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„Bioenergie heute und morgen – 11 Bereitstellungskonzepte“ (PDF

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gemeinnützige GmbH<br />

Sonderheft zum DBFZ Report<br />

Bioenergie <strong>heute</strong> <strong>und</strong> <strong>morgen</strong><br />

- <strong>11</strong> Bereitstellungskonzepte -


INHALT<br />

Vielfalt der Bioenergie ....................................................................................................................1<br />

Etabliert <strong>und</strong> innovativ <strong>–</strong> Anliegen <strong>und</strong> Ansatz für diese Broschüre................................................2<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie...............................................................................................................................3<br />

Kleinfeuerungsanlage + Nahwärmenetz ........................................................................................5<br />

Biomasseheizkraftwerk mit ORC-Technologie .............................................................................10<br />

Landwirtschaftliche Biogasanlage ................................................................................................14<br />

Großtechnische Biogaseinspeiseanlage ......................................................................................18<br />

Landwirtschaftliche Biodieselanlage ............................................................................................22<br />

Biogaseinspeiseanlage + Brennstoffzellennutzung......................................................................25<br />

Biomassevergasungsanlage ........................................................................................................29<br />

Dezentrale Bioethanolanlage mit Schlempevergärung ................................................................32<br />

Zentrale lignocellulosebasierte Bioethanolanlage ........................................................................36<br />

Bio-SNG-Anlage...........................................................................................................................39<br />

Fischer-Tropsch-Diesel-Anlage....................................................................................................42


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

AbwV Abwasserverordnung<br />

Akh Arbeitskraftst<strong>und</strong>en<br />

Äqu Äquivalente<br />

BauGB Baugesetzbuch<br />

BauO Bauordnung<br />

BHKW Blockheizkraftwerk<br />

BiokraftQuG Biokraftstoffquotengesetz<br />

BiomHKW Biomasseheizkraftwerk<br />

BlmSchG B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetz<br />

BlmSchV Verordnung zur Durchführung des BImSchG<br />

BiomasseV Biomasseverordnung<br />

BNatSchG B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetz<br />

BtL Biomass to Liquid<br />

BWL Brennstoffwärmeleistung<br />

EEG Erneuerbare Energien Gesetz<br />

EG-HygieneV EG-Hygieneverordnung<br />

el elektrisch<br />

EnStG Energiesteuergesetz<br />

EnWG Energiewirtschaftsgesetz<br />

etc. et cetera<br />

evtl. eventuell<br />

EU Europäische Union<br />

FT-Diesel Fischer-Tropsch-Diesel<br />

FWL Feuerungswärmeleistung<br />

GasNZV Gasnetzzugangsverordnung<br />

GbR Gemeinschaft bürgerlichen Rechts<br />

ges. gesamt<br />

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

GPS Ganzpflanzensilage<br />

HD Hochdruck<br />

HHKW Holzheizkraftwerk<br />

HKW Heizkraftwerk<br />

k. A. keine Angaben<br />

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

KG Kommanditgesellschaft<br />

KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- <strong>und</strong> Abfallgesetz<br />

KS Kraftstoff<br />

KUP Kurzumtriebsplantage<br />

KWK<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

KWKG<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz<br />

LKW Lastkraftwagen<br />

LPH Landschaftspflegeholz<br />

Ma-% Masse-Prozent<br />

MAP Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien<br />

MCFC Molten Carbonat Fuel Cell<br />

Mg Megagramm<br />

MWh Megawattst<strong>und</strong>en<br />

NawaRo Nachwachsende Rohstoffe<br />

ORC Organic Rankine Cycle<br />

PAFC Phosphoric Acid Fuel Cell<br />

RME Rapsmethylester<br />

SNG Synthetic natural gas<br />

SOFC Solid Oxide Fuel Cell<br />

Srm Schüttraummeter<br />

TA Technische Anleitung<br />

th thermisch<br />

v. a. vor allem<br />

VO Verordnung<br />

W Watt<br />

WHG Wasserhaushaltsgesetz<br />

z. B. zum Beispiel<br />

λ Verbrennungsluftverhältnis<br />

Abkürzungsverzeichnis


Vielfalt der Bioenergie<br />

VIELFALT DER BIOENERGIE<br />

Biomasse ist sowohl weltweit als auch in Deutschland der bedeutendste <strong>und</strong> vielseitigste erneuerbare<br />

Energieträger. Das Integrierte Energie- <strong>und</strong> Klimaprogramm (IEKP) der B<strong>und</strong>esregierung<br />

benennt daher den weiteren Ausbau der Bioenergie als wichtigen Baustein für eine erfolgreiche<br />

Klimaschutzpolitik im Energiebereich. Neben dem Klimaschutz kann Bioenergie zudem einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit leisten <strong>und</strong> damit eine nachhaltige Entwicklung insbesondere<br />

in den ländlichen Räumen befördern.<br />

Sowohl in Deutschland als auch europaweit sind ambitionierte Ziele für den weiteren Ausbau der<br />

Bioenergie bis 2020 gesetzt. So soll der Anteil der Energiebereitstellung aus Biomasse am gesamten<br />

Stromverbrauch in Deutschland auf 8 % <strong>und</strong> an der gesamten Wärmeversorgung auf<br />

9,7 % erhöht werden /5/, /6/. Der Anteil der Biokraftstoffe am gesamten Kraftstoffverbrauch soll<br />

bis 2020 auf 12 % (energetisch) steigen.<br />

Abb. 1: Möglichkeiten der Energiebereitstellung aus Biomasse (eigene Darstellung nach /31/)<br />

Die Möglichkeiten Energie aus Biomasse bereitzustellen, sind sehr vielfältig (siehe Abb. 1). Die<br />

einfachste, älteste <strong>und</strong> weltweit wichtigste Form der Energiegewinnung aus Biomasse ist die<br />

Verbrennung von Holz. Ein Nutzungspfad bzw. eine Bereitstellungskette umfasst alle Prozesse,<br />

beginnend mit dem Anbau von Energiepflanzen bzw. dem Mobilisieren biogener Reststoffe oder<br />

Abfälle bis hin zur Bereitstellung von Endenergie (Strom, Wärme, Kraftstoffe). Die aufgeführten<br />

Nutzungspfade unterscheiden sich zum Teil erheblich hinsichtlich der eingesetzten Biomasse <strong>und</strong><br />

des Bereitstellungskonzeptes, des jeweils erzeugten Endenergieträgers bzw. der Nutzenergie<br />

sowie dem Stand der Technik.<br />

1


2<br />

Etabliert <strong>und</strong> innovativ <strong>–</strong> Anliegen <strong>und</strong> Ansatz dieser Broschüre<br />

ETABLIERT UND INNOVATIV <strong>–</strong> ANLIEGEN UND ANSATZ DIESER BROSCHÜRE<br />

Für die Umsetzung der Ziele des weiteren Ausbaus<br />

der energetischen Nutzung aus Biomasse<br />

müssen die Beteiligten entlang der Bioenergiebereitstellungskette<br />

gut zusammenarbeiten. Zum<br />

Beispiel stellen die Kommunen <strong>und</strong> Planungsgemeinschaften<br />

wichtige strategische Partner dar,<br />

um geeignete Konzepte auf den Weg zu bringen,<br />

die verschiedenen räumlichen Belange abzustimmen<br />

<strong>und</strong> etwaige Konkurrenzen zu steuern. Die<br />

Vielfalt der einsetzbaren Rohstoffe (siehe Abb. 2),<br />

Technologien <strong>und</strong> Produkte führt hierbei zu komplexen<br />

planerischen Fragestellungen.<br />

Abb. 2: Verschiedene Rohstoffe<br />

Aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Konzepte <strong>und</strong> Aspekte der energetischen Nutzung aus Biomasse bedarf<br />

es umfangreicher Basisinformationen, um die Bioenergiebereitstellungssysteme zielgerichtet<br />

einzuordnen <strong>und</strong> zum Beispiel in den regionalen Planungsprozess integrieren zu können. Dieser<br />

Leitfaden soll allen Interessierten einen Einblick in die Vielfalt der Bioenergiebereitstellung geben<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig an ausgewählten Beispielen vermitteln, welche Möglichkeiten, Chancen <strong>und</strong><br />

Konsequenzen mit dem Bau <strong>und</strong> Betrieb von Bioenergieanlagen verb<strong>und</strong>en sind. Die dezentrale<br />

Bioenergiebereitstellung steht dabei im Zentrum der dargestellten Technologien <strong>und</strong> Konzepte.<br />

Die Technologien können nur exemplarisch vorgestellt werden - für den konkreten Einzelfall ist<br />

stets eine zusätzliche Detailprüfung notwendig.<br />

Dabei ist es ein Anliegen dieser Broschüre, nicht nur bereits etablierte Konzepte beispielhaft darzustellen,<br />

sondern auch einen Einblick in innovative Verfahren zu liefern, die bisher teilweise nur<br />

in Versuchsanlagen realisiert sind. Letztere haben beachtliche Potenziale zur Optimierung der<br />

Bioenergiebereitstellung, sind jedoch gegenwärtig noch mit großen Unsicherheiten behaftet <strong>und</strong><br />

bedürfen weiterer Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, um den Markteintritt zu erreichen. Zur Erweiterung<br />

der Bandbreite der Möglichkeiten werden zudem ausgewählte großtechnische Konzepte einbezogen.<br />

Diese Konzepte verstehen sich als Visionen, die einer besonders sorgfältigen Einzelfallprüfung<br />

bedürfen. Insbesondere Großanlagen müssen i. d. R. speziell auf die standortspezifischen<br />

Gegebenheiten angepasst werden <strong>und</strong> lassen sich nur schwer allgemeingültig darstellen.<br />

Aus der Vielfalt an möglichen Verfahren <strong>und</strong> Techniken wurden elf Modellfälle ausgewählt, welche<br />

die genannten Anliegen möglichst weitgehend abdecken. Allen Anlagen ist gemein, dass sie<br />

1. in erheblichem Umfang heimische Rohstoffe einsetzen können,<br />

2. die erzeugten Bioenergieträger in das bestehende Energiesystem integriert werden können<br />

(Wärme, Strom, Substitute für Benzin, Diesel oder Erdgas),<br />

3. innerhalb der nächsten zehn Jahre marktverfügbar sein könnten,<br />

4. das Potenzial besitzen, einen signifikanten Beitrag zur künftigen Energieversorgung zu leisten<br />

(z. B. Rohstoffbasis, Standorte, Produkte),<br />

5. über die Technologie ausreichend Informationen für eine exemplarische Konzeption <strong>und</strong><br />

Bewertung vorhanden sind (u. a. Bilanzdaten der Prozesse).<br />

Eine Übersicht über die ausgewählten Technologieketten gibt Tabelle 1. Insgesamt werden in<br />

dieser Broschüre Modellkonzepte für fünf etablierte dezentrale Technologien, drei innovative dezentrale<br />

Technologien <strong>und</strong> drei innovative Großanlagen vorgestellt. Etablierte Großanlagen, wie


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

z. B. zur Bereitstellung von Biodiesel oder Bioethanol sind in der Gesamtschau nicht enthalten.<br />

Ebenso sind die langfristig interessanten Optionen (z. B. Algen <strong>und</strong> Biowasserstoff) sowie die<br />

Optionen mit der kombinierten stofflich-energetischen Nutzung (Biokohle <strong>und</strong> Bioraffinerien) nicht<br />

dargestellt, weil die Datenbasis für eine entsprechende Beschreibung hier unzureichend ist.<br />

Tab. 1: Einordnung der ausgewählten Technologieketten der Bioenergiebereitstellung<br />

Anlagenart bzw. Technologiekette Hauptprodukt Konversionsart<br />

Etabliert dezentral �<br />

� Kleinfeuerungsanlage + Nahwärmenetz Wärme Direkte Verbrennung<br />

� Biomasseheizkraftwerk mit ORC-Technologie Wärme+Strom Direkte Verbrennung<br />

� Landwirtschaftliche Biogasanlage Strom+Wärme Anaerober Abbau<br />

� Großtechnische Biogaseinspeiseanlage Biomethan Anaerober Abbau<br />

� Landwirtschaftliche Biodieselanlage Biodiesel Pressung/Extraktion/Umesterung<br />

Innovativ dezentral �<br />

� Biogaseinspeiseanlage+Brennstoffzellennutzung Strom Anaerober Abbau<br />

� Biomassevergasungsanlage Wärme+Strom Vergasung<br />

� Dezentrale Bioethanolanlage mit Schlempevergärung Bioethanol Alkoholvergärung<br />

Innovative Großanlage �<br />

� Zentrale lignocellulosebasierte Bioethanolanlage Bioethanol Alkoholvergärung<br />

� Bio-SNG-Anlage Biomethan Vergasung<br />

� Fischer-Tropsch-Diesel-Anlage FT-Diesel Vergasung<br />

Die nachfolgenden Beispiele für Technologiekonzepte enthalten auch Informationen zu benötigten<br />

Brennstoffmengen <strong>und</strong> Transportaufkommen. Rohstoffe für die Bereitstellung von Bioenergie<br />

stehen darüber hinaus in einem Spannungsfeld zwischen Verfügbarkeit, Nutzungskonkurrenzen<br />

<strong>und</strong> ökologische Effekten. Ihre nachhaltige Bereitstellung ist eine zentrale Forderung, die gegenwärtig<br />

sowohl wissenschaftlich diskutiert als auch in den rechtlichen Rahmenbedingungen verankert<br />

wird. In einem ersten Schritt legt hier die EU-Richtlinie zur Förderung der Erneuerbaren<br />

Energien für flüssige Bioenergieträger Nachhaltigkeitskriterien zu Treibhausgaseinsparungen,<br />

Anbauflächen <strong>und</strong> -methoden fest. Gleichwohl zeigt sich auch, dass die Nachhaltigkeitsdebatte<br />

für unterschiedliche Rohstoffe sehr vielseitig ist <strong>und</strong> zum Beispiel für die Biogasgewinnung anderer<br />

Notwendigkeiten bedarf als bei der Bereitstellung flüssiger Bioenergieträger /23/. Die Sicherstellung<br />

der nachhaltigen Rohstoffbasis ist daher ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Konkretisierung<br />

von Bioenergiekonzepten zu berücksichtigen ist.<br />

<strong>11</strong> X BIOENERGIE<br />

Die ausgewählten Technologieketten werden in Form von Technologiesteckbriefen überblicksartig<br />

anhand der folgenden Aspekte charakterisiert:<br />

� Anlagenkonzept (u. a. Kurzbeschreibung Technologie, Wirkungsgrad, Anlagenkomponenten,<br />

Betriebskennzahlen, Infrastrukturbedarf),<br />

� Roh- <strong>und</strong> Reststoffe (u. a. geeignete Rohstoffe, Rohstoffbedarf der Modellanlage, Prozesshilfsstoffe,<br />

Reststoffanfall),<br />

� Ökonomische Parameter (u. a. Investitionskosten, Rohstoffkosten) <strong>und</strong><br />

� Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte (u. a. Emissionen, Wirkungen auf das Landschaftsbild,<br />

Flächenbedarf).<br />

3


4<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Die Definition <strong>und</strong> Spezifizierung der jeweiligen Anlagen erfolgt auf Basis bestehender Anlagen,<br />

Pilotanlagen bzw. <strong>–</strong> bei den Zukunftstechnologien <strong>–</strong> auch auf Gr<strong>und</strong>lage bestehender Konzepte<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse. Dabei wird zunächst allgemein die Technologie mit den einzelnen Verfahrensschritten<br />

beschrieben sowie die Anlagenkomponenten, die prinzipiell möglichen bzw. bereits realisierten<br />

Leistungsbereiche <strong>und</strong> die umsetzbaren Wirkungsgrade dargestellt. Aufbauend darauf<br />

wird im nächsten Schritt zu jeder Technologie eine Modellanlage mit den Betriebskennzahlen,<br />

wie z. B. installierte Leistung definiert. Die weitere Betrachtung der Roh- <strong>und</strong> Reststoffe sowie der<br />

ökonomischen, umweltwirksamen <strong>und</strong> räumlichen Aspekte wird dabei auf die zuvor definierte<br />

Modellanlage angepasst.<br />

In die wirtschaftliche Betrachtung der Modellanlage werden neben den Investitionskosten sowie<br />

variablen <strong>und</strong> fixen Kosten der Anlage auch die Erlöse aus der Einspeisung der erzeugten Energie<br />

(Strom, Wärme, Kraftstoffe) <strong>und</strong> dem Verkauf von Nebenprodukten bzw. Reststoffen einbezogen.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsrechnung erfolgt mit Hilfe der Annuitätenmethode, wobei je nach<br />

Anlage eine Laufzeit der Anlagen von 20 Jahren, ein durchschnittlicher Fremdkapitalanteil von<br />

80 % <strong>und</strong> ein Zinssatz von 6 - 7 % angenommen werden. Für den Arbeitskräftebedarf wird im<br />

Durchschnitt der monetäre Aufwand für einen Ingenieur von 50.000 €/a angenommen. Die Kosten<br />

für Wartung, Reparatur sowie Versicherung <strong>und</strong> Verwaltung betragen entsprechend der<br />

Technologiekette insgesamt zwischen 2 <strong>und</strong> 4 %. Die Kosten für die Bereitstellung der entsprechenden<br />

Substrate sind in Tab. 2 zusammengefasst.<br />

Tab. 2: Substratkosten (Quelle: /7/, /35/, /45/ * Für den Bezug von Bioabfall werden Erlöse erzielt)<br />

Substrat Kosten (* Erlöse) [€/tFM]<br />

Gülle 0 - 3<br />

Maissilage 25 - 35<br />

Getreide-Ganzplanzensilage (GPS) 27 - 37<br />

Getreidekörner<br />

- Roggen<br />

- Weizen<br />

100 - 150<br />

200 - 230<br />

Bioabfall ca. 60*<br />

Holzhackschnitzel 45 - 100<br />

Für die Bereitstellung der Hilfsenergie Strom <strong>und</strong> Wärme werden Großk<strong>und</strong>enpreise von<br />

12 Cent/kWh für Strom bzw. 3 bis 4 Cent/kWh für Wärme angenommen. Für einen Vergleich der<br />

Technologien werden die Strom- bzw. Kraftstoffgestehungskosten (€/kWhel bzw. €/lKSÄ) angegeben.<br />

Da bei den meisten Bioenergietechnologien nicht nur Strom, Wärme oder Kraftstoff allein,<br />

sondern meistens gekoppelt erzeugt wird, erfolgt eine ergänzende Darstellung der Endenergiegestehungskosten<br />

(€/kWhges). Die Erlöse ergeben sich einerseits aus der Einspeisung der erzeugten<br />

Energie <strong>und</strong> andererseits aus dem Verkauf von Nebenprodukten. Die Vergütung des<br />

Stromes erfolgt auf der Basis des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2009 <strong>und</strong> den darin enthaltenen<br />

Vergütungssätzen. Für die Abnahme der Wärme wird analog zu den angenommenen<br />

Großk<strong>und</strong>enpreisen bei der Bereitstellung als Hilfsenergie ein Erlös von 3 bis 4 Cent/kWh angenommen.<br />

Darüber hinaus werden die Erlöse für die verwerteten Nebenprodukte entsprechend<br />

marktüblicher Preise ermittelt.


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

KLEINFEUERUNGSANLAGE + NAHWÄRMENETZ<br />

Leistungsbereich<br />

Der thermische Leistungsbereich von automatisch<br />

beschickten Hackschnitzelfeuerungen reicht von<br />

etwa 30 kW bis in den zweistelligen MW-Bereich.<br />

Wirtschaftlich interessante Lösungen ergeben sich<br />

bei bivalentem Einsatz ab Leistungen des HHS-<br />

Kessels von über 200 kWth. Daher wird häufig versucht<br />

mehrere einzelne Objekte mit kurzen Abständen<br />

über ein Nahwärmenetz zu verbinden <strong>und</strong><br />

gemeinsam zu versorgen.<br />

Anlagenkonzept<br />

Modellanlage<br />

Wirkungsgrad<br />

Anlagenkomponenten Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

� Brennstofflager/-bevorratung inkl. Einbauten<br />

� Brennstoffaustragungssysteme<br />

� Brennstoffzuführung mit Rückbrandsicherung<br />

� Kessel / Feuerungsanlage mit Regelung<br />

� Wärmeübertrager<br />

� Automatische Entaschung<br />

� Rauchgasreinigung/-abführung<br />

� Peripherie (z.B. Wärmespeicher)<br />

� Nahwärmenetz mit Hausübergabestationen<br />

Abb. 3: Holzfeuerungsanlagen<br />

BioRegio Holz Knüll<br />

Heizwasser<br />

Nahwärmenetz<br />

Übergabestation im<br />

Gebäude<br />

Wärme<br />

Brennstoffbereitstellung<br />

Brennstoffaufbereitung<br />

Verbrennung<br />

Ascheentsorgung<br />

Abgasreinigung<br />

Bei der energetischen Nutzung fester Biomasse im hier dargestellten Anlagenkonzept kommen üblicherweise<br />

vollautomatische Festbettfeuerungen mit thermischen Nennleistungen von 200 bis 400 kW zum Einsatz. Als<br />

Brennstoff werden vorrangig Holzhackschnitzel (HHS) <strong>und</strong> nur in seltenen Fällen Holzpellets eingesetzt.<br />

Unter Zufuhr von Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärluft erfolgt dabei stufenweise die Aufheizung <strong>und</strong> Trocknung des<br />

Brennstoffes, die pyrolytische Zersetzung <strong>und</strong> Vergasung des Kohlenstoffs sowie die abschließende Oxidation<br />

der Holzgase. Endprodukte einer vollständigen Oxidation sind Asche <strong>und</strong> Wärme. Die Asche wird automatisch<br />

ausgetragen. Das heiße Reaktionsgas gibt über den häufig mit automatischer Reinigung versehenen<br />

Wärmeübertrager die thermische Energie in das Nahwärmenetz ab.<br />

Ein Pufferspeichersystem kann das Modulationsverhalten des Gesamtsystems deutlich verbessern <strong>und</strong><br />

gleichzeitig als hydraulische Weiche zur Einbindung des <strong>–</strong> meist mit Heizöl oder Erdgas betriebenen <strong>–</strong> Spitzenlastkessels<br />

fungieren. In der Praxis wird die Biomassefeuerung für die Deckung der Gr<strong>und</strong>last mit einer<br />

Nennleistung von 30 bis 40 % der Spitzenlast ausgelegt. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein kleines Wärmenetz,<br />

bestehend aus wärmegedämmten Rohrsystemen in Form eines Strahl- oder Ringnetzes sowie<br />

Hausübergabestationen <strong>und</strong> verbraucherseitige Einrichtungen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> förderpolitischer Anforderungen (z. B.<br />

MAP) erreichen viele der handelsüblichen HHS-<br />

Feuerungen Kesselwirkungsgrade von 90 %.<br />

In der Praxis ist jedoch der Jahresnutzungsgrad<br />

entscheidend, der bei HHS-Feuerungen meist nur<br />

Werte von 75 bis 85 % erreicht (z. B. durch Auskühlverluste<br />

beim Taktbetrieb, Verluste durch unvollständige<br />

Verbrennung).<br />

� Leistung HHS-Feuerung 200 kWth<br />

� Leistung Spitzenlastkessel 420 kWth<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en gesamt 1.450 h/a<br />

� Nutzwärmebedarf 833 MWh/a<br />

� Anteil HHS an Wärmegestehung 80 %<br />

� Trassenlänge 300 m<br />

� Netzverluste 15 %<br />

� Wärmedichte je m Trassenlänge 2.775 kWh/m<br />

5


6<br />

KLEINFEUERUNGSANLAGE + NAHWÄRMENETZ<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßenwegenetz mit Rangiermöglichkeit<br />

LKW<br />

� Anbindung an einen Abnehmer (Nahwärmenetz<br />

sowie Hausübergabestationen)<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

Förderprogramme (Auswahl)<br />

� „Förderung von Biomasseverfeuerungsanlagen“<br />

(BAFA) & „Erneuerbare Energien“ (KfW)<br />

Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen (Auswahl)<br />

� BlmSchG, 1.BlmSchV, TA Luft<br />

Stand der Technik<br />

� ausgereifte, permanent weiterentwickelte, kommerziell<br />

breit verfügbare Technologie<br />

� optimaler Anlagenbetrieb bedarf genauer Abstimmung<br />

der einzelnen Systemkomponenten<br />

� Entwicklungen sind der flexiblere Einsatz verschiedener<br />

Brennstoffsortimente als auch die Integration<br />

von KWK-Prozessen<br />

Speicheroption<br />

Biogene Festbrennstoffe in Form von Holzhackschnitzeln<br />

sind lagerfähige Endenergieträger. Die<br />

mit der Lagerung einhergehenden Risiken (Qualität,<br />

Umwelt, Ges<strong>und</strong>heit, Verlust, Brand etc.) lassen<br />

sich mit geeigneten konstruktiven <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Maßnahmen minimieren.<br />

Für die Brennstofflagerung ist eine Vielzahl verschiedener<br />

Systeme verfügbar. Bei Holzpellets<br />

werden vorrangig Bunker- <strong>und</strong> Gewebesilosysteme<br />

eingesetzt. Möglich sind ebenfalls externe Wechselsilos.<br />

Die Lagerung von Holzhackschnitzeln<br />

erfolgt in der Regel in Lagerräumen im Gebäude<br />

oder in externen Silos oder Vorratsgebäuden. Zusätzlich<br />

sind verschiedene Wechselcontainersysteme<br />

für die Brennstoffbevorratung verfügbar.<br />

Die erzeugte Nutzenergie wird zur Reduzierung von<br />

Taktzeiten <strong>und</strong> Netzverlusten gewöhnlich in Wärmespeichern<br />

zwischengespeichert, derzeit üblicherweise<br />

kurzfristig (max. 24 St<strong>und</strong>en) in wasserbasierten<br />

Speichern. Zusätzlich sind der Einsatz<br />

von Latentwärmespeichern sowie saisonale Speicherkonzepte<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich möglich.<br />

Das Nahwärmenetz kann, in einem gewissen Umfang,<br />

eine weitere Speicheroption darstellen.<br />

Anlagenkonzept<br />

Typischer Anwendungsfall<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

Lastmanagement<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

� Versorgung kommunaler Objekte (Schulkomplexe,<br />

Sporthallen, Verwaltungsgebäude, Kitas etc.)<br />

� Versorgung größerer Gebäudestrukturen im ländlichen<br />

Raum (Bauernhöfe, Landgüter etc.)<br />

� dezentrale Wärmeversorgung, vorwiegend im<br />

ländlichen Raum<br />

� meist als öffentlicher Eigenbetrieb, Zusammenschluss<br />

mehrerer Betreiber (Landwirte) oder als<br />

privatwirtschaftliches Unternehmen betrieben;<br />

weitere mögliche Rechtsformen sind kommunale<br />

GmbH’s sowie Contracting-Modelle<br />

� rechtliche Entkoppelung von Energiebereitstellung<br />

(HHS-Feuerung) <strong>und</strong> Wärmelieferung (Nahwärmenetz)<br />

möglich<br />

HHS-Feuerungen sind für die wärmetechnische<br />

Gr<strong>und</strong>lastversorgung geeignet. Für die Abdeckung<br />

der Spitzenlast werden zumeist Kessel auf<br />

Basis fossiler Energieträger (Öl, Gas) vorbehalten,<br />

die bei ausreichender Dimensionierung auch eine<br />

Systemred<strong>und</strong>anz darstellen können.<br />

Bei geeigneten Voraussetzungen (Wärmeabnahme,<br />

Brennstofflogistik etc.) <strong>und</strong> einer entsprechenden<br />

Wärmespeicherstrategie sind auch monovalente<br />

HHS-Systeme ohne fossile Spitzenlastkessel<br />

denkbar. Derartige Konzepte finden <strong>–</strong> aufgr<strong>und</strong><br />

der schlechten Teillastwirkungsgrade <strong>und</strong><br />

der hohen Kosten von HHS-Feuerungen <strong>–</strong> bisher<br />

im betrachteten Leistungsbereich von über 600<br />

kW Gesamtlast kaum eine praktische Anwendung.<br />

Eine weitere Option kann unter Umständen die<br />

Kaskadenschaltung von Pelletfeuerungen darstellen.<br />

Dabei lässt sich aufgr<strong>und</strong> der guten Teillasteigenschaften<br />

der Kessel ein großer Teil des<br />

jährlichen Nutzwärmebedarfs mit guten Wirkungsgraden<br />

bereitstellen. Nachteilig wirken sich die <strong>–</strong><br />

im Vergleich zu fossilen Kesseln gleicher Leistung<br />

<strong>–</strong> oft dreimal so hohen Anschaffungskosten für<br />

Festbrennstofffeuerungen aus.


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

KLEINFEUERUNGSANLAGE + NAHWÄRMENETZ<br />

Geeignete Rohstoffe Prozesshilfsstoffe<br />

� Holzhackschnitzel<br />

- Waldrestholz<br />

- Holz aus Landschaftspflegemaßnahmen<br />

- Holz von Kurzumtriebsplantagen<br />

- Industrie- <strong>und</strong> Sägerestholz<br />

� Holzpellets<br />

- Qualität DINplus, DIN 51731 oder EN 14961<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Holzhackschnitzel 1.220 Srm/a<br />

Heizöl (für Spitzenlastkessel) 22.900 l/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

Die Klassifizierung von Holzhackschnitzeln erfolgt<br />

sowohl nach der Brennstoffherkunft als auch nach<br />

definierten Messgrößen. Gr<strong>und</strong>lage hierfür bildet<br />

die DIN CEN/TS 14961, in der Kennwerte <strong>und</strong><br />

Klassen für Wasser- <strong>und</strong> Aschegehalt, Korngrößenverteilung,<br />

Schüttraumdichte, Stickstoff- <strong>und</strong> Chlorgehalt<br />

sowie Heiz- bzw. Brennwert der Hackschnitzel<br />

für die energetische Nutzung festlegt werden.<br />

Vielfach findet auch noch die Klassifizierung anhand<br />

der österreichischen Norm M7133 Anwendung.<br />

HHS-Feuerungen sollten auf die eingesetzte Brennstoffqualität<br />

abgestimmt sein <strong>–</strong> je kleiner die Anlage,<br />

desto hochwertiger <strong>und</strong> homogener sollte der<br />

Brennstoff sein. Anlagen ab einem mittleren dreistelligen<br />

kW-Bereich sind i. d. R. robust ausgelegt<br />

<strong>und</strong> können mit minderwertigeren Qualitäten (z. B.<br />

höherer Wasser- <strong>und</strong> Aschegehalt) betrieben werden.<br />

Weitere wichtige Einflussgröße ist die Schüttdichte<br />

des Hackgutes, die neben dem Wassergehalt die<br />

Energiedichte des Brennstoffs <strong>und</strong> damit den Lagerbedarf<br />

bestimmt.<br />

Die Einteilung der Holzpellets kann derzeit nach<br />

den Vorgaben der DIN 51731 oder der DINplus<br />

erfolgen. Seit 2010 gilt europaweit die einheitliche<br />

EN 14961-2 für Holzpellets. In der EU-Norm werden<br />

in drei Klassen A1, A2 <strong>und</strong> B die Anforderungen an<br />

Holzpellets, wie zum Beispiel Länge, Durchmesser,<br />

Asche- <strong>und</strong> Wassergehalt sowie Heizwert definiert.<br />

Rest- <strong>und</strong> Hilfsstoffanfall der Modellanlage<br />

� elektrische Hilfsenergie 12.275 kWh/a<br />

� Asche 9,2 t/a<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

� elektrische Energie der Fördersysteme für<br />

Brennstoff <strong>und</strong> Asche, Feuerung, Pumpen, Abgasförderung<br />

<strong>und</strong> -reinigung etc.<br />

� Hilfsenergiebedarf für die Wärmeerzeugung: 1,0<br />

bis 1,5 % der erzeugten Wärmemenge<br />

� Hilfsenergiebedarf bei Wärmenetzen zusätzlich<br />

0,5 bis 1,0 % der verteilten Wärmemenge<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwand<br />

� Reinigung <strong>und</strong> Pflege durch den Anlagenbetreiber<br />

entweder nach Verschmutzungsgrad oder in<br />

vom Kesselhersteller festgelegten Intervallen;<br />

zusätzliche jährliche Wartung durch Betreiber<br />

oder Fachpersonal<br />

� Personalbedarf für Bedienen, Warten, Reinigen<br />

etc. etwa eine halbe St<strong>und</strong>e pro Betriebstag<br />

� Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungskosten bezogen<br />

auf die jeweilige Investition (in Anlehnung an die<br />

VDI 2067):<br />

- 2,0 %/a bei baulichen Anlagen<br />

- 4,5 %/a bei Festbrennstoffkesseln<br />

- 3,5 %/a bei Heizöl-/Erdgaskesseln<br />

- 1,4 %/a bei Peripheriebauteilen<br />

- 1,0 %/a für das Nahwärmenetz<br />

- 3,0 %/a für die Hausübergabestationen<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

Aschen aus Kleinfeuerungsanlagen für naturbelassene<br />

Brennstoffe können im Allgemeinen im<br />

Unterschied zu Abscheiderstäuben abgekühlt in<br />

der Reststofftonne entsorgt werden.<br />

Prinzipiell können Rostaschen aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Nährstoffgehalte als Dünger in der Forst- <strong>und</strong><br />

Landwirtschaft eingesetzt werden. Dies ist möglich,<br />

sofern die verbleibenden Schwermetallgehalte<br />

<strong>und</strong> das Eluatverhalten die Richtwerte der Düngemittelverordnung<br />

einhalten. Für die Ausbringung<br />

in Wäldern gibt es zusätzliche Regelungen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der geringen anfallenden Mengen <strong>und</strong><br />

der kostenintensiven Ascheanalysen werden<br />

Aschen aus Kleinfeuerungsanlagen bisher fast<br />

ausschließlich über die Reststofftonne entsorgt.<br />

7


8<br />

Kosten<br />

1<br />

KLEINFEUERUNGSANLAGE + NAHWÄRMENETZ<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

� Förderung Anlagetechnik (KfW)<br />

- 6.000 € Für die automatisch beschickte Biomassefeuerung über 100 kW Nennwärmeleistung<br />

mit einem Kesselwirkungsgrad von mindestens 89 % gewährt die KfW ein Darlehen<br />

mit Tilgungszuschuss in Höhe von 20 € je kW <strong>und</strong> 10 € je kW bei Errichtung eines<br />

zusätzlichen Pufferspeichers.<br />

� Förderung Nahwärmenetz (KfW)<br />

- 18.600 € Die Errichtung von Nahwärmenetzen ist förderfähig, wenn im Mittel über das gesamte<br />

Netz ein Mindestwärmeabsatz von 0,5 MWh/m*a nachgewiesen wird. Vor der erstmaligen<br />

Erschließung beträgt die Förderung 80 € sonst 60 € Tilgungszuschuss je<br />

Trassenmeter sowie 1.800 € je Hausanschluss. Bei einem Wärmeabsatz von mehr<br />

als 3 MWh/m*a halbiert sich der Förderhöchstbetrag von 1.000.000 €.<br />

1<br />

Investitionen<br />

Feuerung,<br />

Speicher,<br />

Peripherie<br />

Spitzenlastkessel<br />

0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 Euro 350.000 (netto) 400.000<br />

Fixe <strong>und</strong> variable Kosten<br />

Kapitalkosten<br />

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 Euro/a 70.000 (netto) 80.000<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Gebäude<br />

(Heizzentrale, Brennstofflager)<br />

Be triebsgeb<strong>und</strong>ene<br />

Koste n<br />

Nahwärmeversorgung<br />

(Netz- <strong>und</strong><br />

Übergabestationen)<br />

Brennstoffkosten<br />

Holzhackschnitzel<br />

Planung, Inbetriebnahme<br />

, Sonstiges<br />

Brennstoff-<br />

kosten<br />

He izöl<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Wärmegestehungskosten bei 9,2 Cent/kWh ohne Berücksichtigung<br />

der gesetzlichen Umsatzsteuer für die Errichtung der Anlage (10,3 Cent/kWh bei Berücksichtigung der<br />

USt.) inkl. der Förderung <strong>und</strong> ohne mögliche Baukostenzuschüsse für die Anbindung von Abnehmern <strong>und</strong><br />

die Errichtung der dazugehörigen Hausanschlussstationen.<br />

Hilfs- <strong>und</strong><br />

Restoffe


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Emissionen Wirkung auf Landschaftsbild<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Kleinfeuerung: 28 g CO2-Äq./kWhth /2/<br />

� Fossile Referenz Erdgas Wärme: 248 g CO2-<br />

Äq./kWhth /2/<br />

� Einsparung: 88 %<br />

� Im Unterschied zur fossilen Wärmebereitstellung<br />

werden den holzartigen Bioenergieträgern deutlich<br />

geringere Klimagasemissionen bescheinigt.<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� Schwefeldioxid, Stickoxide, Staub, Kohlenstoffmonoxid<br />

etc.<br />

� Die emittierten Feinstäube bei der Holzverbrennung<br />

werden seit einiger Zeit verstärkt diskutiert.<br />

Zulässige Schadstoffemissionen werden<br />

durch gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt.<br />

Für Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung<br />

bis 1.000 kW gilt die 1. BImSchV <strong>und</strong> für<br />

Großanlagen über 1.000 kW die TA Luft.<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Quellen:<br />

/1/, /2/, /15/, /16/, /24/, /31/, /44/<br />

KLEINFEUERUNGSANLAGE + NAHWÄRMENETZ<br />

Hackschnitzel ca. 20 Fahrten/Jahr 1)<br />

1) LKW mit zwei mobilen Hackschnitzelcontainern je<br />

Fahrt <strong>und</strong> einem Füllvolumen von 35 m³<br />

Reststoffe<br />

Asche 2) ca. 2 Fahrten/Jahr 3)<br />

ca. 30 Müllgroßbehälter/Jahr 4)<br />

ca. 125 Abfalltonnen/Jahr 5)<br />

2)<br />

je nach Verdichtung der Asche <strong>und</strong> Aschegehalt<br />

der Brennstoffe<br />

3) 3<br />

LKW mit Hänger (10 - 15 m ), wird allerdings<br />

mehrheitlich in der Reststofftonne entsorgt<br />

4)<br />

Inhalt 1.100 Liter<br />

5) Restabfalltonne (240 l)<br />

� Standzeiten: Die Verwendung von Waldrestholz<br />

<strong>und</strong> Landschaftspflegeholz wirkt sich nicht<br />

auf die Umtriebszeiten der Wälder aus, da es<br />

sich hierbei i. d. R. um Reste aus Pflegemaßnahmen<br />

handelt. Eine Ausnahme stellt der Anbau<br />

von Holz auf Kurzumtriebsplantagen dar.<br />

Diese werden bisher aber nur marginal genutzt.<br />

� Wuchshöhe: Wie oben erwähnt, handelte es<br />

sich beim derzeit eingesetzten Waldrestholz<br />

<strong>und</strong> Landschaftspflegeholz um Reststoffe <strong>und</strong><br />

nicht um Anbaubiomasse.<br />

Flächenbedarf<br />

� Heizzentrale:<br />

- Genutzt werden in der Regel größere bestehende<br />

oder extra errichtete Heizungszentralen.<br />

- Bei größeren Anlagen werden in der Regel<br />

Heizraumhöhen von mindestens drei Metern<br />

benötigt.<br />

- Für Anlagenwartung <strong>und</strong> Reinigungsarbeiten<br />

ist ausreichend Platz vorzusehen.<br />

- Der Platzbedarf ist durch Feuerung, Wärmespeicher<br />

<strong>und</strong> Lagerung höher als bei fossilen<br />

Systemen.<br />

� Brennstofflagerung:<br />

- sollte sich nach Möglichkeit in unmittelbarer<br />

räumlicher Nähe zur Heizzentrale befinden<br />

(keine komplizierte <strong>und</strong> teure Fördereinrichtungen<br />

erforderlich)<br />

- Der Flächenbedarf hängt sehr stark von den<br />

Anlieferungsintervallen ab.<br />

- Modellanlage: Bei einem Brennstoffbedarf<br />

von 1.220 Srm/a <strong>und</strong> dem Einsatz von drei<br />

mobilen Hackschnitzelcontainern (jeweils<br />

zwei werden gewechselt, der dritte verbleibt)<br />

ergibt sich ein Platzbedarf von ca. 90 m² für<br />

Container zuzüglich der Rangierfläche für die<br />

Anlieferung.<br />

9


Leistungsbereich<br />

Wirkungsgrad<br />

Der installierte, elektrische Leistungsbereich von<br />

Biomasse-HKW mit ORC-Prozess liegt derzeit<br />

zwischen 0,3 <strong>und</strong> 2,4 MWel. Hierbei kommen HHS-<br />

Feuerungskessel mit einer Feuerungswärmeleistung<br />

von 1,5 bis 20 MW zum Einsatz.<br />

10<br />

BIOMASSEHEIZKRAFTWERK MIT ORC-TECHNOLOGIE<br />

Abb. 4: Oben: ORC-HKW in Schöneck/Vogtland,<br />

Unten: ORC-Modul<br />

Anlagenkonzept<br />

Wirkungsgrad<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Im kleinen <strong>und</strong> mittleren Leistungsbereich stellen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) mit ORC-<br />

Prozess eine technische Alternative zum traditionellen Dampf-Kraft-Prozess dar. Die ORC-Technologie<br />

(Organic Rankine Cycle) basiert auf einem dem Wasser-Dampf-Prozess ähnlichen Verfahren mit dem Unterschied,<br />

dass anstelle von Wasser ein organisches Arbeitsmedium verwendet wird. ORC-Anlagen werden<br />

insbesondere für die Nutzung fester Biomasse zur dezentralen Erzeugung von Strom <strong>und</strong> zur Gr<strong>und</strong>lastabdeckung<br />

eines Nutzwärmebedarfs eingesetzt.<br />

Um den wirtschaftlichen Betrieb einer ORC-Anlage zu gewährleisten, sollte eine hohe Anzahl an Jahresvollbenutzungsst<strong>und</strong>en<br />

(mindestens 5.500 St<strong>und</strong>en, z. B. Wärmeversorgung von Klinikzentren, Freizeitbädern)<br />

angestrebt werden. Vorwiegend kommt die Rostfeuerung als Holzkesseltechnologie zum Einsatz. Rostfeuerungen<br />

erlauben in Bezug auf Stückigkeit sowie Asche- <strong>und</strong> Wassergehalt geringe Brennstoffqualitäten, da<br />

die Verweilzeiten des Brennstoffes <strong>und</strong> die Verbrennungsluftströme den Brennstoffeigenschaften über einen<br />

weiten Bereich angepasst werden können. Als Wärmeträgermedium zwischen Holzfeuerung <strong>und</strong> ORC-<br />

Prozess kommt Thermoöl zum Einsatz. Mittels der durch das Thermoöl an den ORC-Prozess übertragenen<br />

Wärme wird ein organisches Arbeitsmedium (Silikonöl) verdampft. Dieser Dampf wird in einer Turbine entspannt.<br />

Die dabei verrichtete mechanische Arbeit wird in einem Generator in elektrische Energie umgewandelt.<br />

Die entstehende Abwärme wird über einen Regenerator (Wärmerückgewinnung) einem Kondensator<br />

zugeführt <strong>und</strong> kann anschließend als Nahwärme eingesetzt werden. Der ORC-Prozess kann so ausgelegt<br />

werden, dass Heißwasser-Vorlauftemperaturen zwischen 80 <strong>und</strong> 100°C gefahren werden können. Die Erzeugung<br />

von Prozessdampf ist hierbei nicht möglich. Das bei der Verbrennung entstandene Abgas wird<br />

anschließend in einem Multizyklonfilter <strong>und</strong>/oder Elektrofilter entstaubt <strong>und</strong> anschließend der Abgaskondensationsanlage<br />

zugeführt. Dadurch wird nicht nur ein wesentlicher Teil der Wärme zurückgewonnen, sondern<br />

auch Partikel ausgefiltert.<br />

In Abhängigkeit von der Technologie <strong>und</strong> Wärmeauskopplung<br />

beträgt der elektrische Wirkungsgrad<br />

von Biomasse-HKW mit ORC-Technologie 12 -<br />

15 %. Der thermische Wirkungsgrad der Gesamtanlage<br />

kann bis zu 70% erreichen.


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOMASSEHEIZKRAFTWERK MIT ORC-TECHNOLOGIE<br />

Anlagenkomponenten<br />

� Brennstofflager/-bevorratung inkl. Einbauten<br />

� Brennstoffaustrag <strong>und</strong> -zuführung mit Rückbrandsicherung<br />

� Feuerungsanlage <strong>und</strong> Thermoölkessel<br />

� ORC-Modul mit Turbine <strong>und</strong> Generator<br />

� automatische Entaschung<br />

� Rauchgasreinigung/-abführung<br />

� Trafostation/ Peripherie zur Stromeinspeisung<br />

� Peripherie zur Einbindung in ein Nahwärmenetz<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßenwegenetz (LKW-<br />

Tauglichkeit)<br />

� Anschluss an das Stromnetz zur Einspeisung<br />

� Anbindung an ein Nahwärmenetz, bevorzugt<br />

werden industrielle Abnehmer oder bspw. Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> Freizeitbäder, da somit eine kontinuierliche<br />

Wärmeabnahme über das gesamte<br />

Jahr gesichert ist<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwand<br />

� Wartungsaufwand abhängig von Anlagengröße,<br />

Brennstoffqualität, Anlagenalter, Herstellervorgaben<br />

� Wartungsaufwand → ca. 14 h/Woche<br />

� jährliche Revision → vier bis sechs Wochen<br />

� geringer Wartungsaufwand <strong>und</strong> Störanfälligkeit<br />

beim ORC-Modul<br />

Stand der Technik<br />

� etablierte Technologie in Hinblick auf die Bereitstellung<br />

des Brennstoffes sowie der Verbrennungsanlagen<br />

� beginnende Langzeiterfahrung für den Betrieb<br />

der Stromerzeugungseinheit im Biomassesektor<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� EEG, KWKG, BiomasseV<br />

� MAP<br />

� 4. BImSchV<br />

� TA Luft<br />

Modellanlage<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

� Feuerungswärmeleistung 7.700 kWFWL<br />

� Kessel-Nutzwärmeleistung 6.600 kWth<br />

� Nutzwärmeleistung (inkl. Abgas-<br />

kondensation) 5.400 kWth<br />

� ORC-Nennleistung 1.000 kWel<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 5.500 h/a<br />

� Stromerzeugung 5.500 MWh/a<br />

� Nutzwärmeerzeugung 29.600 MWh/a<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

� Der Trend geht, forciert durch das EEG, zu<br />

dezentralen Anlagen des kleineren bis mittleren<br />

Leistungsbereiches (0,5 - 2 MWel).<br />

� v. a. Beteiligungsgesellschaften, GmbH & Co.<br />

KG<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Für den Betrieb werden ca. 1,5 Vollzeitarbeitskräfte<br />

benötigt (abhängig von der Größe).<br />

Speicheroption<br />

� Speicherung des Brennstoffes zur Deckung des<br />

Brennstoffbedarfs<br />

� begrenzte Speichermöglichkeiten für Wärme<br />

möglich, z. B. in Form eines Warmwasserspeichers<br />

Lastmanagement<br />

� wärmegeführter Betrieb<br />

� Die Abdeckung der Gr<strong>und</strong>last zur Wärmebereitstellung<br />

erfolgt durch den Biomassekessel.<br />

� Bei dieser Technologie kann die Spitzenlast<br />

mittels Kessel auf Basis fossiler Brennstoffe,<br />

z. B. Öl <strong>und</strong> Gas, abgedeckt werden.<br />

<strong>11</strong>


12<br />

BIOMASSEHEIZKRAFTWERK MIT ORC-TECHNOLOGIE<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� Holzhackschnitzel<br />

- Waldrestholz<br />

- Holz aus Landschaftspflegemaßnahmen<br />

- Holz von Kurzumtriebsplantagen<br />

- Industrie- <strong>und</strong> Sägerestholz<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Holzhackschnitzel (Frischmasse) ca. 50.000 Srm/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� funktionsfähig bei Hackschnitzeln unterschiedlicher<br />

Wassergehalte (in der Regel: 35 - 50 %<br />

Waldrestholz)<br />

� Ohne Abgaskondensation würde mit steigendem<br />

Wassergehalt der feuerungstechnische Wirkungsgrad<br />

der Anlage sinken.<br />

� Bei Einsatz von Landschaftspflegeholz wird ein<br />

Brennstoffanteil von mindestens 20 % qualitativ<br />

hochwertiger Waldholzhackschnitzel empfohlen,<br />

um die Kesseltechnik zu schonen.<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� ORC-Prozess: Thermoöl <strong>und</strong> Silikonöl<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Rost- <strong>und</strong> Zyklon-/Filterasche<br />

(aus Verbrennungsprozess<br />

<strong>und</strong> Multizyklon/Elektrofilter)<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

ca. 450 t/a<br />

� elektrische Hilfsenergie 800 MWh/a<br />

� Rostasche kann im Baugewerbe oder als Dünger<br />

gemäß Dünge-VO eingesetzt werden, sofern<br />

die verbleibenden Schwermetallgehalte<br />

<strong>und</strong> das Eluatverhalten der Asche die Richtwerte<br />

einhält. Hierfür ist die Freigabe durch die<br />

B<strong>und</strong>esländer erforderlich. In der Praxis wird<br />

die Asche derzeit in der Regel jedoch deponiert.<br />

� Zyklon- <strong>und</strong> Flugasche wird u. a. als Füllstoff<br />

im Bergversatz eingesetzt, ansonsten ist eine<br />

kostenpflichtige Deponierung gemäß der Deponieverordnung<br />

erforderlich.<br />

Der Strom der Modellanlage wird nach EEG vergütet. Die Wärme wird zu marktüblichen Preisen ab Heizwerk<br />

von ca. 3 bis 4 Cent/kWhth veräußert.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Stromgestehungskosten ohne Investitionskostenförderung bei<br />

ca. 16 bis 17 Cent/kWhel. Die Personalkosten werden mit ca. 35 % der betriebsgeb<strong>und</strong>enen Kosten kalkuliert.<br />

Die Endenergiegestehungskosten (gekoppelte Strom- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung) betragen ca. 3 bis 4 Cent/<br />

kWhges.


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOMASSEHEIZKRAFTWERK MIT ORC-TECHNOLOGIE<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Holz-HKW: 128 g CO2-Äq./kWhel /2/<br />

� Fossile Referenz: Erdgas HKW 649 g CO2-<br />

Äq./kWhel /2/<br />

� Einsparung: 80 %<br />

� Im Unterschied zur fossilen Wärmebereitstellung<br />

werden den holzartigen Bioenergieträgern deutlich<br />

geringere Klimagasemissionen bescheinigt.<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� Schwefeldioxid, Stickoxide, Staub, Kohlenmonoxid<br />

etc.<br />

� Die emittierten Feinstäube bei der Holzverbrennung<br />

werden seit einiger Zeit verstärkt diskutiert.<br />

Zulässige Schadstoffemissionen werden durch<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt. Für<br />

Anlagen mit einer Feuerungswärmeleistung bis<br />

1.000 kW gilt die 1. BImSchV, für Großanlagen<br />

über 1.000 kW die TA Luft. Für Anlagen über<br />

1.000 kW sind sek<strong>und</strong>äre Staubabscheider etabliert.<br />

� Die Grenzwerte nach TA Luft sind bei dieser<br />

Anlage einzuhalten, da sie eine Genehmigung<br />

nach 4. BImSchV benötigt.<br />

Quellen:<br />

/2/, /15/, /17/, /24/, /31/, /48/<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeiten:<br />

Die Verwendung von Waldrestholz bzw. Landschaftspflegeholz<br />

wirkt sich nicht auf die Umtriebszeiten<br />

der Wälder etc. aus, da es sich<br />

hierbei um Reste der Pflegemaßnahmen <strong>und</strong><br />

nicht um Anbaubiomasse handelt. Im Gegensatz<br />

dazu handelt es sich bei Kurzumtriebsplantagen<br />

um eigens für die energetische Nutzung<br />

angebaute Biomasse. Diese Dauerkulturen<br />

weisen eine Nutzzeit von 20 Jahren auf<br />

<strong>und</strong> können in diesem Zeitraum drei- bis<br />

sechsmal geerntet werden.<br />

� Wuchshöhe:<br />

KUP erreicht entsprechend des Ernteturnus<br />

<strong>und</strong> der Pflanzenart eine Wuchshöhe von<br />

sechs bis acht Metern.<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Kesselhaus ca. 500 - 700 m²<br />

Außenanlage ca. 300 - 500 m²<br />

Gesamt ca. 800 - 1.200 m²<br />

Lagerbedarf<br />

Hackschnitzel ca. 750 m²<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Hackschnitzel ca. 600 1) - 800 2) Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Asche ca. 65 3) Fahrten/Jahr<br />

1) 2)<br />

Sattelzug (90 - 100 m³), LKW mit Container (80 m³)<br />

3)<br />

LKW mit 7 m³-Mulde<br />

13


14<br />

Abb. 5: Biogasanlage Altentreptow<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIOGASANLAGE<br />

Leistungsbereich<br />

Anlagenkonzept<br />

Die Biogastechnologie nutzt die biochemische Konversion<br />

von Biomasse zu methanreichem Biogas im<br />

anaeroben <strong>und</strong> feuchten Milieu. Zu Beginn des prozessbiologisch<br />

vierstufigen Abbauprozesses werden<br />

die komplexen Verbindungen (Kohlenhydrate, Eiweiße,<br />

Fette) in deren Monomere zerlegt <strong>und</strong> anschließend<br />

über weitere Zwischenprodukte in Biogas <strong>und</strong><br />

die nicht abbaubaren Komponenten in Gärrest umgewandelt.<br />

Das Biogas besteht in Abhängigkeit vom<br />

eingesetzten Rohstoff aus 50 - 75 % CH4, 25 - 45 %<br />

CO2, 2 - 7 % Wasserdampf <strong>und</strong> weiteren Spurengasen.<br />

Modellanlage<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Wirkungsgrad Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Landwirtschaftliche Biogasanlagen weisen einen<br />

elektrischen Brutto-Wirkungsgrad von r<strong>und</strong> 39 %<br />

(38 - 41 %) auf. Wird die anfallende Wärme genutzt,<br />

so kann ein Gesamtwirkungsgrad der Nutzung<br />

des Biogases von 77 - 83 % erreicht werden.<br />

Die Kapazität einer Biogasanlage ergibt sich aus<br />

der Generatorleistung des BHKW <strong>und</strong> erstreckt sich<br />

von einigen kWel bis zu 5 MWel, wobei es sich dann<br />

um industrielle Anlagen handelt. Die durchschnittliche<br />

Anlagengröße in Deutschland liegt derzeit<br />

(Ende 2009) bei 360 kWel.<br />

Rohstoffbereitstellung<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

Biogasanlage<br />

(biochemischer Umwandlungsprozess)<br />

Biogas Gärrest<br />

Biogasaufbereitung<br />

(Entschwefelung)<br />

(Trocknung)<br />

Verstromung im BHKW<br />

Strom Wärme<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

Gärrestlager<br />

Dünger<br />

Ausbringung auf<br />

landwirtschaftliche<br />

Flächen<br />

Im Hinblick auf die energetische Nutzung ist der Methangehalt des Biogases entscheidend, da nur dieser<br />

Bestandteil im nach geschaltetem Blockheizkraftwerk (BHKW) in Strom umgewandelt werden kann. In der<br />

Regel ist vor der Nutzung eine Entschwefelung <strong>und</strong> Trocknung des Biogases notwendig. Der Gärrest wird<br />

vor der stofflichen Nutzung als Dünger in einem Gärrestlager zwischengespeichert. Dabei entsteht weiterhin<br />

eine geringe Menge an Biogas, die dem Gasspeicher zugeführt wird.<br />

Bereitstellung von<br />

Endenergie<br />

Strom 500 kWel 3.900 MWhel/a 1)<br />

Wärme 560 kWth 4.400 MWhth/a 1)<br />

1) Langjähriges Mittel aus Gasertragsrechnungen, kann<br />

bis zu 20 % übertroffen werden<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>enzahl 7.800 h/a


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIOGASANLAGE<br />

Anlagenkomponenten<br />

� Rohstoffanlieferung <strong>und</strong> -lagerung<br />

� Dosiereinrichtung zur Einbringung der Rohstoffe<br />

in den Fermenter mit integrierter Waage<br />

� zwei Hauptfermenter à 2.000 m³ <strong>und</strong> ein Nachgärbehälter,<br />

ggf. Vorgrube wenn Gülle vergoren<br />

wird<br />

� ein Gärrestlager (gasdicht abgedeckt) à 5.000 m³<br />

� BHKW-Container (500 kWel)<br />

� drei Gasspeicher ausgebildet als Traglufthauben<br />

auf Fermentern <strong>und</strong> Nachgärbehältern<br />

� Biogasaufbereitung (Entschwefelungs- <strong>und</strong> Trocknungsanlage)<br />

� Technikzentrale, Notfackel<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßen- <strong>und</strong> Feldwegenetz<br />

� Anschluss an das Stromnetz zur Einspeisung<br />

� Anbindung an einen Wärmeabnehmer, z. B.<br />

Nahwärmenetz<br />

Stand der Technik<br />

� ausgereifte, permanent weiterentwickelte, kommerziell<br />

breit verfügbare Technologie<br />

� Für einen soliden Anlagenbetrieb bedarf es der<br />

Abstimmung zwischen den einzelnen Systemkomponenten.<br />

� Trends sind im flexibleren Einsatz verschiedener<br />

Substratsortimente als auch bei der Integration<br />

von KWK-Prozessen erkennbar.<br />

Speicheroption<br />

� Die Speicherung von Biogas in einem Gasspeicher<br />

(gasdicht, über- <strong>und</strong> unterdrucksicher, medien-,<br />

UV-, temperatur- <strong>und</strong> witterungsbeständig)<br />

ist eine bewährte Technologie. Folgende<br />

Speicherarten kommen in Frage:<br />

- Niederdruckspeicher: Gängige Speicherart,<br />

dabei erfolgt die Speicherung im Gasraum der<br />

Fermenter/Gärrestlager unterhalb des Foliendaches<br />

<strong>und</strong>/oder in gesonderten Folienspeichern<br />

in einschaliger Ausführung oder mit<br />

Tragluftdach.<br />

- Mittel- <strong>und</strong> Hochdruckspeicher: Stahldruckbehälter<br />

oder -flaschen; aufgr<strong>und</strong> hohen Betriebsaufwandes,<br />

hoher Investitionskosten <strong>und</strong><br />

zusätzlichem Energiebedarf sehr seltener Einsatz.<br />

Anlagenkonzept<br />

Typischer Anwendungsfall/Rechtsform<br />

� dezentral, vor allem im ländlichen Raum<br />

� Gemeinschaftsanlagen mehrerer Landwirte<br />

oder Integration in einem vorhandenen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb, der als e. G., GmbH &<br />

Co. KG oder GbR betrieben wird. Zunehmend<br />

Betriebsgesellschaften im Besitz von technischen<br />

Werken, Energieversorgern, Investmentfonds<br />

<strong>und</strong> anderen nicht-agrarorientierten Unternehmen<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Der Arbeitsaufwand für den Anlagenbetrieb <strong>und</strong><br />

die Wartung ist abhängig von der installierten<br />

Leistung <strong>und</strong> beträgt bei 500 kWel 1.300 Akh/a.<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwand<br />

� Aufwand für Wartungen <strong>und</strong> Reparaturen:<br />

3,5 Akh/Woche<br />

� Aufwand für Störungsbeseitigung:<br />

2,5 Akh/Woche<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� Stromvergütung über das EEG<br />

� Förderung von Bioenergieprojekten durch zinsgünstige<br />

Kredite der KfW<br />

� diverse Projektförderungen durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

Länder für innovative Konzepte<br />

� Anlagengenehmigung nach Baurecht (oder<br />

B<strong>und</strong>esimmissionsschutzgesetz, ggf. ist eine<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig)<br />

� Beim Einsatz von Gülle muss außerdem die<br />

EU-Hygiene-Verordnung bzw. ihre Umsetzung<br />

in nationales Recht (Tierische Nebenprodukte-<br />

Beseitigungsgesetz) beachtet werden.<br />

� Liegt kein Seuchenfall oder -verdacht vor, sind<br />

Wirtschaftsdünger von der gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Pflicht zur Hygienisierung ausgenommen.<br />

Lastmanagement<br />

� Biogas ist für die Gr<strong>und</strong>laststromerzeugung<br />

geeignet.<br />

� Diese Technologie ist ebenso für die Erzeugung<br />

der Spitzenlast geeignet, da Biogas technisch<br />

einfach <strong>und</strong> verlustarm gespeichert werden<br />

kann. In diesem Fall sind ein ausreichend<br />

großes Gasspeichervolumen <strong>und</strong> ein direkt ansteuerbares<br />

BHKW notwendig. In der Praxis<br />

hat die Spitzenlaststromerzeugung jedoch<br />

noch keine Bedeutung.<br />

15


16<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIOGASANLAGE<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� landwirtschaftliche Reststoffe (tierische sowie<br />

pflanzliche Herkunft), v. a. Gülle<br />

� Nachwachsende Rohstoffe, v. a. Mais, Ganzpflanzensilage<br />

(z.B. Roggen-GPS), Gras<br />

� kommunale <strong>und</strong> industrielle organische Rückstände<br />

(Lebensmittelindustrie, Bioabfall etc.)<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Maissilage ca. 6.820 t/a<br />

Roggen-GPS ca. 3.030 t/a<br />

Schweinegülle ca. 5.300 t/a<br />

Gesamt ca. 15.150 t/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� Silagequalität ähnlich der Milchvieh- bzw. Rinderfütterung,<br />

d. h. nicht verschimmelt oder verdorben<br />

sowie die vorsorgliche Entfernung unerwünschter<br />

Fremdstoffe (Steine, Metallstücke,<br />

Plastik, etc.) <strong>und</strong> nicht abbaubarer Stoffe (Holz,<br />

Sand etc.)<br />

� keine Belastung der Gülle mit Antibiotika <strong>und</strong><br />

anderen Hemmstoffen<br />

� Gewährleistung von Homogenität der eingesetzten<br />

Rohstoffe zur Vermeidung von Schwankungen<br />

in der Substratzusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />

Schwankungen in der Gasproduktion/-qualität<br />

� Konzentration der Schwermetallgehalte im Rahmen<br />

der gültigen Grenzwerte, Mengenreduktion<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Aufkonzentration durch<br />

Vergärung beachten<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� ggf. Eisensalze zur chemischen Entschwefelung<br />

� ggf. Spurenelementmischungen zur Supplementierung<br />

bei Monovergärungen (z. B. nur Maissilage)<br />

� ggf. Enzymmischungen<br />

� Motoröl<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Gärrest ca. <strong>11</strong>.350 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen unter Beachtung der rechtlichen<br />

Vorschriften<br />

� Es ist ein Zwischenlager notwendig, da laut<br />

Dünge-VO die Ausbringung zwischen 01.<strong>11</strong>. <strong>und</strong><br />

31.01. <strong>und</strong> bei schneebedecktem, tiefgefrorenem<br />

oder wassergesättigtem Boden rechtswidrig<br />

ist, i. d. R. werden 180 Tage Lagerkapazität gefordert.<br />

� Für die Ausbringung werden ca. 450 - 660 ha<br />

Fläche benötigt (bei 100 - 150 kg Nges/ha bzw.<br />

17 - 25 m³ Gärrest/ha).


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Kosten<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIOGASANLAGE<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Biogas: 297 - 312 CO2-Äq./kWhel /2/<br />

� Fossile Referenz Strommix 691 g CO2-Äq./kWhel<br />

/2/<br />

� Einsparung: 42 - 45 %<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� Ammoniak: Erhöhung um 25 % (von 2<strong>11</strong> auf<br />

263 g NH3/m³) bei Ausbringung von vergorener<br />

gegenüber unvergorener Gülle; mittels Optimierung<br />

der Ausbringungstechnik <strong>und</strong> schneller Einarbeitung<br />

kann dies deutlich reduziert werden.<br />

� Verbrennung im BHKW: Kohlenmonoxid, Stickoxide,<br />

Schwefeloxide, Formaldehyd, Methan,<br />

Staub/Ruß<br />

� TA Luft: Emissionsgrenzwerte werden nicht immer<br />

sicher eingehalten; 500 kW-Leistungsklasse<br />

nach TA Luft nicht genehmigungspflichtig, Grenzwerte<br />

dienen als Richtwerte bei der Betreiberprüfung<br />

� Sonstige: Im Vergleich zu unbehandelter Gülle<br />

deutliche Reduzierung der Geruchsemissionen<br />

<strong>und</strong> Verbesserung der Pflanzenverträglichkeit bei<br />

Ausbringung des Gärrestes.<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeiten: Silomais (Mitte April/Anfang Mai bis<br />

Mitte September/ Anfang Oktober), Roggen (April<br />

bis August)<br />

� Wuchshöhe: Mais (150 - 200 cm), Roggen (150 -<br />

200 cm)<br />

Quellen:<br />

/2/, /10/, /17/, /18/, /33/<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Es wird angenommen, dass die Gülle vor Ort anfällt <strong>und</strong> daher voraussichtlich keine Rohstoffbereitstellungskosten<br />

dafür anfallen.<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Der Strom der Modellanlage wird nach EEG vergütet. Die Wärme wird zu marktüblichen Preisen abgegeben.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Stromgestehungskosten bei ca. 15,6 bis 17 Cent/kWhel <strong>und</strong> die<br />

Endenergiegestehungskosten (Strom <strong>und</strong> Wärme) bei ca. 7,3 bis 8 Cent/kWh.<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Silo ca. 3.300 m²<br />

Anlage (ohne Silo) ca. 7.200 m²<br />

Gesamt ca. 10.500 m²<br />

Lagerbedarf<br />

Maissilage ca. 2.300 m²<br />

Roggen-GPS ca. 900 m²<br />

Gesamt ca. 3.300 m²<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Maissilage ca. 560 2) - 840 3) Fahrten/Jahr<br />

Roggen-GPS ca. 220 2) - 330 3) Fahrten/Jahr<br />

Schweinegülle ca. 210 4) - 500 5) Fahrten/Jahr<br />

Gesamt ca. 990 - 1.670 Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Gärrest ca. 470 4) - 500 5) Fahrten/Jahr<br />

2) Allzweckkipper (22 m³ bzw. 7,5 t), 3) Silieranhänger<br />

(33 m³ bzw. <strong>11</strong>,5 t), 4) Güllefass (24 m³), 5) Güllefass<br />

(10 m³)<br />

17


Abb. 6: Biomethananlage<br />

18<br />

GROßTECHNISCHE BIOGASEINSPEISEANLAGE<br />

Wirkungsgrad<br />

Typischer Anwendungsfall<br />

Anlagenkonzept<br />

Die Technologiekette besteht aus den beiden Verfahrensschritten<br />

Biogaserzeugung <strong>und</strong> Biogasaufbereitung mit<br />

Einspeisung ins Erdgasnetz. Im ersten Verfahrensschritt<br />

wird unter anaeroben Bedingungen die Biomasse zu Biogas<br />

<strong>und</strong> Gärrest abgebaut.<br />

Leistungsbereich<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Mittels geeigneten Aufbereitungsverfahren wird anschließend das Biogas zu Biomethan aufbereitet, mit dem<br />

Ziel eine Qualität entsprechend des Erdgases (CH4-Gehalt: 86 - 98 %) zu erreichen. Hierzu zählen unter<br />

anderem Kondensatabscheidung, Staubfilterung, Entschwefelung, CH4-Anreicherung <strong>und</strong> die Abtrennung<br />

von weiteren Gasbegleitstoffen, z. B. Halogenkohlenwasserstoffe, Siloxane <strong>und</strong> Ammoniak. Das Biomethan<br />

kann in das Erdgasnetz eingespeist werden <strong>und</strong> als Substitut für das Erdgas zur Wärme- <strong>und</strong> Stromerzeugung<br />

sowie als Kraftstoff verwendet werden. Die in diesem Steckbrief konzipierte Modellanlage betrachtet<br />

die Kraftstoffnutzung.<br />

In Abhängigkeit vom eingesetzten Rohstoff <strong>und</strong> der<br />

Auslegung der einzelnen Verfahrensschritte beträgt<br />

der Netto-Gesamtwirkungsgrad 43 - 86 % bezogen<br />

auf das produzierte Biogas.<br />

NawaRo-Vergärungsanlage auf der Basis verschiedener<br />

Energiepflanzen in der Leistungsgröße<br />

von 350 bis 700 Nm³ Rohgasproduktion pro St<strong>und</strong>e<br />

mit Druckwasserwäsche, Druckwechseladsorption<br />

oder Aminwäsche zur Gasaufbereitung <strong>und</strong><br />

Einspeisung in ein 16 bar-H-Gasnetz nach vorheriger<br />

Brennwertkonditionierung mit Propan. Gasnutzung<br />

als Mix aus KWK, Kraftstoff <strong>und</strong> Wärme.<br />

Modellanlage<br />

Der Leistungsbereich einer Biogaseinspeiseanlage<br />

liegt bei ca. 1 - 10 MWBiomethan. Dies entspricht ca.<br />

800.000 - 7.800.000 m³N/a.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

Bereitstellung<br />

von Endenergie<br />

Biomethan 10 MWBio-CH4 83 GWhBio-CH4/a<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 8.300 h/a


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

GROßTECHNISCHE BIOGASEINSPEISEANLAGE<br />

Anlagenkomponenten<br />

� Rohstoffanlieferung <strong>und</strong> -lagerung<br />

� Biogastechnologie<br />

- Einbringtechnik in den Fermenter<br />

- Fermenter (Hauptfermenter <strong>und</strong> Nachgärer)<br />

- Gärrestlager<br />

� Technik zur Aufbereitung des Biogases <strong>und</strong><br />

Einbringung ins Erdgasnetz<br />

- Staub- <strong>und</strong> Wasserabscheidung, Entschwefelung,<br />

CO2-Abtrennung<br />

- Einspeisetechnik ins Erdgasnetz (Verdichter<br />

<strong>und</strong>/oder Druckregel- <strong>und</strong> Messanlagen)<br />

- Anschluss an das Erdgasnetz in Form einer<br />

Hochdruck-Ferngasleitung<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßen- <strong>und</strong> Feldwegenetz<br />

(LKW-Tauglichkeit)<br />

� ggf. Anbindung an das Schienennetz<br />

� Anbindung an das Erdgasnetz zur Einspeisung<br />

des Biomethans<br />

Speicheroption<br />

� Die Speicherung von Biogas in Gasspeicher<br />

(gasdicht, druckfest, medien-, UV-, temperatur-<br />

<strong>und</strong> witterungsbeständig) ist eine bewährte<br />

Technologie <strong>und</strong> folgende Speicherarten kommen<br />

in Frage<br />

- Niederdruckspeicher: gängige Speicherart,<br />

i. d. R. Folienspeicher<br />

- Mittel- <strong>und</strong> Hochdruckspeicher: Stahldruckbehälter<br />

oder -flaschen; aufgr<strong>und</strong> hohem Betriebsaufwand<br />

<strong>und</strong> Einbringung zusätzlicher<br />

Energie sehr seltener Einsatz dieser Speicherform<br />

� Analog zu herkömmlichen Kraftstoffen bzw.<br />

Erdgas kann das Biomethan im Erdgasnetz zwischengespeichert<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf entnommen<br />

werden.<br />

Lastmanagement<br />

� Ein Lastmanagement ist durch die Speicherung<br />

des Rohbiogases möglich.<br />

� Da ein speicherfähiger Energieträger (Kraftstoff)<br />

produziert wird, ist ein Lastmanagement der Anlage<br />

für die Energieträgerabnahme nicht erforderlich.<br />

Anlagenkonzept<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

� Biogasanlagen sind vorwiegend dezentral im<br />

ländlichen Raum angesiedelt.<br />

� Biogasanlagen zur Einspeisung dieser Größe<br />

haben aufgr<strong>und</strong> des Rohstoffbedarfes einen<br />

zentralen Charakter <strong>und</strong> sind vor allem als Beteiligungsgesellschaften<br />

in Form einer GmbH<br />

oder KG organisiert.<br />

Stand der Technik<br />

Die Biogaserzeugung mit anschließender Aufbereitung<br />

<strong>und</strong> Einspeisung ist eine erprobte Technologie<br />

<strong>und</strong> seit einigen Jahren kommerziell verfügbar.<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Für Biomethananlagen werden 0,08 - 0,6 Mitarbeiter<br />

je MW Anlagenkapazität angenommen. Dies<br />

entspricht einem Bedarf von zwei bis vier Mitarbeitern<br />

bei der Modellanlage.<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� BioKraftQuG (für den Modellfall der Kraftstoffbereitstellung)<br />

� EnergieStG<br />

� GasNZV<br />

19


20<br />

GROßTECHNISCHE BIOGASEINSPEISEANLAGE<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� landwirtschaftliche Reststoffe (tierische sowie<br />

pflanzliche Biomasse), v. a. Gülle<br />

� Nachwachsende Rohstoffe, v. a. Mais, Ganzpflanzensilage<br />

(z. B. Roggen-GPS), Gras<br />

� kommunale <strong>und</strong> industrielle organische Rückstände<br />

(Lebensmittelindustrie, Bioabfall etc.)<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Rindergülle ca. 3.519 t/a<br />

Maissilage ca. 25.124 t/a<br />

Bioabfall ca. 25.124 t/a<br />

Weizen-GPS ca. 14.355 t/a<br />

Roggenkorn ca. 3.587 t/a<br />

Gesamt ca. 71.709 t/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� Silagequalität ähnlich der Milchvieh- bzw. Rinderfütterung,<br />

d.h. nicht verschimmelt oder verdorben<br />

sowie die vorsorgliche Entfernung unerwünschter<br />

Fremdstoffe (Steine, Metallstücke, Plastik etc.)<br />

<strong>und</strong> nicht abbaubarer Stoffe (Holz, Sand etc.)<br />

� keine Belastung der Gülle mit Antibiotika <strong>und</strong><br />

anderen Hemmstoffen<br />

� Gewährleisten einer Homogenität der eingesetzten<br />

Substrate zur Vermeidung von Schwankungen<br />

in der Substratzusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />

Schwankungen in der Gasproduktion/-qualität<br />

� Konzentration der Schwermetallgehalte im Rahmen<br />

der gültigen Grenzwerte<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� möglicherweise Enzyme<br />

� ggf. Spurenelemente oder ähnliches zur Verbesserung<br />

der Rohbiogasgewinnung<br />

� evtl. Eisen-II/III-Chlorid zur chemischen Entschwefelung<br />

� evtl. Aminlösungen<br />

� evtl. Aktivkohle (Feinentschwefelung)<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Gärrest ca. 55.780 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen unter Beachtung der rechtlichen<br />

Vorschriften<br />

� Es ist ein Zwischenlager notwendig, da laut<br />

Dünge-VO die Ausbringung zwischen 01.<strong>11</strong>.<br />

<strong>und</strong> 31.01. <strong>und</strong> bei schneebedecktem, tiefgefrorenem<br />

oder wassergesättigtem Boden<br />

rechtswidrig ist.<br />

� Für die Ausbringung werden ca. 2.230 -<br />

3.280 ha Fläche benötigt (bei 100 - 150 kg<br />

Nges/ha bzw. 17 - 25 m³ Gärrest/ha).


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Kosten<br />

GROßTECHNISCHE BIOGASEINSPEISEANLAGE<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Kraftstoff sowie die Reststoffe werden zu marktüblichen Preisen abgegeben. Zudem werden für die Annahme<br />

von Bioabfall Erlöse erzielt.<br />

Unter den getroffenen Annahmen ergeben sich Kraftstoffgestehungskosten von ca. 52 bis 59 Cent/lKS bzw.<br />

5,2 bis 5,9 Cent/kWhel.<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Biomethan-Biogas: 86,4 - 162 g CO2-Äq./kWh<br />

/35/<br />

� Fossile Referenz: 302 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 45 - 72 %<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� beim Substrathandling: Lachgas<br />

� bei Biogaserzeugung: Methan<br />

� beim Gärrest: Ammoniak, Lachgas<br />

� bei Aufbereitung <strong>und</strong> an der Einspeisestelle:<br />

CO2, Methanschlupf<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeiten:<br />

Silomais (Mitte April/Anfang Mai bis Mitte September/<br />

Anfang Oktober), Weizen (Frühjahr bis<br />

Herbst), Roggen (April bis August)<br />

� Wuchshöhe:<br />

Mais (150 - 200 cm), Weizen (50 - 100 cm),<br />

Roggen (150 - 200 cm)<br />

Quellen:<br />

/17/, /18/, /20/, /27/, /31/, /35/, /47/<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Gesamt ca. 120.000 m²<br />

Lagerbedarf<br />

Gesamt ca. 16.000 m²<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Maissilage ca. 2.190 1) - 3.270 2) Fahrten/Jahr<br />

Weizen-<br />

GPS<br />

ca. 1.250 1) - 1.870 2) Fahrten/Jahr<br />

Bioabfall ca. 1.860 3) Fahrten/Jahr<br />

Roggenkorn ca. 120 4) - 150 5) Fahrten/Jahr<br />

Rindergülle ca. 150 6) - 360 7) Fahrten/Jahr<br />

Gesamt ca. 990 - 1.670 Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Gärrest ca. 2.330 6) - 5.590 7) Fahrten/Jahr<br />

1) Silieranhänger (33 m³ bzw. <strong>11</strong>,5 t), 2) Allzweckkipper<br />

(22 m³ bzw. 7,5 t), 3) Abfallsammlung (13 t), 4) LKW-<br />

Sattelzug (40 m³ bzw. 25 t) 5) Schlepper mit Gliederzug<br />

(ca. 2*16 t), 6) Güllefass (24 m³), 7) Güllefass (10<br />

m³)<br />

21


22<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIODIESELANLAGE<br />

Abb. 7: Biodieselanlage in Kölsa (ca. 5.000 tKS/a)<br />

Anlagenkonzept<br />

Die Herstellung von Biodiesel aus tierischen sowie<br />

pflanzlichen Ölen <strong>und</strong> Fetten erfolgt über die schrittweise<br />

Umesterung <strong>und</strong> der anschließenden Reinigung. Folgend<br />

wird nur die Biodieselproduktion aus pflanzlichen<br />

Ölen betrachtet.<br />

Leistungsbereich Wirkungsgrad<br />

Anlagenkomponenten<br />

Modellanlage<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Nach der Reinigung <strong>und</strong> Zerkleinerung der Ölsaaten werden diese mechanisch ausgepresst. Vor der<br />

Umesterung sind die Schwebstoffe mittels Filterung oder Sedimentation zu entfernen. Als Nebenprodukt fällt<br />

Presskuchen an, der u. a. als Futtermittel eingesetzt werden kann. Anschließend erfolgt unter Zugabe eines<br />

Umesterungsmittels (Alkohol) <strong>und</strong> eines Katalysators die Umesterung des Pflanzenöles zu einem Ester-<br />

Alkohol-Gemisch <strong>und</strong> Rohglycerin bei Umgebungsdruck <strong>und</strong> Temperaturen von 20 bis 50 °C. Dieser Verfahrensschritt<br />

läuft in mehreren Stufen ab. Am Ende jeder Stufe ist die Trennung des Reaktionsgemisches in<br />

entsprechenden Sedimentationsbehältern unabdingbar. Die Abtrennung ist schnell <strong>und</strong> vollständig zu realisieren,<br />

zur Vermeidung einer Rückreaktion. Die am Boden abgesetzte Glycerinphase (inkl. des nicht reagierten<br />

Methanols) wird separat aufbereitet <strong>und</strong> weiterverwertet. Die Biodieselfraktion wird in mehreren Stufen<br />

aufbereitet. Zunächst erfolgt eine Wäsche zur Entfernung der Glycerinreste mit einer anschließenden Phasentrennung.<br />

Abschließend erfolgt die Trocknung <strong>und</strong> abschließende Destillation des Biodiesels.<br />

Der Leistungsbereich von Biodieselanlagen im Allgemeinen<br />

liegt im Bereich 1.800 bis 275.000 Mg/a<br />

bzw. 2 bis 330 MWKS.<br />

� Anlieferung <strong>und</strong> Lagerung des Rohstoffes (Rapssaaten)<br />

� Aufbereitung des Substrates (rotierende Siebtrommeln,<br />

Zerkleinerungsaggregat, Schneckenpresse,<br />

Filtration oder Kammerfilterpressen, Sicherheitsfilter)<br />

� Rührkessel für die Umesterung, Sedimentationsbehälter<br />

� Wäscher<br />

� Verdampfer, eventuell Destillationskolonne<br />

� Glycerinaufbereitung (Neutralisationsbehälter etc.)<br />

Rohstoffbereitstellung<br />

Rohstoffaufbereitung<br />

(Reinigung, Schälung, Zerkleinerung)<br />

Pflanzenölproduktion<br />

(kaltes Pressen, Filtern <strong>und</strong> Trocknen des Prozessrohöles)<br />

Presskuchen<br />

Umesterung<br />

(Austausch des dreiwertigen Alkohols im Pflanzenöl<br />

durch einwertigen Alkohol)<br />

Glycerin<br />

Aufbereitung<br />

Der thermische Gesamtwirkungsgrad einer Biodieselanlage<br />

inklusive Pflanzenölproduktion beträgt ca.<br />

60 % auf Basis von Rapssaaten.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Bereitstellung von Endenergie<br />

Kraftstoff ca. 34.283 MWhKS<br />

~ 3.300 tKS/a<br />

Wäsche<br />

(Entfernung verbleibender Glycerinreste)<br />

Trocknung<br />

(Abscheidung von Wasser <strong>und</strong> Methanol)<br />

Destillation<br />

(Vakuumdestillation zur Endreinigung)<br />

Rapsmethylester (RME)<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en: 5.500 h/a


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Infrastrukturbedarf<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Stand der Technik<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� hauptsächlich pflanzliche Öle, bevorzugt in<br />

Deutschland: Rapsöl, Palmöl, Sojaöl<br />

� tierische Fette<br />

� Altfett<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIODIESELANLAGE<br />

� Anbindung an das Straßenwegenetz (LKW-<br />

Tauglichkeit)<br />

� Anschluss an das Strom- <strong>und</strong> Wärmenetz zur<br />

Deckung des Eigenbedarfs<br />

Für den Betrieb einer Biodieselanlage dieser Größenordnung<br />

werden vier Mitarbeiter benötigt.<br />

Für den Einsatz von Pflanzenölen handelt es sich<br />

bei diesem Verfahren um eine etablierte Technik,<br />

insbesondere bei industriellen Biodieselanlagen.<br />

Bezüglich des Einsatzes von tierischen Fetten<br />

befindet sich diese Technologie noch in der Entwicklung.<br />

Rapssaat ca. 9.720 t/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� Bei Raps gibt es keine Qualitätsstandards, dennoch<br />

sollte dieser frei von Störstoffen sein.<br />

� Für die Lagerung von Raps sollte ein Wassergehalt<br />

von 9 % nicht überschritten werden.<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� Methanol ca. 409 t/a<br />

� Kaliumhydoxid ca. 42 t/a<br />

� Phosphorsäure ca. 12 t/a<br />

� Wasser ca. 314 t/a<br />

Anlagenkonzept<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

� Die dargestellte Modellanlage beschreibt ein<br />

dezentrales Konzept. Industrielle Biodieselanlagen<br />

haben einen entsprechend höheren<br />

technischen Aufwand.<br />

� Die Rechtsform der bestehenden Anlagen ist<br />

überwiegend die GmbH.<br />

Speicheroption<br />

Analog zu herkömmlichen Kraftstoffen können das<br />

Pflanzenöl sowie der Biodiesel mittels der bekannten<br />

Technologien zwischengespeichert werden.<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� BioKraftQuG<br />

� EnergieStG<br />

� Biokraft-NachV<br />

� BImSchG<br />

Nebenprodukte/Reststoffe Modellanlage<br />

Nebenprodukte/Reststoff Menge<br />

Rapspresskuchen<br />

Rohglycerin<br />

Abwasser<br />

ca. 6.320 t/a<br />

ca. 380 t/a<br />

ca. 80 t/a<br />

Gesamt ca. 6.780 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Der Presskuchen (inkl. dem weiterhin anfallenden<br />

Filter- bzw. Sedimentationskuchen) kann<br />

als Futter- oder Düngemittel in der Landwirtschaft<br />

eingesetzt werden. Ist diese stoffliche<br />

Nutzung nicht möglich, so kann der Presskuchen<br />

in Kompostierungs- bzw. Biogasanlagen<br />

verwertet werden.<br />

� Glycerin aus einer solchen landwirtschaftlichen<br />

Biodieselanlage ist aufgr<strong>und</strong> des zu hohen Methanolgehaltes<br />

nicht als Futtermittel einsetzbar.<br />

Das Glycerin wird an die chemische Industrie<br />

zur weiteren Aufbereitung <strong>und</strong> Verarbeitung<br />

abgegeben. Diese haben in der Regel ein Mindestabnahmevolumen<br />

von 30.000 l, so dass an<br />

der Anlage ein Zwischenlager vorzusehen ist.<br />

23


24<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Biodiesel: 151 g CO2-Äq./kWh<br />

� Fossile Referenz: 302 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 50 % /29/<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeit von Raps: Aussaat August, Blüte:<br />

Mai, Ernte: Juli - August<br />

� Wuchshöhe von Raps: bis 1,50 m<br />

Quellen:<br />

/8/, /25/, /31/, /46/<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE BIODIESELANLAGE<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Gesamt ca. 100 m²<br />

Lagerbedarf<br />

Glycerin k. A.<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Raps ca. 390 Fahrten/Jahr 1)<br />

Reststoffe<br />

Rapspresskuchen<br />

Glycerin<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Der Kraftstoff <strong>und</strong> die Nebenprodukte (Rapspresskuchen <strong>und</strong> Glycerin) werden zu marktüblichen Preisen<br />

abgegeben.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Kraftstoffgestehungskosten bei ca. 0,93 bis 1,45 €/lKSÄ bzw.<br />

ca. 0,1 bis 0,16 €/kWh.<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

ca. 254 Fahrten/Jahr 2)<br />

ca. 16 Fahrten/Jahr 3)<br />

Gesamt ca. 270 Fahrten/Jahr<br />

1) 3 2) 3<br />

LKW (35 m bzw. 25 t), LKW (60 m bzw. 25 t),<br />

3) 3<br />

LKW (20 m bzw. 25 t)


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOGASEINSPEISEANLAGE+BRENNSTOFFZELLENNUTZUNG<br />

Anlagenkomponenten<br />

Anlagenkonzept<br />

Im ersten Verfahrensschritt wird unter anaeroben Bedingungen die Biomasse zu Biogas <strong>und</strong> Gärrest abgebaut.<br />

Das Biogas besteht in Abhängigkeit vom eingesetzten Rohstoff aus 50 - 75 % CH4, 25 - 45 % CO2, 2 -<br />

7 % Wasserdampf sowie weiteren Spurengasen. Zur Erzielung des CH4-Gehalts des Erdgases (86 - 98 %)<br />

wird das Biogas mittels verschiedener physikalischer, chemischer <strong>und</strong> biologischer Gasaufbereitungsverfahren<br />

(Kondensatabscheidung <strong>und</strong> Trocknung, Staubfilterung, Entschwefelung, CH4-Anreichung, CO2-Abtrennung,<br />

Abtrennung weiterer Gasbegleitstoffe (Halogenkohlenwasserstoffe, Siloxane <strong>und</strong> Ammoniak)) zu Biomethan<br />

aufbereitet, so dass es ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Das eingespeiste Methan kann<br />

dann bei dem Verbraucher aus dem Erdgasnetz entnommen werden <strong>und</strong> auf dem elektrochemischen Weg<br />

in einer Brennstoffzelle in Strom umgewandelt werden.<br />

� Rohstoffanlieferung <strong>und</strong> -lagerung<br />

� Biogastechnologie<br />

- Einbringtechnik in den Fermenter<br />

- Fermenter (Hauptfermenter (ca. 6.000 m³) <strong>und</strong><br />

Nachgärer)<br />

- Gärrestlager<br />

� Technik zur Aufbereitung des Biogases <strong>und</strong> Ein-<br />

bringung ins Erdgasnetz<br />

- Staub- <strong>und</strong> Wasserabscheidung, Entschwefelung,<br />

CO2-Abtrennung (Druckwasserwäsche)<br />

- ggf. Einspeisetechnik ins Erdgasnetz (Verdichter<br />

<strong>und</strong>/oder Druckregel- <strong>und</strong> Messanlagen)<br />

- ggf. Anschluss an Hochdruck- (HD-) Ferngasleitung<br />

zum Transport des Biomethans<br />

- Gasmess- <strong>und</strong> Regelanlage (Nachweis übernommene<br />

Energiemenge <strong>und</strong> Brennwert)<br />

� Rohbiogaskessel zur Eigenwärmeversorgung<br />

� Hochtemperaturbrennstoffzelle in Form von<br />

Schmelzkarbonatbrennstoffzellen (MCFC), drei-<br />

Module zu je 500 kWel<br />

Abb. 8:<br />

Aufbereitungsanlage <strong>und</strong><br />

Fermenter der Biogasanlage<br />

Pliening<br />

Diese Technologie besteht im Wesentlichen aus den drei Verfahrensschritten<br />

Biogaserzeugung, Biogasaufbereitung mit Einspeisung<br />

ins Erdgasnetz <strong>und</strong> die Verstromung in einer Brennstoffzelle.<br />

Modellanlage<br />

Leistungsbereich<br />

Der Leistungsbereich einer Biogaseinspeiseanlage<br />

liegt durchschnittlich bei 1,2 - 2,4 MWel. Das<br />

Spektrum realisierter Anlagen reicht allerdings<br />

von 80 kWel bis 4 MWel installierter Leistung.<br />

Entsprechend dem Brennstoffzellentyp können<br />

diese in Ein- oder Mehrfamilienhäuser als auch<br />

im industriellen Maßstab eingesetzt werden.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

Bereitstellung<br />

von Endenergie<br />

Biomethan 250 m³Bio-CH4/h 1)<br />

Strom 1.300 kWel 10.400 MWhel/a<br />

1) Biomethan zur Einspeisung<br />

Rohstoffbereitstellung <strong>und</strong> -aufbereitung<br />

Biogaserzeugung<br />

(biochemischer Umwandlungsprozess)<br />

Biogas<br />

Gasreinigung <strong>und</strong> -aufbereitung<br />

Kondensatabscheidung<br />

Feinentschwefelung<br />

CH4-Anreicherung<br />

Abtrennung von Gasbegleitstoffen<br />

Biomethan<br />

Einspeisung in das Erdgasnetz<br />

Brennstoffzelle<br />

Strom<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 8.000 h/a<br />

25


26<br />

Speicheroption<br />

Lastmanagement<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOGASEINSPEISEANLAGE+BRENNSTOFFZELLENNUTZUNG<br />

Wirkungsgrad<br />

Entsprechend des Brennstoffzellentyps sind elektrischer<br />

Wirkungsgrade von 30 - 40 % (SOFC-Brennstoffzelle),<br />

40 - 50 % (PAFC-Brennstoffzelle) sowie<br />

50 - 60 % (MCFC-Brennstoffzelle) möglich.<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßen- <strong>und</strong> Feldwegenetz<br />

(LKW-<strong>und</strong> Schleppertauglichkeit)<br />

� Anschluss an das Erdgasnetz zur Einspeisung<br />

des Biomethans<br />

� langfristig ggf. dezentrale Erdgasspeicher für Biomethan<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwand<br />

� Aufwand für Wartungen <strong>und</strong> Reparaturen:<br />

5 Akh/Woche<br />

� Aufwand für Störungsbeseitigung:<br />

3 Akh/Woche<br />

� Aufwand für Brennstoffzellen-BHKW sind additiv:<br />

Erfahrungswerte liegen nicht vor<br />

Stand der Technik<br />

� Die Biogaserzeugung <strong>und</strong> -aufbereitung ist eine<br />

ausgereifte, seit langem eingeführte <strong>und</strong> weiterentwickelte,<br />

kommerziell verfügbare Technologie.<br />

� Die Brennstoffzellentechnologie befindet sich<br />

derzeit noch im Labormaßstab. Die MCFC-<br />

Brennstoffzelle befindet sich derzeit auf der<br />

Schwelle zur Kommerzialisierung.<br />

� Die Speicherung von Biogas im Gasspeicher<br />

(gasdicht, über- <strong>und</strong> unterdrucksicher, medien-,<br />

UV-, temperatur- <strong>und</strong> witterungsbeständig) ist<br />

eine bewährte Technologie <strong>und</strong> folgende Speicherarten<br />

kommen in Frage:<br />

- Niederdruckspeicher: gängige Speicherart,<br />

dabei erfolgt die Speicherung im Gasraum der<br />

Fermenter/Gärrestlager unterhalb des Foliendaches<br />

<strong>und</strong>/oder in gesonderten Folienspeichern<br />

in einschaliger Ausführung oder mit<br />

Tragluftdach.<br />

- Mittel- <strong>und</strong> Hochdruckspeicher: Stahldruckbehälter<br />

oder -flaschen; aufgr<strong>und</strong> von hohem<br />

Betriebsaufwand, hoher Störanfälligkeit <strong>und</strong><br />

zusätzlichem Energieeintrag sehr seltener<br />

Einsatz.<br />

� Biomethan kann in Erdgasspeicher zwischengespeichert<br />

werden <strong>und</strong> nach Bedarf aus dem<br />

Erdgasnetz entnommen werden.<br />

Anlagenkonzept<br />

Typischer Anwendungsfall/Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

� Bisher gibt es nur ein Pilotprojekt zur Nutzung<br />

von Klärgas.<br />

� Biogasanlagen sind überwiegend dezentral im<br />

ländlichen Raum zu finden. Biogasanlagen zur<br />

Einspeisung sind hingegen erst ab einer Größe<br />

von 1 MWel interessant.<br />

� Gemeinschaftsanlagen mehrerer Landwirte,<br />

zunehmend Betriebsgesellschaften im Besitz<br />

von technischen Werken, Energieversorgern,<br />

Investmentfonds <strong>und</strong> anderen nicht-agrarorientierten<br />

Unternehmen<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

ein bis zwei Arbeitskräfte pro Jahr, bei 3.000 AKh<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� Für die Errichtung einer Biogasanlage sind<br />

eine ganze Reihe rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

erforderlich. Dazu zählen u. a.<br />

- BauGB<br />

- BauO<br />

- BlmSchG<br />

- 4. BImSchV<br />

- EG-HygieneV<br />

- KrW-/AbfG<br />

- WHG<br />

- BNatSchG<br />

� Vergütung des Stroms nach EEG<br />

� außerdem Förderung von Bioenergieprojekten<br />

durch zinsgünstige Kredite der KfW, diverse<br />

Projektförderungen durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder<br />

� Biogas ist für die Gr<strong>und</strong>laststromerzeugung<br />

geeignet.<br />

� Diese Technologie ist ferner für die Erzeugung<br />

der Spitzenlast angebracht, da Biogas technisch<br />

einfach <strong>und</strong> verlustarm gespeichert werden<br />

kann. In diesem Fall sind ein ausreichend<br />

großes Gasspeichervolumen <strong>und</strong> ein direkt ansteuerbares<br />

BHKW notwendig. In der Praxis<br />

hat die Spitzenstromerzeugung jedoch noch<br />

keine Bedeutung.<br />

� Die Brennstoffzelle weist einen großen Lastmodulationsbereich<br />

(20 bis 100 %) auf. Folglich<br />

ist diese für die Gr<strong>und</strong>last- sowie Spitzenlastversorgung<br />

geeignet.


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOGASEINSPEISEANLAGE+BRENNSTOFFZELLENNUTZUNG<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� landwirtschaftliche Reststoffe (tierische sowie<br />

pflanzliche Herkunft), v. a. Gülle<br />

� Nachwachsende Rohstoffe, v. a. Mais, Ganzpflanzensilage<br />

(z.B. Roggen-GPS), Gras<br />

� kommunale <strong>und</strong> industrielle organische Rückstände<br />

(Lebensmittelindustrie, Bioabfall etc.)<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Maissilage ca. 24.000 t/a<br />

Schweinegülle ca. 2.700 t/a<br />

Gesamt ca. 26.700 t/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� Silagequalität ähnlich der Milchvieh bzw. Rinderfütterung,<br />

d.h. nicht verschimmelt oder verdorben<br />

sowie die vorsorgliche Entfernung unerwünschter<br />

Fremdstoffe (Steine, Metallstücke, Plastik etc.)<br />

<strong>und</strong> nicht abbaubare Stoffe (Holz, Sand etc.)<br />

� Keine Belastung der Gülle mit Antibiotika <strong>und</strong><br />

anderen Hemmstoffen<br />

� Gewährleistung von Homogenität der eingesetzten<br />

Substrate zur Vermeidung von Schwankungen<br />

in der Substratzusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />

Schwankungen in der Gasproduktion/-qualität<br />

� Konzentration der Schwermetallgehalte im Rahmen<br />

der gültigen Grenzwerte, Mengenreduktion<br />

durch Vergärung beachten<br />

� Minimierung des Störstoffanteils (z. B. Nägel,<br />

Überlängen etc.)<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� Spurenelementmischungen zur Supplementierung<br />

bei Monovergärungen (z. B. nur Maissilage)<br />

� ggf. Enzymmischungen<br />

� Eisensalze zur chemischen Entschwefelung<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Gärrest ca. 21.360 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen unter Beachtung der rechtlichen<br />

Vorschriften<br />

� Es ist ein Zwischenlager notwendig, da laut<br />

Dünge-VO die Ausbringung zwischen 01.<strong>11</strong>.<br />

<strong>und</strong> 31.01. <strong>und</strong> bei schneebedecktem, tiefgefrorenem<br />

oder wassergesättigtem Boden<br />

rechtswidrig ist.<br />

� Für die Ausbringung werden ca. 850 -1.260 ha<br />

Fläche benötigt (bei 850 - 1.300 kg Nges/ha<br />

bzw. 17 - 25 m³ Gärrest/ha).<br />

27


28<br />

Kosten<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Emissionen<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

Flächenbedarf<br />

Transportbedarf<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

BIOGASEINSPEISEANLAGE+BRENNSTOFFZELLENNUTZUNG<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Der Strom der Modellanlage wird nach EEG vergütet. Der Gärrest wird zu marktüblichen Preisen abgegeben.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Stromgestehungskosten bei ca. 20,5 bis 22,9 Cent/kWhel.<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Biogas Brennstoffzelle: 241 g CO2-Äq./kWhel /2/<br />

� Fossile Referenz Strommix 691 g CO2-Äq./kWhel<br />

/2/<br />

� Einsparung: 65 %<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� keine Geruchsbelästigung bei der Lagerung der<br />

Grünmasse, aber im Umkreis von ca. 300 m<br />

während der Beschickung (ca. eine St<strong>und</strong>e pro<br />

Tag) des Vorratsbehälters<br />

� Bei der Zwischenlagerung der Gärreste entstehen<br />

kaum Gerüche; dennoch sollte das Lager<br />

abgedeckt werden.<br />

� Insgesamt wird die Geruchsbelästigung zum<br />

herkömmlichen landwirtschaftlichen Betrieb verringert,<br />

da geruchsintensive Stoffe prozessbedingt<br />

abgebaut werden.<br />

� Bei der Anlieferung von Gülle kann es durchaus<br />

zu Geruchsbelästigungen kommen.<br />

Quellen:<br />

/2/, /9/, /12/, /17/, /18/, /20/, /22/, /29/, /30/, /33/,<br />

/40/, /47/<br />

� Standzeiten: Silomais (Mitte April/Anfang Mai<br />

bis Mitte September/ Anfang Oktober)<br />

� Wuchshöhe: Mais (150 - 200 cm)<br />

Anlage<br />

Gesamt ca. 37.000 m²<br />

Lagerbedarf<br />

Maissilage ca. 7.000 m²<br />

Gärreste ca. 5.000 m²<br />

Gesamt ca. 12.000 m²<br />

Rohstoffe<br />

Maissilage ca. 2.090 4) - 3.120 5) Fahrten/Jahr<br />

Schweinegülle ca. 120 6) - 270 7) Fahrten/Jahr<br />

Gesamt ca. 990 - 1.670 Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Gärrest ca. 890 6) - 2.140 7) Fahrten/Jahr<br />

4) Allzweckkipper (22 m³ bzw. 7,5 t), 5) Silieranhänger<br />

(33 m³ bzw. <strong>11</strong>,5 t), 6) Güllefass (24 m³), 7) Güllefass<br />

(10 m³)


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Leistungsbereich<br />

Anlagenkomponenten<br />

BIOMASSEVERGASUNGSANLAGE<br />

Anlagenkonzept<br />

Abb. 9: Gleichstromvergaser mit motorischer Gasnutzung<br />

(2 x 250 kWel)<br />

Bei der thermo-chemischen Vergasung werden biogene Festbrennstoffe mit Hilfe eines Vergasungsmittels,<br />

z. B. Luft unterstöchiometrisch (λ


30<br />

Infrastrukturbedarf Stand der Technik<br />

� Anbindung an das Straßennetz (LKW-Tauglichkeit)<br />

� Anschluss an das Stromnetz zur Einspeisung<br />

� Anbindung an Nahwärmenetz mit Wärmeabnahme<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� Relevante Emissionsrichtlinien:<br />

- baurechtliche Länderverordnungen<br />

- EnWG<br />

- BlmSchG, TA Luft, 4. BlmSchV, 13. BlmSchV,<br />

17. BlmSchV<br />

� Relevante Richtlinien für Umgang mit Reststoffen:<br />

- KrW-/AbfG<br />

- WHG<br />

- AbwV<br />

- EnergieStG<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� Waldrestholz<br />

� Holz aus Kurzumtriebsplantagen<br />

� Industrieholz<br />

� Rohstoffform: Hackschnitzel mit einer einheitlichen<br />

Körnung<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Hackschnitzel (Waldrestholz,<br />

Kurzumtriebsplantagen (KUP))<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

BIOMASSEVERGASUNGSANLAGE<br />

Anlagenkonzept<br />

ca. 4.500 t/a<br />

Der Brennstoff muss an das Bedürfnis der Anlage<br />

angepasst sein, welches zur Minimierung des Bereitstellungsaufwandes<br />

möglichst außerhalb der<br />

Anlage vorzunehmen ist. Hierzu zählt:<br />

� gleichmäßiger Wassergehalt des Brennstoffes<br />

(gegebenenfalls Trocknung vorschalten)<br />

� Korngrößenverteilung (eventuell Feinkornabtrennung)<br />

� ggf. Einsatz aschearmer Brennstoffe (geringer<br />

Rindenanteil)<br />

� Minimierung des Störstoffanteils (z. B. Nägel,<br />

Überlängen etc.)<br />

� Wasser, Luft<br />

� gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe (z. B. Kalkstein,<br />

RME, Aktivkohle)<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

� etablierte Technik bei Vergasung fossiler Energieträger,<br />

derzeit Anpassung an Biomassenutzung<br />

� Zurzeit befinden sich eine Vielzahl an Verfahren<br />

im Entwicklungs- bzw. Demonstrationsstadium auf<br />

der Schwelle zum kommerziellen Betrieb.<br />

Speicheroption <strong>und</strong> Lastmanagement<br />

� Eine Speicherung des Rohgases ist aufgr<strong>und</strong> des<br />

hohen Wasserstoffgehaltes nicht möglich.<br />

� Technologie zur Deckung der Gr<strong>und</strong>last geeignet<br />

Betrieb ist ohne ständige Beaufsichtigung möglich,<br />

allerdings Personalbedarf bei Beschickung der Anlage<br />

sowie für Koordinations-, Wartungs- <strong>und</strong> Instandhaltungsaufgaben<br />

(insgesamt ein bis zwei Personen)<br />

Reststoff Menge<br />

Asche<br />

- bei Waldrestholz<br />

- bei KUP<br />

ca. 20 - 30 t/a<br />

ca. 50 - 80 t/a<br />

mit Teer beladenes Abwasser (0 - 30 l/tBrennstoff’)<br />

Feinanteile aus der Brennstoffsiebung<br />

� Rostasche: Einsatz gemäß DüngeVO möglich,<br />

sofern verbleibende Schwermetallgehalte <strong>und</strong> das<br />

Eluatverhalten der Asche die Richtwerte einhält.<br />

Ist dies nicht der Fall, so ist eine Verbrennung oder<br />

Vergasung der Asche nachzuschalten.<br />

� Zyklon- <strong>und</strong> Flugasche: Einsatz im Baugewerbe<br />

oder als Füllstoff im Bergversatz möglich, ansonsten<br />

Deponierung gemäß TA Siedlungsabfall erforderlich<br />

(Kosten!)<br />

� Abwasser: Abscheidung von Staub <strong>und</strong> Teer aus<br />

dem kreislaufgeführten Waschwasser mit anschließender<br />

thermischer Nutzung in einer Biomassefeuerung;<br />

nur mit hohem technischen Aufwand<br />

zu realisierbar<br />

� Feinanteile aus Brennstoffsiebung, kohlenstoffhaltige<br />

Aschen aus Vergasung, Staub-Teer-Gemisch<br />

aus Gasreinigung: Nutzung in einer parallel geschalteten<br />

Biomassefeuerung zur internen Wärmeerzeugung<br />

für die Trocknungs- <strong>und</strong> Verbrennungsluftvorwärmung


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Wirkung auf Landschaftsbild Flächenbedarf<br />

Emissionen<br />

BIOMASSEVERGASUNGSANLAGE<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Strom der Modellanlage wird nach EEG vergütet. Die Wärme wird zum marktüblichen Preis abgegeben.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Stromgestehungskosten bei ca. 18 bis 21 Cent/kWhel <strong>und</strong> die<br />

Endenergiegestehungskosten bei ca. 9,5 bis 10,5 Cent/kWh.<br />

� Standzeiten:<br />

Die Verwendung von Waldrestholz wirkt sich<br />

nicht auf die Standzeiten der Wälder etc. aus,<br />

da es sich hierbei um Reste der Pflegemaßnahmen<br />

handelt. Bei KUP handelt es sich um<br />

Dauerkulturen, die in 20 Nutzjahren drei bis<br />

sechsmal geerntet werden.<br />

� Wuchshöhe:<br />

Wie oben erwähnt, handelte es sich bei Waldrestholz<br />

um Reststoffe der Pflegemaßnahmen.<br />

Die Kurzumtriebsplantagen erreichen entsprechend<br />

des Ernteturnus sechs bis acht Metern.<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� WRH Vergasung: 91 g CO2-Äq./kWhel /2/<br />

� KUP Vergasung: <strong>11</strong>2 g CO2-Äq./kWhel /2/<br />

� Fossile Referenz Erdgas BHKWel: 649 g CO2-<br />

Äq./kWhel /2/<br />

� Einsparung: 85 bzw. 83 %<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� Bei unzureichender Trocknerdimensionierung<br />

sind Staub, organische Säuren, Alkohole <strong>und</strong><br />

Gerbsäuren als Emissionen möglich.<br />

� durch motorische Nutzung des Gasmotors: Kohlenmonoxid,<br />

Stickstoffoxide, Kohlenwasserstoffe,<br />

Schwefeloxide<br />

Quellen:<br />

/2/, /4/, /19/, /21/, /27/, /31/, /36/, /48/<br />

Anlage<br />

Gesamt ca. 2.000 m²<br />

Lagerbedarf<br />

� In Abhängigkeit vom Holzsortiment (Waldrestholz,<br />

KUP) kann die Brennstoffbevorratung<br />

zwischen wenigen Tagen <strong>und</strong> mehreren Wochen<br />

schwanken (abhängig von Schnittzeiten<br />

<strong>und</strong> anfallenden Mengen).<br />

� große Schwankungsbreiten bei vorhandenen<br />

Modellanlagen<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Hackschnitzel ca. 190 1) - 400 2) Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Asche von<br />

Waldrestholz<br />

Asche von<br />

KUP<br />

ca. 2 - 3 1) Fahrten/Jahr<br />

ca. 5 - 7 1) Fahrten/Jahr<br />

1) LKW (90 - 100 m³ bzw. 25 t), 2) LKW (40 m³ bzw. 12 t)<br />

31


32<br />

Leistungsbereich<br />

Anlagenkomponenten<br />

Modellanlage<br />

Typischer Anwendungsfall<br />

Wirkungsgrad<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

DEZENTRALE BIOETHANOLANLAGE MIT SCHLEMPEVERGÄRUNG<br />

Anlagenkonzept<br />

Abb. 10: Biogasanlage zur Schlempevergärung (vorne)<br />

für Brennerei in Altheim (hinten)<br />

In diesem Konzept zur dezentralen Bioethanolherstellung<br />

wird Getreide als Rohstoff eingesetzt. Dieses wird<br />

gemahlen, damit die Stärke durch Enzyme zu Glucose<br />

umgesetzt werden kann. Diese wird der Fermentation<br />

durch Hefen zugeführt. Als Produkt der Fermentation<br />

entsteht eine alkoholische Maische mit einem Ethanolgehalt<br />

von 8 - 10 %.<br />

Mittels den thermischen Trennverfahren der Destillation <strong>und</strong> Rektifikation wird der Ethanolgehalt auf einen<br />

Anteil von ca. 96 % erhöht, bevor in der folgenden Absolutierung das restliche Wasser entfernt wird. Bei der<br />

Destillation entsteht als Zwischenprodukt die Schlempe, die zur Erzeugung von Biogas eingesetzt wird. Mit<br />

dem Biogas wird in einem BHKW Strom <strong>und</strong> Wärme produziert. Die Wärme wird innerhalb der Technologiekette<br />

zur Destillation des Bioethanols eingesetzt <strong>und</strong> der überschüssige Strom ins Netz eingespeist. Die<br />

Gärreste der Biogasproduktion werden als Düngemittel ausgebracht.<br />

Für dezentrale Bioethanolanlagen mit Schlempevergärung<br />

wird eine Anlagengröße von etwa 4.000<br />

bis 10.000 Mg/a angesetzt (entsprechen 106.800<br />

bis 267.000 GJ/a). Mit innovativen Schlempevergärungskonzepten<br />

können auch größere Konzepte<br />

verwirklicht werden.<br />

� Anlieferung <strong>und</strong> Lagerung des Rohstoffes (Silos)<br />

� Vorbehandlung des Rohstoffes (Hammermühle,<br />

Siebe (Trennkorn: 1,5 mm))<br />

� Maischebottich<br />

� Hydrolysebehälter<br />

� Gärbehälter<br />

� Destillationskolonnen<br />

� Biogasanlage (Dosiereinrichtung, Substrateinbringung,<br />

Hauptfermenter, Nachgärbehälter, Gärrestlager)<br />

� BHKW (Gasspeicher, Notfackel, Technikzentrale)<br />

Das dezentrale Konzept bietet Vorteile bei der<br />

Schließung von Nährstoffkreisläufen. Jedoch ergeben<br />

sich hohe Kosten, da Skaleneffekte bei Investitionen<br />

für die Anlagen nicht ausgenutzt werden können;<br />

bislang daher eine Nischenanwendung.<br />

Der thermische Gesamtwirkungsgrad dieser Anlagen<br />

beträgt 45 - 70 %.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

Bereitstellung von<br />

Endenergie<br />

Kraftstoff 6.700 kW ca. 53.600 MWh/a 1)<br />

Wärme ca. 26.400 MWh/a 2)<br />

Strom 2.700 kW ca. 22.800 MWh/a<br />

1)<br />

ca. 9 Mio. l/a<br />

2)<br />

entspricht dem Eigenbedarf der Bioethanol- <strong>und</strong> Biogasanlage<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 8.000 h/a


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

DEZENTRALE BIOETHANOLANLAGE MIT SCHLEMPEVERGÄRUNG<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßennetz (LKW-Tauglichkeit)<br />

� ggf. Anbindung an das Schienennetz<br />

� Anschluss an das Stromnetz<br />

� Abfüllanlage für das Ethanol<br />

Stand der Technik<br />

� Die Produktion von Ethanol ist ein langjährig<br />

erprobtes Verfahren.<br />

� Die Schlempevergärung befindet sich derzeit in<br />

der Phase der Marktimplementierung. Eine Anwendung<br />

für Großanlagen setzt Biogasfermenter<br />

mit hohen Durchsatzraten voraus <strong>und</strong> verlangt<br />

ein effektives Logistikkonzept für das Gärresthandling.<br />

Speicheroption<br />

� Die Speicherung von Biogas im Gasspeicher<br />

(gasdicht, druckfest, medien-, UV-, temperatur-<br />

<strong>und</strong> witterungsbeständig) ist eine bewährte<br />

Technologie <strong>und</strong> folgende Speicherarten kommen<br />

in Frage:<br />

� Niederdruckspeicher: gängige Speicherart;<br />

dabei erfolgt die Speicherung im Gasraum<br />

der Fermenter/Gärrestlager unterhalb des Foliendaches<br />

<strong>und</strong>/oder in einem gesonderten<br />

Folienspeicher.<br />

� Mittel- <strong>und</strong> Hochdruckspeicher: Stahldruckbehälter<br />

oder <strong>–</strong>flaschen; aufgr<strong>und</strong> von hohem<br />

Betriebsaufwand <strong>und</strong> Einbringung zusätzlicher<br />

Energie sehr seltener Einsatz<br />

� Analog zu herkömmlichen Kraftstoffen kann<br />

Bioethanol mittels der bekannten Technologien<br />

gespeichert werden.<br />

Anlagenkonzept<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

� u. a. Beteiligungsgesellschaften in Form von<br />

GmbH oder KG<br />

� einige kleinere landwirtschaftliche Anlagen,<br />

zunehmend moderne Großanlagen<br />

� dezentral möglich<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

acht Arbeitskräfte pro Jahr, bei ca. 3.000 AKh<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

Für die Errichtung einer Bioethanolanlage sind<br />

eine ganze Reihe rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

erforderlich. Dazu zählen u. a.<br />

� BImschG<br />

� EnergieStG<br />

� BiokraftQuG<br />

� Biokraft-NachV<br />

� Dünge-VO<br />

Lastmanagement<br />

Biogas<br />

� Biogas eignet sich für die Gr<strong>und</strong>laststromerzeugung.<br />

� Diese Technologie ist ebenso für die Erzeugung<br />

der Spitzenlast angebracht, da Biogas<br />

technisch einfach <strong>und</strong> verlustarm gespeichert<br />

werden kann. In diesem Fall sind ein ausreichend<br />

großes Gasspeichervolumen <strong>und</strong> ein direkt<br />

ansteuerbares BHKW notwendig.<br />

33


34<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

DEZENTRALE BIOETHANOLANLAGE MIT SCHLEMPEVERGÄRUNG<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� zuckerhaltige Rohstoffe (z. B. Zuckerrübe, -rohr)<br />

� stärkehaltige Rohstoffe (z. B. Getreide, Mais)<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge<br />

Weizen ca. 22.500 t/a<br />

Gülle (als Co-Substrat für<br />

die Biogasanlage)<br />

Maissilage (als Co-Substrat<br />

für die Biogasanlage)<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

Weizen:<br />

� keine Störstoffanteile<br />

� hohe Stärkegehalte, niedriger Ligninanteil<br />

Biogas:<br />

� Silagequalität ähnlich der der Milchvieh- bzw.<br />

Rinderfütterung, d. h. nicht verschimmelt oder<br />

verdorben sowie die vorsorgliche Entfernung unerwünschter<br />

Fremdstoffe (Steine, Metallstücke,<br />

Plastik, etc.) <strong>und</strong> nicht abbaubarer Stoffe (Holz,<br />

Sand etc.)<br />

� keine Belastung der Gülle mit Antibiotika <strong>und</strong><br />

anderen Hemmstoffen<br />

� Gewährleistung von Homogenität der eingesetzten<br />

Substrate zur Vermeidung von Schwankungen<br />

in der Substratzusammensetzung <strong>und</strong> damit<br />

Schwankungen in der Gasproduktion/-qualität.<br />

� Konzentration der Schwermetallgehalte im Rahmen<br />

der gültigen Grenzwerte, Mengenreduktion<br />

durch Vergärung beachten.<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� Schwefelsäure: ca. 23 t/a<br />

� Enzyme: ca. <strong>11</strong> t/a<br />

� Antischaummittel: ca. 1 t/a<br />

ca. <strong>11</strong>.480 t/a<br />

ca. 27.700 t/a<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Gärrest ca. <strong>11</strong>7.740 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Ausbringung des Gärrestes auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen unter Beachtung der rechtlichen<br />

Vorschriften<br />

� Es ist ein Zwischenlager notwendig, da laut<br />

Dünge-VO die Ausbringung zwischen 01.<strong>11</strong>.<br />

<strong>und</strong> 31.01. <strong>und</strong> bei schneebedecktem, tiefgefrorenem<br />

oder wassergesättigtem Boden rechtswidrig<br />

ist.<br />

� Ca. 4.710 - 6.930 ha Fläche wird für die Ausbringung<br />

benötigt (bei 100 - 150 kg Nges/ha bzw.<br />

17 - 25 m³ Gärrest/ha).


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

DEZENTRALE BIOETHANOLANLAGE MIT SCHLEMPEVERGÄRUNG<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Kraftstoff <strong>und</strong> die Gärreste werden zu marktüblichen Preisen abgegeben. Der Strom der Modellanlage<br />

wird nach EEG vergütet.<br />

Unter den getroffenen Annahmen ergeben sich Stromgestehungskosten von ca. <strong>11</strong>,7 bis 12,7 Cent/kWh <strong>und</strong><br />

Kraftstoffgestehungskosten von ca. 0,7 bis 0,75 €/lKSÄ sowie Endenergiegestehungskosten von ca. 6,1 bis<br />

6,6 Cent/kWh.<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Ethanol: 71 g CO2-Äq./kWh /43/<br />

� Fossile Referenz: 302 CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 76,5 %<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeiten: Weizen (Frühjahr bis Herbst),<br />

Silomais (Mitte April/Anfang Mai bis Mitte September/<br />

Anfang Oktober)<br />

� Wuchshöhe: Weizen (50 - 100 cm), Silomais<br />

(150 - 200 cm)<br />

Quellen:<br />

/2/, /22/, /28/, /31/, /34/, /37/, /39/, /41/, /42/, /52/<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Gesamt derzeit keine Angaben<br />

Lagerbedarf<br />

Weizen 1) ca. 1.900 m 3<br />

Maissilage ca. 9.750 m³<br />

Gesamt ca. <strong>11</strong>.650 m³<br />

1) zur Überbrückung des Monatsbedarfes<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

Weizen ca. 710 2) - 900 3) Fahrten/Jahr<br />

Maissilage ca. 2.410 4) - 3.600 5) Fahrten/Jahr<br />

Schweinegülle ca. 480 6) - 1.150 7) Fahrten/Jahr<br />

Gesamt ca. 3.600 - 5.650 Fahrten/Jahr<br />

Reststoffe<br />

Gärrest ca. 4.910 6) - <strong>11</strong>.780 7) Fahrten/Jahr<br />

2) 3)<br />

Sattelzug (40 m³ bzw. 25 t), Schlepper mit Gliederzug<br />

(ca. 2*16 t), 4) Allzweckkipper (22 m³ bzw. 7,5 t),<br />

5) 6)<br />

Silieranhänger (33 m³ bzw. <strong>11</strong>,5 t); Güllefass (24<br />

m³), 7) Güllefass (10 m³)<br />

35


36<br />

Typischer Anwendungsfall<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

ZENTRALE LIGNOCELLULOSEBASIERTE BIOETHANOLANLAGE<br />

Leistungsbereich<br />

Anlagenkomponenten<br />

Anlagenkonzept<br />

Die Produktion von Bioethanol aus lignocellulosehaltigen Rohstoffen (z. B. Stroh, Miscanthus oder Holz)<br />

befindet sich derzeit weltweit in der Entwicklung. In dem dargestellten Konzept findet eine Vorbehandlung<br />

durch das „Steam Explosion“-Verfahren statt. Dabei wird das Material mit Dampf bei 10 bis 25 bar Druck<br />

beaufschlagt. Nach der Vorbehandlung kann die Cellulose durch Enzyme zu Glucosezucker abgebaut werden.<br />

Durch eine Filtration wird das Lignin abgetrennt <strong>und</strong> dient zur Wärmebereitstellung bei gleichzeitiger<br />

Stromproduktion in einer KWK-Anlage. Während der alkoholischen Fermentation wird der in der Maische<br />

gelöste Zucker durch geeignete Mikroorganismen zu Ethanol vergoren. Anschließend wird das Wasser/Ethanol<br />

Gemisch zunächst durch thermische Trennverfahren der Destillation <strong>und</strong> Rektifikation bis auf<br />

einen Ethanolgehalt von 90 bis 94 Gew.% zerlegt. Dabei entsteht als Nebenprodukt in großen Mengen die<br />

sog. Schlempe, die das Wasser, die Hefe <strong>und</strong> den unvergorenen Rohstoff enthält. Die weitere Absolutierung<br />

wird anschließend mittels Molekularsiebe realisiert.<br />

50 bis 200 kt/a Ethanol<br />

� Rohstofflager<br />

� Mühlen<br />

� Lignocellulose-Vorbehandlung<br />

� Hydrolysebehälter<br />

� Gärbehälter<br />

� Destillationskolonnen<br />

� Molekularsieb<br />

� Schlempetrocknung<br />

Abb. <strong>11</strong>:<br />

Destillations-<br />

kolonnen<br />

Modellanlage<br />

Bislang kommt diese Technologie nur in Versuchs-<br />

<strong>und</strong> Demonstrationsanlagen zum Einsatz. Ob eine<br />

Anwendung im dargestellten Maßstab realisierbar<br />

ist, hängt u. a. stark von der wirtschaftlichen Bereitstellung<br />

der Rohstoffe ab.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Leistung Bereitstellung<br />

von Endenergie<br />

Kraftstoff 157 MW ca. 170.000 t/a<br />

~ 215 Mio. l/a<br />

Strom 0,6 MW 4.800 MWh/a<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 8.000 h/a


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

ZENTRALE LIGNOCELLULOSEBASIERTE BIOETHANOLANLAGE<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� LKW-Zugang<br />

� Gleisanbindung<br />

� Zugang zu Wasserwegen vorteilhaft<br />

� Anbindung an das Stromnetz<br />

Stand der Technik<br />

� bislang nur als Pilot-/Demoanlage installiert<br />

� Die Kommerzialisierung wird mittelfristig erwartet,<br />

wenn technische <strong>und</strong> ökonomische Herausforderungen<br />

gemeistert werden können.<br />

ca. 36 Mitarbeiter<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� Landwirtschaftliche Reststoffe: Stroh<br />

� Cellulosehaltige Rohstoffe wie:<br />

- organische biogene Abfallfraktionen<br />

- Restholz aus Forstwirtschaft<br />

- Energiepflanzen (z.B. Miscanthus, Getreideganzpflanzen,<br />

KUP)<br />

Anfoderungen an Rohstoffqualität<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

Anlagenkonzept<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

bislang unbekannt, da keine Anlagen kommerziell<br />

realisiert<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

Für die Errichtung einer Bioethanolanlage sind<br />

eine ganze Reihe rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

erforderlich. Dazu zählen u. a.<br />

� BImSchG<br />

� EnergieStG<br />

� BiokraftQuG<br />

� Biokraft-NachV<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

Rohstoff Menge<br />

Stroh ca. 780.000 t/a<br />

� keine Störstoffanteile<br />

u. a.<br />

� Schwefelsäure (45.520 t/a)<br />

� Ammoniak (13.340 t/a)<br />

� Antischaummittel (82 t/a)<br />

� anorganische Chemikalien (539 t/a)<br />

Reststoff Menge<br />

Dünger aus anaerober<br />

Schlempevergärung<br />

148.300 t/a<br />

� Ligninfraktion dient zur Energiebereitstellung<br />

durch Verbrennung oder Vergasung.<br />

� Perspektivisch ist auch eine stoffliche Nutzung<br />

des Lignin möglich � Forschungsbedarf.<br />

� Melasse aus C5-Zuckern kann als Futtermittelzusatz<br />

eingesetzt werden.<br />

� C5-Zucker könnte mit speziellen Mikroorganismen<br />

zu Ethanol vergoren werden � Forschungsbedarf.<br />

37


38<br />

Emissionen<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

Flächenbedarf<br />

Transportbedarf<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

ZENTRALE LIGNOCELLULOSEBASIERTE BIOETHANOLANLAGE<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Kraftstoff wird zum marktüblichen Preis verkauft.<br />

Unter den getroffenen Annahmen liegen die Bioethanolgestehungskosten bei ca. 35,33 €/GJ bzw. 0,75 €/lKSÄ.<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Ethanol Weizenstroh: 47 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Ethanol Kulturholz: 90 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Fossile Referenz: 302 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 84,5 bzw. 70 %<br />

� Standzeiten: Weizen (Frühjahr bis Herbst),<br />

Silomais (Mitte April/Anfang Mai bis Mitte September/<br />

Anfang Oktober)<br />

� Wuchshöhe: Weizen (50 - 100 cm), Silomais<br />

(150 - 200 cm)<br />

Quellen:<br />

/28/, /41/<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Anlage<br />

Gesamt Bislang unbekannt<br />

Lagerbedarf<br />

ca. 76.321 m³ für den 5-Tagesbedarf<br />

Rohstoffe<br />

Stroh 2.007 Züge/a 1)<br />

1.871 Binnenschiffe/a 2)<br />

1) 2)<br />

bei einer Zuglänge von max. 750 m, Binnenschiff<br />

3.000 m 3<br />

Reststoffe<br />

Dünger 7.415 Fahrten/a 3)<br />

3) LKW ca. 20 t


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Abb. 12: Biomasse-Vergasungskraftwerk Güssing<br />

Leistungsbereich<br />

Anlagenkomponenten<br />

BIO-SNG-ANLAGE<br />

Anlagenkonzept<br />

Diese Technologiekette stellt eine Kombination der thermochemischen<br />

Biomassevergasung <strong>und</strong> der anschließenden Methansynthese<br />

dar. Bei der thermo-chemischen Vergasung werden<br />

biogene Festbrennstoffe unterstöchiometrisch, d. h. unter<br />

Zugabe einer zur vollständigen Verbrennung unzureichenden<br />

Sauerstoffmenge, unter Anwesenheit eines Vergasungsmittels in<br />

ein brennbares Gasgemisch (Rohgas) konvertiert.<br />

Für die Vergasung zur Bio-SNG-Erzeugung sind Anlagen im Leistungsbereich einiger MW erforderlich.<br />

Daher werden im Regelfall Wirbelschichtvergaser verwendet. Das Rohgas setzt sich, in Abhängigkeit vom<br />

eingesetztem Brennstoff, Vergasungsmittel <strong>und</strong> Prozessparametern, aus CO, H2, CO2, CH4 <strong>und</strong> ggf. Stickstoff<br />

zusammen. Die im Rohgas enthaltenen Verunreinigungen (Partikel, Schwefel-, Halogen- <strong>und</strong> Stickstoffverbindungen)<br />

sind vor der Synthese zu Roh-SNG (Synthetic Natural Gas) mittels geeigneter chemischer<br />

<strong>und</strong> physikalischer Aufbereitungsschritte zu entfernen. Die Methanisierung (SNG-Synthese) findet als<br />

katalytischer Prozess in Wirbelschicht- oder in Festbettreaktoren statt. Nach der Synthese ist das Roh-SNG<br />

in einem weiteren Aufbereitungsschritt (z. B. Gastrocknung, Kohlendioxidentfernung) zu Bio-SNG aufzubereiten,<br />

bevor es dann in das Erdgasnetz eingespeist werden kann.<br />

Folgende Leistungsbereiche sind derzeit im Demonstrationsmaßstab<br />

realisiert worden:<br />

� Wirbelschichtvergasung: bis 50 MWFWL<br />

� Methanisierung: 1 MWBio-CH4<br />

� Rohstoffanlieferung <strong>und</strong> -lagerung<br />

� Biomassetrocknung<br />

� Biomassevergasung (allotherme Wirbelschichtvergasung)<br />

� Precoatfilter, RME-Wäscher, Kompression, Aktivkohlebett,<br />

ZnO-Bett, Wirbelschichtmethanisierung<br />

� Biomethanaufbereitung (saure Wäscher, Aminwäscher,<br />

Gastrocknung, Wasserstoffabtrennung,<br />

Kompression)<br />

� ORC-Prozess, Kühlsystem <strong>und</strong> Dampferzeuger<br />

Modellanlage<br />

Wirkungsgrad<br />

Der Wirkungsgrad beträgt ca. 59 - 72 %.<br />

Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

Biomethan<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

75 MWBio-CH4<br />

Bereitstellung von<br />

Endenergie<br />

608.000 MWhBio-CH4/a<br />

Wärme 1,9 MWth 15.600 MWhth/a<br />

Strom 2,3 MWel 18.000 MWhel/a 1)<br />

1) Der gesamte entstehende Strom wird für den Prozess<br />

benötigt, zudem ist ein weiterer Zukauf von 35.000<br />

MWh/a notwendig.<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en 8.100 h/a<br />

39


Infrastrukturbedarf<br />

� Anbindung an das Straßennetz<br />

� Anbindung an das Schienen- ggf. Wasserstraßennetz<br />

� Anbindung an das Erdgasnetz zur Einspeisung<br />

des Biomethan<br />

� Anschluss an das Wärmenetz<br />

40<br />

Speicheroption<br />

� Die Speicherung des Rohgases ist aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Wasserstoffkonzentration nicht möglich.<br />

� Analog zu herkömmlichen Kraftstoffen <strong>und</strong> Erdgas<br />

kann das Biomethan im Erdgasnetz zwischengespeichert<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf entnommen<br />

werden.<br />

Lastmanagement<br />

Da ein speicherfähiger Energieträger (Kraftstoff) in<br />

Form von Bio-SNG produziert wird, ist ein Lastmanagement<br />

der Anlage im Sinne der Energieträgerabnahme<br />

nicht erforderlich.<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

BIO-SNG-ANLAGE<br />

Anlagenkonzept<br />

Stand der Technik<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

� derzeit im Demonstrationsmaßstab (Anlage mit<br />

1 MWBio-CH4)<br />

� Bis dato ist noch keine Marktreife <strong>und</strong> kein<br />

kommerzieller Betrieb einer solchen Anlage<br />

vorhanden.<br />

� Mit einer kommerziellen Verfügbarkeit solcher<br />

Anlagen wird in wenigen Jahren gerechnet.<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

ca. zehn Mitarbeiter<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Geeignete Rohstoffe Reststoffanfall der Modellanlage<br />

� Waldrestholz<br />

� Holz aus Kurzumtriebsplantagen<br />

� Alt- <strong>und</strong> Industrieholz<br />

� Rohstoffform: Hackschnitzel mit einheitlicher<br />

Körnung<br />

Rohstoff Menge<br />

Holz aus KUP ca. 178.200 t/a<br />

Waldrestholz ca. 153.900 t/a<br />

Gesamt ca. 332.100 t/a<br />

� geringe Rindenanteile<br />

� Brennstoff muss an Bedürfnisse der Anlage angepasst<br />

sein, welches außerhalb der Anlage zur Minimierung<br />

des Bereitstellungsaufwandes möglichst<br />

vorzunehmen ist. Hierzu zählen:<br />

- gleichmäßiger Wassergehalt des Brennstoffes<br />

(gegebenenfalls Trocknung)<br />

- Korngrößenverteilung (evt. Feinkornabtrennung)<br />

- Einsatz aschearmer Brennstoffe (geringer Rindenanteil)<br />

- Minimierung des Störstoffanteils (z. B. Nägel,<br />

Überlängen etc.)<br />

� BioKraftQG<br />

� EnStG<br />

Reststoff Menge<br />

Asche von Waldrestholz ca. 500 t/a<br />

Asche von Holz aus KUP ca. 1.500 t/a<br />

Gesamt ca. 2.000 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Rostasche: Einsatz gemäß Dünge-VO möglich,<br />

sofern verbleibende Schwermetallgehalte <strong>und</strong><br />

das Eluatverhalten der Asche die Richtwerte<br />

einhält. Ist dies nicht der Fall, so ist eine<br />

Verbrennung oder Vergasung der Asche nachzuschalten.<br />

� Filterasche: Kann im Baugewerbe oder als<br />

Füllstoff im Bergversatz eingesetzt werden, ansonsten<br />

ist eine Deponierung gemäß der TA<br />

Siedlungsabfall erforderlich.<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

� Siliziumoxid SiO2<br />

� Aktivkohle<br />

� Zinkoxid (ZnO)<br />

� Nickel-Katalysator<br />

� Calciumkarbonat (CaCO3)<br />

� RME


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

Emissionen<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

BIO-SNG-ANLAGE<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Kraftstoff <strong>und</strong> die Wärme werden zu marktüblichen Preisen abgegeben.<br />

Unter den getroffenen Annahmen ergeben sich Kraftstoffgestehungskosten von ca. 7,7 bis 9,4 Cent/kWhel<br />

<strong>und</strong> Endenergiegestehungskosten von ca. 7,5 bis 9,1 Cent/kWh.<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� Bio-SNG: 100 - 128 g CO2-Äq./kWh /35/<br />

� Fossile Referenz: 302 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 58 - 66 %<br />

Umweltrelevante Emissionen:<br />

� Bei unzureichender Trocknerdimensionierung<br />

sind Staub, organische Säuren, Alkohole <strong>und</strong><br />

Gerbsäuren als Emissionen möglich.<br />

� Standzeiten:<br />

Die Verwendung von Waldrestholz bzw. Landschaftspflegeholz<br />

wirkt sich nicht auf die Standzeiten<br />

der Wälder etc. aus, da es sich hierbei um<br />

Reste der Pflegemaßnahmen <strong>und</strong> nicht um Anbaubiomasse<br />

handelt. Im Gegensatz dazu handelt<br />

es sich bei Kurzumtriebsplantagen um eigens<br />

für die energetische Nutzung angebaute<br />

Biomasse. Diese Dauerkulturen weisen eine<br />

Nutzzeit von 20 Jahren auf <strong>und</strong> können in diesem<br />

Zeitraum drei- bis sechsmal geerntet werden.<br />

� Wuchshöhe:<br />

Wie bereits oben erwähnt, handelte es sich bei<br />

LPH <strong>und</strong> Waldrestholz um Reststoffe <strong>und</strong> nicht<br />

um Anbaubiomasse. KUP erreicht entsprechend<br />

des Ernteturnus <strong>und</strong> der Pflanzenart eine<br />

Wuchshöhe von sechs bis acht Metern.<br />

Quellen:<br />

/3/, /17/, /19/, /27/, /31/, /32/, /35/<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Gesamt keine Angaben möglich<br />

Lagerbedarf<br />

In Abhängigkeit vom Holzsortiment (Waldrestholz,<br />

KUP) kann die Brennstoffbevorratung<br />

zwischen wenigen Tagen <strong>und</strong> mehreren Wochen<br />

schwanken (abhängig von Schnittzeiten<br />

<strong>und</strong> anfallenden Mengen).<br />

Rohstoffe<br />

Hackschnitzel<br />

Reststoffe<br />

Transportbedarf<br />

ca.13.290 2) - 27.680 3) Fahrten/Jahr<br />

ca. 640 4) Züge/Jahr<br />

Asche ca. 170 3) Fahrten/Jahr<br />

2) 3)<br />

LKW (90 - 100 m³ bzw. 25 t), LKW (40 m³ bzw.<br />

12 t), 4) Züge mit ca. 20 Wagen (86 m³ bzw. 26 t)<br />

41


42<br />

Abb. 13: Beta-Anlage Freiberg<br />

FISCHER-TROPSCH-DIESEL-ANLAGE<br />

Anlagenkonzept<br />

Eine Anlage zur Bereitstellung von Fischer-Tropsch-Diesel<br />

erzeugt über die Vergasung fester Biomasse ein Rohgas,<br />

welches nach Aufbereitung über die Fischer-Tropsch-<br />

Synthese zu Dieselkraftstoff synthetisiert wird. Für die<br />

Erzeugung von Synthesegas auf Basis von Lignocellulose<br />

über den Weg der Vergasung sind verschiedene Kombinationen<br />

mit nachgeschalteten Komponenten zur Gasaufbereitung<br />

(d. h. Rohgasreinigung, Gaskonditionierung u. a.<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

mit dem Ziel der Einstellung des Stöchiometriefaktors) in der Entwicklung. Die FT-Synthese beinhaltet die<br />

exotherme katalytische Konversion von CO zu H2 <strong>und</strong> H2O <strong>und</strong> CH2-Kettenbausteinen, die sich abhängig<br />

von der Kettenwachstumswahrscheinlichkeit zu Kohlenstoffwasserketten zusammenfügen. Die Selektivität<br />

der Synthese ist abhängig vom Stöchiometriefaktor des Synthesegases, vom Reaktortyp sowie vom eingesetzten<br />

Katalysator, Temperatur <strong>und</strong> Druck. Die anschließende FT-Produktaufbereitung umfasst u. a. die<br />

Fraktionierung in Diesel, Benzin <strong>und</strong> Wachse sowie für eine höhere Ausbeute an Dieselkraftstoffen das sog.<br />

Hydrocracking der Wachse.<br />

Anlagenkomponenten Betriebskennzahlen der Modellanlage<br />

� Biokraftstoffanlage auf Basis von Lignocellulose<br />

(je nach Anlagentyp überwiegend holzartige Biomasse<br />

wie KUP, Waldrestholz, teils ebenso<br />

Halmgut, wie Stroh) mit Anlagen zur Vergasung<br />

<strong>und</strong> Synthese zu FT-Diesel<br />

� Die Konversionskette beinhaltet:<br />

- Anlieferung des Rohstoffes<br />

- Vorbehandlung (Zerkleinerung, Trocknung <strong>und</strong><br />

<strong>–</strong> je nach Konzept <strong>–</strong> Pyrolyse)<br />

- Lagerung<br />

- Vergasung<br />

- Gasreinigung <strong>und</strong> -konditionierung<br />

- FT-Synthese<br />

- Produktaufbereitung (Hydrocracking, Isomerisierung)<br />

- Produktlagerung<br />

- Nebenanlagen (z. B. DT-Kraftwerk, LZA)<br />

Modellanlage<br />

Vergasung<br />

(z. B. zirkulier. Wirbelschicht)<br />

Kraftstoff<br />

Brennstoffbereitstellung<br />

Brennstoffaufbereitung<br />

Rohgas<br />

Synthesegas<br />

Installierte<br />

Leistung<br />

FT-Synthese<br />

Produkttrennung<br />

(Hydrocracking, Destillation)<br />

FT-Diesel<br />

152 MWBTL<br />

(500 MWBWL)<br />

Dezentrale Pyrolyse<br />

(Schnellpyrolyse)<br />

Vergasung<br />

(Flugstrom)<br />

Gasaufbereitung<br />

(Kühlung, Reinigung, Konditionierung)<br />

Bereitstellung von<br />

Endenergie<br />

1,22 GWh/a 1)<br />

1) entspricht ca. 99.680 t/a = ca. 131 Mio. lKSÄ/a<br />

� Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en: 8.000 h/a<br />

Reformierung<br />

(autotherm. C5-Gr.)


<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

FISCHER-TROPSCH-DIESEL-ANLAGE<br />

Infrastrukturbedarf<br />

� Straßennetz zum Transport von KUP für LKW<br />

� Schienenanschluss zum Transport mit Zug<br />

� Anschluss an Wasserstraße zum Transport mit<br />

Binnenschiff<br />

� je nach Konzept raffinerienahe Anbindung (dezentrale<br />

Pyrolyse sowie zentrale FT-Anlage)<br />

Stand der Technik<br />

� Demonstrations- <strong>und</strong> Pilotanlage<br />

� kommerziell nicht etabliert<br />

� Erste kommerzielle Anlagen werden mittelfristig<br />

nur sehr eingeschränkt erwartet.<br />

Geeignete Rohstoffe<br />

� Lignocellulose:<br />

- Holz aus KUP<br />

- Waldrestholz<br />

� Rohstoffform: Holzhackschnitzel<br />

� denkbar auch Stroh, bisher jedoch noch Verschlackungsprobleme<br />

(Verklebung der Asche)<br />

Rohstoffbedarf für die Modellanlage<br />

Rohstoff Menge (alternativ)<br />

Holz aus KUP 1.<strong>11</strong>6.000 t/a<br />

Waldrestholz 1.028.000 t/a<br />

Anforderungen an Rohstoffqualität<br />

� Körnung der Holzhackschnitzel je nach Vergaser<br />

von 5 bis 150 mm<br />

� Wassergehalt je nach Vergasertyp von 12 - 50 %<br />

� Aschegehalt sollte max. 20 Ma-% nicht überschreiten<br />

� höhere gleichbleibende Qualitäten als bei Waldholzbiomasseheizkraftwerk<br />

Anlagenkonzept<br />

Anlagenstruktur/Rechtsform<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Anlagenkomplexität werden nur<br />

große zentrale Anlagen erwartet.<br />

ca. 120 Mitarbeiter nötig<br />

Arbeitsplatzbedarf<br />

Wartungs- <strong>und</strong> Reparaturaufwand<br />

in Relation vergleichbar mit dem in Raffinerien<br />

Relevante Förderprogramme <strong>und</strong><br />

-möglichkeiten, Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

� BImSchG<br />

� EnergieStG<br />

� BiokraftQuG<br />

� Biokraft-NachV<br />

Roh- <strong>und</strong> Reststoffe<br />

Prozesshilfsstoffe<br />

Wasserstoff für Hydrocracking (je nach Konzept<br />

teils intern, sonst extern bereitzustellen)<br />

Reststoffanfall der Modellanlage<br />

Reststoff Menge<br />

Naphtha ca. 35.000 t/a<br />

Abwasser 97.500 t/a<br />

Filterasche 2.160 t/a<br />

Schlacke 16.600 t/a<br />

Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten<br />

� Aufarbeitung der Syntheseprodukte als Kraftstofffraktion<br />

sowie Nutzung zur Stromerzeugung<br />

� Asche auf Deponie<br />

� Reststoffe im Regelfall nicht weiterverwertbar<br />

� ggf. verglaste Asche im Straßenbau<br />

� ggf. Naphtha als Rohstoff für Biowasserstoffproduktion<br />

durch Reformierung (jedoch nicht<br />

diskutiert, Fokus eher auf Einsatz in Energiewirtschaft)<br />

43


44<br />

Kosten<br />

Erlöse <strong>und</strong> Gestehungskosten<br />

FISCHER-TROPSCH-DIESEL-ANLAGE<br />

Ökonomie (Berechnungsbeispiel Modellanlage)<br />

Der Kraftstoff <strong>und</strong> der Reststoff Naphtha werden zu marktüblichen Preisen abgegeben.<br />

Emissionen<br />

Klimarelevante Emissionen:<br />

� FT-Diesel KUP: 52 g CO2-Äq./kWh /2/<br />

� Fossile Referenz: 302 g CO2-Äq./kWh /38/<br />

� Einsparung: 82 %<br />

Umweltrelevanten Emissionen:<br />

� Rohstoffproduktion <strong>und</strong> -handling: N2O, CO2,<br />

NOx, SO2, PO4<br />

� Konversion: CO2, H2S, NH3<br />

� Nutzung: NOx, CO2, CO, Partikel<br />

Wirkung auf Landschaftsbild<br />

� Standzeiten:<br />

Die Verwendung von Waldrestholz wirkt sich<br />

nicht auf die Standzeiten der Wälder etc aus,<br />

da es sich hierbei um Reste der Pflegemaßnahmen<br />

handelt. Bei KUP handelt es sich um<br />

Dauerkulturen, die in 20 Nutzjahren drei- bis<br />

sechsmal geerntet werden.<br />

� Wuchshöhe:<br />

Wie oben erwähnt, handelte es sich bei Waldrestholz<br />

um Reststoffe der Pflegemaßnahmen.<br />

Die Kurzumtriebsplantagen erreichen entsprechend<br />

des Ernteturnus sechs bis acht Metern.<br />

Quellen:<br />

/13/, /14/, /26/, /49/, /50/, /51/<br />

Umweltwirksame <strong>und</strong> räumliche Aspekte<br />

Anlage<br />

Flächenbedarf<br />

Gesamt 100.000 m²<br />

Rohstofflagerung<br />

KUP 5.000 m²<br />

Rohstoffe<br />

Transportbedarf<br />

KUP 44.660 Fahrten/a 2)<br />

587 3) - 865 4) Züge/a 5)<br />

744 - 1.240 Binnenschiffe/a 6)<br />

Reststoffe<br />

Filterstaub/<br />

Schlacke<br />

ca. 1.600 Fahrten/a 7)<br />

<strong>11</strong> x Bioenergie<br />

Unter den getroffenen Annahmen ergeben sich Kraftstoffgestehungskosten von ca. 1,42 bis 1,72 €/lKSÄ.<br />

2) LKW Sattelzugauflieger, 25 t, 3) für R<strong>und</strong>holz/ Holzbündel<br />

100 m 3 je Wagen, 4) für Hackschnitzel 86 m 3 je Wagen,<br />

5) Zuglänge max. 750 m, 6) Binnenschiff 3.000 m 3 ,<br />

7) LKW ca. 12 t


Literatur- <strong>und</strong> Referenzverzeichnis<br />

LITERATUR- UND REFERENZVERZEICHNIS<br />

/1/ Bayrisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten: Festbrennstoffe;<br />

2009, (Zugegriffen 05.02.2009 auf: www.tfz.bayern.de/festbrennstoffe/)<br />

/2/ Bohnenschäfer, W. u. a.: CO2-Minderungsmengen <strong>und</strong> -kosten bei einer Nutzung nachwachsender<br />

Rohstoffe im energetischen Bereich; Gülzow, 2007, (Zugegriffen 15.07.2009<br />

auf: www.fnr-server.de/ftp/pdf/literatur/pdf_331-endbericht-co2minderung_ie_ifeu_310507.pdf)<br />

/3/ Bolhár-Nordenkampf, M.: Techno-economic assessment of the gasification of biomass on<br />

the large scale for heat and power production; Dissertation, Technische Universität Wien,<br />

Wien, 2004<br />

/4/ B<strong>und</strong> der Energieverbraucher: Die wichtigsten Daten zum Energieverbrauch; 2009, (Zugegriffen<br />

05.02.2009 auf: www.energieverbraucher.de)<br />

/5/ B<strong>und</strong>esministerium für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Verbraucherschutz; B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (Hrsg.): Nationaler Biomasseaktionsplan<br />

für Deutschland - Beitrag der Biomasse für eine nachhaltige Energieversorgung; Berlin,<br />

2009, (Zugegriffen 07.08.2009 auf: www.bmelv.de/cae/servlet/contentblob/435146/<br />

publictionFile/26486/BiomasseaktionsplanNational.pdf)<br />

/6/ B<strong>und</strong>esministerium für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit (Hrsg.): Das Integrierte<br />

Energie- <strong>und</strong> Klimaprogramm der B<strong>und</strong>esregierung; 2007, (Zugegriffen 07.08.2009 auf:<br />

www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/hintergr<strong>und</strong>_meseberg.pdf)<br />

/7/ Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing- <strong>und</strong> Entwicklungsnetzwerk e. V.: Preisentwicklung bei<br />

Hackschnitzeln; 2009, (Zugegriffen 03.07.2009 auf: www.carmenev.de/dt/energie/bezugsquellen/hackschnipreise.html)<br />

/8/ Deutsche Biodiesel GmbH & Co. KG: Emissionsprospekt - Biodiesel Kraftstoff der Zukunft;<br />

Berlin, 2005<br />

/9/ Deutsche Energie-Agentur GmbH: Einspeiseatlas Projektbeispiele; 2009, (Zugegriffen<br />

06.02.2009 auf: www.biogaspartner.de)<br />

/10/ Deutscher Landwirtschaftsverlag: Regionale Energieversorger setzen auf Rohgas aus der<br />

Landwirtschaft; 2009, (Zugegriffen 05.02.2009 auf:<br />

www.agrar<strong>heute</strong>.com/neue_m%E4rkte/biogas-jahrestagung/regionale_energieversorger_setzen_auf_rohgas_aus_der_landwirtschaft_.html?redid=260639)<br />

/<strong>11</strong>/ Deutsches Biomasseforschungszentrum (Hrsg.): Jahresbericht 2008; Leipzig, 2009<br />

/12/ Die Brennstoffzelle.de: Die Brennstoffzelle; 2009 (Zugegriffen 10.02.2009 auf:<br />

www.diebrennstoffzelle.de/zelltypen/index.shtml)<br />

/13/ Dry, M. E.: The Fischer-Tropsch process: 1950-2000; Catalysis Today, Bd. 71 (2002), Nr.<br />

3-4, S. 227-241, (doi:10.1016/S0920-5861(01)00453-9)<br />

/14/ Ekbom, T.; Berglin, N.; Lögdberg, S.: Black liquor gasification with motor fuel production -<br />

BLGMF II, A techno-economic feasibility study on catalytic Fischer-Tropsch synthesis for<br />

synthetic diesel production in comparison with methanol and DME as transport fuels; Endbericht,<br />

Nykomb Synergetics AB, STFi-Packforsk, KTH Royal Institute of Technology, Statoil,<br />

Structor Hulthén Stråth, Stockholm, 2005<br />

/15/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Leitfaden Bioenergie - Planung Betrieb<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit von Bioenergieanlagen; Gülzow, 2007, (ISBN: 3-00-015389-6)<br />

/16/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Handbuch Bioenergie-Kleinanlagen;<br />

2. vollst. Überarbeitete Auflage, Gülzow, 2007, (ISBN: 3-00-0<strong>11</strong>041-0)<br />

/17/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Biogas Basisdaten Deutschland -<br />

Stand Oktober 2008; Media Cologne Kommunikationsmedien GmbH, Hürth, 2008<br />

45


46<br />

Literatur- <strong>und</strong> Referenzverzeichnis<br />

/18/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Handreichung Biogasgewinnung <strong>und</strong><br />

-nutzung; 3. überarbeitete Auflage, Gülzow 2006, (ISBN: 3-00-014333-5)<br />

/19/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Analyse <strong>und</strong> Evaluierung der thermochemischen<br />

Vergasung von Biomasse; Schriftenreihe Nachwachsende Rohstoffe, Bd. 29<br />

(2006), LandwirtschaftsVerlag GmbH, Münster<br />

/20/ Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (Hrsg.): Einspeisung von Biogas in das Erdgasnetz;<br />

3. Auflage, Gülzow, 2007, (ISBN 3-00-01846-9)<br />

/21/ Fischedick, M. u. a.: Analyse <strong>und</strong> Bewertung von Zukunftstechnologien <strong>und</strong> deren technologiepolitischer<br />

Handlungsempfehlungen; Endbericht I, Wuppertal Institut für Klima Umwelt<br />

Energie, Wuppertal, 2004, (Zugegriffen 02.<strong>11</strong>.2008 auf:<br />

www.wupperinst.org/uploads/tx_wiprojekt/4140_report_dt.pdf)<br />

/22/ Friedrich, K. A.: Kein Rauch, kein Ruß - Eine Vision wird wahr: innovative Konzepte <strong>und</strong><br />

Messmethoden führen zur Brennstoffzelle der dritten Generation; DLR Nachrichten-<br />

Magazin, Nr. 120, Sonderheft Energie, S. 62-67, 2008<br />

/23/ Gärtner, S. u. a.: Optimierungen für einen nachhaltigen Ausbau der Biogaserzeugung <strong>und</strong> -<br />

nutzung in Deutschland; Endbericht mit Materialband, F&E-Vorhaben, FKZ: 0327544, Heidelberg,<br />

Leipzig, Berlin, Darmstadt, 2008<br />

/24/ Good, J. u. a.: Planungshandbuch; Band 4 der Schriftenreihe QM Holzheizwerke,<br />

C.A.R.M.E.N. e.V., Straubing, 2004, (ISBN: 3-937441-94-8)<br />

/25/ Hagen, J.: Chemische Reaktionstechnik; VHC Verlagsgesellschaft mbH, Weinheim, 1992<br />

/26/ Hamelinck, C.N. u. a.: Production of FT transportation fuels from biomass - technical options,<br />

process analysis and optimisation and development potential; Utrecht, Petten, 2003,<br />

(ISBN: 90-393-3342-4)<br />

/27/ Hofbauer, H.: Energiezentrale zur Umwandlung von biogenen Roh- <strong>und</strong> Reststoffen einer<br />

Region in Wärme, Strom, SNG <strong>und</strong> flüssige Kraftstoffe; Symposium Polygeneration, Güssing,<br />

2005, (Zugegriffen 10.04.2009 auf: www.renet.at)<br />

/28/ Igelspacher, R.: Methode zur integrierten Bewertung von Prozessketten am Beispiel der<br />

Ethanolerzeugung aus Biomasse; Energie & Management, München, 2006, (ISBN: 978-3-<br />

933283-43-6)<br />

/29/ Initiative Brennstoffzelle: Brennstoffzelle: Kraftpaket für zahlreiche Anwendungen; 2009,<br />

(Zugegriffen 10.02.2009 auf: www.ibz-info.de/ )<br />

/30/ Institut für Energie- <strong>und</strong> Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich: Stand der Arbeiten<br />

im Bereich SOFC-Brennstoffzelle am Forschungszentrum Jülich; 2009, (Zugegriffen<br />

10.02.2009 auf: www.fz-juelich.de/ief/ief-pbz/sofc_juelich)<br />

/31/ Kaltschmitt, M.; Hartmann, H. (Hrsg.): Energie aus Biomasse - Gr<strong>und</strong>lagen, Techniken <strong>und</strong><br />

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/32/ Knoef, H.: Handbook Biomass Gasification; Enschede, 2005, (Zugegriffen 03.02.2009 auf:<br />

www.btgworld.com/uploads/documents/Paper%20Handbook%20Biomass%20Gasification.<br />

pdf)<br />

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2006/07; 20. Auflage, Darmstadt, 2006, (ISBN: 3-939371-07-6)<br />

/34/ Luong, J. H. T.: Kinetics of Ethanol Inhibition in Alcohol Fermentation; Biotechnology and<br />

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Literatur- <strong>und</strong> Referenzverzeichnis<br />

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e.V., Leibniz-Insitut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V., Potsdam-Bornim, 2008<br />

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Berlin, 2002, (Zugegriffen 02.05.2009 auf: www.unihohenheim.de/gaerung/dateien/Gesamtstudie%20120503.pdf)<br />

/43/ Sprenker, B.: E85 Regionol - Bioethanol aus landwirtschaftlichen Brennereien; Tagungsband<br />

3. Rostocker Bioenergieforum: Bioenergie - Chance <strong>und</strong> Herausforderung für die regionale<br />

<strong>und</strong> globale Wirtschaft, S. 177-189, Rostock, 2009, (ISBN: 978-386009-068-8)<br />

/44/ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Nutzung der Bodenfläche zum 31.12.2007; Statistischer<br />

Bericht 2008, Bad Ems, 2008<br />

/45/ Thrän, D. u.a.: Monitoring zur Wirkung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf die<br />

Entwicklung der Stromerzeugung aus Biomasse; 1. Zwischenbericht, Deutsches Biomasseforschungszentrum,<br />

Leipzig, 2009<br />

/46/ Uhde, Thyssen Krupp (Hrsg.): Biodiesel - Produkt der Zukunft; Broschüre, 2006, (Zugegriffen<br />

02.04.2009 auf: www.uhde.eu/cgi-bin/byteserver.pl/archive/upload/uhde_brochures_pdf<br />

_ en_5000032.00.pdf)<br />

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Einspeisung in das Erdgasnetz, Ergebnisse der Markterhebung 2007 - 2008; Abschlussbericht<br />

für das BMBF-Verb<strong>und</strong>projekt Biogaseinspeisung, Oderhausen, Leipzig, Wuppertal,<br />

Bochum, Essen, Magdeburg, Trier, 2009, (Zugegriffen 02.03.2009 auf:<br />

www.biogaseinspeisung.de/download/2008_UMSICHT_Technologien_<strong>und</strong>_Kosten_der_Bi<br />

ogasaufbereitung_<strong>und</strong>_Einspeisung_in_das_Erdgasnetz.pdf)<br />

/48/ Vogel, A.: Dezentrale Strom- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung aus biogenen Festbrennstoffen; Dissertation,<br />

Technische Universtität Hamburg-Harburg, Leipzig, 2007<br />

/49/ Vogel, A. u. a.: Comparative assessment of different production processes; in: Europäisches<br />

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Technical Assessment, SES6-CT-2003-502705 RENEW - Renewable fuels for advanced<br />

powertrains; Güssing, 2008, (Zugegriffen 03.02.2009 auf: www.renewfuel.com/download.php?dl=5-renew-scientific_report_wp5.4_eee.pdf&kat=15)<br />

/50/ Vogel, A. u. a.: Deliverable D 5.3.7 - Conversion Costs Calculation; SES6-CT-2003-502705<br />

RENEW - Renewable fuels for advanced powertrains, Leipzig, 2008, (Zugegriffen<br />

04.03.2009 auf: www.renew-fuel.com/download.php?dl=del_sp5_wp3_5-3-7_07-<strong>11</strong>-30_ieedraft.pdf&kat=18)<br />

/51/ Vogel, A.; Müller-Langer, F.; Kaltschmitt, M.: Analysis and evaluation of technical and economic<br />

potentials of BTL-fuels. Analysis and evaluation of technical and economic potentials<br />

of BTL-fuels; Chemical Engineering Technology, Bd. 31 (2008), Nr. 5, S. 755-764,<br />

(doi:10.1002/ceat.200800124)<br />

47


48<br />

Literatur- <strong>und</strong> Referenzverzeichnis<br />

/52/ Wilkie, A.C.; Riedesel, K.J.; Owens, J.M.: Sillage characterization and anaerobic treatment<br />

of ethanol stillage from conventional and cellulosic feedstocks; Biomass and Bioenergy, Bd.<br />

19 (2000), S. 63-102, (doi:10.1016/S0961-9534(00)00017-9)


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Deutsches BiomasseForschungsZentrum<br />

gemeinnützige GmbH, Leipzig, mit Förderung<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Verbraucherschutz aufgr<strong>und</strong> eines<br />

Beschlusses des Deutschen B<strong>und</strong>estages.<br />

Kontakt<br />

Deutsches BiomasseForschungsZentrum<br />

gemeinnützige GmbH (DBFZ)<br />

Torgauer Straße <strong>11</strong>6<br />

D-04347 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341 2434-<strong>11</strong>2<br />

Fax: +49 (0)341-2434-133<br />

info@dbfz.de<br />

www.dbfz.de<br />

Geschäftsführung<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt<br />

(wissenschaftlicher Geschäftsführer)<br />

Daniel Mayer<br />

(administrativer Geschäftsführer)<br />

Sonderausgabe zum DBFZ Report<br />

ISSN: 2190-7943<br />

Druck: Fischer Druck<br />

DBFZ, Leipzig, Dezember 2010<br />

© Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil<br />

dieser Broschüre darf ohne die schriftliche<br />

Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt<br />

oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt<br />

insbesondere auch die gewerbliche Vervielfältigung<br />

per Kopie, die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken <strong>und</strong> die Vervielfältigung auf CD-<br />

ROM.<br />

Autoren<br />

Daniela Thrän<br />

Katja Bunzel<br />

Cornelia Viehmann<br />

Daniel Büchner<br />

Erik Fischer<br />

Elmar Fischer<br />

Arne Gröngröft<br />

Christiane Hennig<br />

Franziska Müller-Langer<br />

Katja Oehmichen<br />

Stefan Rönsch<br />

Frank Scholwin<br />

Gestaltung<br />

Anja Heinke<br />

Auflage<br />

400 Exemplare<br />

Impressum<br />

Abbildungen<br />

Titelseite: DBFZ<br />

S. 2: www.pixelio.de<br />

S. 5: www.bioregio-holz-knuell.de/<br />

navigation/bioregio-holz/<br />

steckbriefe.html<br />

S. 10: oben: www.danpower-ekt.de,<br />

unten: www.maxxtec.net<br />

S. 14: DBFZ<br />

S. 18: Schmack Biogas GmbH<br />

S. 22: Dr. Grunert (Sächsisches Lan-<br />

desamt für Umwelt, Landwirt-<br />

schaft <strong>und</strong> Geologie)<br />

S. 25: DBFZ<br />

S. 29: DBFZ<br />

S. 32: Innovas GbR<br />

S. 36: Katzen International Inc.<br />

S. 39: RENET, www.renet.at<br />

S. 42: CHOREN Industries GmbH<br />

Teile der Inhalte dieser Broschüre wurden im<br />

Rahmen des Projektes „Globale <strong>und</strong> regionale<br />

räumliche Verteilung von Biomassepotenzialen“<br />

erarbeitet. Dieses Projekt wurde vom<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr-, Bau- <strong>und</strong><br />

Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert <strong>und</strong> vom<br />

B<strong>und</strong>esinstitut für Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung<br />

(BBSR) im B<strong>und</strong>esamt für Bauwesen<br />

<strong>und</strong> Raumordnung (BBR) fachlich betreut.


Deutsches BiomasseForschungsZentrum<br />

gemeinnützige GmbH (DBFZ)<br />

Torgauer Straße <strong>11</strong>6<br />

04347 Leipzig<br />

Tel.: +49(0)341 2434-<strong>11</strong>2<br />

Fax: +49(0)341 2434-133<br />

info@dbfz.de<br />

www.dbfz.de

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