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Wassergeburt – ein sanfter Start - Johanna-Etienne-Krankenhaus

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Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE<br />

<strong>Wassergeburt</strong> –<br />

<strong>ein</strong> <strong>sanfter</strong> <strong>Start</strong><br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

schon der britische Seefahrer und Entdecker<br />

James Cook soll im Jahre 1778<br />

auf s<strong>ein</strong>er dritten Südseereise <strong>Wassergeburt</strong>en<br />

in Neuseeland, Hawaii,<br />

Samoa und Costa Rica beobachtet<br />

haben. Auch aus der Pharaonenzeit<br />

<strong>Wassergeburt</strong>en S 3<br />

Sanfter <strong>Start</strong> ins Leben – <strong>Wassergeburt</strong><br />

aus wissenschaftlicher Sicht<br />

am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Editorial<br />

im alten Ägypten, also mehrere tausend<br />

Jahre vor Christi Geburt, ist die Entbindung<br />

im Wasserbad überliefert. Für<br />

Europa ist die erste <strong>Wassergeburt</strong> für<br />

das Jahr 1803 festgehalten. Damals<br />

wurden in Frankreich Wasserbäder<br />

zur Geburtshilfe <strong>ein</strong>gesetzt. Danach<br />

sch<strong>ein</strong>en <strong>Wassergeburt</strong>en in Europa<br />

Stillen ist uns wichtig S 6<br />

Die natürlichste Sache der Welt –<br />

elf gute Gründe fürs Stillen<br />

aus der Mode gekommen zu s<strong>ein</strong>. Erst<br />

1963 wurden Unterwassergeburten in<br />

der Sowjetunion propagiert. In Westeuropa<br />

geht die <strong>Wassergeburt</strong> wohl<br />

auf Michel Odent zurück. Der französische<br />

Arzt und Geburtshelfer ist <strong>ein</strong><br />

Schüler von Frédérick Leboyer, des<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

Gutsch<strong>ein</strong>heft für Schwangere S 7<br />

Kostenlos: Babymassage, Babyschwim -<br />

men, Gesundheitstraining


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Fortsetzung vorige Seite<br />

Pioniers der so genannten sanften<br />

Geburt. Chefarzt Odent setzte in den<br />

1970er-Jahren <strong>ein</strong> aufblasbares<br />

Plansch becken <strong>ein</strong>, damit die Frauen<br />

während der Wehen im warmen Wasserbad<br />

entspannen konnten. Daraus<br />

entwickelte sich dann die inzwischen<br />

verbreitete Methode der <strong>Wassergeburt</strong>.<br />

In unserem Haus bieten wir seit vielen<br />

Jahren sanfte Geburtsmethoden wie<br />

die <strong>Wassergeburt</strong> an. Dieses Engagement<br />

haben wir seit diesem Jahr insofern<br />

verstärkt, als unsere neue leitende<br />

Hebamme des Kreißsaals, Frau Jenny<br />

Seipel, die <strong>Wassergeburt</strong> zum Thema<br />

ihrer Bachelor-Abschlussarbeit ge-<br />

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Dr. med. Margarete Albiez<br />

Oberärztin<br />

Fachärztin für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

M.Albiez@ak-neuss.de<br />

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Editorial<br />

Dr. med. Ludwig Gleumes<br />

Facharzt für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

Chefarzt<br />

macht hat. Auf den folgenden Seiten<br />

können Sie unter dem Titel „<strong>Wassergeburt</strong>en<br />

– Sanfter <strong>Start</strong> ins Leben“ die<br />

wichtigsten Thesen ihrer interessanten<br />

Studienarbeit in verkürzter Form nachlesen.<br />

Anne Kappelhoff<br />

Assistenzärztin<br />

Ärztin in der Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe<br />

A.Kappelhoff@ak-neuss.de<br />

Wie in jedem Jahr möchten<br />

wir Sie gerne zu<br />

unserem Tag der<br />

offenen Tür am<br />

Samstag, dem<br />

12. Juni 2010 von<br />

14 bis 17 Uhr <strong>ein</strong>laden.<br />

Unsere Hebammen,<br />

Ärztinnen,<br />

Ärzte und Kinder-<br />

schwestern stehen Ihnen die ganze Zeit<br />

zur Verfügung, um alle Ihre Fragen<br />

rund um die Geburt zu beantworten.<br />

Wir führen Sie an diesem Tag durch<br />

unsere Kreißsäle, stellen Ihnen unterschiedliche<br />

Geburtsmethoden vor und<br />

zeigen Ihnen natürlich auch die Gebärwanne<br />

für die <strong>Wassergeburt</strong>en. An<br />

vielen Informationsständen erhalten Sie<br />

an diesem Nachmittag Wissen aus<br />

erster Hand. Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch.<br />

Die vergangenen Ausgaben des<br />

Newsletters erhalten Sie selbstverständlich<br />

über die Geschäftsstelle unseres<br />

Hauses. Eine kurze Mail dazu an<br />

s.palmer@ak-neuss.de genügt.<br />

Ich hoffe, dass wir Ihnen mit der vorliegenden<br />

Ausgabe unseres Newsletters<br />

viele neue und nützliche Informationen<br />

an die Hand geben können.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Jenny Seipel<br />

Leitende Hebamme des<br />

Kreißsaals<br />

J.Seipel@ak-neuss.de<br />

Gabriele Danneberg-Fink<br />

Leitende Hebamme der<br />

Wochenstation<br />

G.Danneberg@ak-neuss.de


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

<strong>Wassergeburt</strong>en<br />

Sanfter <strong>Start</strong> ins Leben<br />

Denkt man als werdende Eltern an die<br />

bevorstehende Geburt des Kindes, so<br />

hofft man, die Geburt aktiv mitgestalten<br />

zu können, und wünscht sich <strong>ein</strong> schönes<br />

Geburtserlebnis.<br />

Diese Erfahrung ist auch für uns als<br />

geburtshilfliches Team des <strong>Johanna</strong>-<br />

<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>ein</strong> wichtiges<br />

Anliegen. Wir legen großen Wert auf<br />

die ganzheitliche, familienorientierte<br />

Geburtshilfe, die immer größere Bedeu -<br />

tung gewinnt.<br />

Die Geburt ist für <strong>ein</strong> Paar <strong>ein</strong>s der<br />

wichtigsten Ereignisse im Leben. Dabei<br />

ist die Sicherheit für Mutter und Kind<br />

oberstes Gebot, aber nicht all<strong>ein</strong> ausschlaggebend<br />

für die Wahl der Entbindungsart.<br />

Gleichzeitig spielt der Erlebnis -<br />

charakter bei der Geburt ebenfalls <strong>ein</strong>e<br />

große Rolle.<br />

Die <strong>Wassergeburt</strong> ist <strong>ein</strong>e mögliche<br />

Entbindungsform und kann <strong>ein</strong>e hohe<br />

Zufriedenheit bei den werdenden Eltern<br />

auslösen.<br />

Das Element Wasser vermittelt der<br />

Schwangeren Geborgenheit, Schwerelosigkeit,<br />

Wohlbefinden, Entspannung<br />

und Intimität. Wasser bietet <strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>zigartige<br />

Atmosphäre, in der sich <strong>ein</strong>e<br />

gebärende Frau geschützt zurück -<br />

ziehen und sich in Sicherheit fühlen<br />

kann.<br />

<strong>Wassergeburt</strong>en sind vor allem dann<br />

<strong>ein</strong>e sichere Entbindungsmethode,<br />

wenn die Schwangere <strong>ein</strong> unauffälliges<br />

Risikoprofil hat.<br />

Gebärwanne im Kreißsaal der geburtshilflichen Abteilung<br />

Vorteile der <strong>Wassergeburt</strong><br />

für die Mutter<br />

▪ Bei <strong>ein</strong>er <strong>Wassergeburt</strong> wird durch<br />

die Schwerelosigkeit der Druck auf<br />

das Muskelgewebe des Bauches reduziert.<br />

Die Gebärmutter kann sich<br />

somit viel effektiver zusammenziehen.<br />

Eine gute Gebärmutterdurchblutung<br />

bewirkt <strong>ein</strong>e bessere Sauerstoffversorgung<br />

des Kindes.<br />

▪ Die Gebärende muss im Wasser nicht<br />

so viel Kraft wie „an Land“ aufwenden,<br />

sie ist nach der Geburt entspannter.<br />

▪ Die Bewegungsfreiheit unterstützt das<br />

aktive Geburtserleben und <strong>ein</strong>en regelmäßigen<br />

Wechsel von Positionen,<br />

was sich immer positiv auf den Geburtsprozess<br />

und auf die Zufriedenheit<br />

der Mutter auswirkt. Der Schwan-<br />

3


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Hebammen des Kreißsaalteams (v.l.): Susanne Meyer, Barbara Swider, Jenny<br />

Seipel, Doris Fitzner, Gabriele Kemmerling<br />

4<br />

geren wird empfohlen, in der Gebärwanne<br />

möglichst viele Positionen auszuprobieren.<br />

▪ Unter den Wehen erhöht das Wasser<br />

die Beweglichkeit der Gebärenden<br />

und hilft ihr, so <strong>ein</strong>e schmerzärmere<br />

Position zu finden.<br />

▪ Da das Schmerzempfinden im Wasser<br />

verringert ist, benötigen Schwangere<br />

im Wasser weniger Schmerzmittel.<br />

Das hat folgenden Grund: Angst vor<br />

der Geburt fördert die Ausschüttung<br />

von Hormonen (beispielsweise Cortisol<br />

und Katecholaminen). Diese Hormone<br />

begünstigen, dass die Wehentätigkeit<br />

in der Eröffnungsphase als<br />

schmerzhaft empfunden wird. Die<br />

Entspannung im Wasser hemmt die<br />

Katecholaminausschüttung und fördert<br />

die Endorphinproduktion, die<br />

wiederum das Schmerzempfinden<br />

moduliert und herabsetzt.<br />

▪ Durch die Wärme des Wassers entspannen<br />

sich die Muskeln. Das erleichtert<br />

das „Loslassen“. Die Wehenpausen<br />

werden dadurch erholsamer.<br />

▪ Die Geburtswege werden durch das<br />

warme Wasser weich und elastisch,<br />

sogar die Beckenknochen geben etwas<br />

nach. Dadurch wird nicht nur der Geburtsschmerz<br />

gelindert, sondern auch<br />

der Druck auf den Kopf des Kindes.<br />

Das Kind kann sich leichter durch das<br />

Becken s<strong>ein</strong>er Mutter drehen. Die Geburtsdauer,<br />

insbesondere die Eröffnungsperiode,<br />

ist kürzer als sonst.<br />

▪ Ein weiterer positiver Effekt der Muskel -<br />

entspannung ist die deutlich niedrigere<br />

Rate der Dammverletzungen.<br />

Das Gewebe ist elastischer und dehnt<br />

sich optimal.<br />

▪ Die Gebärwanne ist der geschützte<br />

Raum der Schwangeren. Die Gebä-<br />

rende nimmt aktiv am Geburtsprozess<br />

teil und gestaltet ihn mit. Das geburtshilfliche<br />

Team begleitet, kann sich auf<br />

die Beobachtung und unterstützenden<br />

Maßnahmen konzentrieren.<br />

▪ Als größter Vorzug der <strong>Wassergeburt</strong><br />

gilt die größere Entspannungsmöglichkeit<br />

der Gebärenden. Die Wehen<br />

werden zudem besser toleriert.<br />

Frauen, die im Wasser gebären, verlassen<br />

die Kliniken und Geburtshäuser<br />

meist früher als traditionell gebärende<br />

Frauen.<br />

Vorteile für das Neugeborene<br />

Die Vorteile für das Neugeborene beruhen<br />

all<strong>ein</strong> auf Hypothesen:<br />

▪ Der fetale Stress für das Ungeborene<br />

ist geringer, da die Eröffnungsperiode<br />

verkürzt ist.<br />

▪ Die Geburt ist <strong>sanfter</strong>, da das Kind in<br />

<strong>ein</strong> vertrautes Element hin<strong>ein</strong>geboren<br />

wird (vom Fruchtwasser ins Badewasser).<br />

▪ Durch <strong>ein</strong>en möglichst sanften <strong>Start</strong><br />

ins Leben kann sich das Neugeborene<br />

schneller an s<strong>ein</strong>e neue Herz-Kreislauf-<br />

Situation anpassen.<br />

▪ Durch weniger Schmerzmittel wird<br />

das vegetative Nervensystem des Kindes<br />

weniger be<strong>ein</strong>trächtigt.<br />

Nachteile für Mutter und Kind, die mit<br />

der <strong>Wassergeburt</strong> zusammenhängen,<br />

lassen sich aus heutiger Sicht nicht bestätigen.


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Warum die Neugeborenen ins Wasser<br />

geboren werden können<br />

Wenn die reifen Neugeborenen k<strong>ein</strong>em<br />

Stress ausgesetzt sind, verfügen sie<br />

über <strong>ein</strong>en Schutzreflex, der bis zum<br />

4. Lebensmonat erhalten bleibt. Der<br />

Reizauslöser für diesen angeborenen<br />

Schutzreflex ist das Eintauchen des<br />

Gesichts des Neugeborenen ins Wasser.<br />

Durch diesen Vorgang werden<br />

Hautrezeptoren, die sich im Unterkieferbereich<br />

des Schädels befinden, stimuliert.<br />

Darauf folgt <strong>ein</strong> Verschluss der<br />

Luftröhre, verbunden mit <strong>ein</strong>em Atem -<br />

aussatz des Neugeborenen.<br />

Fazit: Die unteren Atemwege werden<br />

bei <strong>ein</strong>em reifen, lebensfrischen Neugeborenen<br />

vor dem Eindringen<br />

des Wassers in die Lunge mit Hilfe von<br />

Rezeptoren und dem angeborenen<br />

Schutzreflex geschützt.<br />

Nicht alle Frauen können im Wasser<br />

gebären<br />

Dreht sich das Kind nicht in Schädellage,<br />

so ist die <strong>Wassergeburt</strong> nicht möglich.<br />

Kinder, die in der so genannten Beckenendlage<br />

liegen, sollten „an Land“ oder<br />

per Kaiserschnitt auf die Welt kommen.<br />

Erwartet die Frau Zwillinge, so ist die<br />

Geburt im Wasser ebenfalls nicht möglich.<br />

Merkt die Frau unter der Geburt, dass<br />

sie <strong>ein</strong>e EPA braucht, so muss sie die<br />

Gebärwanne verlassen und kann sie<br />

auch nicht mehr im weiteren Verlauf<br />

nutzen.<br />

Bei allgem<strong>ein</strong>en Vorerkrankungen der<br />

Frau muss individuell entschieden werden,<br />

ob die Schwangere im Wasser<br />

gebären könnte.<br />

K<strong>ein</strong>e generellen Ausschlusskriterien,<br />

aber in der Praxis oft angeführte Argumente<br />

gegen <strong>ein</strong>e <strong>Wassergeburt</strong> sind<br />

<strong>ein</strong> vorausgegangener Kaiserschnitt<br />

oder <strong>ein</strong>e Entbindung mit Saugglocke<br />

bzw. Geburtszange. Da es k<strong>ein</strong>e Hinweise<br />

auf Druckveränderungen in der<br />

Gebärmutter durch das Wasser gibt,<br />

kann nicht von <strong>ein</strong>em erhöhten Risiko<br />

unter der Geburt ausgegangen werden.<br />

Das wichtigste Argument für <strong>ein</strong>e <strong>Wassergeburt</strong><br />

ist der ausdrückliche Wunsch<br />

der Schwangeren, im Wasser gebären<br />

zu wollen.<br />

Werden k<strong>ein</strong>e Risiken gefunden, die<br />

Komplikationen erwarten lassen und<br />

<strong>ein</strong>e <strong>Wassergeburt</strong> ausschließen, kann<br />

die Schwangere im Wasser entbinden.<br />

Somit stellt die <strong>Wassergeburt</strong> k<strong>ein</strong> erhöhtes<br />

Risiko für Mutter und Kind dar<br />

und bedarf deshalb auch k<strong>ein</strong>er intensiveren<br />

Überwachung.<br />

So sind <strong>Wassergeburt</strong>en regelrechte<br />

Spontangeburten, die im Element Wasser<br />

stattfinden und die von der geburtshilflichen<br />

Abteilung unseres Hauses<br />

sehr gerne unterstützt werden.<br />

von Jenny Seipel<br />

Porträt<br />

Hebamme Jenny Seipel<br />

Seit vier Jahren ist Jenny Seipel Hebamme<br />

und arbeitet seit drei Jahren in<br />

der geburtshilflichen Abteilung des<br />

<strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />

Während ihrer praktischen Arbeit<br />

im Kreißsaal und als freiberufliche<br />

Hebamme in der Nachsorge hat sich<br />

Jenny Seipel immer sehr um Weiter-<br />

bildungsmaßnahmen gekümmert.<br />

So entschloss sie sich im Jahr 2008,<br />

<strong>ein</strong> 1½-jähriges Bachelor-Studium<br />

in Hebammenwissenschaft zu beginnen.<br />

Im Verlauf dieses Studiums<br />

befasste sie sich intensiv mit der<br />

<strong>Wassergeburt</strong>shilfe.<br />

Sie absolvierte <strong>ein</strong> studienbegleitendes<br />

Praktikum in <strong>ein</strong>er Südtiroler Klinik,<br />

in der 45 % der Schwangeren im<br />

Wasser gebären. Als <strong>ein</strong> Ergebnis<br />

dieser praktischen Erfahrungen verfasste<br />

Jenny Seipel ihre Bachelorarbeit<br />

mit dem Titel Handlungsempfehlung<br />

zur Einarbeitung in die <strong>Wassergeburt</strong>s -<br />

hilfe. Ende letzten Jahres beendete<br />

sie ihr Studium erfolgreich.<br />

Das Team der geburtshilflichen<br />

Abteilung ist froh, Jenny Seipel als<br />

leitende Hebamme des Kreißsaals<br />

gewonnen zu haben.<br />

5


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Stillen ist uns wichtig<br />

Die natürlichste Sache der Welt – elf gute Gründe fürs Stillen<br />

Stillen, die natürlichste Sache der Welt,<br />

und trotzdem muss es von Mutter und<br />

Kind jedes Mal neu erlernt werden.<br />

Zwar starten nach der Entbindung 90 %<br />

der jungen Mütter noch im Kreißsaal<br />

mit dem Stillen. Doch sind es nach <strong>ein</strong>er<br />

Woche nur noch 60 %, nach <strong>ein</strong>em<br />

Monat bleiben noch 40 % beim Stillen.<br />

Ein halbes Jahr voll und ausschließlich<br />

durch die Mutterbrust ernährt werden<br />

lediglich 9 % der Babys.<br />

Zum ersten Mal sollte das Neugeborene<br />

im Kreißsaal angelegt werden, dann<br />

ist es wach, munter und aufmerksam.<br />

Später wird das Baby gestillt, wenn es<br />

Hunger hat oder zur Beruhigung die<br />

Brust verlangt. Es gibt k<strong>ein</strong>e vordefinierten<br />

Zeiten. Durch den Rhythmus des<br />

Kindes passt sich die Milchmenge an.<br />

6<br />

Vorteile des Stillens für das Kind<br />

▪ Schutz vor Infekten und Krankheiten:<br />

Gestillte Kinder sind seltener krank und<br />

schneller wieder gesund. In der Vor -<br />

milch der ersten 5 Tage (Kolostrum)<br />

und der folgenden Muttermilch sind<br />

viele Abwehrstoffe enthalten.<br />

▪ Das Kolostrum ist ideal, um den Verdauungstrakt<br />

des Säuglings langsam<br />

an Nahrung zu gewöhnen.<br />

▪ Muttermilch senkt das Risiko für den<br />

Säugling, an Allergien zu erkranken.<br />

▪ Schutz vor Übergewicht und Diabetes<br />

mellitus im Kindesalter.<br />

▪ Stillen begünstigt die Ausformung des<br />

Kiefers.<br />

▪ Manche Studien sehen <strong>ein</strong>en positiven<br />

Einfluss des Stillens auf die Intelligenzentwicklung.<br />

Stillen akut<br />

Stillambulanz<br />

Für stillende Mütter haben wir auf unserer<br />

Wochenstation <strong>ein</strong>en besonderen<br />

Service <strong>ein</strong>gerichtet: Die Still ambulanz.<br />

Auf Wunsch erhalten Sie <strong>ein</strong>e individuelle<br />

Beratung in schwierigen Still -<br />

situationen. Dabei kümmern sich unsere<br />

qualifizierten Stillberaterinnen in Einzelgesprächen<br />

um Ihre persönlichen<br />

Bedürfnisse und Fragen. Rufen Sie an<br />

und machen Sie <strong>ein</strong>en Termin. Montags<br />

von 9.00 bis 11.00 Uhr unter T (02131)<br />

5295-5444.<br />

Stilltreff<br />

Beim Stilltreff werden für Mütter und<br />

Schwangere in gemütlicher Atmosphäre<br />

Vorteile des Stillens für die Mutter<br />

▪ Stillen unterstützt die schnelle Rückbildung<br />

der Gebärmutter.<br />

▪ Während des Stillens wird das Hormon<br />

Prolaktin ausgeschüttet. Das<br />

wirkt beruhigend auf die Mutter und<br />

hilft ihr, sich auf die neue Situation<br />

<strong>ein</strong>zustellen.<br />

▪ Stillen senkt das Risiko der Mutter, an<br />

Brustkrebs zu erkranken.<br />

▪ Stillen bedeutet weniger Arbeitsaufwand,<br />

denn Muttermilch ist immer<br />

keimfrei und sofort in der richtigen<br />

Menge und Temperatur verfügbar.<br />

▪ Stillen spart Kosten und entlastet die<br />

Umwelt, denn Muttermilch hat weder<br />

Verpackung noch Transportwege. So<br />

sparen stillende Eltern rund 75 Euro<br />

im Monat.<br />

alle Fragen rund ums Stillen und zur<br />

Säuglingsnahrung beantwortet. Donnerstags<br />

wird der Stilltreff von unseren<br />

IBCLC-Stillberaterinnen Roswitha<br />

Deffge und Anna Hauser geleitet<br />

(IBCLC = International Board Certified<br />

Lactation Consultant). Dienstags von<br />

14 bis 16 Uhr und donnerstags von 9.30<br />

bis 11.30 Uhr, Verwaltungsgebäude B,<br />

Erdgeschoss (Geburtsvorbereitungsraum).<br />

Stillhotline<br />

Dringende Fragen können telefonisch<br />

mit unserer Stillberaterin geklärt werden.<br />

Montags und donnerstags von 8 bis 9 Uhr<br />

unter T (02131) 5295-5444.


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Gutsch<strong>ein</strong>heft für Schwangere<br />

Kostenlos: Babymassage, Babyschwimmen, Gesundheitstraining<br />

Jede Schwangere, die bei uns im Haus<br />

entbindet, erhält von uns <strong>ein</strong> Gutsch<strong>ein</strong>heft.<br />

Damit haben Sie die Wahl, mit<br />

Ihrem Neugeborenen kostenlos an<br />

<strong>ein</strong>em Termin für <strong>ein</strong>e Babymassage<br />

und <strong>ein</strong>en Babyschwimmkursteilzunehmen.<br />

Oder<br />

Sie entscheiden<br />

sich für das Gesundheitstraining,<br />

das Sie <strong>ein</strong>e Woche<br />

kostenlos belegen<br />

können.<br />

GUTSCHEINHEFT<br />

Die angebotene Babymassage nach<br />

Frédérick Leboyer steht in der Tradition<br />

der indischen Babymassage. Dabei erleben<br />

die Kinder den zärtlichen Kontakt<br />

mit den Eltern besonders intensiv.<br />

Kreißsaalführungen<br />

Sie wollen unsere Kreißsäle kennen lernen?<br />

Dann laden wir Sie zu unseren<br />

Kreißsaalführungen <strong>ein</strong>. Meist wird Sie<br />

<strong>ein</strong>e Ärztin durch die Räume führen<br />

und alle Ihre Fragen beantworten. Jeden<br />

Montag um 17.30 Uhr und jeden<br />

1. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr.<br />

Individuelle Geburtsplanung<br />

K<strong>ein</strong>e Geburt ist wie die andere und<br />

jede Schwangere hat andere Fragen.<br />

Um den Verlauf Ihrer Geburt persönlich<br />

mit Ihnen zu planen, freuen sich<br />

unsere Ärztinnen und Ärzte auf <strong>ein</strong><br />

Gespräch mit Ihnen. Anmeldung im<br />

Sekretariat unter T (02131) 5295-5350.<br />

Die Babymassage fördert die Durchblutung,<br />

lockert Verspannungen, kräftigt<br />

die Muskulatur und unterstützt die Verdauung.<br />

Babyschwimmen ist<br />

<strong>ein</strong> Wasserspaß für<br />

die Kl<strong>ein</strong>sten. Das<br />

gem<strong>ein</strong> same Spielen<br />

und Erleben im<br />

Wasser unterstützt<br />

die körperliche und<br />

geistige Entwick -<br />

lung Ihres Babys.<br />

KLINIK FÜR FRAUENHEILKUNDE UND GEBURTSHILFE<br />

Beim Gesundheitstraining<br />

bietet Ihnen das Fachpersonal unseres<br />

Kooperationspartners savita individuelles<br />

Training an Geräten.<br />

Alle Kurse sind auch ohne Gutsch<strong>ein</strong>e<br />

buchbar.<br />

Was wir sonst noch bieten<br />

Anmeldung zur Geburt<br />

Melden Sie sich frühzeitig zu Ihrer Entbindung<br />

an, damit wir uns auf Sie und<br />

Ihren Geburtstermin <strong>ein</strong>richten können.<br />

Anmeldung im Kreißsaal unter<br />

T (02131) 5295-5384<br />

Unsere Kinderärzte<br />

Bei den täglichen Visiten im Neugeborenenzimmer<br />

führen die beiden Kinder -<br />

ärzte Dr. Schürmann und Dr. Thomas<br />

in Anwesenheit von Mutter und Vater<br />

die Vorsorgeuntersuchungen U1 und U2<br />

durch. Außerdem sind sie ständig vor<br />

Ort, da sich ihre Praxis im Facharztzentrum<br />

auf dem Gelände des <strong>Johanna</strong>-<br />

<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es befindet.<br />

Klinik aktuell<br />

Parkplatz exklusiv für Entbindende<br />

Neuer Service für<br />

Hochschwangere<br />

und ihre Begleiter.<br />

Die Geburtshilfe<br />

hat jetzt <strong>ein</strong>en<br />

Extraparkplatz für<br />

Entbindende direkt<br />

vor dem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>. So<br />

ist der Weg über den Storchenparkplatz<br />

in den Kreißsaal schnell und<br />

sicher (siehe auch Lageplan Seite 8).<br />

Hotline für Schwangere<br />

Der Direkte Draht zur Oberärztin.<br />

Montags bis freitags von 10.00 bis<br />

12.00 Uhr erreichen Schwangere über<br />

die Hotline (02131) 5295-5012 direkt<br />

<strong>ein</strong>e Oberärztin der Geburtshilfe. Sie<br />

steht für Probleme, Fragen, Notfälle<br />

und Informationen über Geburt,<br />

Schwangerschaft und Wochenbett zur<br />

Verfügung.<br />

Impressum<br />

Newsletter der Klinik für Geburtshilfe und<br />

Gynäkologie am <strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Herausgeber<br />

St. Augustinus-Kliniken gGmbH<br />

Am Hasenberg 46<br />

41462 Neuss<br />

V.i.S.d.P.<br />

Dr. med. Ludwig Gleumes<br />

Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe und<br />

Gynäkologie am <strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Layout<br />

copymed +<br />

info@copymed.de<br />

Fotovermerke<br />

Titelfoto: Vladislav Gansovsky©fotolia.com,<br />

S. 2, 5: Jochen Rolfes, S. 3: NiDerLander©fotolia.com,<br />

S. 4: photofey©fotolia.com, S. 6: Betzholz/Holtappels<br />

Illustrationen<br />

Rückseite: Charlotte Schmitz<br />

Ausgabe 01/2010<br />

Der Newsletter ersch<strong>ein</strong>t zweimal jährlich<br />

Auflage 8.000 Exemplare<br />

7


Newsletter der KLINIK FÜR GEBURTSHILFE UND GYNÄKOLOGIE am JOHANNA-ETIENNE-KRANKENHAUS 01/2010<br />

Veranstaltungskalender<br />

Termine Vorträge jeweils 18.30 bis 20.00 Uhr<br />

Mittwoch, 19.05.2010 Kinderkrankenschwester Wickeltechniken mit Übungen, Säuglings pflege, Rooming-in<br />

Mittwoch, 26.05.2010 Stillberaterin Stillen oder Flaschennahrung? Alles über die Ernährung von Säuglingen<br />

Mittwoch, 02.06.2010 Kinderarzt Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Kinderkrankheiten, plötzlicher Kindstod<br />

Mittwoch, 09.06.2010 Gynäkologin Alles über Schwangerschaft, Geburt, Kaiser schnitt und Wochenbett<br />

Samstag, 12.06.2010 Tag der offenen Tür von 14.00 bis 17.00 Uhr im Kreißsaal<br />

Ihr Weg zu uns<br />

Programm individuelle Kreißsaalführungen – offene Wochenstation – Gespräche mit Hebammen,<br />

Frauenärzten, Kinderärzten, Stillberaterinnen – 3-D-Ultraschall – Akupunktur – Wickeldiplom für<br />

Kinder – Geschwisterchenkurs – Tragetuchbinden – Babymassage – Kuchenbüfett für die Familie<br />

Mittwoch, 16.06.2010 Familienberater Die erste Zeit zu dritt. Was ändert sich in der Beziehung?<br />

Mittwoch, 08.09.2010 Kinderkrankenschwester Wickeltechniken mit Übungen, Säuglings pflege, Rooming-in<br />

Mittwoch, 15.09.2010 Stillberaterin Stillen oder Flaschennahrung? Alles über die Ernährung von Säuglingen<br />

Mittwoch, 22.09.2010 Kinderarzt Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Kinderkrankheiten, plötzlicher Kindstod<br />

Mittwoch, 29.09.2010 Gynäkologin Alles über Schwangerschaft, Geburt, Kaiser schnitt und Wochenbett<br />

Mittwoch, 06.10.2010 Familienberater Die erste Zeit zu dritt. Was ändert sich in der Beziehung?<br />

Veranstaltungsort: <strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>, Gebäude B, 6. Etage<br />

Kreißsaalführungen finden jeden Montag um 17.30 Uhr und jeden 1. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr statt.<br />

Geburtsvorbereitungskurse und Rückbildungsgymnastik: Infos und Anmeldung im Kreißsaal unter T (02131) 5295-5384<br />

Storchenparkplatz<br />

Mit dem Bus Haltestelle <strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>: 848<br />

Haltestelle Neusser Weyhe: 841, 843, 844, 851, 852<br />

Mit dem Pkw A 57 Ausfahrt Neuss-Holz büt tgen/Kaarst,<br />

Zufahrt über Viersener Straße, Venloer Straße<br />

Die Vorträge sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

<strong>Johanna</strong>-<strong>Etienne</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Am Hasenberg 46<br />

41462 Neuss<br />

Klinik für Geburtshilfe<br />

und Gynäkologie<br />

Chefarztsekretariat<br />

Monika Kretschmer<br />

Terminver<strong>ein</strong>barungen Ambulanz<br />

T (02131) 5295-5002<br />

F (02131) 5295-5003<br />

m.kretschmer@ak-neuss.de<br />

www.johanna-etienne-krankenhaus.de

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