Wolfgang Würfel - Kinderwunsch Centrum München
Wolfgang Würfel - Kinderwunsch Centrum München
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<strong>Wolfgang</strong> <strong>Würfel</strong><br />
Schwangerschaft<br />
und<br />
Implantation<br />
M ünchen, den 2. Juli 2009<br />
<strong>Kinderwunsch</strong> <strong>Centrum</strong> M ünchen<br />
Lortzingstr. 26<br />
81241 M ünchen
Der M HC<br />
„ M ajor<br />
HistoHistocombatibility Complex”<br />
- ein Abbild<br />
der gesamten<br />
Evolution<br />
Wie identifizieren sich Zellen ? -1-
Wie identifizieren sich Zellen ? -2-<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Hiermit identifizieren sich unsere Zellen<br />
Embryonale Zellen exprimieren nicht die klassischen<br />
M erkmale, wie z.B. HLA-A oder HLA-B, sondern die wenig<br />
polymorphen und nicht-klassischen M erkmale, wie z.B.<br />
HLA-E, HLA-F und HLA-G.<br />
Insofern ist der Begriff eines „Hemi-Alotransplantats“ im<br />
klassischen Sinne unzutreffend,<br />
em bryonales G ew ebe is t<br />
privilig iertes G ew ebe.
Der Embryo spielt eine „Sonderrolle“ -<br />
die Folgen:<br />
Die erwachsenen „adulten” Zellen identifizieren sich also<br />
durch die Hauptgruppen A, B und C mit ihrer fast<br />
unüberschaubaren Zahl von Untergruppen:<br />
Gleichheit zwischen zwei Individuen ist praktisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Die embryonalen Gruppen E, F und G hingegen<br />
sind relativ konstant (auch von Spezies zu Spezies).<br />
Warum sollten sie auch variabel sein ?<br />
Denn: ihre zentrale Botschaft lautet:<br />
„Ich Ich bin ein Embryo ! Rühr´ mich nicht an und hilf mir!”
Der Embryo spielt eine „Sonderrolle“ -<br />
die Folgen:<br />
Die erwachsenen „adulten” Zellen identifizieren sich also<br />
durch die Hauptgruppen A, B und C mit ihrer fast<br />
unüberschaubaren Zahl von Untergruppen:<br />
Gleichheit zwischen zwei Individuen ist praktisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Die embryonalen Gruppen E, F und G hingegen<br />
sind relativ konstant (auch von Spezies zu Spezies).<br />
Warum sollten sie auch variabel sein ?<br />
Denn: ihre zentrale Botschaft lautet:<br />
„Ich Ich bin ein Embryo ! Rühr´ mich nicht an und hilf mir!”
Der Embryo spielt eine „Sonderrolle“ -<br />
die Folgen:<br />
Die erwachsenen „adulten” Zellen identifizieren sich also<br />
durch die Hauptgruppen A, B und C mit ihrer fast<br />
unüberschaubaren Zahl von Untergruppen:<br />
Gleichheit zwischen zwei Individuen ist praktisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Die embryonalen Gruppen E, F und G hingegen<br />
sind relativ konstant (auch von Spezies zu Spezies).<br />
Warum sollten sie auch variabel sein ?<br />
Denn: ihre zentrale Botschaft lautet:<br />
„Ich Ich bin ein Embryo ! Rühr´ mich nicht an und hilf mir!”
Der Embryo spielt eine „Sonderrolle“ -<br />
die Folgen:<br />
Die erwachsenen „adulten” Zellen identifizieren sich also<br />
durch die Hauptgruppen A, B und C mit ihrer fast<br />
unüberschaubaren M ikrochimärismus<br />
Zahl von Untergruppen:<br />
Gleichheit zwischen zwei Individuen ist praktisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Die embryonalen Gruppen E, F und G hingegen<br />
sind relativ konstant (auch von Spezies zu Spezies).<br />
Warum sollten sie auch variabel sein ?<br />
Denn: ihre zentrale Botschaft lautet:<br />
„Ich Ich bin ein Embryo ! Rühr´ mich nicht an und hilf mir!”
Der M ikrochimärismus (M C) -<br />
die Folgen:<br />
Gil & M ore, 2007
Der M ikrochimärismus (M C) -<br />
die Folgen:<br />
Der M C ist ein Januskopf:<br />
Einerseits scheint er die Lebenserwartung von Frauen,<br />
die geboren haben, zu erhöhen<br />
(im Vergleich zu M ännern und Nulliparae),<br />
andererseits führt er zu typischen<br />
„gender-spezifischen „ gender-spezifischen Erkrankungen”,<br />
die bevorzugt Frauen mit Geburten treffen.<br />
Hier ist vieles noch unklar.<br />
Sind es vielleicht die männlichen Embryonen,<br />
die.....?<br />
Gil & M ore, 2007
Der Implantationsprozeß -1-<br />
D as E ndom etrium bereitet s ic h vor...<br />
Fluktuation verschiedener immunkompetenter<br />
Zellen im Endometrium während des ovariellen<br />
Zyklus<br />
(nach King et al. 1998)
Die Entwicklung des (Präimplantations-)<br />
Embryos
Die Entwicklung des (Präimplantations-)<br />
Embryos
Die Entwicklung des (Präimplantations-)<br />
Embryos
Die Entwicklung des (Präimplantations-)<br />
Embryos<br />
Warum entwickelt sich der Embryo<br />
die ersten ca. 5 Tage (bis zur Blastocyste)<br />
innerhalb der Zona pellucida ?<br />
Warum „maskiert” er sich als Eizelle ?<br />
Warum schlüpft er nicht früher ?<br />
Und warum findet die Befruchtung im Eileiter<br />
und nicht in der Gebärmutter statt ?
Der Implantationsprozeß -2-<br />
Skizzenhafte Darstellung der Verhältnisse an der<br />
Invasionsfront
Der Implantationsprozeß -2-<br />
Dazu bedarf es bereits spezialisierter Zellen,<br />
die er nicht hat...
Der Implantationsprozeß -2-<br />
...aber er arbeitet unermüdlich (hinter der Zona pellucida)<br />
und produziert Zytokine und Substanzen X, um für die Zeit<br />
nach dem Schlüpfen das Endometrium konditioniert zu haben.
Der Implantationsprozeß -2-<br />
Dazu bedarf es bereits spezialisierter Zellen,<br />
die er nicht hat...<br />
...aber er arbeitet unermüdlich (hinter der Zona pellucida)<br />
durchbricht<br />
und produziert Zytokine durchbricht<br />
Zytokine und Substanzen X, um für die Zeit<br />
nach dem Schlüpfen das Endometrium konditioniert zu haben.<br />
!<br />
Die IVF<br />
diesen Dialog
Der Implantationsprozeß -3-<br />
Der Eileiter ist immunologisch „inert”<br />
d.h. daß „alles” passieren darf und<br />
es so gut wie keine (immunologische) Kontrolle gibt.<br />
Der Uterus (also das Endometrium) ist immunologisch<br />
hochkompetent und „duldet” keinerlei Fehler.
Der Dialog zwischen M utter in spe<br />
und Embryo
Die NK-Zellen -1-
Die NK-Zellen -1-<br />
Es handelt sich um spezialisierte NK-Zellen,<br />
die so nur im E ndom etrium vorkommen.<br />
Sie heißen auch Körnchenzellen (nach Hamperl)<br />
oder LGL („large granular leucocytes”).<br />
M an geht mittlerweile davon aus, daß ihr Pool<br />
gut mit den peripheren NK-Zellen korreliert.
Die NK-Zellen -2-<br />
Diese uterinen NK-Zellen (uNK) besitzen u.a.<br />
die Killer-immunglobulinähnlichen-Rezeptoren (KIR),<br />
die insbesondere der<br />
Kommunikation mit dem Embryo dienen.
Die NK-Zellen -2-<br />
Diese uterinen NK-Zellen (uNK) besitzen u.a.<br />
die Killer-immunglobulinähnlichen-Rezeptoren (KIR),<br />
die insbesondere der<br />
Kommunikation mit dem Embryo dienen.
Die Folgen dieser Kommunikation<br />
-1-<br />
�Es kommt dadurch u.a. zur Synthese und Sekretion<br />
einer Fülle von Zytokinen und Wachstumsfaktoren.<br />
Die einen haben fördernde, andere hemmende<br />
Einflüsse auf Wachstum und Implantation.
Die Folgen dieser Kommunikation<br />
-1-
Die Folgen dieser Kommunikation -2-
Die Folgen dieser Kommunikation -2-
Die Folgen dieser Kommunikation -2-<br />
Gelingt die Implantation<br />
mit einer fortlaufenden Schwangerschaft,<br />
dann wird das mütterliche Immunsystem „umorientiert”:<br />
Die zelluläre Immunantwort wird unterdrückt,<br />
die humorale (antikörpervermittelte) Immunantwort gestärkt.<br />
Umgekehrt: eine bestehende Th2-Dominanz ist günstig<br />
für die Implantation und eine fortlaufende Schwangerschaft.
Aber: was passiert, wenn das<br />
mütterliche Immunsystem erkrankt ist ?
Aber: was passiert, wenn das<br />
mütterliche Immunsystem erkrankt ist ?
Aber: was passiert, wenn das<br />
mütterliche Immunsystem erkrankt ist ?<br />
Und auch das gilt:<br />
Besteht eine Th1-Erkrankung<br />
(z.B. Rheuma (PCP), MS, Abszeß (!), Endometriose(?!)),<br />
dann tut sich die Patientin schwer, schwanger zu werden<br />
(bzw. zu bleiben);<br />
besteht eine Th2-Erkrankung (z.B. SLE),<br />
dann konzipiert sie relativ leicht.
Die „wundersamen”<br />
uterinen NK-Zellen -1- -1-<br />
Doch was ist „zu hoch” ?:<br />
12 % , 15 % oder 20 % ?<br />
M ittlerweile fast evidenzbasiert:<br />
Sind sie zu hoch, droht der Abort.
Die „wundersamen”<br />
uterinen NK-Zellen -1- -1-<br />
Viele Doch Fragen, was ist z.B.: „zu z.B.: „zu hoch” ?:<br />
12 % , 15 % oder 20 % ?<br />
➳ Wie aggressiv (toxisch)<br />
M ittlerweile<br />
(toxisch) sind<br />
ittlerweile fast<br />
sind sie<br />
fast evidenzbasiert:<br />
sie ?<br />
evidenzbasiert:<br />
(NK-Toxizitätstest)<br />
Sind sie zu hoch, droht der Abort.<br />
➳ Ist die Erhöhung Ausdruck eines „Angriffs” ?<br />
➳ Ist die Erhöhung erforderlich, weil der Dialog<br />
mit dem Embryo nicht richtig „klappt”<br />
(KIR-Defekte !) ?<br />
➳ oder...
Die „wundersamen”<br />
uterinen NK-Zellen -2- -2-<br />
...wehren sie den Angriff der M acrophagen ab,<br />
die das eigentliche „M inusprinzip”<br />
bei der Implantation darstellen ?
Die „wundersamen”<br />
uterinen NK-Zellen -2- -2-<br />
Es spricht viel dafür,<br />
daß bei der Implantation<br />
...wehren sie den Angriff der M acrophagen ab,<br />
die das eigentliche „M inusprinzip”<br />
die uNK-Zellen<br />
bei der Implantation darstellen ?<br />
eine „Ammenfunktion” übernehmen („Plusprinzip”),<br />
während die M akrophagen die Invasion<br />
kontrollieren, eingrenzen und...<br />
...auch beenden („M inusprinzip”).
Das besondere HLA: HLA-C<br />
Von den erwachsenen HLA-Gruppen<br />
ist HLA-C die einzige,<br />
die der Embryo (immer wieder) kurzzeitig zeigt.<br />
Nur das väterliche HLA-C ist von Bedeutung,<br />
weil „fremd”.<br />
Es ist verschieden stark wirksam,<br />
was für die Implantation wichtig ist.<br />
„Schwaches” Schwaches” HLA-C (Gruppe 2)<br />
führt häufiger zu Abgängen.
...und wenn sich pathologische<br />
Antikörper gebildet haben ?
- Schon der Klassiker:<br />
das Antiphospholipid-Syndrom -<br />
Das Antiphospholipid-Syndrom ist definiert durch:<br />
Neuerdings wird auch der Nachweis von<br />
Aks gegen ß 2-G -G lyk oprotein bei den laborchemischen<br />
Kriterien akzeptiert.<br />
Oft zuerst positiv: A nnexin V
- Andere Autoantikörper & -immunerkrankungen -<br />
R elevanz<br />
TAK, TPO (Hashimoto-Thyreoiditis) ja, wenn floride<br />
ANA (antinukleäre Aks) nein<br />
AM A (antimitochondriale Aks) nein<br />
ASA (Antispermatozoenantikörper) nein<br />
AOA (antiovarielle Aks) nein<br />
L upus erythem atodes (L E ) ja<br />
P rim är c hronis c he P oyarthritis (P C P ) ja<br />
S jög ren-S yndrom w ohl ja<br />
S k leroderm ie zum eis t ja<br />
M uliple S k leros e (M S ) Zellen hoc h<br />
w enn N K -<br />
➳ Ungünstig per se: Auftreten von Zytokinen einer<br />
(pathologischen) TH-1-Antwort, wie z.B. TNF-a.
Hitzeschockproteine (HSP)<br />
Evolutionär „alte” Proteine,<br />
die als Regulatorproteine im Zellkern,<br />
im Zytoplasma und<br />
als oberflächliche Identifikationsproteine<br />
vorkommen.
Hitzeschockproteine (HSP)
Hitzeschockproteine (HSP)<br />
O ft typis c he Identifik ations proteine<br />
bei „einfac hen” L ebens form en,<br />
als o E inzellern w ie z.B .<br />
C hlam ydien, H eliobac ter pylori us w .
Hitzeschockproteine (HSP)<br />
...und auf s einem Weg<br />
vom E inzeller zum M ens c hen<br />
zeig t auc h der m ens c hlic he E m bryo<br />
H S P s , und zw ar<br />
von B eg inn der E innis tung<br />
bis zur etw a 8.S S W.
Hitzeschockproteine (HSP)<br />
B es teht K reuzreak tivität<br />
entw ic k elt s ic h eine A rt A uto- uto-<br />
Im m unerk rank ung m it G elenk -<br />
problem en, H auters c heinung en<br />
und g es törten S c hw ang ers c haften.
❖M edikamente<br />
Immunpathologien - Therapie<br />
➢ASS<br />
➢nm-Heparin<br />
➢Glukokortikoide<br />
➢Immunglobuline (IVIG)<br />
➢Aktive Immunisierung (AI)<br />
➢Cytokine und Antagonisten, z.B. G-CSF, TNF-a-R-Hemmer<br />
➢(LeukoNorm CytoChemia ® (LNCC))
❖<br />
Immunpathologien - Therapie<br />
G-CSF:<br />
Um den defekten Dialog zwischen<br />
Embryo und M utter in spe „anzukurbeln”<br />
(z.B. bei KIR-Defekten).<br />
IVIG (Immunglobuline):<br />
Um NK-Zellen (und M akrophagen)<br />
abzusenken
Immunpathologien - Therapie<br />
Glukokortikoide:<br />
Um eine „überaufgeregtes” Immunsystem,<br />
z.B. bei Hashimoto-Thyreoiditis<br />
oder Aks gegen Hitzeschockproteine (HSP)<br />
zu „beruhigen”.<br />
TNF-a-R-Blocker:<br />
Um den aggressiven Th1-Angriff<br />
mit TNF-a zu blockieren
...und: bei Antiphospholipid-Syndrom:<br />
➟ A S S (100mg/tgl.)<br />
➟ H eparin (5000 IE unfraktioniertes Heparin tgl.,<br />
wohl besser nm-Heparin)<br />
Der Nutzen einer zusätzlichen Gabe von<br />
G luk ok ortik oiden ist hier bislang nicht ausreichend<br />
belegt.<br />
...aber Achtung:<br />
Heparin (Hepar = die Leber) ist sicher<br />
nicht nur ein „Blutverdünnungsmittel”.
Für Patientinnen<br />
mit wiederholten Spontanaborten gilt:<br />
Pro begonnener Schwangerschaft kann<br />
unter Therapie<br />
mit einer Wahrscheinlichkeit von 75-80 %<br />
mit der Geburt eines Kindes<br />
gerechnet werden<br />
- unabhängig von der Anzahl der vorangegangenen<br />
Abgänge<br />
(u.a. eigene Ergebnisse an über 200<br />
Schwangerschaften).
Und zu guter Letzt...
Vielen D ank für Ihr K om m en und<br />
Ihre A ufm erk s am k eit !<br />
Ihr/E uer<br />
W. <strong>Würfel</strong>