2000 - Jazz Club Dissen - Bad Rothenfelde eV
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LOUIS „SATCHMO“ ARMSTRONG<br />
geb. am 4. Juli 1900 in New Orleans<br />
gest. am 6. Juli 1971 in New York<br />
Zweifellos hat Louis Armstrong mehr <strong>Jazz</strong> gespielt als irgendein anderer. Man<br />
kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass keiner, der sich auf dem gleichen<br />
Gebiet betätigt, an den Mann heranreicht oder jemals heranreichen wird, der –<br />
seines großen Mundes wegen – den Spitznamen „Satchelmouth“ erhalten hat.<br />
Seine Laufbahn überbrückt ungefähr die ganze Geschichte des <strong>Jazz</strong> bis heute,<br />
und seit Vollendung seiner ersten Lebenshälfte gilt er als „der Welt größter<br />
Trompeter“.<br />
In der Tat hat er fast die ganze Zeit auf dem Gipfel gestanden, so dass es etwas<br />
schwierig ist, seinen Wert zu ermessen. Es hat, das muss man sagen, verschiedene<br />
Louis Armstrongs gegeben – allesamt bemerkenswerte Musiker, dennoch<br />
keineswegs dieselben. Da ist der Knabe, der in einem Erziehungsheim von New<br />
Orleans Kornett spielen lernte und dann, noch halbwüchsig, in Storyville und<br />
auf den Flussdampfern Gelegenheitsarbeiten verrichtete. Da ist der junge<br />
Mann, den die große Zeit lockte und der aufgefordert wurde, dem Orchester<br />
seines Vorbildes und früheren Lehrers King Joe Oliver in Chicago beizutreten.<br />
Dann stellt der Schützling King Joe bald in den Schatten, und in raschem Aufstieg<br />
und stets zunehmendem Erfolg entwickelt sich der junge Star zum Bandleader,<br />
zu einer Berühmtheit in Chicago, New York, Hollywood, England,<br />
Deutschland, Frankreich – an allen Orten, die man nur nennen mag.<br />
Er wird ein großer Virtuose, der die blendenden hohen Töne trifft und hält und<br />
eine ganze Generation von Trompetern beherrscht (sowohl die vielen, die ihn<br />
nachzuahmen versuchen, als auch die wenigen, die dies vermeiden möchten). In<br />
den letzten Jahrzehnten gab es den Kabarettisten Louis Armstrong, der gleichzeitig<br />
auf ergötzliche Weise spielte, sang und Clownereien vollführte.<br />
Durch die allmähliche Wandlung von einem temperamentvollen, anspornenden<br />
New Orleans-Trompeter zu einem meisterhaften Kabarettisten hat Louis unweigerlich<br />
manche enttäuscht. Aber diese Wandlung hat bewirkt, dass er für Millionen<br />
Menschen gleichbedeutend mit <strong>Jazz</strong> geworden ist. Viele von ihnen bringen<br />
die <strong>Jazz</strong>musik unter einen Begriff mit der Wärme und dem bestrickenden<br />
Reiz seines Trompetentones, seiner rauhen Stimme und seiner menschlich echt<br />
und erheiternd wirkenden Persönlichkeit.<br />
Von seinen Kollegen ist er immer mit einer Mischung von Ehrfurcht, Achtung<br />
und Liebe betrachtet worden. Er war erst siebzehn Jahre alt, als King Oliver<br />
Storyville verließ; doch er war dazu ausersehen, in Kid Ory’s Orchester King’s<br />
Platz einzunehmen. Es ist ganz leicht, seinen Anfangserfolg zu erklären: Er war<br />
eben der Beste mit einem reichen, vollen Ton, dessen Feuer und Schönheit nie<br />
übertroffen wurden. Aber die wahrhaft bemerkenswerte Leistung, die sich am<br />
besten in einer Frage ausdrücken lässt, ist dies: Wie viele Menschen sind jemals<br />
auf irgendeinem Gebiet sowohl von ihren Berufskollegen als auch vom großen<br />
Publikum mit gleicher Begeisterung begrüßt worden wie Louis Armstrong?<br />
„Sein Einfluss auf die Musik – auf Sänger und Instrumentalisten – ist gewaltig ...<br />
<strong>Jazz</strong> ist ein viel missbrauchtes Wort, aber wenn es überhaupt etwas bedeutet,<br />
dann bedeutet es das, was geschieht, wenn immer er seine Trompete an die<br />
Lippen setzt.“<br />
Louis „Satchmo“ Armstrong wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden !!!<br />
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