Geoinformation und moderner Staat - GeoPortal Rheinland-Pfalz
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16 GEOINFORMATION UND MODERNER STAAT<br />
Geodatendienste, leitet sich gleichzeitig ein großer<br />
Nutzen für die E-Government-Entwicklung der öffentlichen<br />
Verwaltung ab. Die GDI-DE stellt durch die Harmonisierung<br />
<strong>und</strong> Verknüpfung unterschiedlich erhobener<br />
Fachdaten das hohe Nutzungspotential von <strong>Geoinformation</strong>en<br />
im Sinne des E-Governments sicher. Mit der<br />
GDI-DE werden aber nicht nur wichtige Dienstleistungen<br />
für eine moderne Verwaltung bereitgestellt.<br />
Darüber hinaus entwickeln sich vielmehr Standards <strong>und</strong><br />
Basistechnologien (unter anderem Webmappingdienste<br />
= interaktive Karten im Internet), die mehrfach von<br />
öffentlichen Einrichtungen des B<strong>und</strong>es, der Länder <strong>und</strong><br />
Kommunen genutzt werden sollen.<br />
B<strong>und</strong>, Länder <strong>und</strong> Kommunen für<br />
eine gemeinsame GDI-DE ®<br />
Geodaten müssen in Kooperation zwischen B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong><br />
Kommunen bereitgestellt werden. Verwaltungsübergreifende<br />
Vereinbarungen sind notwendig, um GDI-Projekte<br />
der Länder <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>es in sinnvoller Art <strong>und</strong><br />
Weise miteinander zu verbinden. Der Deutsche B<strong>und</strong>estag<br />
hat diese gemeinsame Vorgehensweise von B<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> Ländern in seinen zwei Entschließungen zum Thema<br />
<strong>Geoinformation</strong>swesen in den Jahren 2001 <strong>und</strong> 2003<br />
(Deutscher B<strong>und</strong>estag Drucksachen 14/5323 <strong>und</strong> 15/809)<br />
von der B<strong>und</strong>esregierung eingefordert.<br />
Einen Meilenstein zur Verbesserung der ebenenübergreifenden<br />
Zusammenarbeit von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden<br />
bildet der Beschluss des Chefs des B<strong>und</strong>eskanzleramtes<br />
<strong>und</strong> der Chefs der <strong>Staat</strong>s- <strong>und</strong> Senatskanzleien in Deutschland<br />
(CdS) zum gemeinsamen Aufbau der Geodateninfrastruktur<br />
Deutschland (GDI-DE ) vom 27. November<br />
2003. Da die Geodateninfrastruktur in Deutschland eine<br />
wichtige Säule innerhalb der E-Government-Initiativen<br />
von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern darstellt, wird durch die Beschlussfassung<br />
der CdS der für E-Government-Themen<br />
zuständige „Arbeitskreis der <strong>Staat</strong>ssekretäre für<br />
E-Government in B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern“ gebeten, das Thema<br />
„gemeinsamer Aufbau der Geodateninfrastruktur<br />
Deutschland durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder im Rahmen von<br />
E-Government“ neben der Initiative Deutschland-Online<br />
zu übernehmen. Darüber hinaus soll der Aufbau der<br />
GDI-DE im Rahmen einer dreistufigen Organisationsstruktur<br />
entwickelt <strong>und</strong> gesteuert werden.<br />
Die Hauptaufgabe des Lenkungsgremiums GDI-DE , das sich<br />
aus Vertretern des B<strong>und</strong>es, der Länder <strong>und</strong> der kommunalen<br />
Spitzenverbände zusammensetzt, liegt zum einen<br />
in der Bewertung strategischer Konzepte zur Vorlage im<br />
AK der <strong>Staat</strong>ssekretäre für E-Government in B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
Ländern, zum anderen in der fach- <strong>und</strong> ebenenübergreifenden<br />
Steuerung des Aufbaus der GDI-DE . In diesem<br />
Gremium sollen strategische Weichenstellungen<br />
erfolgen <strong>und</strong> Prioritäten in der Vorgehensweise festgelegt<br />
werden. Die Geschäfts- <strong>und</strong> Koordinierungsstelle<br />
GDI-DE muss mit allen verantwortlichen Trägern der<br />
GDI-DE (Datenerheber, -bereitsteller, -verarbeiter) die<br />
Koordinierungsaufgaben <strong>und</strong> den Geschäftsbetrieb<br />
gewährleisten. Beschlüsse, Konzepte <strong>und</strong> Umsetzungsstrategien<br />
des Lenkungsgremiums werden in der Geschäfts-<br />
<strong>und</strong> Koordinierungsstelle GDI-DE vor- <strong>und</strong><br />
nachbereitet.<br />
Mit dieser zukunftsweisenden politischen Entscheidung<br />
wurde eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau der<br />
GDI-DE geschaffen. Die Bedeutung der Geodateninfrastruktur<br />
in Deutschland wurde nachhaltig unterstrichen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig sichergestellt, dass alle betroffenen<br />
Einrichtungen adäquat in die Organisation der GDI-DE<br />
integriert werden können.<br />
Geodateninfrastruktur<br />
für Europa – INSPIRE<br />
Auf europäischer Ebene entwickelt sich in verschiedenen<br />
Projekten <strong>und</strong> Initiativen zeitgleich <strong>und</strong> unter Beteiligung<br />
von Deutschland die „European Spatial Data Infrastructure“<br />
(ESDI). Die zentrale Initiative hierfür ging von der<br />
Generaldirektion „Umwelt“ <strong>und</strong> dem statistischen Amt<br />
„Eurostat“ (seit 1958 ebenfalls im Rang einer Generaldirektion)<br />
der Europäischen Kommission im Jahr 2002 mit dem<br />
Projekt „Infrastructure for Spatial Information in Europe“<br />
(INSPIRE; www.ec-gis.org/inspire) aus.<br />
Hintergr<strong>und</strong> sind die derzeit in der europäischen Verwaltung<br />
verwendeten Geodaten mit oftmals schlechter Qualität.<br />
Sie beruhen auf unterschiedlichen, teils nicht kompatiblen<br />
Spezifikationen, werden auf eigenen geographischen<br />
Expertensystemen bearbeitet <strong>und</strong> sind in vielen<br />
Anwendungen sowohl auf lokaler als auch auf regionaler,<br />
nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene mit der modernen