Praktikumskonzept der Jugendarbeitsstelle Surbtal
Praktikumskonzept der Jugendarbeitsstelle Surbtal
Praktikumskonzept der Jugendarbeitsstelle Surbtal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
<strong>Praktikumskonzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong><br />
Vorausgehende Richtlinien für ein Praktikum<br />
1. Institutionsbeschrieb 1<br />
2. Bedingungen für eine Person im Praktikum (PiP) 2<br />
3. Rolle <strong>der</strong> Hauptansprechperson, PA und <strong>der</strong> übrigen Mitarbeitenden 3<br />
4. Themen und Lernziele für das Praktikum 3<br />
5.1 Kennenlernen und Ankommen 4<br />
5.2 Indirekte Jugendarbeit 4<br />
5.3 Eigenorganisation 5<br />
5.4 Direkte Jugendarbeit 5<br />
5.5 Soziale Arbeitsfel<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Jast 6<br />
5.6 Abschied 6<br />
6. Das Hauptansprechpersonen-Gespräch 7<br />
7. Planung 7<br />
7.1 Vor dem Praktikum 7<br />
7.2 Am ersten Tag und zu Beginn des Praktikums 8<br />
7.3 Wahl <strong>der</strong> Themen während des Praktikums 8<br />
8. Beurteilung und Abschluss des Praktikums 9<br />
Vorausgehende Richtlinien für ein Praktikum<br />
Zu unterscheiden sind zwei verschiedene Ausgangslagen für das Praktikum. Personen, die<br />
ein Praktikum während einer Ausbildung an einer Fachhochschule für Soziale Arbeit absolvieren<br />
und diejenigen, die ein Praktikum bei uns machen, um zu sehen, ob ihnen ein solches<br />
Arbeitsfeld angenehm ist. Dabei wird geschaut, inwiefern sie dafür auch geeignet sind.<br />
Dieses Konzept befasst sich mehrheitlich mit Personen <strong>der</strong> ersten Ausgangslage, was aber<br />
nicht heisst, dass es für die zweite Ausgangslage nach Modifikationen nicht kompatibel ist.<br />
Grundsatz<br />
Das Praktikum stellt erstens ein Prozess zur Selbstfindung <strong>der</strong> eigenen Person und zweitens<br />
ein Versuchsfeld <strong>der</strong> Techniken und Methoden bezüglich <strong>der</strong> Sozialen Arbeit dar. Im<br />
Praktikum wird die allg. Berufseignung (aufgeschlüsselt nach den vier Schlüsselkompetenzen:<br />
Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz) beurteilt. Die Jast gibt keine Garantie<br />
zur Aufnahme in eine Fachhochschule (für Personen, die sich nicht bereits im Studium befinden).<br />
Vier Funktionen des Praktikums<br />
Das Praktikum<br />
■ dient <strong>der</strong> realistischen Selbst- und Fremdbeurteilung <strong>der</strong> Berufseignung.<br />
April 06 1 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
■ dient dem Kontakt mit <strong>der</strong> Berufswirklichkeit und ihren bereichernden und belastenden<br />
Aspekten, weshalb Umfang, Dauer und Intensität des Praktikums geregelt und die Vielfalt<br />
möglicher Konfliktfel<strong>der</strong> aufgezeichnet werden.<br />
■ dient <strong>der</strong> Entscheidungsfindung hinsichtlich <strong>der</strong> Berufs- o<strong>der</strong> Studienwahl. Deshalb wird<br />
je<strong>der</strong> Praktikant und jede Praktikantin durch geeignete Personen begleitet, beraten und<br />
beurteilt.<br />
■ gewährleistet, dass bei einem eventuellen Studienantritt im ersten Studienjahr zu typischen<br />
Situationen des Berufsalltags sowie institutionellen Umfeldes einen selbst erlebten<br />
Zugang besteht.<br />
Voraussetzungen<br />
Die Jast legt im Interesse <strong>der</strong> Qualitätssicherung die Rahmenbedingungen als Durchführungsvoraussetzung<br />
fest. Damit wird <strong>der</strong> weitere Bildungsweg bei einer sozialen Fachhochschule<br />
begünstigt.<br />
■ Dauer: Mindestens 6 Monate<br />
■ Anstellungsgrad: Mindestens 60%, in Stunden: 25 Stunden pro Woche (flexibel)<br />
■ Klientel ist zwischen 12 und 20 Jahren (direkte Jugendarbeit)<br />
■ Zusammenhängend in <strong>der</strong> gleichen Institution geleistet<br />
■ Begleitung, Beratung, Beurteilung durch dafür kompetente Personen<br />
■ Obligatorisches Zwischenbeurteilungsgespräch (Standortbestimmung) bis zur Halbzeit<br />
des Praktikums<br />
1. Institutionsbeschrieb<br />
Die <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>, kurz Jast genannt, wird aus einem Zweckverband <strong>der</strong> drei<br />
katholischen Kirchgemeinden des <strong>Surbtal</strong>s finanziert. Aktuell stehen 190 Stellenprozente<br />
(PraktikantInnenstelle wird mit 40% gerechnet, obwohl ca. 60% - 70% anwesend) für die<br />
<strong>Jugendarbeitsstelle</strong> zur Verfügung. Angestellt sind zurzeit drei Personen. Das Ziel <strong>der</strong> Jast<br />
ist, dass sie den Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren Räume bieten kann, die<br />
infrastruktuerell sowie ideologisch gemeint sind. Dies bedeutet, dass sie Räume für Partys,<br />
Versammlungen, Jugendtreffs, Sitzungen, etc. vermitteln kann, sowie eine Plattform bietet<br />
(z.B. anhand von Projekten), die Platz für kreative, verrückte und originelle Gedanken, Ideen<br />
und Vorschläge hat, die die Jugendlichen, wo es möglich ist, umsetzen können. Des Weiteren<br />
werden Plätze angeboten, wo Jugendliche einfach sich selber sein können (ein Rückzugsgebiet).<br />
Begleitet, beraten und unterstützt wird immer nach dem Motto Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
Wo es möglich ist, wird partizipativ (Partizipation: mitbestimmen) gearbeitet.<br />
Auf struktureller Ebene unterstützt ein ehrenamtlicher Vorstand, die Begleitkommission, die<br />
Jast. Das Arbeitsfeld <strong>der</strong> Jast ist sehr breit. Der grössere Teil unserer Arbeit ist die so genannte<br />
Offene Jugendarbeit.<br />
April 06 2 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
Konkret bedeutet das:<br />
■ Begleitung, Unterstützung und För<strong>der</strong>ung Jugendlicher auf ihrem Lebensweg (z.B. mit<br />
Angeboten wie Begegnungstreffen, Skiweekend, Kerzenziehen, Beachvolleyturnier, Präventionsangebote,etc.)<br />
In einem solchem Rahmen sind Gespräche mit Jugendlichen in einem ungezwungenen<br />
Rahmen möglich.)<br />
■ Begleiten und leiten von Jugendtreffs (Kuhgässli & Lion)<br />
■ Unterstützung von Ideen, die von Jugendlichen und an<strong>der</strong>en, wie Schulen, Kirchgemeinden,<br />
Vereine o<strong>der</strong> <strong>Jugendarbeitsstelle</strong>n an uns herangetragen werden.<br />
Zusätzlich sind wir in <strong>der</strong> Katechese tätig. Konkret heisst dies:<br />
■ Wir leiten und begleiten (im Team mit Gemeindeleiter) die Firmlinge in Lengnau und Unterendingen<br />
auf ihrem Weg zur Firmung.<br />
■ Wir leiten thematische Blöcke innerhalb des Religionssystems des Seelsorgeverbands.<br />
Des Weiteren coachen wir verschiedene Gruppen:<br />
■ Coaching des Herbstlagers in Unterendingen<br />
■ Präsesamt bei <strong>der</strong> Jubla <strong>Surbtal</strong><br />
■ Coaching des Meitlitreffs<br />
Daneben sind weitere grössere Arbeitsfel<strong>der</strong> die Vernetzung mit verschiedenen Instanzen<br />
(VAJ, Regio, AGJA, IGJ, Schulen, Kirchen, etc.) sowie Administration und Dokumentation<br />
<strong>der</strong> Arbeit.<br />
Die einzelnen Mitarbeitenden arbeiten dabei meist ziemlich autonom. Wir haben die<br />
einzelnen Pfarreien untereinan<strong>der</strong> aufgeteilt haben und arbeiten in diesem Sinn nach dem<br />
Bezugspersonen-System. Dabei machen oft alle Mitarbeitenden sehr vieles aus dem breiten<br />
Angebot. Man ist zu einem grossen Teil auch Allroun<strong>der</strong>In.<br />
Diese Art <strong>der</strong> Arbeit bringt es mit sich, dass man viel Zeit mit Vor- und Nachbereiten, mit<br />
Sitzungen und Besprechungen verbringt. Selbständiges Arbeiten ist sehr wichtig. Ein<br />
Grossteil <strong>der</strong> Arbeit läuft über Beziehungen zu Jugendlichen, Ehrenamtlichen und<br />
Vollamtlichen, die über Monate und Jahre hinweg aufgebaut werden. Es kann vorkommen,<br />
dass man einige Leute, mit denen man an einzelnen Projekten arbeitet, übers Jahr hinweg<br />
jedoch nur selten sieht, vielleicht nur 1-2 Mal im Jahr. An<strong>der</strong>e hingegen vielleicht jeden<br />
Monat o<strong>der</strong> aber über kürzere Zeit auch intensiver.<br />
April 06 3 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
2. Bedingungen für eine PiP<br />
Für eine Person im Praktikum (PiP), die nur ein halbes Jahr auf <strong>der</strong> Stelle arbeitet (ein Jahr<br />
wird vorgezogen), ist es aus den vorher genannten Gründen nicht einfach, in die Beziehungsarbeit<br />
einzusteigen. Es ist darum wichtig, die PiP nicht nur an eine, son<strong>der</strong>n an beide<br />
Mitarbeitende „anzuhängen“, um ein möglichst breites Feld <strong>der</strong> Jast kennen zu lernen.<br />
Gleichzeitig ist es aber auch <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Jast, dass eine PiP in diesem Halbjahr zwei<br />
eigene Projekte erarbeitet und durchführt. Sinnvollerweise geschieht das in Zusammenarbeit<br />
mit einer <strong>der</strong> Mitarbeitenden, um das bereits bestehende Beziehungsnetz ausnutzen zu<br />
können.<br />
Um effizient arbeiten zu können, muss <strong>der</strong> PiP ein eigener Arbeitsplatz mit Computer und<br />
Internet-Zugriff zur Verfügung stehen.<br />
Aus verschiedenen Gründen scheint es uns sinnvoll, einen Praktikumsplatz für eine PiP anzubieten,<br />
das kein Vorpraktikum ist, denn die Stelle setzt ein grosses Mass an<br />
Selbständigkeit voraus. Durch das breite Arbeitsfeld und die vielen unterschiedlichen<br />
Projekte, die gleichzeitig am Laufen sind, sind vernetztes Denken und eine gute<br />
Eigenorganisation nötig. Um mit Erwachsenen zu arbeiten, scheint es uns ausserdem auch<br />
sinnvoll, bereits eine ansatzweise ausgebildet Berufsidentität zu haben, weil dadurch die<br />
Akzeptanz grösser wird.<br />
3. Rolle <strong>der</strong> Hauptansprechperson und <strong>der</strong> übrigen Mitarbeitenden<br />
Von unserem Team, ist eine Person die Hauptansprechperson für die PiP. Daneben wird<br />
die PiP extern von <strong>der</strong> o<strong>der</strong> dem Praxisausbildner (PA) begleitet.<br />
Die Hauptansprechperson ist verantwortlich für den Lernprozess <strong>der</strong> PiP bei <strong>der</strong> Praktikumsstelle<br />
und ist somit auch die Person, die mit <strong>der</strong> PiP die Gespräche führt.<br />
Sie ist dafür verantwortlich, <strong>der</strong> PiP auf einer schwer strukturierbaren<br />
Stelle wie <strong>der</strong> Jast eine gewisse Konstanz zu bieten, indem sie eine verlässliche<br />
PartnerIn ist. Sie setzt sich im Team für die Interessen <strong>der</strong> PiP ein. Sie reflektiert mit <strong>der</strong><br />
PiP <strong>der</strong>en Handeln und gibt Inputs auf praktischer und theoretischer Ebene.<br />
Wichtig für die Hauptansprechperson ist es, die Selbständigkeit <strong>der</strong> PiP in Bezug auf Handlungsfähigkeit<br />
und Reflexion zu för<strong>der</strong>n und auch zu for<strong>der</strong>n. Das Leiten, Lenken und Begleiten<br />
steht in einem solchen Praktikum über <strong>der</strong> Kontrolle.<br />
Möglicherweise ist die Hauptansprechperson aber nicht diejenige Person, die am meisten<br />
mit <strong>der</strong> PiP arbeitet. Darum kommt man nicht drum herum, dass auch die o<strong>der</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Mitarbeitende auf <strong>der</strong> Stelle einen Teil <strong>der</strong> Ausbildung in Absprache mit <strong>der</strong> Hauptansprechperson<br />
übernimmt. Dabei ist es wichtig, dass über die Kriterien zur Beurteilung <strong>der</strong> PiP<br />
Transparenz herrscht. Die Gespräche zwischen Hauptansprechperson und PiP können<br />
dann wie<strong>der</strong>um zur Reflexion des Erlebten genutzt werden.<br />
Mehr zu <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> Hauptansprechperson findet sich auch in Kapitel 8 „Beurteilung und<br />
Abschluss des Praktikums“.<br />
Ebenso wichtig ist die Absprache und Rückkoppelung mit <strong>der</strong> o<strong>der</strong> dem PA, damit gewisse<br />
Sachen (wie Zieldefinitionen, Reflexionen, etc.) nicht doppelspurig laufen und beide betreuenden<br />
Personen immer auf dem neuesten Stand sind.<br />
April 06 4 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
4. Themen und Lehrziele für das Praktikum<br />
Uns scheint es wichtig, dass die PiP in dem sechsmonatigen o<strong>der</strong> ganzjährigen Praktikum<br />
einen möglichst breiten Einblick in die Arbeit <strong>der</strong> Jast bekommt und zwar sowohl in die direkte,<br />
als auch in die indirekte Jugendarbeit. Wenn irgendwie möglich, soll sie auch eigene<br />
kleinere und/o<strong>der</strong> grössere Projekte übernehmen.<br />
Themen, die unserer Meinung nach in <strong>der</strong> Praktikumszeit behandelt werden sollten,<br />
werden nachfolgend aufgelistet. Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die<br />
zeitliche Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Themen wird in Kapitel 7.3 weiter ausgeführt. Im Gegensatz zu<br />
den Lehrzielen, welche die PA anhand Schulrichtlinien festlegt (falls die PiP am studieren<br />
ist), muss die PiP die Lernziele selbst und in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Hauptansprechperson<br />
ausformulieren.<br />
5.1 Kennenlernen und Ankommen<br />
Grobziele:<br />
1. Aufbau und Hintergrund <strong>der</strong> Stelle kennen lernen<br />
2. Wichtige Gefässe <strong>der</strong> Jast auf struktureller und inhaltlicher Ebene kennen lernen<br />
3. Formelle und informelle Kommunikationswege im Team und mit dem Vorstand kennen<br />
lernen<br />
4. Wichtige Arbeitsinstrumente kennen lernen<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP ist informiert über Vernetzung in <strong>der</strong> kirchlichen Struktur (Bistum, Dekanat, Kirchenpflegen,<br />
Pfarreirat, Zweckverband <strong>der</strong> Jast etc.)<br />
■ PiP kennt das Leitbild <strong>der</strong> Stelle, das Organigramm, das Personenbezugssystem mit den<br />
Pfarreien<br />
■ PiP kennt die verschiedenen Ressorts und liest die entsprechenden Ressortpapiere<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP ist informiert über den Sinn und Zweck von, Telefongesprächen mit Kirchenpflegen,<br />
Jahresbericht, Begleitkommission, Dekanatsversammlung, etc.<br />
Lernziele zu 3:<br />
■ PiP nimmt teil an Supervision und Teamsitzungen<br />
■ PiP kennt interne Kultur wie Ämtli, Teamsitzungs-Einstiege, Teamsitzungsleitung, Postfach,<br />
Pausen, Arbeitszeiten, Freitage, Ferienregelung, etc.<br />
■ PiP ist informiert über den Aufbau und die Tätigkeit des Vorstandes, sowie über die Kommunikation<br />
mit dem Vorstand (Infos aus <strong>der</strong> Praxis, Einsitz im Vorstand)<br />
Lernziele zu 4:<br />
■ PiP kennt Computernetzwerk und die wichtigsten Computerprogramme<br />
■ PiP weiss Bescheid über Geräte wie Kopierer, Telefon, AB, Drucker etc.<br />
April 06 5 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
5.2 Indirekte Jugendarbeit<br />
Grobziele:<br />
1. Unterschiede zwischen direkter und indirekter Jugendarbeit kennen<br />
2. Beson<strong>der</strong>heiten im Umgang mit Erwachsenen herauskristallisieren<br />
3. Eigene Erfahrungen in indirekter Jugendarbeit sammeln<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP kennt Beispiele für direkte und indirekte Jugendarbeit<br />
■ PiP erarbeitet Unterschiede zwischen direkter und indirekter<br />
Jugendarbeit in einem Hauptansprechpersonen - Gespräch<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP kann wichtige Punkte im Umgang mit Erwachsenen benennen<br />
Lernziele zu 3:<br />
■ PiP sammelt anhand von Sitzungen und den eigenen Projekten Erfahrungswerte in <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit mit Erwachsenen<br />
5.3 Eigenorganisation<br />
Grobziele:<br />
1. Planungsmethoden <strong>der</strong> Jast kennen lernen<br />
2. Eigene Stressbewältigung thematisieren<br />
3. Sich eigenen Planungsstil bewusst machen<br />
4. Vor- und Nachteile von Planung thematisieren<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP kennt Planungsgefässe <strong>der</strong> Jast (Jahresplanung, Teamsitzung einmal pro Woche)<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP nimmt teil an den Supervisionen<br />
■ Eigene Stressbewältigung im Hauptansprechpersonen - Gespräch thematisieren<br />
■ PiP macht sich die eigenen „Energiequellen“ und „Energiefresser“ bewusst und überlegt<br />
sich, wie sie letztere reduzieren könnte<br />
Lernziele zu 3:<br />
■ PiP und Hauptansprechperson stellen sich gegenseitig ihre persönlichen Planungsinstrumente<br />
vor<br />
Lernziele zu 4:<br />
■ PiP überlegt sich die Vor- und Nachteile von Planung, bespricht diese im Hauptansprechperson<br />
- Gespräch und überträgt sie in die konkrete Arbeit <strong>der</strong> Jast<br />
April 06 6 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
5.4 Direkte Jugendarbeit<br />
Grobziele<br />
1. Verschiedene Angebote direkter Jugendarbeit <strong>der</strong> Jast kennen lernen<br />
2. Sich in <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> JugendarbeiterIn erproben<br />
3. Reflexion eigener Handlungen unter beson<strong>der</strong>en Arbeitsbedingungen<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP nimmt an möglichst vielen Anlässen direkter Jugendarbeit <strong>der</strong> Jast teil, um einen<br />
Überblick zu gewinnen<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP plant eine Aktivität mit Jugendlichen, führt diese durch und<br />
reflektiert sie dann mit ihrer Hauptansprechperson<br />
Lernziele zu 3:<br />
■ PiP reflektiert die eigenen Handlungen im Bezug auf direkte Jugendarbeit und im Bewusstsein,<br />
dass sich mit Jugendlichen nicht immer alles planen lässt<br />
5.5 Soziale Arbeitsfel<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Jast<br />
Grundsätzlich bewegt sich die Arbeit bei <strong>der</strong> Jast im bereich <strong>der</strong> Soziokultur. Dennoch gibt<br />
es Funktionen die wir einnehmen, die <strong>der</strong> Sozialarbeit (vor allem Case Work) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sozialpädagogik<br />
(in Zusammenarbeit mit den Schulen) zuzuschreiben sind.<br />
Grobziele<br />
1. PiP erkennt die spezifischen Arbeitsfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Jast<br />
und kann diese definieren<br />
2. PiP übernimmt mehr Verantwortung im Team<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP kristallisiert an Hand des bisher Erlebten typische<br />
spezifische Handlungsfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Jast heraus<br />
■ PiP verknüpft diesbezüglich Theoriewissen mit Praxiswissen<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP bereitet mit <strong>der</strong> Hauptansprechperson ca. 2 Teamsitzungen vor und leitet diese anschliessend<br />
selbständig<br />
April 06 7 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
5.6 Abschied<br />
Grobziele:<br />
1. Reflexion <strong>der</strong> Praktikumszeit<br />
2. Fremd- und Selbstbeurteilung<br />
3. Schlusspunkt finden für das Praktikum<br />
4. Übergabe von laufenden Projekten<br />
Lernziele zu 1:<br />
■ PiP rekapituliert für sie wichtige Erlebnisse während des Praktikums<br />
■ PiP vergleicht ihr Rollenverständnis am Ende des Praktikums mit dem des Anfangs<br />
■ PiP überprüft die selbst gesetzten Lernziele<br />
Lernziele zu 2:<br />
■ PiP holt sich von den an<strong>der</strong>en Mitarbeitenden zu ihr wichtigen<br />
Punkten Feedback ein<br />
■ PiP füllt den Beurteilungsbogen <strong>der</strong> Schule für sich selbst aus und<br />
vergleicht ihn mit <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> / des PA / den Mitarbeitern und <strong>der</strong> Hauptansprechperson<br />
■ PiP gibt <strong>der</strong> PA und <strong>der</strong> Hauptansprechperson ein Feedback zur geleisteten Arbeit<br />
Lernziele zu 3:<br />
■ PiP findet für sich einen angemessenen und stimmigen Schlusspunkt<br />
für das Praktikum (z.B. Ritual, gemeinsames Essen...)<br />
Lernziele zu 4:<br />
■ PiP übergibt laufende Projekte an an<strong>der</strong>e Mitarbeitende und bringt<br />
diese auf den aktuellen Stand <strong>der</strong> Dinge<br />
6. Das Hauptansprechpersonen - Gespräch<br />
Es ist sinnvoll, einen bestimmten Tag <strong>der</strong> Woche als Gesprächstag zu definieren.<br />
Die Gespräche sollten einmal in <strong>der</strong> Woche stattfinden und dauern in <strong>der</strong> Regel eine<br />
Stunde. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, dass die PiP das Gespräch protokolliert und<br />
eine Kopie davon <strong>der</strong> Hauptansprechperson abgibt. So kann die PiP einerseits das Gehörte<br />
nochmals rekapitulieren, an<strong>der</strong>erseits dienen die Protokolle auch als Gedankenstütze für<br />
weitere Gespräche o<strong>der</strong> können am Ende des Praktikums bei <strong>der</strong> Reflexion des Praktikums<br />
helfen.<br />
Der Ablauf eines Hauptansprechpersonen - Gesprächs kann folgen<strong>der</strong>massen aussehen:<br />
■ Befinden, Reflexion <strong>der</strong> letzten Woche, ist etwas vom letzten Gespräch hängen<br />
geblieben?<br />
■ Welche Themen von Hauptansprechperson und PiP stehen für das heutige Gespräch an,<br />
sammeln und entscheiden, was behandelt werden soll<br />
April 06 8 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
■ Besprechung <strong>der</strong> Themen, dabei immer auch Lern- und Lehrziele im Auge behalten<br />
■ Ausblick: Was läuft in <strong>der</strong> nächsten Woche, was muss noch erledigt werden?<br />
■ Was steht an für das nächste PA- & Hauptansprechpersonen - Gespräch?<br />
Die Gesprächsführung liegt klar <strong>der</strong> Hauptansprechperson. Es ist wichtig, dass in den<br />
Hauptansprechpersonen - Gesprächen nicht nur Rück- und Ausblick gehalten werden, son<strong>der</strong>n<br />
dass die Gespräche auch einen Lernanteil beinhalten und immer auch <strong>der</strong> Transfer<br />
von Theorie zur Praxis gemacht wird. Dabei ist es wichtig zu schauen, ob sich die Theorien<br />
auch mit <strong>der</strong> Alltagspraxis vertragen bzw. in welchem Spannungsfeld sie stehen.<br />
7. Planung<br />
7.1 Vor dem Praktikum<br />
■ Vorstand informieren und Finanzen klären<br />
■ Wo könnten zusätzliche Finanzen aufgetrieben werden? (Jugendamtsfond, Stipendien...)<br />
■ Wer übernimmt die Praxisausbildung (falls Thomas Kyburz verhin<strong>der</strong>t sein sollte)<br />
■ Ist ein PA-Kurs nötig? Abklären mit Schule<br />
■ Welche Rolle haben die an<strong>der</strong>en Mitarbeitenden?<br />
■ Wie läuft es mit den Spesen und <strong>der</strong> Versicherung <strong>der</strong> PiP?<br />
■ Vertrag mit <strong>der</strong> Schule anschauen<br />
■ Arbeitsvertrag ausarbeiten<br />
■ Steht ein Arbeitsplatz zur Verfügung? Gibt es einen zusätzlichen Computer? E-Mail-<br />
Adresse einrichten<br />
■ Bei welchen Anlässen soll PiP sicher dabei sein? Soll sie eigene Projekte<br />
übernehmen? welche Ideen dazu gibt es von <strong>der</strong> PiP / vom Team?<br />
■ Liste schon bestehen<strong>der</strong> Daten erstellen und <strong>der</strong> PiP schicken<br />
■ Hat es genügend Schlüssel?<br />
■ Erwartungen <strong>der</strong> PiP an die Stelle und an das Praktikum klären<br />
■ Wann ist genauer Arbeitsbeginn? Tag und Zeit mitteilen<br />
■ Arbeitsplatz schön herrichten, Willkommens-Gruss und Blumen auf Pult stellen<br />
7.2 Am ersten Tag und zu Beginn des Praktikums<br />
■ Wichtig als Hauptansprechperson: Sich am 1. Tag genügend Zeit einplanen für die Einführung<br />
■ PiP persönlich empfangen evtl. mit kleinem Willkommens -Trunk<br />
■ Dafür sorgen, dass sich PiP wohl fühlt und merkt, dass sie erwartet wurde<br />
■ Vorstellungsrunde im Team<br />
■ Büro zeigen, Schlüsselübergabe, Institution zeigen<br />
■ Wo ist was zu finden und was muss beachtet werden (beim Verlassen des Hauses als<br />
Letzte(r) Telefon umstellen, Computer herunterfahren, Drucker und Kopierer ausschalten,<br />
Licht löschen, Fenster und Türen schliessen)<br />
April 06 9 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
■ Wie funktionieren Telefon, Drucker und Computer?<br />
■ Besprechung und ev. Abän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> bereits festen Daten; sind die Ferien <strong>der</strong> PiP<br />
schon festgelegt?<br />
■ Wie läuft bei <strong>der</strong> Jast eine Woche ab?<br />
■ PA-Gespräche terminieren<br />
■ PiP soll sich in Pfarrblatt, Botschaft, Lengnauer-Zeitung und auf <strong>der</strong> Website vorstellen<br />
7.3 Wahl <strong>der</strong> Themen während des Praktikums<br />
Grundsätzlich finden wir es sinnvoll, die Themen und Lehrziele, wie sie im Kapitel 5<br />
beschrieben sind, in <strong>der</strong> Reihenfolge zu behandeln, wie sie aufgeführt sind. Es ist aber<br />
klar, dass <strong>der</strong> genaue Zeitpunkt auch dem Jahresplan <strong>der</strong> Jast angepasst werden muss.<br />
Es kann darum sein, dass einzelne Themen vorgezogen werden müssen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>erseits<br />
mehrmals während des Praktikums wie<strong>der</strong> auftauchen. Es scheint mir wichtig, dass dabei<br />
auch die Lernziele <strong>der</strong> PiP nicht aus den Augen gelassen werden und in die Planung des<br />
Praktikums miteinbezogen werden.<br />
Sinnvoll erscheint es mir aber auf jeden Fall, die spezifischen Handlungsfel<strong>der</strong> erst<br />
gegen Schluss des Praktikums zu behandeln, wenn die PiP bereits einen Überblick über<br />
die Arbeit bei <strong>der</strong> Jast bekommen hat.<br />
Wenn immer möglich, sollen die Themen mit konkreten Anlässen wie z.B. dem<br />
Sommerlager, den Jugendtreffs, den verschiedenen Anlässen o<strong>der</strong> dem Firmkurs<br />
verbunden werden. Das Lernen am konkreten Beispiel erleichtert auch hier die Arbeit mit<br />
den Themen.<br />
8. Beurteilung und Abschluss des Praktikums<br />
Wie bereits im Kapitel 3 beschrieben, ist es auf unserer Stelle schwierig, die Ausbildung<br />
einer PiP bei einer einzigen Person anzusiedeln. So ist es auch für die Beurteilung des<br />
Praktikums meiner Ansicht nach kaum möglich, diese nur <strong>der</strong> PA o<strong>der</strong> Hauptansprechperson<br />
zu überlassen. Es scheint mir vielmehr sinnvoll, dass sich die PA und Hauptansprechperson<br />
mit den an<strong>der</strong>en Mitarbeitenden zusammensetzt und den Beurteilungsbogen für die<br />
PiP zusammen mit ihnen bespricht. Dabei füllen alle den Bogen vorgängig aus (auch die<br />
PiP für sich selbst). Schlussendlich wird zuerst die Selbstbewertung <strong>der</strong> PiP angeschaut,<br />
danach die Fremdbewertungen.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> Bewertungen und des Abschlussgesprächs wird das Arbeitszeugnis erarbeitet.<br />
Zu einem guten Abschluss gehört selbstverständlich auch ein gebühren<strong>der</strong> Ausklang in<br />
Form eines Essens mit Resümee über die zusammen erlebte Zeit und ein Geschenk als<br />
Anerkennung <strong>der</strong> geleisteten Arbeit.<br />
_________________________________________________________________________<br />
April 06 10 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>
<strong>Praktikumskonzept</strong><br />
Quelle:<br />
<strong>Praktikumskonzept</strong> Juseso Fricktal<br />
Vorpraktikumsrichtlinien Jugendarbeit Worb<br />
Modifiziert für die Jast im Mai 05<br />
Roland Joss, Soziokultureller Animator i.A<br />
April 06 11 <strong>Jugendarbeitsstelle</strong> <strong>Surbtal</strong>