Die Körpermitte in besten Händen - Claraspital
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8 Sonderbeilage zur Eröffnung des neuen Bauch- und Tumorzentrums, 21. September 2012<br />
Das erfahrene Auge des Spezialisten nimmt die kle<strong>in</strong>sten Veränderungen wahr.<br />
Moderne, <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Therapie des Prostatakarz<strong>in</strong>oms<br />
Jedes Jahr erkranken <strong>in</strong> der Schweiz etwa 5600 Männer an der bei Männern häufigsten Krebsart, dem<br />
Prostatakar z<strong>in</strong>om. 1300 sterben daran. <strong>Die</strong> von vielen gemiedene Vorsorgeuntersuchung wäre deshalb unerlässlich.<br />
Je früher e<strong>in</strong> Prostatakarz<strong>in</strong>om entdeckt wird, umso besser s<strong>in</strong>d die Heilungschancen.<br />
Das Prostatakarz<strong>in</strong>om wird oft zufällig durch<br />
den Hausarzt entdeckt. Empfohlen wird e<strong>in</strong>e<br />
Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr, bei<br />
familiärer Belastung bereits ab dem 45. Lebensjahr.<br />
Hierzu gehören das Abtasten der Prostata über den<br />
Enddarm und die Bestimmung des prostataspezifischen<br />
Antigens (PSA) im Blut. Das PSA ist e<strong>in</strong> Eiweiss,<br />
das ausschliesslich <strong>in</strong> der Prostata gebildet wird<br />
und im Blut nachweisbar ist. Besteht der Verdacht<br />
auf e<strong>in</strong> Prostatakarz<strong>in</strong>om, erfolgt die Überweisung<br />
zum Urologen. Zur weiteren Abklärung entnimmt<br />
dieser unter örtlicher Betäubung mehrere Gewebeproben<br />
aus der Prostata. In 70 Prozent der Fälle<br />
wird das Prostatakarz<strong>in</strong>om <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Frühstadium<br />
(auf die Prostata begrenzt) diagnostiziert. In diesem<br />
Stadium der Erkrankung ist <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e<br />
Behandlung mit Aussicht auf Heilung möglich.<br />
Vielfältige, <strong>in</strong>dividuelle Therapiemöglichkeiten<br />
In den letzten Jahren hat die Wahl zwischen verschiedenen<br />
Behandlungsmöglichkeiten zu e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>dividualisierten und verbesserten Therapie geführt.<br />
Wichtige Entscheidungskriterien bei der<br />
Wahl der Behandlung e<strong>in</strong>es Prostatakarz<strong>in</strong>oms s<strong>in</strong>d<br />
das Alter, das Vorliegen von Begleiterkrankungen<br />
sowie die Wünsche des Patienten.<br />
Das Tumorzentrum<br />
Aktive Überwachung<br />
E<strong>in</strong>e aktive und engmaschige Überwachung des Patienten<br />
kommt bei kle<strong>in</strong>en Tumoren <strong>in</strong>frage, die<br />
e<strong>in</strong>e niedrige Aggressivität und damit e<strong>in</strong> sehr langsames<br />
Wachstum aufweisen. Ziel ist es, e<strong>in</strong>e unnötige,<br />
möglicherweise belastende Behandlung e<strong>in</strong>es<br />
harmlosen Tumors zu vermeiden. Bei der aktiven<br />
Überwachung erfolgen 3–4-mal pro Jahr e<strong>in</strong>e PSA-<br />
Bestimmung und e<strong>in</strong>e Abtastung der Prostata, sowie<br />
Prostatabiopsien im Abstand von 1–2 Jahren,<br />
um e<strong>in</strong> weiterwachsendes oder aggressiver werdendes<br />
Karz<strong>in</strong>om frühzeitig zu erkennen. In diesem<br />
Fall kann rechtzeitig e<strong>in</strong>e Bestrahlungstherapie oder<br />
radikale Prostataentfernung durchgeführt werden.<br />
Von l<strong>in</strong>ks nach rechts, von vorn nach h<strong>in</strong>ten<br />
Marion Chiesa, Leiter<strong>in</strong> MTRA Radioonkologie;<br />
PD Dr. med. et Dr. phil. Mart<strong>in</strong> Buess, Leitender Arzt Onkologie;<br />
Dr. med. Claudio Knüsli, Leitender Arzt Onkologie;<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Harms, Chefarzt Radioonkologie;<br />
Sandra Leber, Case-Manager<strong>in</strong>; Prof. Dr. med. Christian Ludwig,<br />
Chefarzt Onkologie; Dr. med. N<strong>in</strong>a Rogge, Spitalfachärzt<strong>in</strong><br />
Onkologie; Bärbel Trefzer, Case-Manager<strong>in</strong>; Sab<strong>in</strong>a Di Giorgio,<br />
Case-Manager<strong>in</strong>; Dr. med. Monika Ebnöther, Oberärzt<strong>in</strong><br />
Hämatologie; Bärbel Trefzer, Case-Manager<strong>in</strong>; Marita Coll<strong>in</strong>gs,<br />
Case-Manager<strong>in</strong>; Dr. Karl-He<strong>in</strong>z Grosser, Mediz<strong>in</strong>physiker;<br />
Laura Plettenberg, Case-Manager<strong>in</strong>; Jasm<strong>in</strong> Apolloni, mediz<strong>in</strong>ische<br />
Praxisassistent<strong>in</strong>; Dr. med. Cor<strong>in</strong>ne Cescato-Wenger,<br />
Oberärzt<strong>in</strong> Onkologie; Kerst<strong>in</strong> Sahner, dipl. MTRA;<br />
Beatrice Moser, dipl. Pflegefachfrau; Isabelle N’Gunza, Leiter<strong>in</strong><br />
Case-Management Tumorzentrum; Nicole Bitter, mediz<strong>in</strong>ische<br />
Praxisassistent<strong>in</strong>; Fabienne Riat, dipl. Pflegefachfrau;<br />
Evel<strong>in</strong>e Trimp<strong>in</strong>, dipl. MTRA; Franziska Ste<strong>in</strong>mann, dipl. Pflegefachfrau;<br />
Debora Bernard, dipl. Pflegefachfrau;<br />
Dr. Eva Balmer, Spitalfachärzt<strong>in</strong> Onkologie; Yvonne Kirch,<br />
dipl. Pflegefachfrau<br />
Es fehlen die Ärzte:<br />
Dr. med. Franka Asadpour, Leitende Ärzt<strong>in</strong> Radioonkologie;<br />
Dr. med. Bernward Niemann, Oberarzt Onkologie<br />
Kontakt<br />
Onkologie<br />
T +41 61 685 84 00<br />
F +41 61 685 84 40<br />
E-Mail tumorzentrum@claraspital.ch<br />
Radioonkologie<br />
T +41 61 685 82 00<br />
F +41 61 685 82 25<br />
E-Mail radioonkologie@claraspital.ch<br />
Radikale Prostataentfernung<br />
<strong>Die</strong> offene radikale Prostataentfernung durch e<strong>in</strong>en<br />
Unterbauchschnitt wird seit Jahrzehnten mit exzellenten<br />
Resultaten durchgeführt. Bei organbegrenzter<br />
Erkrankung kann, abhängig vom Patientenalter<br />
und von der Qualität der Nervenschonung, <strong>in</strong> vielen<br />
Fällen die Potenz erhalten werden. Zu e<strong>in</strong>er Ur<strong>in</strong><strong>in</strong>kont<strong>in</strong>enz,<br />
welche die Lebensqualität bee<strong>in</strong>trächtigt,<br />
kommt es heutzutage nur noch selten.<br />
An e<strong>in</strong>igen Zentren wird der E<strong>in</strong>griff durch e<strong>in</strong>e<br />
Bauchspiegelung und computergestützt mithilfe<br />
des Da-V<strong>in</strong>ci-Roboters durchgeführt. <strong>Die</strong> Resultate<br />
h<strong>in</strong>sichtlich vollständiger Krebsentfernung, Kont<strong>in</strong>enz-<br />
und Potenzerhalt s<strong>in</strong>d mit den Resultaten der<br />
offenen Technik vergleichbar. Vorteilhaft ist die<br />
kürzere Erholungsphase nach der Operation. Nachteilig<br />
s<strong>in</strong>d die deutlich höheren Kosten für die Operation.<br />
Perkutane Strahlentherapie<br />
<strong>Die</strong> perkutane Strahlentherapie ist neben der radikalen<br />
Prostataentfernung die zweite Therapieform<br />
<strong>in</strong> der Behandlung des organbegrenzten Prostatakarz<strong>in</strong>oms<br />
mit vergleichbaren Resultaten. <strong>Die</strong> am<br />
<strong>Claraspital</strong> angewandte <strong>in</strong>tensitätsmodulierte Radiotherapie<br />
(IMRT) ist heutzutage die Standardmethode.<br />
In Abhängigkeit vom Tumorstadium, PSA-<br />
Wert und von der Aggressivität des Karz<strong>in</strong>oms<br />
sollte die Strahlentherapie mit e<strong>in</strong>er zeitlich begrenzten<br />
Hormonbehandlung (6 Monate bis 3<br />
Jahre) komb<strong>in</strong>iert werden.<br />
Hormontherapie<br />
Durch e<strong>in</strong>e medikamentöse Hormontherapie wird<br />
die Testosteronbildung im Hoden ausgeschaltet.<br />
<strong>Die</strong>selbe Wirkung kann auch chirurgisch durch<br />
beidseitiges Entfernen des Hodengewebes erfolgen.<br />
<strong>Die</strong> Hormontherapie, wie auch die Chemotherapie,<br />
wird meist durchgeführt, wenn sich die<br />
Krebszellen bereits im Körper verteilt haben. <strong>Die</strong><br />
Hormontherapie vermag <strong>in</strong> diesen fortgeschrittenen<br />
Stadien die Tumorerkrankung über Jahre zu<br />
stabilisieren, jedoch nicht zu heilen.<br />
Chemotherapie<br />
Ist die Krankheit nicht mehr mit e<strong>in</strong>er Hormontherapie<br />
zu kontrollieren, kommt im fortgeschrittenen<br />
Stadium e<strong>in</strong>e Chemotherapie <strong>in</strong> Betracht. Damit<br />
kann die Lebensqualität häufig erhalten oder verbessert<br />
werden. Mehrere neue Substanzen haben<br />
die medikamentösen Therapiemöglichkeiten <strong>in</strong><br />
der letzten Zeit deutlich erweitert, und erste Patienten<br />
konnten bereits davon profitieren.<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>arität am <strong>Claraspital</strong><br />
Für e<strong>in</strong>e optimale Behandlung des Patienten bedarf<br />
es e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Teams, bestehend aus<br />
Spezialisten der Urologie, Radioonkologie und Onkologie.<br />
Nur so kann die gesamte Bandbreite an<br />
Therapieoptionen angeboten, komb<strong>in</strong>iert und damit<br />
auch <strong>in</strong>dividuell auf den e<strong>in</strong>zelnen Patienten<br />
angepasst werden. Am <strong>Claraspital</strong> s<strong>in</strong>d sämtliche<br />
spezialisierten Fachrichtungen unter e<strong>in</strong>em Dach<br />
vere<strong>in</strong>t. Kurze Wege und e<strong>in</strong>e enge <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Zusammenarbeit s<strong>in</strong>d von zentraler Bedeutung. Um<br />
e<strong>in</strong>en optimalen Behandlungsablauf zu gewährleisten,<br />
b<strong>in</strong>den wir zudem die zuweisenden Ärzte<br />
gerne eng <strong>in</strong> unsere Entscheidungsprozesse e<strong>in</strong>.<br />
Prof. Dr. med. Wolfgang Harms, Chefarzt Radioonkologie<br />
Dr. med. Bernward Niemann, Oberarzt Onkologie<br />
Dr. med. Rob<strong>in</strong> Ruszat, Leitender Arzt Urologie<br />
PD Dr. med. Tobias Zellweger, Chefarzt Urologie<br />
Impressum<br />
Konzept und Redaktion Trix Sonderegger,<br />
St. <strong>Claraspital</strong> AG, Basel; Jacquel<strong>in</strong>e Geser, ID-one, Zürich<br />
Layout Cont<strong>in</strong>ue AG, Basel<br />
Fotos P<strong>in</strong>o Cov<strong>in</strong>o, Basel<br />
Druck Basler Zeitung<br />
Ersche<strong>in</strong>ung Basler Zeitung, Basellandschaftliche Zeitung,<br />
Mittelland Zeitung, Badische Zeitung<br />
Auflage 415 000 Expl.<br />
© St. <strong>Claraspital</strong> AG