren und<br />

Lärm für die <strong>Wale</strong>. Der IFAW engagiert sich in kritischen Lebensräumen,<br />

um die <strong>Wale</strong> vor Lärm, Schiffskollisionen und Fischnetzen zu schützen.<br />

Mehr Sicherheit bei <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>ung<br />

An <strong>der</strong> Ostküste Nordamerikas leben nur<br />

noch circa 450 Atlantische Nordkaper. Zum<br />

Schutz <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> in diesem stark befahrenen<br />

Seegebiet haben Wissenschaftler des IFAW<br />

zur Entwicklung akustischer Wasserbojen<br />

beigetragen, die vorbeifahrende Schiffe<br />

warnen, wenn <strong>Wale</strong> in <strong>der</strong> Nähe sind. Und wir<br />

haben uns mit Fischern zusammengetan, um<br />

die gefährlichen Leinen <strong>der</strong> Hummerreusen<br />

durch walfreundliches Material zu ersetzen.<br />

Durch die Einrichtung von<br />

Meeresschutzgebieten haben <strong>der</strong> IFAW und<br />

weitere Naturschutzorganisationen wesentlich<br />

dazu beigetragen, dass die Internationale<br />

Walfangkommission (IWC) die Gewässer<br />

um die Antarktis zu einer Schutzzone<br />

für <strong>Wale</strong> erklärte. Mit dem antarktischen<br />

Schutzgebiet wird angestrebt, etwa drei<br />

Vierteln <strong>der</strong> noch lebenden Großwale in<br />

ihren Nahrungsgründen langfristig Sicherheit<br />

zu bieten.<br />

In Verhandlungen mit Regierungen<br />

zahlreicher Län<strong>der</strong> hat <strong>der</strong> IFAW die<br />

Einrichtung verschiedener Schutzgebiete vom<br />

Pazifik über den Indischen Ozean bis hin zu<br />

den Seegebieten um Nord- und Südamerika<br />

erreicht.<br />

<strong>Rettung</strong> einer wichtigen<br />

Kin<strong>der</strong>stube für <strong>Wale</strong><br />

Ein Vorhaben <strong>der</strong> mexikanischen Regierung<br />

und <strong>der</strong> Mitsubishi Corporation, das<br />

weltgrößte Salzwerk in <strong>der</strong> Laguna San<br />

Ignacio zu bauen – <strong>der</strong> letzten unberührten<br />

Kin<strong>der</strong>stube für die ostpazifischen Grauwale<br />

– konnte unter Beteiligung des IFAW<br />

gestoppt werden.<br />

Min<strong>der</strong>ung des Industrielärms<br />

Heute leben nur noch weniger als 150<br />

westpazifische Grauwale. Ihr einziger<br />

bekannter Nahrungsgrund liegt direkt vor<br />

<strong>der</strong> Küste <strong>der</strong> russischen Insel Sachalin, eine<br />

Gegend mit reichhaltigen Ölvorkommen. Der<br />

IFAW hilft, diese <strong>Wale</strong> zu schützen, indem<br />

er sich für die Än<strong>der</strong>ung von Bauplänen<br />

einsetzt. Damit soll erreicht werden, dass<br />

die Nahrungsaufnahme <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> in <strong>der</strong> für<br />

die Tiere wichtigen Futterzeit nicht durch<br />

Arbeitslärm unterbrochen wird.<br />

Schutz des lächelnden Wals<br />

Belugas scheinen ein Lächeln im Gesicht<br />

zu haben. Dabei könnte <strong>der</strong> Klimawandel<br />

ihnen schon bald zum Verhängnis werden.<br />

In Zusammenarbeit mit russischen<br />

Wissenschaftlern beobachtet und schützt <strong>der</strong><br />

IFAW Belugawale in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> russischen<br />

Solowezki-Inseln. Das kühle Wasser lockt<br />

hier jedes Jahr Beluga-Weibchen mit ihren<br />

Kälbern an.<br />

10 InternatIonaler tIerschutz-Fonds 11


Gestrandet und gerettet<br />

Das IFAW-Team für die <strong>Rettung</strong> und<br />

Erforschung von Meeressäugern<br />

(MMRR) kann in kürzester Frist<br />

auf Spezialausrüstung und ein<br />

großes Netzwerk freiwilliger Helfer<br />

zurückgreifen, um gestrandeten Delfinen,<br />

<strong>Wale</strong>n, Tümmlern und Robben schnell<br />

und professionell zu helfen.<br />

Allein, aber kein hoffnungsloser Fall<br />

Delfine und kleine Walarten besitzen<br />

einen ausgeprägten Familiensinn. Man<br />

ging bislang davon aus, dass einzelne<br />

Tiere ohne die Gruppe nicht überleben<br />

könnten. Deshalb sehen die Standard-<br />

<strong>Rettung</strong>sprotokolle vor, dass einzelne<br />

gestrandete Exemplare solcher Walarten,<br />

die nur in Gruppenverbänden leben, nicht<br />

ins Meer ausgesetzt, son<strong>der</strong>n eingeschläfert<br />

werden sollten, und zwar auch dann, wenn<br />

sie gesund sind.<br />

Wir arbeiten hauptsächlich auf Cape Cod an<br />

<strong>der</strong> Ostküste <strong>der</strong> USA. Die Halbinsel zählt<br />

zu den wenigen Orten weltweit, an denen es<br />

immer wie<strong>der</strong> zu Massenstrandungen von<br />

<strong>Wale</strong>n o<strong>der</strong> Delfinen kommt. Der IFAW<br />

bemüht sich darum, jedes gestrandete<br />

Tier so gut wie möglich zu versorgen, und<br />

leistet wissenschaftliche Arbeit, um die<br />

<strong>Rettung</strong>sprotokolle für Meeressäuger laufend<br />

weiter zu verbessern.<br />

Dank neuester Forschungsergebnisse<br />

konnten die Überlebenschancen gestrandeter<br />

Tiere deutlich verbessert werden. Darüber<br />

hinaus geben die IFAW-Experten aktuelle<br />

Die auf die <strong>Rettung</strong> und Erforschung von<br />

Meeressäugetieren spezialisierten Experten<br />

des IFAW sind nun anhand <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

fortschrittlicher Gesundheitsuntersuchungen<br />

zu <strong>der</strong> Überzeugung gelangt, dass viele<br />

solcher einzeln gestrandeten Tiere durchaus<br />

überlebensfähig sind. Versuche, bei denen die<br />

geretteten Tiere mit einem Satellitensen<strong>der</strong><br />

ausgerüstet wurden, haben gezeigt, dass<br />

gesunde Tiere auch dann wie<strong>der</strong> Anschluss<br />

Erkenntnisse im Rahmen von Schulungen<br />

an Kollegen in den USA, Indien, Chile und<br />

Trinidad weiter.<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

gegen Strandungen<br />

Der IFAW ist bemüht, Massenstrandungen<br />

von Delfinen und <strong>Wale</strong>n zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Werden größere Gruppen von<br />

Meeressäugetieren in Küstennähe entdeckt,<br />

fahren unsere Teams mit kleinen Booten aufs<br />

Meer hinaus. Sie lassen akustische Geräte<br />

ins Wasser, die harmlose, aber unangenehme<br />

hochfrequente Geräusche erzeugen, um die<br />

Tiere aus küstennahen Gewässern ins offene<br />

Meer zu treiben.<br />

an eine Gruppe finden können, wenn sie<br />

allein ins Meer zurückgebracht werden.<br />

Diese neuen Erkenntnisse könnten jährlich<br />

Hun<strong>der</strong>ten Delfinen das Leben retten, weil<br />

sie nicht eingeschläfert werden müssen.<br />

Gefährliche Netze<br />

Geraten <strong>Wale</strong> in Fischnetze, verstricken<br />

sie sich darin bisweilen so unglücklich, dass<br />

sie nicht mehr richtig schwimmen können.<br />

Trotz dieser Behin<strong>der</strong>ung können die Tiere<br />

noch Wochen, Monate o<strong>der</strong> gar Jahre<br />

weiterleben. Die Netze schneiden sich dabei<br />

immer tiefer ins Fleisch und verursachen<br />

Infektionen, Krankheiten und meist auch<br />

einen schmerzvollen Tod. Der IFAW arbeitet<br />

an <strong>der</strong> Entwicklung sichererer Fischnetze und<br />

effektiverer Verfahren, um verstrickte <strong>Wale</strong><br />

zu befreien.<br />

In Nordamerika unterstützen wir das<br />

Campobello Whale Rescue Team, eine<br />

Gruppe Freiwilliger, die auf die Befreiung<br />

verstrickter <strong>Wale</strong> spezialisiert ist. Dieser<br />

Gruppe haben wir auch dabei geholfen,<br />

viele Kilometer schwimmfähiger Leinen von<br />

Hummerfallen durch nicht schwimmfähige<br />

Leinen zu ersetzen, die eine wesentlich<br />

geringere Gefahr für <strong>Wale</strong> darstellen.<br />

Auf Sansibar schulten wir <strong>Rettung</strong>steams<br />

darin, <strong>Wale</strong> aus Fischnetzen zu befreien, und<br />

ermutigten die Fischer vor Ort dazu, Netze<br />

mit Sollbruchstellen zu verwenden, die zum<br />

einen die <strong>Wale</strong> schützen und zum an<strong>der</strong>en<br />

die Fischer vor dem Totalverlust ihrer Netze<br />

bewahren.<br />

InternatIonaler tIerschutz-Fonds 13


Naturschutz und Mitgefühl<br />

Kin<strong>der</strong>n vermitteln<br />

Die Kin<strong>der</strong> von heute sind die Beschützer <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> und<br />

Meerestiere von morgen. Wenn es uns gelingt, Kin<strong>der</strong>n das<br />

Leben <strong>der</strong> <strong>Wale</strong> näher zu bringen, ist ein wichtiger Schritt zum<br />

Überleben dieser majestätischen Wesen getan.<br />

Schwimmende Klassenzimmer<br />

Für viele Schüler <strong>der</strong> Karibikinsel Dominica<br />

bieten die schwimmenden Klassenzimmer des<br />

IFAW die erste Gelegenheit, auf den Ozean<br />

hinauszufahren und Meerestiere und <strong>Wale</strong><br />

in ihrem natürlichen Lebensraum kennen<br />

zu lernen. Wenn <strong>der</strong> Ozean über Monate<br />

Unterrichtsthema war, sind diese Ausflüge ein<br />

Höhepunkt.<br />

Die Bootsausflüge motivieren die Schüler<br />

dazu, künftig umweltgerechte Entscheidungen<br />

zum Schutz des Ozeans und seiner Lebewesen<br />

zu treffen.<br />

Informations- und<br />

Bildungsprogramme<br />

Die Informations- und Bildungsprogramme<br />

des IFAW erreichen jährlich etwa fünf<br />

Millionen Kin<strong>der</strong>, Jugendliche, Lehrer<br />

und Familien weltweit. Mit interessanten<br />

Unterrichtsmaterialien und Aktivitäten<br />

erschließt es einen neuen Zugang zur Welt<br />

<strong>der</strong> Tiere.<br />

Unser Schulmaterial mit dem Titel „Unter<br />

den Wellen” führt Kin<strong>der</strong> in die Welt <strong>der</strong><br />

<strong>Wale</strong> und an<strong>der</strong>er Meerestiere ein und weist<br />

Wege zu ihrem Schutz.<br />

14 InternatIonaler tIerschutz-Fonds 15


Unterstützen Sie<br />

die <strong>Rettung</strong> <strong>der</strong> <strong>Wale</strong>!<br />

Gehen Sie mit Freunden und Angehörigen<br />

auf Walbeobachtung! Begegnen Sie diesen<br />

großartigen Tieren in ihrem natürlichen<br />

Lebensraum und för<strong>der</strong>n Sie einen nachhaltigen<br />

Öko-Tourismus. Bitten Sie auch Vertreter<br />

politischer Parteien, sich für den Schutz <strong>der</strong><br />

<strong>Wale</strong> und ein Ende des kommerziellen und<br />

so genannten wissenschaftlichen Walfangs<br />

einzusetzen.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer<br />

Webseite: www.ifaw.org<br />

InternatIonaler tIerschutz-Fonds<br />

www.ifaw.org<br />

Max-Brauer-Allee 62 - 64<br />

22765 Hamburg<br />

Der Internationale Tierschutz-Fonds<br />

(IFAW) wurde 1969 gegründet. Die<br />

Organisation arbeitet in über 40<br />

Län<strong>der</strong>n mit den Schwerpunkten<br />

Tierrettung, Kampf gegen<br />

Grausamkeit an Tieren und Schutz<br />

für Wildtiere und Lebensräume.<br />

BÜROS IN:<br />

Australien<br />

Belgien<br />

China<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Großbritannien<br />

Indien, Japan<br />

Kanada<br />

youtube.com/ifawvideo facebook.com/ifawhq twitter.com/action4ifaw<br />

Kenia<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Russland<br />

Südafrika<br />

USA<br />

Vereinigte Arabische<br />

Emirate

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