Faszination Sport als Träger interkultureller Kommunikation

Faszination Sport als Träger
interkultureller Kommunikation
Heinz Palme
Deutscher Sportökonomie-Kongress, Köln, 19.11.2010

„Der Der Dialog zwischen
den Kulturen ist
unverzichtbar,
wenn sich Völker V lker und ihre
verschiedenen Kulturen
annähern ann hern sollen“ sollen
(EU-Kommissar
(EU Kommissar Ján Figel, Figel,
2004)

Interkulturelles Festival in Südafrika
● Juni/Juli 2010, Kapstadt
● 8 WM-Spiele, WM Spiele, 13 unterschiedliche Mannschaften und
Kulturen aus vier Kontinenten
● Fanwalk – ein Highlight interkultureller Kommunikation
● Die bemerkenswerte Errungenschaft für f r die „Capetonians
Capetonians“
● „„8mal 8mal (davon (davon 6x 6x späätabends sp tabends im im Dunkeln) Dunkeln)
durch durch Kapstadt Kapstadt laufen laufen zu zu köö k nen, nen, war war ein ein
Erlebnis Erlebnis der der besonderen besonderen Art““ Art (Zitat von
Einheimischen)
● Gewaltfreie, multikulturelle Zone –
„Give Give me hope“-Meile
hope Meile
● Dialog, Kennen lernen von Gästen G sten und
Mitmenschen
● „„Wir Wir hoffen, hoffen, da da s s diese diese Fanmeile Fanmeile nach nach der der WM WM bleibt““ bleibt (Zitat
Einheimische)

Megaevents
Faszination von Megaevents
● funktionieren als kollektive Interaktion
● lassen Menschen zu Gastgebern und Freunden
werden
● stärken st rken interkulturelle Identität Identit
● entwickeln Verbindendes vor Trennendem
● produzieren auf engem Raum und
in enger Zeitspanne
● Hoffnung und Enttäuschung
Entt uschung
● Freude und Trauer
● Glück Gl ck und Unglück Ungl ck
● Sieg und Niederlage
● hinterlassen Erinnerungen

Faszination, die alle erfasst !!!!

Positiverlebnis Megaevent
● Veränderter Ver nderter Charakter von Megaveranstaltungen
● Weg von Gefahr, Risiko, Ausschreitungen…
Ausschreitungen
...hin zu Erlebnis, Fest und
Feiern
● Grenzüberschreitend
Grenz berschreitend
● Familienereignis, hoher
Frauenanteil
● Hohe mediale Aufmerksamkeit
● Langzeiteffekt mit Vorfreude

Emotion, Motivation – Wurzeln der
Kommunikation
● Emotionale Verbindung geografischer und kultureller
Regionen
● Sportliche Auseinandersetzung
mit Siegern/Verlierern aufgrund
von definierten Leistungs-
kriterien („Ein Ein Tor mehr als der Gegner“, Gegner ,
„Eine Eine 100stel-Sekunde 100stel Sekunde schneller als der Rivale“)
Rivale

Emotion, Motivation – Wurzeln der
Kommunikation
● Aufeinandertreffen von „Erzfeinden Erzfeinden“, , die auch
gegenseitige Bewunderung und
Anerkennung finden (Brasilien/
Argentinien, Holland/Deutschland,
Türkei/Griechenland)
rkei/Griechenland)
● Der „Kleine Kleine“ kann den „Gro Großen en“ bezwingen, der „David David“
den Goliath (Slowakei/Italien, Österreich/Deutschland)
sterreich/Deutschland)

Emotion, Motivation – Wurzeln der
Kommunikation
● Emotionale Auseinandersetzung mit Gegnern
(Interesse für f r die Kultur, Gewohnheiten und
Gepflogenheiten, man bereitet sich vor)
● Fankultur – plakative Präsentation Pr sentation seiner eigenen
Herkunft (Fahnen, Kostüme, Kost me, Farben und Symbole)
● Freude über ber die Schwäche Schw che des Rivalen
● Niederlage des Gegners als
eigener Triumph
● „„Super, Super, da da s s die die Deutschen Deutschen verloren verloren
haben!““ haben!
● „„Egal, Egal, wie wie es es uns uns Argentiniern Argentiniern geht, geht,
Hauptsache Hauptsache Brasilien Brasilien hat hat verloren!““
verloren!

Interkulturelles Lernen mit Megaevents
WM 2010 Südafrika S dafrika
● Besondere Geschichte eines besonderen Landes
● Apartheid vs. Demokratie
● Rassenthemen
● Nelson Mandela und der Sport als
Brückenbauer
Br ckenbauer
● Rugby WM 1995,
der Sport der Weißen Wei en
● Fußball Fu ball WM 2010, der Sport der Schwarzen
● „We We did it“ it mit dem Stolz aller Südafrikaner
S dafrikaner

Interkulturelles Lernen mit Megaevents
WM 2006 Deutschland
● Ein Land, das mit seiner eigenen Geschichte kämpfte k mpfte
● Teilnehmerländer Teilnehmerl nder und Besucher, die Deutschland mit
Argwohn betrachten
● Interkulturelle Kommunikation
durch einen in allen Kampagnen
verwendeten und allseits gelebten
Slogan
„Die Die Welt zu Gast bei Freunden“ Freunden
● Deutschland zeigte Flagge
● Starkes, positives Signal nach innen und außen au en

Interkulturelles Lernen mit Megaevents
• „„We We n n ich ich die die feiernden feiernden Fans Fans auf auf den den
Fanmeilen Fanmeilen sehe, sehe, so so sage sage ich, ich, so so hat hat
sich sich der der liebe liebe Gott Gott die die Welt Welt eigentlich eigentlich
vorgestellt““ vorgestellt (Franz Beckenbauer)
• „„Eine Eine be be sere sere
Integrationsveranstaltung häätte h tte
niemand niemand erfinden erfinden köö k nen““ nen
(Bundesminister Dr. Wolfgang
Schäuble) Sch uble)

Interkulturelle Begebenheiten im Sport
● Menschen mit Migrationshintergrund identifizieren sich
(Südafrika: (S dafrika: „Alle Alle fiebern mit Bafana Bafana“) Bafana
● Menschen mit Migrationshintergrund feiern ihr
Herkunftsland und ihre (neue)
Heimat
● Gemeinsames Feiern im
Gastgeberland
● Medientransfer

Interkulturelle Begebenheiten im Sport
● „Heimspiel Heimspiel“ für r Zuwanderer
● EM-Viertelfinale EM Viertelfinale Kroatien/Türkei, Kroatien/T rkei, die Nachbarn im
Bezirk Wien-Ottakring
Wien Ottakring, , zigtausende Menschen auf
der inoffiziellen Fanmeile („Balkanmeile
( Balkanmeile“)
● Deutschland-Türkei Deutschland rkei (EM 2012-Quali) 2012 Quali) in Berlin 2010
●Deutschland Deutschland gewinnt, aber alle feiern
●Mesut Mesut Özil zil symbolisiert
gelebte Integration
● Rapid Wien – Besiktas Istanbul,
Europa League 2010
● „„Bei Bei Rapid Rapid spielen spielen 3 3 ´´TTüürken rken´´, ,
bei bei Istanbul Istanbul nur nur zwei““ zwei (Zitat
Rapid-Wien
Rapid Wien-Pr Präsident sident)

Kommunikation - wer kommuniziert
interkulturell?
��Internationale Internationale Sportverbände Sportverb nde (z.B. FIFA,
UEFA, IOC)
��Lokale Lokale Organisationskomitees
��Politik Politik (Bund, Regionen, Städte) St dte)
��Wirtschaft Wirtschaft u. Tourismus-
organisationen
��Medien Medien

Was wird kommuniziert?
��Internationale Internationale Sportverbände:
Sportverb nde: „Wertigkeit Wertigkeit
des Events, weltweite Strahlkraft des
Sports, mediale Verbreitung, die MARKE“ MARKE
��LOCs LOCs: „Organisatorische Organisatorische Aufgaben und
Stärken, St rken, Readiness, Readiness,
Gastgeberrolle“
Gastgeberrolle
��Politik: Politik: „Infrastruktur, Infrastruktur, Nachhaltigkeit,
Sicherheit und Tourismus, Gastgeber-
rolle“
rolle

Was wird kommuniziert?
��Wirtschaft/Tourismus:
Wirtschaft/Tourismus: „Arbeitspl Arbeitsplätze, tze,
Reiseziele, Unterbringungsmöglich
Unterbringungsm glich-
keiten, keiten,
touristische Highlights, nach-
haltige Wirkung“ Wirkung
��Medien: Medien: „Risiken, Risiken, Sicherheit,
Organisation, Sport, Land und
Leute“
Leute

Kommunikation durch Massenmedien –
Gefahr und Chance
● Gefahr: Ankündigungspolitik
Ank ndigungspolitik
● „Hooligans Hooligans gefährden gef hrden das
Turnier!“ Turnier!
● „Massenschl
Massenschlägereien gereien von
Fans?“ Fans?
● „53 53 Morde täglich t glich –
keiner fährt f hrt hin!“ hin!
● „Blamage Blamage für f r das
Heimteam -
aus nach der Vorrunde?“
Vorrunde?

Kommunikation durch Massenmedien –
Gefahr und Chance
● Chance: Event-Berichterstattung
Event Berichterstattung
● „Krake Krake Paul – der wahre WM-Star WM Star“
● „Spanien Spanien vertraut auf Tiki-Taka Tiki Taka“
● „Wir Wir kommen wieder“ wieder
● „Kein Kein Security-Problem
Security Problem“

Positiv / Negativ:
��Wetter Wetter
Kommunikations-Verst
Kommunikations Verstärker rker –
Planbarkeit?
��Sportliche Sportliche Leistungen
��Sicherheit Sicherheit
��Organisation
Organisation

Nation Branding und interkulturelle
Kommunikation
● Einheitliche Zielsetzung und
Botschaft sind entscheidend
● Je klarer die Botschaft, desto
nachhaltiger
● Einzelinteressen dem Gemein-
samen unterordnen,
● „Einladende
Einladende“ Kommunikation
● Zeit investieren: „Kachelofen
Kachelofen“-Prinzip Prinzip - langsames
Vorwärmen, Vorw rmen, schöne sch ne Hitze, langes Abwärmen Abw rmen
● Gutes Nation Branding bringt vorbildliche interkulturelle
Kommunikation

Nation Branding - wie kommuniziert man
erfolgreich?
��Klare Klare Abstimmung von Zielsetzung und Inhalten
��Enge Enge Kooperation aller Interessensträger Interessenstr ger und
Kommunikatoren
��Kampagnen Kampagnen und Informationen, die unabhängig unabh ngig von
subjektiver Medienarbeit machen
��Aktive, Aktive, rechtzeitige, langfristige und offene
Medienarbeit
��Konsequente Konsequente Wiederholung von Argumenten, Fakten
und Zahlen

Nation Branding – auf den Punkt gebracht!
• „Die Die Welt zu Gast bei Freunden“ Freunden
• „Ke Ke Nako“ Nako – es ist Zeit (für (f r Afrika)

Fazit:
„Der Der Dialog zwischen den
Kulturen ist in positiver
Hinsicht unvermeidbar´,
´unvermeidbar ,
wenn sich Völker V lker und ihre
verschiedenen Kulturen bei
Sport-Megaevents Sport Megaevents treffen“ treffen
(Heinz Palme, 2010)

Danke für f r Ihre Aufmerksamkeit!
Heinz Palme
office@hpm.co.at
www.hpm.co.at